Der Schwarze Mittwoch

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Der Schwarze Mittwoch
Black Wednesday
Erstveröffentlichung: Dezember 1959
Entstehungsdatum: 30. Oktober 1958
Storycode: W WDC 230-01
Story: Carl Barks
Zeichnungen: Carl Barks
Seiten: 10
Deutsche Übersetzung: Dr. Erika Fuchs
Deutsche Erstveröffentlichung: Micky Maus Magazin 34/1960
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Carl Barks

Ind.PNG Infos zu Der Schwarze Mittwoch

beim I.N.D.U.C.K.S.

Der Schwarze Mittwoch oder Black Wednesday ist eine von Carl Barks im Jahr 1958 gezeichnete und getextete Comicgeschichte. Donald und seine Neffen Tick, Trick und Track reisen zu den Drahthaar-Indianern nach Kanada. Sie wollen den Häuptling bitten, Entenhausen von einem Fluch zu erlösen. Denn ihr Onkel Dagobert hat den Stamm vor Jahrzehnten sehr nachhaltig verärgert…

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Der erste Mittwoch im September…
Panel aus Entenhausen-Edition 39 (© Egmont Ehapa)

Seit vielen Jahren kommt es in Entenhausen an jedem ersten Mittwoch im September zu mysteriösen Vorfällen. Ein moderiger Gestank liegt in der Luft, der so intensiv ist, dass den Leuten davon sogar die Haare ausfallen. Daher ist es Brauch, dass alle Bürger samt Polizei und Feuerwehr die Stadt rechtzeitig verlassen. Donald und seine Neffen haben beschlossen, dieses Jahr in Entenhausen zu bleiben. Da sie keine Haare sondern Federn haben, kann ihnen nichts passieren. Donald möchte das Geheimnis des sogenannten Schwarzen Mittwochs endlich lösen.

„Höchste Zeit, die Stadt zu verlassen!“
„Jeden Augenblick kann's losgehen!“
„Es riecht schon wieder so merkwürdig.“
„Hilfe! Hilfe! Der Schwarze Mittwoch ist da!“
Die Bürger von Entenhausen
Onkel Dagobert kennt das Geheimnis…
Panel aus Entenhausen-Edition 39 (© Egmont Ehapa)

Bei einem Rundgang durch die Stadt, bemerken die Ducks schließlich, dass sich außer ihnen selbst und den Zootieren noch jemand in der Stadt befindet. Onkel Dagobert nutzt schon seit Jahrzehnten den Schwarzen Mittwoch für seine persönlichen Zwecke aus. Da die Stadt einsam und verlassen ist, kann er gefahrlos alle Luken in seinem Geldspeicher öffnen und einmal im Jahr gründlich durchlüften. Außerdem kann er seinen Neffen auch erklären, was es mit diesem Tag auf sich hat. Es handelt sich laut seiner Erzählung um den Fluch eines indianischen Medizinmannes. Vor gut 50 Jahren hatte er in Kanada Haarwuchsmittel an die Drahthaar-Indianer verkauft. Da diese den Geruch nicht mochten, experimentierte Dagobert ein wenig und panschte ein stinkendes Gebräu zusammen.

„Mächtig guter Geruch! Häuptling Braver Büffel ist zufrieden.“
Die Drahthaar-Indianer

Leider hatte Dagoberts Mixtur eine unerfreuliche Nebenwirkung, denn bald darauf gingen allen Indianern die Haare komplett aus. Er zog es vor, sich schleunigst aus dem Staub zu machen. Als Bezahlung hatte er zuvor noch einen Totempfahl erhalten. Medizinmann Weiser Rabe schrie ihm einen Fluch hinterher und belegte den Totempfahl damit. Zurück in Entenhausen verkaufte Dagobert das indianische Kunstwerk an die Stadt, die ihn aufstellen lies. Als sich ein Jahr später zeigte, dass der Fluch der Indianer tatsächlich wirksam war, behielt er die Geschichte trotzdem lieber für sich. Dagobert befürchtet, dass ihm keiner diesen Hokuspokus glauben würde.

