LTB 12: Rezension
In diesem Artikel wird das LTB 12 rezensiert. Welche Geschichten erfreuen das Fan-Herz und welche sollte man dem Gemütszustand halber lieber weglassen? Das erfährst du hier! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 12.
Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 12 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight , Gut , Mittelmaß oder Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!
Cover
Fakir Rabad Rabadadi führt mit bedrohlich erhobenen Händen seine Spezial-Hypnose an Donald durch, der einen blauen Pullover mit gelber Blüte trägt. Die Wirkung der Hypnose spiegelt sich in den glasig-verpeilten Augen Donalds… Ein schwaches Cover, deutlich schlechter als die Rahmengeschichte, auf die es sich bezieht. Auch das Gelb des Hintergrunds ist ein Weggucker. Hobrowili (Diskussion) 12:07, 15. Feb. 2024 (CET)
Rahmengeschichte
„Am besten, ich geh‘ ganz lässig gekleidet. Mehr wie ein Twen!“ (Donald)
Die Panzerknacker locken Donald in das 25. Stockwerk eines Hochhauses, vorgeblich um dort Modeaufnahmen von ihm zu machen. Doch die „Agentur Schönbild“ gibt es natürlich gar nicht. Vielmehr haben die Panzerknacker den Fakir Rabad Rabadadi, einen phänomenalen Hypnotiseur, engagiert, um Donald unter Hypnose Geheimnisse über Onkel Dagoberts Geldspeicher zu entlocken. Doch dabei kommen „nur“ die Geschichten in diesem Buch heraus, nichts was die Panzerknacker verwerten könnten. Als deshalb die Panzerknacker dem Fakir seine Bezahlung verweigern, hypnotisiert dieser kurzerhand seine Auftraggeber. Onkel Dagobert und die Kinder wecken Donald endgültig aus seiner Hypnose…
Wenn man wohlwollend über den schwachen Zeichenstil hinwegblickt, ist das ausnahmsweise eine sinnvolle, stringente und sogar mit gewissen Spannungsbogen aufgebaute Rahmengeschichte. Recht geschickt werden gegen Ende des Bandes Tick, Trick und Track in die Handlung reintegriert, und auch Dagobert ist funktional eingebaut. Der Aufzug, in dem „Dressman“ Donald in der vermeintlichen Agentur erscheint, lässt einen schmunzeln – Ob ein „Twen“ (also ein junger Mann in seinen Zwanzigern) um das Jahr 1970 herum tatsächlich solche Pullover mit solchen Mustern hätte tragen können? Die Fragezeichen der Kinder (S. 11) sind jedenfalls äußerst berechtigt. Berechtigt auch die Enttäuschung der Panzerknacker, denn so wenig Geldspeicher war in einem Duck-Band der frühen LTB-Jahre selten. Hobrowili (Diskussion) 12:07, 15. Feb. 2024 (CET)
Die grünen Steine der Gapas-Gapas
„Sie müssen verstehen… Für einen Dokumentarfilm sind Berufsschauspieler ungeeignet!“ (ein Regisseur erklärt seine Arbeitsweise)
Die Ducks sind auf einer Expedition durch den afrikanischen Dschungel, um eine geradezu unerschöpfliche Smaragdmine zu finden, von der Onkel Dagobert Kenntnis erlangt hatte. Beim Stamm der Pogos-Pogos geraten sie in Filmaufnahmen. Die Gapas-Gapas schließlich empfangen sie sehr unfreundlich, doch beginnen dann, Donald als großen Medizinmann zu verehren, der Ihnen gegen den räuberischen Stamm der Burnus-Burnus beistehen soll. Der alte, ausgebootete Medizinmann lockt die Ducks in eine Falle. Sie werden in der Smaragdmine eingeschlossen, entkommen aber, nur um den Burnus-Burnus in die Hände zu fallen, die auf ihren Kamelen gleich in die Stadt reiten, um die Schürfgenehmigung für die Mine einzuholen. Zurück in Entenhausen, ist Donald aufgrund seines Auftritts im Topf der Kannibalen mittlerweile zum Filmstar geworden. Seine Gage behält Dagobert aufgrund der verlorenen Aussicht auf die Mine freilich gleich mal für sich…
