LTB 355: Rezension

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© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB 355 rezensiert. Ob dieser Band tolles Top, ein fataler Flop oder einfach nur müdes Mittelmaß ist, erfährst du hier. Dranbleiben ;-) Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 355.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 355 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Cover / Erster Eindruck[Bearbeiten]

Mit einem ansehnlichen Cover (Donald führt drei Hunde aus, die alle in verschiedene Richtungen ziehen) und 30 Seiten extra wartet die aktuelle LTB-Ausgabe auf. Beim ersten Durchschauen und -rechnen fällt vor allem die positiv zu bewertende Zahl von durchschnittlich 28 Seiten pro Geschichte ins Auge. Ein weiteres Merkmal dieser, wie auch der letzten Ausgabe sind die oft gelungenen Übersetzungen. Mit diesen schönen Trends macht man sich an die monatliche Lektüre, die einmal mehr die eine oder andere Überraschung bereithält. ZicheFan 20:06, 13. Sep 2006 (CEST)


Alles, was zählt[Bearbeiten]

(© Egmont Ehapa)

Gut Inhaltlich überraschend ist bereits die erste Geschichte dieser Ausgabe: Dagobert erhält einen Brief und ein Tonband von einem gewissen Swami Salami. Nach dem Hören des Bandes verhält sich Dagobert plötzlich sehr seltsam. Bereits wenig später folgt er einer Einladung des mysteriösen Herrn Salami nach Indien. Doch damit nicht genug: Dagobert beordert wiederum ein bisschen später sein gesamtes Geld nach Indien. Donald und den Kindern kommt das verdammt spanisch vor, und so beschließen sie, sich auf schnellstem Wege nach Indien zu begeben... Nette, allerdings insgesamt etwas verworren und unglaubwürdig wirkende Geschichte. Es mutet doch etwas seltsam an, dass Dagobert so leicht aufs Glatteis zu führen ist. Besonders überzeugen können dagegen der Wortwitz (Dagobert soll einen indischen Rikschafahrer bezahlen: „Tausend Rupien für fünfzehn rumpelige Minuten in dieser Affenschaukel?“ Darauf der Taxifahrer: „Wieso beleidigt sich der Fremde selbst?“) und die witzigen Nebenhandlungen (Polizeihund / Panzerknacker). Zeichnerisch bietet diese Story höchstes Niveau. Massimo Fecchi hat einmal mehr tief in seinem Können gegraben und ein Highlight seines bisherigen Schaffens produziert. Auf jeden Fall ist mit dieser Geschichte ein einigermaßen gelungener Einstieg in das aktuelle LTB gegeben! Note: 2 ZicheFan 20:06, 13. Sep 2006 (CEST)


Ungleiche Partner[Bearbeiten]

(© Egmont Ehapa)

Mittelmaß Die leider wie gewohnt einzige Micky-Story des Bandes wurde dieses Mal wieder von einem Egmont-Künstler umgesetzt. Schön immerhin, dass wir uns diesmal nicht wieder über die McGreals und Xavi ärgern müssen, sondern uns mit Andreas Pihl und Maximino auseinandersetzen dürfen. Micky Maus ist, um einem Freund zu helfen, auf die naheliegendste, einfachste und übrigens auch bescheuertste Idee gekommen: etwas zu klauen. Dieser Gegenstand, nämlich der sogenannte „Lochstein“, wurde vorher von jemand anders gestohlen, und daher ist dieser Raub laut Mickys neuerdings kindlichem Rechtssinn total legal und wird am Ende auch nicht bestraft, da Micky ja so was von edel gehandelt hat. Ach ja: Als Gehilfe dient Micky Kater Karlo, dem er zur Gefängnisflucht verhilft – auch diese Handlung bleibt folgenlos. Und so sind am Ende wie so oft alle zufrieden – bis auf den, ob dieser geschmacklosen Verbiegung von Mickys Charakter deprimierten, Leser. Immerhin zeichnet Maximino etwas besser als Xavi. Note: 4 ZicheFan 20:06, 13. Sep 2006 (CEST)


Ein Hundeleben[Bearbeiten]

(© Egmont Ehapa)

Gut Die ersten 24 Seiten dieser Geschichte können (sowohl zeichnerisch als auch inhaltlich) absolut gefallen: Donald hat einen neuen Job: Als „Hundesitter“ feiert er, ausgestattet mit diversen Düsentrieb-Erfindungen, einen Erfolg nach dem anderen. Doch an diesem Tag läuft ihm Achtmalacht, der Hund der Panzerknacker, zu. Und während die Panzerknacker ihren Hund finden wollen, hat Donald ihn noch nicht einmal erkannt. Die Suche nach ihrem Hund führt die Verbrecherbande sogar in den Geldspeicher. Dass sie dort ohne jeden Klauversuch wieder verschwinden, überrascht nicht nur Dagobert. Doch sie haben einen guten Grund: Sie planen einen großen Coup. Und dazu brauchen sie Achtmalacht, der derzeit Donalds perfekt funktionierende Arbeit ordentlich durcheinander bringt... So weit, so gut. Das schlimme Ende folgt jedoch auf der Pfote: Auf der letzten Seite gibt Donald aus unerklärlichen Gründen bekannt, er gebe den Hundesitter-Job wieder auf, und auch die anderen Handlungsstränge werden in zwei gelben, vor Unsinnigkeit nur so strotzenden, Kästen zu Ende gebracht. Ein unwürdiges Ende für eine bis dahin tolle Geschichte! Wau! Note: 2 ZicheFan 20:11, 13. Sep 2006 (CEST)


