Die einfachen Dinge

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Die einfachen Dinge
The Simple Things
Die einfachen Dinge-Plakat.jpg
© Disney • Quelle: fandom
Uraufführung: 27. März 1953
Titelheld: Micky Maus
Regie: Charles Nichols
Animation: Marvin Woodward, Fred Moore, Norman Ferguson
Drehbuch: Bill Berg
Produktion: Walt Disney
Musik: Paul Smith
Länge: 6:49 Minuten


Der Cartoon Die einfachen Dinge (im englischen Original The Simple Things) kam am 27. März 1953[1] in den USA in die Kinos. Es handelt sich um den letzten klassischen Micky-Maus-Cartoon, der unter Walt Disney produziert wurde. Micky und Pluto wollen beim Angeln entspannen, doch die hiesige Tierwelt hält die beiden auf Trab.

Figuren

  • Micky Maus
  • Pluto
  • einige Meeresbewohner, darunter ein Seestern, eine Muschel, eine gierige Seemöwe sowie weitere Seemöwen

Handlung

Pluto erkundet alleine den Strand und entdeckt diese komischen Wasserspritzer... (© Disney)

Es sind die einfachen Dinge, die das Leben lebenswert machen – drum beschließt Micky, bei strahlendem Sonnenschein einen Tag am Meer zu verbringen mit allen seinen verführenden Vorteilen. Pluto ist mit von der Partie und erkundet im Alleingang den Strand, während Micky fröhlich-pfeifend über einige Felsen hüpft, Angel und Proviant unterm Arm eingeklemmt. Das Meer mit felsiger Brandung beheimatet jedoch auch die heimische Tierwelt, mit der Pluto schnell Bekanntschaft macht. Als er schnüffelnd über den Boden kriecht, von Stein zu sein und von Pfütze zu Pfütze, verfängt sich ein Seestern auf seiner Nase, der ihm die Sicht versperrt. Doch anstatt das Lebewesen abzustreifen, läuft Pluto weiter und knallt vor einen Felsen. Hastig schnellt er zurück – das kam unerwartet! Aber der Seestern hüpft von sich aus wieder zurück ins Nass und lässt den Hund in Ruhe, der nach einem kurzen Schnaufen seinen Strandgang fortsetzt.

Indes ist Micky einige Meter vorausgelaufen und hat sich von Pluto getrennt. Der Mäuserich hält Ausschau nach einem Platz zum Entspannen und wird in der chaotischen Landschaft fündig. Hier legt Micky sein Gepäck nieder und macht es sich bequem. Zwischendurch ist Pluto dem Strand nähergekommen und immer noch am Schnüffeln. Der Sand an sich ist schon etwas Außergewöhnliches, aber auch die plötzlich aus ebendiesem aufsteigenden Blasen sind ein ungewöhnlicher Anblick. Das Geblubbere weckt Plutos Interesse, sodass er nähertritt. Sein Spielinstinkt ist geweckt – auch, als sich die Blasen zu einer kleinen Wasserfontäne wandeln. Pluto behindert mit seiner Pfote das Wasser am Hochschießen, weswegen es sich einen anderen Ort dafür sucht. Der ist unglücklicherweise direkt hinter dem Hund und spritzt ihn nass. Das war aber gar nicht nett! Pluto ist verärgert und buddelt nach dem, was da aus der Erde zu kommen scheint. Er findet eine Muschel und schmeißt sie beinahe ungeachtet zur Seite. Das scheue Wesen öffnet sich für einen kurzen Moment. Nach dem Anblick des großen Hundes verschließt sich die Muschel verängstigt. Und weil Pluto noch näher kommt, bedeutet das für sie eine abzuwehrende Gefahr. Pluto bekommt eine gehörige Wasserdusche; sogar sein Auge wird nass. Das reicht dem tapferen Wegbegleiter – er bellt die Muschel an. Doch in ihrer frechen Natur erwidert sie mit einem lauten Klickern. Pluto springt auf die Muschel, um ihr zu demonstrieren, wer hier der Stärkere ist, aber der Muschel gelingt es, sich aufzustemmen und Pluto mehrere Meter wegzuschleudern. Dieser landet auf dem Rücken und schaut ziemlich verdattert. Damit aber nicht genug: Die Muschel holt zu einem weiteren Schlag aus. Sie beißt Pluto in den Schwanz. Obwohl sie sich dadurch längst ausreichend verteidigt hat, belästigt sie Pluto weiter, indem sie eine Art Jojo-Spiel mit dem Hund treibt. Das Abschütteln bringt nichts, stattdessen landet das Tier in Plutos Mund. Letzterer ist so erschrocken davon, dass er zu seinem Herrchen zurückrennt.

