Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2
Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 (Originaltitel: Pirates of the Caribbean - Dead Man's Chest) ist eine Koproduktion zwischen Walt Disney Pictures und Jerry Bruckheimer Films.
Dieses Action-Abenteuer mit Fantasy-Elementen und viel Humor ist der zweite Teil des Franchises, das mit dem Erfolgsfilm Fluch der Karibik aus dem Jahr 2003 begann. Ein Großteil des Stabs von Teil eins konnte auch für diese und für die nächste Fortsetzung gewonnen werden. Die Dreharbeiten an Teil 3 haben parallel zu denen von Fluch der Karibik 2 begonnen.
Die Hauptrollen sind erneut mit Johnny Depp, Keira Knightley und Orlando Bloom besetzt, neu hinzugekommen sind Bill Nighy als der Bösewicht Davy Jones und Naomi Harris als Tia Dalma. Als Regisseur ist wieder Gore Verbinski tätig. Wie bereits der erste Teil erhielt auch Fluch der Karibik 2 eine PG-13-Freigabe, womit er der erst zweite Disney-Film mit solch einer Einstufung ist. Allerdings geht Fluch der Karibik 2 noch weiter als Teil eins und geht bis an die Grenzen dessen, was man mit einer PG-13 Freigabe machen kann.
Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 startete am 7. Juli 2006 in den USA. Aufgrund der Fußball-WM entschied sich Buena Vista Deutschland, den deutschen Starttermin auf den 27. Juli 2006 zu legen, einige Tage nach dem Ende der WM.
Der Film brach zahlreiche Rekorde, darunter den für den besten Starttag und das beste Startwochenende in den USA. Während seiner Laufzeit wurde Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 zum erfolgreichsten Film in der Geschichte der Walt Disney Company.
Inhaltsangabe[Bearbeiten]
An einem dunklen, stürmischen und regnerischen Tag soll eigentlich die Hochzeit von Elizabeth Swann und Will Turner stattfinden. Doch nachdem bereits das außerordentlich schlechte Wetter die Pläne durchkreuzte, taucht zu allem Übel Lord Cutler Beckett und eine Delegation seiner East India Trading Company in Port Royal auf. Beckett lässt Will Turner verhaften und sorgt in der Hafenstadt für Verwirrung und Besorgnis. Gouverneur Weatherby Swann bittet erbost um Aufklärung - woraufhin Beckett Swann den Haftbefehl für seine Tochter Elizabeth vorlesen lässt. Beckett klärt auf, weshalb er in Port Royal eingefallen ist: Er verurteilt Will Turner, Elizabeth Swann und Norrington, der den Dienst quittiert und die Hafenstadt verlassen hat, zum Tode, da sie dem Piraten Captain Jack Sparrow zur Flucht verholfen haben.
Dieser entkommt gerade wieder Mal auf eigenartige Art und Weise einer brenzligen Situation: In einem Grab verlässt er ein unheimliches türkisches Gefängnis, aus dem er die Zeichnung eines Schlüssels mitgehen ließ. Die Crew von Jack Sparrow ist wenig erfreut: Die letzten Unternehmungen waren allesamt sehr erfolglos und von Jacks Ausflug in das Gefängnis haben sie sich auch mehr versprochen. Doch Jack besteht auf seiner Autorität als Captain und erklärt, dass er den Schlüssel sucht, der auf der Zeichnung abgebildet ist.
Will Turner wird währenddessen von Beckett ein Angebot gemacht: Er soll mit Jack Sparrow seinen sagenumwobenen Kompass gegen eine Begnadigung mitsamt Kaperbrief eintauschen, und dann den Kompass an Beckett aushändigen. Beckett lässt es so aussehen, als ob er in diesem Falle auch Will und Elizabeth begnadigen will, doch wie Gouverneur Swann später erkennt, spielt Beckett ein falsches Spiel. Sein Versprechen einer Begnadigung galt nur für Sparrow.
Sparrow trifft in der Nacht Stiefelriemen Bill Turner, Wills tot geglaubten Vater. Nachdem er von seinen gegen Jack meuternden Crewkameraden an eine Kanone gebunden und in die Tiefen des Ozeans geworfen wurde, nahm er Davy Jones' Angebot an und wurde zu einem verfluchten Piraten, der zwar dem Tod entkommt, dafür aber in seinem Dienst auf der Flying Dutchman anheuern muss. Stiefelriemen Bill ist an Bord von Sparrows Schiff, der Black Pearl, gekommen, um ihn darauf hinzuweisen, dass die Zeit gekommen ist, seine Schuld bei Jones zu begleichen: Als Jones für Sparrow die Black Pearl geborgen hat, musste ihm Captain Jack Sparrow seine Seele versprechen - nach 13 Jahren wird Jones sie holen, indem er entweder Jack zum Teil seiner Crew macht oder den furchtbaren Kraken auf ihn hetzt. Da Jack nicht auf die Dutchman möchte, kennzeichnet Stiefelriemen Bill ihn mit dem schwarzen Mal. Von nun an kann jederzeit der Kraken auftauchen und Jack Sparrow töten. Jack gerät in Panik und sucht Schutz auf dem Land.
Unwissend dessen macht sich Will, nachdem er sich von seiner geliebten Verlobten verabschiedet hat, auf die Suche nach Jack Sparrow. Nachdem sich Will umgehört hat, vermutet er ihn auf einer abgelegenen Insel, abseits der Zivilisation.
Dort begegnet er allerdings erstmal nur der Black Pearl und Cottons Papagei. Doch dann wird er von einem eingeborenen Kannibalenstamm betäubt und gefangengenommen. Die Eingeborenen bringen Will zu ihrem Häuptling: Jack Sparrow.
Jack befiehlt in einer seltsamen Sprache den Eingeborenen, Will wegzubringen und bittet ihn darum, ihm zu helfen. Will ist deshalb sehr verwirrt und erfährt in einem Käfig aus Menschenknochen von Sparrows Weggefährten Master Gibbs, dass sie auf dieser Insel gestrandet sind – der Stamm, die Pelegostos, nahmen die Crew als Gefangene und verspeisten einen Teil der Mannschaft. Den Rest sperrten sie in zwei Käfige über einem tiefen Abgrund – Jack Sparrow hingegen wurde von ihnen zum Häuptling gemacht. Dies allerdings nur, weil sie denken, er sei ein Gott, der in einer menschlichen Hülle gefangen ist. Sie wollen ihm den Dienst erweisen und ihn verspeisen, damit er wieder frei ist.
Während Jack verzweifelt versucht zu fliehen, kann sich eine Hälfte der noch lebenden Crew der Black Pearl aus ihren Käfigen befreien - die andere Hälfte stürzt in die tödliche Tiefe. Will, Gibbs, Cotton, Marty und ein weiteres Crewmitglied machen sich auf den Weg zur Pearl, als Sparrow nach einem misslungenen Fluchtversuch als Spießbraten über ein Feuer geschnürt wird. Allerdings kann er erneut fliehen, erregt dabei aber das Aufsehen der Pelegostos und fällt bei seiner Flucht eine Schlucht hinunter.
Will und die Crew kommen schließlich bei der Black Pearl an, die von Pintel und Ragetti, die mit Hilfe des „Schlüsselhundes“ aus dem Gefängnis von Port Royal fliehen konnten, wieder seetüchtig gemacht wurde. Das plötzliche Auftauchen der beiden Piraten mitsamt des Hundes wird nach kurzem Stutzen akzeptiert – schließlich ist ein ganzer Stamm von Kannibalen hinter ihnen her, weshalb solche Themen keine große Relevanz haben.
Kurz bevor die Pearl in See sticht, kann Jack Sparrow an Bord gehen. Die Pelegostos sind zunächst enttäuscht, doch dann entscheiden sie sich, den Hund zu verfolgen, der sich weiterhin auf der Insel befindet.
Will fordert nun Jack dazu auf, ihm den Kompass zu geben, doch Jack weigert sich. Er verspricht Will den Kompass, wenn er ihm als Gegenleistung den Schlüssel von Davy Jones bringt.
Unterdessen wird Elizabeth Swann in einer Nacht- und Nebelaktion von ihrem Vater aus dem Gefängnis befreit. Er erklärt ihr, dass er zwar Will Turner vertraut, jedoch Becketts Trick durchschaut hat und deshalb nicht mit ansehen will, wie seine geliebte Tochter gehängt wird. Deshalb hat er einen befreundeten Schiffskapitän darum gebeten, Elizabeth nach London zu fahren, wo sie sich beim König in Sicherheit bringen soll. Doch als Gouverneur Swann und Elizabeth am Hafen von Port Royal ankommen, muss der Gouverneur mit ansehen, wie der Kapitän von Mercer, Becketts Assistent, ermordet wird. Daraufhin nimmt Mercer Gouverneur Swann gefangen.
Elizabeth konnte jedoch fliehen. Sie bricht bei Beckett ein und zwingt ihn mit Hilfe einer Pistole dazu, einige Kaperbriefe zu unterschreiben. Daraufhin flieht sie mitsamt den Kaperbriefen.
Jack Sparrow und seine Crew haben sich währenddessen bei der Voodoopriesterin Tia Dalma eingefunden. Diese soll Jack Sparrow dabei helfen, den Schlüssel zur Truhe des Todes zu finden. Aus diesem Anlass erzählt sie den Anwesenden die Geschichte von Davy Jones: Er verliebte sich unsterblich in eine unbezwingbare Frau. Doch sein Liebeskummer wurde so groß, dass er sich das Herz herausriss und es in die besagte Truhe einschloss, die er vor der Welt versteckt hält.
Tia Dalma stellt zudem fest, dass Jack Sparrows magischer Kompass nicht funktioniert, dass Sparrow das schwarze Mal anhaftet und dass er deshalb in großer Gefahr ist. Sie gibt ihm ein Glas voll Dreck, dass ihm Sicherheit geben soll. Zuletzt gibt sie Sparrow, Turner und ihren Gefährten den momentanen Aufenthaltsort der Flying Dutchman preis.
An diesem Ort angekommen entsendet Jack Sparrow Will Turner zu dem Schiffswrack, das Turner zunächst noch für die Dutchman hält. Doch es stellt sich heraus, dass dieses Schiff von dem furchtbaren Kraken angegriffen wurde und dass die letzten Überlebenden von Davy Jones heimgesucht werden, der sie für seine Crew anwerben möchte. Zunächst folgt Will dem Befehl Jacks und behauptet gegenüber Davy Jones', dass er gekommen sei, um Jacks Schuld zu begleichen. Doch dann entdeckt Davy Jones die Black Pearl, woraufhin er Sparrow zur Rede stellt. Dieser soll Jones nun 100 Seelen bringen - im Austausch für die eigene Freiheit.
Sparrow steuert deshalb Tortuga an, wo sich auch Elizabeth befindet. Nach ihrer Flucht von Port Royal hat sie sich als Schiffsjunge verkleidet und ging auf ein Handelsschiff, den Edinburgh Trader. Da sie sich auf der Suche nach Will befindet, denn sie in Tortuga vermutet, hat sie mit Hilfe einiger Tricks die abergläubische Besatzung dazu gebracht, dort anzulegen.
Während Gibbs' für Jack Sparrow einige neue Crewmitglieder anheuert, taucht plötzlich auch der ehemalige Commodore James Norrington auf, der bei Sparrow anheuern will. Er erzählt Gibbs die Geschichte seines persönlichen Untergangs - die verzweifelte und misslungene Jagd nach der Black Pearl hat ihn sein Schiff, seine Crew und schließlich seine Existenz gekostet.
Als er nun Jack Sparrow gegenüber steht, zettelt Norrington eine Kneipenschlägerei an, die von der verkleideten Elizabeth beendet wird. Elizabeth schafft es daraufhin, kurz bevor die Pearl ablegt, bei Jack anzuheuern. Sie erklärt Jack, dass sie nichts lieber möchte, als Will zu finden. Jack erkennt nun seine große Chance: Er überzeugt Elizabeth davon, dass sie nicht einfach nur Will retten möchte, sondern dass es ihr sehnlichster Wunsch ist, die Truhe des Todes zu finden, mit deren Hilfe Will gerettet werden kann. Jack übergibt Elizabeth seinen Kompass, der dorthin zeigt, wo sich das befindet, was man sich am sehnlichsten wünscht.
Will muss in der Zwischenzeit feststellen, dass sich auf der Flying Dutchman auch sein totgeglaubter Vater befindet. In Will setzt sich der Wunsch fest, seinen Vater von Davy Jones' Fluch zu befreien. Doch zunächst muss er Elizabeth retten, indem er Jack den Schlüssel zur Truhe bringt. Um herauszufinden, wo sich der Schlüssel befindet, fordert er Davy Jones zu einem Würfelspiel heraus. Er setzt seine Seele gegen den Schlüssel. Um zu verhindern, dass Will verliert, steigt auch Stiefelriemen Bill ein. Er verliert absichtlich, so dass sein Sohn nicht an die Flying Dutchman gebunden wird.
Nach dem Spiel schleicht sich Will an Davy Jones an und stiehlt ihm den Schlüssel. Danach verabschiedet er sich von seinem Vater und verspricht ihm, dass er das Herz von Davy Jones mit dem Dolch von Stiefelriemen Bill durchstechen wird, um ihn zu befreien.
Lord Cutler Beckett konnte unterdessen seine Macht weiter ausbauen: Er konnte Elizabeths Vater dazu bringen, wieder als Gouverneur von Port Royal tätig zu sein, nun jedoch unter dem Einfluss von Beckett.
Will wird von dem Edinburgh Trader aufgelesen. Doch nur wenige Seemeilen, nachdem Will an Deck kam, taucht die Flying Dutchman auf. Auf Befehl von Davy Jones wird der Kraken gerufen und auf das Handelsschiff angesetzt. Mit Ausnahme von Will (der sich nach dem Angriff unter der Galionsfigur der Dutchman versteckt) überlebt niemand den Krakenangriff.
Auf der Black Pearl dagegen kommt es zu einer immer größeren Spannung zwischen Jack und Elizabeth. Nachdem sie vergebens versucht hat, Jack die Kaperbriefe Becketts als Alternative zum Piratenleben anzubieten, vermutet Norrington, dass Elizabeth möglicherweise in Jack verliebt ist. Als sie deshalb auf Jacks Kompass blickt, zeigt dieser auf Jack, was Elizabeth verunsichert. Später bietet Jack Elizabeth eine Hochzeit an, was sie jedoch ablehnt. Jack nimmt dies zum Anlass, ein Gespräch darüber zu führen, dass er und Elizabeth eigentlich sehr ähnlich seien: Sie sei eigentlich ein Pirat, der sich nach Freiheit und Eigennutz sehnt. Elizabeth erwidert und macht Jack das Leben als Edelmann schmackhaft, während sie ihm mit den Lippen näher kommt und schöne Blicke zuwirft. Kurz bevor es zu einem Kuss kommen kann, kehrt Jacks schwarzes Mal zurück, weshalb er zurückzuckt und Elizabeth glauben lässt, dass Jack den Kuss nicht wollte.
Schließlich kommt die Black Pearl auf der Isla Cruces an, wo sich die Truhe des Todes befindet. Was Jack Sparrow und seine Crew nicht wissen, ist, dass auch die Flying Dutchman auf dem Weg dorthin ist, da Jones die Truhe in Sicherheit bringen möchte.
Als Jack, Elizabeth und Norrington die Truhe ausgegraben haben, kommt Will mitsamt Schlüssel, Dolch und dem Willen, das Herz zu durchstoßen, an. Jack will dies nicht zulassen, da in diesem Falle niemand da wäre, der den Kraken befehligen könnte, Jack am Leben zu lassen. Norrington wiederum möchte die Truhe haben, um sie Lord Beckett im Austausch gegen die Kaperbriefe zu geben. So entsteht ein Drei-Personen-Schwertkampf um die Schlüssel zur Truhe. Elizabeth soll währenddessen auf die Truhe aufpassen, was ihr jedoch nicht gefällt. Während sie schmollt und sich über das Verhalten von Norrington, Will und Jack aufregt, stehlen Pintel und Ragetti die Truhe.
Der Schwertkampf führt Will, Jack und Norrington zu der Ruine einer Kirche auf der Insel. Als Jack sein Schwert verliert, kann er Norrington davon überzeugen, gegen Will zu kämpfen, da dieser sein Leben zerstört habe.
Triumphierend schreitet Jack mitsamt dem Schlüssel davon, während Will und Norrington auf dem Wasserrad an der Kirche um Leben und Tod kämpfen. Dabei löst sich das Rad aus seiner Befestigung und rollt auf Jack zu, der sich somit wieder mitten im Kampfgetümmel befindet.
Jack kann jedoch erneut unbemerkt die Schlüssel an sich nehmen und aus dem Rad entkommen.
Derweil konnte Elizabeth Pintel und Ragetti einholen. Der Kampf um die Truhe wird jedoch von Jones Crew unterbrochen. Nun müssen sich Pintel, Ragetti und Elizabeth zusammentun, damit sie nicht von Jones' Crew getötet werden.
Als einer aus Jones' Mannschaft mitsamt der Truhe aus dem Kampf entkommen kann, wird dieser von Jack mit einer Kokosnuss enthauptet. Jack öffnet die Truhe und entnimmt das noch schlagende Herz von Davy Jones. Jack bringt das Herz an den für Jack sichersten Ort: Das Glas voll Dreck, dass er von Tia Dalma erhalten hat. Doch Norrington kann das Herz unbemerkt aus dem Glas entnehmen und die Kaperbriefe entwenden. In einem vermeintlich wohltätigen Akt „opfert“ er sich für die Crew der Black Pearl und lockt die Crew von Davy Jones wieder in das Innere der Insel. Als er umzingelt wird, übergibt Norrington die Kiste an Jones' Crew, die nicht weiß, dass die Truhe leer ist.
Als sich die Black Pearl wieder mitten auf dem Ozean befindet, taucht die Flying Dutchman auf. Jack, der denkt, er habe das Herz von Jones, provoziert Davy Jones, bis er bemerkt, dass das Glas voll Dreck nur Dreck enthält, und nicht, wie vermutet, das Herz.
Die Dutchman greift daraufhin die Black Pearl an, die jedoch entkommen kann, da sie mit dem Wind schneller ist als die Dutchman. Davy Jones lässt den Kraken rufen, der die Black Pearl schwer beschädigt. Will, der bereits einen Angriff des Kraken überlebt hat, nutzt sein Wissen um einige Kampfstrategien zu entwerfen, die immerhin gut genug sind, um den Kraken kurzzeitig abzuwehren. Während einer Angriffspause bekommt Will eine Idee. Er lässt Fässer voller Schwarzpulver und Rum zusammenhäufen, um sie zu entzünden, sobald der Kraken erneut angreift.
Doch der zweite Angriff des Kraken erweist sich als wesentlich heftiger, als vorher vermutet. Jack, der während des ersten Angriffs im letzten verfügbaren Beiboot geflohen ist, kehrt doch noch zurück und schießt auf die Fässer. Die Explosion genügt jedoch nicht, um den Kraken zu töten. Er befiehlt den letzten Überlebenden, ins Beiboot zu gehen. Elizabeth spricht, bevor sie ins Beiboot geht, noch mit Jack. Zunächst redet sie ihm gut zu, doch dann küsst sie ihn leidenschaftlich, was Will mitbekommt. Während des Kusses legt sie Jack allerdings auch Ketten an, sodass er nicht wieder entkommen kann.
Jack kann sich jedoch aus den Handschellen lösen, kurz bevor der Kraken auftaucht. Dieser umschlingt die Black Pearl und öffnet seinen riesigen Schlund. Jack Sparrow nimmt seinen Degen und springt in einer heldenhaften Pose in den Schlund des Kraken.
Davy Jones öffnet daraufhin die Truhe des Todes. Als er sieht, dass sie vollkommen leer ist bricht er in Wut aus und verflucht Jack Sparrow, bei welchem er das Herz vermutet.
Norrington wurde mittlerweile von der East India Trading Company aufgelesen und zu Beckett gebracht. Norrington übergibt Beckett siegessicher das noch schlagende Herz von Davy Jones.
Die wenigen Überlebenden des Angriffs auf die Black Pearl versammeln sich, nachdem sie Jacks Tod mit ansehen mussten, in Tia Dalmas Hütte, wo sie zunächst um ihren geliebten Captain trauern. Tia Dalma fragt die trauernde Gemeinde, ob sie bis ans Ende der Welt und darüber hinaus segeln würde, um den einmaligen Jack zurückzuholen. Nachdem alle zustimmen, meint Tia Dalma, dass sie allerdings einen Kapitän brauchten, der sich in diesen Gewässern auskennt. Sie deutet auf die Stufen hinter ihr, als langsamen Schrittes ein Mann herunterkommt. Es ist Captain Barbossa, Jack Sparrows alter Widersacher, der vor einiger Zeit von Jack getötet wurde. Er beißt genüsslich in einen Apfel und fragt hämisch, was aus seinem Schiff geworden sei.
Nach dem Abspann sieht man in einer kurzen Szene, wie die Pelegostos den Hund, der auf der Insel blieb, als neuen Gott feiern.
Vorausdeutungen[Bearbeiten]
Im Laufe des Filmes gibt es mehrere Szenen, während denen Jack Sparrows Tod und Barbossas Wiederauferstehung vorangekündigt werden. Diese Vorausdeutungen sind im Falle von Jack Sparrows Tod unübersehbar, doch da sie als Pointen dargestellt werden, nimmt man sie nicht als Vorahnungen war. Die Andeutungen auf Barbossas Rückkehr dagegen sind unauffällig in Szene gesetzt, sodass sie beim ersten Sehen nur von wenigen Zuschauern bemerkt werden.
- Vorgegriffene Hinweise auf Jack Sparrows Tod
- Jack Sparrows erster Auftritt in Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 zeigt ihn in einer düsteren Umgebung als Insasse eines Sargs auf hoher See.
- Während sich Will Turner auf der Suche nach Captain Jack Sparrow befindet, trifft er auf einen Fischer, der behauptet gehört zu haben, dass Sparrow tot sei.
- Die Kannibalen wollen Jack verspeisen.
- Nachdem Sparrow von der Kirchenruine geflohen ist, auf der sich Norrington und Will weiterhin bekämpfen, fällt er in ein offenes Grab.
- Vorausdeutungen auf Barbossas Wiederauferstehung
- Nachdem Jack Sparrow die Leistungen von Tia Dalma mit dem untoten Affen Jack bezahlt hat, entlässt diese ihn aus seinem Käfig. Er rennt in ein anderes Zimmer von Tia Dalmas Hütte und man sieht in zwei kurzen Zwischenschnitten, wie er sich an die Füße von jemandem mit schwarzen, piratenähnlichen Stiefeln klammert. Sein Blick suggeriert, dass der Affe diese Person außerhalb des Bildes kennt.
- Jack stiehlt vom Tisch in Tia Dalmas Behausung einen Ring. Es ist derselbe Ring, den Barbossa in Fluch der Karibik getragen hat. Man sieht ihn besonders deutlich in der Szene, in der er auf dem Bord der Black Pearl seine Hand nach Elizabeth ausstreckt und sich dabei langsam in einen Zombie verwandelt, da er sich währenddessen in das Mondlicht streckt.
- Man sieht ganz kurz, wie Jack einen Hut begutachtet, der Barbossas Kopfbedeckung zum Verwechseln ähnlich sieht.
- In den Szenen, in denen die Crew der Pearl durch den Sumpf rudert, der zu Tia Dalma führt, kann man klar eines der Musikthemen von Barbossa und seinen Mannen aus Fluch der Karibik hören.
Hommagen, Referenzen und Anspielungen[Bearbeiten]
Die Autoren Ted Elliott und Terry Rossio haben eine große Vorliebe für mehr oder weniger versteckte Referenzen, Hommagen und Anspielungen auf andere Werke in ihren Drehbüchern. In Fluch der Karibik fanden sich zahlreiche Anspielungen auf die Disneyland-Themenparkattraktion Pirates of the Caribbean, auf welcher der Film basierte.
In Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 finden sich erneut vereinzelte Hommagen auf diese berühmte Wildwasserbahn sowie andere Themenparkattraktionen. Außerdem befinden sich in Fluch der Karibik 2 zahlreiche Anspielungen an den Vorgängerfilm, die einerseits Fans des Filmes zum Lachen bringen sollen, zum anderen die zwei Filme stärker miteinander verbinden.
Hinzu kommen noch Hommagen und Anspielungen an einige Abenteuerfilme, in deren Tradition Fluch der Karibik 2 steht.
Anspielungen und Referenzen auf Fluch der Karibik[Bearbeiten]
- Die Flagge der East India Trading Company wird genauso in Szene gesetzt wie die der Black Pearl im ersten Teil.
- Die Kameraeinstellungen auf das Geschehen und die Bewegungen der Bewohner Port Royals, als die East India Trading Company, Lord Beckett und seine Soldaten auftauchen, sind nahezu identisch mit denen in Fluch der Karibik, kurz bevor die „Black Pearl“ die Hafenstadt angreift.
- Als Lord Cutler Beckett „Jack Sparrow“ erwähnt, korrigieren Elizabeth und Will ihn, indem sie ihm entnervt „CAPTAIN Jack Sparrow“ entgegenschreien. In Fluch der Karibik ist es Jack selber, der stets auf die Anrede „Captain“ besteht.
- In der ersten Szene von Fluch der Karibik unterbricht Gibbs Elizabeth beim Singen von „Yo ho, yo ho, a pirate's life for me“, da es Unglück bringt, wenn man von Piraten singt. In der ersten Szene nach dem Prolog mit Elizabeth und Will ist es Gibbs selber, der ein Piratenlied singt.
- In beiden Filmen sind die ersten Szenen, in denen (Piraten-)Schiffe vorkommen, Sequenzen, die zum Teil im Nebel spielen.
- Captain Jack Sparrow hat in beiden Filmen einen sehr eigenwilligen ersten Auftritt. In Fluch der Karibik steht er auf dem Mast eines sinkenden Kutters, in Fluch der Karibik 2 liegt er innerhalb eines Sargs und paddelt mit dem Fuß einer Leiche in Richtung seiner Black Pearl.
- Das Auftauchen des Affen Jacks als Zombie im Laufe des Films erklärt sich nur denjenigen, die Fluch der Karibik komplett, also mitsamt Abspann, gesehen haben. Denn nach diesem gibt es eine weitere Szene, in der zu sehen ist, wie der Affe eine verfluchte Münze stiehlt und wieder zum Zombie wird.
- Gouverneur Swann bricht aus Versehen einen Teil der Lampe im Gefängnis ab, ähnlich wie es Will zu Beginn von Fluch der Karibik in der Empfangshalle von Swanns Residenz tat.
- Im Gefängnis pfeift Gouverneur Swann und fragt, wo denn nun der Hund mit den Schlüsseln sei. Dies ist eine Referenz an den Hund mit den Schlüsseln im Maul, der in Fluch der Karibik von mehreren Gefangenen vergeblich angelockt und schließlich von Jack Sparrow verscheucht wurde.
- Die anderen Gefangenen von Port Royal pfeifen und strecken ihre Arme zu Beginn einer Szene so aus, wie die Gefangenen in Teil 1, als sie versuchten, den Hund anzulocken. Doch wie eine Kamerabewegung enthüllt, versuchen die Gefangenen in diesem Film an Elizabeth heranzukommen.
- Lord Cutler Beckett deutet in diesem Film an, er habe das „P“ auf Jack Sparrows Arm gebrannt, das ihn in Fluch der Karibik als Piraten enttarnt hat.
- Jack fragt sich selbst in seiner Kapitänskajüte, „Wieso ist der Rum dauernd alle?“, bevor er aufsteht, schwankt und still antwortet, „Ahso... deshalb.“ Jacks Affinität zum Rum ist eine Referenz an die Szene mit ihm und Elizabeth auf der einsamen Insel in Fluch der Karibik, wo Elizabeth den gesamten Rumvorrat verbrennt.
- Eine andere Anspielung an diese Szene befindet sich später im Film, als Elizabeth und Jack sich in Tortuga treffen. Sparrow begrüßt sie zunächst noch freundlich, doch dann flüstert er heimlich zu seinen Männern, sie sollten den Rum verstecken.
