Ein tierisch wilder Trip

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Ein tierisch wilder Trip
Ein wilder Trip
Dr. Oofgay’s Secret Serum
Erstveröffentlichung: 17.06.1934–09.09.1934
Entstehungsdatum: 1934
Storycode: ZM 006
Story: Ted Osborne
Zeichnungen: Floyd Gottfredson
Tusche:

Al Taliaferro

Seiten: 13 Sonntagsseiten
Format: Zeitungsstrip
Deutsche Übersetzung: Dr. Arne Voigtmann
Deutsche Erstveröffentlichung: Floyd Gottfredson Library Spezial 1
Weiterführendes
Liste der Fortsetzungsgeschichten von Floyd Gottfredson

Ind.PNG Infos zu Ein tierisch wilder Trip

beim I.N.D.U.C.K.S.
Schlenkerbein liefert ab
Schon zu Beginn der Geschichte triezen sich Rudi und Klarabella... (© Egmont Ehapa)

Ein tierisch wilder Trip (engl. Dr. Oofgay’s Secret Serum, auf Deutsch auch Ein wilder Trip) ist eine von Ted Osborne getextete, von Floyd Gottfredson gezeichnete sowie von Al Taliaferro getuschte Comicgeschichte aus dem Jahr 1934. Sie handelt von Mickys, Minnies, Rudis, Klarabellas und Plutos Sommerausflug an den Staubsee, an dem sie einem Professor begegnen, der mit dem Gemütszustand von Tieren experimentiert.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Micky und Minnie laufen sich in der Stadt über den Weg. Micky fragt seine Freundin, was sie davon hält, mit Rudi und Klarabella Zelten zu fahren. Sie ist begeistert von der Idee. Gemeinsam sprinten die beiden zu Rudi und Klarabella, um auch deren Meinung einzuholen. Klarabella reagiert zuerst zurückweisend, weil sie vermutet, dass Rudi auch beim Zelten faulenzen würde anstatt sich nützlich zu machen, willigt aber schließlich ein, als dieser verspricht, sein Bestes zu geben. Daraufhin erwidert Rudi, dass er keineswegs nur rumhänge, sondern sehr wohl eine große Hilfe sei, von der alle profitieren würden. Micky und Minnie gelingt es, die Gemüter wieder zu beruhigen, sodass sich alle ans Packen machen können. Nach mehr oder weniger großen Missverständnissen – wie zum Beispiel, als Rudi Klarabellas Luftmatratze am Auto festbindet, als wäre sie ein Ersatzreifen – ist alles, was für den Ausflug in Grüne benötigt wird, fest am Wagen verzurrt. Doch in seinem Eifer hat Rudi die Sachen mit so vielen Seilen so unübersichtlich fest verknotet, dass er auch den Baum, der unweit hinter dem Auto stand, mit angebunden hat. Als sich das Gespann in Bewegung setzt, bleiben Pluto und die meisten Sachen am Baum hängen.

Davon nicht erschüttert, setzen Micky, Minnie, Rudi, Klarabella und Pluto ihre Reise fort. Das angesteuerte Ziel ist der Staubsee, von dem Rudi bereits so viel erzählt hat, dass eine allumfassende Vorfreude entsteht. Tatsächlich redet Rudi während der Autofahrt ununterbrochen viel. Klarabella ist zusehends genervt vom Gequatsche ihres Freundes, der laut ihrem Befinden außerdem ein schlechter Fahrer sei und fast in einen Baum am Straßenrand gekracht wäre. Rudi entgegnet höhnisch, dass er ja vielleicht den nächsten erwischen werde. Nachdem die Fahrt bisher planmäßig verlaufen ist, stoßen die fünf plötzlich auf ein Hindernis: Die Straße, die zum Staubsee führt, ist aufgrund von Bauarbeiten gesperrt. Rudi wird genötigt, einer Umleitung zu folgen. Allerdings stellt das kein Problem für ihn dar, denn er kenne die Gegend angeblich wie seine Westentasche. Als einige Zeit später das Ziel immer näher zu kommen scheint, beschließt Klarabella, auf ihrem Phonographen eine Platte abzuspielen. Jedoch trifft die Musik ausschließlich ihren Geschmack – besonders Rudi ist genervt. Micky will derweil sichergehen, dass die Reisegruppe auch wirklich am Ziel ankommt, und fragt Rudi abermals, ob er der richtigen Strecke folgt. Kurz darauf kommen die fünf an einem Feld vorbei, auf dem ein Bauer arbeitet, und bei dem sie sich nach dem Weg erkundigen. Es stellt sich heraus, dass Rudi in die falsche Richtung gefahren ist und der Staubsee in einer völlig anderen Richtung liegt. Während sich alle anderen über Rudi lustig machen, wird es langsam Abend, obwohl der Lagerplatz noch lange nicht erreicht ist. Rudi schlägt vor, den Wagen am Straßenrand zu parken, steuert aber unbeabsichtigt in ein sumpfiges Gebiet, sodass der Wagen im Schlamm versinkt. Die Nacht müssen Micky und Rudi in unherkömmlichen Schlafplätzen verbringen, wohingegen Klarabella und Minnie im Auto schlafen.

