LTB 79: Rezension
In diesem Artikel wird das LTB 79 rezensiert. Welche Geschichten erfreuen das Fan-Herz und welche sollte man dem Gemütszustand halber lieber weglassen? Das erfährst du hier! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 79.
Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 79 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight , Gut , Mittelmaß oder Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!
Cover[Bearbeiten]
Vor sensationell grünem Hintergrund steht Dagobert Duck in Großwildjäger-Kleidung und stellt seinen rechten Fuß stolz auf ein Häufchen Talerscheine. Er hat sie mit einem Gewehr mit Saugnapf-Projektil „geschossen“…
Für mich wie ein Abgesang auf die klassischen LTB-Cover. Marco Rota hat gut gezeichnet, der zugrunde gelegte Gag ist ganz passabel und der Schriftzug elegant. Hobrowili (Diskussion) 16:00, 28. Mär. 2024 (CET)
Rahmengeschichte[Bearbeiten]
Komplett unzusammenhängende Bruchstücke einer „Geschichte“. Donald mit den Kindern beim Picknick, Donald vermöbelt die Kinder mit dem Teppichklopfer, das Ferienparadies aus „Eisberge am Äquator“ geht den Bach runter, es gibt ein Familientreffen bei Oma Duck, Dagobert will die in den letzten Geschichten eingefahrenen Verluste irgendwie wieder wettmachen, am Ende verkauft er große Mengen Goldes an Fort Knox und kauft es zurück. Dass mit der „klassischen“ Zeit des LTB auch die Ära der Rahmengeschichte zu Ende ging, ist einerseits schade – was hätte man daraus bei mehr erzählerischer Sorgfalt machen können! – andererseits aber auch gar nicht, wenn ihre Realität aussah wie nun einmal diese. Hobrowili (Diskussion) 16:00, 28. Mär. 2024 (CET)
Schatzsuche mit Hindernissen[Bearbeiten]
„Lächerlich! Er ist höchstens Milliardärchen! So was überseh‘ ich doch!“ (Dagobert Duck über Klaas Klever)
Das Zweite Entenhausener Fernsehen veranstaltet eine Schatzsuche um die halbe Welt. Als Gegenspieler werden Dagobert Duck und Klaas Klever ausgelost. Das erste Abenteuer ist in einem Spukschloss in Seltsamien zu bestehen. Der nächste Hinweis führt in das Reservat der Blaufederindianer, wo ebenfalls Gauner zur Strecke gebracht werden müssen, bevor die Jagd fortgesetzt werden kann…
Ja, natürlich gibt es bei einer Schatzsuche „Hindernisse“, ist man versucht zu sagen, ansonsten wäre eine solche Suche ja total unspannend. Leider wurde neben dem Titel auch die Kapitelstruktur der italienischen Vorlage verhunzt, denn im Original hatte die ganze Schatzsuche vier Kapitel und das jetzige deutsche erste bestand aus zwei Kapiteln (so erklärt sich jetzt auch die ungleichmäßige Länge der drei Schatzsuche-Geschichten). Ein schönes großformatiges Panel, das die Verbindung zwischen S. 34 und 35 und von einem Kapitel zum anderen schuf, fiel in der deutschen Ausgabe einfach weg. Der Autor dieser „Schatzsuche“-Serie ist unbekannt. Bei mir hinterlässt sie in Gänze trotz der soliden Zeichenleistung Scarpas einen schalen Beigeschmack. Früher waren es doch eine mythische Begebenheit oder eine geheimnisvolle Schatzkarte, welche die Ducks in die Schatzsucherspur brachten. Jetzt ist es ein blöder Fernsehsender, der zu viel Geld hat und Quote machen will. Wobei: Nichts deutet darauf hin, dass das Fernsehpublikum an den Begebenheiten des Wettrennens – so „Running Man“-mäßig – unmittelbaren Anteil genommen hätte. Keine Kamera nirgends. So kann der Plot auch überhaupt keine satirische Dimension erreichen. Erwähnenswert ist an der ganzen Schatzsuche das Personal: Donald kommt gar nicht vor, die gesamte Expedition bestreitet Dagobert – so wie viel später in den Duck Tales – allein mit seinen Großneffen Tick, Trick und Track. Dadurch gibt es zwischen diesen Figuren eine viel kontinuierlichere direkte Kommunikation, was zum Teil ganz interessant ist. Im Zentrum steht dabei das Schlaue Buch der Kinder, dessen Wert Dagobert in einem fort anzweifelt, das die Ducks aber mehr als einmal aus gefährlichen Situationen rettet. Hobrowili (Diskussion) 16:00, 28. Mär. 2024 (CET)
