Was gestern geschah…

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Was gestern geschah…
Tutto questo accadrà ieri
Erstveröffentlichung: 24. November 2015
Entstehungsdatum:
Storycode: I TL 3130-1P
Story: Casty
Zeichnungen: Casty & Massimo Bonfatti
Seiten: 71
Deutsche Übersetzung: unbekannt
Deutsche Erstveröffentlichung: LTB 513
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Casty

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beim I.N.D.U.C.K.S.

Was gestern geschah… (im italienischen Original Tutto questo accadrà ieri) ist eine Comicgeschichte, die von Casty geschrieben und von ihm zusammen mit Massimo Bonfatti gezeichnet wurde. In der Geschichte reist Micky in die Vergangenheit, um dort gemeinsam mit seinem alten Ich Kater Karlos Weltherrschaftspläne zu durchstreichen. Auf Deutsch wurde sie in LTB 513 zu Mickys 90. Geburtstag abgedruckt.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Micky trifft Micky (© Egmont Ehapa)

Seltsame Spannung liegt über Entenhausen... Das merkt auch eine zwielichtige Gestalt, die daher zu einem Traumexperten geht, um etwas gegen ihre nervenden Träume zu unternehmen. Doch etwas läuft schief und statt der Träume sieht der Experte die Vergangenheit. Und was er da sieht, ist ganz und gar nicht witzig: Sein Patient versucht, die Welt zu erobern – und um ein Haar hätte er es geschafft. Doch der Patient lacht nur – endlich kann er sich wieder daran erinnern! Und dieses Mal soll es nicht misslingen... Kurz darauf steht er bei Minnie und entführt sie. Micky ist gerade bei Goofy, der sich recht seltsam verhält. Er meint, er müsse sich an irgendwelche Anweisungen halten, unter anderem solle er Micky ein bestimmtes Video zeigen. In diesem sieht man den jungen Goofy, wie er Micky bittet, herzukommen – also in das Jahr 1928. Nur – da gab es noch keine Handys! Doch Micky hat keine Zeit, darüber nachzudenken, denn da erreicht ihn ein Anruf von Kater Karlo: Er hat gerade Minnie entführt. Micky soll zum alten Leuchtturm kommen. Der lässt sich das natürlich nicht zwei Mal sagen, denn offenbar ist Minnie in Gefahr! Als er da ist, hängt Minnie über einer Klippe und Karlo erzählt: Er habe vor exakt 90 Jahren er einen perfekten Plan gehabt, um sich die Welt untertan zu machen, nur sei Micky irgendwie aus der Zukunft hergekommen und habe ihn daran gehindert. Deshalb will er ihn nun hier festhalten und ihn daran hindern, in die Vergangenheit zu reisen, wie auch immer er das gemacht habe... Doch plötzlich taucht hinter ihnen Marlins und Zapoteks Zeitmaschine auf. Tatsächlich wird gerade der Museumskeller renoviert und die beiden haben beschlossen, sie am alten Leuchtturm zu verstecken! Sie bekommen alles mit und so schalten sie die Maschine auf 90 Jahre vorher. Micky springt rein und schon ist er in der Vergangenheit, um Karlos Pläne zu durchkreuzen! Doch bevor er den findet, trifft er erst einmal – sich selber! Zusammen mit Minnie. Und so beschließt er, mit seinem früheren Ich zusammenzuarbeiten. Doch der junge Micky ist gar nicht so leicht zu überzeugen, dass der alte tatsächlich aus der Zukunft kommt, denn aus irgendeinem Grund kann Micky sich an dieses Abenteuer nicht mehr erinnern, obwohl er es doch eigentlich bereits erlebt hat! Doch sie schließen sich trotzdem zusammen und finden den Schurken. Bloß scheint der tatsächlich einem ehrlichen Geschäft nachzugehen: Er verkauft Fernseher. Und alle vertrauen ihm! Doch es gibt noch einen weiteren mysteriösen Fall, der momentan für Aufmerksamkeit sorgt: Ein mysteriöser Hypnotisierschurke macht die Gegend unsicher. Seltsamerweise kann sich Micky auch daran nicht erinnern, daher schaut er sich mal um. Und schnell hat er es herausgefunden: Der Hypnotisierschurke ist Kater Karlo, der einen antiken Hypnotisierhandschuh gefunden hat. Und mit dem will er sich nun zum Herrn der Welt aufschwingen...