Unbeirrt setzen die fünf ihre Reise fort. Um einige Zeit verspätet erreichen sie schließlich den Staubsee. Rudi holt sofort seine Axt heraus, um ein paar Bäume für einen Lagerplatz fällen zu können. Micky entgegnet, dass schon genug Platz vorhanden sei, und Klarabella antwortet auf Rudis Aussage, dass er sich wie die ersten Siedler verhalten wolle, dass er sich stattdessen besser nützlich machen solle. Sodenn geht Rudi Feuerholz sammeln, und Micky baut mit Plutos tatkräftiger Unterstützung die Zelte auf. Pluto bekommt sogar ein eigenes Zelt und freut sich sehr darüber. Derweil kümmern sich Minnie und Klarabella um das Essen. Micky hat die Idee, einen Käfig mit den Vorräten an einem Ast aufzuhängen. Dadurch kommen er und seine Freunde zwar daran, aber Tiere werden sich zurückhalten müssen. Rudi schlägt allerdings eine weitere Verbesserung vor, die es noch einfacher machen soll, an den Käfig und seinen Inhalt zu gelangen: Er spannt ein zweites Seil über den Ast, befestigt es am Boden mit einem Pflock und zieht es, umgelenkt über einen weiteren Pflock, zu sich heran. Jetzt senkt sich der Käfig bei Bedarf automatisch herunter. Doch der eigentlich gute Plan geht nach hinten los, denn das Seil erweist sich als zu dünn, um der auf ihm lastenden Kraft standzuhalten. Es reißt und lässt den Käfig in hohem Bogen ganz oben auf dem Baum landen. Rudi hat sich lächerlich gemacht, da er auf den Baum klettern muss, um den Käfig zurückzuholen.

Muss die Strafe wirklich sein? (© Egmont Ehapa)

Allmählich sind Micky, Minnie, Rudi, Klarabella und Pluto im Urlaub angekommen. Micky verkündet Minnie stolz, dass er Pluto beigebracht hat, Wild aufzuspüren. Pluto schlägt direkt an, nachdem Micky ihm ein Kommando erteilt hat, und zeigt auf einen Busch. Doch dahinter versteckt sich Rudi – womöglich roch sein Atem noch nach der Ente, die er heute verspeist hatte. Micky verabschiedet sich von den anderen, um in aller Abgeschiedenheit auf die Jagd zu gehen. Schnell hat Pluto eine weitere Fährte gewittert. Diesmal handelt es sich in der Tat um eine echte Beute, und zwar einen Hasen, der nun in einen hohlen Baumstamm flüchtet. Pluto jagt ihm hinterher, begegnet aber gleichzeitig einem Stachelschwein, das sich ebenfalls im Baumstamm versteckt hat. Er fährt hoch und Micky muss anschließend sein Gesicht von Stacheln befreien. Kurz darauf hat Pluto eine zweite Spur aufgenommen. Er verschwindet im Gebüsch. Es sieht so aus, als kämpfe er mit einem Tier. Schließlich kommt er zurückgelaufen, und auch Micky beginnt nur einen Moment später, wegzurennen. Als er am Lager ankommt, versucht er noch, die anderen zu warnen vor dem Tier, das er aufgescheucht hat: Ein grummeliger Bär kommt auf die Truppe zugerannt.

