Tim Burton
Timothy William Burton (* 25. August 1958 in Burbank, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Autor, Produzent und Filmregisseur. Er begann seiner Karriere Ende der 1970er Jahre als Trickfilmzeichner für die Disney-Studios.
Biografie
Tim Burton wurde am 25. August 1958 in Burbank (Kalifornien) geboren. Bereits in jungen Kindsheitsjahren besaß er ein großes zeichnerisches Talent. Dieses baute er immer weiter aus und präsentierte bereits im Alter von 13 Jahren seinen ersten animierten Kurzfilm; The Island of Doctor Ago.
Einige Jahre später erhielt Tim Burton von den Disney-Studios ein Stipendium zum Studium der Trickfilmkunst. Dieses absolvierte er erfolgreich 3 Jahre lang am Californian Institute of the Arts. Nach dem Abschluss wurde er von Disney angestellt und wirkte an mehreren Spielfilmen wie Cap und Capper (1982), Tron (1982) und Taran und der Zauberkessel (1985) mit. 1982 arbeitete Burton an dem animierten Kurzfilm Vincent. In diesem 6-minütigen Cartoon geht es um einen Jungen, der sich von der Außenwelt isoliert, sich mit dem Horrorfilmdarsteller Vincent Price vergleicht und sich selbst am Ende tot wähnt. Dieser schwarzweiße Stop Motion-Kurzfilm entstand auf Basis eines Gedichtes, das Tim Burton schrieb. Für die Rolle des Erzählers konnte Disney sogar Vincent Price gewinnen. Neben Vincent entstand im gleichen Jahr der ebenfalls von Burton produzierte Kurzfilm Luau. Er verließ langsam aber sicher die Disney-Studios, da er sich mit seiner Arbeit als Konzept-Künstler nicht mehr länger anfreunden konnte, da kein einziges Konzept von ihm für den Zeichentrickfilm Taran und der Zauberkessel (1985) verwendet wurde, während die des späteren Trickfilmzeichners Andreas Deja, der ebenfalls an der Konzept-Kunst arbeitete allesamt weiterentwickelt wurden.
Etwa 3 Jahre nach der Veröffentlichung von Vincent drehte er 1985 als Regisseur den Spielfilm Pee Wee's Big Adventure. Dieser Film wurde zwar später Kult aber blieb vom allgemeinen Kinopublikum wenig beachtet. In diesem Jahr lernte er auch den Komponisten Danny Elfman kennen und schätzen. Die beiden wurden Freunde und arbeiteten häufig gemeinsam an der Filmmusik für die späteren Produktionen Burtons. 1988 schaffte Burton den Durchbruch mit seinem nächsten Spielfilm Beetlejuice. In dieser Horrorkömodie geht es um ein Ehepaar, das bei einem Autounfall ums Leben kommt und nun in ihrem eigenen Haus herumspucken muss. Als dann eine extrem verrückte Familie in dieses Haus zieht, geht das Chaos los und die Geister beschwören notgedrungen den bösen Geist Beetlejuice, der selbst vor Mord nicht zurückschreckt. Von 1989-1991 produzierte er die 94-teilige Zeichentrickserie Beetlejuice. Die ersten 3 Staffeln wurden im Auftrag der ABC produziert. Die letzte und 4. Staffel wurde im Auftrag von Fox produziert. 1989 führte Burton für den Spielfilm Batman Regie. Die Rolle von Batman wurde von Michael Keaton übernommen. Doch in Erinnerung blieben dem Zuschauer eher der Joker, der von Jack Nicholson gespielt wurde, er spielte seine Rolle bemerkenswert überdreht und wahnsinnig. Drei Jahre später folgte die Forsetzung Batman Returns. In diesem übernahm Danny DeVito die Rolle des Pinguins. Auch dieser Bösewicht blieb dem Zuschauer im Gedächtnis kleben.