Kater Karlo hat düstere Pläne (© Egmont Ehapa)

Doch erst einmal muss er Micky aus dem Weg räumen. So hypnotisiert er die Polizei und hetzt sie auf die zwei Mickys und Minnie. Doch die schaffen es zu fliehen und folgen Karlo unauffällig zum Leuchtturm, wo der einen Sendemast aufstellen lässt, um Fernsehsignale in die ganze Welt zu senden. Im Leuchtturm befindet sich ein Fernsehstudio. Die zwei Mickys und Minnie verkleiden sich als Clowns, um zu Karlo durchzukommen. Doch leider enttarnt der sie, nimmt sie gefangen und offenbart seine Pläne: Er will die Leute über das Fernsehen hypnotisieren! Das Fernsehen soll die Hypnotisierwellen des Handschuhs über das ganze Land verteilen! Doch da beginnt der Gegenangriff. Minnie und die Mickys schaffen es zu fliehen – und im Chaos hypnotisiert Kater Karlo sich selbst, indem er den Handschuh aus Versehen in einen Spiegel hält! Micky führt ihn ab und hat nun selber den Handschuh. Da bitten der junge Micky und Minnie ihn um einen Gefallen: Micky soll sie hypnotisieren, damit sie ihn vergessen und so nicht die Zukunft kennen. So lässt Micky sie den Tag vergessen. Daher konnte er sich auch nicht mehr an das Abenteuer erinnern! Da trifft er den jungen Goofy und nun weiß er, was er zu tun hat: Er lässt Goofy eine Botschaft in sein Handy sagen und gibt es ihm dann, damit er es Micky in 90 Jahren gibt. So löst sich auch das Rätsel rund um die Handybotschaft! Dann gibt er ihm noch ein paar weitere Anweisungen, die er in 90 Jahren befolgen soll. Kurz darauf wird er wieder in die Gegenwart zurückgeholt. Als Karlo ihn zurückkommen sieht und merkt, dass Micky seine Pläne in der Vergangenheit wieder einmal durchkreuzt hat, kennt er kein Erbarmen und lässt Minnie die Klippe runterstürzen. Und Micky – springt mit! Die beiden landen auf einer sind au einer dicken Matte gelandet. Die hat Goofy dort hingebracht, denn das war eine der Anweisungen, die Micky ihm in der Vergangenheit gegeben hatte! Muss nur noch Kater Karlo mit dem Hypnotisierhandschuh, den Micky noch immer hat, außer Gefecht gesetzt werden und schon ist die Welt gerettet! Nun muss nur noch Mickys Geburtstag gefeiert werden...

Fortsetzung[Bearbeiten]

Aufgrund ihrer enormen Beliebtheit bei den Fans wurde Casty gebeten, eine Fortsetzung zu dieser Geschichte zu schreiben. So entstand Was morgen passiert…, das in Deutschland in LTB 526 abgedruckt wurde.

Hintergrund[Bearbeiten]

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten]

Casty und Massimo Bonfatti sind ein Künstlerpaar, das zwar noch nie zusammen an einer Disney-Geschichte gearbeitet hatte (Bonfatti hatte überhaupt noch nie Disney-Comics gezeichnet), allerdings schon an anderen Comics wie der Reihe Cattivik. Da Casty wusste, dass Bonfatti ein Fan des „Vintage-Mickys“ ist, lud er ihn ein, Was gestern geschah… mit ihm zu zeichnen. Daraufhin dauerte es allerdings noch einige Jahre, bis die zwei tatsächlich mit der zeichnerischen Umsetzung des Skriptes begannen, da die beiden einen Zeitraum finden mussten, in dem sie synchron arbeiten konnten. So entstand die Geschichte in einem „vierhändigen“ Arbeitsprozess, in dem die beiden Künstler sich stetig austauschten, sich jeweils dem Stil des anderen anpassten und sogar Panels zusammen zeichneten.[1]

Stil[Bearbeiten]

Eine sehr düstere Gegenwart… (© Egmont Ehapa)

Zeichnerisch stellt die Geschichte vor allem wegen ebendieser Symbiose der Zeichnungen eine Besonderheit dar. Bonfatti Zeichenstil ist mit seinen detaillierten und auch „schmutzigeren“ Stadtansichten für einen Disney-Comic eher ungewöhnlich, wobei er sich nach eigener Aussage noch sehr zügeln musste, um nicht überall „Zigaretten, Zigarettenstummel und anderen ‚Müll‘“ einzustreuen, wie er es von seinen sonstigen Comics gewohnt sei.[1] Erwähnenswert ist auch der drastische Stilwechsel zwischen den Szenen in der Gegenwart und denen in der Vergangenheit. Während die ersteren vor allem durch extrem düstere Atmosphären auffallen, zeichnen sich die Szenen in der Vergangenheit durch eine Leichtigkeit und Geschäftigkeit aus, die an die Comics und das Leben der amerikanischen 1930er angelehnt ist. Hier spielt auch der Wechsel in der Farbgebung mit, der Fall in der Vergangenheit wurde blasser und weicher koloriert, als die restliche Geschichte.