- Während seiner Suche nach Jack trifft Will Turner einen Fischer, der behauptet, Jack Sparrow würde mit Sicherheit in Singapur auftauchen. Bereits in dem Vorgängerfilm konnte man erfahren, dass er dort bereits gewesen ist: Nachdem Jack Sparrow Elizabeth Swann vor dem Ertrinken gerettet hat, befreit er sie von ihrem Korsett, was bei den Soldaten der Royal Navy für Staunen sorgt. Sparrow fragte darauf nur „Wohl noch nie in Singapur gewesen?“.
- Während seiner Suche nach Jack Sparrow trifft Will Turner außerdem auf Giselle und Scarlett, zwei leichte Mädchen aus Tortuga, die man schon in Fluch der Karibik getroffen hat. Auch die Ohrfeige, die sie Will geben, ist eine Referenz an Teil eins der Kinoreihe.
- Genauso wie noch in Fluch der Karibik bezeichnet Jack Sparrow seinen Kumpanen Will Turner auch in Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 als Eunuchen.
- Nach der erfolgreichen Flucht vor den Kannibalen möchte Jack Sparrow in stolzem Tone „Ihr werdet den Tag nie vergessen, an dem ihr Captain Jack Sparrow beinahe geschnappt hättet!“ sagen, bevor er von einer Welle unterbrochen wird. Schon am Ende des Originalfilms versucht er vergebens, diesen Satz ununterbrochen zu Ende zu bringen.
- Sowohl in Fluch der Karibik als auch in Fluch der Karibik 2 werden bei Ragettis verzweifelter Hatz nach seinem herausgekullerten Holzauge exakt dieselben Kameraeinstellungen und -bewegungen verwendet.
- Als Jack mit einem Fernrohr seinen Kontrahenten Davy Jones beobachtet und dieser daraufhin direkt vor ihm erscheint, werden dieselben Kameraeinstellungen verwendet wie in Teil eins, als Barbossa durch ein Fernglas sieht und Jack Sparrow auftaucht.
- Norrington liegt in einer Szene auf Tortuga genauso wie Gibbs in Fluch der Karibik inmitten von Schweinen im Schlamm.
- Will erklärt sein plötzliches Auftauchen auf der Isla Cruces, auf welcher die Truhe des Todes vergraben ist, damit, dass er sich Schildkröten an die Füße gebunden habe. Dies ist eine Anspielung auf die Erzählung in Fluch der Karibik, mit der Jack und Gibbs Sparrows Flucht von einer einsamen Insel erklärt haben.
- Kurz bevor die Crew der Black Pearl die Isla Cruces verlassen möchte, trifft Jack Will mit einem Paddel auf den Kopf. In Fluch der Karibik war es Will, der so auf Jack einschlug. Als Will wieder zu Bewusstsein kommt, sieht er Elizabeth über sich, ähnlich wie bei ihrem ersten Treffen.
- Während dem Drei-Personen-Schwertkampf täuscht Elizabeth Ohnmacht vor. Dies tat sie bereits, um Norrington von Wills Rettungsversuch bei Sparrows Hinrichtung in Fluch der Karibik abzulenken.
- Jack ruft Norrington zu, dass er ihn immer unterstützt habe. Dies tat Jack bereits in Teil eins, kurz nachdem ihm die Flucht ermöglicht wurde.
- Pintel begrüßt Elizabeth mit „Hallo Püppchen“, ganz genauso wie bei ihrem ersten Aufeinandertreffen.
- Während des Kampfs der Black Pearl mit dem Kraken ruft der Vorschlag, den Rum zu opfern, pures Entsetzen aus. Dies ist eine weitere Anspielung auf die Rum-Szene in Fluch der Karibik.
- Als Pintel und Ragetti perplex auf den Kraken blicken, der seine Tentakel gegen die Pearl presst, werden dieselben Kameraeinstellungen verwendet wie beim Kampf der Black Pearl mit der Interceptor, als eine Gabel in Ragettis Holzauge geschossen wird.
- Jack Sparrows Antwort „Pirat“ auf Wills Anschuldigung, dass er mogeln würde, wiederholt sich in Fluch der Karibik 2, als sich Elizabeth für ihr Handeln rechtfertigt: Sie behauptet, dass sie Jack festketten würde, weil der Kraken hinter ihm her sei, und nicht etwa dem Schiff. Doch Jack überhört Elizabeths Ausreden und wirft ihr nur ein Pirat! entgegen.
- Barbossa isst am Ende des Films genüsslich einen grünen Apfel, so wie er es sich im ersten Film die ganze Zeit gewünscht hatte.
Außerdem wurden sämtliche Bösewichte in Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 mehr oder weniger direkt in Fluch der Karibik erwähnt. Will Turner spricht in der Originalsprachfassung am Deck der Black Pearl davon, sich zu erschießen und zu Davy Jones zu sinken, Jack Sparrow spricht von einem Stamm, der ihn zu seinem Oberhaupt macht und Norrington spricht von der East India Trading Company.
Auch das Auftreten von Stiefelriemen Bill wird in Teil eins angedeutet. Des Weiteren lassen sich zwischen Norringtons und Gibbs' Schicksal Parallelen ziehen. In Teil eins wandelte sich Gibbs zum Piraten, in Teil zwei Norrington. Dieser sagt zu Gibbs, dass er eine ähnliche Geschichte habe wie er, nur dass Norrington noch nicht ganz so weit wie Gibbs sei.
Anspielungen auf 20.000 Meilen unter dem Meer[Bearbeiten]
Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 weist einige Hommagen an 20.000 Meilen unter dem Meer auf. Diese Tatsache erscheint auch nicht sonderlich verwunderlich, wenn man die Hintergründe kennt. Die „Fluch der Karibik“-Kinoreihe steht nämlich in der Tradition alter Disney-Abenteuerfilme, zu denen auch diese Jules-Vernes-Verfilmung gehört. Hinzu kommt, dass die Studioleitung von Walt Disney Pictures die PG-13-Freigabe von Fluch der Karibik unter anderem auch damit legitimierte, dass 20.000 Meilen unter dem Meer schon alleine wegen des Krakenangriffes eine solch hohe Freigabe erhalten würde, wenn der Film den heutigen Maßstäben der Technik gerecht wäre.
Diese Aspekte haben vermutlich mit dazu beigetragen, dass Elliott und Rossio einige Hommagen an diesen Klassiker eingebaut haben. Zu diesen Referenzen gehören folgende Szenen:
- Davy Jones' emotionales, depressives Orgelspiel ist eine offensichtliche Anspielung auf die berühmte Sequenz, in der Captain Nemo auf der Nautilus seinem Unmut durch Orgelmusik Luft lässt.
- Die wohl eindeutigste Referenz sind die Angriffe des Kraken, die in beiden Filmen vorkommen. Die Aussage der Studioleitung, ein Film mit einem Krakenangriff, der durch moderne Tricktechnik in Szene gesetzt wird, bekäme ein PG-13, hat sich hier bewahrheitet. Neben der schlichten Parallele, dass in beiden Filme eine Krake Schiffe angreift, gibt es aber noch direktere Hommagen in Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 an den Krakenangriff in 20.000 Meilen unter dem Meer: Einige Kameraeinstellungen und Reaktionen der jeweiligen Crewmitglieder spiegeln den Spielfilmklassiker genau wieder.
- Einige Kameraeinstellungen sowie Darstellungen der Inselbewohner während der Flucht Jack Sparrows, Will Turners und der Crew der Black Pearl von der Insel der Pelegostos sind der Fluchtszene der Nautilus-Crew in 20.000 Meilen unter dem Meer vor Kannibalen auf Neuguinea nachempfunden.
Referenzen an die Themenparkattraktion[Bearbeiten]
Nachdem in Fluch der Karibik bereits ein Großteil der populären Szenen aus der Wildwasserbahn Pirates of the Caribbean auf die Leinwand gebannt wurden, werden in Fluch der Karibik 2 vier weitere Szenen aus der Attraktion nachgestellt. Außerdem sind alle Szenen vom Hund mit den Gefängnisschlüsseln, der bereits in Teil 1 vorkam, weitere Hommagen an die Attraktion, da dieser Hund ebenfalls aus dem Fahrgeschäft entlehnt wurde.
- Die zwei Akkordeonspieler, die den Musiktitel „2 Hornpipes (Tortuga)“ anspielen, der während Jacks und Gibbs' Versuch, Crewmitglieder für die Pearl anzuheuern und auch während der Kneipenschlägerei zu hören ist, stammen aus der Attraktion. Dort sind sie im Hintergrund anzutreffen.
- Die sehr kurze Szene ausserhalb der Kneipe auf Tortuga, in der einige Piraten Frauen hinterherjagen und ein Mann aus einem Brunnen gezogen wird und Wasser ausspuckt, ist eine sehr originalgetreue (die Figuren bewegen sich in den selben Kreisbahnen wie die Audio-Animatronics in den Parks) Nachbildung einer berühmten Sequenz aus der Attraktion, die während des Piratenüberfalls zu finden ist. Diese Szene wurde bereits für Fluch der Karibik gedreht, wurde aber wieder rausgeschnitten.
- Der Sumpf vor und rund um Tia Dalmas Hütte sowie die Behausung selber reproduzieren die „Eröffnungssequenz“ der Themenparkattraktion. Sogar das Grillenzirpen und das Leuchten der Glühwürmchen wurden mit Blick auf das Original eingesetzt.
- Die Szene, in der Captain Jack Sparrow auf ein Fischernetz voller Schwarzpulver- und Rumfässer schießt, um den Kraken abzuschrecken, ist ebenfalls eine Anspielung auf die Attraktion. Dort beschießen sich verschiedene Piraten und einer zielt auf ein Netz mit Pulverfässern. Der Aufbau beider Szenen und die Inszenierung der Fässer wurde für den Film von der Attraktion übernommen.
Referenzen, Hommagen und Anspielungen auf weitere Werke[Bearbeiten]
- Das Lied, das Gibbs zu Beginn des Filmes singt heißt „15 Mann auf des toten Manns Kiste“ (oder, wie in neueren Übersetzungen und auch im Film: „15 Mann auf des Toten Truh'“), heißt im Original „Fifteen men on a dead man's chest“ (oder auch nur: „Dead Man's Chest“) und stammt aus Robert Louis Stevensons Die Schatzinsel.
- Jack Sparrow bekommt im Film mehrmals „das schwarze Mal“ bzw. „den schwarzen Fleck“ auf die Hand gebrannt. Dieses Zeichen stammt ebenfalls aus Die Schatzinsel. Wenn ein Pirat von anderen Seeräubern aufgrund einer von ihm verschuldeten Tat verurteilt wird, gibt man ihm dort ein Stück Papier mit schwarzem Fleck in die Hand. Daraufhin folgt oftmals die Bestrafung.
- Im Original behauptet Pintel gegen Ende des Films über den toten Jack, er sei ein „gentleman of fortune“ gewesen. Auch dieser Ausdruck entstammt dem Abenteuerroman von Stevenson und ist dort eine förmliche, euphemistische Bezeichnung, mit der sich die Piraten selber betitelt haben.
- Einige Kameraeinstellungen und Bildkompositionen in der Szene, in der Norrington, Jack und Elizabeth die Truhe ausgraben, sind Reminiszenzen an den berühmten Kinder- und Abenteuerbuch-Illustrator Howard Pyle, der auch ein Vertreter der Brandywine-Schule war. Vor allem der weiße Sand und der starke Wind in diesen Szenen erinnert an die Bilder dieses Künstlers.
- Als Will Turner bei dem Angriff des Krakens auf das Handelsschiff ein Messer benutzt, um den Sturz aus dem Krähennest zu bremsen, indem er es in das Segel sticht, ist dies sowohl von der Grundidee als auch von der Umsetzung her eine Hommage an Douglas Fairbanks in Der schwarze Pirat.
- Elizabeth Swann sagt in einer Szene zu Jack Sparrow, dass sie von Will gelernt habe, wie man mit einem Schwert zu kämpfen habe. Als sie auf der Isla Cruces von der Crew der Flying Dutchman verfolgt wird, spießt sie zwei der Piraten mit jeweils einem Schwert auf, während sie ihnen den Rücken zugedreht hat. Kameraeinstellung und Kampfbewegung Elizabeths sind einer Szene aus „Herr der Ringe“ nachempfunden, in der Orlando Blooms' Figur gegen die Orks kämpft. So findet der Insidergag seine Pointe, da Elizabeth auch wirklich wie Will (bzw. sein Darsteller) kämpft.
- Die Lichtbrechung sowie Captain Jack Sparrows heroische Pose in der Szene, als Elizabeth das Gewehr holen will, um auf die Rum- und Schießpulverfässer zu schießen, sind vom Comiczeichner Frank Frazetta inspiriert.
- Auf einem der Briefe in der Kiste, in der sich wiederum die Truhe des Todes befindet, steht der Text vom Rolling Stones Song „Angie“ auf niederländisch.
- Eine der Hütten, an denen die Crew der Black Pearl vorbeifährt, während sie sich auf dem Weg zu Tia Dalma befindet, ist eine identische Nachbildung der Holzhütte auf der anderen Seite des Flusses in Walt Disney World, an dem die Ladestation für die Attraktion Jungle Cruise vorzufinden ist.
- Einer der Seemänner auf dem Handelsschiff, an dessen Bord sich Elizabeth Swann geschlichen hat, vermutet beim Anblick von Elizabeths Hochzeitskleid, dass es das Kleid einer Witwe sein könnte, die ihren Mann kurz vor ihrer Hochzeit verloren hat und nun für immer und ewig ihren Ehemann sucht, den sie an die See verloren hat. Dies spiegelt die Hintergrundgeschichte wider, die in einer anderen, ebenfalls verfilmten, Disneyattraktion erzählt wird: The Haunted Mansion.
- Auch Davy Jones' Hintergrundgeschichte lehnt sich zum Teil an die Geschichte hinter The Haunted Mansion an. Davy Jones' aus Liebeskummer rausgerissenes Herz, das noch immer schlägt, kommt nämlich auch in der Hintergrundgeschichte dieser Attraktion und des Films vor.
Produktionsgeschichte[Bearbeiten]
Die Gründe für zwei weitere Piratenspektakel[Bearbeiten]
Bereits gegen Ende der Dreharbeiten von Fluch der Karibik hofften einige der Beteiligten am Film, dass es zu einer Fortsetzung kommen würde. Das Disney-Studio betrachtete dies jedoch zunächst eher als eine seltsame Idee. Später, als man langsam von der Qualität des Films überzeugt war, änderte man den Originaltitel Pirates of the Caribbean um zu Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl, damit man, falls es zu einer Fortsetzung kommen würde, dieser einfach einen andere Untertitel geben müsse.
Als Fluch der Karibik dann nach dem Kinostart immer mehr positive Kritiken erhielt und auch an den Kinokassen erfolgreich lief, interessierte sich auch das Studio für eine Fortsetzung. Bevor genauere Überlegungen angestellt wurden, waren bereits Jerry Bruckheimer, Johnny Depp und Ted Elliott und Terry Rossio an Bord des Unterfangens. Als die Überlegungen anfingen und lauter wurden, war Gore Verbinski jedoch noch am Zweifeln: „Ich sehe Sequels mit gemischten Gefühlen, da sie doch oft nur der Versuch des Studios sind, den Zuschauern möglichst schnell das zu geben, was sie verlangen, um zugleich den Erfolg so lange wie möglich ausschöpfen zu können.“ Deshalb wollte Verbinski warten, bis das Drehbuch steht und die Planungen fertig sind. Sollten alle Darsteller wieder dabei sein und das Buch seinen Ansprüchen entsprechen, würde er gerne zusagen.
Um dies zu erreichen, ging Bruckheimer ungewohnte Wege. Normalerweise wirbt man Schauspieler mit einem Drehbuch oder zumindest dessen Entwurf an und manchmal auch mit einem renommierten Regisseur.
Doch um eine Fortsetzung von Fluch der Karibik machen zu können, sprach er zunächst die Darsteller an. „Die Schlüssel zu einer Fortsetzung von Fluch der Karibik ist es, dieselben Schauspieler zu bekommen. Damit musst du anfangen“, erklärte Jerry Bruckheimer. „Zuallererst müssen sie es auch wirklich wollen, dann kannst du einen Weg finden den Deal zu machen. Wenn sie es nicht wollen, dann ist es egal wie viel Geld du ihnen bietest, sie werden nicht zurückkehren.“
Bruckheimers erster Schritt war, Johnny Depp anzusprechen, der von der Idee sofort begeistert war. Er war laut eigenen Aussagen sehr berührt davon, dass sein Charakter so viele Freunde gewonnen hatte. Doch der wahre Grund, weiterzumachen, sei purer Egoismus gewesen, da er unbedingt wieder Jack Sparrow spielen wollte: „Ich fühlte mich, als sei ich nicht fertig. Ich fühle einfach, dass man mit diesem Charakter noch so viel tun kann. Und es macht riesigen Spaß, ihn zu spielen.“
Deshalb zögerte er nicht, zuzusagen. Danach fragte Bruckheimer bei Orlando Bloom und Keira Knightley nach, ob sie Interesse an einer Fortsetzung hätten. Als sie hörten, dass Johnny Depp bereits zugesagt hatte, sagten auch sie zu.
Damit, dass die drei Hauptdarsteller wieder dabei sein würden, konnte Jerry Bruckheimer die wichtigsten Personen aus dem Kreativteam des ersten Teils für die Fortsetzung gewinnen, darunter auch die Autoren Ted Elliott und Terry Rossio.
Als diese engagiert wurden, plante Jerry Bruckheimer zwei Fortsetzungen am Stück zu drehen, doch die Idee war noch keine beschlossene Sache.
Der Vorteil, zwei Fortsetzungen am Stück zu drehen, lag für Bruckheimer auf der Hand:
„Hätten wir uns erst nur auf Teil zwei konzentriert, hätte es drei oder vier Jahre dauern können, bis wir wieder alle für einen dritten Teil zusammenbekommen hätten.“ Zudem konnte man für die beiden Fortsetzungen dieselben Locations und Sets nutzen, was sehr entscheidend ist, da die Autoren gerne eine zusammenhängende Trilogie hätten, weshalb man einige Orte mehrmals besuchen musste.
Im Laufe der Verhandlungen konnte das Studio davon überzeugt werden, dass diese Idee in wirtschaftlicher und kreativer Hinsicht besser sei, und so erhielt Bruckheimer die Erlaubnis für zwei Fortsetzungen. Nun war es an der Zeit Gore Verbinski anzuwerben, da es allen Beteiligten wichtig war, wieder denselben visuellen Stil für die Fortsetzungen zu haben. „Gore ist ein brillanter Regisseur mit einem wundervollen Sinn für Humor und einem Auge für wunderbare Bilder. Oft ist es ja so, dass Filmemacher mit einem Sinn fürs Visuelle nicht so stark beim Erzählen von Geschichten sind, weil sie sich mehr um den Look ihrer Filme kümmern. Aber Gore hat’s nicht nur visuell auf dem Kasten. Er weiß auch, wie man eine Geschichte erzählt und Figuren zeichnet.“, so Bruckheimer über Verbinski.
Als Verbinski darüber informiert wurde, dass sowohl Cast als auch Crew für die zwei Fortsetzungen zurückkehren, und dass für die Fortsetzungen auch mehr Budget zur Verfügung steht, war er begeistert. Zudem sollte der Dreh unter weniger hohem Termindruck stehen wie noch Fluch der Karibik. Und obwohl das Drehbuch noch nicht völlig fertig war, gefiel ihm bereits der Entwurf, weshalb er zusagte. Diese Fortsetzungen sollten nicht so werden wie die Sequels, die Verbinski missfielen. Sie sollten stattdessen Substanz haben und eine vollständige, große Geschichte erzählen.
Probleme in der Vorproduktion[Bearbeiten]
Nachdem alle Hauptdarsteller sowie die Crew von Fluch der Karibik 2 & 3 unter Vertrag genommen wurde und auch die Handlung der beiden Fortsetzungen von Fluch der Karibik, begann die geschäftigste Phase der Vorproduktion. Während dieser mussten innerhalb von nur vier Monaten alle Nebendarsteller (darunter die Darstellerin der Tia Dalma) und Statisten gecastet werden. Außerdem musste man die geeigneten Drehorte finden, sämtliche Sets sowie einen Wassertank für die Szenen auf hoher See bauen, die Kampfchoerographien entwerfen und Kostüme, Make-up und Requisiten entwerfen, kaufen oder herstellen.
Die Vorproduktion von Fluch der Karibik 2 & 3 verlief sehr hektisch und eskalierte mehrfach, da drei große Eckpfeiler dieser Phase problematisch waren: Der auf exakt 200 Drehtage ausgelegte Drehplan erwies sich als nicht durchführbar, während das von Walt Disney Pictures genehmigte Budget zu niedrig war und das Skript erst sehr spät in einem ausgereiften Zustand war.
Im Oktober 2004 gab es noch kein Skript für die Filme. Zwar stand die Handlung schon fest und es wurden auch einige Sequenzen festgelegt, doch es gab noch viele Lücken im Skript. Viele Szenen existierten nur als Handlungsfaden die noch keinen Dialog hatten und andere Sequenzen fehlten vollständig.
Basierend auf dem schon vorhandenem Material entwickelten Gore Verbinski und der Konzept Konsultant James Byrkit einige Sequenzen, bis sie im November 2004 das vorläufige Skript erhielten. Auf Grundlage dieses Skripts konnte man einen Drehplan erstellen, der 200 Tage vorsah. Das vorläufige Skript enthielt jedoch viel „Blindtext“, der nur zeigen sollte, wie die eigentliche Szene aussehen wird und wie lang sie ist. Auf diesen Grundlagen sollte man das ungefähre Budget errechnen können und einen Drehplan erstellen.
Dies wurde aus dem Skript jedoch nicht völlig ersichtlich, weshalb es im Dezember 2004 zu Problemen beim Casting von Tia Dalma kam. Der Regisseur Gore Verbinski sah sich nicht dazu im Stande, eine Darstellerin auszuwählen, da ihm die Szene überhaupt nicht gefiel. So kam es zu einigen ernsten und negativen Gesprächen zwischen ihm und den beiden Autoren, Ted Elliott und Terry Rossio, die gerade an der eigentlichen Szene arbeiteten. Die Stimmung drohte zu kippen, da sich die Autoren ungerecht behandelt fühlten und Verbinski mit deren Arbeit nicht zufrieden war.
Als am nächsten Tag die endgültige Szene fertig geschrieben wurde, klärte sich dieses Problem, da Verbinski von dieser Szene begeistert war und das Vertrauen in die Autoren wiedergewann.
Doch bereits kurz darauf drohte das gesamte Projekt gestoppt zu werden, da die Budgetprobleme eskalierten. Disney war bereits gewillt, die Filme abzusagen, da sie zu teuer würden. Erst nach einigen großen Einschränkungen und Drehplankürzungen (die die Crew weiter unter Stress setzten, da bereits der vorherige Drehplan sehr knapp war), gab das Disney-Studio wieder grünes Licht.
Während der Produktion bekam man jedoch eine Budgeterhöhung und einen längeren Drehplan, was vor allem aus den gestiegenen Preisen für CGI-Effekte und den Wetterproblemen resultierte.
Das Skript zum Mittelteil einer Trilogie[Bearbeiten]
Das altbewährte Autorenduo[Bearbeiten]
Die Autoren Ted Elliott und Terry Rossio waren maßgeblich daran beteiligt, dass eine Fortsetzung von Fluch der Karibik gedreht wurde. Bereits während der Dreharbeiten des Erfolgsfilmes von 2003 äußerten sie ihr Interesse an der Fortsetzung, auch wenn sie es für sehr unwahrscheinlich hielten: „Wir dachten, wir hätten das Piraten-Genre für eine weitere Dekade getötet.“, so Rossio.
Doch als das Disney-Studio eine Fortsetzung machen wollte, wurde schnell klar, dass Rossio und Elliott die richtigen für den Job waren. Produzent Jerry Bruckheimer bestand darauf, das Duo zu engagieren und Johnny Depp machte früh klar, dass er nur dann seine Rolle wieder aufnehmen würde, wenn Ted Elliott und Terry Rossio für das Skript verantwortlich seien.
Als Elliott und Rossio unter Vertrag genommen wurde, was interessanterweise geschah, nachdem die Darsteller unterschrieben, da es ihnen wichtig war zu wissen, dass dieselben Darsteller mitmachen, sahen sie sich nun der Herausforderung gegenübergestellt, die altbekannten Figuren zu nehmen und sie in ein neues Abenteuer zu schicken. Eine sehr frühe Idee sollte Jack Sparrow, Will Turner und Elizabeth Swann zum Beispiel auf die Suche nach dem Jungbrunnen schicken, doch diese Idee wurde sehr schnell verworfen.
Die umfangreichste Inspiration für Fluch der Karibik 2 fand das Autorenduo schließlich in Fluch der Karibik: Elliott und Rossio mussten sich entscheiden, ob sie lieber eine allein stehende Fortsetzung machen wollen (so wie etwa die Filme der James Bond-Reihe) oder ob sie lieber eine zusammenhängende Filmreihe haben wollen, so wie es bei Star Wars oder Matrix der Fall war. Ihre Wahl fiel einstimmig auf letzteres, da dies ihrer Meinung nach viel anspruchsvoller, epischer und spannender wäre. In dieser Entscheidung wurden sie vom restlichen Kreativteam von Fluch der Karibik bestärkt, da sie sich auf eine große, zusammenhängende und so bedeutungsvollere und aufregendere Kinoreihe freuten. Zudem konnte sich Bruckheimer dafür starkmachen, dass eine ganze Trilogie konzipiert wird, sodass den Autoren noch mehr Spielraum für die Dramaturgie geboten wurde.
Allerdings war den Autoren klar, dass sie es sich so auch schwerer machten, da sie Fluch der Karibik als einen eigenständigen Film konzipierten. Also entschieden sie sich, den Film zur Vorbereitung mehrfach anzusehen, in der Hoffnung dadurch Ideen zu bekommen, lose Handlungsfäden zu finden und ein Gefühl dafür zu entwickeln, was man in einer Fortsetzung machen kann und soll, und was man nicht machen sollte.
Es lag ihnen nämlich am Herzen, nicht noch mal den selben Film zu schreiben und unnötig viele Ideen zu wiederholen, so wie es in ihren Augen bei der „Star Wars“-Reihe gemacht wurde. Sie wollten den Darstellern nicht zumuten, erneut dieselbe Performance bieten zu müssen, Gore Verbinski nicht zwingen, dieselben Dinge zu drehen und vor allem wollten sie die Fans von Fluch der Karibik nicht enttäuschen.
Doch indem sie das Original wiederholt ansahen und analysierten, wollten Ted Elliott und Terry Rossio Möglichkeiten finden, wie sie aus den dort geschaffenen Grundlagen etwas Neues machen können, was ihnen auch gelang.
Rückgriff auf lose Handlungsfäden in Fluch der Karibik[Bearbeiten]
Neben zahlreichen Gags und Hommagen an den ersten Teil, die gewissermaßen den Ersatz für die zahlreichen Anspielungen auf die Themenparkattraktion im Original darstellen, haben sie vor allem die Geschichte des Films auf Grundlage des ersten Films entwickelt. Rossio erklärte diesen Schritt: „Unsere Entscheidung war es, rückwirkend eine Trilogie zu entwickeln - einen zweiten und dritten Film zu kreieren, die so erscheinen, als wenn sie im ersten Film eingeleitet werden. Wenn wir unsere Arbeit richtig gemacht haben, wird jemand, der alle drei Filme sieht den Eindruck haben, dass es eine größere Geschichte ist, ähnlich einem Buch, dass in drei Kapiteln erzählt wird.“
Einige dieser rückwirkenden Eingriffe in Fluch der Karibik waren glückliche Zufälle. So wird in dem Film mehrfach angedeutet, dass Jack Sparrows Kompass zur Isla De Muerta zeigt, doch als Elliott und Rossio den Film genau unter die Lupe nahmen, bemerkten sie, dass es nie explizit gesagt wird. Also war es möglich, den Kompass in den Fortsetzungen neu zu definieren.
Ähnlich verlief es mit der Figur „Stiefelriemen Bill“: Da dieser unter dem Fluch des Aztekengoldes stand, müsste er den Mordversuch seiner Crewmitglieder überstanden haben – allerdings mutmaßten einige Fans des Films, dass er aufgrund des hohen Drucks in den Tiefen des Ozeans vielleicht geplatzt und somit doch gestorben ist. Andere vermuteten, dass er mit der Kanone, die ihm an seinen Stiefelriemen gebunden wurde zwar am Grunde des Ozeans überleben konnte, nach der Aufhebung des Fluchs durch seinen Sohn Will allerdings ertrunken ist.