Die Auseinandersetzung mit dem Bär muss gut ausgegangen sein, denn Mickys und Rudis Jagdlust kennt weiterhin keine Grenzen. Einige Zeit später haben sie beschlossen, angeln zu gehen. Rudi behauptet, dass er genau weiß, wann die Angelsaison anfängt. Micky vertraut ihm, hat aber ein mulmiges Gefühl: Vertun sie sich auch nur um einen Tag, kann es eine saftige Strafe geben, falls sie jemand kontrolliert. Micky und Rudi verabschieden sich von Minnie und Klarabella. Doch der große Erfolg bleibt aus. Außer einem winzigen Stichling haben sie nichts vorzuweisen. Nach endloser Warterei beißt dann endlich ein dicker Fisch an – doch der Schein trügt. Hinter dem Fisch verbirgt sich ein Jagdaufseher, der ganz genau weiß, wann die Saison anfängt, und zwar jetzt noch nicht. Der Stichling kommt Micky und Rudi teuer zu stehen. Sie müssen eine Strafe von 10 Dollar bezahlen. Anschließend gehen sie zum nahegelegenen Fischhändler, um für viel Geld immerhin ein Abendessen zu bekommen. Auf dem Rückweg läuft ihnen der Jagdaufseher ein zweites Mal über den Weg. Er besteht darauf, dass Micky und Rudi noch einmal 10 Dollar zahlen, da sie vordergründig zu Wiederholungstätern geworden sind. Jedoch wittert Micky eine Chance, um fein aus der Angelegenheit rauszukommen: Er fragt den Aufseher, wie sie zu Meeresfischen kommen können, wenn der Staubsee ein Süßwassergebiet ist. Der Aufseher hat keine andere Wahl, als von der Strafe abzusehen und den beiden sogar die erste Geldstrafe zurückzuzahlen.

An einem weiteren Tag am Staubsee geht Micky mit Pluto spazieren, obwohl er Minnie gleichzeitig versprochen hatte, mit ihr schwimmen zu gehen. Mickys Ausflug mit Pluto hat aber Vorrang – danach will er sich Minnie zuwenden. Als er mit seinem Hund einen Baumstamm überquert, der über einen Bach reicht, bewirkt Pluto, dass der Stamm umfällt. Micky und er treiben auf einen Wasserfall zu, überstehen das Unglück aber unbeschadet. Wieder im Camp angekommen, erwartet sie Minnie, die außer sich ist vor Wut, weil sie denkt, dass Micky lieber mit Pluto als mit ihr Schwimmen geht. Ähnliche Missverständnisse gibt es zwischen Klarabella und Rudi. Klarabella fordert Rudi dazu auf, ihr endlich das Schwimmen beizubringen, aber dieser wiegelt ab, mit der Begründung, er hätte es schon etliche Male vergeblich versucht. Minnie und Micky bieten ihre Hilfe an, aber Klarabella zieht es stattdessen vor, allein Baden zu gehen. Als sie etwa anderthalb Meter tief im Wasser ist, schreit sie, denn ihr Schwimmreifen verliert plötzlich an Luft. Da Klarabella zu ertrinken droht, eilt Rudi sofort los, um sie zu retten. Dabei handelt er aber so hastig, dass das Rettungsboot, mit dem er unterwegs ist, den Boden verliert. Auch Micky versucht, sich schnellstmöglich zu Klarabella durchzuschlagen. Als er mehr oder weniger gut zu ihr durchgekommen ist, muss er allerdings erfahren, dass sie nur vorgetäuscht hat, in Not zu sein, und jetzt sehr von Rudi enttäuscht ist, der es nicht einmal schaffen würde, sie zu retten.