…und eine lockerere Vergangenheit! (© Egmont Ehapa)

Erzählerisch ist erst einmal die expressive und erzählerische Kraft der Eröffnungsszene hervorzuheben, die an Filme von Hitchcock oder Welles erinnert.[2] Beim Aufbau kann man insgesamt von einer „Geschichte in der Geschichte“ reden: Auf der einen Seite stehen die Szenen in der Gegenwart und die ersten Szenen in der Vergangenheit am Anfang und am Ende der Geschichte, auf der anderen Seite der eingefügte „Fall des dubiosen Hypnosehandschuhs“, der auf der 12. Seite der Vergangenheit-Sequenz beginnt und sogar durch eine Art eigenes Titelpanel eingeleitet wird. Diese zwei Geschichten unterscheiden sich nicht nur zeichnerisch, sondern auch erzählerisch drastisch. Während die Rahmensequenzen fast durchgehend einen extrem ernsten Ton vorweisen (Casty merkt selber an, dass er sich nicht sicher ist, jemals so eine lange Sequenz ohne eine einzige witzige Stelle geschrieben zu haben[1]), ist Der Fall des dubiosen Hypnosehandschuhs viel lockerer, mit einem rasanten Wechsel von Aktion, Gags und ernsten Momenten, die an die Daily Strips der 1930er erinnern.[2]

Charaktere[Bearbeiten]

Zwei recht verschiedene Mickys (© Egmont Ehapa)

Was gestern geschah… zeichnet sich auch durch die besonders ausgearbeitete Charakterisierung der Figuren aus, vor allem natürlich auch durch den Vergleich zwischen der jüngeren und der älteren Version der Hauptcharaktere, sowie ihre Beziehungen zueinander, die Casty besonders wichtig waren.[1]

Bei Micky fällt in erster Linie der Kontrast zwischen seinem jüngeren und seinem älteren Ich auf. Der junge Micky ist ein unverbesserlicher Optimist, zugleich naiv und misstrauisch, frei, tollkühn, immer bereit, sich ins Getümmel zu stürzen, während der ältere ruhiger und erfahrener, aber nicht weniger entschlossen auftritt. Casty hebt vor allem Unterschiede hervor, die es ermöglichen, beide Figuren in der gleichen Geschichte mitspielen zu lassen, ohne eine Redundanz zu riskieren. Für den Micky der 1930er griffen Casty und Bonfatti nicht auf eine bestimmte Referenzperiode oder -geschichte zurück, sondern versuchten, die bestmögliche Synthese einer ganzen Epoche zu schaffen:

„Dovevamo trovare un Mickey ‚ideale‘, che fosse un po’ il riassunto dei vari ‚Mickey vintage‘, che vanno in pratica dal 1928 al 1939.“
„Wir mussten einen ‚idealen‘ Mickey finden, der eine Art Zusammenfassung der verschiedenen ‚Vintage Mickeys‘ darstellt, die von 1928 bis 1939 verwendet wurden.“
Gute Freunde! (© Egmont Ehapa)

Bei Minnie ist es relativ ähnlich, auch hier kann man von einer Art „Zusammenfassung“ der Minnies der 1930er sprechen. Allerdings muss hier noch der sehr starke Charakter der Figur in der Gegenwart erwähnt werden, denn Minnie ist bereit, ihr Leben zu opfern, damit Micky in die Vergangenheit reisen und so die Welt retten kann. Goofy hingegen erscheint fast unberührt vom Lauf der Zeit, ein genau so guter Freund in der Vergangenheit, als seine Beziehung zu Micky noch ganz am Anfang steht, wie in der Gegenwart, als die beiden bereits Jahrzehnte miteinander verbracht haben.

Karlo in seinem Element (© Egmont Ehapa)

Bleibt noch Kater Karlo, der hier eine Art Rückkehr zu den Ursprüngen erlebt. Tatsächlich war er in den 1930ern noch ein ernstzunehmender skrupelloser Schurke, der mehrfach versuchte, die Welt zu erobern – bevor er im Laufe der Jahre nach und nach an Gefährlichkeit verlor und in moderneren Geschichten teilweise fast schon zu einem bemitleidenswerten Kleinkriminellen wurde. Casty lässt ihn nun in seiner ganzen Schrecklichkeit wieder aufleben, einerseits indem er das Topos der Welteroberung wieder aufgreift, aber vor allem, in dem er die von dem Schurken ausgehende Gefahr extrem greifbar macht: Minnie schwebt minutenlang in realer Lebensgefahr und Karlo zögert keine Sekunde, ihr Schicksal zu besiegeln. Auch sein Aussehen wurde überarbeitet, so hat er nun ein katzenartigeres Gesicht mit einem ungepflegten Bart, der ihn um einiges furchterregender erscheinen lässt, als in anderen Geschichten.

