Walt Disney Pictures
Walt Disney Pictures ist ein 1983 eingeführtes Filmstudio der Walt Disney Company, welches als das Flaggschiff der Disney-Studios anzusehen ist. Der erste Film, der unter diesem Label erschien, war Wenn die Wölfe heulen. Das Logo von Walt Disney Pictures wurde allerdings erst 1985 eingeführt und prämierte vor Taran und der Zauberkessel.
Vor Einführung dieser neuen Konzernabteilung kamen die Filme unter dem damaligen Namen des Konzerns, Walt Disney Productions, ins Kino. Da man nun aber zwischen dem Konzern und der Filmproduktion stärker unterscheiden wollte, führte man diesen Namen ein. 1985 wurde außerdem die Einführung eines Logos nötig, da man im Jahr zuvor mit Touchstone Pictures ein weiteres Label einführte, welches Filme produzieren sollte, die nicht unter dem Namen Disney vermarktet werden sollen und können. Durch die Einführung des Logos von Walt Disney Pictures machte man nun auch das „alte“ Disney-Studio zu einem vollwertigen Filmstudio mitsamt Logo. Zudem konnte so das Studio besser vom Konzern getrennt werden und ins Bewusstsein des Publikums gelangen.
Unter Walt Disney Pictures erscheinen sowohl Spiel-, als auch Trickfilme.
Eine komplette Liste sämtlicher Spielfilme von Walt Disney Pictures findet ihr hier.
Das Logo von Walt Disney Pictures[Bearbeiten]
Walt Disney Pictures verwendet, genauso wie Walt Disney Television und Buena Vista das Dornröschen-Schloss als Logo. In der Regel wird es zu Beginn jedes Films und zum Schluss jedes Abspanns eingeblendet. Bei Koproduktionen wird es als erstes am Anfang des Films und als letztes nach dem Abspann gezeigt. Von 1985 bis 2000 (und in manchen Fällen auch danach) war das klassische Walt-Disney-Pictures-Logo in folgender Farbkombination aufzufinden: Die Silhouette des Schlosses in weiß, der Hintergrund in blau (in den 80ern meist dunkelblau, später nahm man einen helleren Farbton).
Während das Schloss langsam erschien (es baute sich von oben nach unten auf, dann erschien in einem hellen Licht der Disney Schriftzug und zum Schluss zieht ein Stern einen Bogen über dem Schloss) lief eine kurze Orchesterfassung von Wenn ein Stern in finstrer Nacht aus Pinocchio.
Seit 2000 ist das Schloss in orange gehalten, der Hintergrund in schwarz. Ein kleines Licht beleuchtet erst den Schriftzug, dann das Schloss. Es gibt keine Hintergrundmusik. Am 3. Mai 2006 wurde angekündigt, dass Mike Gabriel ein neues Logo für Walt Disney Pictures entwarf. Dieses wird seit Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 verwendet.
Manche Filme verzichten auf das Disney-Logo oder aber nutzen es als Möglichkeit um eine bestimmte Stimmung aufzubauen oder auch um den ersten Lacher im Film zu erzeugen. Dazu verändern sie das Logo, den Hintergrund oder die Musik.
Filme, die eigene Variationen des Logos verwenden[Bearbeiten]
- Sämtliche Pixar-Filme: Die bislang 7 Pixar-Produktionen beginnen mit einem realistisch animierten Dornröschenschloss und einer anderen Titelmelodie (mit Ausnahme von Die Unglaublichen eine Melodie von Randy Newman).
- Mein großer Freund Joe: verzichtet auf das klassische Logo und verwendet stattdessen eine Titeleinblendung, in der auf dunkelblauem-schwarzem Hintergrund in normalen Druckbuchstaben der Name „Walt Disney Pictures“ steht. Schloss und die typische Schrift fehlen.
- Rocketeer: Orangene Letter (nicht in der typischen Schrift) auf schwarzem Grund kündigen „Walt Disney Pictures“ an. Verzicht auf das Schloss und die Hintergrundmusik.
