Pluto, der Rennhund

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Pluto, der Rennhund
Micky Maus und sein Rennhund Pluto
Pluto the Racer
Erstveröffentlichung: 31.12.1934–02.03.1935
Entstehungsdatum: 1934–1935
Storycode: YM 025
Story: Floyd Gottfredson, Ted Osborne
Zeichnungen: Floyd Gottfredson
Tusche:

Ted Thwaites

Seiten: 54 Tagesstrips, 18 Seiten in der FGL
Format: Zeitungsstrip
Deutsche Übersetzung: Gerd Syllwasschy in der FGL
Deutsche Erstveröffentlichung: Ich Micky Maus 1
Weiterführendes
Liste der Fortsetzungsgeschichten von Floyd Gottfredson

Ind.PNG Infos zu Pluto, der Rennhund

beim I.N.D.U.C.K.S.
Der heilige Stein

Pluto, der Rennhund (engl. Pluto the Racer, auf Deutsch auch Micky Maus und sein Rennhund Pluto) ist eine von Floyd Gottfredson und Ted Osborne getextete und ersterem gezeichnete sowie von Ted Thwaites getuschte Comicgeschichte aus den Jahren 1934 und 1935. Micky Maus kommt auf die Idee, seinen eigenen Rennhund bei einem Turnier aufzustellen. Er trainiert seinen bisherigen Haushund Pluto zu einem richtigen Sprinter. Aber auch die anderen Bewerber sind beim Rennen keinesfalls zu unterschätzen.

Autsch! (© Egmont Ehapa)

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Micky macht einen kleinen Spaziergang mit seiner Verlobten Minnie und Hund Pluto. Die drei kommen an einem Werbeplakat vorbei, das auf die Eröffnung des Großen Hunderennens am Samstag hinweist, und lesen es sich durch. Just in dem Moment begegnet Rudi Ross seinen Freunden. Er bemerkt, wie sie sich das Plakat anschauen und macht sich sofort darüber lustig, denn Pluto sei ja schließlich kein Rennhund. Aber in Micky rüttelt dieser fiese Witz etwas wach, und noch am selben Tag tritt er mit Pluto bei der Anmeldung zum Rennen vor. Vor ihm sitzt Sebastian Schnallschuh, der erkennt, wie sehr sich Micky und Pluto freuen würden, teilnehmen zu können. Eigentlich sollen solch unterqualifizierte Tiere nicht beim Rennen mitmachen dürfen, so die Anweisung von oben, aber Herr Schnallschuh hat ein weiches Herz und tut Micky den Gefallen. Micky wiederum ist glücklich darüber und will sich ab jetzt jeden Tag auf den großen Moment vorbereiten. Er trainiert mit Pluto tagein, tagaus, um ihn möglichst fit zu bekommen. Zwar passieren hier und da noch einige Fehler, aber die lassen sich optimieren und weitestgehend bannen. Micky geht also am Wettbewerbstag mit Pluto zum Ort des Rennens und zeigt seine Papiere vor. Nur durch die ist es ihm berechtigt, Pluto am Rennen teilnehmen zu lassen.

Als er sie vorzeigt und auf seinen Hund deutet, sind die Kampfrichter erschrocken. Sie fragen, ob Micky diesen Hund ernsthaft antreten lassen will. Denn es ist gerade einmal der erste Tag von vielen, an denen mehrere Rennen geplant sind, und solch ein Hund kann schnell die Glaubwürdigkeit der Veranstaltung infrage stellen. Doch die Bescheinigungen gehen in Ordnung, Micky darf Pluto also aufstellen. Herrn Schnallschuh, der Micky freundlicherweise die Papiere ausgestellt hat, geht es aber weniger gut. Seine Arbeitgeber, die Kampfrichter, drohen mit Kündigung, wenn Pluto verliert! Das Rennen wird – wider Mickys Erwarten – eine Katastrophe für ihn. Pluto macht nicht das, was er soll; er rennt in die falsche Richtung und am Ende führt er die anderen Hunde sogar noch in einer Schlange von Artgenossen ums Gelände herum. Und schließlich, nachdem das Schlimmste überstanden ist und die Zuschauer ihre Lachmuskeln wieder entspannt haben, genehmigen sich die Hunde unter Plutos Führung noch ein paar heiße Würstchen. Micky und Pluto werden in den darauffolgenden Tagen zum Gespött der Stadt. Auch sein Freund Rudi hat sich schon gegen ihn verschworen und macht sich über ihn lustig. Micky wird jegliche weitere Teilnahme an neuen Rennen untersagt. Doch nicht nur bei ihm, auch bei Herrn Schnallschuh hat sich etwas geändert: Beide haben fortan einen Hund. Herr Schnallschuh erklärt, dass dies für ihn der letzte Ausweg ist, denn ihm wurde wegen der Missverständlichkeit mit Pluto fristlos gekündigt. Jetzt hat er kein Einkommen mehr, aber seine Hypothek in Höhe von 1.000 $ ist bald fällig; deswegen wagt er diesen riskanten Schritt...

