Der Autogrammjäger: Unterschied zwischen den Versionen
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Allerdings wurde die Geschichte, nachdem Rosas Scribble an ''Gladstone'' übergeben und schließlich an Disney weitergeleitet wurde, schlussendlich nie in Auftrag gegeben. Obwohl Don Rosa über die Gründe zunächst Vermutungen anstellte und annahm, die Ablehnung begründe sich vielleicht durch seine „bizarre Art der Ablehnung gegenüber Micky Maus“, stellte der Konzern klar, dass er die von Don Rosa vorgelegte Geschichte für „zu kommerziell“ hielt. Rosa selbst bezeichnete ''The Star-Struck-Duck'' als „Meisterwerk an Schleichwerbung für jeden Quadratmeter dieses neuen Vergnügungsparks“. | Allerdings wurde die Geschichte, nachdem Rosas Scribble an ''Gladstone'' übergeben und schließlich an Disney weitergeleitet wurde, schlussendlich nie in Auftrag gegeben. Obwohl Don Rosa über die Gründe zunächst Vermutungen anstellte und annahm, die Ablehnung begründe sich vielleicht durch seine „bizarre Art der Ablehnung gegenüber Micky Maus“, stellte der Konzern klar, dass er die von Don Rosa vorgelegte Geschichte für „zu kommerziell“ hielt. Rosa selbst bezeichnete ''The Star-Struck-Duck'' als „Meisterwerk an Schleichwerbung für jeden Quadratmeter dieses neuen Vergnügungsparks“. | ||
[[Datei:The Starstruck Duck-3.jpg|mini|rechts|... und Donald verkleidet sich sogar als Micky (© Disney)]] | [[Datei:The Starstruck Duck-3.jpg|mini|rechts|... und Donald verkleidet sich sogar als Micky (© Disney)]] | ||
In der Konsequenz stellt diese Entengeschichte die einzige in Don Rosas Karriere dar, die vollständig abgelehnt und niemals fertiggestellt wurde. Nach eigener Aussage erhielt Rosa zum damaligen Zeitpunkt auch kein Honorar für die im Januar 1989 investierte Arbeit.“<ref name="hof6" /> In seinem Kommentar in der amerikanischen Ausgabe der ''Don Rosa Library 2'' merkte Rosa jedoch an, dass er für jene Veröffentlichung in der Egmont-Publikation doch noch bezahlt wurde.<ref name="drl engl">Don Rosa Library 2 - Return to Plain Awful. Fantagraphics, 2014, S. 178 </ref> | In der Konsequenz stellt diese Entengeschichte die einzige in Don Rosas Karriere dar, die vollständig abgelehnt und niemals fertiggestellt wurde. Nach eigener Aussage erhielt Rosa zum damaligen Zeitpunkt auch kein Honorar für die im Januar 1989 investierte Arbeit.“<ref name="hof6" /> In seinem Kommentar in der amerikanischen Ausgabe der ''Don Rosa Library 2'' merkte Rosa jedoch an, dass er für jene Veröffentlichung in der Egmont-Publikation doch noch bezahlt wurde.<ref name="drl engl">Don Rosa Library 2 - Return to Plain Awful. [[Fantagraphics Books|Fantagraphics]], 2014, S. 178 </ref> | ||
Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, ''The Star-Struck-Duck'' jemals doch noch zu vollenden, antwortet Don Rosa: „Nein, danke. Ich glaube, ich war wirklich erleichtert, als die Story abgelehnt wurde. Ich war nicht sonderlich erpicht darauf, diese ganzen Szenen zu zeichnen, die auf Fotos von echten Örtlichkeiten basieren. [...] Ich denke, ich sollte den Entwurf einfach Entwurf sein lassen. Allerdings liegt die Entscheidung nicht mehr in meiner Hand. Damit sie sie in dem Buch verwenden konnten, hat Egmont die Geschichte gekauft. Die Egmontler können das also einen Künstler zeichnen lassen, wen auch immer – das ist nicht mehr meine Entscheidung.