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Seoul 1988 – Olympisches Fieber

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Seoul 1988 – Olympisches Fieber
Paperolimpiadi
Erstveröffentlichung: 31.07. – 18.09.1988
Entstehungsdatum: 1988
Storycode: I TL 1705-AP
Story: Romano Scarpa
Zeichnungen: Romano Scarpa
Seiten: 250
Deutsche Übersetzung: Gudrun Penndorf
Deutsche Erstveröffentlichung: LTB 130
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Romano Scarpa

Ind.PNG Infos zu Seoul 1988 – Olympisches Fieber

beim I.N.D.U.C.K.S.
Titelseite (© Egmont Ehapa)
Titelseite (© Egmont Ehapa)

Seoul 1988 – Olympisches Fieber (Originaltitel: Paperolimpiadi) ist eine von Romano Scarpa gezeichnete Geschichte, die zum Anlass der Olympischen Spiele in Seoul 1988 im Lustigen Taschenbuch 130 erschien. Mit einem Umfang von 250 Seiten ist sie die längste, nicht in einzelne Episoden geteilte Geschichte, die je erschienen ist.

Da die Veröffentlichung zeitnah zu den Olympischen Spielen in Seoul sein sollte, ist es wohl die erste Geschichte, die im deutschsprachigen Raum erschien, bevor sie komplett in Italien veröffentlicht wurde, da sie dort in mehreren Teilen wöchentlich im „Topolino“ erschien. Sie hat exakt so viele Seiten, dass sie heutzutage ein komplettes Taschenbuch füllen würde, zur damaligen Zeit hatte das LTB jedoch 10 bzw. 8 Seiten mehr. Diese Geschichte weist mehrere Merkmale auf, die sie von normalen Geschichten unterscheidet. So wird die politische Lage zwischen Nord- und Südkorea ausgiebig und kritisch behandelt, wobei die Botschaft weitgehend neutral übermittelt wird und weder der Norden noch der Süden als bösartig dargestellt wird. Die Geschichte ist bei Fans auf der ganzen Welt für ihre tiefgründige, emotionale und umfangreiche Handlung sehr beliebt. Auf der Inducks-Topliste aller Geschichten belegt die Story mit einer durchschnittlichen Bewertung von 7,8/10 Punkten den 83. Platz.[1]

Figuren[Bearbeiten]

Duckuniversum[Bearbeiten]

Mausuniversum[Bearbeiten]

Inhalt[Bearbeiten]

Kuno Knäul (© Egmont Ehapa)

Daniel Düsentrieb hat für die Gesamtheit seiner außergewöhnlichen Erfindungen den Knobelpreis im Spezialgebiet Praktische Physik gewonnen. Kaum verlässt er die Auszeichnungsstätte, stürzen sich ihm schon Dagobert Duck und Klaas Klever entgegen, um das Patent für seine neueste Erfindung zu erwerben, eine Speziallinse, mit deren Besitz sie erhoffen, den Auftrag für Kameras für die Olympischen Spiele in Seoul zu bekommen. Onkel Dagobert überbietet seinen Kollegen, so dass er das Patent erwirbt. Leider zerstört Donald die fertigen Linsen aus Versehen, als er sie für den Versand nach Südkorea vorbereiten soll. Um neue Linsen herzustellen fehlt Daniel Düsentrieb ein wichtiger Bestandteil, Blauer Quarzsand. Die letzten Vorkommen dieses seltenen Minerals befinden sich im Death Valley (Wüste, Westliche U.S.A., dt.: „Tal des Todes“) - worauf sich Onkel Dagobert sofort auf die Reise macht. Aber auch Klaas Klever und auch der von Gitta Gans beauftragte Kuno Knäul haben ihm hinterher spioniert und wollen ihm das Vorkommen vor der Nase wegschnappen. Ein aufregendes Rennen beginnt, an dessen vermeintlichen Ende Kuno Knäul siegt. Allerdings zerstören die drei Konkurrenten gegenseitig ihre Autos, so dass ein anstrengender Marsch durch die Wüste beginnt. Mit knapper Not schaffen sie es zurück nach Entenhausen, dort soll ein Rechtsanwalt klären, wem der Blaue Quarzsand endgültig gehört - als allerdings kein Eigentümer gefunden wird und der Anwalt den Quarzsand einziehen will, stehlen sie ihn zusammen und flüchten nach draußen. Dort reißt der Sack mit dem Sand und es stellt sich heraus, dass er völlig normaler Wüstensand ist und der farbenblinde Kuno sich geirrt hatte.

