LTB 66: Rezension
In diesem Artikel wird das LTB 66 rezensiert. Welche Geschichten erfreuen das Fan-Herz und welche sollte man dem Gemütszustand halber lieber weglassen? Das erfährst du hier! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 66.
Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 66 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight , Gut , Mittelmaß oder Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!
Cover[Bearbeiten]
Der dreifache Donald: Er wird in drei typischen Posen der drei abgedruckten Geschichten gezeigt: Mit der homerischen Lyra der „Reistafel“, dem Siegfriedsschwert des „Reingolds“ und sich an einem leibhaftigen Storch festklammernd, wie es ihm in der Münchhausen-Adaption widerfährt…
Der Zeichenstil ist zwar mager, aber die Idee, quasi den gesamten Inhalt des Bandes im Cover zu spiegeln, war neu und verdient Anerkennung. Es handelt sich übrigens um das älteste jemals auf einem LTB publizierte Titelbild; im italienischen Original erschien es erstmals bereits im April 1962. Der Titel „Donald dreht durch!“ ist toll, weckt Interesse und passt zum Inhalt. Schauderhaft unpassend zu den Heldengesängen der drei Geschichten hingegen im Vergleich das Backcover!... Der Hintergrund ist von einem prototypischen Violett. Mein Einstieg in die Welt der kräftigen Farben geschah während meiner Kindheit geschah offenbar tatsächlich in erstaunlichem Maße durch die Covergestaltung der Lustigen Taschenbücher… Hobrowili (Diskussion) 19:15, 28. Dez. 2023 (CET)
Rahmengeschichte[Bearbeiten]
Donald zündet im Streit um die Gunst Daisys in Gustavs Auto eine Stinkbombe. Als Gustav seinen Vetter daraufhin ohrfeigt, werden laut Ehrenkodex mehrere Duelle zwischen den beiden Nebenbuhlern ausgefochten, zunächst mit Schrotflinten, am Ende sogar mit Kanonen, Hellebarden, Morgensternen und „Gummihandschuhen“… Die Geschichte hat zwar einen sehr deutlichen roten Faden, ist aber selbst für die dahingehend nie zimperlichen Rahmengeschichten besonders geschmacklos gewalttätig, und Daisy ist einfach nur widerlich. Niemand für den es sich umgebracht zu werden lohnt. Die ersten beiden Geschichten werden durch Träume bzw. Ohnmachten motiviert, die Münchhausen-Geschichte erstaunlicherweise aber nicht, was auch gleich viel schlechter funktioniert (Donalds Sturz von der Kanonenkugel auf S. 248). Hobrowili (Diskussion) 19:15, 28. Dez. 2023 (CET)
Die Reistafel[Bearbeiten]
„Mit Pferden gewinnt man jede Schlacht“ (Donald und Goofy im Pferdekostüm) – „Aber nicht mit zwei Eseln drin!“ (Tick, Trick und Track)
Gustav Gans, der hier einmal mit den Panzerknackern unter einer Decke steckt, entwendet aus Onkel Dagoberts Schatzkammer ein „edelstes Kleinod“. Während der Leser vorerst im Unklaren darüber gelassen wird, um welche Art Schmuckstück es sich da handelt, wiegt Dagobert seinen Neffen Donald im falschen Glauben, es sei Daisy, die da entführt worden sei, damit dieser und die Kinder ihm auf der Verfolgung Gustavs und der Panzerknacker beistehen. Dazu gesellt sich Goofy, der dank der Augenbinde eines seiner Vorfahren in Vergangenheit und Zukunft hellsehen kann. Nach einem Abenteuer auf dem Segelschiff des Käpt‘n Huck gelangen unsere Freunde zum Unterschlupf der Gauner auf der Insel Ölland. Ein Zweikampf zwischen Donald und Gustav sowie eine aushungernde Belagerung der Holzburg verhärten eher die Fronten. Mit dem Wasserflugzeug trifft Daniel Düsentrieb zur Unterstützung