Die Dokumente im Tropenwald

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Die Dokumente im Tropenwald
Das Geheimnis von Hondurica
Secret of Hondorica
Erstveröffentlichung: März 1956
Entstehungsdatum: 1954
Storycode: W DD 46-02
Story: Carl Barks
Zeichnungen: Carl Barks
Seiten: 24
Deutsche Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: MM 11–13/1958
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Carl Barks

Ind.PNG Infos zu Die Dokumente im Tropenwald

beim I.N.D.U.C.K.S.
Der Weg ins abgeschiedene Hondurica ist alles andere als einfach, doch Donald gibt Gas! (© Egmont Ehapa)

Die Dokumente im Tropenwald (Original Secret of Hondorica) ist eine Comicgeschichte von Carl Barks. In der Geschichte begeben sich die Ducks auf eine gefährliche Reise in den südamerikanischen Regenwald, um verschollene Dokumente wiederzufinden. In Deutschland wurde Geschichte erstmals unter dem Titel Das Geheimnis von Hondurica veröffentlicht.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Dagobert beauftragt seine Neffen, wichtige Dokumente zu suchen, die bei einem Flugzeugabsturz im Regenwald verloren gegangen sind. Die wollen erst einmal nicht, da es dort wilde und gefährliche Einheimische geben soll, doch mit einer saftigen Belohnung von 5000 Talern schafft Dagobert es, sie zu locken. Doch sie dürfen nicht mit einem Hubschrauber hin, denn die Einheimischen haben eine Abneigung gegen so etwas… Auf dem Weg nach Hause treffen Donald und seine Neffen auf Gustav. Der spürt natürlich sofort, dass sie auf etwas aus sind und will es ihnen aus der Nase ziehen, doch sie schweigen und beschließen direkt darauf, sich die Karte, die Dagobert ihnen gegeben hat, genau einzuprägen und dann zu zerstören, damit Gustav ihnen nicht folgen kann und ihnen die Belohnung abluchsen kann. Doch das hilft ihnen wenig, denn Gustavs hat (natürlich) enormes Glück und bekommt die Karte trotzdem zu sehen. Das Rennen ist eröffnet, allerdings wissen die Ducks nicht, dass Gustav auch auf Schatzsuche geht und Gustav weiß nichts von den Gefahren, die von den Einheimischen ausgehen und weiß noch nicht einmal was das überhaupt für ein Schatz ist, nach dem er da sucht…

Auch der Weg durch den Regenwald ist manchmal ein wenig gefährlich… (© Egmont Ehapa)

Die Ducks begeben sich auf den schnellsten Weg nach Hondurica, wo das Flugzeug abgestürzt ist. Der Weg in das sehr abgelegene Gebiet ist beschwerlich, dennoch schaffen sie den ihn auf halsbrecherische Art in wenigen Wochen. Doch da ist Gustav schon lange da. Durch sein unglaubliches Glück ist er in wenigen Stunden angekommen. Allerdings kommt ihm dieses Glück nun teuer zu stehen: Als Glückspilz ist er im Ort sehr beliebt geworden und ist gezwungen, an diversen Fiestas der gastfreundlichen Spanier teilzunehmen – während die Ducks sich auf die Suche in den dichten Regenwald machen! Der Weg ist gefährlich und voller Hindernisse, doch mithilfe des Schlauen Buches schlagen sie sich durch. Doch haben sie wirklich eine Chance gegen Gustav, Schoßkind des Glücks? Nein. Es ist unfassbar, doch Gustav hat so viel Glück, dass er vor ihnen am Flugzeug ist. Allerdings weiß er nicht, dass die Briefe der Schatz sind und so schmeißt er sie weg, auf der Suche nach Gold oder Ähnlichem. Erst als die Ducks später auftauchen, wird er aufgeklärt. Gemeinsam finden sie die im Wald verstreuten Briefe wieder. Doch Gustav hat noch einen zweiten Fehler gemacht: Er ist mit dem Hubschrauber gekommen…

Gustav Gefangener der Ureinwohnern (© Egmont Ehapa)