Micky hat sich gerade alle seine Sachen zurechtgelegt und war im Begriff, ein Sandwich zu essen. Dementsprechend bittet er Pluto, der gerade angeeilt kommt, darum, mit der nervösen Herumhampelei aufzuhören, um sein Essen genießen zu können. Das geht aber nicht, denn die Muschel scheint Pluto gar zu steuern. Hinzu kommt, dass sie, gerade in dem Moment, in dem Pluto darauf hinweisen will, dass er etwas Fremdartiges im Mund hat, eine Bewegung mit ihrem Muschelfleisch macht, die so aussieht, als würde Pluto seine Zunge herausstrecken. Er hat Hunger, deutet Micky!

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Micky wirft Pluto eine leckere Wurst zu. (© Disney)
„Okay! Here you go!“

Das Gesuch will Micky auf keinen Fall abschlagen. Er wirft Pluto eine knackige Wurst zu. Die Muschel aber, die ja immer noch im Mund ist, schnappt sich die Nahrung weg und lässt Pluto nichts übrig. Im verzweifelten Versuch, der fressenden Muschel die Wurst wegzuziehen, wird Plutos Pfote eingeklemmt. Außerdem spritzt er, pardon, sie, Micky im Nachhinein noch nass, was einer ausgewachsenen Frechheit gleichkommt. Micky ist erzürnt. Die Muschel verspürt jedoch weiteren Hunger und schnappt sich das Sandwich aus Mickys Hand. Pluto symbolisiert mit aller Deutlichkeit, dass er selbst nicht der Schuldige ist – doch die Muschel ist im Mund des Hundes so gut wie unsichtbar. Micky ist sichtbar verärgert, sieht aber von einer Strafe ab. Bei dem schönen Tag möchte er lieber vergnügt ausspannen. Deswegen nimmt er sich ein weiteres Sandwich und würzt es mit etwas Pfeffer. Die immerhungrige Muschel will ihren Hunger mit dem stillen, das ihr in den Mund kommt. Dabei erwischt sie den ganzen Pfefferstreuer. Logischerweise muss sie heftig niesen. Das Niesen erweckt aber den Eindruck, als dass es Pluto erzeuge, denn er hat noch immer die gut versteckte Muschel im Mund. Micky kriegt einen richtigen Lachanfall…

…der aber schnell wieder endet, als sich die Muschel aus Plutos Mund herausniest. Auch Micky niest sie noch einmal heftig an, bevor sie sich ins Wasser zurückzieht. Auf dem Weg dorthin kommt sie an einem Felsen vorbei, auf dem eine Möwe sitzt. Diese sieht die – für sie leckere – Muschel und wartet nicht lange, bis ein Angriffsflug gestartet wird. Gerade noch rechtzeitig schafft es die Muschel, sich ins Wasser zu retten. Die Möwe muss abdrehen. Dadurch entdeckt sie die zwei ungewohnten Strandbesucher. Pluto, der auch jetzt noch großen Hunger hegt, bekommt von Micky eine zweite Wurst zugeworfen. Diesmal ist aber wieder jemand schneller! Die Möwe macht sich auf Plutos Kopf breit und kassiert so die Wurst, die eigentlich für den Hund bestimmt war. Pluto setzt einen traurigen Blick auf – aber Micky hat kein Essen mehr in der Brotbox. Nach diesen vielen und anstrengenden Erlebnissen will Micky beim Angeln entspannen. Er schnappt sich einen der Köderfische, macht ihn an seiner Angel fest und setzt sich auf einen Felsen nah am Wasser. Die Möwe sieht den kleinen Fisch, den der Mäuserich am Haken festgebunden hat, und versucht, ihn zu fangen. Das ist aber gar nicht so leicht, denn Micky schwingt die Angelrute mehrmals kräftig nach hinten, um weit genug ins Meer zu kommen. Die Möwe stolpert über einen Stein und wird schlussendlich ins Wasser geschleudert, obwohl sie den Fisch bereits im Mund hatte. Sie landet mit einer dicken Beule hinter einem aus dem Wasser ragenden Felsen. Ende Gelände?