Interessant an dieser Geschichte, die sich weitgehend spannungslos und unkreativ von einem Klischee (Kannibalen!) zum nächsten (Diebsgesindel!) hangelt, ist nur zweierlei: Erstens reicht für die Autoren Abramo und Giampaolo Barosso sowie den Zeichner Luciano Gatto offenbar eine einzige Gebirgskette aus, das Schwarzafrika mit Dschungelklima vom arabisch-berberischen Nordafrika der Wüste zu trennen. Zweitens liegen in afrikanischen Smaragdminen wunderbarerweise die bereits geschliffenen Edelsteine einfach so herum. Kein so gelungener Start in diesen Band. Hobrowili (Diskussion) 12:07, 15. Feb. 2024 (CET)
Donald und das Fürstentum von Schattenberg
„Ach was, heut geb‘ ich sie Ihnen gratis. Als Dank dafür, daß Sie mich neulich so gut über Investmentsparen informiert haben.“ (ein Zeitungsjunge weiß, was sich gehört)
Das hochverschuldete Fürstentum von Schattenberg will seinen Staatshaushalt sanieren, indem es den Entenhausener Multimilliardär Dagobert Duck zum Kanzler macht. Denn laut Verfassung muss ein Kanzler das Haushaltsdefizit des Landes, dem er dient, aus eigener Tasche ausgleichen. Zu einer Einladung an den Hof schickt Dagobert seinen Neffen Donald, der dort beharrlich für den Multimilliardär gehalten wird. Aus der Zeitung erfährt Dagobert von der Verwechslung und platzt gerade noch rechtzeitig in die Ernennungszeremonie. Der echte Dagobert übernimmt gleich. Nicht für lange ist er entsetzt, als er von seiner finanziellen Verpflichtung hört. Er kurbelt die Schattenberger Wirtschaft wieder an, indem er seinen eigenen Kunstkäse vom Markt nimmt und das Fürstentum sein traditionelles Exportgut – Käse mit Löchern – damit wieder erfolgreich ausführen kann. Dafür liefert er den Schattenbergern Viehfutter. Zusätzlich zu diesem Geschäft wird dem neuen Kanzler eine schmucke bewaffnete Eskorte zugestanden, die von nun an vor seinem Geldspeicher Wache schiebt…
Ein hübscher kleiner Dreißigseiter aus der Feder von Carlo Chendi und Giovan Battista Carpi (Tusche: Ernesto Piccardo). Von Chendi gibt es ja sowieso kaum eine schlechte Story, und auch diese Verwechslungsgeschichte weiß durch die vielen kleinen Gags (die lange Banketttafel, Dagoberts Sprung durch den Schornstein) zu gefallen. Speziell die extreme Haushaltssituation des Fürstentums wird zum Beispiel durch den Monarchen im Fass, die Schubkarre als Staatskarosse oder das ewig gleiche Bohnengericht sehr schön in Szene gesetzt. Der Zeichner Carpi wiederum weiß, wie man total vertrottelte Staatsspitzen effektvoll karikiert, wobei diese hier ja noch eine gewinnende Bauernschläue an den Tag legen. Dank der Zeichnungen wäre „Donald und das Fürstentum von Schattenberg“ auch gegenüber der in Thema und Handlung recht ähnlich gestrickten Ruritanien-Geschichte von Cimino/Bordini aus LTB 14 zu bevorzugen. Hobrowili (Diskussion) 12:07, 15. Feb. 2024 (CET)
Donald und der Schatz der Dogen
„Dann lieber Venedig sehen und sterben.“ (Donald)
Donald gibt vor seinem prahlerischen Nachbarn an, den kommenden Urlaub in Venedig verbringen zu wollen. Schon bald spricht ganz Entenhausen über nichts anderes mehr als das Urlaubsziel „unseres sympathischen Mitbürgers“ Donald Duck, wie sogar die Presse schreibt. Donald steht nun unter enormem Druck, tatsächlich nach Venedig zu fahren, obwohl er doch gar kein Geld hat. Bei der Recherche im Lexikon liest er vom Ritual der „Vermählung mit dem Meer“. Jedes Jahr werfe der Doge von Venedig einen Ring in die Fluten der venezianischen Kanäle. Mit der Aussicht, diese Ringe vom Meeresgrund zu bergen, lockt Donald seinen Onkel Dagobert nach Venedig. Schon beim ersten Tauchgang landet Donald zufällig im Boot des berühmten Filmproduzenten Carli Punto, der verspricht, ihn zum Filmstar zu machen. Doch Dagobert hat etwas dagegen und sorgt dafür, dass Donald das Schlussbankett des Filmfestivals verpasst, auf dem er eigentlich der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Wohl oder übel, aber immerhin an seinem Traumziel Venedig, taucht Donald also weiter nach Ringen. Ein Muschelfischer zieht den Ducks diesen Zahn: Seit 30 Jahren schon sei er auf den Kanälen Venedigs tätig, aber einen Ring des Dogen habe er noch nie aus dem Meer geholt. Um die Unkosten wieder herauszuholen, lässt Dagobert seinen Neffen jetzt wenigstens noch nach Alteisen tauchen. Zurück in Entenhausen, hat sich die Uhr weiter- und gegen Donald gedreht: Keiner spricht jetzt mehr von Venedig, sondern nur vom Mitbürger Jan Janus, der seine Ferien an Bord einer Rakete im Weltraum verbracht hat…
