Munteres Bordleben: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Munteres Bordleben''' ist eine zehnseitige [[Comicgeschichte]] von [[Carl Barks]] aus dem Jahr 1944. Die Erstveröffentlichung folgte im Juni 1944 in den USA. | '''Munteres Bordleben''' ist eine zehnseitige [[Comicgeschichte]] von [[Carl Barks]] aus dem Jahr 1944. Die Erstveröffentlichung folgte im Juni 1944 in den USA. | ||
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[[ | Donald und die Kinder haben zwei Motorboote und bieten damit Touren an – natürlich nicht gemeinsam, sondern gegeneinander. Mit Preisen wollen sie sich gegenseitig unterbieten, um mehr Kunden anzulocken. Als Theo Teernagel, Torwart des FC Entenhausens, des Weges kommt, nimmt er zu Donalds Verdruss das Boot der Kinder für seine Angeltour. Denn Donalds billigeres Boot würde seinem Ruf schaden. Das lässt Donald nicht auf sich sitzen: Er sabotiert das Boot seiner Neffen mit Ruß und Lebertran, sodass Theo Teernagel schließlich doch noch sein Boot wählen muss. Nun soll Herr Teernagel seinen Angeltörn auf Donalds Boot aber so richtig genießen! Doch das klappt nicht. Denn Donald ist derart ungeschickt mit dem Angeln, dass er seinen Kunden mit Fischen bewirft. Als Herr Teernagel einen Aal fängt, rät Donald ihm, den Fisch an die Nase zu halten – und Teernagel bekommt einen elektrischen Schlag, denn es war ein Zitteraal. Für diesen Rat muss Donald ordentlich büßen. Theo Teernagel will nun zurückgebracht werden, doch Donald findet den Weg nicht mehr, setzt schlussendlich Herrn Teernagel auf einer Sandbank aus und verirrt sich. Es bedarf der Neffen mit ihrem Boot, die beiden zu retten. | ||
== Hintergrund und Bedeutung == | |||
''Munteres Bordleben'' ist ein typischer Zehnseiter aus der frühen Phase von Barks' Schaffen, denn die Rivalität zwischen Donald und seinen Neffen ist das bestimmende Thema. In dieser Geschichte wird das Thema allerdings erstmals dergestalt variiert, dass Donald und die Neffen ein Geschäft in Konkurrenz zueinander betreiben. Donald wirbt seinen Neffen den Kunden mit allerlei Tricks ab und spielt damit genauso wenig fair wie in früheren Barks-Zehnseitern, während die Kinder passiver bleiben. Auch wenn sie am Ende Donald und Theo Teernagel retten, sind sie vergleichsweise wenig präsent und aktiv in der Geschichte. Barks nimmt sich hier mehr Raum für Slapstick zwischen Donald und Teernagel am Boot und für die dramatische Situation, in die Donald Teernagel hineinmanövriert. Die Geschichte ist damit noch sehr in den Animationsgags der Cartoons verhaftet. | |||
In der Geschichte tritt [[Kater Karlo]] in Gestalt des Torwarts Theo Teernagel auf. Im Original ist er Milliardär und heißt J. P. Diamondtubs. Dies ist das dritte Mal, dass Barks Karlo in einem Duck-Comic verwendet und das erste Mal, dass er einen anderen Namen bekommt. In ''[[Piratengold]]'' ist Karlo noch Kater Karlo, aber in ''[[Der Schlangenring]]'' verwendete Barks die Figur erneut, diesmal als ungenannt bleibender Straßenräuber. In der Gestaltung und Charakterisierung der Figur konnte sich Barks in diesen wie auch in den folgenden Geschichten, in denen er Karlo einsetzte, auf seine Zeit beim [[Cartoon|Trickfilm]] beziehen, wo er die Paarung Donald und Karlo öfters eingesetzt hatte.<ref>[[Wolfgang J. Fuchs]]: Kater Karlo – Der Gegner der ersten Stunde. In: [[Heimliche Helden: Kater Karlo]], S. 11.</ref> Er hatte aber offenbar das Gefühl, dass Karlo eigentlich ins Maus-Universum gehört. Jedenfalls begann er, die Figur zu variieren.<ref>[[Geoffrey Blum]]: Kater Karlo im Wandel. In: [[Carl Barks Collection II]], S. 142.</ref> In ''Munteres Bordleben'' tritt nicht mehr Karlo auf, sondern Theo Teernagel, der aber sehr ähnlich aussieht wie Karlo. Spätere Variationen des Karlo-Typs von Barks für die Geschichten ''[[Nordische Nächte]]'' oder ''[[Der Sheriff von Bullet Valley]]'' variierten auch optisch stärker. Die Beleibtheit und Skrupellosigkeit blieben der Figur allerdings immer erhalten. | |||