Die Autoren erkannten an den zahlreichen Diskussionen in Fankreisen, dass es großes Interesse an der Figur gab, weshalb sie ihn in die Geschichte von Fluch der Karibik 2 einbauten und ihn früh im Film auftauchen lassen. So ist die Figur, auf die alle gewartet haben, bereits zu Beginn dabei und nach seinem Auftritt ist im Film viel Luft für Unerwartetes. So erwies sich das kleine Logikproblem im ersten Film als sehr nützlich.
Weitere Ansätze, mit deren Hilfe die Story von Fluch der Karibik 2 entwickelt wurde, fanden die Autoren in simplen Sätzen, die im Originalfilm fielen:
So nahm man sich Jack Sparrows Zeile „...und dann machten sie mich zu ihrem Anführer.“ an, und widmete ihr in Fluch der Karibik 2 eine weitschweifende Hommage, die zudem ein zentraler Storypunkt werden sollte: Die Kannibaleninsel-Sequenz dient nämlich nicht nur einigen Lachern und als Vehikel für Johnny Depps Schauspielerei. Als die Autoren die Story für Fluch der Karibik 2 entwickelt hatten, gaben sie der Szene einige für den Plot wichtige Aufgaben: Hier sollten Pintel und Ragetti wieder möglichst flüssig in die Crew der Black Pearl eingegliedert werden. Außerdem verdeutlicht die Szene Jacks Verrat an seinem Freund Will Turner (womit man Elizabeth für ihr Handeln am Ende des Films eine zusätzliche Legitimation geben wollte). Zudem führen die Ereignisse in dieser Sequenz dazu, dass sich Jack Sparrow seinem Schicksal stellen muss - weder auf dem Wasser noch an Land ist er sicher: Auf dem Wasser droht ihm die Begegnung mit dem Kraken, an Land entweder mit der East India Trading Company oder gefährlichen, einheimischen Stämmen.
Norringtons Zeile „Hatten wir etwa eine Begegnung mit der East India Trading Company, Pirat?“ aus Fluch der Karibik dagegen inspirierte Ted Elliott und Terry Rossio dazu, diese wirtschaftliche und politische Macht, die einen steten Kampf gegen Piraten führte, als weiteren Widersacher einzuführen.
Ähnliches gilt für Wills Drohung, als er sich Barbossa und seinen Mannen gegenüber enttarnt: „My name is Will Turner. My father was Bootstrap Bill Turner. His blood runs in my veins. On my word, do as I say. Or I'll pull this trigger and be lost to Davy Jones' locker“. An diesem Punkt wird, wenn auch nur kurz, der Name des im Seemannsgarn gern verwendeten, mysteriösen ‘Davy Jones’ erwähnt. Für Elliott und Rossio war dies die ideale Gelegenheit, um aus dieser düsteren Gestalt einen Bösewicht zu machen, der in den Fortsetzungen von Fluch der Karibik eine zentrale Rolle hat, denn da er in Teil eins der Reihe erwähnt wurde, ist er Teil der homogenen Welt dieser Kinoreihe. Dass diese Integration so reibungslos ablief, kam dem Autorenduo nur entgegen, da sie (nachdem sie für den ersten Film den Fluch aus der Attraktion Pirates of the Caribbean übernahmen), liebend gerne auf weitere, übernatürliche Geschichten zurückgreifen wollten:
„Wenn man an die See denkt“, meint Elliott, „dann fallen einem sofort all die übernatürlichen Geschichten ein, die man gehört hat. Aber niemand kam bisher auf den Einfall, all diese Geschichten als Teil eines größeren Piraten- oder Mantel-und-Degen-Films einzusetzen. Wir hatten also ziemlich freie Hand, uns bei all diesen Legenden zu bedienen. Für Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 nahmen wir uns also vor, ein bisschen mehr darüber herauszufinden, wer dieser Davy Jones ist. Dazu nahmen wir uns einen weiteren Meermythos vor, den Fliegenden Holländer, und kombinierten die beiden miteinander.“
Ideenvertiefung[Bearbeiten]
Nachdem die Autoren nun wichtige Elemente für die Fortsetzungen des Abenteuerfilms von 2003 gefunden hatten, vertieften sie die Ideen um Davy Jones und der East India Trading Company, um herauszufinden, welche Rolle sie spielen sollen, was ihre Bedeutung für die Handlung und die anderen Figuren sei sowie ihre Umsetzung.
Dabei zeigten sie viel Ehrgeiz und vor allem demonstrierten sie, dass sie sehr anspruchsvoll sind. Rossio und Elliott wollten nicht nur zwei neue, ein- oder zweidimensionale Widersacher, die es zu bekämpfen gilt. Sie wollten aus ihnen dreidimensionale Charaktere schaffen, die sich bedeutungsvoll in die bereits existierende Fluch der Karibik-Welt einfügen.
Davy Jones wurde deshalb mit dem fliegenden Holländer kombiniert, da man so hinter die bedrohliche Art von Jones und seine Macht die tragisch-romantische Geschichte des Holländers stellen kann, was Jones einen menschlichen Aspekt gibt, was die Autoren spannender und interessanter fanden als die Darstellung von Jones als mächtige Bedrohung ohne Gefühle und Vergangenheit.
Bei der Darstellung der Kreaturen und des Schiffs mussten die Autoren ihre ursprünglichen Ideen zu Gunsten der Umsetzbarkeit aufgeben:
„Eine der ersten Ideen die wir hatten war, dass man auf die See blickt und die Wellen brechen sieht und die brechenden Wellen werden zum Schiff [, der Flying Dutchman].“, erklärte Ted Elliott. „Es wurde einfach unmöglich diese bestimmte Idee zu realisieren. Ich glaube es war Gore, der gesagt hat „Was wäre, wenn sie wie Milliarden von Seemonstern aussähen?“
Darauf baute der Konzeptzeichner einige schreckliche Mutationen, die Elliott und Rossio dazu brachten, einige Szenen zu schreiben, in denen sie die Möglichkeiten, die diese Figuren boten, ausschöpfen konnten, unter anderem auch Szenen, in denen Jones' Bart besonders zur Geltung kommt.
Doch auch das Würfelspiel wurde im Hinblick auf diese Möglichkeiten in die Handlung mit aufgenommen. Es war zudem eine kleine Geste an die Effektkünstler, die lieber subtile, schauspielerische Szenen als große Actionszenen machen. Ein spannendes Glücksspiel, das als Wendepunkt in der Geschichte dient, ist genau die Art von Szene, für die sich die Computeranimatoren gerne abarbeiten, dachten Elliott und Rossio, womit sie auch Recht behielten.
Nach einiger Recherche beschloss man außerdem, die East India Trading Company zu einem weiteren Dreh- und Angelpunkt der Geschichte zu machen, indem sie zu einer politischen Bedrohung für die Piraten wird, die wesentlich mächtiger ist als die Navy, denen manche Piraten noch entkommen können (wie in Fluch der Karibik gezeigt wird).
Dabei nutzten die Autoren die historische Realität als Spielball für ihre eigene Fantasie und überzeichneten das Bild der Company. Die wahre East India Trading Company bestimmte von 1600 bis zu ihrer Auflösung 1858 die Geschicke Indiens und weitete ihre Macht immer weiter aus. Sie war somit ein Werkzeug für imperialistische Herrschaft, sowohl wirtschaftlich als auch politisch, wobei selbst die großzügigsten zeitgenössischen Berichte die Aktivitäten der East India Company als ausgesprochen habgierig und unmenschlich beschreiben. Da Piraten die Autorität der Company untergruben und aufgrund ihrer Beutezüge für einige wirtschaftliche Einbußen sorgten, sahen Elliott und Rossio die Piraten als die rebellische Opposition gegenüber diesem Unternehmen – dies dramatisierten sie und machten die Piraten zu den tragischen Helden, mit denen der Zuschauer sympathisieren kann, wie Rossio erklärte:
„Uns gefällt an Piraten, dass sie für Freiheit stehen. Und die East India Trading Company steht als multinationales Unternehmen für das Ende der individuellen Freiheit. Sie definiert die Welt so, wie sie sie gerne hätte. Und da gibt es viele Menschen, die in ihren Planungen keine Rolle spielen. Je größer ihre Vorherrschaft, desto weniger Raum gibt es für Menschen wie Captain Jack Sparrow.“
Mit dieser Darstellung konnten die Autoren auch die von ihnen intendierte Aussage verstärken. Denn auch wenn die Filme der Fluch der Karibik-Kinoreihe hauptsächlich zur Unterhaltung da sind, wollten die Verfasser in der Tradition von Spielfilmklassikern und Walt Disney etwas zur Weltanschauung der Zuschauer beitragen. Deshalb ist die Trilogie „eine Studie darüber, was es bedeutet ein Pirat zu sein. Wie frei kann man wirklich sein? Jack repräsentiert gewissermaßen den ultimativen, freien Mann. Er hat niemand gegenüber Verpflichtungen und es ist offensichtlich, dass man seine eigene Freiheit begrenzt, sobald man sich gegenüber jemandem verpflichtet.“, erläutert Elliott die Kernweisheit hinter der Filmreihe.
Weiterentwicklung der altbekannten Charaktere[Bearbeiten]
Hinter der neuen Storyline und den Widersachern sollten jedoch nicht die Charaktere aus Fluch der Karibik zurückbleiben. Viel mehr wollten alle Beteiligten, dass die Fortsetzungen des Abenteuerfilms noch mehr charakterbezogen und -gesteuert sind.
Dazu mussten sich die Figuren weiterentwickeln: In welche Situation müssen sie geraten, damit sie anders handeln, als es das Publikum noch beim ersten Film der Reihe erwartet hätte? Was sind die logischen Konsequenzen, die aus dem ersten Film resultieren?
Diese Fragen sollten in Fluch der Karibik 2 & 3 beantwortet werden, womit die „Pirates of the Caribbean“-Filme ein großes Manko von Actionfilmen und Fortsetzungen im Besonderem aufheben. Kaum ein anderer Film hat zuvor gezeigt, wie die Charaktere aus einem Actionfilm die darin geschilderten Erlebnisse verarbeiten – in den Fortsetzungen sind sie wieder wie zu Beginn des ersten Films und kommen zum Großteil seelisch unbeschadet in neue Problemsituationen, die sie locker meistern. Doch weder die Darsteller noch die Autoren von Fluch der Karibik wollten, dass ihre Figuren so bleiben, wie sie waren. Stattdessen sollte in Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 gezeigt werden, wie die Geschehnisse des ersten Films die Charaktere beeinflussen und neue, noch größere Abenteuer auslösen.
Will Turner ist nach seinen kriminellen Taten nicht mehr derselbe und auch Elizabeth, die immer von einem Piratenleben geschwärmt hat, muss sich, nachdem sie kurz in ein solches Leben schnuppern durfte, verändert haben.
Als die Autoren überlegten, wie sich die Charaktere entwickelt haben könnten, halfen nicht nur die Charakterisierungen, die sich in Fluch der Karibik fanden, sondern auch die Wünsche der Darsteller, die sich beim Dreh des ersten Teils allesamt in ihre Rollen eingelebt hatten.
Jack Davenport, der Darsteller von Commodore James Norrington, wünschte sich zum Beispiel während der Dreharbeiten zu Teil eins ein cooleres Kostüm und eine wildere, verwegenere Rolle, sofern eine Fortsetzung gedreht wird. Als Elliott und Rossio an dem Drehbuch für eben jene Fortsetzung schrieben, fiel ihnen dieser Wunsch wieder ein, und da sie wussten, dass Davenport eine solche Rolle auch spielen könnte, machten sie aus Norrington einen vom Leben enttäuschten und resignierten, aber auch hinterhältigen Mann, der es aufgrund seines Ehrgeizes nicht verkraften konnte, dass er seine Verlobte verlor und erfolglos hinter Jack Sparrow herjagte.
Jonathan Pryce dagegen wollte nur dann wieder mitspielen, wenn er in den Fortsetzungen mehr zu tun hat, weshalb seine Rolle mehr Exposition bekam und auch bei emotionalen und storytechnischen Wendepunkten auftauchen durfte.
Besonders einflussreich auf das Skript waren Keira Knightleys Wünsche und Vorschläge betreffend der Fortsetzung: Da sie in Fluch der Karibik keine richtigen Actionszenen hatte, wünschte sie sich im Falle einer Fortsetzung mehr Actionszenen, vorzugsweise mit Schwertern. Außerdem wollte sie eine etwas wildere, weniger damenhafte Rolle und eine Kussszene mit Johnny Depp – allesamt Wünsche, die den Autoren sehr gelegen kamen, da ihnen ebenfalls solche Dinge mit der Figur Elizabeth vorschwebten, die sie bei einer Fortsetzung umsetzen wollten - vor allem, weil sie Elizabeths rebellische Seite und eventuelle Romantik zwischen Jack und Elizabeth im ersten Teil schon subtil angedeutet hatten. Es verwundert wohl nicht, dass sie diese Ideen ausgiebig und gerne umsetzten, als sie Fluch der Karibik 2 schrieben.
Auch Jack Sparrows Rolle sollte in Fluch der Karibik 2 in eine neue Richtung geleitet werden. Seine Figur ist nun „interessanter, aber nicht weniger liebenswürdig.“, betonte Ted Elliott, als man ihn auf Sparrows teilweise gemeine Handlungsweise in Fluch der Karibik 2 ansprach. „Die Intention war es, die Zuschauer mit dem, was Jack macht zu überraschen. Mein Argument ihn nicht liebenswürdiger zu machen ist, dass er verständlich sein soll. Alles, was er tut, entstammt völlig seinem Charakter und, in gewisser Weise, enthüllt alles, was wir zeigen Charaktertiefe.“
Dabei hatte auch Jacks Darsteller Johnny Depp viel Einfluss. Er las das Drehbuch gemeinsam mit den Autoren und schlug ihnen einige Ideen vor, die sie oftmals weitersponnen und in den Film mit einfließen ließen. Zusammenfassend sagt Ted Elliott über die Gestaltung der Charaktere während des Schreibprozesses: „Die Figuren waren so aufregend und vielschichtig angelegt, dass wir den Eindruck hatten, sie seien noch längst nicht ausgeschöpft. Man will ja nicht noch einmal all dasselbe mit diesen Figuren anstellen und erleben. Was uns an den Figuren im ersten Teil besonders gefiel, war ihre moralische Ambivalenz. Das wollten wir genauer untersuchen. Wir wollten Jack Sparrow in eine Situation versetzen, die ihn dazu zwingt, dass seine Ziele in die entgegengesetzte Richtung weisen wie die von Will und Elizabeth. Uns ging es darum, die Figuren weiter zu führen und in neue Richtungen zu bewegen.“
Gestalten einer fiktiven Welt[Bearbeiten]
Für das Autorenduo der „Pirates of the Caribbean“-Filme war es sehr entscheidend, dass neben der Komplexität der Charaktere auch die Komplexität des im Film dargestellten Universums durch die Fortsetzungen erweitert wird. Das geschieht, laut ihnen „indem man von einer Geschichte oder Welt nur kleine Auszüge (zeigt). Das ist auch, was im realen Leben geschieht. Leute müssen sich in einer Welt bewegen, die auf unvollständigen Informationen basiert.“ Dies macht das fiktive Universum größer und auch interessanter. Deshalb nutzten die Autoren zahlreiche, von ihnen so genannte, Marc-Davis-Vignetten.
Marc Davis, der bei der Gestaltung des „Pirates of the Caribbean“-Rides maßgeblich beteiligt war, deutete in der Geschichte dieser Wasserbahn zahlreiche Geschichten an, zeigte von denen jedoch nur einen kleinen Ausschnitt und überließ es der Fantasie der Parkbesucher, inwiefern sie alle zusammenhängen und wie genau die Geschichten ablaufen.
Dies zeigt sich auch in den Filmen der Kinoreihe Fluch der Karibik, und bei den Fortsetzungen noch stärker. Einige solcher Vignetten sind zum Beispiel Jack Sparrows Aufenthalt im türkischen Gefängnis (von dem man nur das Ende miterlebt) und die von der Crew der Pearl angesprochenen missglückten Abenteuer in den vergangenen Monaten. Dass gerade in den Fortsetzungen von Fluch der Karibik dieser Aspekt des Filmeerzählens nach vorne geholt wurde, hat neben dem Umstand, dass es nötig war, die Welt, in der die Filme spielen, zu erweitern, einen bestimmten Grund. „Beim zweiten (Film) hat man nicht mehr den Vorteil, dass man das Publikum überrascht (da es weiß, was es zu erwarten hat).“, erklärt Ted Elliott. „Die Herausforderung ist es, diesen Nervenkitzel neu zu erschaffen, ohne sie (die Zuschauer) überraschen zu können.“, wobei die Lösung der Nervenkitzel des Entdeckens sei. Sein Kollege Terry Rossio führt weiter aus: „Für mich erfüllt die Themenattraktion auf sehr gute Weise das, was eine vollkommen realisierte Fantasiewelt ist. Es ist, als ob man eine Welt mit eigenen Regeln und einer eigenen Realität erobern würde. Ich wollte (immer) herausfinden, wie diese Typen dorthin gekommen sind, woher der Hund seine Schlüssel hat und was noch alles passieren wird. Ich denke, das ist es, was dem Publikum gefällt - es will losziehen und eine Welt besuchen“
Um diese Welt in sich selbst geschlossen zu halten und die Plausibilität aufrecht zu erhalten, mussten die Autoren jedoch in eine neue Richtung aufbrechen. Viele empfinden den Film deshalb als einen, der einen dunkleren Ton anschlägt als noch das Original.
Nachdem am Ende von Fluch der Karibik alles ideal schien, wird dies in Fluch der Karibik 2 geändert, denn „Ideale sind in dieser Welt sehr schwer zu erreichen. Es ist interessanter jemanden sich abrackern zu sehen.“, so Elliott. Während Jack Sparrow im ersten Film noch auf der Seite von Will und Elizabeth stand (zumindest größtenteils), zwingen ihn die Gegebenheiten und sein Charakter, nun teils gegen sie zu spielen - was ihn verzweifelter erscheinen lässt und weshalb er einen düsteren Eindruck hinterlässt.
Verstärkt wird das Gefühl einer düsteren Atmosphäre dadurch, dass die Autoren in Fluch der Karibik 2 zwar dieselbe Palette benutzen wie im ersten Teil, jedoch die unterschiedenen Zutaten in anderen Kombinationen verwenden. So „suggerieren (sie) tatsächlich, dass die Welt der Piraten düsterer ist (als angenommen). Die Düsterheit wurde im ersten Film suggeriert und wir machen sie im zweiten ersichtlicher, weil wir uns unaufhaltsam dem Klimax im dritten Teil nähern. Es ist ein wesentlich interessanterer Typus von Drama, Leute in dieser moralisch vieldeutigen Welt handeln zu sehen.“
Der Physik des Kinos trotzen[Bearbeiten]
Genau wie die Dreharbeiten und die Hintergrundgeschichte der Fluch der Karibik-Filmreihe brach auch der Schreibprozess mit vielen Konventionen.
So wie schon beim Dreh zu Fluch der Karibik schlossen sich die Autoren auch jetzt der Produktion an, begleiteten sie zu jeder einzelnen Location und waren am Set immer ansprechbar, um das Drehbuch abzuändern – vom Wortlaut in einzelnen Dialogzeilen bis hin zum Ablauf oder sogar der Grundidee von ganzen Sequenzen, etwas, das sehr ungewöhnlich für Hollywood ist.
„Der Grund, warum wir die Autoren mit dabei haben, liegt auf der Hand: Wir arbeiten mit einem ausgesprochen kreativen Regisseur und ebenso kreativen Schauspielern“, meint Jerry Bruckheimer, der schon beim Dreh des ersten Teils sehr zufrieden mit dem Autorenduo war und sie gerne am Set hatte. „Sie haben unentwegt ausgefallene Ideen, und Ted und Terry können diese Einfälle sofort in das Drehbuch einarbeiten, bevor es zum Dreh kommt. Und natürlich kommt es vor, dass man neue Dinge und Nuancen findet, während man arbeitet. Ted und Terry sind völlig unkompliziert. Sie sind gerne beim Dreh dabei.“ Zusätzlicher Vorteil der Anwesenheit von Elliott und Rossio war, dass sie so die abschließenden Arbeiten an den Drehbüchern von Fluch der Karibik 2 & 3, die zu Drehbeginn nicht vollendet waren, jederzeit Gore Verbinski zeigen konnten und in der Lage waren, sie mit ihm zu besprechen.
Generell zeigten sich Jerry Bruckheimer, Gore Verbinski und das Team Elliott & Rossio sehr ernsthaft, wenn es um das Drehbuch ging - gnadenlos besprachen sie jegliches Detail und suchten nicht nur nach dem richtigen Timing für Action und Humor, sondern auch nach subtileren Andeutungen in der Geschichte und dem Potential, das in ihr steckt. „Es gibt keine schwerere Last als großes Potenzial“, gab Ted Elliott während des Drehs in der Karibik zu Protokoll und bewies damit, wie wichtig man das gesamte Unterfangen nahm.
Damit brachen sie eine weitere Konvention des großen Blockbusterkinos. Der Cast und die Crew von Fluch der Karibik 2 wollten keinesfalls einen simplen und dummen Actionfilm und damit zeigten sie dieselbe Absicht wie die Autoren.
Sie gaben der oberflächlich von Schauwerten bestimmten Grundidee nicht nur durch die bereits erläuterten Charakterisierungen, sondern auch durch die Struktur des Films, die Storywendungen und die zahlreichen erzähltechnischen Kniffe zusätzliche Dimensionen.
Die meisten dieser Techniken erläuterten die Autoren in ihrem Audiokommentar zum Film, in dem sie auch zu erkennen gaben, dass es sie durchaus enttäuscht, wenn viele Details ihrer Arbeit übersehen werden und das Gesamtwerk dann als simpel bezeichnet wird.
Doch bereits das Intro des Films zeigt, dass das Team von Fluch der Karibik 2 hinter den Autoren stand. So unterstützte Regisseur Gore Verbinski die ambitionierten und anspruchsvollen Ideen der Autoren, indem er das Intro nach Absprache mit dem Duo künstlerischer gestaltete, als es sich die Autoren zuvor dachten.
Ursprünglich war nämlich geplant, dass das Intro mit Jack Sparrow auch der Anfang des Films sein sollte, auf den die Hochzeitssequenz folgen sollte. Doch Gore Verbinski drehte und schnitt den Anfang des Films anders, so dass aus dieser Sequenz eine impressionistische Eröffnung wurde. Sie ist weniger wörtlich und hinterlässt dennoch einen größeren Eindruck, da sie eine sehr mosaikartige Darstellung der Geschehnisse ist. Verbinskis wortarme Erzählweise ist atmosphärischer als die zunächst geplante Szene und wurde deshalb von den Autoren abgesegnet.
In dieser Sequenz versteckt sich zudem eine kleine Einstellung, die sich Ted Elliott und Terry Rossio schon seit langem wünschen: In mehreren Filmen wollten sie das Bild eines Pferds in einem Boot einbauen, doch nie kam die Szene über die Drehbuchphase hinaus. Als sie Verbinski davon erzählten, beschloss dieser, den Autoren ihren lang gehegten Wunsch zu erfüllen.
Davon abgesehen gingen Elliott und Rossio aber seriöser an ihr Werk und wollten beweisen, dass auch ein Action-Abenteuerfilm künstlerisch anspruchsvoll sein kann. So bauten sie im Laufe des Films zahlreiche Omen und Vorausdeutungen ein, die den Zuschauern die Möglichkeit geben, die Handlung grob voraussagen zu können, vorausgesetzt, sie entdecken die kleinen, teils symbolischen Hinweise, etwa jene auf Jacks Tod am Ende des Films. Laut den Autoren hat jede Einstellung im Film eine Bedeutung - und wenn eine Einstellung nicht zur Komik und Action beiträgt, die Tiefe der Charaktere und der fiktiven Welt aufzeigt oder die Handlung vorantreibt, dann ist sie als Interpretationsansatz, Omen oder Symbol/Metapher zu verstehen.
Auch die Erzählweise ist bei Fluch der Karibik 2 nicht konventionell, da Rossio und Elliott das Publikum bei weitem nicht unterfordern wollten. Sie erklären das Vorgehen im Film nicht explizit, sondern geben nur mehrere Hinweise, die es zu kombinieren gilt, frei nach Billy Wilders Regel des Filmemachens Das Publikum kann zwei plus zwei selber zusammenzählen. Du musst nicht alles verraten.
Ein Beispiel für diese subtilen Hinweise ist in den Szenen in Becketts Büro zu finden. Die Karte an der Wand im Büro wird in jeder Szene immer vollständiger und unterstützt somit auf visuelle Weise Becketts Aussage zu Beginn des Films, dass die Welt immer kleiner wird. Dies bedeutet außerdem eine zunehmende Bedrohung für die Protagonisten des Films, die Piraten. In einer Welt, die von der East India Trading Company kontrolliert wird, lauern überall Gefahren auf die rebellischen Freibeuter.
Als Metapher war ursprünglich geplant, dass der letzte Shot des Films vor dem Ende in Tia Dalmas Hütte eine vervollständigte Weltkarte zeigt - diese Idee wurde jedoch aus Zeitgründen fallen gelassen.
Was ebenfalls nicht explizit gezeigt wird, ist, dass es höchst wahrscheinlich Elizabeth ist, die dafür sorgt, dass Sparrows Kompass nicht funktioniert. Als Jack in seiner Kajüte versucht den Kurs zu bestimmen, sagt er in Referenz an sein Erlebnis mit Elizabeth auf der verlassenen Insel „Warum ist der Rum eigentlich dauernd weg?“ und er ist es, der in Tia Dalmas Hütte sagt, dass es eine Frau sei, die einem Mann besonders große Probleme bereiten kann.
Dasselbe gilt auch für die angedeutete Liebe zwischen Jack und Elizabeth - laut den Autoren sind die zahlreichen Andeutungen dahingehend insofern richtig, als dass zwischen Jack und Elizabeth wirklich Gefühle sind und sie Lust füreinander verspüren. Romanautorin Louise Bagshawe drückte laut Elliott und Rossio die Beziehung zwischen Jack und Elizabeth treffend aus, als sie die Kussszene beschrieb, in der Elizabeth Jack an den Mast der Pearl anbindet: „Mit der Todeskuss-Szene kann Elizabeth sowohl ihre Lust befriedigen als auch buchstäblich ihre Schuld ertränken.“ Jedoch wird im Film nicht eindeutig gesagt, wie weit diese Gefühle zwischen den beiden Figuren gehen und ob die Begierde wirkliche Liebe ist oder nicht. Jedoch wird oft gezeigt, dass es sich um Liebe handeln könnte, vor allem weil, wenn Elizabeth den Kompass in die Hand nimmt, er immer zu Jack zeigt.
Eine weniger folgenreiche Andeutung ist jene, dass Jack bereits auf der Insel der Pelegostos war: Diese Andeutung bezieht sich auf Jacks Aussage im ersten Film, er sei der Häuptling eines Stammes geworden und auf den Umstand, dass er deren Sprache so gut spricht.
Und sogar die Requisiten wurden teilweise extra dafür ausgewählt, die Tiefe des Films zu unterstützen. Dass auf Davy Jones' Truhe ein Herz eingraviert hat, das je nach Blickwinkel auch wie eine Krabbe aussehen kann, ist eine Anspielung auf die Hintergrundgeschichte der Figur, genauso wie die zwei Medaillons im Film, wovon eines im Besitz von Davy Jones ist und das andere Tia Dalma gehört. Stiefelriemen Bills Messer, das er an Will Turner weitergibt, ist dagegen aufgrund seiner Farbgebung (eine Seite ist schwarz, eine andere weiß) als Symbol gedacht.
Einige der subtilen Andeutungen im Film wurden lange diskutiert, bis sie in ihrer endgültigen Form den Weg in Fluch der Karibik 2 fanden. So gab es eine Szene, in der sich Mercer, Becketts Gehilfe, auf Tortuga mit Norrington unterhielt, was die Vermutung ermöglichte, dass Norringtons Handeln ab diesem Punkt kühle Berechnung ist und er ab diesem Zeitpunkt für die East India Trading Company arbeitet. Jedoch fanden es die Autoren rückblickend interessanter, dass alles, was Norrington tut, allein aus seinem Charakter heraus kommt, weshalb die Szene wieder entfernt und aus dem „Filmkanon“ genommen wurde, sodass Norrington erst in der letzten Szene mit Beckett zur Trading Company geht.
