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LTB 28: Rezension

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© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB 28 rezensiert. Ist dieser Band einen Kauf wert oder sollte er lieber im Kiosk stehen bleiben? Du weißt es nicht? Dann lies das! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 28.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 28 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Cover[Bearbeiten]

Schlecht Dagobert schleppt einen riesigen Sack mit Banknoten hinter sich her. Die spießt er zuvor wie ein Laub- oder Papiersammler von der Erde auf...

Das ist nicht schön gezeichnet und passt in der Aussage nicht zu Dagobert, denn obwohl er Geld sammeln „darf“, hat er einen leidenden Gesichtsausdruck. Hobrowili (Diskussion) 06:22, 25. Jul. 2023 (CEST)

Die Mailänder Scala wartet auf Gundels Raben Nimmermehr in Barosso/Carpis "Onkel Dagobert droht Unheil" (© Egmont Ehapa)

Rahmengeschichte[Bearbeiten]

Schlecht Onkel Dagobert zieht im letzten Moment seine Zusage zurück, seinen Glückstaler auf der Internationalen Entenhausener Messe auszustellen. Daraus entspinnt sich im Milliardärsclub eine Wette mit Klaas Klever, dieser werde Dagoberts nächste drei geschäftlichen Unternehmungen zum Scheitern bringen. Am Ende erhält natürlich Dagobert den Wetteinsatz, eine Fantastilliarde...

Da Klaas Klever in den Geschichten des Bandes gar nicht vorkommt, stellt die Rahmengeschichte kaum eine logische Verbindung her. Immerhin stört sie auch nicht allzusehr den Lesefluss. Hobrowili (Diskussion) 06:22, 25. Jul. 2023 (CEST)

Onkel Dagobert droht Unheil[Bearbeiten]

„Hm! Wenn sie aber denkt, daß wir denken, daß sie nicht dran denkt, dorthin zu fliegen und doch dorthin zurückkehrt?“ (Gundel Gaukeley als Donald zu Dagobert)

Gut Die erste Geschichte des Bandes stammt von Abramo und Giampaolo Barosso (Plot und Skript) sowie Giovan Battista Carpi (Zeichnungen) und ist gleich, neben „Selbst ist der Mann!“, die beste. Gundel Gaukeley gibt sich als Mitarbeiterin der Versicherungsgesellschaft „Totalia“ aus und schlägt Onkel Dagobert vor, seinen Glückstaler kostenlos zu versichern. Im Tresorraum überwältigt sie Dagobert und raubt den Glückstaler. Weitere (von der erzählerischen Logik her äußerst unnötige) Verwicklungen entstehen, als sie sich in Donald verwandelt, um von Dagobert einen Freiflug zu ihrem Heimatdomizil am Vulkan Rauchkopf zu ergattern. Doch der echte Donald kann noch rechtzeitig ins Flugzeug gelangen und entwendet ihr die Tasche mit dem Glückstaler…

Die Geschichte ist ganz schön durch die zwei beunruhigenden Träume Dagoberts und Donalds von Gundel Gaukeley verklammert. Aufmerksamkeit verdienen hier vor allem die liebevoll charakterisierten Nebenfiguren, einmal der Wachmann Grimaldi, vor allem aber Gundels Rabe Nimmermehr, der einen großen Auftritt als Nachtigall hat, wodurch Gundels Plan scheitert. Hobrowili (Diskussion) 06:22, 25. Jul. 2023 (CEST)

Dagoberts schöne PR-Aktion beginnt sich gegen ihn selbst zu richten in N.N./Bordinis "Das Nähmaschinenprojekt" (© Egmont Ehapa)

Das Nähmaschinenprojekt[Bearbeiten]

„Echter Mais aus Übersee! Das gibt Hühner! Das gibt Eier! Bäuerin!“ (ein Panzerknacker zu Oma Duck)