Gitta Gans und Kuno Knäul (© Egmont Ehapa)

Am nächsten Morgen begegnen Tick, Trick und Track ihrem Freund Kim Duck-Ling, der Zeitungen austrägt. Er rennt den ganzen Weg, um seine Tour als Training für die Olympischen Spiele nutzen zu können, an denen er in der Disziplin Volleyball teilnimmt. Die Neffen entscheiden sich, mit ihm zum Drachenbaum zu laufen, einem Naturdenkmal auf einem kleinen Hügel vor Entenhausen. Einer der Neffen stolpert und verletzt sich am Auge, doch Kim hat ein Wunderpulver, das einfache Schürfwunden binnen Sekunden heilen kann. Daraufhin setzen sie sich unter den Baum und Kim erzählt den dreien seine Lebensgeschichte. Er lebte früher in Südkorea, das am 38. Breitengrad von Nordkorea getrennt ist. Er berichtet von den Streitereien, die das Volk in zwei Teile gespalten haben, und davon, wie er als glücklicher Junge immer am natürlich gewachsenen Grenzzaun aus Bambus gespielt hatte. Dort traf er ein gleichaltriges Mädchen, Chen-Dai-Sim - aus Nordkorea. Sie warfen sich über den Zaun immer einen Ball zu, ohne sich je gesehen zu haben. Dann kamen sie auf die Idee, Bilder von sich über den Grenzzaun zu werfen und hatten so endlich eine Vorstellung vom anderen. Kim besuchte häufig seine Tante, die in den Bergen lebte. Sie kochte ihm gerade eine Gemüsesuppe, als ein Meteorit in den Kessel fiel und nur ein blaues Pulver übrig blieb – das Zauberpulver. Als Kim seiner Freundin eines Tages einen Armreif aus Jade über den Zaun werfen will, bleibt er an einem Bambuszweig hängen. Kim klettert an ihm hoch - und fällt dabei auf die andere Seite der Grenze, nach Nordkorea. Beide sind glücklich, nun wirklich miteinander spielen zu können und verbringen einige schöne Stunden zusammen. Am Abend kehrt Kim zurück, schürft sich aber das Knie auf, als er über den Zaun klettert. Seine weise Tante gibt etwas des Pulvers auf das wunde Knie; sie hatte seine Wirkung entdeckt. An den darauffolgenden Tagen geht Kim wieder zum Grenzzaun - doch Chen taucht nie mehr auf. Später wanderten er und seine Eltern aus - nach Entenhausen und hier endet auch seine Geschichte; er hat Chen seit damals nie wieder gesehen.

Zuvika (© Egmont Ehapa)

Kim hatte Tick, Trick und Track ein wenig seines Pulvers gegeben, das, wie sie rasch erkennen, dem Blauen Quarzsand zu entsprechen scheint, auf den ihr Onkel so scharf ist. Auf dem Weg zu ihm begegnen sie Trudi, die ihnen drei seltsame Amulette schenkt. Die Neffen, die in jedem das Gute sehen, denken nichts Böses und nehmen das Geschenk an. Daniel Düsentrieb bestätigt wenig später den ersten Verdacht der Neffen zwar nicht - bei dem Zauberpulver handelt es sich nicht um den gesuchten Quarzsand - aber dafür um etwas besseres. Allerdings hört Trudi alles von der sensationellen Entdeckung mit - in den Amuletten hatte sie kleine Wanzen installiert, um alles mithören zu können. Der Ingenieur produziert aus dem Pulver eine Speziallinse, die, wie sie begeistert herausfinden, die Zukunft filmen kann. Natürlich kommt Onkel Dagobert sofort der Gedanke, so die Börsenkurse voraus zu sehen, doch Tick, Trick und Track weigern sich, das zuzulassen. Nun zeigen sie ihrem Onkel und Daniel Düsentrieb die Amulette, die sie von Trudi bekommen hatten. Dagobert ist entsetzt, denn er glaubt Trudi keinesfalls. Sein Verdacht bestätigt sich, als sie die Wanzen finden. Doch Trudi ist schon auf und davon. Währenddessen ergründen die sechs in Daniels Labor die wahre Wirkung des Wunderpulvers und finden heraus, das er alles in die Zukunft versetzt. So auch Kims Knieverletzung, die er sich vor Jahren am Grenzzaun zugezogen hatte. Nun kommt Onkel Dagobert sogar auf die Idee, alle Ergebnisse der Olympischen Spiele in Seoul mit Hilfe der Kamera, in die sie die Linse eingebaut hatten und nun Zuvika (Zukunfts-Videokamera) nennen, schon vor den Wettkämpfen bekannt zu geben. Die Neffen sind wieder dagegen, doch ihr Onkel will sich nicht aufhalten lassen und kehrt zurück in seinen Geldspeicher...