Bei dieser rasanten Gagstory handelt es sich um das lesenswerte Resultat der seltenen Zusammenarbeit der Altmeister Carlo Chendi (Skript) und Romano Scarpa (Zeichnungen), der als Tuscher wie üblich den damals erst 15-jährigen Giorgio Cavazzano an seiner Seite hatte. Es war 1963 durchaus noch unüblich, dass italienische Zeichner italienische Stoffe verarbeiteten. Sowohl Scarpa als auch Cavazzano stammten aus Venedig, und auch Chendi erblickte nicht weit entfernt das Licht der Welt. Man spürt in dieser Arbeit durchaus den Stolz, dass sich der Ruhm der „Serenissima“ bis ins ferne Entenhausen herumgesprochen hat. Liebevoll rücken Chendi und Scarpa touristische Highlights und sonstige Merkwürdigkeiten der Stadt ganz nebenbei und absichtslos ins Bild, so die Gondeln, die Rialtobrücke, Canalettos Veduten des 18. Jahrhunderts, den Müll am Grund der Kanäle (von Kreuzfahrtschiffen sprach damals zum Glück noch niemand). In der satirischen Betrachtung des Filmfestivals bekommen auch die überkandidelten Filmfuzzis mit ihrem Bohei um nichts, die einmal im Jahr den Lido bevölkern, ihr Fett weg: Bei Ankunft der Ducks wird an der Gangway von den Reportern ein Hund als Hauptdarsteller eines Films begrüßt, der auch noch Kandidat für den goldenen Löwen ist. Neue Stars dienen sich nicht mehr über das Theater oder kleine Rollen in Filmen hoch, sondern werden durch Filmproduzenten „gemacht“, so wie Donald von seinem Förderer für einen Tag, Carli Punto. Dieses Motiv des schnell vergehenden Ruhmes (ohne dass er bereits groß begonnen hätte) wird dann geschickt bei der geringschätzigen Reaktion der Entenhausener auf die Rückkehr des Venedig-Fahrers Donald wieder aufgegriffen. Weitere tolle Szenen (Dagobert als Aushilfskellner!) machen „Donald und der Schatz des Dogen“ zum besten Comic dieses Bandes. Hobrowili (Diskussion) 12:07, 15. Feb. 2024 (CET)
Donald, der Fußballheld
„Ruhe! Mein wissenschaftlicher Geist muß unabhängig von jedem kleinlichen Zwang arbeiten können!“ (Primus von Quack als – na ja – Fußballtrainer)
Onkel Dagobert ist mal wieder geschäftlich am Flennen – Gus Gänserich will ihm nicht das Schwefelbergwerk abtreten, das ihm noch in seiner Sammlung fehlt. Doch in Wahrheit interessiert diesen Gänserich nur das Schicksal des Fußballvereins, dessen Präsident er ist, des Seriensiegers 1. FC Gansdorf. Er fordert Dagobert heraus, er werde erst verkaufen, wenn der TSV Entenhausen die Fußballmeisterschaft gewinne. Nun kauft Dagobert einige fähige und nicht so fähige Fußballer von der Straße weg auf, um das schlechteste Team zu einem potenziellen Gewinner zu formen. Mittelstürmer wird Donald, Trainer Primus von Quack, der allerdings über keinerlei fußballpraktisches Wissen verfügt. Doch unter dem Einfluss seiner Assistenten Tick, Trick und Track entwickelt sich das Team und kommt mit Glück und Geschick in das Finale gegen Gansdorf. Nun macht Gänserich einen Rückzieher: Ihn interessiere nur sein Verein und werde nur verkaufen, wenn dieser als Gewinner vom Platz gehe. Ein für die Gansdorfer vorgesehenes Aufputschmittel trinkt Donald, der daraufhin in der Endphase des Spiels voll aufdreht, noch zwei Tore erzielt und die Entenhausener zum – von Dagobert nunmehr unerwünschten – Sieg führt. Im letzten Panel jagt Dagobert seinen Mittelstürmer und seinen Erfolgstrainer – und dessen Assistenten nehmen sich auch schon in Acht…