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Das war es wohl mit Mickys Sandwich! (© Disney)

Von wegen. Die listige Möwe ist so schlau, dass sie sich über die weiteren Köderfische hermachen will, die Micky neben sich in einem Eimer hortet. Aus der Luft erspäht sie das leckere Abendessen. Geschickt und ruhig landet sie auf Mickys Hut, ohne dass er etwas bemerkt. Dann stößt sie einen schrillen Ton aus – Micky dreht sich um und die Möwe verschlingt den Fisch, den Micky außer Acht gelassen hat. Aber auch Micky ist nicht blöd. Er sieht durch den Schattenwurf aufs Wasser, dass das freche Tier auf seinem Kopf sitzt. Rasch schlägt er mit seinem Hut nach dem Viech. Und er scheint es erwischt zu haben, denn die Möwe ist von der Bildfläche verschwunden. Scheinbar. In Wirklichkeit hat sie sich unter dem Hut verfangen und flattert mit diesem davon. So, wie sie es auch schon vorher versucht hat, will sie jetzt wieder an Nahrung kommen. Die Möwe lässt sich einen Trick einfallen: Sie setzt sich mit dem Hut auf den Eimer, in dem die zahlreichen Fische lagern, und kann somit heimlich die Fische verschlingen. Jedoch wird Pluto, der direkt neben dem Eimer gedöst hat, auf die Möwe aufmerksam und reißt ihr eine Schwanzfeder aus.

Wütend schnappt sich die Möwe ihre Feder wieder und steckt sie zurück an ihr Hinterteil. Doch damit nicht genug. Pluto denkt zwar, es dem aufmüpfigen Strandbewohner gezeigt zu haben, aber das ist eine fatale Täuschung. Nach einem kurzen strategischen Rückzug schleicht sich die Möwe wieder an den Hund heran. Sie zieht Plutos Schwanz so durch sein Halsband, dass seine Beine ebenfalls dort hindurch gezogen werden. Als er dann anfängt, zu bellen, schnürt die Möwe auch noch seinen Mund mit seinen Ohren zu. Voller Freude springt die Möwe zurück in den Eimer. Weil kaum noch Fische da sind, Micky aber mit seiner Hand nach einem greift, drückt ihm die Möwe eine Gräte in die Hand. Micky fackelt nicht lange, dreht sich um und will die gerade mit dem Eimer losfliegende Möwe zur Rechenschaft ziehen. Das ist auf dem unwegsamen Gelände aber leichter gesagt als getan. Die Möwe entfernt sich bereits vom Festland, doch Micky gelingt es, einen schweren Stein in den Eimer zu werfen. Das Tier lässt alles auf Pluto fallen, der sich wieder aus seinen Fesseln löst und gegen Micky stößt. Danach signalisiert die Möwe ihren dutzenden Freunden, dass es bei den Strandbesuchern kostenlosen frischen Fisch gäbe, wodurch sich eine Horde Vögel über Micky und Pluto ergießt. Die beiden sehen keinen anderen Ausweg, als sofort das Weite zu suchen. Schließlich schafft es die Möwe, sich den Eimer mit den Köderfischen zu sichern und treibt ruhig im weiten Meer dem Horizont entgegen.

Entstehungsgeschichte, Hintergrund und Analyse

Ende der klassischen Cartoons

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Was soll hier schon schiefgehen? (© Disney)

Ende der 1940er Jahre gewann Pluto in den Disney-Cartoons zusehends an Beliebtheit. Micky Maus wurde durch seinen Hund nicht selten in den Hintergrund gedrängt, weil sich mit Pluto viel lustigere Szenen animieren ließen. Dies hatte zur Folge, dass Pluto nicht nur im Allgemeinen mehr Cartoons zugestanden bekam, sondern auch in den Micky-Cartoons lange und wichtige Szenen übernahm. So lässt sich feststellen, dass der letzte Micky gewidmete Cartoon vor Die einfachen Dinge, Micky und der Seehund, der sich auch inhaltlich noch relativ viel mit dem Mäuserich beschäftigt, ganze fünf Jahre in seiner Veröffentlichung zurückliegt.

Obwohl Pluto die Zuschauer durch seine Art gut bei Laune halten konnte, worauf seine steigende Verwendung schließen lässt, konnte er das Ende der klassischen Disney-Cartoons nicht aufhalten. Der Grund hierfür ist, dass Disney seit Filmen wie Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937) bessere Einnahmequellen erschlossen hatte als man Geld durch die kurzen Cartoons erwirtschaften konnte. Auch die in den 1950ern aufkommende Fernsehsendung Disneyland zog vermehrt das Interesse auf sich – was insofern nur logisch war, da sie im TV lief und sich auf diese Weise dem aktuellen Fernsehtrend anschloss. Mit Die einfachen Dinge wurde 1953 der letzte und 126. klassische Micky-Maus-Cartoon in die Kinos gebracht. Erst 1983 erfolgte mit Mickys Weihnachtsgeschichte eine Wiederbelebung der Disney-Cartoons.

Song

Speziell für diesen Cartoon wurde der Song The Simple Things einstudiert und gesungen. Auch in der deutschen Synchronfassung wurde der englische Liedtext verwendet.

It’s the simple things, they give my heart its wings, Es sind die einfachen Dinge, die meinem Herz Flügel geben,
Like fishing on a sunny day. Wie zum Beispiel Angeln an einem sonnigen Tag.