Dort sieht er, als er mit der Zuvika die Umgebung filmt, Kater Karlo, Trudi und Kralle, wie sie im Auto der Panzerknacker Richtung Norden fahren. Zwar informiert Onkel Dagobert sofort Kommissar Hunter, doch der versichert ihm, dass Trudis Haus rund um die Uhr bewacht wird. Daraufhin schließt er die Zuvika in einen Safe ein, um ihn vor den Verbrechern zu schützen und wartet auf ihre Ankunft.

Währenddessen sind Kater Karlo, Trudi und Kralle in ihrem Haus, das von der Polizei umstellt wird. Kralle schafft es, sich mit einer selbst gebauten Sprechanlage in den Polizeifunk einzuschalten und kündigt den Polizisten an, dass gleich zwei ihrer Kollegen das Haus betreten werden. Das sind jedoch die verkleideten Panzerknacker, was niemandem auffällt. Nun führen diese, immer noch verkleidet, die drei anderen aus dem Haus und erzählen ihren gutgläubigen „Kollegen“, das sie sie aufs Revier bringen. Stattdessen fahren sie zu einer Hütte am Fuß des Hügels, auf dem der Geldspeicher steht. Dort haben die Panzerknacker einen Tunnel gegraben, der bis unter den Geldspeicher führt. Während die Panzerknacker durch den Tunnel bis zum Geldspeicher laufen, ruft Kralle Onkel Dagobert an und teilt ihm mit verstellter Stimme mit, das die Gauner entwischt wären und er seine wertvollen Gegenstände in Sicherheit bringen sollte. Als er den Safe öffnet, um die Zuvika zu holen, überrumpeln ihn die Panzerknacker, die darauf nur gewartet haben. Sie fesseln Onkel Dagobert und gehen mit der Kamera durch den Tunnel zurück – nur um dort von den drei anderen im Tunnel eingesperrt zu werden, als sie die Kamera an sie übergeben. Trudi, Kater Karlo und Kralle fahren mit ihrem Auto nach Norden, währenddessen entdecken Tick, Trick und Track ihren Onkel im Geldspeicher.

Onkel Dagoberts letzte Hoffnung, die Gangster mit der Zuvika doch noch aufzuhalten, ist Micky Maus. Der schlaue Mäuserich findet heraus, dass Kater Karlo, Trudi und Kralle mit Sicherheit versuchen würden, durch die Zukunfts-Kamera bei Pferderennen und ähnlichem viel Geld zu gewinnen. Kralle verkleidet sich und wettet auf den lahmsten Gaul in einem Rennen und gewinnt damit 1,5 Millionen Taler. Micky wittert einen Verdacht und folgt ihm. Nach einigen weiteren Rennen führt ihn das zu Kralles Versteck, in dem sein Begleiter Bruno herausfindet, dass Karlo und Trudi samt Zuvika auf eine Südseeinsel geflogen sind. Da Micky nicht weiß, wo genau die beiden sind, fälscht er einen Hilferuf von ihnen, um Kralle zu zwingen nachzukommen - und ihm damit den Weg zu weisen. Der Plan funktioniert; sie finden Karlo und Trudi und holen nach einer Rangelei mit ihnen die Zuvika zurück. Sie fliegen zum Austragungsort der Olympischen Spiele, Seoul, um sich dort mit Dagobert Duck und seiner Familie zu treffen.