Ach, gute alte Fußballzeit, in der eine Anzeige in der Zeitung ausreichte, um sich eine Siegermannschaft zusammenzukaufen… Die hier dann auch noch aus größtenteils adipösen Spielern besteht, muss man hinzufügen. Der größte Spaß in der von Luciano Capitanio gezeichneten Geschichte Roberto Catalanos besteht in den Trainingsmethoden des Theoretikers Primus von Quack, der von seinen Spielern ständige geometrische Selbstbeobachtung verlangt: „Die Körperstellung des Spielers hat tangential harmonisch zu seinem Körperschwerpunkt zu verlaufen…“ Welche Überraschung, als er aus dem Schlauen Buch der Kinder, „zu einfach für mein Genie“, erstmals von den einfachsten Regeln des Spiels erfährt: „Freistoß… Ecke… Linie… Aha!“ Jedenfalls kein ganz müder Kick. Hobrowili (Diskussion) 12:07, 15. Feb. 2024 (CET)
Donald als verkanntes Genie
„Wenn ich mich nicht ums rein Handwerkliche kümmern würde, würden die Intellektuellen glatt vor Hunger sterben.“ (Donald)
Im Campingurlaub ist Donald von der neuen Lieblingszeitschrift der Kinder, „Natur und Technik“, genervt. Doch bald versinkt auch er in einem Beitrag der neuesten Ausgabe über die geheimnisvollen Gezeiten des Kosmos, die alles beeinflussen, selbst die Intelligenz. Nun beginnen die Kinder ihren Onkel zu foppen und flüstern ihm im Schlaf die richtige Antwort auf eine schwierige physikalisch-technische Frage ein. Am nächsten Morgen ist Donald überzeugt, von einer wahren „Genie-Flut“ getragen zu sein, und fährt zurück in Richtung Entenhausen, wo er Großes vorhat. Unterwegs will er einem Lkw-Fahrer, einem Stachelschwein-Forscher sowie dem Personal einer Empfangsstation für die Fernsehsatelliten an den Segnungen seines Genies teilhaben zu lassen – selbstverständlich immer mit katastrophalem Ausgang. Zuletzt hat er noch eine „großartige“ Idee, wie er den Camping-Wagen vor einem heranrasenden wilden Stier retten kann, zerstört dabei jedoch mit einem gefällten Baum das eigene Auto. Nun sind die Kinder vollends entmutigt, ihrem Onkel reinen Wein einzuschenken, was seine „Genie-Flut“ angeht. Donald merkt aber schon selbst, dass bei ihm die Ebbe eingezogen ist und endet in dieser Geschichte mit einem neuen Beruf: als Gezeitenwächter im Entenhausener Hafen…
Es handelt sich hier um eine hervorragend konstruierte und ausgeführte „Katastrophengeschichte“ von Romano Scarpa, der hier, anders als im „Schatz des Dogen“, für Zeichnungen und Skript verantwortlich war. Gerade die ersten Seiten – vorerst mit den eher kleinen Katastrophen – sind voller Überraschungen und Wendungen: Das Camping-Setting wird nach den anfänglichen Innenszenen erst auf der 2. Seite in einem wunderschönen, idyllisch-entspannten Panel enthüllt, der gesuchte Dosenöffner fällt Donald im größten Chaos doch noch in die Hände, die Versenkung Donalds in diesen populärwissenschaftlichen Artikel, die ihn die größten ihn umgebenden Gefahren verkennen lässt, ist klasse dargestellt. Grafisch geradezu experimentell wird die Begeisterung Donalds für die kosmischen Schwingungen, von denen er gerade gelesen hat, ausgedrückt (S. 158). Flott geht es weiter, allenfalls ein wenig vorhersehbarer: Natürlich hat Donald gar keine „Genie-Flut“ und wird sich deshalb auch bei allem, was er versucht, tief und tiefer in die Nesseln setzen. Doch als Donald nach kurzweiligen 33 Seiten durchaus folgerichtig als „Gezeitenwächter“ endet, hat man trotzdem besonders viel Spaß daran gehabt, Donalds Hybris beim Zerplatzen zuzusehen. Hobrowili (Diskussion) 12:07, 15. Feb. 2024 (CET)
Donald und die Klimastrahlen
„Großwildjäger Heiß ist endlich einverstanden, mir eine größere Ladung Elefanten zu verkaufen!“ (Onkel Dagobert)