Auch Herr Schnallschuh steigt in das Renngeschäft ein... (© Egmont Ehapa)

An seinem neuen Hund namens Flitzer hängt also ziemlich viel, gar ein ganzes Haus. Micky unterstützt Sebastian Schnallschuh ein wenig und leistet ihm Gesellschaft. Beide trainieren und üben mit ihren Hunden, und beide Hunde machen Fortschritte. Eines Abends, als Micky mit dem Training von Pluto abschließen möchte, wird er von zwei recht krummen Gestalten gefragt, ob er sich ein Sümmchen dazuverdienen möchte. Er fragt die beiden Herren, die ihn nur als „Kumpel“ anreden, wie genau sie sich das vorstellen. Für Micky wird klar: Er soll Flitzer verschwinden lassen, sodass Pluto gewinnt. Micky will Zeit schinden und tut so, als würde er über das Angebot ernsthaft nachdenken. Insgeheim informiert er schon Herrn Schnallschuh und seine Frau, denn für den Detektiv steht fest: Sie benutzen ihn nur, um die schmutzige Arbeit von jemand anderem erledigen zu lassen. Würde Micky ablehnen, täten sie die Arbeit womöglich selbst. Micky versucht, die beiden solange wie möglich hinzuhalten, damit erst einmal nichts passiert...

Doch die neuen Gegner Mickys lassen nichts unversucht. Als Dippy auf Flitzer aufpassen soll, während sich Micky einen Hamburger holt, geschieht es: Dippy wird ein Hundekuchen in die Hand gedrückt, der scheinbar mit irgendetwas versetzt worden ist. Flitzer geht es schlecht; beim Rennen kann er nicht mehr teilnehmen. Doch die Hoffnung ist noch nicht verloren, denn Pluto ist ja auch noch angemeldet – und startbereit! Geschwind also führt ihn Micky in die Box, und schon wenige Sekunden später beginnt das Rennen. Es sieht lange nicht gut aus für Pluto, aber beim Schlussspurt reißt er sich zusammen und übernimmt die Führung – und er kommt auch als erster ins Ziel! Die zwei Gauner kann Micky an die Polizei ausliefern, Herrn Schnallschuh kann er vor der Pfändung seines Heims bewahren und sich selbst rückt er wieder in ein gutes Licht, denn nun steht fest: Pluto ist definitiv ein Rennhund!

Hintergrund[Bearbeiten]

Diesmal muss sich Micky nicht nur gegen andere Teilnehmer eines Rennens bewähren, sondern gar noch zwei Gegner ausbooten! (© Egmont Ehapa)

In den Micky-Cartoons der 1940er, in denen Pluto eine größere Rolle spielte, stand Micky nicht selten als mürrischer Spielverderber da. Man könnte meinen, Mickys Ruhm sei unmittelbar mit Pluto verbunden, aber dem ist nicht so. In den Comics war der treue Hund ein viel besserer Gefährte für Micky, da Floyd Gottfredson beide Charaktere gleichermaßen als sympathische Figuren darstellte. Anstatt Pluto in den Mittelpunkt zu rücken und Micky damit an den Rand zu drängen, wechselte Gottfredson auf gekonnte Weise zwischen beiden Perspektiven hin und her. Manchmal fühlte sich das Verhältnis zwischen Hund und Herrchen damit viel mehr an wie das zwischen Cowboy und Pferd.[1]

Der Vergleich mit einem Pferd ist naheliegend, denn in „Pluto, der Rennhund“ geht es um Wettrennen und zwielichtige Gestalten, genau wie in Micky Maus und sein Pferd Schlenkerbein (1933) im Jahr zuvor. Gottfredson scheint die Rennbahn deshalb erneut ins Zentrum gerückt zu haben, weil es das Thema gerade in der Luft lag. Ende 1934 wurde in den USA heftig darüber debattiert, ob man Wetten auf Hunderennen legalisieren sollte. Einer der Gründe war, nach der Großen Depression zusätzliche Steuereinnahmen zu generieren, ein anderer aber auch, Gauner und Ganoven aus dem Geschäft der Buchmacher und der Planung solcher Wettrennen im Allgemeinen zu drängen. Dieser Plan ging letztendlich nicht auf; die zwielichtigen Gestalten haben sich nicht einfach so getrollt.[1]

Die Betrüger in Gottfredsons Geschichte verwenden Betäubungsmittel, um die gegnerischen Rennhunde außer Gefecht zu setzen – etwas, was im wahren Leben durchaus vorkam; und indem er diese Leute entlarvte, erzählte Gottfredson offenbar einen Fall, der ihm am Herzen lag. In Micky Maus und sein Pferd Schlenkerbein gab es reichlich wilden Slapstickhumor zu sehen; und auch wenn in dieser Geschichte natürlich ebenfalls witzige Details vorkommen – einer der Hunde heißt im Original beispielsweise „Rough on Katz“ (dt.: Katzenschreck), eine Anspielung auf das bekannte Rattengift „Rough on Rats“ –, so ist der Grundton deutlich ernster, insbesondere durch Mickys Kampf gegen Ungerechtigkeit und Ausgrenzung.[1]

Aquarell[Bearbeiten]

Das Aquarell: (© Disney)

Zu dieser Geschichte malte Floyd Gottfredson im Oktober 1978 das links zu sehende und zu dieser Geschichte passende Aquarell. Es trägt den Titel „Micky Maus und Pluto, der Rennhund“.

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 David Gerstein: Hundstage. Floyd Gottfredson Library 3, Egmont Ehapa Media, Berlin 2021, S. 128.