Chen Dai-Sim (© Disney)

Als Micky und Bruno Richtung Südkoreanische Hauptstadt fliegen, probieren sie die Zuvika aus und sehen dabei ein seltsames Fluggefährt, das am Flugzeug vorbei düst. Es ist das puddingförmige Raumschiff der Duckoiden mit ihrem König Astroduck (aus der Geschichte Kampf ums Gold von Romano Scarpa, LTB 81). Doch die beiden kommen nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, denn ihr Flugzeug hat Probleme und muss in Nordkorea notlanden. Dort treffen sie Chen, die Freundin von Kim, der sie einen Volleyball abkaufen, um mit ihm die Kamera zu schützen. Da wird ihr Flugzeug von Chens Trainerin entdeckt; sie schlägt sofort Alarm, doch alle können im letzten Moment nach Südkorea fliehen, da die Piloten den Schaden am Flugzeug reparieren konnten. So erreichen sie doch noch Seoul und finden in Dagobert Duck den glücklichen Besitzer der Zuvika – der am Zoll aber erst einmal eine Million Taler Einfuhrgebühr bezahlen muss...

Nachdem sie Kim ins Olympische Dorf gebracht haben, probieren sie die Zuvika in Onkel Dagoberts Übertragungswagen aus. Dort rutscht Donald auf dem Volleyball aus, in dem Micky und Bruno die Kamera gebracht hatten. Tick, Trick und Track sind begeistert, als sie auf ihm den Namen von Kims Freundin, Chen entdecken. Die drei wollen sofort aufbrechen und Kim von der Entdeckung berichten, doch ihr Onkel will erst die Aufnahmen der Kamera ansehen. Als er das tut, entdeckt er das Raumschiff der Duckoiden. Er fürchtet, dass sie wieder versuchen, ihm sein Gold zu stehlen und will zurück zu seinem Geldspeicher nach Entenhausen, um sie aufzuhalten. Doch das Ziel der Außerirdischen ist nicht sein Gold, sondern das der Olympia-Medaillen. Mit einem kleineren Raumgleiter wollen sie in der Nähe landen, um nicht sofort aufzufallen. Zufällig suchen sie sich dafür genau die Stelle aus, an der sich die Höhle von Kims in den Bergen lebender Tante befindet. Er ist gerade bei ihr zu Besuch, um von ihrer Gemüsesuppe zu kosten, als die Duckoiden landen. Die beiden Südkoreaner sind verwundert; doch Kims Tante bietet den „Gästen“ einen Teller Suppe an – allerdings mit einem Schlafmittel versetzt. Nachdem die Außerirdischen schlummern, holt Kim bei den Ducks Hilfe. Die ganze Sippe samt Kim fliegt sofort mit dem Hubschrauber zur Höhle der Tante. Die währenddessen wieder erwachten Duckoiden erzählen Dagobert von ihrem Plan, die Goldmedaillen zu stehlen (Hinweis: insofern unlogisch, da die Olympischen Goldmedaillen natürlich nicht aus reinem Gold bestehen). Dagobert Duck ist geknickt – nicht, dass es ihm um das nicht seinige Gold geht, vielmehr fürchtet er über den vielleicht ausbleibenden Nutzen seiner Zuvika. Der König der Duckoiden, Astroduck, will die Medaillen aber nicht einfach stehlen, sondern sie von seinen mit übermenschlichen Kräften versehenen Assistenten gewinnen lassen. Kim will das verhindern, in dem er die beiden herausfordert, mit ihm einen Wettkampf zu veranstalten - gewinnt er, müssen die Duckoiden abziehen, verliert er, können sie sich das Gold holen, ohne von den Ducks aufgehalten zu werden. Siegessicher nehmen die Außerirdischen an, doch Kim erhält von seiner Tante eine Kraftbeere, die ihm zum Sieg verhelfen soll. Damit gewinnt er alle Disziplinen, vom Sprint, über Hochsprung, bis zum Speerwurf. Alle sind glücklich und Onkel Dagobert sieht sich durch die Zuvika schon wieder ein bisschen reicher, doch in einem günstigen Moment schüttet Kims Tante eine Säure über die Kamera, wodurch sie langsam zerstört wird. Währenddessen wollen die Duckoiden enttäuscht abziehen, ohne das für ihr Raumschiff als Treibstoff benötigte Gold. Doch Onkel Dagobert hat ein Herz und schenkt den Außerirdischen eine riesige Goldmedaille, da er selbst gewaltige Gewinne erwartet.