Genauso wie die Weltkarte immer vollständiger wird, wandelt sich Stiefelriemen Bill im Laufe des Films aufgrund der Geschehnisse immer weiter in eine Seetier-Mutation - vor allem, als er mit ansehen muss, wie Davy Jones' Kraken Rache an Will nehmen soll, ist deutlich zu sehen, wie die menschliche Seite von Stiefelriemen Bill abnimmt und abstumpft.
Auch über Elizabeths Reaktion auf Pintel und Ragetti, die sie im ersten Teil der Kinoreihe bedrohten und entführten, wurde lange diskutiert, bis die Darstellung gefunden wurde, die alle Betroffenen (Regisseur, Autoren, Darstellerin) zufrieden stellte, und das, obwohl die Reaktion nur kurz im Film zu sehen ist.
Eine andere Idee, die mit den Klischees über Actionfilme spielt, ist, dass Gouverneur Swann durch das Entfernen seiner Ketten seine Freiheit verliert, da er in diesem Moment, wenn auch ohne Überzeugung, seine körperliche Freiheit wiedererlangt, indem er sie gegen seine psychische eintauscht, was in der Logik der Fluch der Karibik-Welt schwerwiegender ist.
Hinsichtlich der Struktur des Films machten die Autoren mit dem gesamten Film das, was Gore Verbinski mit dem Intro gemacht hat: Sie erzählten ihn in einer Erzähltechnik, die an die Mosaikstruktur angelehnt ist. „Die Idee ist, dass ein Film eine Folge von aneinander gereihten Szenen ist. Die Art, wie man die Szenen anordnet, was darin passiert und die Reihenfolge der Szenen wirkt sich auf die Zuschauer aus. Das ergibt aus der Sicht der Zuschauer die Geschichte.“ Dadurch, dass die Zuschauer in die Geschichte involviert werden (indem sie selber die Handlung zusammensetzen und erweitern) ist der Film auf intellektueller und künstlerischer Ebene anspruchsvoller, als wenn alles erklärt und vorgegeben wird.
Mit dieser Technik wird der Zuschauer zusätzlich in eine Position gebracht, die näher am realen Leben ist, womit dem fantastischen Aspekt der Geschichte eine reale, fundierte Ebene gegenübergestellt wird. Die beschränkte Perspektive des Publikums und die limitierte Anzahl an Informationen, die es erhält, schließt das Publikum in das Abenteuer mit ein und lässt die Geschichte für das Publikum lebensnaher erscheinen. Jeder der Zuschauer hat dabei eine andere Sicht auf die Figuren, ihre Absichten und Gefühle sowie auf die Geschehnisse im Film, womit die Autoren bezwecken, dass das Erlebnis spannender und abwechslungsreicher wird als bei der konventionellen Form eines Abenteuer- oder Actionfilms, bei dem den Zuschauern vorgegeben wird, wie sie zu denken und fühlen haben.
Ein weiterer Bruch mit den Konventionen von Sommerfilmen und High-Budget-Produktionen ist, dass mehrere Charaktere, die der Zuschauer sympathisch finden soll und die relativ viel Screentime haben, brutal sterben, was die Dramatik steigern soll. Extra für diesen Grund wurden die Charaktere auf der Edinburgh Trader sowie Jack Sparrows neues Crewmitglied, der Inder Leech, erfunden.
Während Leech im Laufe der Knochenkäfig-Sequenz das Zeitliche segnet, sterben Captain Bellamy und die restliche Besatzung des Handelsschiffes aufgrund des ersten großen Krakenangriffes des Filmes. Auch diese Szene wurde nicht nur der Schauwerte halber in den Film eingebaut, sondern auch, damit Will Turner einen solchen Angriff miterleben konnte, sodass er auf der Black Pearl später genau weiß, was zu tun ist. Außerdem soll die Szene ein Gefühl von Unvermeidlichkeit erzeugen, indem sie (unter anderem durch den Tod aller Charaktere auf dem Schiff bis auf Will) zeigt, dass ein Krakenangriff besonders gefährlich und auch durch einen Kampf nicht zu beenden ist.
Ferner leitet die Szene zu einer kurzen Einstellung hin, in der man Elizabeths Hochzeitskleid in die Tiefen des Ozeans versinken sieht. Diese Einstellung ist ein weiteres symbolhaftes Bild, das zeigen soll, dass Elizabeths damit verbundene Versprechen und Verpflichtungen nicht weiter gültig sind - womit auf die darauf folgende Szene zwischen Jack und Elizabeth vorbereitet wird. Da man die Melodie von Davy Jones' Medaillon hören kann, während das sinkende Kleid zu sehen ist, lässt sich auch hineininterpretieren, dass die Liebe zwischen Will und Elizabeth nun einen ähnlichen Verlauf nehmen wird wie die zwischen Davy Jones und seiner Geliebten. Diese mögliche Interpretation wurde in Fluch der Karibik 2 jedoch noch nicht bestätigt und führt somit (gemeinsam mit anderen Szenen) dazu, dass eine weitere Intention der Autoren eingehalten wird: Sie wollen, dass ihre Filme nicht bloß auf das Erlebnis des Ansehens beschränkt werden, sondern dass die Zuschauer auch die Möglichkeit haben, über die Fluch der Karibik-Filme zu diskutieren und verschiedene Interpretationsansätze zu erörtern, womit diese Filme zu einem Gemeinschaftserlebnis werden.
Aber auch der große Drei-Personen-Schwertkampf soll nicht nur Schauwerte darbieten und als Vehikel für allerlei Komik zwischen Elizabeth, den drei kämpfenden Kontrahenten und Pintel und Ragetti dienen, sondern zudem den Zuschauern die Möglichkeit bieten, in der verworrenen und teils nur angedeuteten Geschichte einen klaren Verknüpfungs- und Wendepunkt zu finden, an dem alle einzelnen Handlungsfäden repräsentiert werden. Denn während des Schwertkampfes (der ein lang gehegter Wunsch der Autoren war) repräsentiert jedes gezogenes Schwert einen Handlungsfaden und die Absichten der betroffenen Figur.
Der wohl größte Bruch mit den Konventionen war jedoch die Gestaltung des Endes. Die Idee zu diesem Schluss bekamen Terry Rossio und Ted Elliott, als am Set von Fluch der Karibik das erste Mal von einer Fortsetzung die Rede war. Sie fanden, dass es eine spannende und ungewöhnliche Sache wäre, wenn Elizabeth am Ende der möglichen Fortsetzung dazu gezwungen wäre, Jack Sparrow in den Tod zu schicken, um Will zu retten. Deshalb sagten die Autoren auch erst zu, nachdem Keira Knightley für die Fortsetzungen unter Vertrag genommen wurde. Ihnen war es wichtig, dass sie mitspielt, da ihnen klar war, dass sie diese Idee umsetzen könnte und auch dazu gewillt sei. Knightley wäre in den Augen des Duos perfekt dazu in der Lage, es realistisch zu spielen, den Verrat in der Situation zu transportieren und denoch sympathisch zu bleiben - und da den Autoren nach diese Idee sehr leicht umzusetzen wäre, wollten sie auch dafür sorgen, dass es dazu kommt. Beim ersten Meeting, als noch nicht sicher war, ob es eine oder zwei Fortsetzungen geben wird, schlugen sie diese Idee erstmals Gore Verbinski, Jerry Bruckheimer, Mike Stenson und Chad Oman vor. Sie meinten, dass sie dies im zweiten Teil haben wollen und dass es dann im dritten Teil weitergehen würde. Die Reaktionen waren zunächst verhalten, doch bereits wenige Wochen später sprach Gore Verbinski noch mal diese Idee an und so schaffte sie es in den endgültigen Film. Dass ein Studio den Mut hat, einen Film zu zeigen, in dem ein Held den anderen Held umbringt, ist sehr ungewöhnlich und das gilt erst recht, wenn man bedenkt, dass es sich dabei um einen „Walt Disney Pictures“-Film handelt.
Vor allem wegen dieser Storywendung sagte Regisseur Jon Turteltaub, welcher bei der „Jerry Bruckheimer“-Produktion Das Vermächtnis der Tempelritter Regie führte, bei der Premiere von Fluch der Karibik 2 in einem respektvollen, lobenden Ton, „Der Film trotzt der Physik des Kinos“. Es wäre eigentlich undenkbar, dass die slapstickartige, lustige und wilde Kannibalenszene und das ernste, nachdenkliche und deprimierende Ende von Jack Sparrow durch Elizabeths Verrat im selben Film vorkommen, doch das Team von Fluch der Karibik 2 habe es gekonnt hinbekommen.
Aber auch die allerletzte Szene des Films bricht mit weiteren Konventionen – normalerweise soll der Auftritt oder die Rückkehr eines Bösewichts schockieren und bedrohend wirken, doch bei Fluch der Karibik 2 schrieben Ted Elliott und Terry Rossio eine solche Szene, um den Film nach allen vorhergegangenen traurigen und niederschmetternden Ereignissen mit einer positiven und spaßigen Note zu beenden. Für das Autorenduo war die Rückkehr Barbossas bereits beschlossene Sache, bevor geklärt wurde, ob es überhaupt einen dritten Teil geben würde, da sie einen Kontrast zu Sparrows Tod bilden würde. Die letzte Zeile des Films, die zugleich Barbossas erste Zeile im Film ist, war die erste Zeile, die die Autoren für den Film niederschrieben.
Geoffrey Rush, der seine Rolle aus Fluch der Karibik besonders lieb gewonnen hatte, wollte gerne zurückkehren und war deshalb besonders froh über die Idee der Autoren. Er war dabei jedoch etwas traurig, dass er im zweiten Teil der Kinoreihe nur sehr kurz vorkommt, doch die Autoren konnten ihn davon überzeugen, dass es so besser sei. Sie erklärten ihm, dass er dafür sorgen würde, dass die Zuschauer amüsiert aus dem Kino gehen, weil viele der Zuschauer des ersten Teils Barbossa lieb gewonnen haben und sich deshalb über seine Rückkehr freuen würden.
Interessanterweise zweifelte das Disney-Studio über diese Szene mehr als über den Tod von Jack Sparrow – auf die Frage, weshalb es keine Previews zum Film gab, antwortete ein Pressesprecher von Walt Disney Pictures, dass sie sehr zufrieden mit dem Film seien, weshalb sie keinen Nutzen aus den Previews ziehen könnten. Einzig an der allerletzten Szene und der letzten Zeile zweifle man, doch da sie mit dem dritten Teil verbunden sei, könne man sie nicht entfernen.
Design eines Piratenepos[Bearbeiten]
Sets und Kulissen[Bearbeiten]
Für die Sets und Kulissen war Rick Heinrichs verantwortlich, der so neu zum Team hinzustieß. Heinrichs traf den Regisseur Gore Verbinski zu Beginn der Vorproduktion, während er einige der Piratenschiffe und Monster zeichnete, die in den Pirates of the Caribbean-Fortsetzungen vorkommen sollten. Verbinski erklärte Heinrichs, dass er die Welt aus Fluch der Karibik auf ein neues, mythologischeres Niveau heben möchte, weshalb in den Filmen bei den Sets und Kulissen eine Balance aus Humor und Horror gefunden werden sollte.
Besonderen Gefallen fand Heinrichs auch an Verbinskis Wunsch, dass die „Fluch der Karibik“-Kinoreihe auf einer historischen Grundlage spielen, sich ihr jedoch nicht unterwerfen sollte, sondern sie als Ausgangspunkt für zahlreiche Fantasyelemente ansieht:
„Wenn man mir ein Projekt anbietet und ich herausfinden will, ob ich es machen will oder nicht, zum Beispiel bei einem historischen Stoff, dann überlege ich mir, ob ich zu diesem Projekt etwas beisteuern kann, das es zu einem besonderen Projekt macht – oder ob es dem Regisseur ausreicht, die Periode einfach nur genau und historisch präzise zu gestalten. Daran habe ich nämlich kein großes Interesse. Bei Pirates und Gore ist das anders: Da ist Historie einfach nur eine Kulisse, eine Grundidee, die uns eine Vorstellung von Zeit und Ort gibt. Darauf kann man etwas Stilisiertes, Einfallsreiches aufbauen – und das ist reizvoll. Man nimmt vorhandene Elemente, schüttelt sie einmal durch und macht etwas völlig Neues daraus.“
Das Team um Heinrichs umfasste den Supervising Art Director John Dexter, drei künstlerische Leiter, sieben Assistenten des künstlerischen Leiters, sechs Illustratoren, drei Modellbauer und unterschiedliche Grafikdesigner, Koordinatoren, Fact-Checker und Assistenten sowie weitere mit ihm kooperierende Abteilungen, die von Setdekorateurin Cheryl Carasik, Requisiteur Kris Peck und Leiter der Bauabteilung Greg Callas angeführt wurden. Diese umfangreiche Gruppe ließ nicht nur der eigenen Kreativität freien Lauf, sondern nahm auch zahlreiche Recherche- und Referenzmaterialien in Anspruch, darunter zahlreiche Gemälde aus dem Piratenzeitalter und ethnographische Fotos. Besonders wichtig waren jedoch Designskizzen und Reproduktionen von Howard-Pyle-Illustrationen aus seinem klassischen „Book of Pirates“. Dieses war eine große Inspirationsquelle für das Design des Films und auch für manche Aufnahmen im Film.
Das Ziel war es, nicht nur eine fantasievolle Welt aufzubauen, sondern auch „so weit wie nur möglich zu gehen, um die Schauplätze real und lebendig zu gestalten. Das ist der Grund, warum fast alle Recherchen auf natürlichen Formen basieren.“, wie der Supervising Art Director John Dexter erklärte.
Eines der ersten Sets, das man baute und für den Dreh benötigte, war eine riesige Kirche in einem verlassenen Marinepark. In diesem Park wurde noch für Fluch der Karibik Port Royal erbaut – und exakt an der Stelle, an der nun die Kirche erstellt wurde, baute das Team um Brian Morris, den Produktionsdesigner des ersten Teils, zuvor das Gefängnis-Set. Während des Baus regnete es in Strömen, was dem Team einige Probleme bereitete – ironischerweise benötigte das Drehteam an den drei für diesen Dreh angesetzten Tagen strömenden Regen, den man nun nicht bekam. Außerdem erwies sich der mühselige Bau des Sets mehr oder minder als unnötig, da die Hochzeitsszene in Fluch der Karibik 2 enorm umstrukturiert wurde, weshalb man im Film von der eigentlichen Kirche fast nichts mehr sieht.
Das zweite Set, das benötigt wurde, waren die Waffen-, Aufbewahrungs- und Rumkammern der Black Pearl, die man in Disney-Studio 1 in Burbank erstellte. Dieses Set, auf dem man unter anderem die Begegnung zwischen Jack Sparrow und Stiefelriemen Bill drehte, wurde auf einer frei beweglichen Vorrichtung mit vier hydraulischen Kolben erbaut – so konnte das Drehteam eine stetige Meeresbewegung simulieren.
Auf der Bühne 5 der Walt Disney Studios wurden dagegen die Kapitänskajüten der Pearl und der Edinburgh Trader aufgebaut. Auch wenn man sie im Film nur kurz sehen kann, legte man viel Wert auf die (aus der im Film gezeigten Epoche stammenden) Details in Sparrows Kajüte. Außerdem erbaute man große Teile des Interieurs aus gemasertem Mahagoni, um möglichst authentisch zu bleiben.
Das Studio 2 wiederum beherbergte den Pantano River, auf dem sich auch Tia Dalmas detailreiche Baumhütte befand. Das übergroße Set verbrauchte den kompletten Platz, den das 60 Meter lange und 45 Meter breite Studio bot. Das Set zeigt einen Fluss in einer karibischen Sumpflandschaft mitsamt kahlen Bäumen und Gestrüpp. Dieses Set stellte die größte Verneigung vor der Pirates of the Caribbean-Wasserbahn in den Disneyland-Parks dar: Zu Beginn dieser Fahrten wird genau so eine von Glühwürmchen bevölkerte Sumpflandschaft gezeigt.
Da fast jeder von Cast und Crew der Fluch der Karibik-Fortsetzungen ein großer Fan der originalen Fahrt ist, wurde dieses Set mit besonderer Sorgfalt gestaltet. Für Rick Heinrich war die Themenfahrt sogar ein großer Mitgrund für seine Zusage zu den Filmen dieser Reihe.
Das Pantano River-Set (inklusive der Baumhütte von Tia Dalma) wurde sogar von der Disney-Legende Francis Xavier „X.“ Atencio besucht. Atencio war am Drehbuch von Pirates of the Caribbean beteiligt und schrieb den Text des Songs, der in der Attraktion gespielt wird. Als Atencio die Fluch der Karibik 2-Crew besuchte, rollte man ihm den roten Teppich aus und gab ihm einen eigenen Regiestuhl, während die zahlreichen Teammitglieder Atencio für seine Arbeit Respekt zollten.
Tia Dalmas Hütte, die in Lebensgröße auf dem Set erbaut wurde, war aufgrund ihrer für Drehverhältnisse recht kleinen Größe zwar eine Herausforderung für Kamera- und Tonleute, jedoch war sie aufgrund ihrer fantasievollen Art auch das Lieblingsset zahlreicher Darsteller und Crewmitglieder. Johnny Depp bezeugte auch Interesse, sie auf seiner Ferieninsel nachbauen zu lassen.
Setdekorateurin Cheryl Carasik erklärte, dass Regisseur Gore Verbinski „wollte, dass viel von der Decke hängt. Also bereiteten wir mit Juwelen dekorierte Flaschen und getrocknete Kräuter vor. In die Flaschen steckten wir Spinnen, Augenbälle und Pilze, die tatsächlich zu wachsen begannen. Und überall gibt es ausgestopfte Tiere zu entdecken. Eines der schönsten Komplimente war von Johnny Depp, als er in Tia Dalmas Hütte spazierte und mir erzählte, dass er wirklich nicht wüsste, was er hier drin machen sollte, aber dass es hier so viele Sachen gäbe, mit denen er spielen wolle, dass er sich fühle wie ein Kind im Süßigkeitenladen. Johnny hat das Talent, irgendein billiges Schmuckstück vom Tisch zu nehmen und daraus ein wunderbares Requisit zu machen.“
Der Außenteil des Sets, der Fluss und die Sumpfgegend, wurde einem echten Drehort in Dominica nachempfunden. Die dortigen Bloodwood-Bäume wurden im Studio mit Hilfe von Stahl, Schaumgummi und Blättern aus Seide nachgestellt. Für den Fluss benötigte man zwei Millionen Liter Wasser.
Ebenfalls in den Disney-Studios entstanden die Szenen in Davy Jones' Kapitänskajüte, wo sich auch seine übergroße Orgel befindet.
„Die Kajüte von Davy Jones vermittelt eine sehr opernhafte Atmosphäre“, sagt Rick Heinrichs. „Er spielt eine riesige Pfeifenorgel, die wir von Grund auf entwerfen und bauen mussten. Sie klingt wie eine normale Orgel, aber die Pfeifen haben sich zu diesen fantastischen Unterwasser-Formen verwachsen und stoßen Dampf aus. Die Orgel hat die Beschaffenheit von Muscheln und Meeresgetier und befindet sich am Heckfenster. Über den Orgeltasten befindet sich außerdem ein Gemälde, das auf merkwürdige Weise liebenswert romantisch wirkt. Das war Absicht. Wir wollten der Figur des Davy Jones ein wenig Pathos verleihen, denn er trauert ja um den Verlust einer vergangenen Liebe.“
Einige andere Sets baute man in den nahe gelegenen Universal Studios:
Hier erbaute man ein Hintergassen-Set von Port Royal, Tortuga und einen exakten Nachbau des Decks der Flying Dutchman.
Auf St.Vincent befanden sich weitere Sets, darunter auch das Hauptquartier von Lord Cutler Beckett, welches unter anderem mit der übergroßen Weltkarte den Charakter Becketts unterstreichen sollte. Heute die Karibik, morgen die ganze Welt – dies soll das Set laut Rick Heinrichs aussagen, womit man Becketts Stellung als Bösewicht verstärkte.
Das Set stand genau dort, wo sich Becketts Büro auch in den Filmen befindet. Man wollte, dass man von dort aus den „echten“ Hafen von Port Royal sehen kann. Zu diesem Zweck sah man vor, dass die alten Sets, die von Fluch der Karibik über- und in der Wallilabou Bay von St. Vincent geblieben sind, erneut zu benutzen. Doch zwei Monate vor Drehbeginn zerstörte ein Unwetter die verbliebenen Sets, weshalb man Porty Royal schließlich doch noch mal bauen musste.
Auf dem Dock der East India Trading Company wurden immer, wenn es im Bild zu sehen war, egal ob von nah oder fern, zahlreiche Güter von den Schiffen an Land (und umgekehrt) transportiert. Dabei orientierte man sich an der echten Company und hat infolge minutiöser Nachforschungen Güter gewählt, die auch wirklich von der East India Trading Company exportiert und importiert wurden. Das waren unter anderem Elefantenstoßzähne (für die Dreharbeiten verwendete man realistische Fälschungen), Tee, Seide und Tiere.
Beckett-Darsteller Tom Hollander war von diesen Ausmaßen der Produktion besonders beeindruckt:
„So etwas hatte ich noch nie vorher gesehen. Nur bei dieser Produktion kann man sich umdrehen, aus dem Fenster sehen und zuschauen, wie 850 Leute die Takelage an einem uralten Schiff hochziehen, während dahinter ein anderes Schiff seine Kreise zieht. Auf eine gewisse Weise ist das hyperreal. Das Szenenbild ist ehrfurchtgebietend; der Standard, mit dem gearbeitet wird, ist bemerkenswert. Wir spazieren ja nur an die Drehorte, sehen uns um und sagen: ,Oh ja, das sieht gut aus’. Aber es ist offensichtlich, dass da viel Aufwand hinter derart detaillierter und umfassender Arbeit steckt. All diese Leute sind absolute Experten auf ihrem Gebiet. Ihre Kreativität ist an Inspiration nicht zu übertreffen.“
Auch Jonathan Pryce war von den Leistungen der Setbauer begeistert: „Die Sets dieses Films unterstützen die ganze Arbeit, die wir hier leisten. Authentizität und Detailgenauigkeit sind absolut umwerfend. Da war zum Beispiel eine Szene mit mir und Tom Hollander in Becketts Büro in Port Royal. Normalerweise würde man eine ziemlich intime Szene wie diese zwischen zwei Schauspielern in einer Studiohalle drehen. Aber in unserem Film sieht man aus dem Fenster und man kann das komplette Leben auf den Docks beobachten. Schiffe werden beladen. Bananen werden an den Landungsstegen auf und ab getragen. Boote fahren vorbei. Das ist ein hervorragender Ansatz, eine wunderbare Mischung aus altmodischem Filmemachen und moderner Technologie.“
Die Pelegosto-Sequenz sollte oberflächlich gesehen eine Komödiensequenz werden, die vom Slapstick und der überzogenen Darstellung von Kannibalen lebt. Um diesen Ansatz zu unterstreichen, wurden die Hütten dieses Sets auf ironische Art und Weise gestaltet: Die Hütten sind verschiedene Variationen von Totenkopfmotiven mitsamt Augen- und Mundöffnungen sowie einem Haarzopf. Auch die restlichen Gegenstände des Dorfs sind auf dem ersten Blick primitiven Formen nachempfunden. Doch bereits beim zweiten Blick erkennt man zahlreiche Knochen und anderes menschliches Material. So lassen sich insgesamt 385 Totenköpfe im Dorf der Pelegostos finden.
Kostüme und Requisiten[Bearbeiten]
Nicht nur die Autoren befanden sich während der Dreharbeiten am Set, sondern auch die Kostümdesignerin Penny Rose. Während den gesamten Dreharbeiten betreute sie die Kostüme und nahm für sämtliche Darsteller, auch die Statisten, die Maße.
Um mit den Kostümen der Charaktere deren Persönlichkeit zu unterstreichen und historisch möglichst akkurat zu bleiben, suchte sie mitsamt ihren Assistenten und Assistentinnen weltweit nach den richtigen Stoffen. So ist zum Beispiel von einem Tuch, das zu Jack Sparrows Kostüm gehört, nach den Dreharbeiten kein einziges Stück mehr übergeblieben. Um Kontinuität zu wahren, suchte die Designerin nach demselben Stoff, scheiterte jedoch bei ihrer Suche. Erst in einem Dorf in der Türkei fand sie einen Stofflieferanten, der genau solches Tuch herstellte.
Auch für alle anderen Kostüme gingen sie und Associate Costume Designer John Norster und Costume Supervisor Kenny Crouch mit großer Sorgfalt vor. Dabei recherchierte sie sorgsam, was zu dieser Zeit von welchen Personen getragen wurde: „Mich interessiert nur real. Die Geschichte steckt voller Fantasy. Die Kostüme nicht. Wir wollen, dass diese Kostüme aussehen, als wären sie schon ewig getragen, als hätte man schon oft in ihnen geschlafen. Das Altern und Färben ist in einem Historienfilm absolut unumgänglich. Ich will nicht, dass die Menschen im Film aussehen, als kämen sie gerade aus einem Laden. Das ist ein ganz spezielles Feld, das stark unterschätzt und unterbewertet wird. Die Menschen, die diese Kunst beherrschen, sind Genies, weil sie sehr subtil sein müssen. Und sämtliche Schuhe stecken wir erst einmal mit ein paar Felsbrocken in einen Zementmixer. Wenn wir sie wieder herausnehmen, sind sie um fünf Jahre gealtert.“
Bei den Hauptfiguren sollten die Veränderungen an ihren Kostümen die Änderung ihres Charakters betonen. An Jack Sparrows Kostüm wurde nur sehr wenig geändert. So trägt er einen neuen Ring und einige neue Souvenirs in seinem Haar, die er in der Realität des Filmes während der Abenteuer zwischen den Filmen eingesammelt hat.
Wills Wandlung unterstrich man vor allem damit, dass er seine konservative Mode zeitweilig gegen einen olivgrünen Ledermantel austauschen durfte, der ihn imposanter erscheinen lassen sollte. Die cremefarbene, bestickte Weste, die Will in manchen Szenen trägt, besteht aus in Paris verkauften Tischleinen – in den Augen der Kostümdesignerin war es der einzige Stoff, der perfekt zum Kostüm passte.
Die Veränderungen an Elizabeth unterstrich man dadurch, dass sie eine lange Zeit im Film in Männerkleidung herumläuft: einmal als Schiffsjunge verkleidet und einmal in Piratenkleidung. Das weiblichste ihrer Kostüme, ihr Hochzeitskleid, dagegen wird im Film nur nass gezeigt.
Die präzise Detailarbeit, die Penny Rose bei den Kostümen lieferte, wurde von Requisiteur Kris Peck fortgesetzt: Jack Sparrows Schwert und Pistole, die schon im ersten Film Verwendung fanden, wurden erneut eingesetzt. Am Kompass Jack Sparrows nahm er ein paar Veränderungen vor, um im Film deutlicher zu zeigen, wo er hinzeigt.
Für die benötigten Pistolen, Schwerter, Dolche und anderen Waffen der weiteren Figuren arbeitete Peck eng mit Waffenexperte Kelly Farrah und dem historischen Berater Peter Twist, der in dieser Funktion schon beim ersten Film mit dabei gewesen war, zusammen.
Mit Ausnahme des bereits erwähnten Schwerts von Jack Sparrow wurden die 300 Schwerter, die man benötigte, speziell für den Film angefertigt. Während man die Piratenschwerter künstlich altern und rosten ließ, verwendete man für die Schwerter von Gouverneur Swann und Norrington edle Modelle, die man den damaligen Schwertern der Royal Navy nachempfand.
Die Truhe des Todes dagegen entstammte der Fantasie der Requisitenabteilung. Gore Verbinski verlangte, dass man sich bei der Gestaltung dieses Objekts größte Mühe gibt, da die Truhe auf fast allen Werbematerialien des Films zu finden sein würde. Deshalb arbeitete man mit den Autoren, Illustratoren, Szenenbildnern, Skulpteuren und den Formenherstellern zusammen. Der Truhe wurden zahlreiche Details hinzugefügt, die auch Hinweise auf die Handlung des Films geben sollten.
