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Glück und Glas (1962)

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©Disney Achtung! Der Titel dieses Artikels hat mehrere Bedeutungen. Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Barks-Geschichte aus dem Jahr 1962. Es gibt einen gleichnamigen Barks-Fünfseiter von 1959.


Glück und Glas
The Unsafe Safe
Erstveröffentlichung: 22. März 1962
Entstehungsdatum: 11. Oktober 1961
Storycode: W US 38-02
Story: Carl Barks
Zeichnungen: Carl Barks
Seiten: 19
Deutsche Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: MM 05–07/1963
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Carl Barks

Ind.PNG Infos zu Glück und Glas

beim I.N.D.U.C.K.S.

Glück und Glas (im Original: The Unsafe Safe) ist eine Comicgeschichte von Carl Barks (Story und Zeichnungen) aus dem Jahr 1962, bei der es um eine neue Schutzvorkehrung für Geldspeicher geht – unzerstörbares Glas. In Deutsch wurde die Geschichte erstmals 1963 im Micky Maus Magazin veröffentlicht.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Dagobert Duck und Donald Duck gehen spazieren und Dagobert wirft seinen neuen Zwicker aus unzerstörbarem Glas, eine Erfindung der Duckschen Glaswerke, vor eine Dampfwalze, lässt einen Arbeiter mit seinem großen Holzhammer auf ihn hämmern und lässt den Zwicker von einem Schweißer bearbeiten – die Brille bekommt nicht den geringsten Kratzer ab. Im Geldspeicher angekommen, bemerkt Dagobert, dass die Tür offen, der Nachtwächter gefangen ist und die Panzerknacker den Tresor mit Dynamit aufsprengen. Doch sie benutzen zu viel Dynamit, reißen ein Loch in die Wand des Geldspeichers und werden aus diesem katapultiert. Dagobert gerät ins Grübeln und denkt, er bräuchte eine „unzerstörbare Tür, die man nicht anbohren kann, nicht aufschweißen, nicht aufsprengen, nicht… – Das Glas! Das Wunderglas! Jetzt weiß ich, was ich damit mache!“

Kurze Zeit später lädt Dagobert Donald und seine drei Neffen ein und zeigt ihnen, dass alle Wände des Geldspeichers vom unzerstörbaren Glas verkleidet sind. Der eigentliche Geldspeicher ist anstelle der bisherigen Panzertür mit einer dicken Tür, einem Schloss und den Angeln aus demselben Glas hergestellt. Dagobert sperrt seinen Glückszehner ein, um dann, wo er nun keine Sorgen mehr haben muss ausgeraubt zu werden, mit seinen Neffen auf Weltreise zu gehen. Die vier bitten Dagobert, ihnen nicht zu erzählen, wie er den Glückszehner verdient hat, da er ihnen das bereits 459-mal erzählt habe.

Als erstes steuern die fünf Reisenden Tahiti (Französisch-Polynesien, zu Frankreich gehörend) an. Inzwischen versuchen die Panzerknacker verzweifelt, die Glastür aufzuschlagen und zu sprengen – ohne Erfolg. Kommissar Kussel ruft deshalb Dagobert an, ob er die Panzerknacker festnehmen soll. Die Antwort: „Nein, Herr Kommissar. Glauben Sie mir, Herr Kommissar, die geben ganz von selbst auf.“ Doch der Kommissar muss eingreifen – die Aktivitäten der Panzerknacker sind öffentliche Ruhestörung, da sich die alte Dame von gegenüber über den Lärm beschwert hat.

Währenddessen droht neue Gefahr – Gundel Gaukeley bereitet sich auf dem Brocken auf den Angriff vor und arbeitet mit moderner Technik – Betäubungsstrahlen, die von einem Gerät am Arm unter dem Pullover ausgehen. Am Flughafen macht sie erstmals von den Betäubungsstrahlen Gebrauch, in dem sie eine Reisegesellschaft hypnotisiert, damit sie per Flugzeug nach Entenhausen reisen kann. Dagobert und seine Reisegesellschaft sind unterdessen in Australien angekommen.

Gundel Gaukeley ist im Geldspeicher und betäubt die Mitarbeiter, um aus ihnen die Kombination für den Tresorraum herauszulocken, doch die kennt nur Dagobert. Im Musikhaus Moll möchte sie jedes Instrument leihen, doch dort würden sie die Instrumente nur an bestimmte Personen leihen. Gundel kommt durch die Betäubungsstrahlen an die Instrumente. Der Grund: „So viel ich gehört habe, kann man Glas durch besonders hohe Töne zerschrillen.“ Nach dem Einsatz von Querflöte, Blockflöte, Violine, Trompete und Orgel das gleiche Ergebnis wie bei den Panzerknackern: die alte Dame von gegenüber hat sich über den Lärm beschwert.

Dagobert ist unterdessen in Madagaskar und nimmt an einer Tanzveranstaltung teil, die von Eingeborenen durchgeführt wird. Sie schmücken sich mit Federn des Schabracken-Schrillers, eines Vogels, der nur auf Madagaskar heimisch ist. Dagobert würde dem Entenhausener Zoo gern ein Pärchen stiften, doch der Häuptling rät ab: „das Geschrei der Tiere ist außerordentlich unangenehm“. Als ein Schabracken-Schriller, der sich in der Nähe befindet, zu schreien beginnt, zerbricht plötzlich Dagoberts unzerstörbarer Zwicker! Von der Erkenntnis, dass das unzerstörbare Glas doch eine Schwachstelle besitzt, in seinen Grundfesten erschüttert kauft Dagobert alle Vögel um sie auf ewig von seinem Geldspeicher fernzuhalten und bietet zehn Taler pro Vogel. Nach einigen Tagen gibt es nur mehr wenige Vögel, daher wird der Preis auf 20 Taler verdoppelt.