Micky sieht aus dem Flugzeug auf dem Weg nach Seoul durch die Kamera das Raumschiff der Duckoiden vorbeifliegen

Kim kommt mit den Ducks zu Onkel Dagoberts Übertragungswagen und entdeckt den Volleyball seiner Freundin Chen. Er will sofort zu ihr, doch Dagobert ist die Zuvika mit ihren Zukunftsaufnahmen wichtiger. Also muss Donald die Kamera erneut ausprobieren. Er filmt einen Fesselballon, der als Aufmacher über einem Hotel schwebt. Doch gerade, als mit dem etwas Seltsames geschieht, ist die Kassette zu Ende und Rauch steigt aus der Zuvika auf. Doch Onkel Dagobert kümmert sich nicht weiter darum, da sie weiter einwandfrei funktioniert. Nun macht Onkel Dagobert einige richtige Aufnahmen und bietet sie den begeisterten Fernsehsendern an. Sie wollen alle viel Geld für die Senderechte zahlen, Dagobert ist natürlich begeistert. Als besondere Sensation stellt er in Seoul einige Tage später einen riesigen Bildschirm auf, an dem die Menschen die Zuvika-Aufnahmen sehen können. Doch nun, da es in die heiße Phase geht, gibt die Kamera den Geist auf. Die Säure von Kims Tante hat ganze Arbeit geleistet und die Linse zerstört. Die Menge ist empört und vertreibt die Ducks und Kim in ihren Übertragungswagen vom Vorführplatz. Nun fallen Donald wieder die Aufnahmen ein, die er damals vom Fesselballon gemacht hatte. In der Hoffnung, dass sich etwas Brauchbares darauf befindet, lässt Onkel Dagobert die Kassette abspielen. Nun sehen sie, was Donald damals so in Aufregung versetzt hatte - der Ballon reißt sich los und droht auf eine Frau zu stürzen, die im Swimmingpool ihre Bahnen zieht. Es ist Chen, wie Kim entsetzt feststellt. Da die Aufnahmen schon zwei Wochen alt sind, ist die Zukunftsaufnahmen schon in wenigen Minuten Gegenwart, so dass sie nur wenig Zeit haben, Chen zu retten. Sie fahren sofort los, und so kann Kim seine Freundin in letzter Sekunde retten.

Nun sind die beiden endlich wieder vereint. Auch Onkel Dagobert ist nicht ganz leer ausgegangen, trotz des Verlusts der Zuvika - er hatte die Kamera auf fünf Millionen Taler versichern lassen.

Hintergrund[Bearbeiten]

Der Koreakrieg[Bearbeiten]

Ein bedeutender Teil der Geschichte widmet sich dem Koreakrieg und der Teilung des Landes in einen kommunistischen Nord- und einen prowestlichen Südteil. Korea unterstand 1905 bis 1945 dem Japanischen Kaiserreich und erlebte eine schlimme Kolonial- und Besatzungszeit, die das Verhältnis beider Koreas zu Japan bis heute trübt. Nach der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg konnten relativ schnell Proponenten des antijapanischen Widerstandes, Volkskomitees von Bauern sowie Arbeiter-, Frauen- und Jugendorganisationen das Land übernehmen, die meisten von ihnen hatten eine betont linke Ausrichtung. Sie strebten ein unabhängiges, vereinigtes Korea an.

Auf der Konferenz von Potsdam 1945 wurde zwischen den USA und der Sowjetunion, vor allem auf Druck ersterer, eine Demarkationslinie entlang des 38. Breitengrades ausgehandelt. Als sowjetische Truppen nach Korea einrückten, blieben sie dementsprechend an dieser Linie stehen. Die amerikanische Besetzung Südkoreas geschah erst später. Die USA ließen 1945 in Südkorea Wahlen durchführen, die erhebliche demokratische Mängel aufwiesen und den überzeugten Antikommunisten Rhee Syng-man zum Präsidenten machten, der, genau wie sein nordkoreanischer Amtskollege Kim Il-Sung zunehmend einen autokratischen Weg einschlug.

