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Die Magnetklaue schlägt zu: Unterschied zwischen den Versionen

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| LISTE = Liste der Fortsetzungsgeschichten von Floyd Gottfredson
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'''Die Magnetklaue schlägt zu''' oder auch ''Micky Maus und das U-Boot der Piraten'' bzw. ''Micky bei den Seeräubern'' (engl. ''The Pirate Submarine'') ist eine [[Comicgeschichte]] von [[Floyd Gottfredson]] und [[Ted Osborne]] aus dem Jahr 1935, die unmittelbar an die Geschichte ''[[Gier nach Gold]]'' anschließt.  
'''Die Magnetklaue schlägt zu''' oder auch ''Micky Maus und das U-Boot der Piraten'' bzw. ''Micky bei den Seeräubern'' (engl. ''The Pirate Submarine'') ist eine [[Comicgeschichte]] von [[Floyd Gottfredson]] und [[Ted Osborne]] aus dem Jahr 1935, die unmittelbar an die Geschichte ''[[Gier nach Gold]]'' anschließt.  
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== Deutsche Veröffentlichungen ==
== Deutsche Veröffentlichungen ==
*[[Ich Micky Maus 2]]
*[[Mickys größte Schau]]
*[[Mickys Klassiker 8]]
*[[Die großen Klassiker 7]]
*[[Floyd Gottfredson Library 3]] (2021)
*[[Floyd Gottfredson Library 3]] (2021)


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*Das Monokel des Käpt’n Orang wechselt ständig zwischen dem linken und dem rechten Augen hin und her.
*Das Monokel des Käpt’n Orang wechselt ständig zwischen dem linken und dem rechten Augen hin und her.
*Käpt'n Dobermann ist Offizier der United States Air Force und hat im Original den [https://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Air_Force Dienstgrad] Colonel oder auch Captain. Für die Floyd Gottfredson Library hat Gerd Syllwasschy aus dem im Deutschen etablierten Käpt'n einen Hauptmann fingiert. Dieser Dienstgrad existiert bei den U.S. Streitkräften nicht. Vermutlich weil der Dienstgrad Käpt'n im Deutschen mit Schiffen kontextualisiert wird.
*Käpt'n Dobermann ist Offizier der United States Air Force und hat im Original den [https://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Air_Force Dienstgrad] Colonel oder auch Captain. Für die Floyd Gottfredson Library hat Gerd Syllwasschy aus dem im Deutschen etablierten Käpt'n einen Hauptmann fingiert. Dieser Dienstgrad existiert bei den U.S. Streitkräften nicht. Vermutlich weil der Dienstgrad Käpt'n im Deutschen mit Schiffen kontextualisiert wird.
*Mit ''Topolino e il flagello dei mari'' gibt es ein Remake aus dem Jahr 1955, das bisher noch nicht auf Deutsch veröffentlicht wurde.
*Mit „Die Magnetklaue schlägt wieder zu“ ([[LTB 67]]) verfasste [[Guido Martina]] eine Fortsetzung zur Geschichte.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 11. November 2024, 19:19 Uhr

Die Magnetklaue schlägt zu
The Pirate Submarine
Erstveröffentlichung: 30.09.1935–04.01.1936
Entstehungsdatum: 1935
Storycode: YM 028
Story: Floyd Gottfredson & Ted Osborne
Zeichnungen: Floyd Gottfredson
Tusche:

Ted Thwaites

Seiten: 84 Tagesstrips, 28 Seiten in der FGL
Deutsche Übersetzung: Gerd Syllwasschy
Deutsche Erstveröffentlichung: Ich Micky Maus 2
Weiterführendes
Liste der Fortsetzungsgeschichten von Floyd Gottfredson

