Michel Nadorp

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Michel Nadorp

Michel Nadorp (* 10. Mai 1960 in Rotterdam) ist ein niederländischer Comicautor und -zeichner, der seit 1980 Donald-Duck-Geschichten für den niederländischen Verlag Sanoma (früher: Oberon) zeichnet und dort zu den produktivsten Künstlern zählt. Er gilt als einer der führenden Cover-Illustratoren, sodass seine Arbeit als Aushängeschild der niederländischen Disney-Publikationen angesehen werden kann.

Werdegang[Bearbeiten]

Bereits seit seinem 10. Lebensjahr liest Michel Nadorp Comics. Sein Interesse für das Medium wurde durch die Zeitschrift „Pep“ begründet. Als Nadorp im Fernsehen einen Jungen in seinem Alter sah, der auch Comics zeichnete, dachte er sofort: Das kann ich auch! Durch Fred Julsing, der für die Zeitschrift Pep zeichnete, nahm sich Nadorp an und machte ihn zu seinem Schüler. Seitdem ist Nadorp als Disney-Illustrator tätig.[1]

Im Jahr 1979 wurde der damalige niederländische Disney-Comic-Verleger Oberon auf Nadorp aufmerksam und machten ihm ein Angebot, als Zeichner zu beginnen. So wurde Nadorp zunächst ein Schüler von Fred Julsing.

In dieser Zeit half Michel Nadorp bei der Kolorierung des Comics „Witte's Diary“ für Taptoe. In dieser Zeit zeichnete er auch seinen ersten, unveröffentlichten Comicstrip „Kick and the Underworld“. Julsing legte ein gutes Wort für seinen Lehrling bei den niederländischen Disney-Redakteuren des Oberon-Verlags ein, wo er 1980 unter der Leitung von Daan Jippes seine Arbeit aufnehmen konnte.

Tätigkeit für Sanoma[Bearbeiten]

Michel Nadorp ist mittlerweile das dienstälteste Mitglied des Studios, wo er im Laufe der Jahre mit Frans Hasselaar, Ed van Schuijlenburg, Wilma van den Bosch, Viktor Venema und Jan-Roman Pikula zusammengearbeitet hat.

Selbst zeichnet Michel Nadorp relativ wenige Comics und arbeitet häufig mit Daan Jippes zusammen. Nadorps Arbeiten sind auf Hunderten von Covern zu finden, einige davon erschienen zusammen mit seinen Comics in „De grappigste avonturen van Donald Duck“ Nummer 9.[2]

Nadorp ist vor allem als produktiver Illustrator bekannt, der bereits Hunderte von Titelbildern für Donald Duck, Donald Duck Extra und Sonderausgaben zu Ferien- oder Wintergeschichten zeichnete. Bis zur Einstellung der Reihe im Jahr 1989 illustrierte er das monatlich erscheinende Mickey Maandblad. Fast alle Einbände der niederländischen Taschenbücher wurden – bis auf wenige Ausnahmen von ein-zwei Stück – von ihm geschaffen. Des Weiteren gestaltete er den niederländischen Donald Duck-Abreißkalender.

Zwischen 1980 und 2000 illustrierte Nadorp außerdem mehr als 50 Comics mit Figuren wie Donald Duck, Dumbo, Goofy und Micky Maus. Zusammen mit dem Redakteur Jos Beekman baute er beliebte Rubriken wie den Rätselstrip „Mickey Lost 't Op“ (2000-2010) und Goofys Lehrstrip „Goofy Geeft Les“ (seit 1999) auf. Jan-Roman Pikula übernahm schließlich die Zeichnung der Micky-Sektion.

Seine Titelbildzeichnungen wurden auch für ausländische Disney-Publikationen wiederverwendet und waren somit auch in Deutschland zu sehen. Zwischen 2007 und 2012 illustrierte Nadorp außerdem exklusiv die Titelseiten der finnischen Zeitschrift Aku Ankka Ekstra. Nadorps Zeichnungen werden weiterhin für Werbezwecke und Online-Produkte wie Ducktypes und das Spiel DuckWorld Adventures verwendet.