Die Schiffe[Bearbeiten]
Auf Gore Verbinskis Wunsch wurden für Fluch der Karibik 2 & 3 die Schiffe, die im Film vorkommen, in echt gebaut. Besondere Mühe gab man sich dabei bei dem Design und dem Bau der seetüchtigen Ausgaben der Black Pearl und der Flying Dutchman. Für Aufnahmen, die in echt zu teuer oder zu zeitaufwändig wären, gab es zudem Modelle und computeranimierte Schiffe, die allesamt auf denselben Daten basierten, sodass Fehler vermieden werden konnten.
Um den Drehanforderungen zu entsprechen, wurde die neue Black Pearl auf einem bereits existierenden Boot gebaut. Dieses Boot war ein etwa 35 Meter langes Versorgungsboot für Ölbohrtürme. Dadurch, dass die Pearl nicht als komplettes Segelschiff gebaut wurde, sondern auf ein modernes Boot aufgesetzt wurde, sparte man beim Bau Zeit. Außerdem bot diese Version der Pearl zusätzlichen Komfort, da man noch auf die Wassertanks und Kombüse sowie den Motor des alten Schiffs zurückgreifen konnte.
Das Design der Pearl wurde im Vergleich zum ersten Film etwas verbessert, sodass sie im Film eine bessere Leinwandpräsenz erlangt. Die Crew war vor allem davon begeistert, dass die „neue“ Black Pearl geräumiger und schneller war als die alte. So konnte man sich in Drehpausen einen Platz zum Erholen suchen und die Dreharbeiten für Verfolgungs- oder Schlachtszenen dauerten nicht mehr so lange, da das Schiff nicht mühselig in Fahrt gebracht werden musste.
Die Flying Dutchman ist, trotz ihres eigenwilligen Aussehens, ebenfalls ein seetüchtiges Schiff, das im Gegensatz zu der Black Pearl jedoch erst einmal komplett neu erfunden werden musste. Eine der ersten Ideen war es, das Schiff so zu gestalten, dass es dadurch einen unheimlichen Charakter erhält, dass es lebendig aussieht. Der künstlerische Leiter der Produktion, Rick Heinrichs, hatte die Idee, den Kanonenschächten Fratzen zu geben – diese Konzeptidee brachte die Autoren auf den Gedanken, dass die Crew ein Teil des Schiffs sein sollte. Dies wiederum beeinflusste erneut das Design des Schiffs.
Die Flying Dutchman ist 60 Meter lang, 420 Tonnen schwer und hat 38 Kanonen. In mühevoller Kleinarbeit bemalte man die Holzdecks so, dass sie verfault aussehen und mit Rankenfüßern, Muscheln und anderem Meeresgetier bewachsen sind. Die Segel sind zerrissen und die skelettartige, krokodilförmige Figur am Fockmast erinnert an ein Furcht einflößendes Raubtier.
Trotz dieses unwirklichen Aussehens sollte die Dutchman nicht so wirken, als wäre sie aus einem Cartoon entsprungen. Stattdessen gab man sich viel Mühe, die unrealistische Fassade des Geisterschiffs so realistisch wie möglich aussehen zu lassen:
„Wenn wir einen Schauplatz entwarfen und errichteten“, erklärt Rick Heinrichs, „dann haben wir durch den Einsatz von Farben und Texturen versucht, einen Eindruck von Realität, dem Ort und seiner Geschichte zu vermitteln. Alles soll seinen ganz eigenen Charakter haben. Am meisten trifft das auf den Fliegenden Holländer zu. Wir wollten, dass er eine wichtige Rolle im Film spielt, wie eine lebendige Figur. Wir haben überall Seeformen angebracht, Farne, Weichtiere, Rankenfüßer und all die anderen Dinge, die unter Wasser wachsen. Wann immer das Schiff vor der Kamera zum Einsatz kam, wurde es über und über mit Wasser besprüht, um es ganz besonders lebendig wirken zu lassen. Die Dutchman wurde mit einem Auge auf Geschichte und einem Gefühl für die Architektur des 17. Jahrhunderts entwickelt. Ich wollte, dass sie sich zu dem Zeitpunkt, an dem die Story spielt, bereits unendlich alt anfühlt. Ich würde sagen, dass die Flying Dutchman eine Mischung aus historischen Elementen und ein paar fantastischen Einfällen ist.“
Die historischen Elemente der Flying Dutchman entstammen zu einem Teil aus der niederländischen Schifffahrt. Die so genannten „Fluyts“ waren galeonenähnliche Schiffe aus dem 17. Jahrhundert und passten somit zum Konzept der Dutchman. Ein noch größerer Einfluss auf dieses Schiff war jedoch die unter Seefahrern legendäre Vasa. Dieses Unglücksschiff aus Schweden wurde als ein, für damalige Verhältnisse, gewaltiges Kriegsschiff erbaut, doch bereits bei seiner Jungfernfahrt versank es im Hafen Stockholms. Das hohe Heck dieses Schiffs, das mit zahlreichen Ornamenten versehen wurde, diente als reale Grundlage, die von Heinrichs auf die Spitze getrieben wurde.
Der Bau des Schiffes wurde von Baukoordinator Greg Callas beaufsichtigt. Callas arbeitete bereits seit Jahren mit Rick Heinrichs an Filmen und leitete eine Abteilung, die am Höhepunkt der Bauarbeiten für Fluch der Karibik 2 450 Handwerker, darunter Zimmermänner, Gipser, Maler, Gärtner und Skulpteure umfasste.
Als kleine Hommage an einen älteren Filmklassiker setzte man auch die Bounty aus dem Marlon-Brando-Film „Meuterei auf der Bounty“ von 1962 ein. Sie lag in Chicago im Hafen und machte den 2.000 Seemeilen langen Weg zum Set von Port Royal, um dort in einigen Szenen als das Handelsschiff Edinburgh Trader eingesetzt zu werden – in den actionreichen Szenen mit dem Kraken wurde das altgediegene Schiff allerdings durch ein Modell und eine Nachbildung ersetzt.
Die Darsteller und ihre Rollen[Bearbeiten]
Johnny Depp als Captain Jack Sparrow[Bearbeiten]
Zu Beginn der Dreharbeiten von Fluch der Karibik äußerten sich einige Produzenten von Walt Disney Pictures sehr skeptisch, was Depps Porträtierung des exzentrischen Piratenkapitäns anging. Doch nach dem Kinostart gab der Erfolg Johnny Depp und seinen Befürwortern recht. Gerade Jack Sparrow gehörte zu den meistgelobten Elementen des Films und deshalb erhielt Depp auch zahlreiche Preise sowie seine erste Oscar-Nominierung für diese Figur.
So verwundert es nicht weiter, dass Disney mittlerweile völlig hinter dieser Figur stand und sie als „die bislang einzige wirklich ikonische Filmfigur, die das neue Millennium bislang vorgebracht hat“ bezeichnete.
Doch selbst ohne all dieses Lob hatte sich Depp in diese Rolle verliebt, weshalb er für die Fortsetzung sofort zusagte: „Es war purer Egoismus, die Gelegenheit wahrzunehmen und noch einmal Jack zu spielen. Es hat einfach so viel Spaß gemacht in diese Rolle zu schlüpfen.“ „Ihn spielen zu dürfen war ein echtes Geschenk, und am Ende des ersten Teils hatte ich das Gefühl, dass ich noch nicht ganz fertig mit ihm bin. Dass es noch mehr Seiten an ihm gibt, die mich interessieren.“
Um diese Seiten auch beleuchten zu können, nahm Johnny Depp auch von seinem Mitspracherecht bei der Gestaltung des Drehbuchs Gebrauch, wobei er jedoch hauptsächlich auf Jacks Reaktionen und Dialogzeilen einging und weniger auf die Geschichte. Besonders wichtig war es, dass im Film nicht zu viel Jack Sparrow zu sehen ist. Er sagte dem Regisseur Gore Verbinski noch in der Vorbereitungsphase, er wolle den Film nicht „zur Captain-Jack-Sparrow-Alleinunterhaltungsshow“ machen, da er dem Publikum keine Überdosis dieser Figur verabreichen möchte.
Nachdem Depp von Regisseur Gore Verbinski, den Autoren Elliott und Rossio und Produzent Jerry Bruckheimer für die Kreation seiner Figur viel Lob erhalten hatte, war es dieses Mal vor allem sein Einsatz bei der Weiterentwicklung der Figur, der für lobende Worte sorgte:
„Johnny ist einer unserer größten Schauspieler“, meinte Jerry Bruckheimer in einem Interview. „Im ersten Film hat er Jack Sparrow sozusagen selbst erfunden. Aber er ist nicht der Typ, der sich für die zweite oder dritte Runde auf seinen Lorbeeren ausruht. Er hat sich die Figur vorgenommen und noch einmal völlig neue Facetten gefunden, die sie in einem ganz anderen Licht dastehen lassen. Keiner von uns hätte seine Verträge für die Fortsetzungen unterschrieben, wenn Johnny nicht wieder mit dabei gewesen wäre. Er hat die Arbeit am ersten Film geliebt. Und die Liebe wurde vom Publikum erwidert.“
Depp sieht einen der möglichen Gründe für die überwältigenden Reaktionen, die auch nach dem zweiten Teil aufkamen, in der Vielfältigkeit Sparrows. Er spräche Kinder genauso an wie Intellektuelle, da er mehrere Typen von Filmhelden in sich vereint und so jedem Zuschauer das bieten kann, was er mag. Autor Terry Rossio merkt zu diesem Thema an: „Einer der Archetypen, der im amerikanischen Kino viel zu selten eingesetzt wird, ist das Schlitzohr. In den meisten amerikanischen Filmen wird der Krieger gefeiert, der zur richtigen Zeit immer das Richtige tut. Jack, den man auf jeden Fall als Schlitzohr bezeichnen kann, macht deshalb soviel Spaß, weil er nicht gerade über ein ausgeprägtes Talent verfügt, nicht geschnappt zu werden. Man fängt ihn ein. Nur: Man kann ihn nicht lange festhalten. Jack weiß, dass er nur abwarten muss. Irgendwann werden ihm die Sterne schon wieder hold sein. Das gibt ihm dieses ungeheure Selbstvertrauen, dass er mit eigentlich jeder Situation fertig werden kann.“ „Da gibt es noch etwas, was bei einem Schlitzohr einfach unterhaltsam ist“, setzt Ted Elliott hinzu. „Im Grunde will er einfach nur eine gute Zeit haben. Er folgt immer nur seinen eigenen Interessen. Was er tut, betrifft auch andere Menschen – die Sterblichen, wenn man so will. Manchmal ist es zu ihrem Guten, manchmal gereicht es ihnen zum Nachteil. Und das führt uns wieder zu der Frage, die bereits im ersten Film gestellt wird: Ist Jack Sparrow denn nun einer der Guten oder der Bösen? Ist er ein Piratenheld oder ist er ein Piratenbösewicht? Nun, im Grunde kommt es darauf an, von welcher Warte man es sieht.“
Dieses Zwiegespaltene in Sparrows Charakter wollten Depp, Rossio und Elliott vor allem im zweiten Teil der Kinoreihe betonen. Jack Sparrow bewegt sich in diesem Film noch mehr als im ersten Teil von einer Seite zu der anderen und spielt die einzelnen Figuren gegeneinander auf, wobei er sich mal als Held beweisen kann und mal den Bösewicht spielt – wie etwa, wenn er Will Turner dem finsteren Davy Jones aussetzt. Und schließlich setzt Johnny Depp einen Meilenstein in der Disney-Geschichte, indem er als eine der wenigen Hauptfiguren aus einem Disney-Film am Ende stirbt.
Orlando Bloom als Will Turner und Keira Knightley als Elizabeth Swann[Bearbeiten]
Streng genommen war die Liebesgeschichte zwischen Will Turner und Elizabeth Swann in Fluch der Karibik der Motor der Geschichte: Nur aufgrund dieser befreite Will Jack Sparrow aus dem Gefängnis, was die restlichen Ereignisse im Film ermöglichte. Diese Liebesgeschichte mündete in ein Happy End und war sozusagen das „konventionelle“ Element im teilweise sehr eigenwilligen und unkonventionellen Fluch der Karibik. Für die Fortsetzung schwebte Darsteller Orlando Bloom aber etwas anderes vor: „Ich wollte, dass Will nicht mehr der ernste, aufrichtige Junge wie im ersten Film ist, ich wollte dunklere Facetten sehen.“ Da Wills Geschichte in Fluch der Karibik noch fest mit der glücklichen Liebesgeschichte verbunden war, mussten die Autoren Ted Elliott und Terry Rossio Wege finden, wie diese gestört werden kann, um einerseits auf diesem Wege einige dunklere Seiten Wills zum Vorschein bringen zu können und um andererseits Will in eine weitere Handlung einbringen zu können.
Deshalb geht Blooms Figur im Laufe von Fluch der Karibik 2 & 3 eine große Entwicklung durch. Da beide Filme parallel zueinander gedreht wurden, konnte es passieren, dass Bloom kurz nach einer Szene, die zu Beginn des zweiten Films spielt, eine Finalszene des dritten Teils drehen musste. Bloom, der zuvor bei Herr der Ringe mitspielte, kam nach eigenen Aussagen jedoch gut mit dieser Herausforderung zurecht, während seine Kollegin Keira Knightley des Öfteren völlig verwirrt war.
Dafür zeigte Knightley auf einem anderen Gebiet überraschende Souveränität, nämlich bei den Actionszenen. Bereits beim Dreh zu Fluch der Karibik sehnte sie sich danach, in den Actionszenen mitspielen zu können, was das Drehbuch jedoch nicht vorsah. Doch bereits beim Dreh von King Arthur, ebenfalls von Jerry Bruckheimer produziert, bekam sie die Gelegenheit dazu, in Actionsequenzen mitzuspielen. Bei diesem Dreh konnte Knightley sehr viele Erfahrungen sammeln, auf die sie beim Dreh zu Fluch der Karibik 2 zurückgreifen konnte. Nach einem zweiwöchigen Training konnte Knightley schließlich ihre erste große Actionszene im Fluch der Karibik-Franchise drehen – die Kneipenkeilerei auf Tortuga. Die Szene wurde von Stuntkoordinator George Marshall Ruge und Dan Barringer sehr genau vorgeskriptet, sodass Keira Knightley ihre Bewegungen genau einstudieren konnte – immerhin musste sie in einem leeren Studio proben, beim Dreh jedoch die Bewegungen in einem vollen Studio genau ausüben, sodass niemand verletzt wird.
Stuntkoordinator Ruge, der allen Darstellern des Films großes Talent bezüglich der Stuntsequenzen zuspricht, war dabei von Knightleys Darstellung am meisten beeindruckt. „„Keira lernt sehr schnell. Sie ist sehr athletisch. Wir hatten alle schon viel gesehen, aber die ganze Crew war beeindruckt davon, was Keira auf dem Kasten hatte. Wenn man spontanen Applaus am Set bekommt, dann ist das ein gutes Zeichen. Keira erzähle ich weiterhin: Sollte ihre Karriere mal nicht mehr so gut laufen, muss sie sich nur ein T-Shirt und eine Mütze überstreifen, dann kann sie sofort bei uns im Stuntteam mitmachen. Ihre Körperlichkeit ist unbeschreiblich.“
Doch auch bei den schauspielerischen Aufgaben überzeugten Orlando Bloom und Keira Knightley Regisseur Gore Verbinski, Produzent Jerry Bruckheimer und die Autoren Elliott und Rossio. Beide mussten in Fluch der Karibik 2 mehr dramatische Szenen tragen, doch diese Herausforderung kam den Darstellern nur gelegen – immerhin hatten sie sich genau dies für die Fortsetzung gewünscht. Während Will Turner neben seiner Sorge um Elizabeth sich nun auch die Verbesserung des Schicksals seines Vaters zur Aufgabe gemacht hat, bekam Knightley die schwierige Aufgabe, für den Tod einer der Hauptfiguren zu sorgen, ohne dabei sämtliche Sympathiepunkte zu verlieren.
Bill Nighy als Davy Jones[Bearbeiten]
Nachdem feststand, dass Davy Jones der Bösewicht von Fluch der Karibik 2 werden sollte, begannen Gore Verbinski, Ted Elliott, Terry Rossio sowie der berühmte Konzeptkünstler Mark „Crash“ McCreery damit, der Figur ihr Äußeres zu geben. Als die Konzepte zu Davy Jones vorangeschritten waren, sprachen Verbinski und Jerry Bruckheimer den britischen Charakterdarsteller Bill Nighy an und fragten ihn, ob er nicht an den Fortsetzungen von Fluch der Karibik mitwirken möchte, um dort den Davy Jones zu spielen.
Dieser fand den ersten Film sehr gut und war noch mehr davon beeindruckt, wie er vom weltweiten Publikum angenommen wurde: „Der erste Film war nicht nur einfach erfolgreich“, merkt er an. „Er wurde vom Publikum in einer Form geliebt und vereinnahmt, wie es nur ganz wenigen Filmen gelingt. Teil einer solchen Unternehmung zu sein, war eine ausgesprochen zufrieden stellende Aussicht. Wie man eine Figur spielt, die überhaupt erst am Computer ihre wahre Form annimmt? Man muss seine Vorstellungskraft einsetzen. So, wie das immer ist, wenn man als Schauspieler arbeitet. Ich muss allerdings gestehen, dass ich in Fluch der Karibik 2 einen Mann spiele, dem aus dem Kinn ein Oktopus wächst – und da konnte ich nicht auf persönliche Erfahrungen zurückgreifen.“
Die Filmemacher wählten Nighy als Davy Jones, da sie einen Darsteller wollten, der der Figur nicht nur eine abscheuliche, böse Seite gibt, sondern auch eine verletzte, menschliche Seite.
Dies reizte Nighy besonders an seiner Rolle, weshalb er die Rolle auch so spielte, als ob er eine normale Figur spielen würde, und nicht etwa einen wandelnden Spezialeffekt. Nighy improvisierte viel und spielte in emotionalen Momenten subtil, und nicht wie andere CGI-Darsteller mit großen Gesten und Mimiken.
Etwas, dass das Team von Fluch der Karibik 2 überraschte, war, dass Nighy Jones auch sehr skurril ansetzte und ihm auch Humor verlieh, wie etwa in der Würfelspiel-Sequenz, als er mit den Lippen ploppte (was die Animatoren später vor große Probleme stellte, da Jones keine Lippen hat).
Zu Beginn der Dreharbeiten hatte Nighy jedoch noch Probleme mit seinem Kostüm, oder genauer gesagt dem Mangel an Kostüm. Vor der Produktion machte man von ihm noch in vollem Kostüm (jedoch ohne Tentakeln als Bart) einen Ganzkörperscan, mit dem die Animatoren arbeiten konnten, am Set jedoch trug Nighy nur ein wenig Augen-Make-up sowie einen grauen Anzug voller Motion Capturing-Referenzpunkte. Neben den anderen Darstellern in Kostüm fühlte sich Nighy zunächst deplatziert, später jedoch gewöhnte er sich daran und scherzte nur noch, dass er auf die echten Kostüme neidisch sei.
Als Nighy das fertige Material zu sehen bekam, war er überrascht. Er sagte in einem Interview, dass er zunächst nicht wirklich davon überzeugt war, dass die Effektkünstler seine Darstellung in vollem Umfang und dazu noch überzeugend umsetzen könnten. Dies war dann aber doch der Fall und er erkannte sich selbst in der Figur wieder, was seiner eigenen Aussage nach „sehr seltsam“ war.
Naomie Harris als Tia Dalma[Bearbeiten]
Die britische Newcomerin Naomie Harris wurde erst kurz vor Drehstart der Fortsetzungen von Fluch der Karibik engagiert. Im Gegensatz zu den Darstellern von Davy Jones, Stiefelriemen Bill und den Hauptfiguren des ersten Teils durchlief sie einen klassischen Castingprozess. Ursprünglich empfand sie der Regisseur Gore Verbinski für zu hübsch und jung, um diese Rolle zu spielen, doch nachdem sie vorgesprochen hatte, wurde sie sofort für die Rolle engagiert.
Ihre Figur Tia Dalma ist eine sehr mysteriöse Wahrsagerin, die in Fluch der Karibik 2 viel Exposition liefert und zudem für Wendepunkte in der Handlung verantwortlich ist - sie ist es, die von Davy Jones und seiner Truhe erzählt und sie gibt der Crew der Black Pearl Hoffnung, ihren Captain wieder zurückzuholen.
Harris erklärt Tia Dalma wie folgt: „Tia Dalma ist eine Zigeunerkönigin, ein Freigeist, sie verfügt über magische Kräfte, kann in Menschen hineinsehen und versteht ihre innersten Wünsche. Sie ist eine wirklich starke Frau. Das gefällt mir. Sie hat Verbindungen zu den Naturelementen. Und sie ist feurig und temperamentvoll.“ Außerdem gefiel Harris die Natur Tia Dalmas – sie muss sich keine Sorgen um ihr Aussehen machen und ist als Figur „larger than life“ - etwas, dass Harris zuvor nicht spielen durfte. Und trotz ihres eigenwilligen Aussehens sieht Harris ihre Figur als attraktiv an, was für sie spräche.
Harris, die beim Dreh der Szenen für Fluch der Karibik 2 noch nicht das Skript zum dritten Teil bekommen hatte, konnte, ähnlich wie Johnny Depp, ihren eigenen Geschmack und ihre eigene Meinung in das Makeup und Kostüm ihrer Rolle mit einbringen. So kam es, dass sie gemeinsam mit den Makeup-, Haar- und Kostümstylisten verschiedene Looks für Tia Dalma ausprobierte. Als Gore Verbinski das Endergebnis davon sah, ließ er es etwas simpler gestalten und segnete es dann ab. Der jamaikanische Akzent, mit dem Tia Dalma spricht, fiel Harris sehr leicht, da sie bereits für eine andere Produktion jamaikanisch sprechen musste und auch Familie in Jamaika hat. Probleme bereitete Harris jedoch ihre Gesundheit - sie fing sich eine schwere Grippe ein und ihre Stimme wurde schwach. Während der Dreharbeiten durfte sie nicht reden, da ihr Arzt befürchtete, sie könnte sonst ihre Stimme verlieren.
Stellan Skarsgard als Stiefelriemen Bill Turner[Bearbeiten]
Der in seiner Heimat bereits seit den 70er Jahren gefeierte Schwede Stellan Skarsgard war die Wunschbesetzung des Regisseurs Gore Verbinski und des Produzenten Jerry Bruckheimer für die Rolle von Wills Vater Stiefelriemen Bill Turner, der in Fluch der Karibik noch tot geglaubt wird.
Bruckheimer begründet diese Wahl damit, dass „Johnny (Depp) und Orlando (Bloom) unbedingt mit ihm arbeiten (wollten). Wir wussten, dass er aus Stiefelriemen Bill eine wunderbare, mitfühlende und interessante Figur machen würde – einen Mann, der sich nach und nach selbst verliert.“
Skarsgard, der mit King Arthur bereits Erfahrungen am Set eines „Jerry Bruckheimer“-Films gesammelt hatte, sagte sofort zu, als man ihm das Angebot machte. Besonders die, manchmal von Kritikern übersehene, schauspielerisch anspruchsvolle Seite des Pirates of the Caribbean-Franchises interessierte ihn:
„Man konnte bereits im ersten Film sehen, dass es für die Schauspieler viel Platz geben würde, ihre Rollen zu erweitern und innerhalb der Szenen erblühen zu lassen“, erzählte Skarsgard. Er fügte hinzu, dass die Rollen in den Filmen der Reihe zugleich noch unterhaltsam und erfrischend für Schauspieler seien: „Man merkte auch, dass sie viel Spaß dabei hatten – und das ist sehr ansprechend.“
Um der tragischen und emotionalen Rolle des Stiefelriemen Bills einen gewissen Realismus zu geben und sicher zu gehen, dass Stellan Skarsgards Schauspiel originalgetreu rüberkommt, entschied man sich dazu, ihn als einzigen der Crewmitglieder der Flying Dutchman nicht am Computer zu bearbeiten. Stattdessen entwarf man für ihn ein komplexes und aufwändiges Make up, das jeden Tag viereinhalb Stunden lang aufgetragen werden musste.
Die Nebendarsteller[Bearbeiten]
Der Darsteller von James Norrington, Jack Davenport, war einer der ersten, der schon auf dem Set von Fluch der Karibik von einer Fortsetzung träumte. Dabei merkte er auch an, dass er seine Rolle gern verändern würde, sie solle mehr Ecken und Kanten haben. Ted Elliott und Terry Rossio ließen diese Ideen ins Drehbuch mit einfließen, gaben dem Darsteller dabei jedoch weiterhin die Gelegenheit, die Rolle nach eigenen Wünschen auszufüllen.
Als Davenport das Drehbuch erhielt, erkannte er mit Freude, dass man seine Wünsche erfüllt hatte: „Als ich das Drehbuch zum Film las, war ich erfreut darüber, wie man die Figur weiter entwickelt hatte. Norrington hat harte Zeiten hinter sich. Er sieht nicht mehr so aus, wie man ihn bisher kannte. Er hat seinen Job verloren, sein Mädchen und seinen Selbstrespekt.“
Sozusagen als Ersatz für den alten Norrington fungiert Lord Cutler Beckett, der von Tom Hollander gespielt wird und für die Protagonisten des Films noch bedrohlicher ist, als es Norrington im ersten Film war. Hollander, der bereits in Stolz und Vorurteil gemeinsam mit Keira Knightley spielte, bekam die Rolle angeboten und nahm sie an, da die Figur des Lord Becketts zwar eine kalte, berechnende sowie ruchlose Figur ist, in seinen Augen jedoch genauso wie die Figuren aus dem ersten Teil multidimensional gezeichnet sei – und nicht etwa ein- oder zweidimensional. Tom Hollander begründet seine Meinung damit, dass seine Figur zwei Gesichter habe, „Äußerlich kann (Beckett) sehr arrogant und charmant sein, aber tief innen drin ist er unsagbar hart.“ Des Weiteren reizten Hollander die, durchaus nachdenklich stimmenden, Parallelen zwischen der East India Trading Company und der heutigen Gesellschaft: „Es gibt eine moderne Parallele dazu, wie Lord Cutler Beckett und die East India Trading Company in unserer Geschichte vorgehen, wenn sie mit rücksichtsloser Gewalt gegen Piraten – als Sinnbild für absolute Freiheit – vorgehen. Vor allem Captain Jack Sparrow ist in Becketts Augen ungezogen, schmutzig, hat Dreadlocks, könnte sich öfters einmal waschen – ein Pirat durch und durch, ein streunender Hund, den man auch entsprechend behandeln muss.“
Als unerwartete Publikumslieblinge von Fluch der Karibik stellten sich Pintel und Ragetti heraus. Da man auf Kontinuität setzen und nicht etwa neue, ähnliche Figuren einführen wollte, war Jerry Bruckheimer klar dafür, die Darsteller Lee Arenberg und Mackenzie Crook zurückzuholen. „Pintel und Ragetti sind ohnehin ganz tolle Filmfiguren“, berichtete Jerry Bruckheimer bei einem Interview für die Pressemappe zum Film. „Aber Lee und Mackenzie leisteten ausgezeichnete Arbeit, indem sie das nahmen, was auf den Seiten des Drehbuchs stand und dann bis zum Gehtnichtmehr verstärkten und aufbliesen.“
Arenberg und Crook sehen ihre Stärke darin, dass sie sich während des Drehs von Fluch der Karibik hinter den Kameras genauso gut verstanden haben wie ihre Rollen. „Wir gehören zusammen, als wären wir Laurel & Hardy, die sich im 18. Jahrhundert als Piraten durchschlagen“, meint Arenberg. Dieser sprach für seine Rolle vor, nachdem Crook von Johnny Depp empfohlen wurde, woraufhin man ihn in den Cast aufnahm. Arenberg kommentiert dies so: „Ich sage immer, dass es mein großes Glück war, dass sie keinen kleinen, glatzköpfigen Irren in London gefunden haben, den man Mackenzie zur Seite hätte stellen können. Also gab es einen Vorsprechtermin für kleine, glatzköpfige Irre in Hollywood. Und das war wohl Schicksal, dass die Wahl auf mich fiel.“
Crook beschreibt die Rollen des Duos als eine klassische Doppelnummer, bei der sich einer für intelligent hält, während sich der andere dumm stellt. Dieses in Fluch der Karibik ansatzweise genutzte Konzept wird in Fluch der Karibik 2 auf die Spitze getrieben und sorgt für zahlreiche Wortgefechte zwischen den beiden opportunistischen Piraten, „die wie die meisten Piraten auf der Seite der Guten wie auch der Bösen kämpfen können – es hängt ganz davon ab, wer sie gerade bezahlt.“
Dass er und Arenberg für die Fortsetzungen zurückkehren konnten, war purer Zufall, und dies war Crook bewusst. Es hätte ebenso gut geschehen können, dass ihre Rollen auf dem Schlusskampf an Bord der Dauntless von der Navy getötet werden – die Autoren und Gore Verbinski konnten damals ja noch nicht wissen, dass sie auf diese Figuren zurückgreifen sollten. Crook witzelt nur darüber: „Natürlich ist es ein Glück, dass die beiden klug genug waren, am Ende des ersten Films die Hände hochzunehmen und sich zu ergeben. Wir haben damals schon gelächelt, weil wir wussten, dass es eine Fortsetzung geben würde – und all die anderen Jungs an Deck, die bis zum bitteren Ende kämpften, wussten das nicht.“
Neben diesen beiden Chaoten aus Barbossas alter Crew kehren auch drei Mitglieder von Jack Sparrows Mannschaft zurück, was nicht nur die Fans, sondern auch sie selber besonders freute. Kevin R. McNally, der Darsteller von Joshamee Gibbs, dem alten Seebären mit einem schier endlos wirkenden Wissen über die zahlreichen Legenden und Mythen des Seefahrerlebens, konnte ähnlich wie Jonathan Pryce erst Wochen nach der Premiere den ersten Teil der Reihe im Kino sehen, war danach aber erleichtert, dass der Spaß beim Dreh aufs Publikum übertragen werden konnte.