Anspielungen[Bearbeiten]

Vor allem in den Vergangenheits-Sequenzen wimmelt es nur so vor Anspielungen an die klassischen Disney-Comics dieser Zeit. So sind viele Nebenfiguren eindeutig an das Aussehen der Figuren Floyd Gottfredsons angelehnt, auf der letzten Seite in der Vergangenheit taucht sogar Rudi Rohrbruch auf. Es gibt auch explizite Anspielungen auf die alten Meister des Disney-Comics, so läuft Micky auf Seite 63 an zwei Läden namens „Gottfredson – Schuhe“ und „Bello Barks – Hundefutter“ vorbei, natürlich Hommagen eben an Gottfredson, aber auch an Carl Barks. Allgemeiner landet Micky beim Zeitreisen in einem Plakat von Steamboat Willie (im italienischen Original ist es ein Plakat zu Vom Winde verweht). Außerdem läuft auf Seite 22 ein Mann durch das Splash-Panel, der Leo Pulp sehr ähnlich sieht, einer Comic-Figur, mit der Massimo Bonfatti häufig arbeitet.

Übersetzung[Bearbeiten]

Die deutsche Übersetzung hat sich ein paar Freiheiten erlaubt, wodurch die deutsche Version etwas vom Original abweicht. So wurde die Handlung in der Vergangenheit auf den 18. November 1928 verlegt. Im Original handelt es sich um den 6. Juni eines unbestimmten Jahres in den 1930ern (die letzte Ziffer des Datums wird immer verdeckt). Die Verlegung bringt einige Ungenauigkeiten mit sich:[3]

  • Die eindeutig sommerliche Vegetation passt nicht mehr.
  • Wenn man die Jahreszahlen ernst nimmt war Micky 1928 noch nicht mal annähernd der Micky, der dargestellt wird (eben eine Zusammenfassung des Mickys der 1930er, 1928 war Micky noch nicht einmal Detektiv), das gleiche gilt für Kater Karlo.
  • 1928 kannte Micky Goofy noch gar nicht. Die beiden lernen sich erst später kennen, im Original spricht Goofy auch von einer beginnenden Freundschaft, von der er hoffe, dass sie sich verfestige (was der Geschichte eine zusätzliche Ebene zu Mickys und Goofys Beziehung zueinander gibt).
  • Im Deutschen müsste der Micky der Vergangenheit gerade Geburtstag haben, was aber nicht der Fall ist.

Tatsächlich scheint die deutsche Übersetzung, aus der Geschichte eine explizitere Geburtstagsgeschichte machen zu wollen, was von Casty allerdings nicht so gewollt ist.[1] Zudem ist der deutsche Titel etwas weniger gelungen als der italienische, der bereits die zeitliche Verstrickung andeutet. Wörtlich übersetzt heißt "Tutto questo accadrà ieri" nämlich "Das alles wird gestern geschehen". Die Mischung aus einer in der Vergangenheit liegenden Zeit, die aber mit einer Futur-Konstruktion verknüpft wird, fehlt im Deutschen einfach. Für die Fortsetzung (wörtlich "Das alles geschah morgen") gilt dasselbe.

Die Zeitreise[Bearbeiten]

Zufall oder nicht? Laut Nowikow musste es so kommen! (© Egmont Ehapa)

Was gestern geschah… folgt dem sogenannten Nowikow-Selbstübereinstimmungsprinzip, nach dem das Ergebnis einer Zeitreise immer komplett mit sich übereinstimmt – es gibt also keine Zeitparadoxa. Während in „klassischen“ Zeitreisegeschichten der Eingriff in die Vergangenheit dazu führt, dass die Gegenwart überschrieben wird und es eine Vielzahl paralleler Zeitläufe gibt, ist der Verlauf der Ereignisse beim Nowikow-Selbstübereinstimmungsprinzip unveränderlich und es gibt ein einziges, in sich schlüssiges Zeitkontinuum. Versucht man, die Gegenwart zu ändern, scheitert man zwangsläufig oder verursacht sie so erst. Das ist der Fall bei Kater Karlo: Indem er versucht, Micky durch Minnie Entführung an einer Zeitreise zu hindern, bringt er Micky an den Ort, an dem die Zeitmaschine ist und macht die Zeitreise so erst möglich.

