Micky und Sir Dionys
Sir Dionys Dobermann (engl. The Sleuth) ist ein Meisterdetektiv, der zusammen mit Micky Maus oft auf der Jagd nach Gangstern ist. Sein Hauptgegner ist dabei Professor Weinderl und dessen Bande (die Buben).
Allgemeines[Bearbeiten]
Zum ersten Mal verwendet wurde die Figur 1975 in der Geschichte „Die wieselflinke Wachsfigur“. Erschaffen wurde er von Carl Fallberg und Al Hubbard. Die ersten Entwürfe entstanden bereits Anfang der 1970er. Die erste Geschichte, die in Deutschland veröffentlicht wurde, wurde im Goofy Magazin 6/1979 unter dem späteren Serientitel abgedruckt. Die Figur wurde bis 1990 regelmäßig verwendet, verschwand danach aber völlig von der Bildfläche. Insgesamt gibt es beinahe 100 Verwendungen des Charakters. In Deutschland gibt es 32 Veröffentlichungen mit der Figur.
Aussehen[Bearbeiten]
Sir Dionys ist ein anthropomorpher Hund mit spitzer Nase und dunklen Haaren. Er hat eine Pfeife, eine Deerstalker-Mütze und einem langen, meist karierten Mantel.
Charakter[Bearbeiten]
Sir Dionys ist ein Privatdetektiv im London des späten 19. Jahrhunderts und durch Kleidung und Verhalten ohne Zweifel eine Hommage an Sherlock Holmes. Der Originalname macht Sinn, da es sich bei der Figur um einen anthropomorphen Hund handelt, die deutsche Anspielung auf den Gott des Weines - Dionysos – ist nicht erkennbar.
Zwar gilt Sir Dionys als der beste Detektiv Englands, es ist jedoch meist Micky, der die entscheidenden Ideen zur Lösung eines Falles hat. Entweder löst er die Fälle durch pures Glück oder Dank der Inkompetenz seiner Feinde. Sir Dionys selbst ist eher einfach und gibt meist nur das wieder, was Micky oder andere externe Autoritäten von sich geben. Micky fungiert dabei als Dr. Watson Pendant, wobei nie erklärt wird, ob es wirklich Micky ist, oder ein Vorfahre. Andere typische Entenhausener kommen dabei kaum vor, gefährlichster Gegner ist der findige Professor Weinderl mit seinen Buben. Sir Dionys lebt in einem großen Anwesen in London, spielt Geige und kann Karate.
Handlung[Bearbeiten]
In der Regel wird Sir Dionys von externen Personen wie Scotland Yard, Bank-, Eisenbahn- oder Museumsdirektoren beauftragt. Häufig auch präventiv, um einen Überfall zu vermeiden und anschließend aufzuklären. Hier ist stets Micky derjenige, der die Verbrechen aufklärt und die Absichten frühzeitig erkennt. Die Serie sticht durch ihren besonderen Humor hervor. Hier wird die vierte Wand durchbrochen oder Slapstick artige Einlagen lockern die Geschichten erheblich auf. Vom Handlungsort gibt es häufig Wiederholungen, so spielen mehrere Geschichten von der Bank von England, Zugüberfällen oder im Wachsfigurenmuseum. Auch einige Runninggags sind vorhanden, so wiederholt Dionys das, was andere zuvor gesagt haben und gibt es als seine Erkenntnis aus. Oder Professor Weinderl entkommt quasi in fast jeder Geschichte, während seine Buben immer wieder gefangen genommen werden.
Gegner[Bearbeiten]
Hauptgegenspieler der Beiden ist Professor Weinderl, dessen Titel und krimineller Charakter eine Anlehnung an den berüchtigten Professor Moriarty ist. Er ist Professor an einer Fachhochschule für Verbrechen. Ihm zur Seite stehen seine drei Schüler Gustl Gürteltier, Flippo, und Wiesel.
- Professor Weinderl (orig. Professor Nefarious – schändlich, ruchlos) ist in der Übersetzung Wiener und verniedlicht alles. Seine Studenten nennt er in der Regel „Bub’n“. Er trägt häufig ein Monokel.
- Gustl Gürteltier (orgi. Amarillo) ist ein Studierender an der FH für Verbrechen und sieht aus wie ein Gürteltier.
- Wiesel (orig. Sidney) ist ein Studierender an der FH für Verbrechen, sieht aus wie ein Wiesel und wird von Weinderl mit Wieserl angesprochen.
- Flippo (orig. Fliplip) ist der kleinste und dämlichste der Studierenden an der FH für Verbrechen. Er verrät häufig die Pläne oder unbewusst seine Kommilitonen.
Literatur (Auswahl)[Bearbeiten]
Viele der Geschichten mit Sir Dionys wurden im Goofy Magazin veröffentlicht und einige davon später im Micky Maus Magazin nachgedruckt.
- Das Geheimnis des Elefanten, Goofy 1979 8
- Die wundersame Vermehrung, Goofy 1979 9
- Die wieselflinke Wachsfigur, Goofy 1979 10
- Der Fall mit der Fiedel, Goofy 1980 4
- Die beknackten Knacker, Goofy 1980 5
- Diamantenangler, Goofy 1980 8
- Ein musikalischer Fall, Micky Holmes & Donald Watson
- Die Schatzinsel, LTB 491 – nur Cameo-Auftritt
Galerie[Bearbeiten]
Sonstiges[Bearbeiten]
- Sir Dionys ist eine Parodie auf Sherlock Holmes. Er trägt, ähnlich wie Holmes, einen karierten Mantel, raucht gerne Pfeife und deduktiert dabei auf spektakuläre Weise. Sir Dionys war einer der vielen Holmes-Epigone aus dem Hause Disney. Neben ihm gibt es z.B. noch Spürli, Basil, Shedlock Jones (DuckTales), Sherlock Goof (Goofy & Max) oder Herlock Sholmes (Die Legende des ersten Phantomias). Viele der Figuren traten gemeinsam in einem Rätselcomic (H 2010-361) auf.
- Der englische Name bedeutet so viel wie „Der Detektiv“ oder „Der Spürhund“.
- Sir ist ein Edeltitel und stammt ursprünglich aus Frankreich, er bedeutet so viel wie Feudalherr. In Großbritannien wird der niedrige Titel für Träger des Knight Bachelor verliehen. In vielen Ländern wird das „Sir“ als Wortspiel verwendet. So heißt die Figur z.B. im Französischen und Portugiesischen Sir Lock (Holmes), wodurch eine phonetische Nähe zur Vorlage entsteht. Gleichzeitig besteht ein inhaltlicher Zusammenhang, da er Gegner hinter Gittern bringt.
- Beim deutschen Namen der Figur kommt es häufiger zu Fehlern: Obwohl der Titel Sir traditionell zusammen mit dem Vornamen verwendet wird, wird er in einigen frühen Comics fälschlich mit seinem Nachnamen als Sir Dobermann angesprochen. In einigen anderen Comics findet sich zudem die fehlerhafte Schreibweise Sir Dyonis.
- Die Geschichten der Serie wurden im Inducks relativ gut bewertet, viele sind unter den ersten Tausenden.
- 2015 erschien in Brasilien zu Ehren der Figur ein eigenes Buch „Sir Lock Holmes – 40 Anos“.