Ind.PNG Infos zu Die Magnetklaue schlägt zu

beim I.N.D.U.C.K.S.
Gier nach Gold

Die Magnetklaue schlägt zu oder auch Micky Maus und das U-Boot der Piraten bzw. Micky bei den Seeräubern (engl. The Pirate Submarine) ist eine Comicgeschichte von Floyd Gottfredson und Ted Osborne aus dem Jahr 1935, die unmittelbar an die Geschichte Gier nach Gold anschließt.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Micky erhält über sein Radiogerät einen S.O.S. Notruf und die Nachricht „Angriff durch u…“. Unmittelbar darauf spricht er mit Hauptmann Dobermann, der Teile der Luftwaffe befehligt, über die Vorkommnisse und der berichtet ihm, dass einige Schiffe im amerikanischen Hoheitsgebiet überfallen wurden und die Passagiere und Besatzungen verschwunden sind. Hauptmann Dobermann bittet Micky um Hilfe, der sich sofort bereit erklärt ihm zu helfen und das Mysterium aufzuklären. Micky erhält dafür einen Prototyp eines Unterwasserflugzeuges, einen superschnellen Aufklärer. Der Mechaniker Griesgram wird Micky zur Seite gestellt, ziert sich aber zuerst noch Micky auf seiner Reise zu begleiten.

Auf einem Schiff verbarrikadiert sich Micky im Schiffsmasten und lauert so dem mysteriösem „u“ auf. Plötzlich wird Mickys Waffe an die Wand des Mastes gezogen, die Motoren des Schiffes gehen aus und alle Systeme streiken. Die Matrosen bemerken eine große Klaue an der Seite des Schiffes, die es festhält und außer Funktion stellt. Aus dem Meer taucht nun ein Piraten-U-Boot auf und sämtliche Besatzungsmitglieder werden gefangen genommen. Der Kapitän des U-Bootes stellt sich als Käpt’n Orang vor. Das U-Boot taucht mit den Gefangenen ab, Micky bleibt in seinem Versteck und folgt ihnen anschließend mit dem Unterwasser-Flugzeug bis zu einer Insel. Zuerst denkt Micky, das U-Boot sei an der Insel zerschellt. Als Micky dann im Krater der Insel landet, sieht er das U-Boot erneut. Es konnte durch Gänge zum Zentrum der Insel gelangen. Micky wird auf der Stelle inhaftiert und muss mit den anderen Gefangen im Arbeitslager tätig werden. Orang besucht Micky in seiner Zelle und horcht ihn aus. So erfährt er, dass Micky als Spion engagiert wurde. Micky wiederrum erfährt, dass Orang die Welt erobern will und daher Menschen schangheit, um sie für seine Armee zu rekrutieren.

Micky wird zum Arbeiten an Griesgram gekettet. Beide verrichten Gartenarbeit, bis Griesgram als Techniker eingesetzt wird und Micky für die Küche abgezogen wird. Auch die Wäsche wird dort gemacht und so verschüttet Micky etwas Öl über Kleidung. Der Wäschemeister fordert Micky auf Benzin zu holen, um die Kleidung schnellstmöglich zu reinigen und gibt ihm einen Schlüssel für den Lagerraum. Geistesgegenwärtig lässt Micky vom Schlüssel eine Kopie anfertigen.

Micky steigt in der Hierarchie weiter auf. Nachdem bereits sieben Vorkoster an den Folgen von Giftanschläge gestorben sind, muss er nun Käpt’n Orangs Speisen vorkosten. Dabei hört Micky einen Funkspruch mit an, in dem Hauptmann Dobermann die Suche nach Micky auf dem Kreuzer ‚Barsow‘ ankündigt. Auch Minnie ist auf dem Schiff, was ihn erschaudern lässt. Denn Käpt’n Orang offenbart seinen Offizieren, dass er die Barsow kentern will, Frauen, Kinder und Spione aber mit dem Schiff dann versenken möchte. Das verstört Micky und gemeinsam mit Griesgram versucht er nun zu fliehen. Das Benzinlager wird von Micky in die Luft gejagt und mit dem Unterwasserflugzeug versuchen beide nun zu türmen.

Beide fliehen mit dem Unterwasserflugzeug durch die Gänge, durch die auch Käpt’n Orang navigiert hat. Micky feuert einen Torpedo auf das U-Boot ab, jedoch hält sich Griesgram daran fest. Käpt’n Orang rechnet mit einem Einschlag, ist dann aber überrascht, dass das Torpedo sein Ziel verfehlt hat. Dafür hat er Griesgram wieder als gefangen. Micky versucht sich nun mit dem Unterwasserflugzeug dem U-Boot zu nähern, wird aber von der Magnetklaue festgehalten. Da aber die Luke aus Aluminium ist, das nicht magnetisch ist, kann Micky sich befreien und mit einem Bunsenbrenner kann Micky die Klaue außer Gefecht setzen, was einen Kurzschluss auf dem U-Boot verursacht. Danach brennt er ein Loch in den Rumpf und das U-Boot sinkt. Micky nimmt Käpt’n Orang und seine Crew gefangen und transportiert die Gefangenen mit einem Floß zur Barsow. Dort nimmt Hauptmann Dobermann die Gefangenen entgegen und Micky wird von Minnie herzlich in Empfang genommen.

