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Mau Heymans

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Maurits Heymans (* 14. April 1961 in Veldhoven, Niederlande), besser bekannt als Mau Heymans, gilt als einer der produktivsten niederländischen Disney-Zeichner und -Autor. Sein Werk umfasst über 1000 Geschichten, dazu noch unzählige Coverillustrationen.

Mau Heymans, 2009

Leben[Bearbeiten]

Ein Selbstporträt Mau Heymans’, gezeichnet für das TGDDSP 16 (2010) auf Grundlage eines Gemäldes, das den Apostel Paulus zeigt, von Rembrandt (© Egmont Ehapa)

Mau Heymans wuchs gemeinsam mit einer Schwester und seinem ein Jahr älteren Bruder Bastiaan „Bas“ Heymans in verschiedenen Orten in den Niederlanden und Belgien auf.

Insgesamt beschreibt Mau Heymans seine Kindheit als eine glückliche Zeit, auch wenn er oft umgezogen ist und die Familie einmal für etwa ein Jahr in einem „Spukhaus“ in Belgien lebte, das bei Wind und Wetter gerne mal Geräusche von sich gab.

In seiner Kindheit las Mau Heymans mit Begeisterung u.a. Gaston, Albert Enzian, Lucky Luke oder auch Asterix-Comics. Außerdem stibitzte er immer heimlich Disney-Comics aus der Schulbibliothek um sie immer und immer wieder zuhause lesen zu können. Eine besondere Faszination übten vor allem die Werke von Carl Barks, dessen Geschichten in besagten Comics erschienen, auf ihn aus. Jedoch erfuhr er erst Jahre später, aus wessen Feder die Geschichten stammen. Auch Tina, eine niederländische Mädchenzeitschrift, las er in den 1970ern und 1980ern aufgrund der darin enthaltenen, laut eigener Aussage „fantastischen Comics“ sehr gerne.

Seinen Schulabschluss machte er in ’s-Hertogenbosch (im allgemeinen Sprachgebrauch nur Den Bosch genannt) am dortigen Gymnasium.

Später zog Mau Heymans mit seinem älteren Bruder Bas nach Amsterdam, wo sie zunächst gemeinsam Undergroundcomix anfertigten. Im Jahr 1985, im Alter von 24 Jahren, entdeckte er zufällig in einem Amsterdamer Antiquariat jene Disney-Comics, die er noch aus seiner Kindheit kannte. Diesen Moment beschreibt er in einem Interview mit Gerd Syllwasschy als so etwas wie eine „Offenbarung“.[1]

Zuvor hatte Mau ein Studium abgebrochen und sich immer wieder als Hilfsarbeiter in Fabriken verdingt. Auch war er zeitweise in der Hausbesetzerszene aktiv. Er sagt von sich selbst, dass er sich nur schlecht in gesellschaftliche Strukturen einfügen kann, was ihm nun als Comicautor und -zeichner sehr zugute kommt.

Zu seinen Zeichner-Vorbildern zählt er neben Barks vor allem Daan Jippes, der seiner Meinung nach gleich auf Carl Barks folgt. Bei den Autoren nennt er Jan Kruse und Evert Geradts, die ihn sehr inspirieren.
Seine Lieblingsfigur ist eindeutig Donald Duck. Aber die die drei Neffen, Tick, Trick & Track und Gustav Gans zeichnet er ebenfalls sehr gerne. Wen er aufgrund seiner Persönlichkeit überhaupt nicht mag ist Dagobert Duck; zeichnet ihn aber dennoch sehr gerne. Als „perfektesten“ Zeichner der drei Neffen bewundert er Vicar.

Privates[Bearbeiten]

Mau Heymans besitzt kein Auto und bewegt sich in der Stadt in der Regel auf Inlineskates fort. Er lebt, wie sein Bruder Bas, in Amsterdam. Mit seinen beiden Geschwistern macht er gerne Musik, wobei er die Klarinette spielt.
Seit ein paar Jahren tanzt er leidenschaftlich gerne Tango.
Heymans interessiert sich sehr für Filme, insbesondere jene aus den 1930er bis 1950er Jahren, aufgrund der wenigen Spezialeffekte die damals nötig waren. Dazu sagt er, dass es gut möglich sei, dass auch Carl Barks sich von diesen Filmen für seine Geschichten hat inspirieren lassen.