Der Puma verhält sich eher wie eine Katze. (© Egmont Ehapa)

Doch nach einiger Zeit macht sich allmählich Entspannung unter Micky, Minnie, Klarabella und Rudi breit. Eines Mittags beschließen Micky und Minnie, für den Nachtisch Brombeeren zu pflücken, und entfernen sich dafür vom Lagerplatz. Neben einem Brombeerbusch steht auf einmal ein Puma vor ihnen. Beide ergreifen die Flucht, doch Micky schafft es nicht, rechtzeitig auf einen Baum zu springen. Er scheint dem Untergang nahe, wenn nicht – wenn der Puma nicht an ihm, sondern an den Brombeeren interessiert wäre! Tatsache, der Puma liegt auf Micky, sein Interesse gilt aber voll und ganz den Brombeeren, die Micky und Minnie schon gesammelt hatten. Minnie kommt hinzu und stellt fest, dass der vegetarische Puma zahm ist und sich sogar streicheln lässt. Zu dritt kehren alle zum Camp zurück, wo auch Rudi und Klarabella zunächst der Schreck in die Knochen fährt. Sobald sie realisiert haben, dass der Puma lieb zu ihnen ist, beginnen sie dennoch, sich über ihn zu erregen, denn er verspeist das Abendessen. Daraufhin legt er sich auf Rudis Bett und schläft. So kann die Situation nicht bleiben.

Die vier haben den Puma zwar gern, können ihn aber nicht behalten. Sowieso muss eine Alternative her, denn Pumas sind für gewöhnlich nicht zahm, sondern Raubtiere. Da kommt es gelegen, als ein Mann herbeieilt, der sich als Professor Püsterich vorstellt. Das Verhalten des Pumas sei das Resultat seiner neuen Erfindung: einem Serum, das jedes wilde Tier zahm macht. Umgekehrt hat er auch eine Art Gegenmittel erfunden, ein Serum, das jedes zahme Tier wild macht. Mithilfe einer Spritze gedenkt der Professor, den Puma wieder zu seiner wahren Einstellung zurückzuverhelfen, aber Micky widerstrebt dem, da der Puma hier vor Ort, im Zeltlager, womöglich einen großen Schaden anrichten würde. Professor Püsterich lässt die schon gefüllte Spritze auf einen Stuhl fallen. Doch genau dort setzt sich einen Augenblick später Rudi hin und wird prompt gepikst. Er wirft die Spritze weit hinaus auf den Staubsee und beginnt, sich wie ein wildes Tier zu verhalten. Die anderen müssen zusehen, wie Rudi grummelnd in den Wald läuft. Micky fragt den Professor, ob und wo er noch mehr seines Mittels hat, damit er Rudi wieder besinnen kann, jedoch ist alles Gegenmittel in der Spritze, die Rudi in den See geworfen hat. Gegen Abend durchkämmen Micky, Minnie, Klarabella und Professor Püsterich verzweifelt den Grund des Sees, während Rudi beim Anblick des Mondes Laute wie ein Tier von sich stößt.

Jetzt, da offensichtlich feststeht, dass der Urlaub vorzeitig unterbrochen ist, suchen die vier nach einem Ausweg, der Rudi wieder normal werden lässt. Von alleine ist kein Nachlass der Wirkung zu erwarten, weshalb Micky sich mit Pluto, einem Seil und einem Kuchen auf den Weg in den Wald macht. Dort will er Rudi eine Falle stellen. Parallel dazu holt Professor Püsterich das Gegenmittel. Doch Mickys Plan geht nach hinten los; Rudi kommt aus einer Höhle herausgelaufen und überrennt ihn einfach. Klarabella hat Mitleid um ihren Freund. Püsterich bringt den aberwitzigen Vorschlag ein, Rudi zu erledigen, da er keinen Nutzen mehr für die Wissenschaft bringe. Dadurch ist Micky noch mehr erpicht darauf, Rudi zu fangen. In einem zweiten Anlauf versucht er, ihn mit einem Lasso zu fangen, aber Rudi schwingt sich von einem Baum zum nächsten. Micky gelingt es gerade so, an ihn heranzukommen, doch Rudi will immer noch entwischen, auch mit einem Lasso um den Hals. Micky hat Rudi schon gehabt, verliert ihn aber wieder. Zusammen mit Klarabella, Minnie und Pluto kehrt er zum Lager zurück. Auf dem Weg dorthin begegnet ihnen Professor Püsterich, der übel zugerichtet wurde. Dafür hat er den Einfall, alle Büsche in der Umgebung mit seinem Serum zu beträufeln, denn es wirkt auch auf Kontakt – wie er gerade eindrucksvoll am Puma getestet hat. Alle strengen sich an, möglichst viele Büsche zu erwischen, an denen Rudi vorbeikommen könnte, doch sie müssen später zu ihrer Enttäuschung feststellen, dass zwar Tiere des halben Waldes zahm geworden sind, Rudi sich aber nicht darunter befindet.