- George, der aus dem Dschungel kam 2: Georges Silhouette erscheint, knallt gegen den höchsten Turm und haut somit das Schloss um
- Plötzlich Prinzessin: Ein edleres, mit mehr Geigen versetztes Arrangement von Wenn ein Stern in finstrer Nacht soll auf das „adlige“ Thema des Films einstimmen
- Inspektor Gadget: Das Logo besteht aus den verschiedensten „Gadgets“, die auseinander fallen.
- Fluch der Karibik: Film beginnt direkt mit der Titeleinblendung Fluch der Karibik. Die Logos der Produktionsfirmen sind nur am Ende des Abspanns zu sehen.
- Gegen jede Regel: Das neue Logo erscheint nur sehr klein zu Beginn des Films.
- Snow Dogs: Eiszapfen erscheinen über dem Logo und Hunde jaulen die Melodie zu Ende.
- Die Geistervilla: Das Logo erscheint in einer realen, nebligen Umgebung und verschwindet, während die Geistervilla langsam sichtbar wird.
- Sky High: Das Logo verwandelt sich in ein Comic-Hochhaus
- Popstar auf Umwegen: Anderer Hintergrund und andere Farbgebung
- Lilo und Stitch: Blaue Silhouette auf schwarzem Grund. Ein grüner Laserstrahl beamt das Logo aus dem Bild heraus
- Die Kühe sind los!: Das Logo wird auf eine hellbraune Fläche gebrannt
- Tarzan, Fantasia 2000, Das Dschungelbuch 2 und Peter Pan 2: Klassisches Logo auf anderem Hintergrund
- Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt: Variation des modernen Logos: In absoluter Dunkelheit erleuchtet ein Licht (dazu ertönt das Geräusch eines Schneidbrenners) das Walt Disney Logo, das auf verdrecktem Metall (womöglich eines U-Boots) eingeprägt ist. Währenddessen sind Wellenreflexionen sichtbar. Das Licht erlischt schließlich und es wird wieder dunkel.
- Der Schatzplanet: Das klassische Logo, jedoch stark verkürzt: Das Schloss ist bereits zu sehen (es baut sich nicht auf), der klassische hellblaue Hintergrund entschwindet langsam und das Weltall erscheint.
Das neue Walt Disney Pictures Logo (seit 2006)[Bearbeiten]
Im Gegensatz zu den Entstehungsgeschichten der Logo-Varianten von 1985 und 2000 wurde die Entwicklung des neuen Logos gut dokumentiert. Dies hat zum einen damit zu tun, dass die Veränderungen, die an dem Disney Logo für die Premiere von Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 vorgenommen wurden wesentlich größer und aufwändiger waren als alle andere bisherigen Änderungen an Studio Logos, zum anderen daran, dass man sich bei Disney mittlerweile bewusst war, dass es auch Fans gibt, die sich bereits für dieses kurze Erkennungsmerkmal der Filme interessieren.
Die Idee, ein neues, computeranimiertes Logo zu kreieren kam 2005 während einem Geschäftsgespräch über das Thema Marketing auf. Oren Aviv, Präsident von Buena Vista Pictures Marketing und Dick Cook, Geschäftsvorsitzender der Walt Disney Studioshatten das Ziel mit einem neuen Logo „das eleganteste, schönste und magischste Schloss (zu kreieren), das nicht nur Disneys Vergangenheit, sondern auch Disneys Gegenwart repräsentiert“, ein Disney, dass mit den Filmen der „Fluch der Karibik“- und „Das Vermächtnis der Tempelritter“-Kinoreihen auch epischere Filme für ein großes Publikum macht. Dieses Publikum sollte beim neuen Logo in Staunen versetzt werden. Zugleich wollte man sich vor dem alten Logo, den klassischen Disney-Filmen und Walt Disney selbst verneigen.