Auch David Bailie war froh, als man ihn für die Fortsetzungen engagierte - die Dreharbeiten an Fluch der Karibik, dem ersten Erfolg des über sechzigjährigen Darstellers von Cotton, machten ihm sehr viel Spaß und er freute sich, wieder die alten Kollegen treffen zu können. Dies gilt auch für Martin Klebbs, den dritten Nebendarsteller, der wieder einen von Jacks Crew darstellen durfte. Genau wie Cotton und Gibbs ist seine Figur, der kleinwüchsige Marty, eine Ausnahme der Regel und im Gegensatz zu den restlichen Figuren nicht mehrdimensional, sondern ein überzeichnetes Piratenklischee, was für ihn den Wert der Rolle aber nicht minderte, sodass er ohne Zögern für die Fortsetzung zusagte.
Die Effekte[Bearbeiten]
Verbinskis Anforderungen[Bearbeiten]
Wie schon bei Fluch der Karibik war auch bei Fluch der Karibik 2 das renommierte Studio Industrial Light & Magic für die Effekte zuständig. Die Vorgabe, die Jerry Bruckheimer und Gore Verbinski dem Studio machten, war recht knapp formuliert: ILM, wie das Studio auch genannt wurde, sollte sich selber übertreffen.
Dabei verlangte Gore Verbinski, dass die zahlreichen Spezialeffekte (mehr als dreimal so viele wie noch im Vorgänger), trotz des großen Fantasyaspektes so realistisch wie möglich sein sollten. Außerdem bestand Verbinski darauf, dass man CGI bei der Produktion von Fluch der Karibik 2 lediglich als Werkzeug ansieht und dass die Effekte den Film bloß erweitern und ausschmücken und nicht etwa als Ersatz für andere Elemente des Films verwendet werden.
Verantwortlich für die Effekte zeichneten sich John Knoll und Bill George. Knoll, der auch an Star Wars IV und VI sowie Fluch der Karibik gearbeitet hatte, bezeichnete die Arbeit an Fluch der Karibik 2 als eine der anspruchsvollsten in seiner Karriere und zeigte großen Respekt gegenüber Gore Verbinski, der sich mit der Technik sehr gut auskannte und mehrfach die kreativen Aspekte der Effekte verbesserte.
Neue Techniken[Bearbeiten]
Es war der Regisseur Gore Verbinski, der vor Beginn der Dreharbeiten den Wunsch äußerte, die digitalen Figuren am Set zu haben. Zuvor mussten Szenen, in denen digital animierte Figuren vorkommen, einmal zur Referenz mit den Darstellern und einmal ohne sie gedreht werden, bevor die Darsteller in einem Extraraum mit 12 bis 15 Kameras und Motion Capturing-Anzügen gedreht werden.
Verbinski wollte aber, dass er den Darstellern der animierten Charaktere am Set Anweisungen geben kann und dass sie bei ihrer Darstellung sofort mit den anderen Schauspielern interagieren können. Um Verbinskis Wunsch zu erfüllen, entwickelte ILM das sogenannte iMoCap-Verfahren, dass von ILM als revolutionär gefeiert wurde.
Die größte technische Anforderung an ILM war es, es zu ermöglichen, dass man die für eine dreidimensionale, digitale Figur benötigte Datenmenge (für die man früher mindestens 12 Kameras benötigte) nun mit bloß zwei Kameras sammeln kann. Die Darsteller wiederum trugen einen grauen Ganzkörperanzug, auf dem verschiedene Referenzpunkte angebracht wurden sowie eine dazugehörige Kappe.
Der Vorteil dieser neuen Technik war es, dass die Darsteller der Figuren, die später am Computer generiert werden, nun ebenfalls improvisieren können und (da sie am Set sind und mit dem Regisseur und den anderen Darstellern interagieren können) auch zu besseren Leistungen angespornt werden.
Deshalb wählte Verbinski für diese Figuren Darsteller aus, von denen er wusste, dass sie diese Rollen ernst nehmen und so spielen, als wären sie „normale“ Herausforderungen. Die beeinflusste auch den Drehprozess, bei dem die „digitalen Figuren“ erstmals wie alle anderen behandelt wurden:
„Ein guter Schauspieler bringt Seele mit, und das hilft allen Beteiligten am Set. Gore arbeitet mit dem Schauspieler ganz normal, wie bei allen anderen Teilen des Films. Bill Nighy und all die Schauspieler, die Davys Crew spielen, beherrschen ihre Parts aus dem Effeff. Sie haben sich mit den Figuren beschäftigt, und sie spielen sie mit vollem Einsatz – auch wenn sie später nur noch CG-Figuren sind.“, erklärte John Knoll.
Dadurch wollte man jedoch nicht nur die Darstellung der CG-Figuren verbessern, sondern auch die der anderen Figuren – vorher mussten Schauspieler, die mit digitalen Figuren interagierten, mit der Luft spielen und so tun, als wäre etwas da. Doch nun, wo sie mit Darstellern zusammenarbeiten, sind realistischere und natürlichere Darstellungen möglich.
Davy Jones[Bearbeiten]
Die neu entwickelten Techniken kamen vor allem bei der Arbeit an Davy Jones zum Einsatz. Im Gegensatz zu den Skelettpiraten aus Fluch der Karibik sollte Davy Jones eine Hauptfigur des Films sein, die zudem noch in Nahaufnahmen, Profilaufnahmen, am Tag, in der Nacht und im Regen zu sehen sein sollte, was sich allesamt als große Herausforderung erwies.
Im Gegensatz zu den meisten Fällen, in denen Computereffekte für große, auffällige Effekte verwendet wird, wollte man bei Davy Jones zudem auf subtile Dinge eingehen:
„Der Film wird auf Basis von höchst subtilen Gesichtsausdrücken, Gebärden und selbst weniger greifbaren Dingen wie seiner Stimmung und das Gefühl hinter seinen Augen – all das, was einen großartigen Schauspieler ausmacht – geschnitten. Bill ist ein steter Quell unglaublicher Vielfalt. Er wiederholt sich niemals, man findet immer einen interessanten Aspekt an seiner Darstellung.“, erklärt Charlie Gibson von ILM.
All diese subtilen Audrücke des Darstellers Bill Nighy mussten von den Effektkünstlern bei ILM von Hand reproduziert werden - denn während die Körperbewegungen Nighys von dem Computer die nötigen Daten aufnehmen und dann originalgetreu in eine Computerfigur umsetzen konnte, war es nicht möglich die Geschichtszüge und Mimik Nighys mit der selben Technik umzuwandeln.
Stattdessen sahen sich die 30 bis 40 Effektspezialisten jede Aufnahme von Nighy an und animierten das Gesicht von Davy Jones nach Nighys Vorbild per Hand. Dies gilt übrigens auch für die Augen von Davy Jones: Während man bei Fluch der Karibik für die Zombies die Augen der Darsteller behielt, wurden dieses Mal auch die Augen der digitalen Figuren am Computer animiert. Vor Produktionsbeginn war man sich jedoch noch nicht sicher, ob dies technisch und künstlerisch überzeugend machbar sei, weshalb Nighy um die Augen herum ein spezielles Make-up trug, das den Animatoren die Möglichkeit bot, einfach Nighys Augen für die Figur des Davy Jones' zu nehmen. Allein für die Augen, die ILM als die besten CGI-Augen aller Zeiten bezeichnet, waren vier Animatoren zuständig. Geoff Campbell und Jung Seung Hong waren für sie als Modellierer zuständig, Damian Steel entwickelte ihren Look und Steve Walton gab ihnen in jedem einzelnen Frame ihre Farben.
Die Haut von Jones war wiederum ein Produkt des Zufalls: Ein Animator schüttete einen Becher Kaffee aus Versehen in den Müll, wo sich noch Styroporreste befanden. Der Animator scannte diesen kaffeebefleckten Styropor ein und fand, dass so Davy Jones' Haut aussehen sollte. Nachdem er es mit dem Team von Fluch der Karibik 2 besprach, wurde dieser Vorschlag auch tatsächlich umgesetzt.
Die 46 Tentakeln, die Davy Jones' Bart darstellen, wurden die meiste Zeit über von neu entwickelten Softwaretools gesteuert. Die Animatoren hatten vorher lange Zeit über die Physik dieses ungewöhnlichen Barts diskutiert, bis sie sich dazu entschieden, dass sie an Jones' Oberkörper kleben und miteinander interagieren sollten. Dann wurden Parameter für das Kräuseln, die Klebrigkeit und die Aktivität der Tentakeln entwickelt, mit denen die Animatoren vorgeben konnten, wie die Tools die Tentakeln in einer Sequenz steuern sollten. So konnten die Tentakeln auch Davy Jones' Stimmung reflektieren. In manchen Szenen mussten die Animatoren den Bart jedoch von Hand animieren, wie etwa in der Orgelsequenz.
Der Kraken[Bearbeiten]
Die Krakenangriffe im Film sind eine Kombination aus traditionellen, in echt umgesetzten Effekten und Stunts sowie Computeranimation und -effekten.
Dies war ein Wunsch von Gore Verbinski, der in den Fortsetzungen von Fluch der Karibik möglichst viel in der Realität umsetzen wollte. Der Krakenangriff wurde deshalb komplett in echt gedreht, wobei zahlreiche große und kleine Explosionen das Heraustreten der Tentakel und deren Auswirkungen nachstellten. Es war übrigens auch Gore Verbinski, der von ILM verlangte, dass sie im Film möglichst wenig vom Kraken zeigen und nie seine volle Größe oder sein komplettes Aussehen enthüllen.
Um den ersten großen Krakenangriff im Film zu drehen, den des Kraken auf das Handelsschiff Edinburgh Trader, musste ein Nachbau des Schiffs erstellt werden, den man übrigens der berühmten Bounty aus dem Filmklassiker „Meuterei auf der Bounty“ nachempfand. Dieser Nachbau hatte kein Innenleben, bis auf zahlreiche Sprengstoffladungen, die auf Kommando explodieren und so die Zerstörung des Schiffs übernehmen, die im endgültigen Film vom Kraken vorgenommen wird.
Besonders schwierig war es, den verzweifelten und erfolglosen Kampf der einzelnen Seemänner gegen das Monster von Davy Jones zu filmen, da die Darsteller in diesem Fall nur gegen die Luft kämpften. Das Team um Stuntkoordinator George Marshall Ruge errichtete zahlreiche Draht-, Seil- und Luftdruckvorrichtungen, mit denen die Darsteller umgeworfen und in die Höhe gerissen wurden – in der Postproduktion wurden diese Vorrichtungen durch die Tentakel des Kraken ersetzt. Stellenweise wurden auch die Darsteller durch eine computeranimierte Figur ersetzt, damit der Kraken der Figur wesentlich schlimmere Dinge antun kann.
Orlando Bloom bestand darauf, so viele Stunts wie nur möglich selbst zu drehen, darunter auch welche in der Takelage des Schiffes in zehn Meter Höhe. Die Szene, in der Will Turner einen Dolch ins Segel des Schiffes sticht und heruntergleitet, wurde ebenfalls von Bloom gedreht.
Nachdem diese Szenen, die nicht im Studio, sondern auf See gedreht wurden, im Kasten waren, drehte das Team die Zweiteilung des Schiffs durch den Kraken. Die Masten wurden vom Schiff entfernt, um der Kamera mehr Bewegungsfreiheit zu bieten. Dann ließ man zwei große, blaue Rohre mit je 14.000 kg Zement als Füllung auf das Schiff krachen, in dem sich der Sprengstoff befand. Am Computer ersetzte man dann die Rohre durch die Tentakel und fügte die Masten wieder hinzu. Außerdem wurden in dieser Szene sämtliche Crewmitglieder am Computer animiert.
Beim Dreh der Krakenszenen ließ man übrigens keinerlei Improvisation zu, sondern hielt sich an ausführliche, animierte Storyboards, die zuvor spezifische Sequenzen bis ins Detail vorvisualisierten. Die Arbeit an diesen Szenen dauerte mehrere Monate. Noch im Juni 2006, also kurz vor dem Kinostart des Films, besprachen die Animatoren per Videokonferenz mit Gore Verbinski diese Szenen und feilten an den letzten Details. Dabei schlug Verbinski unter anderem vor, in der Szene, in der der Kraken ein Crewmitglied der Pearl durch einen Kanonenschacht zieht und dabei tötet, mehr Geräusche hinzuzufügen, damit es realistischer wirkt.
Weitere Effektarbeit[Bearbeiten]
Bei der Animation der Flying-Dutchman-Crew verwendete man die selben Techniken wie bei Davy Jones. Beim Design der Crew legte das Team von Fluch der Karibik 2 auf zwei Aspekte wert: Zum einen sollten die einzelnen Crewmitglieder deutlich zeigen, dass diese Figuren nicht von Menschen in Latexanzügen gespielt werden können. So gab man ihnen viele Löcher oder anatomische Besonderheiten wie sehr flache Köpfe. Damit wollte man außerdem zeigen, dass diese Auswirkungen von Davy Jones' Fluch sehr unangenehm sind:
„Wir wollten nicht, dass die Charaktere so aussehen, als wäre ihre Evolution eine komfortable Vereinigung von Seeleben und Mensch. Wir wollten ihre Mutationen und Entstellungen wie schmerzvolle Infektionen wirken lassen.“, erklärte Aaron McBride.
Um mit Improvisationen und neu geschriebenen Szenen klarzukommen, teilten sich John Knoll und sein Kollege Bill George die Arbeit nach Standort auf: Während sich einer direkt am Set befand und das Drehteam beriet, was für die Effektcrew möglich sei und was sie benötigt, blieb der andere im ILM-Studio in San Francisco, wo er sich mit den anderen Animatoren und Technikern besprach und die bereits vorhandenen Szenen animierte.
Am Set von Fluch der Karibik 2 wurden außerdem zahlreiche physische Effekte benötigt, vor allem zahlreiche Explosionen und Kanonenschüsse sowie Rauch und Nebel. Dafür waren die Spezialeffekt-Koordinatoren Michael Lantieri und Allen Hall zuständig. Um den Saal mit Davy Jones' Orgel richtig auszufüllen oder die Flying Dutchman einzunebeln, konnte Verbinski nie genug „In Camera“-Effekte kriegen. Für Fluch der Karibik 2 kaufte das Team schließlich nach eigenen Angaben den kompletten, weltweit zu diesem Zeitpunkt erhältlichen Vorrat an Nebelflüssigkeit auf.
Außerdem wurden für Fluch der Karibik 2 zahlreiche digitale Mattebilder angefertigt: Das türkische Gefängnis zu Beginn des Films ist genauso am Computer entstanden wie die Skyline der Pelegostoinsel und die an deren Strand aufgelaufene Black Pearl.
Der Soundtrack[Bearbeiten]
Die Vorgeschichte[Bearbeiten]
Hans Zimmer schrieb den Score für Der letzte Samurai und versprach Tom Cruise sowie Ed Zwick, dass er kein anderes Projekt annehmen würde, während er an diesem Score arbeitete. Als dann die musikalische Gestaltung von Fluch der Karibik in Probleme geriet, konnte Zimmer den Auftrag nicht annehmen und gab ihn deshalb an Klaus Badelt weiter. Da Zimmer aber schon vorher mehrfach sowohl für Gore Verbinski als auch Jerry Bruckheimer gearbeitet hatte, hatte er dennoch einige Demos geschrieben sowie ein paar der musikalischen Themen stark beeinflusst. Außerdem produzierte er die Musik.
Als erstmals eine Fortsetzung im Gespräch war, zeigte Hans Zimmer sofort Interesse daran, dieses Mal selber den Score zu schreiben. Mögliche Bedenken, dass man vielleicht lieber weiterhin bei Klaus Badelt bleiben sollte, der den Soundtrack zu Fluch der Karibik zum Bestsellerstatus brachte, um wirklich jeden von Teil eins wieder an Bord zu haben, zerstreuten sich jedoch im Winde, noch bevor sie konkrete Formen nehmen konnten: Badelt verließ Zimmers Studio Remote Control Productions noch vor der Produktion des Films, sodass Zimmer ohne Widerstand den Auftrag selber in die Hand nehmen konnte.
Das Schreiben des Soundtracks[Bearbeiten]
Nachdem feststand, dass Hans Zimmer für den Soundtrack verantwortlich sein würde, überlegte er sich erst ein grobes Konzept. Zimmer entschied sich, dass er den ersten Teil nicht in Vergessenheit geraten lassen wollte und deshalb einige der Themen wiederholen sollte. Vor allem die für die Charaktere typischen Musikthemen sollten auch in Teil 2 vorkommen, da sich diese mit den Figuren verbunden hatten. Bestärkung fand Zimmer in der Vergangenheit: Figuren wie James Bond, Darth Vader und Indiana Jones haben auch nicht in jedem Film andere Erkennungsmelodien.
Viele der endgültigen Stücke schrieb Zimmer jedoch erst in letzter Minute, obwohl er für die Arbeit an Fluch der Karibik 2 viel Zeit hatte. Grund dafür war, dass Gore Verbinski und Jerry Bruckheimer beim Sichten des fast fertigen Films noch zahlreiche Ideen bekamen. So musste sich Zimmer innerhalb einer Nacht und einem Tag neue Themen für gewisse Szenen und auch für manche Figuren überlegen. Trotz dieses Stresses am Ende der Produktion verlief die Arbeit am Soundtrack in Zimmers Augen sehr reibungsfrei, was an seinem guten Verhältnis zu Verbinski und Bruckheimer lag.
Das entscheidende an der Arbeit war, so Zimmer, nicht, dass man sich über den Stil der Musik einig wurde, sondern darüber, was die Szenen bedeuten, wo ihre Energie, ihre Essenz liegt.
Insgesamt dauerte die Arbeit an der Musik ungefähr drei Monate, zuzüglich der Arbeit am Jack-Sparrow-Thema, mit der Zimmer noch vor seinem Engagement für The Da Vinci Code angefangen hatte und welches einen ganzen Monat für sich beanspruchte.
Hilfreich waren für Zimmer auch die zahlreichen Sichtungen des neuen Bildmaterials, dass man ihm kurz nach dem Dreh geliefert hatte und die zahlreichen Gespräche mit den Schauspielern über ihre Charaktere. Vor allem mit Johnny Depp unterhielt er sich oft.
Ungewöhnlich war auch, dass Hans Zimmer mehrfach die Sets und die Dreharbeiten besichtigte, etwas, das Hollywood seinen Komponisten nur selten anbietet. Dies war bereits das zweite Mal, dass für die Arbeit am „Fluch der Karibik“-Franchise Crewmitglieder ans Set gebeten wurden, die normalerweise nicht bei den Dreharbeiten zugegen sind: Bei der Arbeit an Teil eins waren die Autoren Ted Elliott und Terry Rossio bei den Dreharbeiten mit dabei.
Ein anderer Ton: Düsterer und epischer[Bearbeiten]
Wie bereits erwähnt, setzte sich Hans Zimmer das Ziel, einige der besten und populärsten Themen aus Fluch der Karibik auch in Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 zu verwenden. Dieses Vorhaben deckte sich auch mit dem der Verantwortlichen für die Handlung des Films, die einige Anspielungen und Hommagen an Teil eins eingebaut haben und dem zweiten Film ein ähnliches Feeling gegeben haben.
Dies gab Hans Zimmer die Gelegenheit, die Musikstücke neu zu bearbeiten. Er sagte selbst, dass er sich an manchen Stellen des Originalsoundtracks gewünscht hatte, mehr Zeit zur Verfügung gehabt zu haben. Vor allem die Musikstücke für Jack Sparrow wollte er neu arrangieren, was er bei der Arbeit an dem Stück mit dem Namen Jack Sparrow schließlich auch durchführte.
Großen Einfluss auf die Richtung, in welche die Musik ging hatte, nahm natürlich auch der Stil des Films, welcher seinen Vorgänger in allen Belangen übertreffen sollte. So sollte auch die Musik romantischer, aber auch bedrohlicher, actionreicher und aufwändiger sein. Dies wurde schon allein damit garantiert, dass der Soundtrack zu Fluch der Karibik 2 mit einem voll besetzten Orchester eingespielt wurde, wozu bei Fluch der Karibik nicht genug Zeit gewesen war.
Bedingt durch die Stimmung des Films ist auch die Musik größtenteils düsterer als die des ersten Teils. Motive, die Angst und Verfolgung vermitteln sollten, ziehen sich durch fast alle Stellen des Soundtracks.
Die meisten der Stücke beginnen deshalb auch sehr sanft und ruhig, nur mit wenigen Instrumenten besetzt, bevor das komplette Orchester zum Einsatz kommt.
Das Jack Sparrow-Stück zum Beispiel orientiert sich an dem Cello-Stück aus Teil eins, wird jedoch schon zu Beginn durch Blasinstrumente und Violinen unterstützt, was ihm eine dunklere Note verleiht.
Das Zombie-Thema Swords Crossed aus Teil eins kommt ebenfalls in einer düsteren, wenn auch wesentlich kürzeren, Version vor, dieses Mal durch eine harte E-Gitarre unterstützt. Die E-Gitarre ist nur eines der in aktuellen Soundtracks nur selten genutzten Instrumenten, die Zimmer für Fluch der Karibik 2 verwendete. Zimmer verwendete auch elektrische Beats und bediente sich intensiv der Orgel, die sowohl für die Themen von Davy Jones als auch des Krakens von wichtiger Bedeutung ist.
Zuletzt ist noch zu betonen, dass Hans Zimmer eine Abfolge von denselben drei Noten als Anfang jedes Musikthemas verwendet hat. Diese drei Noten stammen aus den in Fluch der Karibik eingeführten Melodien für Jack Sparrow (dies wären: sein heroisches Thema bei seinem ersten Auftritt; die Cello-Melodie, die seinen betrunkenen Zustand untermalt und das flottere Musikstück, das verwendet wird, wenn er flieht). Sie markieren in Fluch der Karibik 2 mal mehr, mal weniger stark abgewandelt auch den Anfang der Stücke für Cutler Beckett, Davy Jones und dem Kraken sowie des neuen, panischen Stücks für Jack Sparrow.
Titelliste[Bearbeiten]
Der im Handel erhältliche Soundtrack enthält rund 58 Minuten der Musik, die man im Film hören kann. Eingangs hagelte es aufgrund dessen Kritik, da das Soundtrackalbum somit fast 100 Minuten kürzer ist als der eigentliche Film, womit den Käufern und Fans viel des Scores von Hans Zimmer entgeht.
In den 58 Minuten sind folgende Tracks zu hören:
- Jack Sparrow 6:06
- The Kraken Der Kraken 6:55
- Davy Jones 3:15
- I've Got My Eye On You Ich hab dich im Visier 2:25
- Dinner is Served Das Essen ist fertig 1:30
- Tia Dalma 3:57
- Two Hornpipes (Tortuga) 2 Hornpipes (Tortuga) 1:14
- A Family Affair Familienbande 3:34
- Wheel of Fortune Das Rad des Schicksals 6:45
- You Look Good Jack Du siehst gut aus, Jack 5:34
- Hello Beastie Hallo Ungeheuerlein 10:15
- He's a Pirate (Tiësto Remix) (Bonustrack) Er ist ein Pirat - Tiësto Remix 7:02
- Gesamte Laufzeit: 58:32
In kursiver Schrift sind die deutschen Titel der Tracks geführt, die ihnen auf der deutschen Veröffentlichung gegeben wurden.
Das Stück Two Hornpipes wird im Film übrigens mit einem traditionellen Stück namens „Fisher's Horpipe“ ergänzt.
Interesse an weiteren Filmen der Reihe[Bearbeiten]
Noch während der Produktion von Fluch der Karibik 2 zeigte sich bei einigen der Beteiligten das Interesse, nach Drehschluss von Fluch der Karibik 3 noch weitere Filme der Abenteuerreihe zu produzieren, was sich nach dem Kinostart des zweiten Abenteuers aus der Karibik nur noch weiter verstärkte.
Zu diesen Schlüsselpersonen gehörten der Hauptdarsteller Johnny Depp, dessen Darstellung des Piratenkapitäns Jack Sparrow zu den am meisten gelobten und angesehensten Elementen der „Fluch der Karibik“-Filme gehört, der Produzent und Disney-Erfolgsgarant Jerry Bruckheimer, die Autoren Ted Elliott und Terry Rossio sowie eine überragende Mehrheit in der Führungsetage von Walt Disney Pictures und dem Mutterkonzern The Walt Disney Company.
Ein sehr interessanter und zugleich kurioser Fakt ist, dass sich diese Personen bis zum Kinostart von Fluch der Karibik 2 unabhängig über weitere Fortsetzungen äußerten und dabei aufgrund ihres Unwissens bezüglich der Meinung der anderen Betroffenen sagten, dass sie nur weitermachen würden, wenn die wichtigsten Schlüsselpersonen des Franchises ebenfalls dafür wären.
Besonders weitreichend waren die Pläne für weitere „Fluch der Karibik“-Filme in der Chefetage Disneys. Diese sucht seit vielen Jahren nach einem profitablen Spielfilmfranchise, das für die Disney-Studios dasselbe tun sollte, was Star Wars für 20th Century Fox getan hat, James Bond für MGM und Star Trek für Paramount Pictures. Allerdings waren sämtliche vorherigen Versuche, ein Franchise zu starten, misslungen: Rocketeer, Dick Tracy, V.I. Warshawski oder Judge Dredd litten an den schlechten Einnahmen des ersten – und zugleich letzten – Films der Reihe, während es aufgrund rechtlicher Probleme nie zu einer Fortsetzung von Falsches Spiel mit Roger Rabbit kam.
Mit Fluch der Karibik hatte Disney 2003 schließlich den perfekten Film für ein erfolgreiches Franchise auf der Hand: Der Film war beliebt und erfolgreich, die Verantwortlichen am Film liebten das Ergebnis und hatten Interesse an weiteren Filmen, die Fanbase wuchs stetig und war sehr loyal und die Grundlage, auf welcher der Film basiert, gehörte bereits seit langem zur Disney Company, ging in die Popkultur Amerikas ein und hatte eine treue Fangemeinde.
Als sich Fluch der Karibik 2 der Fertigstellung näherte und zur größten Hoffnung des Kinosommers wurde, begann man bei Disney weiter zu planen. Sofern sich Fluch der Karibik 2 und 3 als Erfolg beweisen könnten – so wäre ein vierter Film der Kinoreihe ein wichtiges Projekt für Disney.