Gundel Gaukeley fährt per Boot zu dem Dorf, in dem sich die Ducks aufhalten, versetzt ihm die Betäubungsstrahlen und erfährt so die Kombination des Geldspeichers. Donald versucht sofort, per Funk durchzugeben, dass die Kombination geändert werden soll. Als Gundel sieht, dass Dagobert 40 Taler für zwei Vögel ausgibt, wundert sie sich und vermutet, er sei ein Vogelnarr. Sie holt eine Parfumflasche aus ihrer Handtasche, um sich zu erfrischen und als der Vogel schreit, zerbricht sie. Dagobert, der noch immer betäubt ist, bestätigt, dass das Geschrei der Vögel sein Glas zerbrechen lässt. Daraufhin betäubt sie alle Vögel und lässt sich von ihnen nach Entenhausen fliegen. Donald schafft nicht, den Funkspruch durchzugeben, da die Betäubungsstrahlen Gundels das Funkgerät zerstören.

In Entenhausen angekommen, geht Gundel mit einem Schabracken-Schriller zum Geldspeicher, doch er schreit nicht. Inzwischen sind die Ducks per Einbaum und Düsenflugzeug nach Entenhausen gekommen, da kommt Dagobert wieder zu sich. In dem Moment schreit der Schabracken-Schriller und zerstört die Glastür. Gundel rennt mit dem Glückszehner aus dem Geldspeicher und will Dagobert, der ihr vor dem Geldspeicher entgegen kommt, erneut Betäubungsstrahlen verpassen – doch die Batterie ist leer. Die Ducks laufen in den Geldspeicher und verschließen die Tür und Gundel randaliert draußen, schimpft und schlägt vor Wut gegen die Tür. Nochmals muss Kommissar Kussel eingreifen: die alte Dame von gegenüber hat sich über den Lärm beschwert. Dagobert küsst seinen Glückszehner vor Glück, dass er ihn nicht verloren hat und bekommt von seinen Großneffen den Rat: „Schmatz nicht so laut, Onkel Dagobert, sonst beschwert sich die alte Dame von gegenüber noch über dich.“

Hintergrund und Bedeutung[Bearbeiten]

Erstmals wurde die Geschichte in Uncle Scrooge Nr. 38 (1962) veröffentlicht. Dies war die vorletzte Ausgabe der Serie unter dem Dell-Verlag, spätere Ausgaben wurden direkt von Western Publishing veröffentlicht.[1] Gemäß Bewertung auf Inducks (Stand: Oktober 2021) liegt die Comicgeschichte auf Platz 23 aller Geschichten.

In Glück und Glas erschien Gundel Gaukeley erstmals in einer deutschen Übersetzung, in Englisch war sie bereits 1961 erschienen. Diese erste Geschichte mit Gundel, Der Midas-Effekt, wurde auf Deutsch 1974 veröffentlicht.[2]

Im Original The Unsafe Safe genannt (übersetzt in etwa: Der unsicher Tresor), würde sich direkt übersetzt banal anhören, doch würde der Titel Glück und Glas als Kurzform des geflügelten Wortes Glück und Glas, wie leicht bricht das den Kern der Geschichte genau treffen. Carl Barks verstand es, Geschichten so aufzubauen, dass sich vom ersten Bild an die Handlung zielstrebig entwickelt, wovon Glück und Glas zeuge. Jede Aktion steht in Beziehung zu einer anderen und jeder Gag ist die Vorbereitung eines anderen Gags, dadurch erhielt die Geschichte eine dichte innere Logik als Folge eines miteinander eng verwobenen Geflechts von Handlungssträngen. So wird Dagoberts sentimentaler Blick auf seinen Glückszehner am Beginn und Ende der Geschichte eingebaut, auch die Dame von gegenüber wird in den Schlusswitz mit einbezogen. Dies sei eine der wenigen Geschichten, „in denen die Ducks eigentlich gar nichts tun und sich aus der Entspannung Spannung ergibt.“ Die Schabracken-Schriller heißen im Original Tanganyika Yeeker, was zeigt, dass die Geschichte an der Ostküste Afrikas spielt. Diese Geschichte zeige, dass „man ohne wilden Aktionismus spannende und zugleich komische Geschichten erzählen könne, die ganz nebenbei auch noch einiges an psychologischem Tiefgang aufzuweisen haben.“[1]

Dass sowohl die Panzerknacker als auch Gundel als Antagonisten auftreten, ist eine seltene Kombination, auch wenn sie kein Team bilden. Doch die schweren Jungs haben ohnehin nur ein kurzes Gastspiel. Ein gläserner Tresor, der die Sicht auf die begehrten Güter – Dagoberts Geld und seinen Glückszehner – zulässt, aber sie unerreichbar macht, ist typischer Barks-Humor.

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 DDSH 138, S. 33, 36; Text von Wolfgang J. Fuchs
  2. Erstauftritte von Figuren www.fieselschweif.de