LTB 348: Rezension
In diesem Artikel kann jeder nach dem Erscheinen von LTB 348 seine persönliche Meinung zu den einzelnen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht, mit 3 oder 4 Tilden. Die Geschichten können mit Higlight , Gut , Mittelmaß oder Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen miteinbezogen werden.
Cover / Erster Eindruck
- Das Cover ist Mittelmaß an der Grenze zum schlechten. Außerdem verdient es die Bezeichnung Mittelmaß, da es in den letzten Jahren einige LTB-Cover gab, die um Weiten schlechter waren. Tja, und der Titel - von Einfallsreichtum kann man da nicht sprechen, wenn man bedenkt, dass LTB 342 den Titel "Gefangen im Spukschloss" bekommen hatte...││DE 19:51, 28. Feb 2006 (CET)
- Hatte ich im letzten Band von einem Aufschwung gesprochen? Anscheinend ist dieser nicht besonders dauerhaft gewesen, denn die durchschnittliche Länge der einzelnen Geschichten beträgt nur 23 Seiten... -- Marcel Lorenz alias ZicheFan
Machen Kleider glücklich?
- 25 S.
- Story: Stefan Petrucha
- Zeichnungen: Massimo Fecchi
- Fecchi hatte nicht gerade seinen besten Tag, als er sich an diese Geschichte setzte, und die Story erinnert sehr an „Die Schupfenschlacht“ aus LTB 306: Donald will eine Erfindung von Düsentrieb ganz groß rausbringen. Diese Erfindung ist eine Hose. Wenn man diese Hose anzieht, ist man glücklich. Das ganze wird von Donald als „Happy Hose“ vermarktet. Das Ende ist 100% - ig vorhersehbar und die Dialoge grausam. Allein über den Ausdruck „Happy Hose“ könnte ich mich stundenlang aufregen. Reicht es nicht schon, dass die ganze Werbe- und Finanzenbranche von deutsch – englischem Kauderwelsch beherrscht wird? Die deutsche Sprache wird heutzutage überall total verstümmelt. Dass man derartige Ausdrücke dann schon den jüngeren Comic – Lesern eintrichtert, finde ich absolut falsch! Die Zeichnungen sind okay (man hat von Fecchi schon besseres gesehen) und so gibt’s die Note: 3- -- Marcel Lorenz alias ZicheFan
- "Machen Kleider glücklich?" hat mir gefallen, auch wenn die Story eher Mittelmaß ist, machen Fecchis hübsche Zeichnungen diesen Comic zu einem der besten des Bandes. ││ DE
Spuk in Stampede City
- 30 S.
- Story: Pat McGreal & Carol McGreal
- Zeichnungen: Joaquin
- Das LTB hat seinen Kasper wieder. Doch ich muss zugeben, dass man vom Team McGreal / Joaquin schlechteres gewohnt ist. Goofy und Micky machen einen Arbeitsurlaub im Wilden Westen, wo sie sich als Rinderhüter betätigen. Sie versuchen dabei, dem Geheimnis einer Gesiterstadt auf die Schliche zu kommen. Die Story ist gar nicht mal so schlecht, die Zeichnungen vermiesen dieses Mal nicht allzu viel, herumgekaschpert wird nur auf den ersten zwölf Seiten (Micky: „Jippie! Endlich geht’s los!“ „Schau dir das an! Ein echter Saloon!“), danach wird Micky zwar nicht zum scharfsinnigen Detektiv, aber er stellt sich wenigstens nicht mehr an wie ein dreijähriger Junge. Note: 3- -- Marcel Lorenz alias ZicheFan
- Obwohl die Zeichnungen Joaquins diesmal relativ erträglich sind und Micky sich diesmal seltener kaschperlig benimmt, gilt "Spuck in Stampede City" als klarer Tiefpunkt des Bandes, was vor allem mit den miesen Gags und der irrsinnigen Story zusammenhängt. ││ DE
Das Geisterhaus
- 25 S.
- Story & Zeichnungen: Maurizio Amendola
- Kommen wir nun zur Titelgeschichte. In einem von Dagobert vermieteten Haus hält es keinen der bisher 100 Mieter lange. Dagobert untersucht das Gemäuer und stellt fest, dass in dem Haus eine Gespensterfamilie wohnt. Die Gespenster schlagen ihn ein Tauschgeschäft vor... Relativ originelle Story mit einem Logikfehler: Wieso schaut Dagobert erst nach Auszug des hundertsten Mieters nach und nicht früher? Die Zeichnungen sind souverän ungesetzt. Insgesamt vergebe ich die Note: 2- -- Marcel Lorenz alias ZicheFan
- Die Story wirkt ziemlich hektisch, obwohl sie mit 25 Seiten noch zu den längeren gehört, und ist eher im unteren Mittelmaßbereich zu platzieren. Die Zeichnungen sind ganz nett. Für eine Titelgeschichte ziemlich schwach.││ DE
Doppelt gedoubelt
- 34 S.
- Story: Marco Bosco
- Zeichnungen: Guido Scala
- Fast neun Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung bekommen wir dieses Scala – Werk vorgesetzt. Auch in LTB 344 hatte dieser eine wirklich gute Phantomias – Story geliefert. Die Geschichte: Donald spielt in einem Film das Double von Phantomias – Darsteller Pitt Brett. Auch die Panzerknacker spielen im Film mit und sollen so tun, als ob sie Geld aus Dagoberts Geldspeicher klauen. Doch aus dem Spaß wird sehr schnell bitterer Ernst... Nette Story, die durch die wirklich gut gelungenen Zeichnungen Scalas noch aufgewertet wird. Note: 2+ -- Marcel Lorenz alias ZicheFan
- Klares Highlight des Bandes ist natürlich "Doppelt gedoubelt", was vor allem an den wunderbaren Zeichnungen Scalas liegt. Die Story ist gut aufgebaut und endlich mal etwas wirklich Gutes aus dem Bereich Phantomias. ││ DE
Paket aus Persien
- 12 S.