Allerdings wollte man in diesem Bereich vorsichtig vorgehen und Franchise-schädigende Entscheidungen, wie sie zum Beispiel bei Matrix beschlossen wurden, vermeiden. Deshalb sahen die Pläne bei Disney einen vierten Film der Reihe frühestens für 2010 oder 2011 vor, sodass es nicht zu einer Übersättigung kommen könnte. Voraussetzung für Disney waren bei diesen Plänen jedoch zwei Dinge: Die Beteiligung von Johnny Depp und von Jerry Bruckheimer an diesem Film. Für den Fall, dass dies zutrifft, wollte Disney das Franchise mit Merchandising und der überarbeiteten Themenparkattraktion frisch halten, sodass das Publikum vier bis fünf Jahre nach Teil drei noch an weiteren Filmen interessiert bliebe.
Jerry Bruckheimer entschied sich indes dazu, die Requisiten und Sets von Fluch der Karibik 2 & 3 aufzubewahren. Seine Begründung dazu war, dass er die Filme zu sehr liebt, als dass er die Sets zerstören könnte. Zudem hoffte er, dass, falls die Filme fortgesetzt werden, er mit den aufbewahrten Sets und Requisiten Gore Verbinski und Johnny Depp vertrautes Material zum Wieder-eingewöhnen geben könnte.
Generell zeigte sich Jerry Bruckheimer in Gesprächen über die „Fluch der Karibik“-Reihe mehr als nur begeistert. Er lobte regelmäßig die Leistungen der Darsteller, allen voran Johnny Depp, in dessen Figur sich Bruckheimer ebenso verliebte wie es Depp selbst tat. Die Arbeit an diesen Abenteuerfilmen gehöre zu seinen besten Erfahrungen im Showbiz und in Anspielung an seine Karriere als TV-Produzent scherzte Bruckheimer schließlich darüber, am liebsten jede Woche neue Folgen einer „Fluch der Karibik“-Serie zu drehen.
Die Frage nach weiteren Filmen hinge für Bruckheimer vor allem davon ab, ob die Autoren und Depp wieder mitmachen würden, da er sich die Filme ohne sie nicht vorstellen könne – zudem wäre er froh, wenn Gore Verbinski auch bei Teil vier mit an Bord wäre. Entscheidend sei aber auch, ob man ihm den Spaß ließe, weitere „Fluch der Karibik“-Filme zu drehen – solange Disney ihn beschäftige, wird er sich stets für Fluch der Karibik einsetzen.
Ted Elliott und Terry Rossio zeigten sich ebenfalls an weiteren Filmen der Reihe interessiert – das Schreiben der ersten drei Filme habe ihnen sehr viel Spaß bereitet und da sie ein Faible für solche Abenteuerstoffe haben, würden sie nicht lange zögern, auch ein viertes Drehbuch zu schreiben.
Somit hinge ein vierter Film der Reihe von Johnny Depp ab, der jedoch einer der ersten war, der sich für weitere Fortsetzungen offen zeigte: „Ich liebe es in diesen Charakter (Jack Sparrow) zu schlüpfen, ich bekomme nie genug von ihm.“, sagte Depp noch vor dem Drehstart des zweiten Films. Im Laufe der Dreharbeiten hatte sich seine Meinung nicht geändert – er betonte sehr früh, dass er Angst davor habe, sich am letzten Drehtag des dritten Films für immer von der Figur verabschieden zu müssen, da noch so viel in ihr stecke, was es zu spielen gäbe. Auf die Frage, was nötig sei, um ihn für einen vierten Teil anzuwerben antwortete Depp schließlich: „Solange das Skript gut ist, werde ich weiter machen.“ Wenn man es ihm anböte, würde er auch für Fluch der Karibik 4 bis 7 unterschreiben.
Trotz Depps Begeisterung für die Rolle ging man bei Disney auf Nummer sicher und bot Depp für jeden weiteren „Fluch der Karibik“-Film, an dem er nach Teil drei mitwirken würde, das Recht an, sich zwei weitere Filmprojekte nach eigenem Gutdünken auszusuchen.
Marketing, Promotion und Merchandising[Bearbeiten]
Als 2003 Fluch der Karibik in die US-amerikanischen Kinos kam, setzte man vorher auf eine starke, aber nicht intensive Promotion. Es gab ein großes Set aus Postern, die an die Kinos verteilt und verkauft wurden, TV Spots, einen Teaser und zwei Kinotrailer. Als der Film dann zu einem überragenden Erfolg wurde, zogen die internationalen Tochterfirmen Disneys nach. In Ländern, in denen Fluch der Karibik erst einige Zeit später in die Kinos kommen sollte, startete man eine besonders große, intensive und breite Promotion, um zu garantieren, dass der Erfolg aus den USA in ähnliche Art und Weise wiederholt wird. Da in diesen Ländern die Disneyland-Attraktion Pirates of the Caribbean nicht so populär ist wie in den USA, vermutete man, dass es nötig sei, den Film über diesen Weg bekannt zu machen. Vor allem in Deutschland gab man sich (erfolgreich) sehr viel Mühe. Man zog den Kinostart um zwei Tage auf einen Dienstag vor, gestaltete zahlreiche Plakate, buchte massenhaft Werbezeit und sorgte für viel Publicity.
Um für Fluch der Karibik 2 zu werben, lernte man aus den Erfolgen und den Fehlern, die man bei dem Marketing von Fluch der Karibik gemacht hat und auch die Erfahrungen, die man bei anderen Filmen gemacht hatte, flossen mit in die PR-Aktionen ein.
So vermied man es, zuviel Material aus dem Film vorab zu zeigen. Es ist ein oftmals vom Publikum bemängelter Umstand, dass die Zuschauer nach dem Trailer oder spätestens nach der Sichtung aller zum Film erhältlicher Trailer alles Entscheidende aus dem Film gesehen haben und ihn deshalb gar nicht mehr sehen müssten.
Aus diesem Grund erschien es nur logisch, dass man bei einem Film, der nicht nur zu den wichtigsten Filmen der Walt Disney Company gehört, die je produziert wurden, sondern zudem einen Plot aufweist, der die Zuschauer oft überraschen möchte, lieber wenig Material zeigt, dafür aber viel Arbeit in die Trailer und Spots legt.
Zu Fluch der Karibik 2 wurden deshalb lediglich ein Teaser und ein Trailer fürs Kino erstellt, was ungewöhnlich wenig ist. Die meisten potentiellen Blockbuster weisen mehr Trailer auf.
Interessanter Fakt am Rande ist, dass der Teaser eine Woche vor der offiziellen Veröffentlichung im Internet auftauchte. Dabei handelte es sich um eine Raubkopie mit einer anderen Tonspur. In der Woche darauf veröffentlichte Disney den offiziellen Teaser - früher als ursprünglich geplant.
Mit dem eigentlichen Trailer ging man schließlich eine neue Taktik ein: Bei myspace.com veranstaltete Disney ein Gewinnspiel, dessen Sieger vorerst exklusiv den Trailer geschickt bekam. Zudem bekam er die Erlaubnis, den Trailer überall im Internet zu veröffentlichen, wo er wollte. Am 2. Mai 2006 endete schließlich das Gewinnspiel und die zunächst wenigen Seiten mit Link zum Trailer, die man im Internet finden konnte, waren regelmäßig überlastet.
Einige Tage später veröffentlichte Disney den Trailer auf offiziellen Internetseiten und ließ ihn, genau wie vorher den Teaser, in den für den Markt wichtigsten Ländern auf einem Fernsehsender zur besten Sendezeit als Trailerpremiere ausstrahlen.
Das Gewinnspiel für den Trailer und der späte Veröffentlichungstermin des Trailers sind erste Anzeichen der außergewöhnlichen Kampagne, die Disney für Fluch der Karibik 2 entwickelte. Durch das lange Hinauszögern der Trailerveröffentlichung wurde die Anspannung aufgebaut und daraufhin setzte man mehr auf andere Werbemaßnahmen. Zwar gab es Poster, Pappaufsteller und TV Spots, doch man zog vor allem auch durch Werbepartner die Aufmerksamkeit auf sich.
So enthüllte man fast zeitgleich mit dem Trailer die Kooperation zwischen Disney und M&Ms, der amerikanischen Schokolinsenmarke. Während des „Crown Royal 400“-Wochenendes auf dem Richmond International Raceway in der ersten Maiwoche 2006 fuhr der Rennfahrer Elliott Sadler in einem von M&Ms gesponserten Rennwagen. Allerdings war dieser Wagen nicht bloß mit den M&Ms-Figuren und -Logos beklebt, sondern auch mit Variationen des Fluch der Karibik 2 Logos. Außerdem wurden an diesem Wochenende Modellautos und T-Shirts verkauft, auf denen entweder das „Fluch der Karibik 2“-Emblem und das M&Ms Logo zu sehen waren oder die M&Ms Figuren, die sich als Piraten verkleidet hatten.
In den Monaten darauf verkaufte M&Ms eine neue Sorte mit dem Namen „White Chocolate Pirate Pearls“. Diese und auch die normalen M&Ms-Sorten (die neue Piratennamen erhielten) enthielten M&Ms, auf denen Piratensymbole aufgedruckt waren und wurden in zum Film passenden Verpackungen verkauft. Außerdem startete ein großes Gewinnspiel.
Auch zahlreiche andere Lebensmittelhersteller zogen (auch international) mit und verkauften ihre Produkte in „Fluch der Karibik 2“-Verpackungen und mitunter auch in passenden Formen.
Der Autohersteller Volvo wurde ein noch größerer Werbepartner für Fluch der Karibik 2. So durfte beim alljährlichen Volvo Ocean Race ein von Fluch der Karibik 2 gesponsertes Team antreten (es wurde zweiter). Kurioser war die „Volvo Treasure Hunt“ (= Volvo Schatzjagd). Volvo ließ einen Wagen des brandneuen Modells XC90 SUV passend zum Film umlackieren und gab ihm eine Sonderausstattung, bevor er irgendwo vergraben wurde. Nun konnte jeder an der Schatzsuche teilnehmen und mit Hilfe von verschiedenen Onlinehinweisen herausfinden, wo sich der Wagen befindet. Derjenige, der das Auto als erster ausgräbt, darf ihn behalten – so die Regel des Wettbewerbes, der in verschiedenen Ländern in Kinos heftig betrailert wurde.
Als eine der letzten Werbemaßnahmen entschloss man sich zudem, in Google Earth eine totenkopfförmige Insel einzubauen, auf der die User Trailer, Musikstücke und weiteres von und über Fluch der Karibik 2 entdecken konnten.
Doch auch zum DVD-Start gab es eine originelle Marketingidee: Auf dem Parkplatz des Grauman Chinese Theatre wurde die Black Pearl nachgebaut. Jeder, der sich als Pirat verkleidete und im Kostüm über die Planke, hinein in ein Becken kaltes Wasser, ging, bekam umsonst die 2 Disc DVD des Films.
Neben all diesen Maßnahmen verließ man sich bei Disney letztlich noch auf das Merchandising zum Film.
Das Marketing und die Promotion eines Films geht immer öfter Hand in Hand mit dem Merchandising zu eben diesem Film – wenn man mehrere Leute mit Fanshirts zu Fluch der Karibik herumlaufen sieht, wirkt das auf einen ähnlich wie ein Fernsehspot. Man wird aufmerksam und eventuell interessiert man sich für den Film.
Vor allem Disney nutzt Merchandising zu Filmen nicht nur als Möglichkeit, die Fans zufrieden zu stellen und (was dem Konzern wohl noch wichtiger ist) um viel Geld damit zu verdienen, sondern auch um auf seine Filme aufmerksam zu machen. Außerdem kann durch Merchandising die Haltwertzeit eines Films oder Franchises verlängert werden. Die Figuren und Schauplätze bleiben durch präsente Fanartikel länger im Gedächtnis des Publikums. Bestes Beispiel sind wohl die Figuren um Micky Maus, Donald Duck und Co.
In Erwartung auf Fluch der Karibik 2 zog Disney alle Register in Sachen Merchandising. Man wollte garantieren, dass der teuerste und aufwändigste Film in der Geschichte des Konzerns auch wirklich zu einem Erfolg wird - und um dies zu fördern, wollte man neben den klassischen Werbemaßnahmen wie Trailern und Plakaten auch auf die Werbemöglichkeit „Merchandising“ setzen. Zudem erhoffte man sich, wie jedes Studio bei jedem Film, zu dem es Merchandisingartikel gibt, große Einnahmen aus diesen Artikeln.
Einen gewissen Einfluss auf die Masse von Merchandisingartikeln zu Fluch der Karibik 2 hatte auch die Fehlentscheidung, die man damals bei Fluch der Karibik getroffen hatte. Als Anfang 2002 die Verantwortlichen von Disney Consumer Products das Drehbuch von Fluch der Karibik vorgelegt bekamen, empfanden sie den Film als nicht toyetic genug. Toyetic heißt, dass ein fiktionaler Charakter oder ein Film einfach in Spielzeug oder andere Artikel umgewandelt werden kann – und im Falle von Fluch der Karibik dachte Disney Consumer Products, dass es keine Möglichkeit gibt, dass die Walt Disney Company jemals dazu in der Lage wäre, einen großen Spielzeughersteller überzeugen könne, eine Spielzeugserie zum Film herzustellen („.. there's no way that the Walt Disney Company will ever be able to convince a major manufacturer to produce a line of toys based on Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl.“)
Die Begründung war, dass der Film dafür zu düster und brutal sei, und dass der Film zu kompliziert sei, da die Figuren stetig die Seite wechseln, auf der sie stehen.
Nachdem Fluch der Karibik dann im Sommer 2003 zu einem großen Erfolg wurde und sich viele, vor allem erwachsene, Fans nach Merchandising sehnten, konnte man die Nachfrage nicht befriedigen, da kein einziger Merchandisingartikel in Auftrag gegeben worden war.
Erst als Fluch der Karibik auf DVD erschien, kamen die ersten vereinzelten Artikel auf den Markt – hauptsächlich Pins, die exklusiv in den Disney-Themenparks verkauft wurden, T-Shirts und Kappen. Ein besonders erfolgreicher Artikel war jedoch das Aztekenmedaillon von Elizabeth Swann, das sowohl als kostengünstiges Metallmedaillon sowie als aufwendig hergestelltes und edles Originalreplikat verkauft wurde - bereits kurz nach dem Kinostart wurden die Nachfragen nach diesem Requisit laut und nachdem die letzten Stücke, die am Filmset eingesetzt wurden, bei ebay verkauft wurden, die Nachfrage aber immer noch nicht gestillt war, wurde klar, dass dies ein Artikel ist, mit dem man die Fans des Films befriedigen kann.
Zum Kinostart von Fluch der Karibik 2 bereitete Disney Consumer Products eine sehr breite Palette von Merchandising vor, die sämtliche Alters- und Zielgruppen ansprechen sollte.
Disney Press veröffentlichte zum Beispiel die größte Auswahl an Büchern, die man je zu einem Spielfilm vorbereitet hatte. Darunter befanden sich folgende Titel:
- eine Novelle für Kinder, die auf dem Skript von Fluch der Karibik 2 basiert
- eine Romanversion von Fluch der Karibik und Fluch der Karibik 2 aus der Feder von Wolfgang und Rebecca Hohlbein für Jugendliche und Erwachsene
- das Fluch der Karibik 2 Movie Storybook
- mehrere Kinder „Spin-off“-Bücher
- Malbücher sowie
- Spiel-, Tattoo- und Puzzlebücher für Kinder
- Stickeralben
- einen Spin-off-Manga für alle Altersgruppen
- eine Comicversion des Films (Inducks) aus den italienischen Disneycomicstudios
- ein Making-of Buch für Erwachsene Fans
- eine Storybook-/Making of Kombination mitsamt Fernrohr für Kinder
- Fluch der Karibik-Sonderhefte von nationalen Disney-Magazinen
- und Pirates of the Caribbean: From the Magic Kingdom to the Movies, ein Disneyana-Fan-Buch über die Attraktion und die Filme
Doch auch außerhalb dieses Mediums brachte man zahlreiche Fanartikel heraus. So erschienen für die Zielgruppe der Kinder zahlreiche Stickersets, Spielfiguren zum Film (genauer gesagt gab es sogar Spielfiguren von verschiedenen Herstellern), passende Spiel-, Bastel- und Konstruktionssets, die auf den Schauplätzen des Films basieren, und sogar auf Fluch der Karibik 2 basierende Spielzeugautos und dazu gehörende Rennbahnen.
Spiele für sämtliche Altersgruppen umfassten unter anderem Pirate's Dice (eine Version des Würfelspiels aus dem Film), zahlreiche Puzzlespiele, das in den USA populäre Mad Libs, Versionen von populären Spielen wie Monopoly, Das Spiel des Lebens oder Mau Mau sowie zwei neue Brettspiele, exklusiv für den Film entwickelt.
Für die jugendliche Zielgruppe sowie junge Erwachsene wurden unter anderem mehrere Video- und Computerspiele auf den Markt gebracht. Zudem programmierte man ein Onlinerollenspiel namens Pirates of the Caribbean: Online, welches aber nicht rechtzeitig fertiggestellt werden konnte und deshalb pünktlich zum Kinostart von Fluch der Karibik 3 online gehen sollte.
Außerdem ging Disney auf den berühmten niederländischen DJ Tiësto zu und bat ihn um einen Technoremix von He's a Pirate, der populären Schlussmelodie von Fluch der Karibik. Tiësto war von dem Angebot begeistert und lieferte sogleich mehrere Remixe ab, auch von anderen Stücken, und bat auch einige Kollegen um Kollaboration. Die Ergebnisse wurden auf verschiedenen CDs und Alben veröffentlicht, darunter als EP Pirates Remixed, als 6 Track Album He's A Pirate Remixes, als 4 Track Album Pirates of the Caribbean - Dead Man's Chest (DJ Tiësto Remixed) sowie als eine streng limitierte Doppel-CD.
Der ursprünglich in Auftrag gegebene Track befindet sich zudem als Bonustitel auf dem offiziellen Soundtrackalbum zum Film. In der Zeit zwischen dem Kino- und dem DVD-Start von Fluch der Karibik 2 wurde zudem noch eine Singleauskopplung aus dem Soundtrackalbum veröffentlicht, die neben dem Original He's a Pirate aus Fluch der Karibik noch drei etwas konventionellere Remixe des Tracks enthält.
Sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene bemühte sich Disney außerdem um eine große Modekollektion, die sich als eine der ergiebigsten Kollektionen Disneys und als besonders beliebtes Merchandising von Fluch der Karibik 2 herausstellen sollte, während vor allem die Spielwaren und Actionfiguren zunächst eher langsam verkauft wurden, bis auch sie Erfolge feiern konnten.
Man entwarf zahlreiche Kleidungsstücke und Accessoires sowohl für Männer als auch für Frauen. Einige der Artikel werden exklusiv in Disney Stores und den Parks verkauft, andere sind Lizenzprodukte, die von oder für Modelabel, -versandhäuser und -geschäfte wie den Internetversand Hot Topic hergestellt wurden. Die Palette reicht dabei von klassischeren Artikeln wie T-Shirts und Kappen mit dem Emblem des Films (des Totenkopfs vom Teaserplakat) bis hin zu Lederjacken, Kostümen, Ringen, Geldbörsen, (Männer-)Handtaschen und Uhren.
Wie sich nach dem Kinostart zeigte, war dies eine besonders gute Entscheidung seitens Disney: Die Nachfrage nach Kleidungsstücken und Accessoires war riesig und man löste tatsächlich neue Trends aus. Piratenkleidung wurde in und Totenköpfe stellten sich nicht nur als der Bringer der Saison heraus, sondern kamen generell in Mode und wurden gesellschaftsfähig. Dasselbe gilt auch für Männerschmuck, der seit der Sommersaison 2006 extrem an Bedeutung gewann, was Experten vor allem Johnny Depps Look und Darstellung in Fluch der Karibik 2 zuschreiben – angefangen von Ketten, Manschettenknöpfen und Ringen bis hin zu abnehmbaren Goldzähnen, selten waren Schmuckstücke für Männer so gefragt. Ähnliches gilt auch für Bandanas, also Kopftücher, die durch den Charakter Jack Sparrow einen ordentlichen Popularitätsschub erlebten.
Neben den hoch gefragten Disneyartikeln wurden auch Piraten- und Totenkopfprodukte anderer Hersteller sehr gut verkauft und der Trend scheint vorerst nicht abzuebnen.
Später weitete sich der Trend mit Totenköpfen, Zombies und finsteren Piraten auch auf Möbel, Heimartikel und Gebrauchsgegenstände aus. Neben dem Pirates of the Caribbean iPod gab es auch Kugelschreiber, Bürosets, Lampen, Flaschenöffner und weiteres in zum Film passendem Piraten-Look.
Vor allem für die erwachsenen Fans des Films erweiterte man die Pirates of the Caribbean Collection innerhalb der Walt Disney Showcase Collection: Mit originalgetreuen Skulpturen der Darsteller und vor allem mit Nachbildungen einiger Requisiten aus dem Film befriedigte man so auch den Sammlermarkt.
Vor allem dank der beiden letzten Arten von Merchandising-Nachbildungen und Modeartikeln wurden die Piraten der Karibik in den Disneyparks zu einem der Hauptgeschäft, vielleicht sogar zu dem Hauptgeschäft schlechthin neben den Artikeln der Fab Five (Micky, Donald & Co.). Ganze Unterabteilungen von Boutiquen waren voll mit Piratenartikeln, die sich sehr gut verkauften.
Diese Artikel waren es auch, die am Abend des 6. auf den 7. Juli 2006 im New Yorker World of Disney in großen Massen verkauft wurden. An diesem Abend fand das Pirates in the Big Apple Event statt. Nachdem das Geschäft offiziell geschlossen wurde, begann dieses Event für „Fluch der Karibik“-Fans. Die hoch gefragten Tickets für die Veranstaltung waren auf 250 Stück limitiert und kosteten 120 Dollar pro Person. Die 250 Fans, die am Event teilnehmen durften, hatten die Möglichkeit sich an diesem Abend in dem Geschäft Autogramme von Mark „Crash“ McCreery, dem Designer von Davy Jones und vielen seiner Crewmitglieder und von Jason Surrell, dem Autor von Pirates of the Caribbean: From the Magic Kingdom to the Movies zu holen. Außerdem wurden streng limitierte Artikel wie Konzeptzeichnungen, exklusive Pins oder Uhren verkauft. Später am Abend sprachen McCreery und Surrel über die Geschichte der Attraktion und der Filme und verrieten dabei einige Anekdoten über Probleme und Herausforderungen, die sich während der Produktion von Fluch der Karibik 2 angesammelt haben. Schließlich durften alle 250 Teilnehmer eine exklusive Vorführung des Films sehen, womit sie zu den ersten Menschen gehörten, die den Film gesehen haben.
Rezeption und Erfolg[Bearbeiten]
Rekorde[Bearbeiten]
Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 brach bereits während der Produktion mehrere Rekorde. So wurde das epische Piratenspektakel nicht nur zum längsten, sondern auch zum teuersten „Walt Disney Pictures“-Film aller Zeiten. In den Wochen vor dem Kinostart kam es schließlich zu den ersten Spekulationen – Branchenspezialisten und Wall-Street-Makler prognostizierten, dass der Film den erfolgreichsten Start aller Zeiten hinlegen würde. Die beiden Chefs der produzierenden Studios, Dick Cook und Jerry Bruckheimer, vermuteten zunächst Ironie in den Aussagen der Spekulanten, doch wie sich schon Tage vor dem Start abzeichnete, sollten die Spekulanten Recht behalten.
Online-Ticketshops waren am Tag vor dem Kinostart von Fluch der Karibik 2 zeitweise überlastet (der größte Onlinetickethandel der USA Fandango stürzte mehrmals ab und verkaufte mehrere Stunden lang sieben Tickets für Fluch der Karibik 2 – pro Sekunde) und Kinobesitzer bestellten in Erwartung auf die zahlreichen Kinogänger neue Ladungen Popcorn – und am ersten Tag brach Fluch der Karibik 2 den Startrekord von Spider-Man.
Hier nun eine Liste von Rekorden, die Fluch der Karibik 2 aufgestellt und gebrochen hat:
- Teuerster Film aller Zeiten (225 Millionen Dollar)
- Längster „Walt Disney Pictures“-Film aller Zeiten (150 Minuten)
- Breitester Start eines Buena Vista-Films in den USA (4.133 Kopien)
- Erfolgreichster Starttag eines Disney Filmes in Großbritannien (2,3 Millionen Pfund)
- Erfolgreichster Starttag in den USA (55.549.000 Dollar)
- Erfolgreichster Tag in den USA (55.549.000 Dollar)
- Erfolgreichstes Startwochenende in den USA (135.634.554 Dollar)
- In kürzester Zeit in den USA mehr als 100 Millionen Dollar eingespielt (2 Tage)
- Größtes Freitagseinspielergebnis in den USA (55.830.600 Dollar)
- Erfolgreichster zweiter Tag in den USA (44.659.000 Dollar)
- Größtes Sonntagseinspielergebnis in den USA (35.360.729 Dollar)
- Höchste Einnahmen pro Leinwand eines breiten Starts in den USA (32.8167 Dollar pro Screen)
- Bestes 3-Tage-Einspielergebnis in den USA (135.634.554 Dollar)
- Bester dritter Tag in den USA
- Bester Nichtfeiertagsmontag in den USA (18,2 Mio. Dollar)
- Bester Dienstag in den USA (15,6 Mio. Dollar)
- Bester Mittwoch (nicht Starttag) in den USA (14,2 Mio.)
- Bestes 6-Tage Ergebnis in den USA (183.661.469 Dollar)
- Beste Startwoche in den USA (196.019.502 Dollar
- Bestes 8-Tage Ergebnis in den USA (214.975.000 Dollar)
- Bestes 9 Tage Ergebnis in den USA (239.320.000 Dollar)
- Bestes 10-Tage Ergebnis in den USA (258.205.000 Dollar)
- Am schnellsten auf mehr als 200 Millionen Dollar in den USA (8 Tage)
- Am schnellsten auf 250 Millionen Dollar (10 Tage)
- Bestes Startwochenende aller Zeiten in Russland
- Schnellster Film auf 300 Mio Dollar in den USA (16 Tage)
- Am schnellsten auf 1 Mio. Besucher in Deutschland (2 Tage)
- Schnellster Film auf mehr als 350 Mio. Dollar in den USA
- Bester „Buena Vista“-Starttag in Deutschland
- Größte Kopienanzahl in Deutschland (1.389 Kopien)
- Erfolgreichster Film aller Zeiten der Walt Disney Company in den USA (423.032.628 Dollar)
- Bestes weltweites Einspielergebnis zum Start
- Beste Startwoche in Spanien
- Erfolgreichster Film der Walt Disney Company weltweit (1.064.087.628 Dollar)
- Bester Griechenland-Start aller Zeiten
- Erfolgreichster Spielfilm vom „Buena Vista“-Verleih in Deutschland
- Schnellster Film auf 1 Milliarde Dollar weltweit (9 Wochen)
- Breitester Start aller Zeiten in Italien
- Bester Start aller Zeiten in Italien
- Erfolgreichster Film 2006 in den USA (423.032.628 Dollar)
- Erfolgreichster Film 2006 weltweit (1.064.087.628 Dollar)
- Die meisten Wochen auf Platz 1 der weltweiten Kinocharts in den 2000er Jahren (11 Wochen)
Außerdem wurden einige andere sehr gute Ergebnisse erzielt, die nur knapp an dem jeweiligen Rekord vorbeigeschrammt sind:
- Drittbreitester US-Start (4.133 Kopien)
- Drittbester Starttag aller Zeiten in Großbritannien (2,3 Millionen Pfund)
- Zweitschnellster Film, der in den USA auf 150 Mio. Dollar kommt
- Drittbester Japan-Start aller Zeiten
- Zweitgrößte Kopienanzahl zum Start in Deutschland (1.330 Kopien)
- Zweitbester Starttag in Frankreich
- Drittgrößtes Startwochenende in Frankreich
- Zweitbestes Wochenende in Spanien
- Dritterfolgreichster Film aller Zeiten weltweit (1.064.087.628 Dollar)
Zudem hat Fluch der Karibik 2 der Walt Disney Company zu zwei weiteren Bestmarken verholfen: Fluch der Karibik 2 war der 51. Film des Studios, der mehr als 100 Millionen Dollar in den USA einspielte und zudem der 13., der mehr als 200 Millionen einspielte - mehr als alle anderen Studios zu diesem Zeitpunkt hatten.