Schlecht Onkel Dagobert denkt sich selbst eine Werbekampagne aus, um den Verkauf seiner neuen vollelektronischen „Duck-Schnell-Stich-2000“ anzukurbeln: Wer auch immer eine seiner vor 50 Jahren produzierten Nähmaschinen mit Fußbetrieb anbringt, soll 5 Millionen Taler und zwei der hypermodernen neuen Maschinen erhalten. Dagobert denkt nämlich, dass außer seiner eigenen keine dieser alten Maschinen mehr existiert. Doch da hat er die Rechnung ohne Oma Duck gemacht: Denn bei ihr steht eine, die zunächst von den Panzerknackern entwendet wird und schließlich durch eine unausgereifte Erfindung Daniel Düsentriebs, die Wunderspule, zur Explosion gebracht wird...

Die Nähmaschinen-Thematik ist nicht sonderlich interessant, und spätestens, als die Panzerknacker auftauchen, wird der Plot wie am Schnürchen heruntergespult (um in der Thematik zu bleiben). Hobrowili (Diskussion) 06:22, 25. Jul. 2023 (CEST)

Onkel Dagobert und die Kantenamphore[Bearbeiten]

„Wie? Seit wann zweifeln Sie an der Glaubwürdigkeit der Panzerknackerbande?“ (ein Panzerknacker zu Dagobert)

Mittelmaß Primus von Quack macht Ausgrabungen in den antiken Ruinen der Insel Kröta und stößt auf eine eigentümliche kantige Amphore. Da er damit nichts anzufangen weiß, macht er sie seinem Vetter Dagobert zum Geschenk. Doch wie er von seinem Kollegen Schätzer vom Archäologischen Institut erfährt, handelt es sich um ein außerordentlich kostbares Gastgeschenk des Königs von Lydien an den König von Kröta. Es beginnt eine wilde Jagd nach der Amphore, an der sich auch die Panzerknacker beteiligen. Sie bemächtigen sich der Amphore und erpressen Dagobert. Doch als sie meinen einen Panzerschrank voll Gold im Austausch entgegenzunehmen, stürmt daraus (in einer ungewöhnlichen Zuspitzung) der bis an die Zähne bewaffnete Donald und bezwingt die Bande. Doch leider fällt während dieses Handstreichs die Amphore ins Meer und Dagobert zwingt seinen Neffen, danach zu tauchen...

Bevor sie sich des Zauberzwickers bedienen, läuft es noch nicht so recht für die Panzerknacker in Barosso/M. de Vitas "Onkel Dagobert sieht alles" (© Egmont Ehapa)

Am gelungensten an dieser von Romano Scarpa gezeichneten Geschichte ist die „kognitive Dissonanz“ des gelehrten Wissenschaftlers Primus gleich zu Beginn: Gerade hatte er noch eine Spielzeugpfeife für ein außerordentliches archäologisches Fundstück gehalten, da überfordert ihn ein wirklich spektakuläres Objekt, das so gar nicht seinen Erwartungen entspricht, komplett. Leider und nicht überraschend geht dieses interessante Motiv im Laufe der Story verloren, und Primus und Professor Schätzer sind in der Folge nur noch dazu gut, auf immer neuen Wegen aus Dagoberts Geldspeicher hinauskomplimentiert zu werden. Hobrowili (Diskussion) 06:22, 25. Jul. 2023 (CEST)

Onkel Dagobert sieht alles[Bearbeiten]

„Morgen früh, wenn der Zauberbaum klingelt, werdet ihr bestraft!“ (Medizinmann zu den Panzerknackern)

Mittelmaß Beim Ausprobieren neuer Erfindungen Daniel Düsentriebs fällt Dagoberts Zwicker in einen neuen Hustensaft für Pinguinkinder. Mit dieser Brille kann man von jetzt an durch Wände und Mauern hindurchsehen – es ist eine Röntgenbrille! Dagobert fliegt nach Afrika und macht sie sich bei der Entdeckung von Goldadern zunutze. Die Panzerknacker sind ihm gefolgt, rauben den Zwicker und werden nun ihrerseits gemeinsam mit einem Stamm von Wilden, von denen sie als große Medizinmänner verehrt werden, im Bergbau tätig. Dagobert alarmiert die Staatsmacht, bezwingt die Panzerknacker und erlangt den Zauber-Zwicker wieder. Der zerbricht, als er, wieder zu Hause, die Wand vor seinen Talerchen „übersieht“ und dagegenrennt...