Um diesen Spagat zu vollführen wählten Aviv und Cook selber die Verantwortlichen für das neue Logo, denen sie diese Leistung zutrauten. Die Wahl viel auf Regisseur Mike Gabriel und Produzent Baker Bloodworth, die 2004 für ihren Kurzfilm Lorenzo eine Oscarnominierung erhielten. Gabriel entwickelte drei verschiedene Entwürfe, die er als animierte Storyboards Aviv und Cook vorstellte. Gemeinsam wurden die Designs Bild für Bild neu bearbeitet. Erst als sich alle einstimmig mit dem letzten Entwurf einverstanden erklärten, wurde dieser abgesegnet und ging in Produktion. Mit Weta Digital wählte man ein renommiertes Special Effect Studio, das vor allem für realistische und lebensnahe Effekte berühmt geworden ist, um das Logo zu animieren. Während das neue Logo animiert wurde, zog man John Sable und John Blas aus der Marketing Abteilung Disneys zu rate. Sie sollten die berühmte Disney Schrift originalgetreu neu designen, so dass sie in 3D gezeigt werden kann. Nachdem die Animation des neuen Logos zu 80% fortgeschritten war, schrieb Marc Mancina (der unter anderem an Tarzan mitwirkte) eine neue Orchestrierung der Disneyhymne „Wenn ein Stern in finstrer Nacht“ aus Pinocchio, die seit 1985 während des Logos zu hören ist. Diese 30-sekündige Interpretation der bekannten Melodie wurde daraufhin unter der Aufsicht von Chris Montan, dem Präsidenten von Walt Disney Music, mit einem großen Orchester aufgenommen.
Schließlich wurde das Logo bei einer Filmvorführung für die Crew von Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 erstmals einem Publikum vorgestellt.
Versteckte Details im Disney-Logo von 2006[Bearbeiten]
Im Logo, das vor Fluch der Karibik 2 debütierte versteckte man zahlreiche Details, die als Verneigungen vor der Vergangenheit Disneys und den Firmengründer Walt Disney zu verstehen sind.
Unter anderem gehören folgende Details dazu:
- Zu Beginn ist der funkelnde Stern aus Pinocchio zu sehen. Der Trickfilm von 1940 gilt als eines der besten Walt Disney Meisterwerke und die Aussage des Films, dass Träume wahr werden können, steht stellvertretend für viele Werke Disneys. Die Positionierung des Sterns erinnert auch an das erste Bild nach dem Vorspann im Meisterwerk Peter Pan.
- Die Wolken am Sternenhimmel sind denen aus der Anfangssequenz von Mary Poppins nachempfunden. Dieses Musical gehört zu den größten Erfolgen Disneys und war ein Lieblingsprojekt von Walt.
- Über dem Fluss im Logo befindet sich eine Brücke, über die eine Dampflok fährt. Dies ist ein Wink an Walt Disney, der eine große Leidenschaft für solche, alte und dampfende Eisenbahnen hatte.
- Bei genauem Hinsehen entdeckt man ein Piratenschiff, das auf dem Fluss entlang schippert. Dieses Detail ist eine Verneigung vor Disneys Tradition im Spielfilmgenre. Der erste echte Disney Spielfilm war Die Schatzinsel und auch in der Zeit danach kamen in Disneys Spielfilmen viele Seeräuber vor, vor allem auch in der „Fluch der Karibik“-Kinoreihe.
- Auf der Flagge, die über dem größten Turm des Schlosses zu sehen ist, ist Disneys Familienwappen abgebildet.
- Die Fee Tinker Bell aus Peter Pan kommt als kleines Detail hinter dem Schloss hervor, fliegt anschließend in einem hohen Bogen über das Schloss hinweg und hinterlässt einen Schweif aus silbernem Feenstaub. Somit übernimmt sie die Rolle des Lichtes, das den Bogen über das Schloss malt, aus den alten Variationen des Logos.
