Die magische Sanduhr
Die magische Sanduhr | |
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The Magic Hourglass | |
Erstveröffentlichung: | 25. Juli 1950 |
Entstehungsdatum: | März 1950 |
Storycode: | W OS 291-02 |
Story: | Carl Barks |
Zeichnungen: | Carl Barks |
Seiten: | 28 |
Deutsche Übersetzung: | Dr. Erika Fuchs |
Deutsche Erstveröffentlichung: | Ich, Donald Duck 2 |
Weiterführendes | |
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Infos zu Die magische Sanduhr beim I.N.D.U.C.K.S. |
Die magische Sanduhr (original The Magic Hourglass) oder Donald Duck und die magische Sanduhr ist eine Comicgeschichte von Carl Barks. Sie ist die erste, in der der Erfinder Dagobert Ducks einen Versuch unternimmt, den Reichtum des reichsten Mannes der Welt zu erklären.
Figuren[Bearbeiten]
- Dagobert Duck
- Donald Duck
- Tick, Trick und Track
- Räuber der Oase No-Issa
- Karawane des Scheichs
Handlung[Bearbeiten]
Donald und die Neffen streiten sich. Wen von ihnen hat ihr Onkel Dagobert lieber? Da trifft es sich gut, dass der sie zu sich befiehlt, um ihnen etwas zu schenken. Donald schenkt er ein kleines Boot, das er nicht mehr verkaufen konnte und den Neffen – schenkt er eine kleine Sanduhr, die er nun schon seit Jahrzehnten besitzt, die aber seit heute plötzlich nicht mehr funktioniert. Tick, Trick und Track sind bitter enttäuscht, denn ein Boot scheint ihnen doch deutlich wertvoller als eine Sanduhr zu sein und somit scheint der Streit entschieden. Während Donald sich frohlockend zum Hafen begibt, gehen die drei niedergeschlagen nach Hause. Doch da erfahren sie durch Zufall etwas sehr Interessantes: Bei der Sanduhr soll es sich um eine magische Sanduhr handeln, die nur nicht mehr funktioniert, weil der Sand alt geworden ist und man einen ganz speziellen Sand aus der Oase No-Issa in Afrika braucht. Und wenn da was dran wäre? Aber wie kommen sie nach Afrika? Mit Donalds Boot! So eilen sie denn zu Donald. Doch der wurde wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, denn sein Boot ist – ein Schrotthaufen. Aber vielleicht hat die Sanduhr ja noch ein bisschen Macht und hilft ihnen? Um es auszuprobieren laufen sie mit geschlossenen Augen den Steg entlang, die Sanduhr soll sie leiten. Da fallen sie ins Wasser. Sofort werden sie von Haien angegriffen. Sollte die Sanduhr gar Pech bringen? Doch sie schaffen es, den Haien auszuweichen. Die krachen dann gegen den Steg und werden bewusstlos. Nun können die Ducks sie an ihr Schiff binden. Und als die Haie wieder aufwachen, ziehen sie das Boot! So kommen sie denn nach Afrika, wenn auch auf eher unorthodoxe Weise.
Doch bei Dagobert läuft es gerade alles andere als gut. Nichts geht mehr, jede Stunde macht er milliardenschwere Verluste. Wie kann es sein, dass das so plötzlich kommt? Da fällt es ihm wie Schuppen von den Augen: die Sanduhr. Es war die Sanduhr, die ihm den dauernden Erfolg einbrachte – und die ist ja jetzt weg. Also macht auch er sich auf den schnellsten Weg nach Afrika, um sie zurückzubekommen. Dort angekommen heuert er Schergen an, die die Sanduhr notfalls auch mit Gewalt an sich reißen sollen und sucht Donald auf. Doch Tick, Trick und Track haben Wind davon bekommen, nehmen sich die Sanduhr und verstecken sich. So wird Dagobert dazu gezwungen, Donald wieder freizulassen. Doch er lässt nicht locker und setzt ein saftiges Kopfgeld auf seine Neffen aus. So werden sie gezwungen, in die Wüste zu fliehen. Dort treffen sie auf einen Scheich, der sie in seine Karawane aufnimmt, denn er will zu Oase No-Issa und braucht dafür jeden Mann, um sich gegen die Räuber, die dort immer auftauchen, wehren zu können. Nach einem kleinen Halt in einer anderen kleinen Oase machen sie sich auf nach No-Issa. Doch da ist – nichts. Der Scheich klärt sie auf, dass das schon immer so war: Niemand weiß, wo No-Issa liegt. Und da kommen auch schon die Räuber. Doch die Ducks besitzen noch immer die Sanduhr und somit ist das Glück auf ihrer Seite.
Sie verabschieden sich von dem Scheich und machen sich selber auf die Suche nach No-Issa. Da treffen sie ein einsames Kamel, das genau auf die kleine Oase, in der die Karawane zuvor Halt gemacht hatte, zugeht. Sie folgen ihm und plötzlich – ist es weg. Eben war es noch da, stand an dem kleinen Wasserloch und jetzt ist es einfach weg. Da geht ihnen ein Licht auf, sie tauchen in das Wasserloch und tatsächlich: Da ist ein unterirdischer Gang! Sie folgen dem Gang und finden einen Haufen Sand. Und zwar der Sand, den sie für die Sanduhr brauchen! Doch beim Auffüllen werden sie ertappt und zum Chef der Bande gebracht. Denn ja, so ist es: Hier wohnt die Räuberbande, in Luxus und Reichtum, unter der Erde. Als der Chef erfährt, dass sie wegen einer Sanduhr hier sind, nimmt er sie ihnen triumphierend ab, denn von ihren magischen Kräften hatte auch er schon gehört. Doch da erfährt er, dass eine weitere Karawane sich der Oase nähert. Und während die Banditen sich aufmachen, die Karawane zu überfallen, schaffen es die Ducks zu fliehen.