Rund ist nicht gesund[Bearbeiten]

(© Egmont Ehapa)

Gut Die zweite Überraschung folgt mit dieser sage und schreibe 44 Jahre alten Geschichte mit Zeichnungen von Altmeister Romano Scarpa! Damals wohnte Dagobert offenbar in einer Entenhausener Villa, in der er sich am Anfang dieser Geschichte verkrochen hat. Grund für Dagoberts Einsiedelei ist eine seltsame Allergie gegen alles Runde. Sobald Dagobert etwas rundes sieht, ist er bereit, horrende Preise dafür zu bezahlen. Mithilfe einer Erfindung von D. Düsentrieb finden die Ducks heraus, was hinter diesem seltsamen Gebärden steht. Sofort brechen sie auf, um Dagobert wieder heilen zu können. Doch auch die Panzerknacker haben von Dagoberts Krankheit gehört und hören die Münzen schon klimpern... Das ist mal eine Geschichte, die nur in wenigen Punkten Schwäche zeigt: Die nötige Portion Originalität, eine ausreichende Seitenzahl, um den Plot einigermaßen vernünftig zu entwickeln (doch leider nicht genug, um die letzten 8 Seiten nicht etwas überhastet wirken zu lassen) und Witz (der allerdings vor allem durch die Zeichnungen entsteht) finden hier ihren Platz. Das abgerundete Ende und die gelungenen Zeichnungen machen diese Story zu einer sehr guten solchen. Note: 2+ ZicheFan 20:11, 13. Sep 2006 (CEST)


Der fröhliche Freizeitdetektiv[Bearbeiten]

Mittelmaß Mit dieser, immerhin bereits 8 Jahre alten Geschichte folgen wir einmal mehr Phantomias auf seinen nächtlichen Streifzügen über Dächer in die Entenhausener Unterwelt (paradox, nicht?). Doch in dieser Geschichte hat Phantomias einen Unterstützer: Der unerschrockenste, mutigste und tollste... Butler der Welt. Baptist hat nämlich ein neues Hobby: Als Detektiv will er einen Fall aufklären, um den ersten Preis in einem Wettbewerb des „Freundeskreises der fröhlichen Freizeitdetektive“ zu gewinnen. An sich ist die Idee des gewitzten Butler-Helfers gut (ich finde sowieso, dass der gute Baptist in den meisten Geschichten viel zu kurz kommt), jedoch inhaltlich so unfertig und zeichnerisch so schlecht wie hier umgesetzt, taugt sie nicht sehr viel. Denn nicht nur Baptist ist miserabel gezeichnet: Barozzi pflegt in dieser Geschichte einen sehr unansehnlichen Zeichenstil, was natürlich zu einer schlechteren Bewertung führt. Note: 4+ ZicheFan 20:11, 13. Sep 2006 (CEST)


Die Stütze des Hauses[Bearbeiten]

(© Egmont Ehapa)

Highlight Mit der dritten Überraschung geht es weiter: Ein neuer Cavazzano! Er fängt damit an, dass Franz alleine den Hof hüten muss. Und das tut er natürlich in der gesamten Geschichte mit vollendeter Hingabe (*schnarch*). Das heißt: Wenn ihm denn mal einen Moment lang Ruhe gegönnt ist. Denn ein ziemlich seltsamer Typ klingelt andauernd in den verschiedensten Verkleidungen und möchte zu gerne einen Blick in den Keller werfen – und dabei auch noch allein sein. Doch der unbekannte Unbekannte merkt bald, dass er den kreativen Argumenten von Franz nicht gewachsen ist... Geniale Gagstory, die von vorne bis hinten schlüssig ist und ein originelles und absolut nicht vorhersehbares Ende bereithält. Das hüpfende Komma...äh...natürlich der springende Punkt bei der Bewertung ist natürlich der absolut hervorragende Zeichenstil Cavazzanos. Note: 1- ZicheFan 20:17, 13. Sep 2006 (CEST)


Dunkle Geschäfte[Bearbeiten]

Schlecht Ein gewisser Graf Schattenstein spielt sein makabres Spielchen mit den Bürgern der Welt: Er klaut Schatten bzw. tauscht sie aus. Den normalen Status stellt er nur gegen eine gewisse (und nicht ganz niedrige) Summe Geld wieder her. Die ganze Geschichte ist derart konfus und schrecklich entwickelt, dass es wirklich schwierig ist, im Nachhinein eine lückenlose Inhaltsangabe wiederzugeben. Die Zeichnungen tragen dazu ihr übriges bei: Der ach so gefährliche Graf Schattenstein sieht aus wie ein irrer, aber vollkommen harmloser Volltrottel und Atmosphäre kommt bei diesen wirren Bildern erst recht keine auf. Und so steht am Ende eine der schwächsten italienischen Stories seit langem, die sogar die Egmont-Micky-Story in diesem Band an Niveau unterbietet. Daher muss man sie leider als Überraschung Nummer 4 zählen. Note: 4- ZicheFan 20:17, 13. Sep 2006 (CEST)