Rudi hat sich in ein wildes Tier verwandelt! (© Egmont Ehapa)

Zusehends wird besonders Klarabella von mangelnder Zuversicht geplagt, zumal Professor Püsterich mit absurden Vorschlägen – wie etwa ein Tier auf Rudi zu hetzen und es ihn beißen zu lassen – die Lage nicht ernsthaft verbessert. Einzig Micky denkt noch klar. Als Minnie plötzlich herkommt und erzählt, dass Rudi im Staubsee Fische fängt, schnappt sich Micky mit Püsterich ein Boot und rudert zu ihm. Sein Plan besteht diesmal darin, ihn mit einem Angelhaken zu erwischen, der mit dem Serum präpariert ist. Der Plan funktioniert zuerst wie gedacht: Micky und der Professor schleichen sich an Rudi heran, dann wirft Micky die Angel aus und trifft damit Rudi. Im Gegenzug bleibt aber die erhoffte Wirkung des Serums aus und Rudi schubst das Boot um, sodass es kentert. Professor Püsterich hat sich in der Flasche geirrt. Niedergeschlagen kehren die beiden zu Minnie und Klarabella zurück, doch es erwartet sie auch noch jemand anders: Rudi, der soeben wieder „zahm“ geworden ist. Micky und der Professor sind verwundert, bis sich aufklärt, dass Klarabella Rudi mit einer Flasche des Gegenmittels an den Kopf gestoßen hat.

Kaum ist Rudi wieder der alte, fängt auch Klarabella wieder an, ihm Vorwürfe zu machen. Nach dem Abenteuer wollen Minnie, Micky, Klarabella und Rudi ihre Zelte abbrechen. Professor Püsterich verabschiedet sich und kündigt schon sein nächstes wissenschaftliches Projekt an. Micky und Rudi nehmen sich Schaufel und Harke, um den Zeltplatz sauber zu hinterlassen – so sauber, als wäre nie jemand dort gewesen. Nachdem alles aufs Auto verladen worden ist, kann die Rückreise nach Hause angetreten werden. Eigentlich, denn die Batterie des Autos ist nach der langen Standzeit leer. Zufälligerweise kommt genau jetzt ein Sheriff vorbei, der die fünf darauf hinweist, dass sie sich hier auf Privatgelände befinden und jegliches Zelten verboten ist. Auf die ehrliche Antwort von Micky hin, dass die Batterie leer sei, gibt der kräftige Sheriff dem Wagen einen Schubs, und behauptet stolz, dass sie glücklich sein könnten, dass er sie vorher erwischt habe.

Hintergrund[Bearbeiten]

Klarabella und Rudi als Nebenfiguren[Bearbeiten]

Die Geschichte ist vor allem aufgrund der Beziehung zwischen Klarabella Kuh und Rudi Ross interessant. Immer wieder kommt es zwischen dem Liebespärchen zu Streitereien, da Rudi in seiner Überheblichkeit gern einmal sich selbst überschätzt und Klarabella auf diese Selbstüberschätzung mit Verachtung reagiert. Diese Dynamik mit Hang zur Dramatik wird besonders in der ersten Hälfte von Ein tierisch wilder Trip deutlich sichtbar, beispielsweise als Rudi, der sein Talent fürs Schwimmen und Retten von in Not geratenen Personen anpreist, beim Versuch, Klarabella – die offensichtlich zu ertrinken droht – aus der Notlage zu befreien kläglich scheitert. Andererseits geht der Witz dieser Szenerie davon aus, dass Klarabella lediglich vorgetäuscht hat, in Seenot zu sein, womit sie Rudis überheblichem Verhalten in nichts nachsteht. Besonders ihr schnelles Umschalten von Verachtung zu Mitleid, als sich Rudi im späteren Verlauf in ein wildes Tier verwandelt, lässt die beiden wie ein Paar aus einer Screwball-Komödie erscheinen, die sogar noch exzentrischer als frühe Versionen von Micky und Minnie sind.[1]

