Die drei dreckigen Ducks
Die drei dreckigen Ducks | |
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Three Dirty Little Ducks | |
Erstveröffentlichung: | April 1944 |
Entstehungsdatum: | November 1943 |
Storycode: | W WDC 43-02 |
Story: | Carl Barks |
Zeichnungen: | Carl Barks |
Seiten: | 10 |
Deutsche Übersetzung: | Dr. Erika Fuchs |
Deutsche Erstveröffentlichung: | Micky Maus Extrahefte 43/1987 |
Weiterführendes | |
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Infos zu Die drei dreckigen Ducks beim I.N.D.U.C.K.S. |
Die drei dreckigen Ducks (Originaltitel: Three Dirty Little Ducks) ist eine von Carl Barks geschriebene und gezeichnete Comicgeschichte aus dem Jahre 1944.
Figuren
- Donald Duck
- Tick, Trick und Track
- Bernie
- Herbert
- Herberts Mutter
Handlung
Tick, Trick und Track und ihr Freund Herbert sind so richtig schön schmutzig und schwören, dass sie auch schmutzig bleiben wollen. Nie mehr baden, das ist ihre neue Devise. Doch Herbert fällt gleich aus, denn seine Mutter schnappt ihn einfach und schleppt ihn ab zum Schaumbad. Und auch Tick, Trick und Track dräut ähnliches, denn Donald hat bereits das Bad für seine drei Neffen bereitet. Diese verstecken sich nun und Donald sucht sie im ganzen Haus. Doch ständig entkommen sie und futtern sogar den Konfekt weg, mit dem Donald sie anlocken wollte. Donald setzt daraufhin Haushund Bernie auf ihre Spur, doch die Neffen haben sich bereits mit ihm verbündet und Bernie hilft ihnen zu entkommen. Doch Donald erspäht Entenfüße unter dem Hundekörper. Tick, Trick und Track stürzen in den Plattenspieler und werden von Donald mit einer lauten Schallplatte terrorisiert, bis sie wiederum die Flucht ergreifen. Donald rennt ihnen mit dem Lasso nach und fängt die Waschmaschine ein, aus dem ihm ängstlich ein Augenpaar entgegenblickt. Doch als er den Waschmaschineninhalt ins Schaumbad befördert, war es nur Bernie. Das Hundefell saugt das ganze Badewasser auf und Donald sperrt Bernie in die Besenkammer, damit er nicht das Haus flutet.
Nun heißt es nur noch Donald gegen seine Neffen. Diese haben sich auf den Dachboden zurückgezogen, Entkommen scheint unmöglich. Doch halt, einen Fluchtweg gibt es noch, nämlich eine Luke, die direkt ins Badezimmer führt. Die Neffen schleppen eine Truhe auf die Luke, nehmen den Boden heraus und montieren unten im Badezimmer ein Netz. Als nun Donald beherzt in die Truhe springt, um die Neffen zu packen, stürzt er ins Badezimmer mitten ins Netzt und wird nassgespritzt. Er darf erst heraus, als er den Kindern verspricht, dass sie nie mehr baden müssen.
Doch Donald hat noch ein Ass im Ärmel, oder besser gesagt einen Hund in der Besenkammer. Als Tick, Trick und Track Bernie herausholen, schüttelt er sich und die Kinder kommen doch noch – unfreiwillig – zu ihrem Bad.
Hintergrund und Bedeutung
Die drei dreckigen Ducks ist die erste Geschichte, die Barks für den Abdruck mit vier Reihen pro Seite konzipierte und zeichnete. Alle bisherigen Geschichten hatte er mit drei Reihen pro Seite erstellt. Den vorherigen Zehnseiter, Kampf der Drachen, hatte Barks noch in dreireihigem Format erstellt und die Redaktion von Western Publishing auf ein Vier-Reihen-Format umgeändert.[1] Ab dann und mit Die drei dreckigen Ducks war das neue Format vorgegeben. Langfristig ermöglichte Barks das neue Format, mehr Handlung und größere Spannungsbögen in seinen Comics unterzubringen und die Figurenentwicklung besser darstellen zu können, auch in den Zehnseitern.
Der Comic hat zwei Spezifika: Erstmals verwendet Barks in dieser Geschichte Donalds Bernhardinerhund, der in der Fuchs-Übersetzung Bernie gewandt wird, aber im Original noch seinen damals üblichen Namen Bolivar trägt. Später wurde Bolivar aus dem Figurenkanon von Disney gestrichen, da sich die kolumbianische Regierung beschwerte, dass der Hund den Nationalhelden Simón Bolívar verunglimpfe. Barks hingegen verwendete Donalds Bernhardinerhund weiter, nannte ihn aber nun Bernie oder Bornworthy. In insgesamt neun Comicgeschichten von Barks taucht Bolivar auf.