Besucherzahlen und Einspielergebnisse[Bearbeiten]
- USA
- Starttag: 55.830.600 Dollar
- Startwochenende: 135.634.554 Dollar
- Startwoche: 196.019.502 Dollar
- Startmonat: 381,273,783 Dollar
- Insgesamt: 423.315.812 Dollar
- Deutschland
- Startwochenende: 1.924.778 Besucher
- Startwoche: 2.915.078 Besucher
- Insgesamt: 7.126.161 Besucher
- Großbritannien
- Starttag: 2,3 Millionen Pfund
- Startwochenende: 13.740.784 Pfund
- Startwoche: 20.668.339 Pfund
- Insgesamt: 98,668,102 Dollar
- Frankreich
- Startwoche: 2.708.112 Besucher
- Insgesamt: 6,61 Mio. Besucher
- Japan
- Insgesamt: 84,511 Millionen Dollar
- Russland
- Insgesamt: 27.512.316 Dollar
- Australien
- Insgesamt: 36.271.740 Dollar
- Südkorea
- Insgesamt: 26,6 Millionen Dollar
- Mexiko
- Insgesamt: 18,7 Millionen Dollar
- Schweden
- Insgesamt: 14.228.356 Dollar
- Italien
- Insgesamt: 19,84 Mio. Euro
- Österreich
- Insgesamt: 882.087 Besucher
- Niederlande
- Insgesamt: 10,47 Mio Euro
- Spanien
- Insgesamt: 5,78 Mio Besucher
- Außerhalb der USA
- Insgesamt: 641.196.000 Dollar
- Weltweit
- Insgesamt: 1.064.511.812 Dollar
Auszeichnungen[Bearbeiten]
- kursiv geschriebene Preise wurden gewonnen, für die normal geschriebenen Auszeichnungen wurde der Film nominiert
- Acadamy Awards (Oscars)
- Beste Spezialeffekte – John Knoll, Hal T. Hickel, Charles Gibson & Allen Hall
- Bester Ton – Paul Massey, Christopher Boyes & Lee Orloff
- Bester Tonschnitt – George Watters II & Christopher Boyes
- Beste Ausstattung – Rick Heinrichs & Cheryl Carasik
- American Cinema Editors (Eddie)
- Bester Schnitt eines abendfüllenden Films (Komödie oder Musical) – Craig Wood & Stephen E. Rivkin
- Art Directors Guild (Excellence in Production Design Award)
- Beste Ausstattung eines Fantasy Films – Rick Heinrichs
- BAFTA AWARDS
- Beste Spezialeffekte – John Knoll, Hal T. Hickel, Charles Gibson & Allen Hall
- Beste Kostüme – Penny Rose
- Bestes Makeup & Frisuren – Ve Neill & Martin Samuel
- Beste Ausstattung - Rick Heinrichs & Cheryl Carasik
- Bester Ton – Christopher Boyes, George Watters II, Paul Massey & Lee Orloff
- BFCA Award
- Bester Familienspielfilm
- Cinema Audio Society
- Bester Ton – Paul Massey, Christopher Boyes & Lee Orloff
- Costume Designers Guild Award
- Exzellentes Kostümdesign in einem Historienfilm – Penny Rose
- Golden Globes
- Bester Hauptdarsteller (Komödie) – Johnny Depp
- Beste Musik - Hans Zimmer
- Golden Trailer Awards
- Bester Trailer eines Blockbusters im Sommer 2006
- Grammy Awards
- Bestes Soundtrackalbum (Score) – Hans Zimmer
- Hollywood Film Award
- Die Spezialeffekte des Jahres – John Knoll
- Motion Pictures Sound Editors (Golden Reel Award)
- Bester Tonschnitt für Musik in einem Spielfilm – Melissa Muik (Leitender Musikschnitt) & Julie Pearce (Musikschnitt)
- Bester Tonschnitt der Soundeffekte und des O-Tons – Christopher Boyes (Leitender Tonschnitt), George Watters II (leitender Tonschnitt), Victoria Martin (leitender O-Ton-Schnitt), Ken Fischer (Soundeffekt Schnitt), Addison Teague (Soundeffekt Schnitt), Timothy Nielsen (Soundeffekt Schnitt), Shannon Mills (Soundeffekt Schnitt), Brent Burge (Soundeffekt Schnitt), Melanie Graham (Soundeffekt Schnitt), Dee Selby (Soundeffekt Schnitt), Matthew Harrison (O-Ton-Schnitt), James Likowski (O-Ton Schnitt), F. Hudson Miller (O-Ton Schnitt), Dan O'Connell (O-Ton Schnitt) & John T. Cucci (O-Ton-Schnitt)
- Bester Tonschnitt in einem Spielfilm: Dialog und Synchronisation – George Watters II (supervising sound editor), Christopher Boyes (supervising sound editor), Teri E. Dorman (supervising dialogue editor), Jessica Gallavan (supervising adr editor), David A. Arnold (dialogue editor), Michelle Pazer (dialogue editor), Gloria D'Alessandro (dialogue editor), Ulrika Akander (dialogue editor), Lisa J. Levine (adr editor), Julie Feiner (adr editor) & Howell Gibbens (adr editor)
- People's Choice Awards
- Beliebtester Film
- Beliebtestes Filmdrama
- Beliebtestes Filmpaar – Johnny Depp & Keira Knightley
- Beliebtester Actiondarsteller – Johnny Depp
- Beliebtester Filmdarsteller – Johnny Depp
- Satellite Award
- Beste Spezialeffekte – John Knoll
- Teen Choice Awards
- Beliebtester Sommerfilm (Drama/Action-Abenteuer)
- Beliebtester Kampf – Orlando Bloom (für: Will Turner vs. Piraten-Mob)
- Beliebtester Schrei – Keira Knightley
- Beliebtester Darsteller (Drama/Action-Abenteuer) – Johnny Depp
- Beliebteste Kämpferin – Keira Knightley
- Beliebtester Bösewicht – Bill Nighy
- Beliebtester Darsteller (Drama/Action-Abenteuer) – Orlando Bloom
- Beliebteste Darstellerin – Keira Knigthley (auch für Stolz und Vorurteil)
- Visual Effects Society
- Bester einzelner Spezialeffekt – John Knoll, Ned Gorman, Jakub Pistecky & Tom Fejes (für: Die Flying Dutchman-Sequenz)
- Herausragender animierter Charakter in einem Spielfilm – Steve Walton, Jung-Seung Hong, Marc Chu & James Tooley (für: Davy Jones)
- Bestes Compositing – Eddie Pasquarello, François Lambert, Jeff Sutherland & Tory Mercer
- Beste animierte Landschaften in einem Spielfilm – Chris Stoski, Susumu Yukuhiro, Jack Mongovan & Greg Salter
- Beste Modelle und Miniaturen – Bruce Holcomb, Ron Woodall, Charlie Bailey & Carl Miller
- Beste Spezialeffekte in einem Special-Effect-Film – John Knoll, Jill Brooks, Hal T. Hickel & Charles Gibson
- Taurus World Stunt Awards
- Bester Kampf (für die Jagd nach Jones' Schlüssel und Truhe auf der Isla Cruces, auch bekannt als Kampf auf dem Wasserrad)
- Bester Luftstunt (Jack springt mit Pfahl auf dem Rücken über eine Klippe)
- Bester Luftstunt (Jack fällt mit einem Pfahl auf seinem Rücken die Schlucht hinunter)
- Beste Stunt-Regie (George Marshall Ruge)
Reaktionen der Kritiker[Bearbeiten]
Bei der Produktion von Fluch der Karibik hatte man zunächst sehr negative Kritiken erwartet, da der Film als Piratenabenteuer, basierend auf einer Disneyland-Attraktion mit angesehnen Schauspielern in Actionrollen viel potentielle Angriffsfläche bot. Vorab stimmte die Vermutung, denn als der Film angekündigt wurde, gab es vergleichsweise viel Spott – der verstummte, als der Film erschien.
Fluch der Karibik 2 bot erneut mögliche Kritikpunkte, die von Kritikern normalerweise gerne angegriffen werden: Der Film hat Überlänge, ist eine Fortsetzung, übertrifft seinen Vorgänger in allen Bereichen und endet zudem mit einem Cliffhanger.
Doch zunächst schienen die Kritiker die Klischees nicht zu erfüllen – die ersten Kritiken, die von den wenigen Filmexperten verfasst wurden, die den Film vor der Premiere sehen durften, waren allesamt überwältigend. Der Film wurde in allen Bereichen hoch gelobt und als besonderes Event gefeiert, welches das PG-13 Rating bis an die Grenzen ausreizt und düstere Momente gekonnt mit Action, Abenteuer und Humor verbindet.
Nach dem Kinostart sollte sich das Meinungsbild jedoch differenzieren: Viele Kritiker ordneten Fluch der Karibik 2 knapp über oder unter dem Vorgänger ein, während ihn einige andere als zu lang, düster, trocken und übertrieben empfanden. Interessant ist auch die für einen Sommerfilm besonders seltene Kritik, der Plot sei zu kompliziert (die meisten Sommer- und Actionfilme werden als zu simpel abgestraft). Auffällig ist auch, dass die härteren Kritiken vornehmlich von Zeitungskritikern stammten, während Kinomagazine und Kinowebsites hauptsächlich Lob ausschenkten, nicht nur, aber vor allem für das Make-up, die Spezialeffekte (allen voran Davy Jones) und die Darstellungen von Depp, Nighy, Harris und Knightley. Aber auch die technische Umsetzung in Bild und Ton sowie die kreative und künstlerische Leitung fand viele Anhänger.
Shipper[Bearbeiten]
Ein besonderes Phänomen in Fankreisen sind sogenannte Shipper, was bedeutet, dass diese Fans gerne sehen würden, dass zwei bestimmte Figuren zusammenkommen. Solche Shipper sind vor allem in den Fankreisen von Fernsehserien zu finden, da in solchen laufenden Serien mit jeder neuer Episode die Hoffnung bestehen bleibt, dass die zwei auserwählten Figuren ihre Liebe füreinander entdecken. Bei Filmen ist dieses Phänomen eher seltener vorzufinden, was hauptsächlich an der Natur des Mediums liegt: Die Handlung eines Films ist oftmals in sich geschlossen und sie steuert oft eine recht eindeutige Liebeskonstellation an.
Fluch der Karibik 2 ist einer der Spielfilme, die sich ebenfalls einen Fankreis von Shippern aufbauen konnten, und zudem der erste Disneyfilm, bei dem dieses Phänomen in großem Stile auftauchte.
Das größte Aufkommen solcher leidenschaftlicher „Verkuppler“ befindet sich im Internet. Auf „Fluch der Karibik“-Fanseiten gab es oftmals seitenlange Diskussionen darüber, wer denn nun mit wem im dritten Teil zusammenkommen soll. Grund für das verstärkte Aufkommen von Shippern ist unter anderem der Umstand, dass die „Fluch der Karibik“-Reihe eine große Fanbase hat, was über kurz oder lang über „Was ist am Film denn so gut?“-Diskussionen hinausführt, hin zu solchen Debatten. Verstärkt wird dieser Fakt von der Struktur von Fluch der Karibik 2: Im Film wird die Liebesgeschichte nicht klar aufgelöst. Zwar hatte zum Beispiel auch Matrix Reloaded ein offenes Ende, doch die Liebesgeschichte Neo/Trinity wurde nie in Frage gestellt, während in Fluch der Karibik 2 das weitere Schicksal der Liebesbeziehung zwischen Will und Elizabeth in Frage gestellt wird. Elizabeth fühlte sich während ihres Aufenthaltes auf der Black Pearl immer mehr zu Jack hingezogen und verliebte sich sodann in ihn.
Die wohl größten Gruppen von Shippern in der Fancommunity von Fluch der Karibik sind Shipper von Jack Sparrow und Elizabeth, Will Turner und Elizabeth sowie Jack Sparrow und die Black Pearl (was bedeuten soll, dass Jack und die Pearl in Teil drei zurückkehren sollen und das Schicksal dieser Paarung das wohl wichtigste im Film sein sollte).
Alternativ gibt es noch viele kleinere Gruppen, darunter auch Shipper von Elizabeth und Beckett, Will Turner und Tia Dalma und Vertreter der „Alle Beziehungen enden“-Theorie.
Im Laufe der Zeit sammelten sich für jede dieser Theorien verschiedene Belege und Argumentationen an, die auf (möglichen) Andeutungen in den Filmen basieren. Außerdem häuften sich auf Videobörsen immer mehr Shipper-Zusammenschnitte an, in denen Fans (teilweise zu Musik aus den Filmen, teilweise zu anderer Musik) bestimmte Filmausschnitte zusammenschnitten, um auszudrücken, wie sehr zwei Figuren aus dem Film zusammenpassen.
Natürlich ist das Phänomen der Shipper ein eher kleines Randdetail, das aber dennoch zeigt, wie groß der Erfolg des Films ist. Die große Anzahl von Shippern und ihre intensive Auseinandersetzungen mit dem Thema „Beziehungen in Fluch der Karibik„ gehört genauso zu den Beweisen für den Erfolg in (fan-)kulturellen Kreisen, wie es Rollenspiele oder elaborierte Fanvideos über Herr der Ringe und Star Wars für die jeweilige Kinoreihe tun.
Das deutsche Titel-Wirrwarr[Bearbeiten]
Der zweite Teil von Fluch der Karibik durchlief in Deutschland zahlreiche Titeländerungen. Nachdem mit Pirates of the Caribbean – Dead Man's Chest der Originaltitel feststand, veröffentlichte man auf der deutschen Internetseite von Buena Vista den vorläufigen deutschen Titel: Schatz der Karibik, eine Information, die auch von der „Internet Movie Database“ übernommen wurde.
Nach einiger Zeit ersetzte jedoch der Originaltitel den Namen Schatz der Karibik auf der Internetpräsenz von Buena Vista Deutschland. Später startete branchenintern eine neue Kampagne, in der die Fortsetzung von Fluch der Karibik mit Fluch der Karibik – Des Totenmanns Kiste betitelt wurde. Diese Namenswahl begründete man damit, dass es eine adäquate Übersetzung des englischen Untertitels wäre und sich zudem der Seemannssprache bediene, was bei „Die Kiste des toten Mannes“ nicht der Fall gewesen wäre.
Jedoch stieß das, in den Augen mancher holprige, Seemannsdeutsch nicht ausschließlich auf Gegenliebe, weshalb man auf den Untertitel „Die Truhe des Todes“ umschwenkte, der weiterhin nah am Original ist, aber eine „gewöhnlichere“ Sprache nutzt. Einige frühe Kinoposter, die Ende 2005 an die Kinos verkauft wurden, benutzten eben diesen Untertitel. Aufgrund der großen „2“ im Hintergrund des Posters wurde vielen jedoch nicht klar, ob der Film nun „Fluch der Karibik – Die Truhe des Todes“ (wie im Original ohne eine Ziffer im Titel) oder Fluch der Karibik 2 – Die Truhe des Todes heißt. Auch die ersten Artikel und Meldungen bezüglich des Films nutzten beide Versionen ungefähr gleich oft. Für zusätzliche Verwirrung sorgten einige Artikel, die den Film weiterhin bloß Fluch der Karibik 2 nannten.
Das Titelwirrwarr wurde mit der Veröffentlichung des ersten „Teaser Trailers“ gelöst: Am Ende des kurzen Werbefilmchens wird groß „Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2“ eingeblendet. Als Gründe für den englisch-deutschen Mischtitel nannte man die Vermutung, dass der dritte Fluch der Karibik Film möglicherweise nichts mit einem Fluch zu tun hat, weshalb man ihn nicht mehr „Fluch der Karibik – ...“ oder „Fluch der Karibik 3“ nennen könne. Mit dem zweiten Teil sollte deshalb die Marke „Pirates of the Caribbean“ in Deutschland populär gemacht und zugleich der Titel „Fluch der Karibik“ als Wiedererkennungswert genutzt werden.
Stab und weitere Filmangaben[Bearbeiten]
- Regie: Gore Verbinski
- Buch: Ted Elliott und Terry Rossio, basierend auf Charakteren von Ted Elliott & Terry Rossio und Stuart Beattie sowie Jay Wolpert
- Darsteller: Johnny Depp (als Captain Jack Sparrow), Orlando Bloom (als Will Turner), Keira Knightley (als Elizabeth Swann), Bill Nighy (als Davy Jones), Jack Davenport (als Norrington), Jonathan Pryce (als Gouverneur Weatherby Swann), Lee Arenberg (als Pintel), Mackenzie Crook (als Ragetti), Kevin McNally (als Joshamee Gibbs), Naomie Harris (als Tia Dalma), Tom Hollander (als Lord Cutler Beckett), David Schofield (als Mercer), Stellan Skarsgård (als Stiefelriemen Bill), David Bailie (als Cotton), Martin Klebba (als Marty), Alex Norton (als Captain Bellamy), San Shella (als Leech) und Geoffrey Rush (als Barbossa)
- Produzent: Jerry Bruckheimer
- Ausführende Produzenten: Bruce Hendricks, Eric McLeod, Chad Oman und Mike Stenson
- Associate Producers: Peter Kohn und Pat Sandston
- Komposition der Musik: Hans Zimmer
- Dirigent: Pete Anthony
- Herausgestellte Sängerin: Delores Clay
- Chor: Metro Voices und Choir of the King's Consort
- Kamera: Dariusz Wolski
- Schnitt: Stephen E. Rivkin und Craig Wood
- Casting: Denise Chamian und Priscilla John
- Szenenbild: Rick Heinrichs
- Bauten/Dekorationsbau: John Dexter
- Bühnenbildner/Ausstatter: Cheryl Carasik
- Kostüme: Liz Dann und Penny Rose
- Spezialeffektstudio: Industrial Light & Magic
- Visual Effect Supervisor: John Knoll
- Animationsregie: Hal Hickel
- Endgültiges Design der Dutchman Crew: Crash McCreery
- Zusätzliches Design einiger Crewmitglieder der Flying Dutchman: Tim Burton (uncredited)
- Stuntkoordinator: George Marshall Ruge und Dan Barringer
- Budget: 225 Millionen Dollar
- Marketingbudget: 18 Millionen Dollar
- Länge: 150 Minuten
- FSK: ab 12 Jahren
Weitere Filminformationen[Bearbeiten]
- Die Dreharbeiten für diesen und den dritten Teil der Trilogie begannen am 28. Februar 2005 mit Studio- und Locationarbeiten in Los Angeles.
- Zu Beginn des Films feierte das neue „Walt Disney Pictures“-Logo seine Premiere. Die Darsteller und die Crew von Fluch der Karibik 2 durften zuvor als die ersten, nicht an der Erstellung des Logos beteiligten Menschen das neue Logo begutachten.
- Für die aufwändigen Sets wurden keine Kosten und Mühen gescheut. „Einige tausend Menschen arbeiteten an diesem Film“, berichtet Jerry Bruckheimer. „Rund 700 davon waren mit dem Bau der Schiffe und der Vorbereitung der Inseln, auf denen gedreht wurde, betraut.“
- Auf den Bahamas baute die Produktion einen gewaltigen Wassertank, worin die Meeresaufnahmen stattfanden.
- Das große Wasserrad, auf dem Will, Norrington und Jack Sparrow kämpfen, wiegt 1.800 Pfund und ist 18 Fuß hoch.
- Es war Keira Knightley, die vorschlug, dass Elizabeth Jack Sparrow küsst, um ihn am Schiff festketten zu können.
- Um authentische Reaktionen zu erhalten, wurden einige Szenen nicht jedem Darsteller im Voraus korrekt bekannt gegeben. In Orlando Blooms Skript fehlte die Kussszene zwischen Jack und Elizabeth. Jack Sparrows eigenwillige „Verhandlung“ mit Davy Jones gegen Ende des Films („Hey Fischfresse..“, „Ich hab ein Glas voll Dreck, ich hab ein Glas voll Dreck... und rat mal was da drin ist!“) wurde nur in Johnny Depps Skript erwähnt. Gore Verbinski erzählte keinem der Crewmitglieder, was mit den Knochenkäfigen passiert und keiner der Anwesenden wusste davon, dass Geoffrey Rush als Barbossa wieder auftaucht. Es wurde allen erzählt, dass Anna Maria aus Fluch der Karibik auftauchen würde.
- Juni 2006 ging die „Flying Dutchman“ in Castaway Cay, Disneys eigener Ferieninsel, vor Anker, um den Film zu promoten.
- Als Elizabeth das Wort Tortuga auf dem Deck der Edinburgh Trader in Brand setzt, ist es in der typischen Disney-Schrift geschrieben.
- Laut dem Visual Effects Art Director Aaron McBride überlegte man auch kurzzeitig, Christopher Walken für die Rolle zu engagieren.
- Während des Kampfes zwischen der Edinburgh Trader und dem Kraken ist kurz der berühmte Wilhelm Scream zu hören.
- Einige amerikanische Filmkritiker lobten das prothetische Make-up an Bill Nighy – diese Kritiker realisierten nicht, dass Jones computeranimiert ist.
- Alleine beim Frühstück verzehrten die hungrigen Filmemacher 1100 bis 1500 Eier, 50 bis 75 Kilo Speck, 80 Leiber Brot, 25 Kilo Wurst, 400 Stück Gebäck und zehn bis zwölf Körbe Obst. Mit Ausnahme einiger lokaler Leckereien musste alles aus den USA eingeflogen werden.
- Der Film wurde gemeinsam mit einigen Szenen zu Teil 3 der „Fluch der Karibik“-Kinoreihe gedreht.
- Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 ist mit 225 Millionen Dollar Produktionskosten der teuerste Film aller Zeiten und rangiert damit vor Superman Returns von Warner Bros. Da Teil 3 nach Drehschluss von Teil 2 gleich viel Budget verschlang, wurde dieser Rekord jedoch bald gebrochen.
- Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 war nach einer Umfrage der meisterwartete Film 2006.
- Einige Hollywood-Experten feierten Fluch der Karibik 2 als Rettung der Kinoindustrie, weil der Film Kinobesuche wieder zu einem Erlebnis machte und so die Filmpiraterie bekämpfte.
- In den Ländern, in denen Fluch der Karibik besonders erfolgreich war, darunter die USA und Deutschland, fanden sich viele Besucher, die als Piraten verkleidet in die ersten Vorstellungen von Fluch der Karibik 2 gingen.
- Während des Drehs zu Fluch der Karibik musste Keira Knightley eine künstliche Haarverlängerung tragen, da sie in Kick it like Beckham (den sie zuvor drehte) kurze Haare hatte. Beim Dreh zu Fluch der Karibik 2 musste sie erneut ihre Haare verlängern, dieses Mal aufgrund ihrer Rolle in Domino.
- Jerry Bruckheimer nannte diesen Film den größten und besten seiner Karriere.
- Im Film befinden sich über 2.500 Effektaufnahmen.
- Bereits im Zusammenhang mit Fluch der Karibik sprachen Ted Elliott und Terry Rossio davon, dass Captain Jack Sparrow und sein Widersacher gottähnliche Figuren seien, die über den restlichen, „menschlichen“ Figuren und ihrem Schicksal stehen. Diese, den italienischen Spaghetti-Western entliehene, Idee setzen sie laut einer eigenen Aussage mit jeder Fortsetzung des Films weiter und stärker fort. Für sie ist Jack Sparrow einen Art tricksender Halbgott, weshalb sich die Frage stellt, auf wessen Seite er steht.
- Den Vergleich zu den Spaghetti-Western führen die Autoren weiter fort: In diesen Filmen sind die Figuren, die wenig sprechen, gottähnlich. In den Filmen der „Fluch der Karibik“-Reihe ist Jack ehrlich, wenn er wenig redet, und je mehr er spricht, desto weniger vertrauenswürdig wird er.
- Der letzte Platscher des von Jack gesprengten Raben war nicht so geplant, es war ein bloßer Zufall, dass ein Stück Holz im Bild landete und so aussah wie ein angeschossener Rabe.
- Zwischen den Dreharbeiten der im Film aufeinander folgenden Szenen unter Deck und an Bord der Pearl, in denen Gibbs und Jack miteinander reden, liegen acht Monate.
- Eine nicht realisierte Idee der Drehbuchautoren war es anzudeuten, dass der mit den Swanns befreundete Kapitän, der von Mercer ermordet wird, der Vater von Jim Hawkins ist.
- Bruckheimer zweifelte an der Walzermusik in der Käfigszene.
- Wills Satz nach „Wo ist Jack, ich kann nicht ohne ihn gehen?“ im ersten Teaser-Trailer („Was soll's, lasst uns gehen!“) ist eigentlich ein Outtake. Bloom vermasselte die Szene und improvisierte daraufhin eben diesen Satz.
- Die Reste der Edinburgh Trader, die nach dem Dreh des Krakenangriffs übrig blieben, wurden für das Wrack verwendet, auf dem Bloom von der Crew der Dutchman überrascht wird.
- In einer langen Fassung der Würfelszene erspielt Will Stiefelriemen Bills Freiheit, die dieser daraufhin wieder verspielt, um Will davor zu bewahren, auf der Dutchman dienen zu müssen.
- Das Studio wollte den Prozess des Kraken-Rufens herausschneiden, da es eine zu teure Szene sei, doch Verbinski setzte sich für die Szene ein.
- Die Insel „Isla Cruces“ hatte eigentlich eine ausführliche Hintergrundgeschichte, die erklärte, weshalb Davy Jones gerade dort sein Herz vergrub. Nachdem auf der Insel eine Kirche errichtet wurde, starben nach und nach alle Einwohner der Insel, bis auf den Pfarrer, der sich schließlich in der Kirche erhängte. Diese Story ist in der Romanversion des Films nachzulesen.
- Speziell für den Film wurde neues Kameraequipment entwickelt.
- Die fiktive Sprache der Pelegostos nennt sich „Umshoko“. Sie wurde von Sprachtrainerin Carla Meyer und UCLA-Linguist Peter Ladefogend entwickelt. Man wollte Ähnlichkeiten mit real existierenden Stämmen vermeiden, weshalb man einige internationale Sprachen nahm und sie mit Pidgin-Latein und englischen Worten, die rückwärts gesprochen wurden, vermischte. „Rah rah rah fi fi“ bedeutet „großes Feuer“. „Bugo“ heißt „bitte“ und „Kamino“ heißt „komm zurück“.
- Ein Sprecher der National Garifuna Council wollte die Pelegosto-Szenen aus dem Film streichen lassen, da er fand, dass sie Klischees über Kannibalen in der Karibik verstärken.
- Fluch der Karibik 2 wurde in China und Dominica aufgrund der Gewalt- und Gruselszenen verboten.
- Fluch der Karibik 2 wurde auf den Bahamas, in Dominica, Los Angeles, Santa Clarita und St. Vincent gedreht.
- Laut Autor Terry Rossio dauerte die erste Schnittfassung des Films drei Stunden. Die endgültige Fassung läuft 150 Minuten lang.
- Manche Stellen des Kraken-Musikthemas klingen sehr rockig, weshalb viele Zuschauer und auch Soundtrack-Fans dachten, dass an diesen Stellen E-Gitarren verwendet werden. Laut Hans Zimmer habe er diesen Effekt jedoch alleine mit einem klassischen Orchester erreicht. Das neue Arrangement des Zombie-Themas aus Fluch der Karibik dagegen verwende sehr wohl E-Gitarren.
- Als Teil der Oscar-Kampagne für Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 kaufte Disney das Cover der Oscar-Beilage des Branchenblatts Variety. Als Bild sah man Jack Sparrow im Kannibalenhäuptling-Outfit, verfolgt von den Pelegostos. Die Überschrift For Your Consideration In All Categories..
Quellen[Bearbeiten]
- Fluch der Karibik 2, Special Edition 2-Disc DVD
- Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2-Pressemappe
- Jim Hill Media Beitrag vom 28.8. 2006
- Pluggeddinoline
- movieweb
- desertnews
- JHM vom 8.5. 2006
- Jim Hill Media am 27.6.2006
- web.de
- JHM am 14.2.2006
- JHM am 30.5.2006
- JHM am 9.7.2006
- JHM am 23.7.2006
- JHM am 30.7.2006
- Darkhorizons
- JHM am 27.4.2006
- Box Office Mojo
- Comingsoon
- JHM am 3.4.2006
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