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Wolfgang J. Fuchs

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Wolfgang J. Fuchs (2019)

Wolfgang J. Fuchs (* 16. September 1945 in Unsleben, Unterfranken; † 20. Januar 2020 in München) war ein deutscher freier Journalist, Sachbuchautor, Comicautor, -zeichner und -übersetzer sowie Comic- und Trickfilmexperte. Er war einer der ersten deutschen Comic-Forscher.[1]

Leben und Werk[Bearbeiten]

Fuchs studierte Zeitungswissenschaft mit den Nebenfächern Anglistik und Amerikanistik.[1]

Lesern der Disney-Comics ist er hauptsächlich als Autor redaktioneller Beiträge bekannt, die regelmäßig in Die tollsten Geschichten von Donald Duck Sonderheft, aber auch gelegentlich im Lustigen Taschenbuch (z.B. in den redaktionellen Teilen zum 100. Jubiläum von Walt Disney 2001), erschienen. So verfasste er von DDSH 117 (Januar 1992) bis zu seinem Tod im Jahr 2020 die „Entenhausener Geschichte(n)“ (bis DDSH 394 (März 2020) da Fuchs noch zwei Beiträge Vorlauf geschrieben hatte); später auch noch das „Zeichnerporträt“, übersetzte aber auch redaktionelle Beiträge aus dem Englischen und war an der Zusammenstellung und redaktionellen Betreuung der Reihe Heimliche Helden beteiligt. Zudem verfasste der „Entdecker von Carl Barks“ und Barks-Forscher die informativen Vorworte/Hintergrundtexte in der Ehapa-Albenreihe Barks Comics & Stories. Des Weiteren zeichnete er sich für das Vorwort und das Interview mit Jan Gulbransson in Hall of Fame 4 verantwortlich und verfasste einen Artikel über Vicar in Hall of Fame 13. Auch im DDSH Spezial erschienen des Öfteren Beiträge von Fuchs. In der Reihe Die großen Klassiker, die im Horizont-Verlag erschien, schrieb er einige Vorworte.

An seinem 20. Geburtstag traf er Walt Disney und dessen Frau Lillian auf einer Ausstellung in München. Er schrieb 1971 gemeinsam mit Reinhold C. Reitberger das Buch „Comics – Anatomie eines Massenmediums“, das mittlerweile als Standardwerk in der Comicforschung gilt.[1] Zudem verfasste er, ebenfalls mit Reitberger, das „Comics-Handbuch“, das 1978 erschien. Auch arbeitete er an Maurice Horns „The World Enzyclopedia of Comics“, dem „The Who’s Who of American Comic Books“ (Jerry Bales/Hames Ware, 1973–1976, vier Bände) und dem „Filmnotizbuch 1978/79“ mit. Er verfasste zahllose Beiträge für Funk und Zeitschriften.[2][3]

Zusammen mit Reitberger hat Fuchs die Werbecomics „Berry der Plantagenbär“ für das Instant-Kakaogetränk Kaba geschrieben, gezeichnet und gelettert.[1]

Neben seiner „duckischen“ Tätigkeit hat er auch diverse Bücher über amerikanische Themen und Filmstars verfasst und/oder übersetzt.

Für die Comicserie „Prinz Eisenherz“, verlegt von Heinz Pollischansky, verfasste er die Vorworte und betätigte sich jahrelang als Übersetzer der Serie.[1][4] Zudem fertigte er bei einigen Ausgaben Collagen von Schlüsselszenen an.[1]

Fuchs war Chefredakteur des Garfield-Magazins, das Rolf Kaukas Schwiegersohn Uli Pohl konzipiert hatte.[1] Er übersetzte auch bis zu seinem Tod die Garfield-Gesamtausgabe der Egmont Comic Collection.

Fuchs übersetzte Brian Fies' ursprünglich als Web-Comic veröffentlichte, autobiographische Geschichte Mom's Cancer, welche 2005 mit dem Eisner Award ausgezeichnet wurde. Nachdem der Comic in Buchform veröffentlicht wurde, wurde die Online-Veröffentlichung aus dem Netz genommen. Der Band erhielt unter dem Titel Mutter hat Krebs mit der Übersetzung von Fuchs 2007 den Deutschen Jugendliteraturpreis.[5]

Berühmt-berüchtigt ist der „Faux-pas“, dass in „Comics – Anatomie eines Massenmediums“ zwar Carl Barks erstmals deutschen Lesern vorgestellt wurde, aber in der Schreibweise „Barx“. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Buches wussten Fuchs und Reitberger aber schon, dass es „Barks“ hätte heißen müssen. Da damals jedoch noch mit Fotosatz gearbeitet wurde, konnte der Fehler zunächst nicht rückgängig gemacht werden. Zudem fand der Verleger die Analogie Barx – Marx so interessant, dass der Fehler entgegen der Bitten der Autoren – wobei Fuchs stärker auf die Korrektur drängte als Reitberger[1] – erst nach der zweiten Auflage bereinigt wurde. Der „Faux-pas“ war dadurch zustandegekommen, dass Fuchs und Reitberger zwei Quellen über Barks zur Verfügung hatte, und die mit genaueren Informationen Barks „Barx“ nannte, die mit fehlerhaften Infos jedoch „Barks“.[1]

In diesem Beitrag stand ursprünglich auch, dass Fuchs nicht unumstritten sei, weil er dazu neige, sich zu sehr auf bestimmte Quellen wie Trickfilme zu verlassen (ohne dass dies näher belegt wurde). Unumstritten oder nicht, stützte sich Fuchs jedoch nicht nur auf Trickfilme und nicht nur auf Comics, sondern war der Ansicht, dass man Trickfilme, Comics, Biografien und viele andere Quellen nutzen muss, um die Phänomene Duck und Entenhausen einigermaßen gerecht würdigen zu können. Dass Fuchs bei diesem Bemühen bei dem einen oder anderen Leser gelegentlich in ein Fettnäpfchen trat, war zwar nicht beabsichtigt, aber vermutlich auch nicht zu vermeiden.

Fuchs starb am 20. Januar 2020 im Alter von 74 Jahren. Er lebte von 1946 bis zu seinem Tod in München.[1] Fuchs hinterlässt seine Ehefrau, einen Sohn und eine Tochter.[1][6]

Die Duckipedia hat einen Nachruf auf Wolfgang J. Fuchs verfasst, der hier nachgelesen werden kann. Außerdem wurde in DDSH 394 ein Nachruf abgedruckt, der von Joachim Stahl geschrieben wurde.

Er war nicht mit der Disney-Comic-Übersetzerin und Micky-Maus-Chefredakteurin Dr. Erika Fuchs verwandt.

Redaktionelle Mitarbeit bei der Egmont Comic Collection[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]