“<ref>http://www.don-mcduck.de/storys/starstruck.php</ref> | Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, ''The Star-Struck-Duck'' jemals doch noch zu vollenden, antwortet Don Rosa: „Nein, danke. Ich glaube, ich war wirklich erleichtert, als die Story abgelehnt wurde. Ich war nicht sonderlich erpicht darauf, diese ganzen Szenen zu zeichnen, die auf Fotos von echten Örtlichkeiten basieren. [...] Ich denke, ich sollte den Entwurf einfach Entwurf sein lassen. Allerdings liegt die Entscheidung nicht mehr in meiner Hand. Damit sie sie in dem Buch verwenden konnten, hat Egmont die Geschichte gekauft. Die Egmontler können das also einen Künstler zeichnen lassen, wen auch immer – das ist nicht mehr meine Entscheidung.“<ref>http://www.don-mcduck.de/storys/starstruck.php</ref> |
Version vom 24. Juli 2023, 09:11 Uhr
Der Autogrammjäger | |
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The Starstruck Duck | |
Erstveröffentlichung: | Dezember 2004 |
Entstehungsdatum: | Januar 1989 |
Storycode: | D 2004-277 |
Story: | Don Rosa |
Zeichnungen: | Don Rosa |
Seiten: | 10 |
Deutsche Übersetzung: | Jano Rohleder |
Deutsche Erstveröffentlichung: | Don Rosa Library 2 |
Weiterführendes | |
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Infos zu Der Autogrammjäger beim I.N.D.U.C.K.S. |
Der Autogrammjäger (original The Starstruck Duck) ist eine niemals fertiggestellte und daher nur als Scribble vorliegende Promo-Comicgeschichte von Don Rosa aus dem Jahr 1989. Es handelt sich um das einzige Skript von Don Rosa, das vollständig abgelehnt wurde und niemals als vollständige Geschichte ausgearbeitet wurde.
Figuren
Handlung
Donald Duck und seine Neffen besuchen Disneyworld in Florida und wollen in die Disney-MGM-Studios, einen gerade eröffneten Themenpark. Dort können sie zuschauen, wie Filme gedreht und Special Effects erzeugt werden. Donald lässt sein Auto einfach vor dem Eingang und damit nicht auf dem ausgewiesenen Parkplatz stehen und versieht dieses mit einem Schild, das sein Auto als offizielle Limousine von Michael D. Eisner ausweist. Schon hat Donald sein Autogrammbuch hervorgekramt, sehr zum Missfallen seiner Neffen. Aber Donald will unbedingt ein Autogramm des berühmtesten Filmstars überhaupt, nämlich Micky Maus.
Auf dem Weg durch den Park wollen andere Fans ein Autogramm von Donald. Dieser fühlt sich geschmeichelt, bis er herausfindet, dass sie ihn mit Daffy Duck verwechseln. Dann will sich Donald in ein bewachtes Gebäude schleichen, weil er denkt, dass Micky Maus darin sein könnte. Er verkleidet sich als Micky Maus, um die Wachen zu täuschen, wird aber enttarnt und flieht in die Special-Effects-Abteilung, wo er als „Duckzilla“ Filmaufnahmen stört. Ohne zu Zögern eilt Donald weiter und binnen Kurzer Zeit ist die halbe Studiobelegschaft hinter ihm her, nachdem er die Kulissen einer Filmszene von New York demoliert hat. Seine Neffen beobachten all das vom sicheren Tourenwagen aus und versuchen so zu tun, als würden sie Donald nicht kennen. Der versteckt sich nun im Epic Stunt Theater, wird dort jedoch als Stuntpuppe missbraucht und schließlich aus dem Gebäude geworfen. Seine Verfolger entdecken ihn, woraufhin Donald einen Aufruhr anstachelt, um sie abzuschütteln, und Eiscreme von einem Modell des Dinosauriers Gertie hinunterwirft.
Schließlich rennt Donald in ein Geschäft mit Filmausstattung und wird von der Glocke getroffen, die im Film Die Uhrenreiniger Verwendung gefunden hat. Benommen stürzt Donald die Treppe hinunter, direkt vor die Füße von Micky Maus. Micky stellt sich vor, doch Donald glaubt ihm nicht. Immerhin sei Micky doch ein großer, gut aussehender Zeitgenosse! Micky überlässt den total benommenen Donald seinen Neffen. Wie Goofy wundert er sich allerdings, denn irgendetwas an Donald kommt ihm bekannt vor.