== Remakes == | |||
''Munteres Bordleben'' wurde zweimal einem [[Remake]] unterzogen, einmal von Barks selbst. 1956 wurde die Geschichte ''[[Der Sofaexpress]]'' veröffentlicht, in dem Donald und die Neffen erneut miteinander konkurrierende Fahrgeschäfte betreiben und Donald mit Tricks versucht, seinen Neffen Kunden abzulocken. Die Geschichte spielt jedoch im Winter und Theo Teernagel tritt nicht auf. | |||
Ein weiteres Remake ist die Geschichte ''Schiff ahoi!'' ([[Edwin Lofthus]]/[[Bas Heymans]]). In dieser Geschichte bekommen die Neffen von ihrem Fähnlein ein Boot. Donald fühlt sich gedemütigt, weil er sich nicht ums Boot kümmern darf und kauft gleich selbst eins, um es seinen Neffen heimzuzahlen. Es dauert allerdings ein wenig Zeit und´ viel Geld, bis das Boot seetüchtig ist. Donald sabotiert daraufhin – wie in der Vorlage von Barks –wieder seine Neffen, um ihnen Kunden abspenstig zu machen, zieht aber am Ende den Kürzeren. | |||
== Trivia == | == Trivia == | ||
In der Geschichte wird die vierte Wand durchbrochen und zwar sowohl im Original, wie auch in der Übersetzung von Erika Fuchs. Als sich Donald von seinen Neffen verabschiedet, sagt er schadenfroh im Original: „I'll see you in the funny papers“. Diese Redewendung ist eine scherzhafte Art der Verabschiedung,<ref>https://en.wiktionary.org/wiki/see_you_in_the_funny_papers</ref> hier aber von Barks doppeldeutig gemeint, da die „funny papers“ auch der Ort sind, wo Comicgeschichten in Zeitungen veröffentlicht werden. In der Übersetzung wird daraus: „Ich seh euch dann im nächsten Comicheft wieder“. Für die Veröffentlichung in der [[Barks Library 3]] wurde die Stelle redaktionell verändert. Hier sagt Donald: „Ich seh euch dann im nächsten Barks-Album wieder“. | |||
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== Einzelnachweise == | |||
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[[Kategorie: Comicgeschichte]] [[Kategorie: Carl Barks]] | [[Kategorie: Comicgeschichte]] [[Kategorie: Carl Barks]] |
Version vom 20. November 2023, 22:46 Uhr
Munteres Bordleben | |
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Rival Boatmen | |
Erstveröffentlichung: | Juni 1944 |
Entstehungsdatum: | 19. Januar 1944 |
Storycode: | W WDC 45-02 |
Story: | Carl Barks |
Zeichnungen: | Carl Barks |
Seiten: | 10 |
Deutsche Übersetzung: | Dr. Erika Fuchs |
Deutsche Erstveröffentlichung: | Carl Barks gesammelte Werke 6 |
Weiterführendes | |
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Infos zu Munteres Bordleben beim I.N.D.U.C.K.S. |
Munteres Bordleben ist eine zehnseitige Comicgeschichte von Carl Barks aus dem Jahr 1944. Die Erstveröffentlichung folgte im Juni 1944 in den USA.
Figuren
- Donald Duck
- Theo Teernagel
- Tick, Trick und Track
Handlung
Donald und die Kinder haben zwei Motorboote und bieten damit Touren an – natürlich nicht gemeinsam, sondern gegeneinander. Mit Preisen wollen sie sich gegenseitig unterbieten, um mehr Kunden anzulocken. Als Theo Teernagel, Torwart des FC Entenhausens, des Weges kommt, nimmt er zu Donalds Verdruss das Boot der Kinder für seine Angeltour. Denn Donalds billigeres Boot würde seinem Ruf schaden. Das lässt Donald nicht auf sich sitzen: Er sabotiert das Boot seiner Neffen mit Ruß und Lebertran, sodass Theo Teernagel schließlich doch noch sein Boot wählen muss. Nun soll Herr Teernagel seinen Angeltörn auf Donalds Boot aber so richtig genießen! Doch das klappt nicht. Denn Donald ist derart ungeschickt mit dem Angeln, dass er seinen Kunden mit Fischen bewirft. Als Herr Teernagel einen Aal fängt, rät Donald ihm, den Fisch an die Nase zu halten – und Teernagel bekommt einen elektrischen Schlag, denn es war ein Zitteraal. Für diesen Rat muss Donald ordentlich büßen. Theo Teernagel will nun zurückgebracht werden, doch Donald findet den Weg nicht mehr, setzt schlussendlich Herrn Teernagel auf einer Sandbank aus und verirrt sich. Es bedarf der Neffen mit ihrem Boot, die beiden zu retten.