ein. An Bord hat er Daisy, die immer noch wütend auf Donald ist, der sie stundenlang vor einem Kosmetiksalon hat warten lassen, und zornerfüllt mit dem fliegenden Labor, ohne das Düsentrieb auch nichts erfinden kann, wieder Richtung Entenhausen düst. Jetzt muss Dagobert wohl oder übel die Situation erklären: Geraubt wurde ein magisches Damespiel, das nach dem „Verdopplereffekt“ funktioniert: Legt mein ein Reiskorn auf ein Feld, verdoppelt sich mit jedem Feld die Zahl der Reiskörner, bis bei 64 Feldern Trillionen von Reiskörnern zusammengekommen sind. Wir erfahren, dass Klaas Klever Gustav und den Panzerknackern eine Milliarde Taler für das Brett geboten hat. Donald will nach diesem neuen Kenntnisstand keine Minute länger auf der Insel verweilen und raubt dem ansässigen Eingeborenenstamm ein „heiliges Kanu“. Der Medizinmann verflucht daraufhin die Umgegend, sodass nun auch die Belagerer nichts mehr zu essen und trinken finden. Reumütig muss Donald das Kanu zurückgeben. Derweil finden die hungernden Belagerten in einem Säckchen doch noch ein Reiskorn und schwimmen im nächsten Moment im Reis (Die Reistafel kann tatsächlich nur Reiskörner verdoppeln, sonst nichts). Nachdem die Entenhausener Polizei unter Kommissar Hunter die Panzerknacker auf der Insel festgenommen hat, ist Gustav alleine in der Holzburg, weiß sich aber weiterhin durch das Kochen von Unmengen siedendem Reis als Verteidigungswaffe zu helfen. Donald und Goofy schlüpfen in ein Pferdekostüm und erlangen so Zutritt zur Burg. Im neuerlichen Zweikampf zwischen Donald und Gustav zerspringt das Brett in seine 64 Einzelteile. Dagobert treibt seine beiden Neffen nun dazu an, es wieder zusammenzukleben – jedoch müsste die Reihenfolge der Teile genau dem Originalzustand entsprechen – mit Dezilliarden von Kombinationsmöglichkeiten, wie Düsentrieb rasch überschlägt…
Das schöne Eingangsbild zeigt Donald mit der Lyra und griechischem Kriegshelm in einer stilisierten Tempellandschaft – doch so antik wird es in dieser Geschichte von Martina und Bottaro kein zweites Mal. Gewiss sind die Anklänge in der Handlung an den trojanischen Krieg (die Entführung der Dame, „Kassandra“ Goofy, der Zweikampf von „Achill“ Donald und „Hektor“ Gustav, das trojanische Pferd) interessant entwickelt und zum Teil recht lustig durchgeführt. Doch es gibt auch ziemlich viel Kram, der sehr weit von dieser Idee wegführen: Wieso um alles in der Welt gibt es einen Kannibalenstamm auf einer Insel südwestlich von Entenhausen? Was soll diese ins Leere laufende Käpt’n Huck-Episode? Wieso muss dann auch noch Daniel Düsentrieb nahezu beschäftigungslos auf dieser seltsamen Insel herumvegetieren? Sicherlich, abstruse Handlungsfäden und Bildgags gehören zu einem guten Martina/Bottaro dazu, aber hier wird es stellenweise zu konfus. Dass Gustav Gans auf der Seite der Entenhausener Banditen mitspielt und sich so schmählich am Eigentum seines Erbonkels vergeht, passt auch nicht so recht. Mit 83 Seiten war „Die Reistafel“ bis dahin die längste LTB-Geschichte überhaupt (dieser Rekord wurde erst im LTB 97 „Olympisches Allerlei“ gebrochen), und das ist einfach zu lang. Eine „normale“ Abenteuergeschichte von noch so epischer Wucht sollte nach gut 60 Seiten auserzählt sein, und viele gute Storys, unter anderen von Romano Scarpa oder auch von Martina/Bottaro selbst, kamen mit einer solchen Seitenzahl auch gut zurecht. Hier hätte speziell auf den ersten Seiten