Das ewige Feuer

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Das ewige Feuer
Topolino e la fiamma eterna di Kalhoa
Erstveröffentlichung: 17. September 1961
Entstehungsdatum: 1961
Storycode: I TL 303-AP
Story: Romano Scarpa
Zeichnungen: Romano Scarpa
Seiten: 63
Deutsche Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: LTB 2
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Romano Scarpa

Ind.PNG Infos zu Das ewige Feuer

beim I.N.D.U.C.K.S.

Das ewige Feuer bzw. Das ewige Feuer der Königin Kalhoa ist eine Comicgeschichte von Romano Scarpa (Story und Bleistiftzeichnungen) und Rodolfo Cimino (Tuschereinzeichnung), der von einer 2000 Jahre alten Sage und dem wahren Hintergrund hinter dieser Sage handelt.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Micky sitzt gemütlich vor dem flackernden Kaminfeuer und liest in einem Buch über Sagen der Maya die 2000 Jahre alte Geschichte der grausamen Königin Kalhoa, die damals von ihrem Volk auf eine einsame Insel verbannt wurde. Als das Volk später die Schätze der Königin wieder holen wollte, fanden sie nur noch eine brennende Feuersäule vor. Die Maya dachten, die Königin habe sich in diese Feuersäule verwandelt. Nach dem Lesen wird Micky langweilig und beschließt, ein Zimmer zu vermieten; Goofy bietet an, jemand zu suchen. Micky träumt von einer Untermieterin, die wie Königin Kalhoa aussieht und als Goofy Hernn Manhoa aus Samoa bringt, kommt Micky Königin Kalhoa in den Sinn und behauptet, das Zimmer sei bereits vermietet. Währendessen treiben die schiffbrüchigen Leichtmatrosen Bill und Bull in einem Holzfass, die schließlich auf der Insel mit der Feuersäule – der Insel des ewigen Feuers – landen. Die beiden gutmütigen Raufbolde bauen dort ein Floß, von dem sie wenig später Kapitän Ganovolos auf sein Schiff Korsar aufnimmt. Er belauscht Bill und Bull im Gespräch über die Insel, deren Schätze er schon lange sucht. Ganovolos bringt beide nach Entenhausen, wo er sie beschattet. Bill und Bull mieten sich bei Micky ein.

Bill und Bull reinigen ihr Gästezimmer, indem sie – wie auf einem Schiff – Wasser auf den Boden kippen und den Boden aufwischen. Sie reinigen auch den Fernseher – im Glauben, es sei ein Bullauge. Das dreckige Wasser schütten sie aus dem Fenster, zufälligerweise genau Kapitän Ganovolos auf den Kopf, der sie dort belauscht. Sie kochen Walfischkuddeln in Quallengelee.[1] Nachdem Micky erfahren hat, was in dem Gericht ist und ihm schlecht wird, streiten sich Bill und Bull und einer behauptet, das Gericht es wäre schlecht gekocht. Als Micky am Abend ein Konzert besuchen will, fahren Bill und Bull ihn mit Mickys 113, doch navigieren sie nicht anhand der Straßenführung, sondern anhand der Sterne und verwenden anstelle des Blinkers Flaggen, wodurch Micky Strafe zahlen muss.

Micky besucht das Konzert, wo er Klarabella Kuh und Rudi Ross trifft. Bill und Bull stehen vor dem Gebäude und finden, dies sei langweilige Musik und stürmen die Bühne, um „Stimmung“ in den Saal zu bringen. Daraufhin bricht eine Rauferei im Publikum aus. Zuhause bemerken sie, dass das Gästezimmer verwüstet ist und eine Flaschenpost hinterlassen wurde. Darin findet sich folgende geschriebene Nachricht: „Seid gegrüßt, die Ihr nach 2000 Jahren meine Insel entdeckt habt! Kommt und holt Euch meinen Schatz! Er sei Euer! KALHOA, Königin der Insel des Ewigen Feuers“. Micky kommt es seltsam vor, weil seine Sprache verwendet sowie eine Flasche der Entenhausener Molkerei verwendet wurde. Er bemerkt, dass die Fensterscheibe mit einer Saugglocke entfernt wurde. Micky, Bill und Bull beschließen, die Insel aufzusuchen. Bill und Bull geben Micky eine passende Kapitänsunterform und als sie zufälligerweise beim Kindermaskenfest vorbeikommen, erhält Micky den ersten Preis.

