Die Intelligenzstrahlen

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Die Intelligenzstrahlen
The Think Box Bollix
Erstveröffentlichung: Juni 1952
Entstehungsdatum: Oktober 1951
Storycode: W WDC 141-02
Story: Carl Barks
Zeichnungen: Carl Barks
Seiten: 10
Deutsche Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: Micky Maus 1/1953
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Carl Barks

Ind.PNG Infos zu Die Intelligenzstrahlen

beim I.N.D.U.C.K.S.

Die Intelligenzstrahlen (Original The Think Box Bollix) ist eine Comicgeschichte von Carl Barks. In dieser Geschichte erfindet Daniel Düsentrieb, der hier seinen ersten großen Auftritt hat, Strahlen, die Tiere intelligent machen, doch natürlich geht alles nach hinten los…

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Donald befindet sich in einer misslichen Lage… (© Egmont Ehapa)

Daniel Düsentrieb ist gerade voll im Erfindermodus. Gerade hat er ein raketenbetriebenes Auto erfunden (leider ohne Bremsen), doch nun widmet er sich seiner größten Schöpfung: den Intelligenzstrahlen! Diese Strahlen können Tiere so intelligent wie Menschen machen. Tick, Trick und Track sind seine Assistenten, sehr zum Unmut von Donald, der denkt, dass sie so den Namen Duck zum Gespött der Leute machen. Doch die Neffen halten fest zu Daniel, den sie für ein verkanntes Genie halten. So beschließt Donald, ihnen einen Streich zu spielen. Er verkleidet sich als Wolf und überrascht Daniel und die Neffen am nächsten Tag, als sie gucken, ob irgendwelche Tiere durch die Strahlen gegangen sind. Die sind höchst erfreut, als sie den „Wolf“ sehen, denn sie denken, dass die Strahlen also funktionieren – bis der „Wolf“ sich auf sie stürzt, denn er will Entenbraten! Donald will den Neffen einen gehörigen Schrecken einjagen, bevor er sich offenbart. Doch da stolpert er über ein Bein. Ein Mann hat ihn gestoppt, um die Kinder zu retten. Donald erklärt sich: „Übrigens… falls es Sie interessiert, ich bin gar kein Wolf!“ Doch der Mann lacht nur: „Hahaha! Setz dich Genosse, damit du nicht vor Schreck umfällst. Ich bin nämlich ein Wolf.“ Und der intelligent gewordene Wolf, der in der Nacht zufällig durch die Strahlen gekommen ist, stürzt sich auf Donald, denn er will Entenbraten! Donald hat nicht so ein Glück wie seine Neffen und schon hängt er am Bratspieß! Doch Daniel und die Drillinge werden von einem (auch intelligent gewordenen) Hasen gewarnt. Die Strahlenmaschinen werden umgepolt, sodass sie dumm machen und auf den Wolf gerichtet. Im letzten Augenblick, denn der macht gerade Feuer, um Donald zu rösten! Doch da wird er wieder wie zuvor und rennt jaulend weg. Lediglich der Hase hat noch die Intelligenz eines Menschen und ist fortan zum Betteln verdammt, um seine Möhre zu bekommen…

Bedeutung[Bearbeiten]

Der erste große Auftritt von Daniel Düsentrieb (© Disney)

Diese Geschichte ist die erste, in der der Erfinder Daniel Düsentrieb, der erstmals in Eine peinliche Enthüllung auftrat, eine richtige Rolle bekommt. Hier geht es um eine unbestreitbar geniale Erfindung, die Intelligenzstrahlen – doch am Ende kann die Katastrophe nur um ein Haar abgewendet werden. Somit schafft Barks hier ein neues Genre, das bis heute verwendet wird. Daher ist diese Geschichte wohl die bekannteste Daniel-Düsentrieb-Geschichte überhaupt, was auch dazu führt, dass sie bereits etliche Male wiederverwendet wurde. Erwähnenswert sind hier die Geschichten So war mein Leben (Vic Lockman und Tony Strobl), in der ganze Passagen abgezeichnet wurden, da sie die erste Begegnung zwischen Düsentrieb und Donald symbolisieren, sowie Der Duck, den es nie gab (Don Rosa), wo gezeigt wird, wie die Geschichte verlaufen wäre, wenn Donald nicht dabei wäre: Daniel beobachtet, wie der Wolf intelligent wird; er polt die Maschinen um, um den Wolf in seinen Urzustand zurückzubringen, doch da greift der ihn von hinten an und sie rennen beide durch die umgepolten Strahlen – der Wolf wird wieder normal, aber Düsentrieb verliert all seine Genialität und kann nichts mehr erfinden.

Die Intelligenzstrahlen des Ingenieurs sind nach einer von Don Rosa Theorie in Düsentriebs erster Erfolg auch der Ursprung von Helferleins intelligentem Bewusstsein. Laut Rosa wurde eine kaputte Lampe von den Strahlen getroffen, die dann ein Eigenleben entwickelte.

Des Weiteren machte sich Donald in Schwein muss man haben (David Gerstein und Vicar) die Intelligenzstrahlen zu Nutze, um für einen Talentwettstreit drei kleine Schweinchen zu dressieren.[1]

Reflexion[Bearbeiten]

Die Geschichte gehört zu den selbstreflektierendsten Disney-Comics überhaupt, da sie die Grundfesten des funny animals-Genres erschüttert. Das funny animals-Genre ist eines der wichtigsten Comicgenres, das sich v. a. in den 1940ern parallel zu den Superheldencomics in den USA entwickelte und tendenziell eine jüngere Leserschaft ansprach (Barks' Geschichten bildeten die große Ausnahme).[2] Das Genre kennzeichnet sich durch die Verwendung anthropomorpher Tiere, die im Universum des Comics als Menschen betrachtet werden und neben gewöhnlichen Tieren stehen können. Disney-Comics sind ein wichtiger, aber nicht der einzige Bestandteil des funny animals-Genres.

In dieser Geschichte bricht Barks mit den festgeschriebenen Grenzen zwischen normalem Tier und anthropomorphem Tier im funny animals-Genre. Donald verkleidet sich als angeblich intelligent gewordener Wolf, der den Kindern hinterherrennt, weil er Entenbraten will. Er wird von einem hundeartigen, zuerst normal, d. h. menschlich wirkenden Förster gestoppt. Doch der entpuppt sich als intelligent gewordener Wolf und will anschließend Donald rösten – in Verkennung, dass er wirklich eine Ente und nicht eine zum Menschen gewordene Ente ist. Doch damit der Reflexion nicht genug: Als der Hase am Ende um Mohrrüben bettelt, ruft Donald ihm zu, er solle die Klappe halten. „Er fragt nach dem Unmöglichen“, analysiert Thomas Andrae, „denn wenn Tiere zu sprechen aufhören würden, wäre es das Ende der Geschichte. Was es in diesem Fall auch ist.“[3]

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. https://www.fieselschweif.de/specials/barks-zehnseiter/intelligenz/ Artikel im F.I.E.S.E.L.S.C.H.W.E.I.F.
  2. Thomas Andrae (2006): Carl Barks and the Disney Comic Book (Jackson, Mississippi: Univ. Press of Mississippi) S. 7–9.
  3. Andrae: Carl Barks and the Disney Comic Book, S. 81.