Das Motiv des Durch-die-Wand-sehen-könnens ist nicht sonderlich originell, doch dafür gibt es ein paar ganz nette Gags. Dabei zerfällt die Handlung ziemlich deutlich in zwei Hälften. In der zweiten steht die Story um die Panzerknacker und den Eingeborenenstamm im Zentrum. Die "Menschen" dieses Stammes sind alles kleine dunkelhäutige Enten, die skurrilerweise auf Motorrollern unterwegs und in einer ziemlich idyllischen Dorfgemeinschaft beheimatet sind, was erstaunlich lustig ist. Bedeutsam ist diese 1963 erstpublizierte Geschichte als erste selbständige, ausgewiesene Zeichenarbeit von Massimo De Vita. Hobrowili (Diskussion) 06:22, 25. Jul. 2023 (CEST)

Selbst ist der Mann![Bearbeiten]

„Ich verzichte dankend auf die lächerliche Gratulation eines Straßenkehrers!“ (Dagobert zu Donald)

Gut Donald fühlt sich in seiner neuen Arbeit als Straßenfeger gedemütigt und bietet sich als Hilfspolizist an. Während er selbst grandios scheitert, wird ausgerechnet sein alter Onkel Dagobert als „Hilfspolizei-Inspektor“ zugelassen. In dieser neuen Stellung lässt er ein festungsartiges Gefängnis bauen, in das er die Panzerknacker überführen lässt, um sie stets selbst überwachen zu können. Donald sinnt auf Rache und spiegelt seinem Onkel vor, dessen Direktoren würden sich jetzt, wo sich Dagobert kaum noch um seine Geschäfte kümmert, hintergehen und ausplündern. Donald schlägt zur Panzerknacker-Kontrolle ein System mit Rohren, Spiegeln und Prismen vor, das der panische Dagobert jetzt auch begierig umsetzen lässt. Doch die Panzerknacker entdecken eine Schwachstelle, spielen Filme von sich schlafend ein und rauben währenddessen die Duckschen Bankhäuser aus. Vor allem Tick, Trick und Track ist es zu verdanken, dass dieses Spiel der Bande durchschaut wird und sie wieder hinter Schloss und Riegel kommt – diesmal wieder die staatlichen...

Panel-Form follows Function in Cimino/Scarpas "Selbst ist der Mann" (© Egmont Ehapa)

Die Story ist in ihrem Fortgang ja erneut recht konventionell, und die Idee, dass Kontrolle auf diese Weise hintertrieben wird, ist bei weitem nicht neu. Die Geschichte lebt von den großartigen Zeichnungen und Bildgags Romano Scarpas. Es sind so kleine Details, wie etwa die Ingenieure des Spezialoptikerteams, die sich selbst die Zunge herausstrecken, oder die pfiffigen Ideen zur Panelgestaltung (z.B. S. 160 und 164 jeweils rechts unten). Wie schon im anderen zeichnerischen Beitrag Scarpas in diesem Band, „Onkel Dagobert und die Kantenamphore“, sind vor allem die Eingangssequenzen gelungen und haben in ihrer Art und Weise, wie sie die Handlung vorantreiben, Barkssches Format. Thematisch ist natürlich die Privatisierung des Strafvollzugs interessant, die später, in den 1990er Jahren (die Geschichte stammt von 1964) weltweit auf dem Vormarsch war, aber mittlerweile (wohl glücklicherweise) wieder zurückgedrängt wurde. Hobrowili (Diskussion) 06:22, 25. Jul. 2023 (CEST)