Das Abenteuer beginnt (© Egmont Ehapa)

Sie mieten das Schiff Lola mit einer Anzahlung von 200 Talern und Mickys Haus als Pfand. Kapitän Ganovolos mietet sich ein U-Boot mit 100 Taler als Anzahlung, anscheinend bei einem Bekannten, da er Ganovolos mit Namen kennt. Sie nehmen Kurs auf Südsüdost, jedoch stoppt die Maschine bald abrupt. Der Grund ist Seetang in der Schiffsschraube, den Ganovolos von seinem U-Boot aus entfernt. Die drei auf dem Schiff vermuten einen großen Fisch, der den Seetang gefressen hat. Sie fischen, doch Ganovolos fällt auf, dass sie unpassende Fischköder haben und spendiert ihnen Stockfisch,[2] den sie mit der Angel fangen. Micky vermutet, dass ein Schiff überflüssiges Proviant abgeworfen hat. Durch dieses Ereignis kommen sie vom Kurs ab und laufen fast auf das Teufelsriff auf, sie werden jedoch von Ganovolos’ U-Boot umgeleitet. Sie kommen in einen Taifun und Micky kann das Steuerrad nicht mehr halten. Bill und Bull übernehmen das Steuer, die drei müssen jedoch Ballast abwerfen. Die abgeworfenen Kisten treffen das U-Boot, zuerst glaubt Ganovolos, sie haben ihn entdeckt und würden mit Wasserbomben schießen. Als er bemerkt, dass sie es nicht aus der Gefahrenzone schaffen, schleppt er ihr Schiff mit seinem U-Boot ab.

Da sie vom Kurs abgekommen sind, legen sie an der nächstgelegenen Insel an – mit Namen Pankuam. Bil, Bull und Micky kennen die Insel nicht, doch Ganovolos ist entsetzt: „Ausgerechnet Pankuam laufen sie an! Dabei weiß doch jeder, dass da Menschenfresser sind.“ Sie legen an und denken im ersten Moment, dass die Insel unbewohnt sei. Doch beim Schöpfen von Wasser werden sie von Indigenen mit Pfeilen angegriffen. Als alle drei auf Mickys Pistole stürzen, um sich zu wehren, stoßen sie zusammen und werden alle drei ohnmächtig. Sie werden gefesselt und in einer Höhle gefangen. Sie sehen Wandmalereien, die offensichtlich von Königin Kalhoa handeln: sie wirft ihren Schmuck in ein Loch, aus dem danach Flamme kommen, sie baut danach ein Floss und fährt zu einer anderen Insel, wo sie Königin wird. Sie befahl, allen auf der Insel angekommenen Fremden zu kochen. Ganovolos versucht, die drei zu befreien, setzt den Wächter außer Gefecht und wirft den Gefangenen eine Pistole und ein Messer zu. So können sie sich befreien und als die Wilden auf sie zulaufen, werden sie von der Pistole in die Flucht getrieben. An der Küste finden sie Lebensmittel und so können sie ihre Reise fortsetzen.

Nach zwei Tagen erreichen sie endlich die Insel des ewigen Feuers, auch Ganovolos erkennt das das Feuer durch sein Periskop. Micky, Bill und Bull landen, bestaunen die Feuersäule und entdecken die leeren Schatzkisten. Plötzlich taucht Ganovolos mit einer Maschinenpistole auf, wirft den dreien Schaufel und Pickel vor die Füße und zwingt sie, mit dem Graben zu beginnen. Bill und Bull erkennen Ganovolos und er gibt sich als der geheimnisvolle „gute Engel“ zu erkennen. Micky versucht vergeblich, ihn davon zu überzeugen, dass der Schatz nicht mehr existiert. Nach mehreren Stunden sinnlosen Grabens und Schaufelns entdeckt Micky tatsächlich einen Feuerstein, der Ganovolos nur noch stärker an die Existenz des Schatzes glauben lässt. Schließlich kommt Micky die rettende Idee: Bill und Bull inszenieren einen Streit, Ganovolos kommt zu ihnen, um sie zu trennen. Dabei können die beiden ihm zwei Schaufeln Dreck ins Gesicht schleudern, dann wird er überrumpelt und gefesselt.