Der Weg zum Zeichnen[Bearbeiten]

Das Zeichnen eignete er sich autodidaktisch an. In seiner Jugend oder Kindheit hat er eigentlich so gut wie nie gezeichnet. Ab und zu zeichnete er gemeinsam mit seinem Bruder Bas Inseln, für ein Spiel, das sie selbst erfunden hatten. Aber inspiriert durch die Carl Barks-Geschichten, dessen Namen er nun nach dem erneuten Lesen der Geschichten aus dem Amsterdamer Antiquariat erfahren hatte, und der Meinung, „mindestens so gut zeichnen zu können, wie die heutigen Zeichner“, brachte er sich das Zeichnen selber bei. Seine erste Geschichte wurde vom Zeichnerischen mit jeder Seite besser. Als er am Ende die letzten Seiten mit den ersten Seiten verglich, war er schockiert über die zuerst angefertigten Zeichnungen, sodass er die Geschichte immer und wieder neu zeichnete. Dieser Prozess dauerte knapp ein Jahr, bis er die Geschichte schließlich seiner Großmutter zeigte und sie sofort begeistert war. Sie ermutigte ihn dazu, beim Oberon-Verlag anzufragen. Mau war jedoch nicht von seiner Arbeit überzeugt, ging dann aber doch zum Vorstellungsgespräch, da er es seiner Großmutter versprochen hatte.

Dort traf er 1987 auf den Chefredakteur des Donald Duck Weekblads, Thom Roep, der ihn immer wieder ermutigte. Trotz aller Widerstände, die auch ein weiterer Redakteur auszuüben vermochte.
Er bekam schließlich den Auftrag, eine von Jan Kruse geschriebene Duck-Geschichte zu illustrieren. Seine erste im Donald Duck Weekblad veröffentlichte Geschichte wurde ohne Titel in der Ausgabe 03/1987 veröffentlicht; diese Geschichte erschien in Deutschland erstmalig im Jahr 2016 in DDSH 345 als Schaffensfreude im Schnee[2]. Zunächst bekam er auch nur Aufträge, Geschichten zu zeichnen. Mittlerweile schreibt er aber auch die meisten Skripts seiner Geschichten selbst. Seine erste vollständig selbst gefertigte Geschichte ist der Zehnseiter Insectenbestrijding von 1988, der in Deutschland noch unveröffentlicht ist[3].

An Don Rosas Geschichte Der magische Tunnel war Mau Heymans ebenfalls insofern beteiligt, als dass er die beiden ersten Seiten überarbeitete, um sie – in den Augen des Artdirectors von Oberoneuropäischer aussehen zu lassen. Dies war das einzige Mal, dass an einer Geschichte von Don Rosa herumgebastelt wurde.

Zeichenstil[Bearbeiten]

Mau Heymans Zeichenstil ähnelt dem, was in den Niederlanden üblich ist. So haben seine Enten vergleichsweise lange Hälse und einen recht langen, flachen Schnabel. Den flachen Schnabel hat er von Carl Barks übernommen.
Seine Geschichten sind eher actionreich und spielen zumeist innerhalb der Stadtgrenzen Entenhausens, wenngleich er die Natur grundsätzlich mag und auch gerne Geschichten in der Natur beherbergt. Er mag vor allem das technische und geradlinige, was Straßen und Häuser vorgeben. Am liebsten fertigt er längere Geschichten; um Einseiter kümmert er sich nur, wenn er vom Verlag darum gebeten wird.
Als er 2005 einige Seiten mit Einseitern zum Tuschen nach Spanien zu Comicup schicken wollte, erfasste eine eine Windböe das Briefkuvert mit den fertigen Zeichnungen. Das deutete er als ein Zeichen, die Produktion dieser Geschichten zu verschieben. Das Kuvert tauchte nie wieder auf, sodass er die Geschichten erneut anfertigen musste und diese erst ab 2006 erschienen.
Da Mau selbst Vegetarier ist, erklärt es sich von selbst, dass in seinen Geschichten auch kein Fleisch verzehrt wird.[4]
Auch zeichnen sich seine Zeichnungen durch eine hohe Detaildichte aus.