Die Schatzsuche geht weiter[Bearbeiten]
Die Ducks liefern sich ein Wettrennen mit Klaas Klever zu einem Zirkus in Trapezien, wo der nächste Hinweis gegeben werden soll. Dagobert und Tick, Trick und Track werden dort für Trapezkünstler gehalten und überführen zwei Artisten, die eine Bank ausgeraubt und den Zirkusdirektor und Klever gefangen gehalten haben. Das Ende der Suche naht bereits – die nächste Station ist das Entenhausener Fernsehstudio, das nächste Transportmittel ein Fesselballon…
Die Szenen mit den Ducks in der Manege sind ganz amüsant, ansonsten gilt das, was ich zum ersten Kapitel gesagt habe, mutatis mutandis auch für dieses. Rätselhaft, wie es zu dem Übersetzungsfehler auf S. 63 kommen konnte: Klever, der nun vorher dutzende Male in seinen deutschen Namen übersetzt wurde, behält hier plötzlich seinen englischen (und italienischen) Namen Rockerduck. Keine gute Arbeit an dieser Stelle von Alexandra Ardelt! Hobrowili (Diskussion) 16:00, 28. Mär. 2024 (CET)
Das Ende der Schatzsuche[Bearbeiten]
Nachdem der Fesselballon leck geschlagen und die Ducks auf dem Apfelbaum einer alten Dame gelandet sind, bekommen sie gerade noch rechtzeitig ein Schiff nach Entenhausen, das aber nach dem Auslaufen von Piraten überfallen wird, die letztlich natürlich den Kürzeren ziehen. Gleichzeitig mit Klever kommen die Ducks vor dem Entenhausener Fernsehstudio an, doch die Million gewinnt keiner von beiden…
Eine schlechte Geschichte, für die Scarpa den Zeichenstift führte, gibt es die überhaupt? Ja, und wir haben sie hier vor uns. Die schrullige Alte mit Haaren auf den Zähnen ist nur mäßig lustig, die Piraten sehen eher aus wie dem Karneval entsprungen, wie sie aufgrund der Manipulation des Kompasses durch die Kinder plötzlich doch in den Hafen von Entenhausen einfahren, ist total unglaubwürdig. Vor allem aber die Auflösung vor dem Fernsehstudio, wo die Jagd ja auch begann, ist schauderhaft: Zuerst lässt der Pförtner die beiden Wettstreiter nicht ein (!), dann kauft Dagobert den Fernsehsender, um sich so die Million zu sichern (!!), dann schreitet der Notar ein, Mitarbeiter des Senders dürften an der Schatzsuche nicht teilnehmen (!!!), und schließlich geben sowohl Dagobert als auch Klever klein bei und rufen eine neue, eigene Schatzsuche ins Leben (!!!!). „Hihi! Jetzt geht’s wieder von vorne los!“ Nein, wisst ihr, Kinder, lustig ist das nicht, bloß hilf- und planlos eine von vornherein krude Geschichte zu Ende verhackstückend. Also, ich jedenfalls nehme and der nächsten Schatzsuche dieser Art nicht mehr teil. Hobrowili (Diskussion) 16:00, 28. Mär. 2024 (CET)
Eisberge am Äquator[Bearbeiten]
„Laut Handbuch liegt Almavera am Äquator! Kannst du uns sagen, was wir da mit dicken Pullis sollen?“ (Tick, Trick und Track)
Dagobert macht Urlaub in seinem eigenen Hotel auf der Insel Almavera. Sein Konkurrent dort, der Hotelbesitzer Jacinto Pesos, engagiert die Panzerknacker, Eisberge vom Südpol in die Badebucht von Dagoberts Hotel zu transportieren und dort am Meeresgrund zu verankern. Das Wasser erreicht fürderhin nur noch 0 Grad, die Badegäste nehmen Reißaus und Quartier in Pesos‘ Hotel auf der anderen Inselseite. Donald und die Kinder kommen jedoch Pesos und seinen Helfern auf die Schliche. Donald findet es eine gute Idee, in nächtlicher Muskelarbeit die Ketten der Eisberge zu lösen, doch die treiben nicht wie von ihm erwartet aufs offene Meer, sondern an den Strand. Dagobert hat eine Lösung und bietet erfolgreich den Touristen auf der Insel „Sommerskifahren“ auf den Eisbergen an…