Beim Betrachten des Schmucksteins erkennt Micky die Ursache der Feuersäule: Der Schmuck besteht aus Feuerstein, der mit einen Funken erzeugte. Dass die Flamme nach rund 2000 Jahren noch brennt, weist auf ein großes Erdgaslager hin, das die Flamme nährt. Als Bill und Bull vor Freude den Pickel wegwerfen, sprudelt Erdöl aus der dadurch entstandenen Erdspalte. Auf der Heimfahrt wird Ganovolos ausbruchssicher eingesperrt und Bill und Bull prügeln sich ein letztes Mal – um Micky ein Schreiben zu überreichen, worin steht, dass er ein Drittel des Öls abhaben soll.

Bill und Bull[Bearbeiten]

Romano Scarpa entwirft mit dieser Geschichte die beiden sich ständig streitenden Matrosen Bill und Bull (im Original O'Bully und O'Gally), die zwar nur One-shot-Charaktere blieben, sich aber dennoch im Gedächtnis vieler Leser festsetzten. Mit den Exzessen der Matrosen in Entenhausen bietet Scarpa ein Paradebeispiel für Slapstick-Komik und schließt in der Erzählweise zudem an Gottfredson-Geschichten an. Dass Scarpa Micky den längsten Teil des Abenteuers nur die beiden Matrosen zur Seite stellt und auf den Einsatz Goofys verzichtet (wobei Bill und Bull Micky vielfach genauso wenig hilfreich sind wie es Goofy gewesen wäre, allerdings aufgrund ihres Streitens, nicht wegen Schusseligkeit), macht die Geschichte höchst interessant und sorgt ebenfalls dafür, dass sie im Gedächtnis bleibt. Konsequenterweise ist die Geschichte konstant unter den Top 100 in der Inducks-Bewertung.

Hintergrund und Bedeutung[Bearbeiten]

Scarpa zog einen Gutteil seiner Inspiration aus einem italienischen Comic der 1930er-Jahre, „La misteriosa fiamma della regina Loana“, die später auch Umberto Eco zu einem Roman inspirieren sollte.[3] Die Geschichte entstand 1961 und damit kurz bevor Scarpa für gut 15 Jahre dazu übergehen sollte, kaum eine Geschichte mehr selbst zu schreiben und nur mehr die Skripts anderer Autoren umzusetzen. Mit dieser Geschichte zeigte Scarpa aber noch einmal eindrucksvoll, dass er ganz in der Tradition Gottfredsons stand (in der Erzählweise und Gestaltung lassen sich etliche Gemeinsamkeiten finden), aber durch den Rückgriff auf eine scheinbar uralte Legende samt zugehörigem Schatz (wenngleich nur gut erfunden) lassen sich zudem Parallelen zu Barks erkennen, der in seinen Onkel-Dagobert-Geschichten der 1950er-Jahre ebensolche Motivik verwendet hatte.

Die Geschichte zeichnet sich darüber hinaus durch ein interessantes Spiel mit dem Medium Comic aus, da Scarpa in die Comicgeschichte einerseits die Handlung eines Buches, andererseits die Felszeichnungen der Eingeborenen (und damit eine Art Ur-Comic) integriert.[3]

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Kutteln sind in Streifen geschnittene Teile des Magens, siehe Wikipedia.
  2. Stockfisch ist durch Lufttrocknung haltbar gemachter Fisch, bei dem zuvor die Köpfe und Eingeweide entfernt wurden, siehe Wikipedia.
  3. 3,0 3,1 http://www.papersera.net/wp/2015/05/29/topolino-e-la-fiamma-eterna-di-kalhoa/