Beide Politiker wollten die Wiedervereinigung Koreas gewaltsam durchsetzen. Rhee Syng-man konnte allerdings die USA nicht zu einem Krieg überzeugen, anders als Kim Il-Sung die Sowjetunion. Am 25. Juni 1950 überschritten nordkoreanische Truppen die Grenze und konnten, wegen der zunächst ungenügenden amerikanischen Unterstützung Südkoreas rasch fast das gesamte Land unter ihre Kontrolle bringen. Der mit amerikanischer Hilfe durchgeführte Gegenschlag brachte dann die Südkoreaner bis knapp an die Grenze Nordkoreas zu China, dann führte ein chinesisches Eingreifen zur Zurückdrängung der südkoreanischen Truppen bis zur Demarkationslinie. 1953 wurde ein Waffenstillstand beschlossen, der die Teilung des Landes besiegelte.

Bemerkenswert an der Umsetzung im Comic ist, dass Scarpa darauf verzichtet, für irgendeines der beiden Länder Partei zu ergreifen. Beide werden in der Geschichte in Situationen sowohl positiv als auch negativ dargestellt. Die Freundschaft und spätere Liebe des Südkoreaners Kim Duck-Ling und der Nordkoreanerin Chen Dai-Sim und damit deren Verbindung zueinander bildet einen Seitenhieb auf die damalige, bis heute bestehende, politische Situation und die Unfähigkeit zu Kooperation und zur gegenseitigen Verständigung der beiden Länder. Die absolute vorurteilsfreie Freundschaft der beiden Kinder steht ebenfalls im Gegensatz zur dortigen politischen Lage.

Der Nobelpreis[Bearbeiten]

Alfred Nobel verfügte in seinem Testament 1895, dass aus seinem Vermögen in Zukunft jährlich Preise verliehen werden sollen, dotiert mit einer Million schwedischen Kronen, und zwar in den Bereichen Physik, Chemie, Physiologie oder Medizin, Literatur und für Maßnahmen, die der Aufrechterhaltung des Weltfriedens dienen. Der Nobelpreis wird seit 1901 vergeben. Im Comic erhält Daniel Düsentrieb den Preis (zu „Knobelpreis“ verfremdet) für seine Leistungen in der praktischen Physik. Daniel, der unter anderem schon Zeitmaschinen und superschnelle Raketen erfunden hat, hat den Preis mehr als verdient.

Dinge[Bearbeiten]

Blauer Quarzsand[Bearbeiten]

Blauer Quarzsand ist eine besondere Art Sand, die, wie der Name schon sagt, eine blaue Farbe vorweist. Er wird benötigt, um besondere Art von Kameralinsen herzustellen, sogenannte Vidrium-Linsen. Blauer Quarzsand ist auf der Erde in geringen Vorkommen im Death Valley vorhanden; lediglich im unerreichbaren Andromeda-Nebel kommt er häufig vor. Die Vidrium-Linsen sind eine Erfindung des Entenhauseners Daniel Düsentrieb, das Patent wurde von Dagobert Duck erworben. Sie sollten ihm ermöglichen, die Olympischen Spiele 1988 in Seoul ausstatten zu können, jedoch wurden alle Exemplare von Donald Duck zerstört. Höchstwahrscheinlich verfügt lediglich Daniel Düsentrieb noch über eine geringe Menge des Blauen Quarzsandes, eine Expedition von Onkel Dagobert, Kuno Knäul und Klaas Klever blieb ergebnislos.

Zuvika[Bearbeiten]

Daniel Düsentrieb testet zum ersten Mal die Zuvika

Zuvika ist die Abkürzung für „Zukunfts-Videokamera“. Diese stellen Onkel Dagoberts Fabriken aus einem geheimnisvollen Wunderpulver her, das nicht mit vorgenanntem Blauem Quarzsand verwechselt werden darf, diesem allerdings sehr ähnlich ist. Dieses Pulver stammt von einem Meteoriten, der in den Kochtopf einer südkoreanischen Frau gefallen war. Das Wunderpulver versetzt alles zwei Wochen in die Zukunft; egal ob Wunden, die damit geheilt werden, oder Kamerabilder. Die damit hergestellte Zuvika ist folglich in der Lage, die Zukunft zu filmen, genauer gesagt, die Geschehnisse zwei Wochen später. Dazu wird in einer „Optischen Großversuchsanlage“ aus dem Wunderpulver eine rechteckige Linse hergestellt, die ihn einen neu entwickelten Videokamera-Typ des Erfinders Daniel Düsentrieb eingesetzt wird (genannt V4). Die Kamera erzeugt bei Benutzung surrende Geräusche (siehe Bild).