Donald beschließt, die Indianer zu bitten, den Fluch aufzuheben, bei dieser Gelegenheit will er auch gleich ein gutes Geschäft machen. Mit einem hochpotenten Haarwuchsmittel, das Daniel Düsentrieb erfunden hat, reist er mit Tick, Trick und Track nach Kanada. Bei den Drahthaar-Indianern angekommen, stellen die Ducks fest, dass ihnen die Haare bis zum heutigen Tag nicht nachgewachsen sind. Außerdem haben sie die Geschichte von damals keineswegs vergessen. Als Sie hören, dass Donald Haarwuchsmittel zu verkaufen hat, werden sie richtig sauer. Leider lassen sie sich auch kaum überzeugen. Vorführungen an einer Schildkröte und einem Hund misslingen, weil die Indianer die Tiere in voller Haarpracht für einen Igel und einen Löwen halten. Am nächsten Morgen gelingt es den Ducks jedoch, die Indianer zu überrumpeln und sie heimlich mit Düsentriebs Haarwuchsmittel einzusprühen. Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten, den Indianern wachsen die Haare wie Unkraut. Leider wirkt das Mittel etwas zu gut, denn nach kurzer Zeit sind die Haare bereits einen guten Meter lang. Die Ducks wollen sicherheitshalber die Flucht antreten, doch die Indianer halten Donald auf. Sie sind keineswegs wütend, sondern freuen sich über die üppigen Mähnen, die ihnen nun sprießen. Aus Dankbarkeit will man Donald zum Ehrenmitglied des Stammes machen und er bekommt eine ganze Flasche Haarwuchsmittel auf den Kopf geschüttet. Doch bei ihm wirkt es leider ein wenig anders – ihm fallen nur die Federn aus.

Zurück in Entenhausen erfahren Donald und seine Neffen dann, dass Dagobert sich ohnehin geirrt hatte. Der Grund für den alljährlichen Modergeruch war in Wahrheit sein Geldspeicher. Bei der jährlichen Entlüftung wurde der ganze Gestank in seinem Geld freigesetzt. Dagobert hat eine Lüftungsanlage einbauen lassen und der Schwarze Mittwoch ist fortan Geschichte. Doch Donald wird seine Mütze die nächsten vier Wochen nur im Dunkeln abnehmen…

Hintergrund[Bearbeiten]

Eine große Ehre wird Donald zuteil…
Panel aus Entenhausen-Edition 39 (© Egmont Ehapa)

In dieser Geschichte erzählt Dagobert in einer Rückblende aus seiner Vergangenheit. Vor Jahrzehntem war er als zwielichtiger Handelsvertreter in Kanada unterwegs. Ein Bezug auf diese Geschichte findet sich in einer später erweiterten Version von Don Rosas Der Einsiedler der Villa Duck. Man sieht den Totempfahl und einen Drahthaar-Indianer auf einem Bild an der Wand.[1] Das entsprechende Panel gab es in der Originalversion noch nicht. Ursprünglich plante Rosa, die Geschichte des Totems in Der gewissenlose Geschäftsmann aus Entenhausen zu zeigen. Für der Endfassung strich er die bereits fertigen Panels aber wieder.

Dass man im Verlauf der Geschichte zuerst von einem Fluch oder Spuk ausgeht, für den sich dann aber eine harmlose Erklärung finden lässt, ist ein Bestandteil mehrerer Barks-Geschichten. Auch in Das Geheimnis der Eisenbahnaktien oder Eine windige Geschichte scheint es erst, als ob es Gespenster geben würde – doch die Ursache dafür löst sich auf.

Bei Carl Barks ist die Rückblende im Jahr 1908 angesiedelt, was auch auch besser zu Dagoberts Lebenslauf passt. Erika Fuchs verlegte das in ihrer Erstübersetzung ins Jahr 1928 (z.B. in der Micky Maus 34/1960 oder im DDSH 127). In ihrer überarbeiteten Übersetzung (z.B. in der Entenhausen-Edition 39 oder im DDSH 26) spielt die Rückblende im Jahr 1938.

Heutzutage wäre diese Geschichte problematisch, denn in den 1980er Jahren gab Disney eine Richtlinie heraus, nach der Zeichner und Autoren keine amerikanischen Ureinwohner mehr darstellen sollten. Das war einige Zeit später bei der Veröffentlichung von Don Rosas Zurück ins Land der Zwergindianer ein Problem. Der Lizenznehmer Gladstone missachtete in diesem Fall aber einfach die Vorgabe des Disney-Konzerns – vermutlich, da der Vertrag ohnehin gerade endete und somit keine Konsequenzen zu befürchten waren.

Trivia[Bearbeiten]

Als „Schwarzer Mittwoch“ oder im englischen gleichlautend wie der Barks-Titel „Black Wednesday“, wurde mehr als 30 Jahre nach dieser Geschichte der 16. September 1992 bekannt. Eine Krise des Europäischen Währungssystems führte an diesem Tag dazu, dass das Vereinigte Königreich aus dem EWS ausschied.[2] Der Name etablierte sich in Anlehnung an den „Black Thursday“/„Schwarzen Freitag“ von 1929, der die Weltwirtschaftskrise auslöste.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]