Onkel Dagobert und das Trockentankauto[Bearbeiten]

„Seh‘ ich so aus, als wäre ich so altmodisch und bräuchte noch Benzin?“ (Donald)

Schlecht Onkel Dagobert will in der Branche expandieren, doch Herr Füllauf verkauft seine Tankstellenkette nicht. Donald überzeugt ihn, indem er mit der neuen Erfindung von Daniel Düsentrieb vorfährt: dem „Trockentankauto“, das für jeden Tankstellenbesitzer der Welt den sicheren Ruin bedeuten würde. Doch weil Dagobert jetzt vor demselben Problem steht, verhandelt er mit Düsentrieb über den Erwerb des Patentes. Auch die Panzerknacker treten auf den Plan und verschaffen sich Zugang zum Geldspeicher. Am Ende stellt sich heraus, dass ein „Urantrafo“ das Auto am Laufen hält – eine serienmäßige Herstellung wäre viel zu teuer…

13,5 Kilogramm Kobalt und etwa genauso viel Lithium sind heute in einem normalen Elektroauto-Akku verbaut, ferner Nickel, Mangan, Graphit und eine Reihe seltener Erden. Dem kommt der „Urantrafo“ aus dieser Geschichte von Giorgio Bordini aus dem Jahr 1964 doch schon recht nahe, oder? Über die technischen, ökologischen und ökonomischen Bezüge zwischen gestern und heute hinaus handelt es sich bei dieser Geschichte aber um eine ziemlich müde, zum Glück aber nicht allzu sehr in die Länge gezogene Angelegenheit. Hobrowili (Diskussion) 06:22, 25. Jul. 2023 (CEST)

Gold allein macht nicht glücklich!!![Bearbeiten]

„In ein paar Minuten ist dein Gehirn wieder wie neu!“ (Trick zu Onkel Dagobert)

Schlecht Onkel Dagobert ist nicht mehr der Alte – Selbst beim Geldzählen versagt sein Gedächtnis. Abhilfe soll auf Vorschlag Daniel Düsentriebs ein Serum aus dem Eigelb des seltenen Goldpirols schaffen. Doch als Donald dem Tier dessen prächtige Schwanzfedern ausreißt – wie gut würden sie an Daisys Hut aussehen –, verschwindet der Vogel durch das offene Fenster. Es vermischen sich zwei Flüssigkeiten und machen nach ihrer Einnahme Dagoberts Zustand noch schlimmer. Donald scheitert damit, in dem Heimatland des Vogels, in Orotania, ein neues Exemplar zu finden. Die Panzerknacker haben den ausgerissenen Vogel mittlerweile aufgegriffen, werden aber von Donald, Tick, Trick und Track mittels eines explodierenden Düsentriebschen Zauber-Eis überwältigt. Und bald danach kann sich Dagobert wieder „jung und stark“ fühlen und seinen Neffen vermöbeln...

Hier stimmt in Dramaturgie und Plot so gut wie nichts, nicht einmal der Titel, der in der Neuauflage wenigstens in passendere „Gefährliche Gedächtnislücken“ abgewandelt wurde. Hobrowili (Diskussion) 06:22, 25. Jul. 2023 (CEST)

Fazit[Bearbeiten]

Ein typischer Band der ersten LTB-Jahre. Bis auf eine Ausnahme, die erste, handelt es sich um Panzerknackergeschichten. Die wiederkehrende Grundidee, dass die Panzerknacker etwas entwenden, was Onkel Dagobert wiederhaben will (Nähmaschine, Amphore, Zwicker, Goldpirol), ist etwas stumpf. Die Feder Romano Scarpas macht einige Flachheiten wieder wett. Hobrowili (Diskussion) 06:22, 25. Jul. 2023 (CEST)