Zwischen den beiden Batman-Filmen drehte er im Jahre 1990 den späteren Klassiker Edward mit den Scherenhänden mit Johnny Depp. Er stellt neben der ersten Zusammenarbeit mit Depp zusätzlich den Beginn seiner Karriere dar, da er nun seine Filme ganz selbstständig und unabhängig produzieren konnte. 1993 produzierte er den Stop Motion-Animationsfilm Nightmare Before Christmas, er wurde in seiner Produktion von den Disney-Studios unterstützt und schließlich von Touchstone Pictures veröffentlicht. Wieder schrieb Burton auch am Drehbuch mit und versorgte es mit vielen schrägen Einfällen. Die Regie überließ er aber Henry Selick, der später weitere Stop Motion-Animationsfilme in Spielfilmlänge produzierte. 1994 verfilmte Burton mit Ed Wood das Leben des angeblich schlechstesten Filmregisseurs aller Zeiten. Er zeigte Ed Wood unter anderem bei der Produktion des Trash-Klassikers Plan 9 from Outer Space. Dieser Film wurde komplett in Schwarzweiß gedreht und wieder durch Touchstone Pictures veröffentlicht. Die Rolle von Ed Wood übernahm wieder Johnny Depp. In seinem nächsten Spielfilm Mars Attacks (1996) griffen die Aliens die Erde auf lustige Art und Weise an. In diesem Film, der sich vor allem an den Science-Fiction-Trashfilmen und Spielekarten der 1950er Jahre orientierte, ließen sich viele Stars wie Jack Nicholson, Danny DeVito und Michael J. Fox von den Stop Motion-animierten Marsmännchen grillen. Außerdem hatte Tom Jones einen Spezial-Auftritt. Von ihm verwendete Burton bereits viele Songs für seine Filme. 1999 drehte er als Regisseur den Film Sleepy Hollow – Köpfe werden rollen. Die Hauptrolle übernahm wieder einmal Johnny Depp.
2001 kam seine Fassung vom Planet der Affen, der sich nicht nur finanziell sondern auch von der inhaltlichen Qualität, wie sie Sleepy Hollow bewies, ein Flop. Allerdings nicht für Burton privat, den bei den Dreharbeiten lernte er seine Lebensgefährtin Helena Bonham Carter kennen. Mit ihr hat er bereits 2 Kinder. 2002 wurde ihm Merryweather Steerforth Award verliehen. Im folgenden Jahr kam sein Film Big Fish in die Kinos, dieser bewies wieder, dass Burtons Werke sehr wohl Tiefe in ihrer Handlung zeigen können.
2005 folgte der Stop Motion-Animationsfilm Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche, der wegen seines Looks stark an Nightmare Before Christmas erinnerte, aber qualitativ viele Verbesserungen zeigte. Desweiteren drehte er die Verfilmung des Kinderbuchklassikers Charlie und die Schokoladenfabrik wieder mit Johnny Depp, der auch in Corpse Bride mitwirkte, in der Hauptrolle. Im Jahr 2007 kam sein nächster Streich in die Kinos; der Horrorfilm Sweeney Todd – Der Teuflische Barbier aus der Fleet Street, in dieser Musicalverfilmung, in der Barbier Sweeney Todd nach 15 Jahren Gefangenschaft zurückkehrt, um an seinen Peinigern Rache zu üben, spielte wieder Johnny Depp die Hauptrolle. Der Film wurde mit einem Golden Globe und einem Oscar ausgezeichnet. Außerdem wurde er mit einem Goldenen Löwen bei Filmfestspielen in Cannes preisgekrönt.
2010 folgte sein neuster Spielfilm; Alice im Wunderland, in dem auch wieder Johnny Depp und Helena Bonham Carter mitspielen. Seit dieser Verfilmung sollen auch seine nächsten Regie-Projekte von Disney veröffentlicht werden. Tim Burton arbeitet nicht nur an Filmen, sondern auch an Büchern und Gedichten. Von ihm stammt unter anderem auch ein Gedicht zur ursprünglichen Handlung von Nightmare Before Christmas. Des weiteren veröffentlichte Tim Burton einige seiner frühen Werke auf einer Fanseite. Außerdem schrieb er ein Buch unter dem Titel The Melanchony Death of Oyster Boy.
Sein Stil
Tim Burtons Figuren sind meistens überdreht und verrückt. Sie handeln cool und überlegt. Manchmal sind sie auch ziemlich hektisch und ungeduldig. Seine Filme strahlen eine gewisse Kälte aus, die aber nicht abstoßend wirkt sondern eher anzieht.