Hintergrund und Entstehungsgeschichte
Bereits Mitte der 1950er Jahre veröffentlichte der Verlag Western Publishing unter dem Label Dell spezielle Comichefte mit Geschichten, in denen Donald Duck, Micky Maus oder andere Disneyfiguren den damals neuen Disneyland-Vergnügungspark in Kalifornien besuchten. Diese sind zumeist so aufgebaut, dass die Figuren sich durch bestimmte Attraktionen an vergangene Ereignisse erinnern und in einer Rückblende eine ältere Geschichte installiert wurde. Als Don Rosa von Gladstone-Redakteur Bruce Hamilton Ende 1988 darum gebeten wurde, eine Donald-Duck-Geschichte zur Fertigstellung des Disney-MGM-Studios Themenparks (heute: Disney's Hollywood Studios) zu erstellen[1], die den neuen Park bewerben sollte, nahm sich Don Rosa vor, es besser als seine Vorgänger umzusetzen, die den Park lediglich in einer Rahmenhandlung zeigten.[2]
Auf dem Rückweg eines Weihnachtsurlaubes in Key West (Florida, USA) erhielt Don Rosa die einmalige Gelegenheit, den neuen Themenpark im Rahmen einer privaten Führung zu besuchen. Dabei machte er sich Notizen und fertigte Skizzen und Vorzeichnungen von Attraktionen an, die er mit größter geographischer Genauigkeit entwarf, um Donald später damit interagieren zu lassen. Zugleich beabsichtigte Rosa, eine „Menge witziger Verweise auf alte Disney-Zeichentrickfilme und Geschichten“[2] einbauen.
Vor allem nahm sich Don Rosa vor, ausnahmsweise Micky Maus in dieser Geschichte auftreten zu lassen, obwohl er Micky eigentlich nicht zum „Universum“ der Ducks zählt und ihn nicht als Kumpel von Donald ansieht, mit dem er sich in Entenhausen trifft oder mit dem er Abenteuer erlebt. „Aber ich dachte, es könnte zu lustigen Situationen führen, wenn ich Micky Maus als berühmten 'Filmstar' verwende, der Teil von Donalds Welt ist. Außerdem hätte ich mit Donalds Jagd nach dem Autogramm der berühmten 'Maus' einen Aufhänger, der sich quer durch die Handlung der Geschichte ziehen würde. “[2]
Allerdings wurde die Geschichte, nachdem Rosas Scribble an Gladstone übergeben und schließlich an Disney weitergeleitet wurde, schlussendlich nie in Auftrag gegeben. Obwohl Don Rosa über die Gründe zunächst Vermutungen anstellte und annahm, die Ablehnung begründe sich vielleicht durch seine „bizarre Art der Ablehnung gegenüber Micky Maus“, stellte der Konzern klar, dass er die von Don Rosa vorgelegte Geschichte für „zu kommerziell“ hielt. Rosa selbst bezeichnete The Star-Struck-Duck als „Meisterwerk an Schleichwerbung für jeden Quadratmeter dieses neuen Vergnügungsparks“.