- Story: Giorgio Figus
- Zeichnungen: Claudio Panarese
- Der Tiefpunkt des Bandes (einen langweiligen Einseiter mal beiseite gelassen). Die Panzerknacker bekommen ein Paket, in dem ein fliegender Teppich. Damit fliegen sie durch ganz Entenhausen und demolieren sich und andere unbeabsichtigt. Stumpf und langweilig, vor allem, da ich kein Fan der Panzerknacker bin! Auch hier werten die Zeichnungen auf. Note: 4+ -- Marcel Lorenz alias ZicheFan
- Stumpfsinnige und einfallslose Story, welche mit eher schlechten Zeichnungen kombiniert ist, was vor allem mit den für mich vollkommen ungewohnten Panzerknackern zusammenhängt. Am besten sind immer noch die Panzerknacker des großen Meister: Barks...││ DE
Ein verkannter Künstler
- 24 S.
- Story: Carlo Panaro
- Zeichnungen: Luciano Milano
- Ehapa veröffentlicht jetzt endlich nicht mehr so viele nervige Dussel –Geschichten. Jetzt werden Dussels Eigenschaften einfach durch andere Leute ausgeübt! In dieser Story sorgt ein Künstler bei Donald für Chaos. Billiger Krimskrams mit guten Zeichnungen. Note: 4+ -- Marcel Lorenz alias ZicheFan
- Eine ziemlich schwache Story, die aber von den schönen Zeichnungen Milanos aufgewertet wird. Mittelmaß. ││ DE
Der Fuchs von Malaysia
- 27 S.
- Story: Rodolfo Cimino
- Zeichnungen: Maurizio Amendola
In den meisten von Rodolfo Cimino erfundenen Geschichten geht es um eine Schatzsuche in fernen Ländern. Und so auch hier: Diesmal geht es für die Ducks nach Malaysia, wo sie die Beute eines legendären Banditen suchen. Nette Story, schöne Zeichnungen. Note: 2 -- Marcel Lorenz alias ZicheFan
Angeschmiert
- 1 S.
- Story & Zeichnungen: Giuseppe Sansone
- Die unlustigen Einseiter feiern ein Comeback im LTB. Stumpf und einfach nicht lustig! Note: 4- -- Marcel Lorenz alias ZicheFan
- Auf diese Art von Einseitern kann ich gut und gerne verzichten...││ DE
Gefährliche Hilfe
- 26 S.
- Story: Silvia Gianatti
- Zeichnungen: Carlo Limido
Gundel verliert bei einem Angriff auf Dagoberts Geldspeicher ihr Gedächtnis. Gitta Gans und Dorette und Daisy Duck beschließen, ihrer Erinnerung wieder auf die Sprünge zu helfen. Schöne Geschichte, weil es keine „typische“ Gundel – Geschichte zeigt. Vor allem das Ende finde ich absolut gelungen. Nur die Überschrift „Gefährliche Hilfe“ finde ich total unpassend. Die Zeichnungen sind wirklich ansprechend und geben Dorette sogar etwas ziemlich jugendliches. Note: 2+ -- Marcel Lorenz alias ZicheFan
Ein blaublütiger Rivale
- 19 S.
- Zeichnungen: Flemming Andersen
- In der aktuellen LTB – Umfrage ist diese Geschichte als „Ein blutrünstiger Rivale“ angegeben. Daisy will einen Zeitungsartikel über einen Einbruch bei dem reichen Sir Snobbingdale machen. Sie wird von ihrem Interviewpartner heftigst umgarnt und um dem Rivalen das Handwerk zu legen, lässt sich Donald (mit den Kindern) als Diener im Haus Snobbingdales einstellen... Es ist wirklich zum Brüllen, einen von Donalds drei Neffen in den Klamotten eines Hausmädchens zu sehen. Pfiffige Dialoge und die schwungvollen Zeichnungen Andersens sind die Stärken dieser Geschichte. Jedoch sind 19 Seiten einfach zu kurz und so gibt’s „nur“ die Note: 2 -- Marcel Lorenz alias ZicheFan
- "Ein blaublütiger Rivale" kann mich wegen einer mittelmäßigen Story und den meiner Meinung nach schrecklichen Zeichnungen Andersens nicht überzeugen.
Die gestrandete Galeone
- 27 S.
- Story: Rodolfo Cimino
Zeichnungen: Giuseppe Dalla Santa
Wieder Rodolfo Cimino, wieder Schatzsuche in fernen Ländern. Das Grundgerüst dieser Geschichten ist eh immer gleich, und so verrate ich schon zuviel, wenn ich auch nur den Inhalt wiedergebe. Dieser ist gut und die Zeichnungen werten das Ganze mal wieder noch weiter auf. Note: 2+ -- Marcel Lorenz alias ZicheFan
Fazit
- nur 23 Seiten pro Geschichte
- nur eine Micky – Geschichte
- größtenteils sehr gute Zeichner
- Geschichten werden durch die Zeichnungen oft gerettet (Handlung nicht so gut)
- Wenig Dussel, dafür Dussel – Ersatz
- hässliches Cover
Es gab zwar auch schon bedeutend schlechtere LTB – Ausgaben, aber der positive Trend der letzten Monate bekommt wieder einen kleinen Dämpfer. Trotzdem kann man meiner Meinung nach durchaus optimistisch in die LTB – Zukunft blicken...
Gesamtnote: 3 -- Marcel Lorenz alias ZicheFan