Habakuk
Achtung! Der Titel dieses Artikels hat mehrere Bedeutungen. Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem bärtigen Einsiedler. Habakuk ist auch ein älterer Name für Maxi Smart. Nicht zu verwechseln ist er außerdem mit Habaduk aus den Drachenrittern. |
Habakuk (engl. Hard Haid Moe) ist ein störrischer alter Einsiedler, der zusammen mit seinem relaxten Hund „Tiger“ (manchmal auch nur „Hund“ genannt) eine Hütte fernab von Entenhausen bewohnt. Als typisch amerikanischer „Hillbilly“ konzipiert, trägt er einen langen weißen Bart, abgerissene Kleidung und einen Schlapphut. Ungebetene Gäste vertreibt der bauernschlaue Choleriker mittels seiner Schrotflinte. Durch gelegentliche Besuche der Ducks, speziell Donald und Dussel, fühlt er sich auch eher belästigt. Laut Dussel ist er etwas einfach gestrickt, und man sollte in seiner Gegenwart keine komplizierten Wörter verwenden. Habakuk gilt als Menschenhasser, dafür liebt er Tiere umso mehr. Allerdings mag er auch Kinder.
Habakuk ist ein Charakter aus den S-Code-Stories der Disney Studios für den Überseemarkt und stammt, wie auch Dussel, aus der Feder von Dick Kinney und Zeichner Al Hubbard. Er tauchte zuerst 1964 in der Geschichte It's Music? (dt. Volkes Stimme, Hall of Fame 17) auf. Der immer häufiger bei Spielfilmen eingespannte Hubbard zeichnete insgesamt nur vier Geschichten mit Habakuk und wurde schnell durch Tony Strobl als hauptsächlichen amerikanischen Zeichner der Figur ersetzt.[1] Noch bis in die späten 1970er Jahre wurde in den S-Code-Comics ausgiebig Gebrauch von dem Raubein Habakuk gemacht, oft in den von Kinney geschriebenen „Entenhausener Kurier“-Geschichten.
Besonderer Popularität erfreute sich Habakuk in den südamerikanischen Ländern und erhielt in Brasilien (wie auch Dussel Duck) sogar eine eigene Heftreihe.[2][3] In den 1980er und der ersten Hälfte der 1990er Jahre beschränkten sich Habakuk-Auftritte nahezu ausschließlich auf die brasilianische Disney-Comic-Produktion. Für sein dortiges Universum wurden ihm mehrere im deutschsprachigen Raum unbekannte Nebenfiguren zur Seite gestellt.
Da in Europa nach etwa 1980 nur wenige Comics mit Habakuk veröffentlicht wurden (obwohl jede Menge brasilianisches Material zur Verfügung stand), erlangte er hier einen gewissen Status als „Kultfigur“, die nur in wenigen, aber denkwürdigen Comics auftritt. Die Redakteure begründeten das weitestgehende Verschwinden der Figur damit, dass einige der Comics mit Habakuk aufgrund von dessen Schießwütigkeit zu gewalttätig waren und er zudem eine Menschengestalt sei, die nicht den prototypischen anthropomorphen Disney-Charakteren mit Hundenase entspreche.[2]
Da Habakuk seit 2006 eine Renaissance im italienischen Topolino erfährt, werden seine Erlebnisse nun auch wieder häufiger in den deutschsprachigen Publikationen (LTB und Nebenreihen) abgedruckt. Verantwortlich für die Wiedereinführung der Figur war der Autor Fausto Vitaliano, neben ihm schrieb auch Roberto Gagnor mehrere Habakuk-Geschichten: Der störrische Alte lebt nun in dem Dorf Hinterwildenwaldwinkel, wo er mit dem Bürgermeister der Nachbargemeinde, Truz, Nachbarschaftskriege ausficht. In einer Geschichte soll Habakuk selbst Bürgermeister von Hinterwildenwaldwinkel werden, doch aufgrund seines Jähzorns fällt das Amt seiner Kuh zu.
Familie
Habakuk hat eine Nichte (Hochzeitswerbung auf dem Lande) mit den Namen Trine, die er verheiraten möchte.
Wichtige Auftritte
Volkes Stimme
- Besonderheit: Erste Geschichte mit Habakuk
- Originaltitel: It‘s Music
- Künstler: Dick Kinney (Story), Al Hubbard (Zeichnungen)
- Storycode (mit Inducks-Link): S 64029
- Deutsche Erstveröffentlichung: Hall of Fame 17
Le GM e lo stagno di Waldo
- Besonderheit: Erste italienische Geschichte mit Habakuk
- Originaltitel: Le GM e lo stagno di Waldo
- Künstler: Franco Lostaffa
- Storycode (mit Inducks-Link):
- Deutsche Erstveröffentlichung: Auf Deutsch unveröffentlicht (Stand November 2021)
Der Schulausflug
- Besonderheit: Erste Geschichte mit Habakuk, die in Deutschland veröffentlicht wurde
- Originaltitel: Ditch Day
- Künstler: Dick Kinney (Story), Phil de Lara (Zeichnungen), Ellis Eringer (Tusche)
- Storycode (mit Inducks-Link):
- Deutsche Erstveröffentlichung: MM 1966-17
Trivia
- Der Name Habakuk ist biblischer Herkunft und wird einem jüdischen Propheten zugeschrieben. Außerdem erlangte er Bekanntheit durch den österreichischen Maler Arminio Rothstein, der den Namen Habakuk für seine Auftritte als Clown wählte.
- Habakuk tauchte bislang nur in einem einzigen Egmont-Comic auf, David Gersteins "Kuckuck-Kurier" (MM 38/2001). Dort absolvierte er allerdings nur ein Cameo.
- Im LTB 557 hört er auf den Namen „Patronen-Palle“.
- Habakuk ist einer der wenigen Charaktere, der nicht auf den Duck Stars Karten abgedruckt wurde.
Weblinks
- Habakuk im Inducks
- Habakuk auf der offiziellen Topolino-Website
- [1]Alle Geschichten mit Habakuk, die auf Deutsch veröffentlicht wurden
Einzelnachweise
- ↑ Disneys Hall of Fame 17 „Al Hubbard/Dick Kinney“, S. 164.
- ↑ 2,0 2,1 Hall of Fame 17 („Dick Kinney/Al Hubbard“), Egmont Comic Collection: Köln 2009: S. 52.
- ↑ Hall of Fame 17 („Dick Kinney/Al Hubbard“), Egmont Comic Collection: Köln 2009: S. 8.