Auch hier will man sich mit einigem Schaudern von der Unausgegorenheit dieser frühen Geschichte von Cimino/Gatto (1961) abwenden. Nehmen wir einmal nur den Schluss: Warum sich Sommerurlauber nichts Schöneres vorstellen können, als nun plötzlich Ski zu fahren, ergibt überhaupt keinen Sinn (auch nicht mit einer noch so ausgefuchsten Werbekampagne). Abgesehen davon, dass Eisberge zum Skifahren denkbar ungeeignet sind. Noch lächerlicher ist es, wenn im letzten Panel in der zuvor noch eiskalten Badebucht nun wieder Badetemperaturen herrschen (obwohl die Eisberge ja immer noch da sind). Zuletzt ist auch dieser Jacinto Pesos eine fürchterlich eindimensionale Figur. Dass er ausgerechnet die ständig scheiternden Panzerknacker beauftragt, für ihn zu arbeiten, ist irgendwie auch gar nicht zu verstehen. Na ja, selbst schuld. Hobrowili (Diskussion) 16:00, 28. Mär. 2024 (CET)
Die Schattenseiten der Kochkunst[Bearbeiten]
„Ich weiß, ich weiß! Alles wieder einpacken!“ (Daisy verzweifelt mit den Picknick-Utensilien)
Dagobert lädt die gesamte Großfamilie zum Picknick – praktischerweise gleich am Flughafen, da er noch auf den polynesischen Pfeffer wartet, ohne den sein Ingwergulasch angeblich gar nicht schmecken könne. Weil die Lieferung ausbleibt, machen sich er, Donald, Daisy und die Kinder – Oma Duck und Franz Gans warten zu Hause – samt bereits laufendem Grill selbst auf nach Polynesien, um dort zu picknicken. Der Eingeborenenstamm, der normalerweise auf Dagoberts Plantagen arbeitet, rückt etwas vom zurückgehaltenen Pfeffer erst raus, als die Ducks ihn von einer Ameisenplage befreit. Mittlerweile haben seine Gäste (verständlicherweise) einen derartigen Hunger, dass ihnen das Gulasch fantastisch schmeckt, während Oma und Franz, damit nach der Rückkehr verköstigt, es „nichts Außergewöhnliches“ finden…
Die ganze Handlung ist natürlich ziemlich sinnfrei, aber im Gegensatz zur vorigen Geschichte ist das hier ja gewollt. Ich mag die Unbeschwertheit und Unterhaltsamkeit dieser wohldosierten Gagstory von Tony Strobl in der Mitte dieses LTB, gerade nach dem etwas verkrampft auf Abenteuer getrimmten Kampfgebrüll der ersten italienischen Geschichten. Gelegenheit zum gleichzeitigen Lachen und Luftholen vor dem absoluten Höhepunkt des Bandes. Hobrowili (Diskussion) 16:00, 28. Mär. 2024 (CET)
Der letzte Gulu-Gulu[Bearbeiten]
„Hast du denn noch nicht kapiert, daß du der letzte deiner Art bist?“ (Dagobert bewahrt den letzten Gulu-Gulu vor Enttäuschungen beim Paaren) – Alternative für Liebhaber: „Zum Kuckuck mit dem Gulu-Gulu!“ (Dagobert)
Dagobert Duck hat beim Aufstehen plötzlich dieses seltsame Wort im Kopf, das er nicht mehr aus seinen Gedanken und von seinen Lippen bekommt: Gulugulu! Vor seiner Verehrerin Gitta Gans flüchtend, entledigt er sich ihrer mit dem Versprechen, ihr zum Geburtstag eine Gulugulukappe zu schenken. Er trifft auf Donald und die Kinder, die seine gute Laune gleich wieder zurücksetzen: Der Gulu-Gulu ist, ohne dass Dagobert dies ahnte, ein äußerst seltenes, quasi ausgestorbenes Pelztier! Da man Versprechen nun einmal halten muss, machen sich die Ducks auf zum Gulu-Gulu-Archipel, wo noch das letzte Exemplar dieser Art zu finden sein soll. Tatsächlich spüren sie es auf und kehren mit ihm nach Entenhausen zurück. Bevor es zum Kürschner geht, um die Kappe anzufertigen, schließen Donald und Tick, Trick und Track das drollige Kerlchen derart in ihre Herzen, dass sie einiges unternehmen, um es vor seinem Schicksal zu erretten. Als das Tier bereits beim Kürschner ist, reut es auch Dagobert, doch scheinbar zu spät: Gitta betritt den Raum mit einer Gulu-Gulu-Kappe auf dem Kopf. Es stellt sich heraus, dass Dagobert Gitta bereits vor 25 Jahren eine solche Kappe geschenkt hatte, der letzte Gulu-Gulu aber noch quicklebendig ist. Gitta erhält ihn zum Geschenk, um ihn spazierenführen zu können. Dagobert lässt sich im Schlafzimmer eine Enzyklopädie aufstellen, um das nächste Mal, wenn ihm nach dem Aufwachen wieder ein seltsames Wort in den Kopf schießt, nachschlagen zu können, was es bedeutet…