„Wimmelbilder“[Bearbeiten]

Darüber hinaus zeichnet Mau Heymans auch gerne überformatige Bilder zu einem festen Thema mit möglichst vielen Disney-Charakteren. Beispiele wären da unter anderem ein undatiertes und unbetiteltes, erstmals 2014[5] auf dem facebook-Profil des Donald Duck weekblads hochgeladenes Bild eines (Herbst-)Sturms über dem Geldspeicher und in der Duckipedia im Oktober 2024 zum Bild des Monats ernannt wurde, oder auch das Bild eines Banketts aus der Geschichte „Held 2000“ (erstmals auf Deutsch erschienen im MMM 16/1994[6]); das Bild ist hier im Abschnitt Trivia in den Artikel eingebunden.
Diese Bilder ähneln deutlich den im deutschen Sprachraum bekannten, sogenannten „Wimmelbildern“.

Die (Zeichen-)Arbeit an sich[Bearbeiten]

Da Mau Heymans das Zeichnen nicht professionell gelernt hat, übergibt er die Tuscharbeiten an das Comicup-Studio in Barcelona. Dort vertraut er auf die Fähigkeiten des Leiters des Studios, Tony Fernández. Er sagt dazu selbst, dass er fürs Tuschen keine Geduld hätte. Auch zeichnet er alle Bilder nur mit Bleistift. Wenn er aber muss, so könne er allerdings auch selber tuschen. Auf die Frage, ob er sich eine Geschichte gemeinsam mit seinem Bruder Bas vorstellen könnte, antwortete er mit einem klaren „Nein“. Der Zeichenstil sei zwar ähnlich veranlagt, aber dadurch, dass Bas studiert habe, hätte er auch eine ganz andere Herangehensweise. Das würde nicht funktionieren. Dass der Zeichenstil ähnlich sei, liege daran, dass Bas als Erster Maus Geschichten getuscht habe, ehe er diese Arbeit an Comicup abgab.

Mau Heymans arbeitete häufig mit Kirsten de Graaff zusammen, bis sie sich 2017 von Disney-Comics zurückzog. Gemeinsam entwickelten Heymans und de Graaf Ende der 1990er Jahre die Figuren Dicky, Dacky und Ducky weiter, da sie ihnen zu selten in Comics auftauchten und verpassten ihnen so einen neuen Look.

Mittlerweile arbeitet er überwiegend von zuhause aus, setzt sich aber auch gerne mal an ungewöhnliche Orte zum Zeichnen, wie beispielsweise in ein Café - eben „dort, wo das Leben stattfindet“, so Heymans. Anfangs zeichnete er im Büro des Verlags, hat nun aber freie Hand und fühlt sich so auch am Wohlsten. Er zeichnet meist bis spät in die Nacht, sodass er meist erst gegen 10 Uhr morgens aufsteht.

Mau liebt es, Barks-Figuren in seinen Illustrationen zu „verstecken“. (© Disney)

Trivia[Bearbeiten]

  • Ein Satz aus einem Mau-Heymans-Comic, den er mit Kirsten de Graaff anfertigte, schaffte es in den Niederlanden sogar zu einem geflügelten Wort: „Wie ben ik? Wat doe ik hier? Waar is mijn Roddelflop?“ (aus der Geschichte „Was sagte Hannibal?“/„Een geniale weddenschap“; ins Deutsche übersetzt wurde daraus „Wer bin ich? Was tue ich hier? Wo ist mein Blablatt?“)[7][8]
  • Neben Was sagte Hannibal? ist die Geschichte Das Schlaue Buch als beliebteste Geschichte Mau Heymans’ im Inducks gelistet[9]. Besser gelistet ist dort nur die Geschichte Der magische Tunnel von Don Rosa, wo er allerdings nur an zwei Seiten zeichnerisch beteiligt war.
  • Mau liebt es, Barks-Figuren in seinen Illustrationen wieder aufleben zu lassen. Besonders der Zombie Bombie hat es ihm angetan.
  • Heymans fertigte anlässlich der 2500. Ausgabe des niederländischen Donald Duck Weekblads, die im September 2000 erschien, die zweiteilige Geschichte Weer brandweerman. Hier hat auch der Gründer des Comicbuchladens Lambiek, Kees Kousemaker, einen Cameo als Comicverkäufer mit dem Namen Cees Sokkenstopper.[10][11] In Deutschland erschien die Geschichte unter dem Titel „Zurück zur Feuerwehr“ im DDSH 282 (2010).
  • Die Geschichte Held 2000 (siehe auch Abschnitt „Wimmelbilder“) erschien sowohl in den Niederlanden im Donald Duck weekblad, in Norwegen im dortigen Donald Duck & Co als auch in Deutschland im Micky Maus Magazin in der jeweiligen 2000. Ausgabe.

Quellen & Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]