Damit Onkel Dagobert seine Verträge mit seinen Geschäftspartnern, dem Großwildjäger Heiß und dem Polarforscher Frost, der Seehundfelle zu verkaufen hat, abschließen kann, will er ihnen für sie möglichst angenehme klimatische Bedingungen bieten. [[Donald und die Kinder treiben bei Daniel Düsentrieb ein Gerät auf, mit dem man das Klima in der nächsten Umgebung manipulieren kann. Es kommt, wie es kommen muss: Heiß gerät in die Kälte, Frost in die Hitze. Beide zerreißen die bereits unterschriebenen Verträge. Und wer ist mal wieder schuld? Natürlich Donald… Klimawandel einmal anders, in der Version von Michele Gazzarri und Luciano Capitanio. Vom „anthropogenen Klimawandel“ hätte im Jahr 1963 noch niemand gesprochen, wäre da nicht Daniel Düsentrieb gewesen. Neben dem Universal-Erfinder hat in dieser nicht heißen, nicht kalten, sondern ziemlich lauen Nummer auch Onkel Dagobert als Elfenbein- und Fellhändler einen reichlich großen ökologischen Fußabdruck. Verständnis für die äußerst klima-intoleranten Herren Heiß und Frost muss man auch nicht unbedingt aufbringen. Sie hätten sich beizeiten daran gewöhnen sollen, dass die meisten Abnehmer für ihre „Produkte“ nun einmal in gemäßigten Zonen sitzen. Hobrowili (Diskussion) 12:07, 15. Feb. 2024 (CET)
Donald stellt einen Rekord im Tretfliegen auf!
„Was sind schon 25.000 Taler? Ich gebe dir ein Millionenfaches… an Dank!“ (Onkel Dagobert zu Donald)
Onkel Dagobert ist verzweifelt, weil sein Konkurrent Dr. Back-Zwieback-AG eine zündende Werbekampagne gestartet hat: Ein Sportler beweist in einem „Tretflieger“ – einer Mischung aus Fahrrad und Segelflugzeug – wie viel Energie man durch den Verzehr von Dr. Back-Zwieback erhält. Düsentrieb und Primus wollen einen besseren Flieger für Dagobert bauen, geraten darüber aber in einen so heftigen Streit, dass sie gar nichts fertigbringen. Hingegen vollenden Donald und die Kinder, auch auf ein Preisgeld für einen neuen Rekord im Tretfliegen scharf, in ihrem Keller ein eigenes Fluggerät, mit dem Donald auch für Dagobert, der die Zwieback-Kampagne von Dr. Back einfach kopiert hat, in die Luft steigt. Doch er wird vom Wind abgetrieben, woraufhin sich das Publikum gegen den Duck-Zwieback, der „zu viel Energie“ gebe, wendet. Am Ende haben sowohl Dagobert als auch Donald, obwohl nach dem Zerschellen an einem Berg arg lädiert, Grund zur Freude: Dagoberts Zwieback verkauft sich in Apotheken als Energiespender hervorragend, und Donald erhält tatsächlich einen Scheck über 25.000 Taler für den aufgestellten neuen Rekord im Tretfliegen…
Irgendwie mag ich Happy-Ends manchmal ja ganz gern... Auch wenn sein Mut in dieser Geschichte leicht in Übermut umschlägt: Der eifrige Tretfliegerbauer Donald hat die 25.000 Taler so was von verdient! Der Zeichenstil von Chierchini ist hier zwar wie immer etwas schablonenhaft und „leer“, das Äußere der Enten eher unsympathisch und unattraktiv, doch die Story der Barosso-Brüder kommt so locker-flockig daher, dass man sie einfach gerne haben muss. Es gibt einige gute Gags (so die Episode mit der „Jukon-Bombe“, Dagoberts Lieblingsdrink), und auch der Stumpfsinn und die Effekthascherei so mancher Werbekampagne wird hier satirisch ganz manierlich aufgespießt. Ich musste zum Beispiel an den Red-Bull-gesponserten Fallschirmsprung aus der Stratosphäre von Felix Baumgartner im Jahr 2012 denken. Für mich überraschend: „Airbus“ war bereits im Jahr 1970 als Industriemarke ein Begriff (siehe S. 232). Hobrowili (Diskussion) 12:07, 15. Feb. 2024 (CET)
Fazit
Insgesamt ein gut durchmischter, vielfältiger Band, der durch die Rahmengeschichte auch einen recht starken inneren Kitt aufweist. Beim nochmaligen Lesen waren die beiden unbekannteren, wohl weil etwas kürzeren Geschichten von Romano Scarpa eine besonders freudige Wiederentdeckung. Hobrowili (Diskussion) 12:07, 15. Feb. 2024 (CET)