Internationale Bekanntheit erlangte Nadorp auch durch die Gestaltung mehrerer Cover zu Kapiteln von Don Rosas zwölfteiligem Werk Onkel Dagobert - Sein Leben, seine Milliarden, wobei er Ideen und Konzepte von Rosa aufgriff. Die meisten dieser Cover wurden auch in Publikationen mit Don Rosas Opus Magnum veröffentlicht.

Im Jahr 1995 arbeitete Michel Nadorp auf Wunsch des niederländischen Verlages eine alternative Version des Stammbaums der Ducks von Don Rosa aus, den er als Grundlage heranzog und vollständig neu zeichnete. Insbesondere wollte der niederländische Herausgeber die Gesichter der Eltern von Donald Duck nicht in gedruckter Form preisgeben. Aus diesem Grund sollten die Gesichter von Dortel Duck und Degenhard Duck verborgen bleiben, Zu den weiteren wesentlichen Unterschieden gehört, dass Daisy Duck und ihre Nichten Dicky, Dacky und Ducky direkt in den Stammbaum und dessen Äste integriert werden sollten, wogegen sie in Rosas zweiter Version des Stammbaums aus dem Jahr 1993 in einer Leiste am rechten Bildrand positioniert wurden. Nadorp fügte daher diese Figuren in den Stammbaum hinzu, ergänzte allerdings keine Verästelung zu Donald Duck. Der Duck-Stammbaum von Michel Nadorp wurde im Juni 1995 als Poster in der niederländischen Ausgabe von Donald Duck 23/1995 veröffentlicht. In Deutschland lag er dem Sammelband Der Stammbaum der Ducks bei.

Sonstige Tätigkeiten[Bearbeiten]

Abseits seiner Arbeit an Disney-Comics ist Nadorp in weiteren Projekten involviert.

Andere Comics und Cover[Bearbeiten]

Neben Donald Duck zeichnete Michel Nadorp auch den Comicstrip „Max!“, der von 1996 bis 1999 in der Zeitschrift Hitkrant erschien und von Frans Hasselaar geschrieben wurde.

In den 1980er Jahren schuf Michel Nadorp für Club Veronica Comics wie „De Nitwits“ (mit Frans Hasselaar) und „Zus & Zo“ (mit Joost Timp). Zusammen mit seinem Freund und Kollegen Frans Hasselaar produzierte er in den 1980er Jahren außerdem den Comicstrip „Ab van de AbvaKabo“ für die niederländische Gewerkschaftszeitschrift AbvaKabo. Ihr gemeinsamer Comic-Strip „Max!“ erschien von 1996 bis 1999 in der Jugendzeitschrift Hitkrant.

Für das Comic-Magazin Eppo schuf Nadorp Cover-Illustrationen für bekannte ausländische Comics wie „Lucky Luke“ von Morris, „Olivier Blunder“ von Greg, „Suske en Wiske“ von Willy Vandersteen, „Flippie Flink“ von Mort Walker, „Blondie“ von Chic Young und „Asterix“ von Albert Uderzo.[3]

Superhelden[Bearbeiten]

Nadorp gilt als Kenner amerikanischer Superhelden-Comics und hat mehrere Artikel zu diesem Thema für die Comic-Informationsmagazine Stripschrift und Striprofiel geschrieben. Zusammen mit Ger Apeldoorn startete er die Kolumne Stars & Strips, die zunächst in Wordt Vervolgd und später in Stripschrift erschien. Zudem zeichnete Nadorp auch einen speziellen „Spider-Man“-Comic für die Superhelden-Agenda 1990/1991.[4]

Im Jahr 2017 zeichnete Nadorp eine Geschichte von Frans Hasselaars Superhelden-Parodie „Beterman“ für die vierte Ausgabe von StripGlossy. Frühere Ausgaben wurden von Maarten Gerritsen und Tim Artz gezeichnet.

In Deutschland veröffentlichtes Material (Auswahl)[Bearbeiten]

Cover[Bearbeiten]

Geschichten[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]