einiges gestrafft werden können – zum Beispiel Donalds Raufereien mit dem Obsthändler und dem Autofahrer bringen die Handlung kaum voran. So dauert es geschlagene 33 Seiten, bis Dagobert, Donald, die Kinder und Goofy auf diesem ominösen „Ölland“ ankommen. Überflüssig stellt sich auch diese schwerfällige Akteinteilung dar, die ja zu einem Drama passt, nicht aber zu einem Epos. Sehr gut gefällt mir wiederum der Einfall, den homerischen Stoff mit der ursprünglich wohl indischen Reiskornlegende zu kombinieren. Dass diese zur Geschichte der Entstehung nicht des Dame-, sondern des Schachspiels gehört – sei’s drum!... Hobrowili (Diskussion) 19:15, 28. Dez. 2023 (CET)
Reingold[Bearbeiten]
„Ich bin nicht unbegrenzt belastbar!“ (Donald-Siegnald)
Dagobert Duck ist hier König eines seltsamen Zwergenvolks, dessen Angehörige etwa dreimal so groß sind wie normale Menschen. Er verfügt über zwei magische Kunstschätze: einen Helm – seinen Zylinder -, mit dem er sich in jegliche erwünschte Person verwandeln kann, sowie einen Ring, mit dem er sich alles herzaubern kann, was er sich wünscht. Zwei Panzerknacker, im benachbarten Riesenhofen verurteilt und geschrumpft, betrügen ihn jedoch um seine Zauberutensilien sowie seine Macht und Reichtümer. Einer der Panzerknacker will aber alles für sich, verwandelt seinen Kompagnon in einen Papagei und sich selbst in einen feuerspeienden Drachen. Die Prophezeiung einer weisen Eule, nur derjenige, der Unglück und Schmach kenne, werde die Schätze wiedergewinnen können, bringt Dagobert auf seinen Neffen Donald, der jetzt, mit einem unbesiegbaren Schwert ausgestattet, den Beinamen Siegnald trägt. Dieser besiegt den Drachen, doch für den Zugang zu Höhle, in der die Reichtümer ruhen, benötigt er die Hilfe einer Walküre. Ein flügelbehelmter Daniel Düsentrieb (die einzige arbeitende Person im Königreich) macht Donald unverwundbar – bis auf die kleine Stelle am Zeh, auf der noch ein Hühneraugenpflaster klebt. Die Walküre Daisy, am feuerspeienden Donnerberg gefangen gehalten, lässt sich aber nicht von Donald, sondern von Gustav Gans, in einem Helikopter unterwegs, retten. Ihm verspricht sie auch die Schätze des „Reingoldes“. Dagobert hat die Idee des Zweikampfes zwischen Donald und Gustav, den dieser, der ja unverwundbar scheint, unweigerlich gewinnen müsse. Das Ganze zieht er als Sportveranstaltung auf. Während des Kampfes bekommt Gustav Wind von Donalds Verwundbarkeit am Zeh und kann so das Duell für sich entscheiden und mit seiner Walküre zu einer Kreuzfahrt aufbrechen, während Dagobert seinen Versager-Neffen Richtung Südpol und Mond jagt…
Waren Guido Martina und Pier Lorenzo de Vita Opernfans?... Nach dieser Adaption von Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ zu urteilen auf alle Fälle! 20 Jahre sollte es dann noch dauern, bis die beiden eine Adaption des italienischen „Nationalheiligen“ Giuseppe Verdi folgen ließen („Aida“, in Deutsch erstmals in LTB 88). „Das Rheingold“, an das sowohl der deutsche als auch der originale italienische Titel angelehnt ist, bildet in Wagners Ring-Vierteiler ja nur den Auftakt, aber so genau nehmen es Martina/de Vita nicht und verarbeiten Motive aller Opern der Tetralogie. Das meiste Personal kann schon ziemlich genau zugeordnet werden: Donald als Siegfried, Dagobert als Zwergenkönig Alberich, Düsentrieb als Schmied Mime, die Panzerknacker als die Brüder Fasolt und Fafner. Gustav ist eine Art Hagen