Namensinkonsistenz
Unter Namensinkonsistenz (lat. in- „nicht“, con- „zusammen“, sistere „halten“) versteht man einen Zustand, in dem ein Name, der als gültig angesehen werden sollte, abgeändert wird und daher nicht mit dem Originalnamen vereinbar ist. Inkonsistenz bedeutet insbesondere Widersprüchlichkeit oder Unbeständigkeit.
Fehlerquelle
Dieser Fehler trat vorwiegend zu Zeiten auf, als die Figuren eingeführt wurden. So wurde zum Beispiel Klaas Klever ursprünglich als „Emil Erpel“ bezeichnet. Dieser Fehler besteht bis heute, da weiterhin die Fuchs'sche Übersetzung beibehalten wird. In den frühen Jahren der deutschsprachigen Publikationen gab es noch keine Datenbank und so wurden erst einige Jahrzehnte später standardisierte Namen eingeführt.
Gelegentlich wurden einzelne Bilder nicht korrigiert, so sind in der ersten Ausgabe des Micky Maus Magazins von 1951 in einem Bild die dänischen Namen der Neffen, Rip, Rap und Rup, auf einem Sparschwein zu sehen. Im Sprechblasentext heißen sie hier jedoch bereits Tick, Trick und Track. Eine weitere beliebte Fehlerquelle sind die unterschiedlichen Zeichnungen. Wenn Figuren durch den Zeichner eine optische Entwicklung durchmachen oder andere Zeichner die Figur fast unkenntlich darstellen, kann es zu Fehlern kommen. Auch zwischen den Veröffentlichungen können viele Jahre oder sogar Jahrzehnte vergehen, sodass der Zusammenhang nicht erkannt wird.
In neuester Zeit häufen sich Schlampigkeitsfehler bzw. gravierende Schnitzer, in denen Figuren in vielen Geschichten neue Namen erhalten.
Vermeidung
Beim Übersetzen der Geschichten sind mehrere Personen beteiligt. Neben dem freiberuflichen Übersetzer gibt es auch Lektoren, Redakteure oder den Chefredakteur selbst. Von der Perspektive aus sollten keinen Fehler passieren. Trotzdem häufen sich die Fehler in den letzten Jahren, besonders im Jahr 2022.
Zur Vermeidung könnten die Inducks-Datenbankeinträge abgerufen werden. Dort sind viele der deutschen Namen durch freiwillige Mitarbeiter bereits hinterlegt worden, sowie auch viele der Alternativnamen. Auch in der Duckipedia sind die wichtigsten Figuren hinterlegt, einige sogar auf der verlagseigenen Homepage.
Beispiele
- Klaas Klever wird beim ersten Auftritt (Das Bootsrennen) als Emil Erpel bezeichnet.
- Mac Moneysac wird als im LTB 20 als Guido Gütermann übersetzt, als Bogumil Barrengold in Heia Safari, Steinerz Goldunger bzw. Lude Goldstein in den Melzer Bänden oder Klaas Klever in einigen Fuchs Übersetzungen.
- Zacharias Zorngiebel hat viele verschiedene Namen.
- Herr Treulich hat viele verschiedene Namen.
- Schnurri wurde auch Schnurrli, Mauzi, Maunzi, Amadeo oder Mieze genannt.
- Gero Ganter wird auch Gangolf oder Peter Plauder genannt. Im LTB Spezial 101 wurden beide Namen hintereinander verwendet und nicht korrigiert.
- In der Wikinger-Saga erhalten die Figuren quasi in jeder Geschichte einen neuen Namen. Besonders verwirrend ist das beim Helden Donegals oder Kleiner Hupf.
- Habakuk wurde im LTB 557 zu „Patronen-Palle“.
- Bei seinem Auftritt in DuckTales: Der Film – Jäger der verlorenen Lampe wird Quack der Bruchpilot fälschlicherweise Quax genannt. Nicky erhält hier den Namen Webby.
- Während in den Videospielen von Kingdom Hearts der Name Aerith verwendet wird, nutzt die deutsche Ausgabe des Mangas den veralteten Ausdruck „Aeris“.
- Im Comic „Ein Urlaub mit Knalleffekt“, einer Episode der Serie Klarabellas wilde Jahre, wird Rudi Ross als Goofy bezeichnet.
- Dübel Düsentrieb wird oft Dankwart genannt.
- In der Serie Kampf der Zauberer erhalten viele Figuren mehrere Namen (Turbo/Helikopteros, Pegaso/Hörni, …) obwohl alle Geschichten von Michael Bregel übersetzt wurden.
- Goofwolf, aber auch Missi hatten in der Micky-X-Heftreihe noch andere Namen.
- Rudi Ross heißt in älteren Comics Pferdinand oder Horaz Pferdehalfter.