Und wem gehört die Karawane? Dem lieben Onkel Dagobert! Doch gegen das Glück, das die Räuber nun durch die Sanduhr haben, kann auch er nichts ausrichten. Triumphierend besehen die Räuber die reiche Beute. Doch da kommt Donald, klaut die Sanduhr und flieht! Schnell lassen sie die Räuber hinter sich. Jetzt müssen sie nur noch zurück. Aber das sollte die Sanduhr, die jetzt ja auch frisch gefüllt ist, schon erledigen! Doch das stellt sich bald als Irrtum heraus. Denn die Sanduhr ist nur auf Reichtum geeicht, nicht aber auf Wasser oder sonstiges Überlebenswichtiges. Als die Ducks schon fast verdurstet sind, werden sie zufälligerweise von ihrem Onkel Dagobert, der seit seiner Flucht vor den Banditen auch durch die Wüste irrt, aufgefischt. Er besitzt einen Wassersack und tauscht ihn bereitwillig gegen die Sanduhr ein. Doch schnell muss auch er lernen, dass Reichtum nicht alles sind und bettelt seine Neffen um ein bisschen Wasser an. Sogar die Sanduhr bietet er ihnen an! Doch die sind weiter als er und geben ihm das Wasser umsonst. Wobei – fast umsonst, denn sie zwingen Dagobert auf die unorthodoxe Art zurückzufahren, wie sie es hin getan haben – während sie die Fahrt auf einem luxuriösen Dampfer absolvieren dürfen.
Bedeutung[Bearbeiten]
Diese Geschichte ist die erste, in der Carl Barks den Versuch macht, Dagoberts Reichtum zu erklären. Dazu gibt er ihm gleich einen Talisman, die Sanduhr. Diese wird zwar später nie wieder verwendet, und doch ist sie von kapitaler Bedeutung, denn sie ist der Grundstein für einen späteren, dafür aber deutlich bekannteren Talisman Dagoberts: sein Erster Zehner. Außerdem erwähnt Dagobert hier, dass er in seiner Jugend mal Schiffsjunge auf einem Viehdampfer war. Diesen Fakt verwendete Don Rosa für seine Reihe Sein Leben, seine Milliarden, wo es um Dagoberts Jugend geht. Außerdem zeigt Barks hier noch einmal einen Dagobert, den er immer seltener verwenden wird: den Schläger-Dagobert, dem auch illegale und hinterhältige Gemeinheiten nicht zu schlecht sind, um an sein Geld zu kommen (wie schon in Wudu-Hudu-Zauber). Diese Geschichte ist sogar eine der letzten Barks-Geschichten, in denen Dagobert so ist und auch eine der letzten, in denen Dagobert wirklich nur an sein Gold denkt und an nichts anderes – wahrscheinlich hat er sich die Bemerkung seines Großneffen zu Herzen genommen (siehe Bild). Italienische Geschichten besonders von Guido Martina sollten später diese Charakterzüge Dagoberts aufnehmen und seine weicheren Seiten, die in späteren Barks-Geschichten zum Ausdruck kommen, großteils ignorieren.
Trivia[Bearbeiten]
Das Schiff, das Dagobert Donald überlässt, wurde im Original durch Barks Junk II getauft. Hierbei handelt es sich um ein Wortspiel, welches so nur im Englischen funktioniert. Zum Einen beschreibt es die Situation, in welcher Dagobert sich befindet: Er möchte gerne den Schund, den Abfall, den Müll, den nutzlosen Kram loswerden. Kurz gesagt: Den Junk. Andererseits ist eine Junk auch ein klassischer, chinesischer Schiffstyp für küstennahe Gebiete, mit welchen die Fischer ihre Netze einholen. Im Deutschen nennt sich dieser Schiffstyp „Dschunke.“. Genau wie das chinesische Vorbild ist dieses Boot nicht von großer Größe, sondern recht klein. Einen Unterschied musste Barks aber hinnehmen: die Größe des Segels. Aufgrund Donalds Hochsitz findet nur ein Segel Platz auf dem Schiff. Die meisten Dschunken haben zwei oder gar drei kleine Segel. Erika Fuchs machte in der deutschen Übersetzung aus der Junk II die Möhl II, was auch ein Wortspiel darstellt, da es ähnlich wie „Müll“ klingt. Der Wortwitz zur Dschunke ging dabei aber verloren. Für die Neuübersetzung in DDSH 281 tauschte Gerd Syllwasschy auch den Bootsnamen aus und änderte ihn in DAU II.
In der Übersetzung durch Renate und Peter O. Chotjewitz heißt das Schiff Reserve-Kiste Zwo, wodurch keinerlei Wortwitz mehr vorhanden ist.
Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]
- Ich Donald Duck 2 (1974, in der Übersetzung durch Renate und Peter O. Chotjewitz)
- Carl Barks gesammelte Werke 17 (1977)
- DDSH 79 (1984)
- Disney Comic Bücher 2 - Ich Donald Duck II (1985, in der Übersetzung durch Renate und Peter O. Chotjewitz)
- Die tollsten Geschichten von Donald Duck - Sammelband 8 (1988)
- Die großen Klassiker 6 - Donald der Unverbesserliche (1994)
- Barks Library Special Donald Duck 16 (1997)
- Carl Barks Collection 8 (2007)
- DDSH 281 (2010, in der Neuübersetzung von Gerd Syllwasschy)
- Barks Donald Duck 5 (2013)
- LTB Classic Edition 6 (2020)
- Entenhausen-Edition 66 (2021)