von Tronje, doch bei der Eule aus Winnie Puuh, beim sprechenden Papagei José Carioca und dem fliegenden Esel aus dem Film Die drei Caballeros wird’s dann doch langsam dünn. Und wie so häufig bei diesen frühen Adaptionen speziell de Vitas kann man eine beschleunigte Auflösung der literarischen Vorlage beobachten, bis die Handlung stramm auf die bekannten Muster der Entenwelt zurückgetrimmt worden ist: Der geizige und gierige Dagobert straft Donald für sein Versagen, während Gustav Glück hat und Daisy biestig ist. Hingegen sind die Panels auf den ersten Seiten durchaus schön gearbeitet und entführen in eine interessante Sagen- und Heldenwelt. Das Ganze beginnt jedoch schon früh nach acht Seiten zu kippen, und zwar in dem Moment, als der Trick der Panzerknacker nur dadurch gelingen kann, dass Limonade das Einzige ist, was „Alberich“ Dagobert durch seinen Ring nicht herbeizaubern kann. Warum eigentlich?... Trotz aller Konfusion und toten Enden (nicht Enten) im Handlungsverlauf (Helm und Ring spielen späterhin gar keine Rolle mehr) ist es schön, dass „so ein“ hochkultureller Stoff im LTB einen Platz gefunden hat. Ich behaupte mal, Wagner hätte es gefallen… Hobrowili (Diskussion) 19:15, 28. Dez. 2023 (CET)
Baron Donald von Münchhausen[Bearbeiten]
„Mjam! Mjam! Das ist ja…“ – „Ganz recht! Ein echter Gugelhupf!“ (Donald und „der Diener seines Herrn“ erfreuen sich an einem Felsen im offenen Meer)
Ein einfacher Einkauf fürs Mittagessen führt manch einen in ganz andere Sphären… Donald ist ungehalten, dass seine Neffen noch nichts gekocht haben. Sie sind anderweitig beschäftigt und lesen von den Abenteuern des Barons von Münchhausen, den sie bewundern und sich als ihren Onkel wünschen. Nun sollen sie schon mal die Kartoffeln aufsetzen, während Donald noch den Rest besorgt: Fleisch, Brot, Butter, Zündhölzer… Beim Einkauf in Onkel Dagoberts Lebensmittelgeschäft entzünden sich Gasballons und der ganze Laden fliegt in die Luft – und stoßen Donald in die irre Lügenwelt des Barons Münchhausen, der ihm höchstpersönlich immer wieder über den Weg läuft: Donald packt sich im freien Fall am eigenen Kragen und rettet sich so, ein Storch legt ihn als Baby in eine Wiege, er sieht ein Krokodil einen Löwen verspeisen, trifft auf den Diener des Barons, der es sich im Leib eines Walfischs gemütlich gemacht hat, gelangt auf den Schultern dieses Schnellläufers auf Inseln, auf denen Milch und Kaffee fließen; er erlebt die Geschichte des Posthorns, dessen Töne (leider in unlogischer Umkehrung des Originalmotivs) schmelzen und sich erst später in der Herberge über einem Eisblock wieder zusammenzusetzen und zu spielen beginnen… Immer weiter weg von der Realität träumt sich Donald: Er befreit die gefesselten Münchhausen und dessen Diener, der einen ganzen heranreitenden Indianerstamm fortbläst. Münchhausen gibt ihm sein Pferd und seine Windhündin mit auf den Rückweg nach Entenhausen. Donald kann unterwegs das Pferd reparieren, das bereits einmal in der Mitte zerteilt worden war und jetzt seinen Kopf verloren hat. Er begegnet Micky, der sich ernstlich Sorgen um Donalds Geisteszustand macht und ihn im Auto mit zurück nach Entenhausen nimmt. Die Kinder überraschen ihren Onkel mit der Mitteilung, dass er insgesamt nur eine Stunde weggewesen sei. Die Einkäufe habe er, so erinnert er sich, in Dagoberts Laden stehen lassen. Doch er findet seinen Onkel nur auf einer rauchenden Trümmerstätte vor. Auf der Verfolgung geraten sie in eine Militärübung und reiten auf Kanonenkugeln aus dieser Geschichte heraus…