Die Kamera wird in der Geschichte für wirtschaftliche Zwecke benutzt, mehrere Beispiele werden aufgeführt. In Klammern angegeben sind diejenigen, die dafür verantwortlich sind.

  • Risikofreies Aktions-Spekulieren an der Börse (Dagobert Duck)
  • Wissen über den Erfolg einer Erfindung vor ihrer Entwicklung (Daniel Düsentrieb)
  • Informationen über Aufgaben, die Donald Duck erteilen will (Tick, Trick und Track)
  • Risikofreier Einstieg ins Immobiliengeschäft (Dagobert Duck)
  • Wettergebnisse schon vor Beginn eines Wettbewerbs erfahren und auf die/den Gewinner setzen (Dagobert Duck, Micky Maus, Kralle).

Thematik und Bedeutung[Bearbeiten]

Die Geschichte ist aufgrund ihrer Länge äußerst vielschichtig und verwehrt sich der Einordnung als reine Sportgeschichte, die nur zum Ereignis Olympia geschrieben wurde. Tatsächlich ist die Olympiade an sich nebensächlich, denn der Comic endet, bevor die tatsächlichen Spiele beginnen. Der sportliche Höhepunkt ist der Wettkampf Kim Duck-Lings mit den Duckoiden, in dem vier olympische Disziplinen der Leichtathletik verarbeitet sind: Sprint, Weitsprung, Stabhochsprung, Speerwurf. Ansonsten inkludiert Scarpa den Wirtschaftskampf Dagoberts mit seinen Rivalen Klaas Klever und Kuno Knäul, Daniel Düsentrieb mit seinen Erfindungen, Kriminelle – kurz die allermeisten Genres der Disney-Comics in einer einzigen Geschichte![2]

Besonders kennzeichnend ist, wie bereits erwähnt, die romantische Geschichte rund um die verlorene Liebe Kim Duck-Lings und wie er schließlich Chen Dai-Sim wiederfindet. Diese wird mit einer politischen Botschaft verwoben. Die Geschichte spielt zudem mit der Symbolik des blau-roten Yin-Yang, das auch die Flagge Südkoreas schmückt. Yin und Yang, ein traditionelles Symbol der chinesischen Philosophie, repräsentiert natürliche Gegensatzpaare, vor allem aber den Unterschied weiblich–männlich. Zugleich ist es ein Symbol für das kosmische Zusammengehören beider Teile. Scarpa legt Yin-Yang in der Geschichte auf beide Koreas um, die damit getrennt sind, aber trotzdem zusammengehören und eine Einheit bilden sollen. Kim Duck-Ling hat in der Geschichte einen Ball, der dem Yin-Yang-Symbol entspricht. In der Rückblende verwendet Scarpa im Original rot und blau als Farben für die beiden verfeindeten koreanischen Staaten und ihre Bewohner.[3] Die deutsche Version verzichtet auf diesen Teil der Symbolik.

Ein weiteres Element, das die gesamte Geschichte prägt, ist der Wunsch vieler Beteiligten, in die Zukunft zu schauen, deswegen das große Interesse an Zuvika und blauem Quarzsand (siehe auch oben).