Allerdings bringen die Zeitreisen in dieser Geschichte andere Probleme mit sich. So bricht Casty mit der Kontinuität der klassischen Zeitmaschinen-Geschichten, in denen eine Zeitreise immer genau 12 Stunde dauern muss (manchmal auch 24 oder 36) und die Zeit dabei in der Gegenwart genau so vergeht, wie in der Vergangenheit. Hier jedoch gibt es keine zeitliche Begrenzung für die Reise und Micky ist nur wenige Sekunden in der Gegenwart abwesend. Casty verteidigt dies, indem er unterstricht, dass Kontinuität in Disney-Comics nie eine besonders große Rolle gespielt hätte.[1] Ein anderes Problem ist das Alter der Figuren. Tatsächlich reist Micky etwa 80 bis 90 Jahre in die Vergangenheit – wie kann er in dieser Zeit so wenig altern? Zu dieser Frage äußert sich Massimo Bonfatti folgendermaßen:

„Perché Topolino si è evoluto senza invecchiare? Forse perché è un personaggio di invenzione, e come tale esiste in un presente convenzionale e il tempo è solo una funzione narrativa. Mi sembra abbastanza ovvio. Se volessimo essere ‚coerenti‘ in tutto, come se si trattasse di persone o fatti reali, crollerebbe tutto l’immaginario. La coerenza è necessaria solo all’interno del racconto stesso o al limite circoscritta al contesto della serie o del periodo in cui lo si realizza, e anche dei riferimenti a cui si vuole essere fedeli ma, per il resto, libertà totale“
„Warum hat sich Mickey weiterentwickelt, ohne zu altern? Vielleicht, weil er eine erfundene Figur ist und als solche in einer konventionellen Gegenwart existiert und die Zeit nur eine erzählerische Funktion ist. Das scheint mir ziemlich offensichtlich zu sein. Wenn wir in allem ‚konsequent‘ sein wollten, als ob es sich um reale Personen oder Tatsachen handelte, würde die gesamte Vorstellungswelt zusammenbrechen. Kohärenz ist nur innerhalb der Geschichte selbst erforderlich oder höchstens im Kontext der Serie oder des Zeitraums, in dem sie spielt, und auch bei den Referenzen, denen man treu sein will, aber ansonsten ist man völlig frei.“

Rezeption[Bearbeiten]

Trotz dieser Ungereimtheiten wurde Was gestern geschah… im Allgemeinen sehr gut aufgenommen. So lobten viele Fans die spannende Erzählweise, die Hommage an die alten Micky-Comics, die gelungene Ausarbeitung der Figuren und ihrer Beziehung zueinander, sowie die Zeichnungen. So wurde die Geschichte häufig als eines der besten Werke des moderneren Disney-Comics beschrieben, im Inducks belegt sie den 38. Platz aller Disney-Comics überhaupt und ist somit die am zweitbesten bewertete Geschichte Castys (nach Das ewige Imperium) und eine der bestbewerteten italienischen Geschichten überhaupt (Stand Januar 2023).[4] Aufgrund der hervorragenden Resonanz schufen Casty und Massimo Bonfatti eine Fortsetzung, die 2018 erschien und auf Deutsch als Was morgen passiert… in LTB 526 abgedruckt wurde.

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Auf Deutsch ist Was gestern geschah… bisher nur in LTB 513 abgedruckt worden. Den Band gibt es auch in einer Luxusausgabe mit Unterschrift von Casty im Rahmen der LTB Collectors Edition.

Cover[Bearbeiten]

Casty zeichnete ein Cover zur Geschichte, das in Italien allerdings nur auf Seite 3 des Topolino 3130 abgedruckt wurde. Dieses erlangte jedoch mehr Aufmerksamkeit, als es für das Cover von LTB 513 sowie die Pendants in Dänemark, Estland, Island, Lettland und Schweden verwendet wurde. Auch in Brasilien und den Niederlanden zierte es Veröffentlichungen. Die Version auf Collectors Edition 8 ist anders koloriert.

Zusammen fertigten Casty und Massimo Bonfatti auch eine aufwändigere Illustration an, die für den Abdruck im Rahmen der italienischen Super De Luxe Edition als Poster (ohne Schriftzug) und Cover (mit Schriftzug) verwendet wurde. Dieses Bild fand sich später auch im Sticker-Album Micky Maus Sticker Story. Die Super De Luxe Edition enthält auch noch diverse Schwarz-Weiß-Illustrationen, sowohl von Casty als auch von Bonfatti.


Einzelnachweise[Bearbeiten]