Hintergrund und Bedeutung[Bearbeiten]

Thomas Andrae ist der Meinung, dass Käpt’n Orang an Kapitän Nemo erinnere und sein U-Boot an die Nautilus aus Jules Vernes 20.000 Meilen unter dem Meer, der damit unschuldige Seefahrer terrorisiert. Um Mickys neue Rolle in der Gesellschaft zu unterstreichen, mussten in der Geschichte auch aktuelle politische Ereignisse der damaligen Zeit einfließen. Im englischen Original trägt Orang einen Dr. Titel (Dr. Vulter), das rückt ihn in die Nähe der verrückten Wissenschaftler. Natürlich gibt es auch die Anspielung auf den Nationalsozialismus, mit dem Monokel und der Prunkuniform sähe er aus wie eine Karikatur eines faschistischen Militärdiktators. Sein aristokratisches Verhalten täuscht über sein sadistisches Verhalten hinweg und wird durch sein affenartiges Aussehen ad absurdum geführt. Die Nationalsozialisten zeigten einerseits eine Vorliebe für moderne Technik, aber auch einen rückwärtsgewandten Nationalismus und Rassismus. Orangs böse Natur wird durch sein U-Boot unterstrichen, das Haifischzähne am Bug hatte und finstere Augen am Turm. Micky gelingt es Orangs moderne Technik, durch noch modernere Technik zu bekämpfen. Der Prototyp des Unterseeflugzeuges soll Mickys Rolle als Underdog unterstreichen als auch das der Vereinigten Staaten. Die Wendigkeit des Flugzeuges steht für das amerikanische Know-How sowie die Guerillataktiken seiner Nation aus Indianer- und Freiheitskämpfen. Das wuchtig und monströse U-Boot von Orang verlässt sich ausschließlich auf seine überlegene Waffentechnik. Die Größe dieser Bedrohung lässt Micky über sich hinauswachsen und zu einem ernsten Charakter werden, denn diese Bedrohung ist anders als andere zuvor tatsächlich tödlich. Micky agiert besonnen und rational, zusätzlich durch seinen Mut kann er Orangs Schwachpunkt herausfinden. Gottfredson setze Käpt’n Orangs Skrupellosigkeit bewusst in Kontrast zu Amerikas Glauben an die Menschlichkeit. Der ernste Tonfall der Geschichte schlug bei den Disney-Studios große Wellen. So soll Walt Disney folgendes gesagt haben:

„Beeil dich mit der nächsten Episode der Geschichte. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Dieser Comicstrip wird sicher genauso erfolgreich wie die Flugzeuggeschichte.“
Walt Disney

Die Geschichte wurde zu einer Blaupause für künftige Geschichten. Gottfredson verwickelte Micky nun immer häufiger in weltumspannende Intrigen. Er wurde immer häufiger Geheimagent auf Zeit. Gottfredsons veränderter Fokus und Mickys veränderte Rolle waren auch eine Folge von großen Veränderungen in Amerika. Während die Vereinigten Staaten in den 1920er bis 1930ern sehr isolationistisch eingestellt waren, änderte sich diese Einstellung durch den zunehmenden Totalitarismus in Europa. Ernstere Situationen verlangten nach einer ernsteren Maus. In dieser Geschichte erlebt der Leser, wie Micky endgültig erwachsen wird.[1]