„Der letzte Gulu-Gulu“ (oder Gulugulu, wie es in späteren Auflagen heißt) ist die beste kurze (d.h. rund dreißigseitige) Duck-Geschichte von Romano Scarpa aus seiner frühesten Schaffensphase, die bis 1962 währte, vermutlich aber überhaupt. Wie meistens in diesem Zeitraum stammten nicht nur die Zeichnungen, sondern auch die Story vom „Maestro“ selbst, während ihm als Inker der später so produktive Autor Rodolfo Cimino zur Seite stand. Wo soll man nur anfangen, um die Qualitäten dieser Story zu preisen? Die Grundidee? Dass uns irgendein Wort in den Sinn kommt, das wir nicht einordnen können, hat wohl jeder schon einmal erlebt, und wenn nur als „Zauberwort“ in seiner Kindheit. Und hier gibt es dann sogar die plausible Erklärung, dass Dagobert das Wort vor 25 Jahren schon einmal kannte, dann aber in sein Unterbewusstsein verbannt hatte. Die Gags? Scarpa hat so eine ruhmeswürdige Technik, sie eher so nebenbei einzuflechten, ohne dass sie die sowieso stattfindende Haupthandlung groß beeinflussen würden, etwa wenn Dagobert und Gitta ihre Verfolgungsjagd durch Gully und Kanalisation fortsetzen (S. 184), oder wenn Dagobert und der Pelztierjäger Sam Schwarzbart, als die Ducks gerade aus allergrößter Gefahr vor den Krokodilen gerettet werden, einfach ohne sich darum zu kümmern um den Gulu-Gulu weiterfeilschen (S. 201-203). Die Charaktere? Der Gulu-Gulu, dieses possierliche Tierchen, ist ein absoluter Herzenswärmer, Gitta Gans, die hier ihren allerersten Auftritt hat, alles andere als nur eine Nervensäge, sondern eine sensible, verständige Natur, vor allem aber Dagobert, „der größte gutherzige Geizhals, den wir kennen“ (S. 215), gewinnt Scarpa einige weichere Seiten ab, die gerade bei den Italienern ihresgleichen suchen. Der Leser ahnt eher, dass Dagoberts Zuneigung zum Gulu-Gulu bereits kurz nach der Rückkehr nicht kleiner ist als die seiner Verwandtschaft (S. 207/S. 208), dass er sie aber zunächst noch verleugnen muss, weil sie seinen ursprünglichen Plänen absolut zuwiderläuft. Gerade weil man diese Dimension bei den Italienern manchmal vermisst, bin ich aber versucht, den Plot, den Aufbau, die Erzählstruktur hier an allererster Stelle zu nennen: Ganz organisch endet die Geschichte dort, wo sie beginnt – in Dagoberts Schlafzimmer –, und die drei Handlungsteile Vorbereitung (10 Seiten), Suche (14 Seiten), Auflösung (11 Seiten) stehen in einem perfekten erzählerischen Verhältnis zueinander. Überhaupt ist es ein sehr einfacher Plot, der ganz viel Raum für die Entfaltung von Idee, Gags und Charakteren lässt, die hier bereits ausgiebig gelobt wurden. Kaum zu fassen, dass Scarpa für all das nur 35 Seiten benötigt. Als Ehapa im Jahr 2013 in seiner Zeichnerreihe Die besten Geschichten von.... seinen 7. Band endlich Romano Scarpa widmete, wurde verdientermaßen „Der letzte Gulu-Gulu“ als Titelstory ausgewählt. Einen kurzen enzyklopädischen Artikel zu dieser Scarpa-Geschichte bietet die Duckipedia auch hier. Hobrowili (Diskussion) 16:00, 28. Mär. 2024 (CET)
Die doppelte Entführung[Bearbeiten]
"Huhu! Dagobertchen! Na, wieviel Geld haben wird denn heute verdient? Können wir zufrieden sein?" - "WAS? WIR?" (Gitta geht "vom Ich zum Wir", aber Dagobert nicht mit)
