Reise ins Innere der Erde

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Reise ins Innere der Erde
A Fatal Occupation
Erstveröffentlichung: 1. Februar 1954 – 15. Mai 1954
Entstehungsdatum: 1954
Storycode: YM 134
Story: Bill Walsh
Zeichnungen: Floyd Gottfredson
Seiten: 90 Tagesstrips, 30 Seiten in der FGL
Deutsche Übersetzung: Fabian Gross
Weiterführendes
Liste der Fortsetzungsgeschichten von Floyd Gottfredson

Ind.PNG Infos zu Reise ins Innere der Erde

beim I.N.D.U.C.K.S.
Ein schriller Gorilla

Reise ins Innere der Erde (engl. A Fatal Occupation) ist eine Comicgeschichte von Bill Walsh und Floyd Gottfredson aus dem Jahr 1954, die unmittelbar an die Geschichte Ein schriller Gorilla anschließt.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Micky ist überrascht, eine anonyme gute Seele hat in seinem Haus das Frühstück gemacht, die Kleidung und das Bad vorbereitet und auch vielen anderen hat er gute Taten geleistet. Micky ist neugierig und will wissen wer der gute Geist ist und stellt eine Falle auf. Doch Micky selbst, löst die Falle aus. Ein Wesen gibt sich zu erkennen, er kann jedoch nicht reden, sondern kommuniziert mittels Tafel. Sein Name ist Wing Ding und stammt aus dem Inneren der Erde. Er nimmt Micky mit seinem Bohrfahrzeug mit auf eine Fahrt durch die Erde.

Während einem Stopp auf Wing Dings Diamantenranch, die als Antriebsmaterial dienen, treffen Wing Ding und Micky auf Rauchtiger. Die Rauchtiger attackieren die beiden und so flüchten sie mit dem Bohrfahrzeug weiter in die Tiefe. Da sie einen Vulkan durchqueren, der das Fahrzeug beschädigt, stranden sie in der Stadt Cavernia. Hier gelten die gängigen Grundsätze der Physik nicht und alles steht auf dem Kopf.

Micky wird nach seiner Ankunft umgehend zum König ernannt, da sich die Stadt in einer Art Bürgerkrieg gegen die Twitz befindet. Als König soll er den Krieg beenden, jedoch besteht die Armee der Cavernia nur aus zwei Soldaten. Während die Twitz sich unsichtbar machen können und zahlenmäßig überlegen sind. Es stellt sich heraus, dass die Twitz zweidimensional, also flach, sind und sich so tarnen können. Micky überlistet aber die feindliche Armee, indem er Goldruten benutzt, um einen Niesanfall bei seinen Feinden auszulösen. So überwältigt und fesselt Micky die Gegner.

Nachdem er das Volk gerettet hat, legt er sein Amt nieder und will wieder an die Oberfläche. Da das Bohrfahrzeug aber beschädigt ist, muss er durch einen Fluss zurück an die Oberfläche. Dabei trifft er auf einen großen Fisch, Strudel und landet am Ende durch einen Geysir wieder auf festem Boden. Dort trifft er auf Mack, der sich gerade in einem Pfadfinderlager befindet.


Hintergrund und Bedeutung[Bearbeiten]

Joe Torcivia erläutert in einem Artikel, dass Walshs Comicstrips in zwei gleich lange Hälften geteilt werden, einem „Golden Age“ und einem „Silver Age“. Die zweite Hälfte wird von Gamma dominiert, einem Charakter, der so emblematisch für die neue Marschrichtung der Strips war, dass Walsh ihn nach dessen Abgang immer wieder auferstehen ließ. Beispiele sind da Khan Thun, Öhmchen oder in dieser Geschichte der letzte Gamma-Surrogat – Wing Ding. Wing Ding führt Micky auf einem wilden Ritt durch eine ungewöhnliche Umgebung, den Mittelpunkt der Erde. Auch beschreibt Torcivia, dass sich die Inhalte der Geschichten wiederholen würden.[1]

Thomas Andrae erklärt, dass der Kern der Handlung aus dem Kinofilm Flash Gordon‘s Trip to Mars stammt. Dort reist der Titelheld zum Roten Planeten (Mars) und begegnet dem seltsamen Volk der Lehmmenschen. In diesem Comic reist Micky zum Untergrundkönigreich Cavernia mit einer Bohrmaschine. Zu diesem Königreich wird er durch einen kleinen komischen Kerl geführt, der anfangs nur über Texte auf einem Schild kommuniziert. In Cavernia angekommen werden Micky und Wing Ding von Rauchtigern bedroht, die Carl Barks zu seiner Geschichte Land unter der Erdkruste inspiriert haben könnte. Barks war ein bekennender Leser von Gottfredsons Micky-Strips und hat sich davon für viele Duck-Geschichten beseelt. Auch im Flash-Gordon-Film befindet sich der Mars in einer Art Bürgerkrieg. Flash bildet eine Allianz mit den Lehmmenschen, um Ming zu besiegen und den Fluch von den Lehmmenschen zu nehmen. Parallel dazu nimmt Wing Ding Micky mit nach Cavernia, um seine Leute zu befreien. Jedoch ist diese Geschichte, anders als der Flash-Gordon-Film, eine Abenteuerkomödie, in der nach dem Koreadebakel der Kalte Krieg thematisiert wird. Hier wird Micky wieder zum Helden wider Willen und hat Angst davor ins Kriegsgeschehen einzugreifen. Die gesamte cavernische Armee besteht aus zwei schwächlichen Soldaten, während die Gegner (Twitz) zweidimensionale Wesen sind, die sich unsichtbar machen können. Abgeschwächt wird die bedrohliche Grundstimmung durch eine dicke Schicht Humor. Anders als in früheren Micky-Abenteuern sieht man nur wenig vom realen Kriegsgeschehen oder gar Tote und Verletzte. Walsh und Gottfredson heben die Schlacht auf eine humorvolle, harmlose und gewaltfreie Ebene, vermutlich wegen der Anti-Comic-Bewegung.[2]

Obwohl die Geschichte eine außerordentlich gute Bewertung auf Inducks hat (Platz 1965, März 2024), wurde sie erst mit der Floyd Gottfredson Library das erste Mal auf Deutsch veröffentlicht.[3]

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Trivia[Bearbeiten]

  • Der Name der Stadt – Cavernia – leitet sich vom englischen Cavern ab, das so viel wie Höhle bedeutet.
  • Wingding ist ein Ausdruck für eine große Party.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Torcivia, J. (2023). Auf den Kopf gestellt. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 12, S. 82). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.
  2. Andrae, T. (2023). Von Mäusen und Menschen – 1953–1955: Der letzte Vorhang. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 12, S. 8-9). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.
  3. https://inducks.org/recommend.php?top100=1&page=10