Stajano und Gori erklären, dass mit Klarabelles Geschenk, dem Kurzwellenradio, gezeigt wird, dass Micky es liebe zu basteln und die moderne Technik liebt. Er kann sogar einen Morsecode erkennen, der für andere nur ein Rauschen wäre. Micky wird, wie auch Gottfredson selbst, als Techniknerd dargestellt. Es gibt eine Vielzahl von technischen Spielereien wie die Magnetklaue, das Unterwasserflugzeug, Bronzewaffen oder einen Schweißbrenner. Für den modernen Leser wirkt das wie die Antike, für die 1930er war das die Goldene Ära für die in die Zukunft gewandten Wissenschaftsmagazine. Die Moderne beeinflusste nicht nur die Technik, sondern auch die Kunst und Architektur. So entstanden im Art Deco Stil die bedeutendsten Wolkenkratzer New Yorks. Griesgram, der desillusionierte und zynische Flugzeugmechaniker, kehrt für diese Geschichte zurück. Die Handlung hat erneut eine ernste Grundstimmung und mache Sequenzen wirken fast wie Kriegsgefechte. Diese ernste Stimmung wird jedoch durch einige cartoonhafte Szenen etwas abgemildert. Käpt’n Orang, der bereits die Boshaftigkeit des Schwarzen Phantoms vorwegnimmt, ist ein äußerst gut ausgearbeiteter Gegenspieler. Seine dunkle Bedrohung wird über mehrere Wochen in Comicstrips aufgebaut, bis offenbart wird, was diese mysteriöse „u“ überhaupt ist. Durch die Welteroberungspläne fühlt sich der Leser an den einen oder anderen James Bond Bösewicht erinnert und das Geheimversteck auf einer einsamen Insel ist tatsächlich ein Motiv, das Ian Fleming später für 007 wiederverwenden würde.[2]

Ein italienischer Blogeintrag erklärt, dass der englische Name von Dr. Vulter (deutsch Geier) eine Anspielung auf einen deutschen Nachnamen sei, der dem Gespenst der neuen deutschen Bedrohung geschuldet gewesen sei. Auch der Name des U-Bootes „V-1“ stimmt mit der von Wernher von Braun getesteten Rakete überein. In vielen Nachdrucken fehlt der Streifen, in dem Griesgram zwei Soldaten tötet (offscreen), damit ist er auch weit davon entfernt die träge Figur zu sein, die er oberflächlich zu sein scheint. Es wird angenommen, dass er Veteran aus dem Ersten Weltkrieg gewesen sei und deshalb zu solchen Taten fähig sei.[3]

Die Geschichte hat eine sehr gute Bewertung auf Inducks (Platz 150, September 2024)[4].

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Trivia[Bearbeiten]

  • Es gibt ein geschichtenbasiertes Aquarell von Gottfredson (Micky Maus und das Piraten-U-Boot)
  • Der Regisseur und Schauspieler Erich Von Stroheim gilt als Inspiration für die Figur des Käpt’n Orang.[5][6]
  • Das Monokel des Käpt’n Orang wechselt ständig zwischen dem linken und dem rechten Augen hin und her.
  • Käpt'n Dobermann ist Offizier der United States Air Force und hat im Original den Dienstgrad Colonel oder auch Captain. Für die Floyd Gottfredson Library hat Gerd Syllwasschy aus dem im Deutschen etablierten Käpt'n einen Hauptmann fingiert. Dieser Dienstgrad existiert bei den U.S. Streitkräften nicht. Vermutlich weil der Dienstgrad Käpt'n im Deutschen mit Schiffen kontextualisiert wird.
  • Mit Topolino e il flagello dei mari gibt es ein Remake aus dem Jahr 1955, das bisher noch nicht auf Deutsch veröffentlicht wurde.
  • Mit „Die Magnetklaue schlägt wieder zu“ (LTB 67) verfasste Guido Martina eine Fortsetzung zur Geschichte.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Andrae, T. (2021). Von Mäusen und Menschen – 1936-1935: Eine Maus wird erwachsen. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 3, S. 11-13). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.
  2. Stajano F. & Gori L. (2021). Fiction mit viel Science. In F. Gottfredson, Floyd Gottfredson Library (A. Voigtmann, Übers., Bd. 3, S. 212). Berlin: Egmont Verlagsgesellschaften mbH.
  3. https://disneycomicguide.wordpress.com/topolino-e-il-misterioso-s-flagello-dei-mari-1935-36/
  4. https://inducks.org/recommend.php?top100=1&page=2
  5. https://disney-comics.fandom.com/it/wiki/Pirata_Orango
  6. https://disneycomicguide.wordpress.com/topolino-e-il-misterioso-s-flagello-dei-mari-1935-36/