In den LTBs gibt es ja nicht eben viele „deutsche“ Stoffe – und jetzt gleich der zweite nacheinander, wieder vom Duo Martina/de Vita verantwortet... De Vitas expressiver Zeichenstil und Münchhausens anekdotenhafte Lügengeschichten passen sehr gut zusammen. Das Augenzwinkernde dieser Geschichten, das ihnen die Härte des bloßen Lügens nimmt, ist sehr schön bewahrt, das Hinübergleiten Donalds in immer unwirklichere Geisteszustände ist sehr glaubhaft dargestellt. Donald dreht hier wirklich (fast) durch, so wie es der Titel des Bandes verspricht. Der hagere Baron selbst, wenn er auftaucht, behält immer die fluide Qualität einer Traumerscheinung. Vor allem aber stimmt diesmal, was bei de Vita (zum Beispiel im vorangehenden „Reingold“) nicht immer der Fall ist, im Ganzen die Erzählstruktur: der harmlose Beginn mit den Alltagsszenen rund um den „Küchendienst“, das gelegentliche Zurückblenden auf die Münchhausen-Lektüre der Kinder, die geschickte Vorausdeutung zur Militärübung, die am Ende wieder aufgegriffen wird. Dagoberts stereotype Jagd auf seinen Neffen am Ende der Geschichte wird nicht zu dominant, sondern fügt sich ganz organisch in die Phantasiegebilde der Münchhausen-Handlung. Teilweise musste ich bei der Lektüre dieser Geschichte an den Struwwelpeter, Wilhelm Busch oder andere illustrierte deutsche Kinderbücher des 19. Jahrhunderts denken – altmodisch, zum Teil vielleicht beängstigend für jüngere Kinder, aber im Ganzen doch herzerwärmend und schön zu lesen. Mit dem „Don Quichotte“ (1956, LTB 60) und den „Drei Musketieren“ (1957, LTB 60) sollte auch der „Baron Donald von Münchhausen“ (1958) zu den drei herausragenden Leistungen de Vitas im Bereich der Duck-Comics gezählt werden. De Vita verbesserte sich danach nicht mehr, wohl auch, weil er keine derart geeigneten Stoffe mehr fand.
Auf eine weitere Merkwürdigkeit soll an dieser Stelle doch noch hingewiesen werden. Offenbar hatte de Vita auf den ersten etwa zehn Seiten dieser Geschichte versucht, seinen Zeichenstil zu modifizieren, bei de Vita muss man wohl auch sagen: zu verbessern. Die Enten auf den ersten Panels wirken einerseits größer, hübscher, geschmeidiger, andererseits aber auch wie von Carl Barks abgepaust (typisch auf S. 6 dieser Geschichte). Mittendrin scheint der Zeichner dieses Experiment wieder abgeblasen zu haben, symptomatischerweise von den Szenen an, in denen der Zoff zwischen Donald und Dagobert im Zentrum der Erzählung steht. Je weniger „dynamisch“ die Szenenfolge ist, desto mehr neigen sich die Zeichnungen auch im Rest der Geschichte, aber jetzt nicht mehr so auffällig, in Richtung des Barks-Stils. Nach 1958 blieb de Vita bei seinem eigenen Stil, und trotz aller Mängel kann man wohl schon sagen, dass das auch gut so war. Hobrowili (Diskussion) 19:15, 28. Dez. 2023 (CET)
Fazit[Bearbeiten]
Alles in allem ist dieser Band ein schwungvoller literaturhistorischer Spaß. Lediglich drei Geschichten gab es bis dahin nur in einem einzigen Band (Band 58). Die einzelnen Geschichten wachsen dadurch ins Überlange, fast schon Monumentale. Die vernünftigste Länge hat da noch die abschließende Münchhausen-Geschichte von Martina/da Vita, die alles in allem auch am besten konstruiert und deshalb mein persönlicher Anspieltipp aus „Donald dreht durch“ ist. Hobrowili (Diskussion) 19:15, 28. Dez. 2023 (CET)