Hintergrund und Bedeutung
Munteres Bordleben ist ein typischer Zehnseiter aus der frühen Phase von Barks' Schaffen, denn die Rivalität zwischen Donald und seinen Neffen ist das bestimmende Thema. In dieser Geschichte wird das Thema allerdings erstmals dergestalt variiert, dass Donald und die Neffen ein Geschäft in Konkurrenz zueinander betreiben. Donald wirbt seinen Neffen den Kunden mit allerlei Tricks ab und spielt damit genauso wenig fair wie in früheren Barks-Zehnseitern, während die Kinder passiver bleiben. Auch wenn sie am Ende Donald und Theo Teernagel retten, sind sie vergleichsweise wenig präsent und aktiv in der Geschichte. Barks nimmt sich hier mehr Raum für Slapstick zwischen Donald und Teernagel am Boot und für die dramatische Situation, in die Donald Teernagel hineinmanövriert. Die Geschichte ist damit noch sehr in den Animationsgags der Cartoons verhaftet.
In der Geschichte tritt Kater Karlo in Gestalt des Torwarts Theo Teernagel auf. Im Original ist er Milliardär und heißt J. P. Diamondtubs. Dies ist das dritte Mal, dass Barks Karlo in einem Duck-Comic verwendet und das erste Mal, dass er einen anderen Namen bekommt. In Piratengold ist Karlo noch Kater Karlo, aber in Der Schlangenring verwendete Barks die Figur erneut, diesmal als ungenannt bleibender Straßenräuber. In der Gestaltung und Charakterisierung der Figur konnte sich Barks in diesen wie auch in den folgenden Geschichten, in denen er Karlo einsetzte, auf seine Zeit beim Trickfilm beziehen, wo er die Paarung Donald und Karlo öfters eingesetzt hatte.[1] Er hatte aber offenbar das Gefühl, dass Karlo eigentlich ins Maus-Universum gehört. Jedenfalls begann er, die Figur zu variieren.[2] In Munteres Bordleben tritt nicht mehr Karlo auf, sondern Theo Teernagel, der aber sehr ähnlich aussieht wie Karlo. Spätere Variationen des Karlo-Typs von Barks für die Geschichten Nordische Nächte oder Der Sheriff von Bullet Valley variierten auch optisch stärker. Die Beleibtheit und Skrupellosigkeit blieben der Figur allerdings immer erhalten.
Remakes
Munteres Bordleben wurde zweimal einem Remake unterzogen, einmal von Barks selbst. 1956 wurde die Geschichte Der Sofaexpress veröffentlicht, in dem Donald und die Neffen erneut miteinander konkurrierende Fahrgeschäfte betreiben und Donald mit Tricks versucht, seinen Neffen Kunden abzulocken. Die Geschichte spielt jedoch im Winter und Theo Teernagel tritt nicht auf.
Ein weiteres Remake ist die Geschichte Schiff ahoi! (Edwin Lofthus/Bas Heymans). In dieser Geschichte bekommen die Neffen von ihrem Fähnlein ein Boot. Donald fühlt sich gedemütigt, weil er sich nicht ums Boot kümmern darf und kauft gleich selbst eins, um es seinen Neffen heimzuzahlen. Es dauert allerdings ein wenig Zeit und´ viel Geld, bis das Boot seetüchtig ist. Donald sabotiert daraufhin – wie in der Vorlage von Barks –wieder seine Neffen, um ihnen Kunden abspenstig zu machen, zieht aber am Ende den Kürzeren.
Trivia
In der Geschichte wird die vierte Wand durchbrochen und zwar sowohl im Original, wie auch in der Übersetzung von Erika Fuchs. Als sich Donald von seinen Neffen verabschiedet, sagt er schadenfroh im Original: „I'll see you in the funny papers“. Diese Redewendung ist eine scherzhafte Art der Verabschiedung,[3] hier aber von Barks doppeldeutig gemeint, da die „funny papers“ auch der Ort sind, wo Comicgeschichten in Zeitungen veröffentlicht werden. In der Übersetzung wird daraus: „Ich seh euch dann im nächsten Comicheft wieder“. Für die Veröffentlichung in der Barks Library 3 wurde die Stelle redaktionell verändert. Hier sagt Donald: „Ich seh euch dann im nächsten Barks-Album wieder“.
Veröffentlichungen
- Carl Barks gesammelte Werke 6 (1976)
- Die tollsten Geschichten von Donald Duck Sonderheft 86 (1986)
- Die tollsten Geschichten von Donald Duck – Sammelband 7 (1988)
- Barks Library 3 (1993)
- Barks Comics & Stories 1 (2001)
- Carl Barks Collection 2 (2005)
- Disneys Heimliche Helden 6 - Kater Karlo (2007)
- Entenhausen-Edition Donald von Carl Barks 3 (2010)
- Donald Duck Comics & Stories – Wie aus dem Ei gepellt (2015)
- LTB Classic Edition 1 (2019)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang J. Fuchs: Kater Karlo – Der Gegner der ersten Stunde. In: Heimliche Helden: Kater Karlo, S. 11.
- ↑ Geoffrey Blum: Kater Karlo im Wandel. In: Carl Barks Collection II, S. 142.
- ↑ https://en.wiktionary.org/wiki/see_you_in_the_funny_papers