Zweitens erfand Barks für diese Geschichte den schweigsamen Freund der Drillinge, Herbert. Barks verwendete Herbert nur in drei Geschichten, nämlich in Die drei dreckigen Ducks, Donald, der Münzsammler und Der russische Rassehund. In keiner dieser Geschichten ist Herbert besonders lange zu sehen, fällt aber stets durch seinen verschlafenen, teilnahmslosen Gesichtsausdruck auf und dadurch, dass man offensichtlich alles mit ihm machen kann, ohne dass er sich wehrt. Seine phlegmatische Natur offenbart sich in Die drei dreckigen Ducks, als er auch dann nicht aufhört, an seinem Lolli zu lecken, als seine Mutter ihn packt und ins Bad schleift.[2]
Im Comic benutzt Barks eine ganze Reihe völlig übertriebener Gags. Die Möbel sind im Vergleich zu den Ducks alle relativ groß, was es Tick, Trick und Track erlaubt, sich hinter Krügen, Tellern und im Plattenspieler zu verstecken. Sie sind außerdem so leicht, dass sie im Vorhang und am Fensterrahmen sitzen können, ohne dass diese zu Bruch gehen. Weiters saugt Bolivars Fell das ganze Wasser der Badewanne auf, obwohl kein Hundefell einen Badewanneninhalt von 180 Liter Wasser aufsaugen kann.[3]
Im Original finden sich einige Hinweise auf den Kontext des Zweiten Weltkriegs, etwa will Donald die Kinder mit „pre war bonbons“ herbeilocken.
Sprache von Original und Übersetzung
Es gibt viele Unterschiede zwischen Barks' Original und der Übersetzung von Erika Fuchs, die die unterschiedliche Herangehensweise von Erika Fuchs im Vergleich zu der von Carl Barks verdeutlichen. Barks bedient sich im Wesentlichen der Alltagssprache und legt seinen Figuren einige Schimpfwörter und Slangbegriffe in den Mund. Donald nennt seine Neffen während der Verfolgungsjagd „scamps“ und „shrimps“ und als er sich kopfüber in die Kiste stürzt, ruft er vor Überraschung „Hey! What the Sam Hill?“ Sam Hill ist eine amerikanische Slang-Redewendung, die für den Teufel steht.[4] Aber Barks kann auch, wenn er möchte und es zur Situation passt, die Sprachebene wechseln. Auf der ersten Seite lässt er die Neffen große Reden schwingen und steigert sich zu einer Alliteration: „The four frightful friends of Fifth Street“, auf der folgenden Seite reimt er das Motto der Neffen: „Always alert to save our dirt!“ Die Fähigkeiten von Barks, auch gehobene Sprache und ausgefallenere Begriffe zu verwenden, kennzeichnet ihn im Unterschied zu den meisten anderen Disney-Comicautoren seiner Zeit.
Erika Fuchs verwendet einen sprachlichen Stil, der generell höher ist als der von Barks. Für Tick, Trick und Track greift sie aber auch zur Umgangssprache. In einem Panel sagt Track beispielsweise: „Brüder, wir verduften“, in einem anderen erwähnt Trick die „olle Truhe“. Besonders auffällig an der Fuchs-Übersetzung sind aber die vielen Alliterationen und Reime sowie die Zitate, die sie verarbeitet. Schon auf der ersten Seite ist dies deutlich sichtbar. Der Alliteration „Flundern, Forellen oder Frösche“ folgt der Endreim „Nie wieder greifen wir nach Schwamm und Seifen“, sowie das abgewandelte Zitat „Stahl und Eisen mögen vergehen, unser eigener Dreck bleibt ewig bestehen“. Dieses stammt aus dem Lied „Von ewiger Liebe“ von Johannes Brahms.[5] Auch weitere Zitate werden von Erika Fuchs verarbeitet. Den Neffen legt sie „No Future“ in den Mund, eine berühmte Zeile aus dem Song „God Save the Queen“ der Sex Pistols. Und Donalds Ausspruch am Ende „Wie herrlich leuchtet mir die Natur! Wie sauber strahlt jedwede Kreatur! Ach, es ist eine Lust zu leben!“ verarbeitet gleich mehrere Zitate, nämlich von Goethe, Hildegard von Bingen, sowie Ulrich von Hutten.[6] Abgesehen davon bietet die Fuchs-Übersetzung noch weitere hochtrabende Formulierungen, die sich so nicht im Original finden, etwa „Wir schwuren der Sauberkeit ab“.
Veröffentlichungen
- Carl Barks gesammelte Werke 33 (1979)
- Micky Maus Extrahefte 43/1987 – Micky Maus Sonderheft 50 Jahre Streiche mit Tick, Trick & Track (1987)
- Barks Library 3 (1993)
- Barks Comics & Stories 1 (2001)
- DDSH 212 (2005)
- Carl Barks Collection II (2005)
- Entenhausen-Edition 3 (2010)
- Donald Duck Comics & Stories (Jokers) – Wie aus dem Ei gepellt (2015)
- LTB Classic Edition 1 (2019)
Einzelnachweise
- ↑ Geoffrey Blum: Nicht alles war von Barks! In: Carl Barks Collection II, S. 38.
- ↑ Jörg Ungerer/G.R.Ü.N.E. S.O.S.S.E.: Die drei dreckigen Ducks. In: Der Donaldist 160, S. 41.
- ↑ Jörg Ungerer/G.R.Ü.N.E. S.O.S.S.E.: Die drei dreckigen Ducks. In: Der Donaldist 160, S. 40–41.
- ↑ Artikel in der englischen Wikipedia
- ↑ Eintrag im donaldistischen Alleswisser
- ↑ Jörg Ungerer/G.R.Ü.N.E. S.O.S.S.E.: Die drei dreckigen Ducks. In: Der Donaldist 160, S. 39–40.