In the open air without a single care, An der frischen Luft ohne eine einzige Sorge,
You’ll hear me singing on my way. wirst du mich auf meinem Weg singen hören.
It’s the corny jokes I like to share with folks, Es sind die abgedroschenen Witze, die ich gerne mit Leuten teile,
‘Cause laughing keeps me feeling fine. denn Lachen macht mich glücklich.
It’s the sun refrain of every gentle rain, Es ist die Sonne, die bei sanftem Regen scheint,
That gives me so much peace of mind. die mir so viel Glücklichkeit gibt.

I must confess, I couldn’t care less, but other people do, Ich muss gestehen, ich kann es nicht vernachlässigen, aber andere Leute schon,
Just so I’ve got my fa-a-vorite spot, right along side of you. und ich suche mir einen schönen Platz, direkt neben dir.

It’s the simple things that give my heart its wings, Es sind die einfachen Dinge, die meinem Herz Flügel geben,
Like dreaming by a campfire light. wie Träumen im Licht des Lagerfeuers.
And I’ll go along with every cricket song, Deswegen singe ich es weiter, dieses Lied,
That tells me that the world’s all right, das mir zeigt, dass alles in der Welt richtig ist,
That tells me that the world’s all right. das mir zeigt, dass alles in der Welt richtig ist.

And I’ll go along with any happy song, Und ich singe dieses fröhliche Lied weiter,
That tells me that the world’s all right, weil es mir zeigt, dass alles in der Welt richtig ist,
That tells me that the world’s all right. weil es mir zeigt, dass alles in der Welt richtig ist.

Thematik

An und für sich stellt der Song kein besonderes Element des Cartoons dar. Doch er unterstützt unterschwellig die zentrale Aussage, die der Trickfilm dem Zuschauer geben möchte: Es sind die einfachen Dinge, die das Leben schön machen, aber auch die einfachen Dinge, die es unschön machen.

Zu Beginn des Cartoons wird der Song einmal komplett gesungen. Micky pfeift ihn sogar mit, als er sein Lager an der Küste aufschlägt, wodurch die Wirkung sowohl verstärkt als auch auf den Mäuserich – und damit auf den Cartoon – übertragen wird. Zum Ende hin, nachdem die Möwe sich den Eimer mit Fisch unter den Nagel reißen konnte, singt sie das Lied ebenfalls. Einerseits hebt das erneute Aufgreifen der Anfangsmelodie hervor, wie sich die Situation gewandelt hat: Für Micky und Pluto ist der entspannte Tag zu einem Albtraum geworden. Andererseits rahmt der Song den Cartoon ein und kreiert damit eine Art Sperrstellung, sodass die Erlebnisse der Strandbesucher noch dramatischer dargestellt werden, weil aufgegriffen wird, wie groß die Vorfreude anfangs war und wie groß jetzt die Enttäuschung ist.

Das Abdriften der ruhigen Handlung hin zu einer überhasteten Flucht wird schon in der Mitte des Cartoons durch das Niesen der Muschel vorausgesagt. Sie ist, ebenfalls wie die Möwe, ein Tier, und ist durch das Pfeffer, das sie verschluckt hat, nicht nur selbst aus der Bahn geworfen, sondern überträgt diese Spannung auch auf Micky, indem sie ihn heftig anniest.


Technisches

Synchronisation

Rolle Originalsprecher Deutscher Sprecher
Micky Maus James MacDonald Jonas Ziegler
Pluto Pinto Colvig
Seemöwe Clarence Nash

Veröffentlichung


Die einfachen Dinge wurde ursprünglich als Kinofilm konzipiert, ist aber mittlerweile auch im Rahmen der DVD-Sammlung Walt Disneys Kostbarkeiten – Micky Maus im Glanz der Farbe 2 erschienen. Im Disney-Youtube-Kanal ist eine auf 2:39 Minuten gekürzte Version abrufbar. Ebenso kann man den Trickfilm auf Disney+ sehen.


Trivia

  • Jimmy MacDonald ist hier zum letzten Mal als Micky Maus zu hören.
  • In diesem Cartoon finden sich zum letzten Mal Animationen von Fred Moore. Er starb 1952 bei einem Autounfall, also in der Produktionsphase dieses Cartoons.
  • Der Cartoon wurde als Level im Videospiel Disney’s Magical Mirror Starring Mickey Mouse umgesetzt.
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    Die Vorlagen: (© Disney)
  • Einige Zeichnungen haben den Cartoon überdauert. Die im Cartoon dargestellten Figuren wurden zunächst gezeichnet und dann auf eine durchsichtige Folie oder den Hintergrund gelegt. Es entstand ein sogenanntes Cel.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Internet-Eintrag von „Newspapers“