Seine Bilder sind kunstvoll in Szene gesetzt und wirken oft künstlich. Vorallem Bösewichte bleiben dem Zuschauer eines Burtons Films im Gedächtnis, weil sie wie Comicfiguren agieren und angenehme Angst verbreiten. Dies sah man am Joker aus Batman, oder Oogie Boogie aus Nightmare Before Christmas. Auch Sweeny Todd wirkte trotz seiner grausamen Taten wie eine Comicfigur.
Neben ihrem Handeln ist auch ihr Aussehen dem entsprechend. Sie sind meistens weiß im Gesicht und haben ein überspitzt merkwürdiges Aussehen. Man sieht ihnen ihre Boshaftigkeit an.
Sein zentralstes Thema ist der TOD und das Leben danach. Ihnen seinen Werk ist häufig zu sehen wie ein Mensch stirbt und wie es nach dem Tod mit seinem Leben weiter gehen könnte. In Beetlejuice erschreckte dieser gemeine Geist die Menschen ohne mit der Wimper zu zucken. Auch die eigentlichen Hauptdarsteller des Films sind eigentlich bemitleidenswerte Kreaturen. In Vincent wird ein Mensch mit einer gewissen Todessehnsucht dargestellt. Auch in Sweeny Todd wird der Tod sehr deutlich dargestellt. Die wohl schönste und grausamste Szene ist der Tod von Sweeny Todd.
Ein anderes sehr zentrales Thema ist die Beziehung Sohn und Vater. Oder zwischen Kind und Eltern. Ein Beispiel hier ist in Sweeny Todd zu finden in dem sich ein Betteljunge Mrs. Lovett als Mutter wünscht. Diese wünscht sich eine Beziehung mit Sweeny Todd und ihn als Kind. Auch in Charlie und die Schokoladenfabrik und Big Fish ist dieses Thema ein zentrales Thema.
Auch die Beziehung zwischen zwei Welten ist Burtons Arbeit enthalten. So ist dies zum Beispiel bei Beetlejuice oder bei seinem Buch The Melanchony Death of Oyster Boy zu entdecken.
Filmografie
Spielfilme
- Cap und Capper (1981) ~Inbetweener
- Tron (1982) ~Animator
- Taran und der Zauberkessel (1985) ~Konzept-Künstler
- Pee-Wee's irre Abenteuer (1985) ~Regisseur
- Beetlejuice (1988) ~Regisseur
- Batman (1989) ~Regisseur
- Edward mit den Scherenhänden (1990) ~Produzent, Regisseur, Story-Entwicklung
- Batmans Rückkehr (1992) ~Produzent, Regisseur
- Nightmare Before Christmas (1993) ~Produzent, Drehbuchautor Story-/Charakter-Entwicklung
- Ed Wood (1994) ~Produzent, Regisseur
- Cabin Boy (1994) ~Produzent
- Batman Forever (1995)~Produzent
- Mars Attacks! (1996) ~Produzent, Regisseur
- James und der Riesenpfirsich (1996) ~Produzent
- Sleepy Hollow – Köpfe werden rollen (1999) ~Regisseur
- Planet der Affen (2001) ~Regisseur
- Big Fish (2003) ~Regisseur
- Charlie und die Schokoladenfabrik (2005) ~Regisseur
- Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche (2005) ~Produzent, Regisseur
- Sweeney Todd – Der Teuflische Barbier aus der Fleet Street (2007) ~Regisseur
- Alice im Wunderland (2010) ~Regisseur
Kurzfilme
- Vincent (1982) ~Regisseur, Autor
- Luau (1982) ~Regisseur
- Frankenweenie (1984) ~Regisseur, Autor
- The World of Stainboy (2000) ~Regisseur
Fernseh-Produktionen
- Hansel and Gretel (1982) ~Regisseur
- Beetlejuice (1988-1991) ~Produzent
- Family Dog (1993); ~Produzent
- Lost in Oz (2000) ~Produzent, Drehbuchautor
Als Schauspieler
- 1992: Singles – Gemeinsam einsam (Brian)