Gitta lässt weiterhin nichts unversucht, Dagoberts Herz zu gewinnen. Als sie schon frustriert die Stadt verlassen will, begegnet sie Donald und den Kindern, die ihr Hilfe versprechen: Sie täuschen Gittas Entführung vor, um Dagoberts wahre Gefühle für seine Verehrerin auf die Probe zu stellen. Das Experiment scheitert, weil Dagobert zwar ein hohes Lösegeld zahlt, aber nur unter der Abpressung des Versprechens, die Entführer mögen ihm Gitta noch einen Monat vom Leib halten. Doch dann wird Gitta tatsächlich entführt, und zwar von Kuno Knäul, einem erfolglosen Erfinder und Geschäftsmann, der Dagobert erpresst, dieser möge ihm sein „Geheimnis des Reichtums“ verraten: Nur dann werde er Gitta wieder freilassen. Donald und die Kinder weihen ihren Onkel nun in alles ein, und dieser beteiligt sich nun wohl oder übel an der Suche nach der entführten Gitta. Sie finden das Boot, mit dem die Entführung gelungen war, und darin ein Indiz, das Dagobert auf die Spur Knäuls bringt. Die Ducks dringen in Knäuls Industrieanlage ein und befreien Gitta. Knäul hat doppelt Pech: Das ihm durch Dagobert präsentierte „Geheimnis des Reichtums“ hilft ihm nicht weiter, und bei der Herstellung von Miniradios fuhrwerkt ihm die eigene Heuschreckenzucht hinein und er produziert „Heuschreckenradios“…
Ein perfektes Doppel mit „Der letzte Gulu-Gulu“: Nach dem Erstauftritt von Gitta Gans (1960) nun also jeder von Kuno Knäul (1961), einem windigen Möchtegern-Geschäftsmann, der bis heute in den italienischen Comics gerne Verwendung findet. Wir lernen Gitta und Knäul nicht, wie später so oft (erstmals 1963 in „Onkel Dagobert ist ein Schatz“, LTB 7, ebenfalls von Scarpa), als Partner kennen, sondern Knäul ist der Entführer Gittas, um Onkel Dagoberts Reichtumsgeheimnis zu lüften. Welche Enttäuschung für Knäul, dass es sich dabei nur um einen Brief von Dagoberts Großvater Winfried handelt, in dem er seinen Enkel ermahnt, dieser möge vor allem „ehrlich, umsichtig und sparsam“ sein (S. 251)! Von den vielen guten Gags will ich hier mal die Schuhe hervorheben, die mehrfach durch Dagoberts Schlafzimmerfenster diesem an den Kopf geworfen werden („Jetzt hab‘ ich aber endgültig die Nase voll“, S. 239). Ein richtiger Sympathie- oder wenigstens Mitleidsträger ist die neue Figur Knäul trotz seinem tragischen Scheitern zwischen hohem Anspruch und schnöder Wirklichkeit bei seinem Debut nicht – zu brachial ist er bestrebt, seine Neugier und seinen Ehrgeiz zu befriedigen. Inwieweit Scarpa übrigens schon 1961 die baldige Vorreiterrolle Japans in der Elektronikindustrie vorausgeahnt haben mag (siehe Knäuls Fertigungsleiter ab S. 247!), muss offenbleiben. Hobrowili (Diskussion) 16:00, 28. Mär. 2024 (CET)
Der Schlauch mit dem Schlauch[Bearbeiten]
Donald sucht im Schuppen unter einem Gerümpel von Gartengeräten seinen Gartenschlauch. Als er ihn endlich gefunden hat, fängt es an zu regnen… Total unlustiger Einseiter von den sonst im Disney-Kontext nicht sonderlich in Erscheinung getretenen Jim Kenner und Stig Bramsen. Hobrowili (Diskussion) 16:00, 28. Mär. 2024 (CET)
Fazit[Bearbeiten]
Ein irgendwie seltsam zusammengestellter Band mit den beiden Schwerpunkten dieser unbefriedigenden „Schatzsuche“ an seinem Anfang und zwei absoluten Scarpa-Klassikern (mit den Erstauftritten von Gitta Gans und Kuno Knäul) an seinem Ende, in der Mitte gefüllt durch dazu eigentlich ebenfalls überhaupt nicht passende Comics von Cimino/Gatto und Tony Strobl. Die „klassische“ Phase der Lustigen Taschenbücher – also derjenigen, die durch eine Rahmengeschichte zusammengehalten und aus den italienischen I Classici di Walt Disney nachgedruckt wurde – verabschiedet sich stückwerkartig von ihren Lesern. Hobrowili (Diskussion) 16:00, 28. Mär. 2024 (CET)