Stil[Bearbeiten]
Von 1950 bis 1983, als die Filmproduktion des Disney-Konzerns noch unter dem Namen des Unternehmens, Walt Disney Productions, lief gab die Studioleitung des Öfteren einen Zeitabschnitt lang Filme aus dem selben Genre oder einer ähnlichen Filmkategorie in Auftrag. So kam es, dass es mehre Perioden gab, in denen Disney vornehmlich Filme einer Gattung in die Kinos brachte. Waren es zu Beginn der 50er Jahre fast ausschließlich Abenteuerfilme, wechselte man später auf Komödien über seltsame Erfindungen oder Entdeckungen. Des Weiteren gab es eine verhältnismäßig kurze „Western“-Epoche und eine Ära, in der leichte Dramen über Waisenkinder oder Kinder mit ihrem liebsten Freund (der stets ein Tier war) den Produktionsausstoß Disneys beherrschten.
Ende der 70er bis Mitte der 80er Jahre brachte Disney letztendlich fast ausschließlich Filme, die sich an älteren Jugendlichen und Erwachsenen orientierten ins Kino. Aufgrund der dadurch bedingten düsteren und raueren Art dieser Filme und dem finanziellen Misserfolg des gesamten Konzerns zu diesem Zeitpunkt wird diese Epoche als das zweite Dark Age von Disney bezeichnet.
1983, gegen Ende dieser Ära, gründete man Walt Disney Pictures, mit dem Ziel die verschiedensten Filme für unterschiedliche Zielgruppen ins Kino zu bringen. Seither verzichtet man bei Walt Disney Pictures darauf, einem durch das Genre festgelegten Stil zu folgen.
Stattdessen bringt Walt Disney Pictures Filme unterschiedlichster Genres mit mal höheren, mal niedrigeren Budgets heraus und setzt somit, wie die meisten der großen Hollywoodstudios, auf Vielfalt. Dabei wollte man jedoch nicht auf die festgelegte Identität der Disney-Studios verzichten, da dies sehr einflussreich auf das Profil des Konzerns und sein Ansehen ist. Während andere Hollywoodstudios keine besonderen Merkmale oder Kennzeichen haben und der Zuschauer deshalb nur am Studiologo und der darauf folgenden Titeleinblendung zu Beginn des Films erkennen kann, von welchem Studio der Film stammt, zeigte sich mit der Zeit, dass Studios, die eine gewisse Identität haben eher eigene Fankreise erhalten. So ist auch heute, wo der Erfolg des Studios enorm nachgelassen hat, MGM ein beim Publikum sehr beliebtes Studio, dass sich mit glamourösen Musicals und großen Abenteuerepen einen Namen verschaffte.
Auch bei Disney wusste man, dass es der eigene Disney-Stil ist, der dafür sorgte, dass nicht einzelne Filme oder Figuren, sondern der ganze Konzern eigene Fans bekam. Deshalb produziert Walt Disney Pictures neben Filmen, die von jedem Studio sein könnten auch Filme, die dem „Disney-Stil“ folgen oder zum Profil des Studios passen. „Typische“ Disney-Filme und -Themen sind unter anderem Sportfilme, in denen unterdrückte Loser durch Teamwork und Gemeinschaftsgefühl zum Erfolg geführt werden (als Komödie u.a. bei Mighty Ducks umgesetzt, als Drama mit Gegen jede Regel), Komödien über verrückte Erfinder, Erfindungen und Entdeckungen (u.a. Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft), auch wenn sie vom breiten Publikum nicht sofort mit Disney identifiziert werden, auch Abenteuerfilme mit mal mehr, mal weniger hohem Fantasy- oder Komödienanteilen (u.a. Mit dem Wind nach Westen, Abenteuer in Kenia, Wolfsblut und Fluch der Karibik).