Und der Hubschrauber ist wieder weg, er soll Gustav später abholen. Da kommen bereits die Ureinwohner, die ja eine Abneigung gegen Hubschrauber haben. Sie entführen Gustav und bringen ihn an den Marterpfahl vor ihrem Tempel, während die Ducks ungesehen bleiben. Die folgen ihnen und finden mithilfe des Schlauen Buches mehr über diese Einheimischen und ihre Sitten und Glauben heraus: Laut deren Legenden soll Bru, Geist der Finsternis, einst Chu, Geist der Lebensfreude entführt haben. Bru trägt Hubschrauberpropeller-ähnliche Flügel auf dem Kopf, daher der Hass der Eingeborenen gegenüber Hubschraubern, während Chu — Donald sehr ähnlich sieht! Da bekommen die Ducks eine verrückte Idee: Sie verkleiden Donald als Chu, der soll dann zu den Eingeborenen gehen und ihnen befehlen, Gustav zu befreien, anhand einiger Sätze in deren Sprache, die Donald (wer hätt es gedacht) anhand des Schlauen Buches erlernt. Und tatsächlich: die Eingeborenen glauben dem Betrug! Doch sie haben noch eine letzte Prüfung: Sie müssen testen, ob die alte Krone Chus auch auf Donalds Kopf passt! Sie passt nicht. Doch die Drillinge haben noch einen Einfall und nun kommt Gustavs unglaubliches Glück zurück – denn die Krone passt Gustav! Da sie nun glauben, wirklich ihren Gott vor sich zu haben, lassen die Eingeborenen ihn und Donald frei, die beiden fliehen mit den Neffen. Nun haben sie die Dokumente und noch dazu bekommen die Ducks die ganze Belohnung, die Gustav ihnen schuldig, da sie ihn gerettet haben!

Hintergrund[Bearbeiten]

Diese Geschichte nimmt einen besonderen Platz im barks’schen Schaffen ein. Tatsächlich war Barks einerseits durch die Produktion der Geschichten rund um seine Kreation Onkel Dagobert, die er seit 1952 alleine anfertigte, andererseits durch die monatlichen Zehnseiter, die er nun seit über zehn Jahren für Western Publishing zeichnete, in den 1950er Jahren sehr stark ausgelastet. So fertigte er nach seinen letzten langen Donald-Duck-Abenteuern, Jagd nach der Roten Magenta und Spendieren oder Schikanieren aus dem Jahre 1952, jahrelang keine neuen langen Geschichten mit Donald als Titelfigur an. Diese Geschichte ist die erste nach der langen Pause. Es fällt auf, wie viele Motive Barks aus dem vorletzten Donald-Abenteuer, Jagd nach der Roten Magenta, übernommen hat: Sowohl die Suche nach Briefen im Urwald (eigentlich kein besonders gängiges Motiv), als auch die dort lauernden feindlichen Einheimischen sind aus dieser Geschichte übernommen.

Ein zweiter bemerkenswerter Aspekt ist der Auftritt und die Rolle Gustavs. Gustav wurde von Barks von Anfang an eher in den Zehnseitern verwendet. In dieser langen Geschichte allerdings spielt er eine große Rolle. Barks geht hier tiefer auf seinen Charakter ein. So hat man hier erstmals das Gefühl, dass Gustav nicht immer mit seinem Glück zufrieden ist, so ist er, als er von seinen ganzen Bewunderern (die ihn ja wegen seines Glückes bewundern) festgehalten wird, sogar regelrecht wütend auf diese Gabe und wünscht sich, kein Schoßkind des Glücks mehr zu sein. Dennoch hilft das Glück ihm am Ende sehr. Auch das Verhältnis der Ducks zu ihrem Vetter wird näher beleuchtet: Zwar hassen sie sich, doch wenn es hart auf hart kommt siegt dann doch das Gewissen. Das wird hier durch einen typischen Gewissenskampf gezeigt, der auch an ältere Barks-Abenteuer erinnert: Während die Konstellation (Gustav ist in Gefahr und Donald freut sich erst einmal, dass er weg ist, rettet ihn aber schließlich doch) an Familie Duck auf Nordpolfahrt erinnert, findet sich die Art des Gewissenskampfes (die drei Neffen müssen den Verantwortlichen überreden und der zwingt sich nur mit Unmut dazu, da er den Feind nur zu gerne tot sehen würde) bereits in 13 Trillionen wieder (hier ist allerdings Dagobert in der Rolle Donalds).

Die klassische Szene des Gewissenskampfs. Die Konstellation findet sich in Familie Duck auf Nordpolfahrt, doch das Motiv erinnert eher an 13 Trillionen, wobei hier eher Dagobert an Donalds Stelle ist. (© Egmont Ehapa)

Interessanterweise erhielt die Geschichte einen komplett anderen Titel, als Erika Fuchs ihre Übersetzung für die Veröffentlichung im DDSH überarbeitete. Dies stellt eine Ausnahme dar, da Fuchs solche drastische Titeländerungen nur bei Neuübersetzungen durchführte und nicht bei Überarbeitungen.

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]