Hat man da noch Töne?[Bearbeiten]

Mittelmaß In Entenhausen soll das originellste Instrument prämiert werden und bis zur Preisverleihung darf jeder Bürger mit seinem Instrument überall in der Stadt legal zum Üben für Ruhestörung sorgen. Das lassen sich Donald und Dussel nicht zweimal sagen und legen auch gleich mit einer Riesenkuhglocke von Dorette Duck los. Der Bürgermeister, der sich mit der Kuhglocke einer verschärften Situation gegenübersieht, schlägt den Beiden daraufhin vor, doch auf einer Wiese zu üben, da dort der Glockenklang viel natürlicher und klangvoller erklingen könne. Doch woher mitten in Entenhausen eine Wiese nehmen? Donald fällt eine ein: Da ist noch die Wiese vor Dagoberts Geldspeicher. Und schon bald ist derselbe Onkel so richtig genervt, stören ihn die Kuhglöckner doch bei seiner Abrechnung. Da hilft nur eine List... Witzige Geschichte mit vorhersehbarer Auflösung und vollkommen unsinnigem Ende. Schade! Zumindest ist an den Zeichnungen nichts auszusetzen und so reicht es für die Note: 3+ ZicheFan 20:17, 13. Sep 2006 (CEST)


Opfer der Kultur[Bearbeiten]

Gut Dagobert will einem gewissen Herrn namens „Fürst Stiesl von Stolzenstein“ einen riesigen Diamanten abkaufen. Um den sehr gebildeten Fürsten für seine Angebote empfänglicher zu machen, engagiert (oder besser „schnappt sich“, da der Geangelte natürlich kostenlos für den reichsten Mann der Welt arbeiten muss) Dagobert Primus von Quack, das Mitglied des Duck-Clans, das nicht genug Platz an den Innenwänden seines Hauses hat, um alle seine Doktortitel und Diplome daran aufzuhängen. Von Quack soll mit dem Fürsten (und Dagobert, der zahlt), eine Entenhausen-Kultur-Rundfahrt machen und den Gast so gewissermaßen gefügig machen. Doch Dagobert merkt bald: Wer in Kultur macht, muss klotzen und weniger klecken. Und den gewünschten Effekt hat die Stadtrundfahrt auch nicht gerade... Schön entwickelte Story mit einem relativ vorhersehbaren Ende und gelungenen Zeichnungen. Note: 2 ZicheFan 20:17, 13. Sep 2006 (CEST)


Eine explosive Erbschaft[Bearbeiten]

(© Egmont Ehapa)

Gut Und hier die Überraschung Nummer 5 (und das in nur 10 Geschichten), auch wenn diese zunächst einmal gar nicht nach einer aussieht. So mach einer wird denken: Nein, schon wieder dieser Bancells, und dann die letzte Geschichte: Das kann ja nur schief gehen! Denkste! Denn Halas und Bancells haben dieses Mal eine durchweg gute Story hinbekommen: Donald hat ein Grundstück mit Haus in den weit entfernten Bröckel-Bergen geerbt und so haben er und seine Neffen kurzerhand beschlossen, in der Gegend nach Gold zu suchen. Das ist zwar etwas an den Haaren herbeigezogen, man ist aber deutlich Schlimmeres gewöhnt (vor allem von den McGreals und Spectrum Associates). Wie auch immer: Unterwegs treffen die Ducks auf den Indianer Ängstlicher Hase, der gepanschten „Zaubertrank“ verkauft und dessen symphatische Seele uns die gesamte Geschichte über begleitet. In den Bergen angekommen, wird es erst so richtig schwierig. Denn die Ducks und ihr indianischer Freund gelangen in die Schusslinie der beiden befeindeten Clans der McDawgs und der O’Gooses... Angenehm zu lesen ist die Geschichte allemal. Doch das Bonbon der Geschichte sind die Zeichnungen. Bancells hat offenbar innerhalb weniger Monate einen wunderschönen, nahezu vollkommen gewaltfreien Stil entdeckt. Die Colorierung macht die Naturbilder besonders athmosphärisch. Note: 2+ ZicheFan 20:21, 13. Sep 2006 (CEST)


Fazit[Bearbeiten]

  • Highlight Nettes Cover
  • Highlight 28 Seiten pro Geschichte
  • Mittelmaß Relativ viele inhaltliche und zeichnerische Überraschungen
  • Highlight Deutsche Erstveröffentlichungen von Scarpa & Cavazzano
  • Schlecht Nach wie vor nur eine Micky-Geschichte
  • Highlight Allgemein hervorragende Übersetzungen

Gesamtnote: 3+ ZicheFan 20:21, 13. Sep 2006 (CEST)