Um dem Familienimage des Namens Walt Disney gerecht zu bleiben, brachte Walt Disney Pictures bis 2003 ausschließlich Filme in die Kinos, die in den USA für alle Altersklasse freigegeben wurden (G Rating) oder für alle Altersklassen zugelassen, jedoch mit der Empfehlung elterlicher Aufsicht bedacht wurden (PG Rating). In anderen Fällen wurde der Film zu einem der anderen Disney-Studios geschoben (meistens Touchstone Pictures) Dabei hat zwar die Mehrheit der Filme auch die ganze Familie als Zielgruppe, jedoch bei weitem nicht jeder der Filme sollte die komplette Familie ansprechen. So sind experimentellere Dramen wie Eine wahre Geschichte – The Straight Story zwar jugendfrei, jedoch sprechen sie eher das erwachsene Publikum an, welches Filme ohne Spannungsbogen nicht automatisch als langweilig empfindet. Auch einige der Abenteuer- oder Komödienfilme Disneys sprechen verstärkt ältere Zuschauer an. Zugleich gibt es auch Filme, die vornehmlich jüngere Kinder ansprechen, wie etwa Air Bud: Golden Receiver. Auch Filme, die nur Kinder ansprechen erscheinen unter diesem Logo, sie bleiben jedoch eine klare Minderheit. Filme, die trotz Jugendfreigabe ausschließlich ein älteres Publikum ansprechen oder ansprechen sollten, werden dagegen unter Touchstone Pictures oder Hollywood Pictures veröffentlicht. Dabei wurden jedoch auch Entscheidungen getroffen, die man später wieder zurücknahm (so lief Nightmare Before Christmas bis 2006 als Touchstone-Film in den Kinos, bis man sich dazu entschied, ihn offiziell als Disney-Film zu kennzeichnen).
Mit dem Kinostart von Fluch der Karibik kam der erste Disney-Film mit einer Alterseinschränkung für die USA heraus. Das PG-13 Rating wurde als höchste Grenze für einen Walt Disney Pictures Film festgelegt - Filme mit einer höheren Freigabe enthalten gewaltverherrlichende Bilder, expliziten Sex oder schwere Schimpfwörter, die einzigen drei nicht mit dem Stil von Walt Disney Pictures zu vereinbarenden Elemente.
Da seit dem Start von Fluch der Karibik auch unter dem Disney-Namen Filme mit einer PG-13 Freigabe erscheinen, ist die Schnittmenge zwischen Disney und den anderen Studios des Konzerns noch größer, weshalb man eine Diskussion über PG-13 Filme, dem Disney Logo und deren gemeinsame Zukunft hielt und versuchte eine Definition für „Disney PG-13 Filme“ und „Touchstone PG-13 Filme“ zu finden.
Bislang erschienen nur die Filme der „Fluch der Karibik“-Kinoreihe unter dem Disney-Namen, die aufgrund ihrer Grundlage (die berühmte Disneyland-Attraktion Pirates of the Caribbean), bereits als Disney-Stoff anerkannt werden. Jedoch äußerte die Studioleitung bereits den Wunsch, weitere PG-13 Filme zu veröffentlichen, darunter möglicherweise die Jerry-Bruckheimer--Produktion Prince of Persia: Sands of Time.
Neudefinierung der Walt Disney Pictures[Bearbeiten]
Gründe und Folgen der Neudefinierung[Bearbeiten]
Ab 2000 begann man Walt Disney Pictures neu zu gestalten.
War dieser Name zuvor für jeden familienorientierten Film offen und verzichtete auf eine bestimmte Art von Film, die bevorzugt wird, so begann man nun das Logo durch eine gewisse, Neugeschaffene Identität zu modernisieren. Dies soll jedoch nicht heißen, dass man sich völlig von der Vergangenheit abkehren wollte. Mit Popstar auf Umwegen oder Die Eisprinzessin erscheinen weiterhin Filme, wie es sie in den Neunzigern gab. Zur Neudefinierung allerdings gehört, dass man sich auch, erneut, verstärkt auf Jugendliche konzentriert. Die Teenager-Superheldenaction-Komödie Sky High und das Drama Das Geheimnis von Green Lake sind abseits von Disneys neuen Blockbustern gute Beispiele dafür. Zu diesen gehören Fluch der Karibik und Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia, die getreu dem Disney-Motto tatsächlich alle Altersgruppen ansprachen. Dazu gehörte auch, dass sie mehr Jugendliche anzogen als einige frühere Disney-Filme.