Die Geschichte kann mit Fug und Recht als Magnum Opus Romano Scarpas bezeichnet werden, der in der Geschichte sogar seine Signatur „R S“ hinterlassen hat (siehe unten). Sie gilt auch als sein großes Abschiedswerk. Auf 250 Seiten – dies ist mehr als die zwölf Hauptkapitel von SLSM – schafft Scarpa ein Crossover von Duck- und Mausuniversum und inkludiert beinahe jede Figur, die er erschaffen hat, auch wenn sie nur in einer Nebenrolle vorkommt. Es sind dies: Kuno Knäul, Gitta Gans, Dummi Duck, Trudi, Kralle, Maxi Smart Sohn und die Duckoiden, dazu der nur selten verwendete Graf Gollersberg (in der Übersetzung als Anwalt Leo Lieblich bezeichnet). Lediglich Atömchen fehlt. Während im italienischen Original klarerweise von zwei verschiedenen Städten – „Paperopoli“ und „Topolinia“ – die Rede ist, wird in der deutschen Übersetzung der Stadtteil, in dem Micky wohnt, als „Entenhausen-Nord“ bezeichnet (siehe Bilder). Die Ducks wohnen dagegen im Zentrum. Obwohl Scarpa ein Crossover anstrebt, bleiben die beiden Welten recht stark separiert. Ganz im Gegensatz zu dänischen Crossover-Comics z. B. von Carol & Pat McGreal interagieren Donald und Micky überhaupt nicht miteinander.

Kater Karlo und die Panzerknacker fahren von Entenhausen-Nord nach Entenhausen, ins Zentrum (© Egmont Ehapa)
Dagobert fährt nach Entenhausen-Nord, um Micky Maus zu besuchen (© Egmont Ehapa)


Trivia[Bearbeiten]

  • Mit 250 Seiten ist sie die längste, zusammenhängende Geschichte, die je erschienen ist, insgesamt ist sie die zweitlängste (Lediglich der 12-Teiler „Der Tierkreisstein“ übersteigt die Seitenzahl).
  • Seoul 1988 - Olympisches Fieber ist die längste jemals von einem einzigen Zeichner angefertigte Geschichte, die im Lustigen Taschenbuch erschienen ist. Getuscht wurden die acht Teile abwechselnd von vier Zeichnern, nämlich von Maurizio Amendola, Sandro Del Conte, Valerio Held und Scarpas erstem Tuschepartner Luciano Gatto.
  • Auf den Seiten 170 bis 230 taucht der goldgierige König Astroduck vom Planeten Alpha-Auri auf. Dieser Teil der Geschichte bildet eine Fortsetzung der im LTB 81 erschienenen Story „Kampf um Gold“, ebenfalls von Romano Scarpa. Das erste Aufeinandertreffen mit König Astroduck war laut Rahmenhandlung nur ein von Dagobert produzierter Spielfilm, in Olympisches Fieber dagegen ist Astroduck eine reale Figur. Dieser inhaltliche Zwiespalt, der erst durch die Rahmenhandlung in LTB 81 entstanden ist, wurde bei der Übersetzung von „Olympisches Fieber“ in einem Zwischenpanel thematisch aufgegriffen, was den Widerspruch nicht wirklich besser macht.
Scarpas Initialen
  • Diese Geschichte enthält eine Signatur des Zeichners und Autors Romano Scarpa und bildet damit eine seltene Ausnahme. Die Signatur befindet sich (in Form Scarpas Initialien „R S“) auf der 254. und letzten Seite der Geschichte. Unten rechts, oberhalb des Armes der Hauptfigur Kim Duck-Ling sieht man sie in schwarzer Tusche und ca. 3mm Höhe.
  • Die Geschichte wurde im LTB komplett veröffentlicht, bevor alle Teile im italienischen Topolino veröffentlicht wurden. Inzwischen ist das trotz des I-Codes allerdings (mindestens) zwei weitere Male passiert, nämlich bei „DoppelDuck (28–31): Der olympische Code (LTB 431)“ zu den Olympischen Spielen 2012 und bei der Casty-Geschichte „Mysterien des Mondes“ (LTB 522) anlässlich des 50. Jahrestages der Mondlandung.
  • Eine Seite der Geschichte (Seite 99 im LTB) wurde in Italien aus unerfindlichen Gründen nicht veröffentlicht.[4]
  • Scarpa wollte in der Szene, in der Micky und Dagobert sich treffen, ursprünglich einen Verweis auf seine Geschichte Der goldene Eisenkamm (LTB Spezial 21) einbauen, ebenfalls ein Crossover. Die Redaktion empfand dies aber als zu selbsreferentiell und schwächte die Szene ab.[2] Solche Referenzen sind ein Markenzeichen Scarpas.

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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