Ein Beispiel dafür ist etwa, als Klarabella zu Beginn des Urlaubs über Rudi lästert und meckert, als er die Sachen packt oder den Käfig mit Essen hoch oben im Baum verschwinden lässt, andererseits aber erklärt: »Ich habe immer gesagt, dass es keinen feineren Kerl gibt als Rudi Ross!«, nachdem sich Rudi durch das Serum von Professor Püsterich verwandelt hat. Doch sobald wieder alles beim alten ist, fällt Klarabella in ihr altes Muster zurück und nörgelt ohne Unterlass über ihren Freund, wodurch beide beizeiten wirken wie ein stereotypes altes Ehepaar.[2]

Die Beziehung zwischen Rudi und Klarabella gehört zu Floyd Gottfredsons witzigsten und nachhaltigsten Kreationen der frühen 1930er Jahre. In dieser Zeit gelang es ihm, starke Nebenfiguren aufzubauen, die er so gut und genau charakterisierte, dass sie dem Leser im Gedächtnis blieben. Später war es möglich, Klarabella und Rudi in eigenen Geschichten zu verwenden. In Ein tierisch wilder Trip wird ihre Beziehung erstmals auf den Sonntagsseiten ausführlich besprochen, nachdem sie in den Tagesstrips schon in den Geschichten Lösegeld für Minnie (1931, hier besonders in der Eröffnungsszene) und Der große Waisenhausraub (1932) aufgesponnen wurde.[1] Den Sonntagsseiten ist es dabei möglich, die beiden in einer anderen Herangehensweise darzustellen, die nicht auf kurze, schnelle und klare Gags abzielt, sondern sich Zeit nimmt, um über viele kleine Stationen zu einem Gag zu gelangen.

Aufbau[Bearbeiten]

Die Geschichte gliedert sich in zwei Teile, von denen der erste durch die vielen Gags heraussticht und die Beziehung zwischen Rudi und Klarabella einleitet, und von denen der zweite einen Wendepunkt in Rudis und Klarabellas Beziehung markiert, da Rudi durch das Serum von Professor Püsterich plötzlich ein anderes Bewusstsein hat. Gleichzeitig ist der zweite Teil vom Auftreten Professor Püsterichs geprägt, einem weiteren schrägen Erfinder, der es nicht so genau mit der Menschlichkeit nimmt. Schon in Burg Unfried (1932–1933) waren Micky und Rudi den verrückten, affenartigen Wissenschaftlern Ecks, Duplex und Triplex begegnet, die damals aber nicht nur komische Vorschläge unterbreiteten, sondern es eindeutig auf sie abgesehen hatten. In Ein tierisch wilder Trip ist es Professor Püsterich, dem diese Rolle innewohnt, und der dadurch Mickys Leben und das seiner Freunde gehörig auf den Kopf stellt. Bei Professor Püsterich ist eine ähnliche Sinneswandlung festzustellen wie bei Ecks, Duplex und Triplex: So will er Rudi erschießen, um Micky zu helfen. In Burg Unfried gelang es Micky, die drei Wissenschaftler mittels von Hypnosestrahlen zum Guten zu bekehren und ihnen alle bösen Gedanken auszutreiben; in Ein tierisch wilder Trip muss Micky gleichfalls einschreiten und Püsterichs Vorschläge beurteilen, um Sicherheit für Rudi, Klarabella, Minnie und Pluto zu gewährleisten.

Trivia[Bearbeiten]

  • Micky geht nicht nur während dieser Geschichte gerne jagen, sondern auch einige andere Male. So etwa auf den Sonntagsseiten vom 24.12.1933 oder 04.11.1934.

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Thad Komorowski: Ruf der Wildnis. Floyd Gottfredson Library Spezial 1, Egmont Ehapa Media, Berlin 2023, S. 154;
  2. J. B. Kaufman: Immer wieder sonntags. Floyd Gottfredson Library Spezial 1, Egmont Ehapa Media, Berlin 2023, S. 12–13.