In der Konsequenz stellt diese Entengeschichte die einzige in Don Rosas Karriere dar, die vollständig abgelehnt und niemals fertiggestellt wurde. Nach eigener Aussage erhielt Rosa zum damaligen Zeitpunkt auch kein Honorar für die im Januar 1989 investierte Arbeit.“[2] In seinem Kommentar in der amerikanischen Ausgabe der Don Rosa Library 2 merkte Rosa jedoch an, dass er für jene Veröffentlichung in der Egmont-Publikation doch noch bezahlt wurde.[3]
Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, The Star-Struck-Duck jemals doch noch zu vollenden, antwortet Don Rosa: „Nein, danke. Ich glaube, ich war wirklich erleichtert, als die Story abgelehnt wurde. Ich war nicht sonderlich erpicht darauf, diese ganzen Szenen zu zeichnen, die auf Fotos von echten Örtlichkeiten basieren. [...] Ich denke, ich sollte den Entwurf einfach Entwurf sein lassen. Allerdings liegt die Entscheidung nicht mehr in meiner Hand. Damit sie sie in dem Buch verwenden konnten, hat Egmont die Geschichte gekauft. Die Egmontler können das also einen Künstler zeichnen lassen, wen auch immer – das ist nicht mehr meine Entscheidung.“[4]
Bezüge
Die Geschichte steckt voller Bezüge auf den Disney-MGM-Studios-Themenpark. Gleich auf Seite zwei wird eine akkurate Karte des Parks gezeigt, die vier Locations darstellt: Das Production Center, Min and Bill's Dockside Diner, Dinosaur Gertie's Ice Cream of Extinction und das Epic Stunt Theater.[3]
Auf Seite drei findet sich eine direkte Anspielung auf den Zeichentrickcartoon Die Uhrenreiniger (1937) mit Micky und Donald. Allerdings bemerkt Donald im Comic, dass er diesen Cartoon nie gesehen habe. Zudem gibt es weitere versteckte Hidden Mickeys.
Auf Seite drei wird Donald mit der Warner-Figur Daffy Duck verwechselt. Weitere Bezüge zu Nicht-Disney-Figuren bestehen in der Erwähnung von Duckzilla, als Donald den Filmdreh stört. Dies ist eine Anspielung auf Godzilla. Des Weiteren sieht die Eisdiele aus wie Gertie, der Dinosaurier aus Winsor McCays Zeichentrickkurzfilm Gertie the Dinosaur von 1914, der als Meilenstein des Zeichentrickfilms gilt und die erste echte Zeichentrickfigur in die Kinogeschichte einführte.
Eine weitere Anspielung findet sich auf die Strand-Filme mit Annette Funicello, die nicht in den Disney-Studios entstanden. Zudem wird Michael D. Eisner erwähnt, der zum Zeitpunkt, als Rosa den Comic schrieb, Geschäftsführer der Walt Disney Company war.
Donalds Versuche, sich Autogramme von Filmstars zu holen, wurde auch im Cartoon „Donald auf Prominentenjagd“ (The Autograph Hound, 1939) thematisiert.
Obwohl er nicht auftritt, wird erwähnt, wie ein Herr Düsentrieb sich Zugang zu den Audio-Animatronics verschaffen wollte.
D.U.C.K.-Widmung
Da diese Geschichte niemals vollständig ausgearbeitet wurde, enthält sie keine D.U.C.K.-Widmung.
Veröffentlichungen
Auf Anfrage des deutschen Egmont Ehapa Verlages erklärte sich Don Rosa 2005 bereit, dass die Scribbles zu The Star-Struck-Duck weltweit in der Hall of Fame 6 erstveröffentlicht wurden. Darin erschien die Geschichte jedoch nicht übersetzt, ohne Titel und stark verkleinert mit jeweils vier Comicseiten auf einer Buchseite. Erst mit der Veröffentlichung in der deutschen Don Rosa Library 2 erhielt die Story ihren deutschen Titel Der Autogrammjäger und eine deutsche Erstübersetzung von Jano Rohleder.
- Hall of Fame 6 – Don Rosa 2 (2005) – verkleinerter englischsprachiger Abdruck mit vier Seiten der Geschichte jeweils auf eine Seite des Buches gedruckt
- Don Rosa Collection 2 (2011) – englischsprachiger Abdruck
- Don Rosa Library 2 (2020) – erster Abdruck in deutscher Übersetzung
Weblinks
- Artikel auf Wikipedia (englisch)
- Rezension auf Duck Comics Revue
- Comic online lesen auf Comicsalliance.com
Anmerkungen
- ↑ Don Rosa in Don Rosa Collection 2, Egmont Comic Collection. Kommerzieller Kommerz. S. 72
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Disney's Hall of Fame 6 – Don Rosa 2 (2005), S. 181, Kommentar zu The Star-Struck-Duck
- ↑ 3,0 3,1 Don Rosa Library 2 - Return to Plain Awful. Fantagraphics, 2014, S. 178
- ↑ http://www.don-mcduck.de/storys/starstruck.php