Zudem fand man zurück zu den „Abenteuerfilm-Wurzeln“ des Disneynamens, in dem man wieder größere Abenteuerproduktionen unter dem „Walt Disney Pictures“-Logo ins Kino brachte. Gesondert erwähnt sei noch, dass man die Disney-Tradition der Sportfilme neu definierte. Während man bislang Komödien im Umfeld des Sports ansiedelte (z.B. die „Mighty Ducks“-Trilogie, Cool Runnings und Big Boy), so folgten auf den Überraschungserfolg Gegen jede Regel viele weitere Sportdramen.
Inwieweit dies als „Modernisierung“ anzusehen ist, bleibt dem Betrachter überlassen, da solche Filme schon jeher unter dem Disney-Namen erscheinen. Allerdings ist es durchaus eine Anpassung an den modernen Filmmarkt, dass man sich verstärkt auf solche Filme konzentriert.
2006 kündigte man zudem an, weniger Spielfilme pro Jahr zu produzieren, man dafür jedoch aufwändigere Filme machen werde. Dieser Schritt zeigt, dass die Neugestaltung der Walt Disney Pictures fruchtete, im Gegensatz zu der Neugestaltung der anderen Disney-Filmstudios, die immer weniger Erfolge verzeichneten (und im Jahr 2004 keine Hits herausbrachten). Mit Fluch der Karibik und Narnia entstanden zwei neue Franchises für Walt Disney Pictures (etwas, das man seit vielen Jahren erreichen wollte) und die Sportdramen erfreuen sich großer Beliebtheit beim US Publikum. Mai 2006 kündigte man zusätzlich an, dass Disney sich noch stärker von den Filmen mit einem „G“-Rating entfernen wird, dafür mehr Filme wie Das Vermächtnis der Tempelritter machen wird, die ein PG Rating haben und dennoch auch ein älteres Publikum ansprechen.
Am 26. Februar veröffentlichte der Disney-Insider Jim Hill ein kurzes Regelwerk, dass der derzeitige Präsident der „Walt Disney Pictures“-Abteilung festlegte. Ein unter diesem Studionamen veröffentlichter Film sollte demnach zeitgemäße oder angebrachte Sprache, aber keine üben Schimpfwörter enthalten. Ein Disney-Film sollte außerdem viel Action, aber keine Gewalt beinhalten (da sich dies laut MPAA-Rating mit Fluch der Karibik und Fluch der Karibik 2, sogar auch mit Lilo & Stitch widerspricht, wird wohl Gewaltverherrlichung gemeint sein) und er darf zwar Romantik enthalten aber es darf kein Sex gezeigt werden.
Filme, die Teil der Neudefinierung sind[Bearbeiten]
- Gegen jede Regel (2000): Sport- und Rassendrama
- Plötzlich Prinzessin (2001): romantische Teeniekomödie
- Die Entscheidung – Eine wahre Geschichte (2002): Sportdrama
- Das Geheimnis von Green Lake (2003): Intelligente Literaturverfilmung, hybrid aus Abenteuer/Drama/Komödie
- Fluch der Karibik (2003): erster „PG-13“ Film, Action-Abenteuer
- Freaky Friday (2003): verstärkt auf Teenager angelegtes Remake von Ein ganz verrückter Freitag
- Miracle – Das Wunder von Lake Placid (2004): Sportdrama
- Bekenntnisse einer Highschool-Diva (2004): Teenagerkomödie
- In 80 Tagen um die Welt (2004): Abenteuerkomödie
- Das Vermächtnis der Tempelritter (2004): Action-Abenteuer
- Das größte Spiel seines Lebens (2005): Sportdrama
- Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia (2005): Fantasy-Action-Abenteuer
- Spiel auf Sieg (2006): Sport- und Rassendrama
- Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 (2006): Action-Abenteuer, Fortsetzung von Fluch der Karibik
- Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt (2007): Action-Abenteuer, Fortsetzung von Fluch der Karibik
- Das Vermächtnis des geheimen Buches (2007): Action-Abenteuer, Fortsetzung von Das Vermächtnis der Tempelritter