LTB 518: Rezension
In diesem Artikel wird das LTB 518 rezensiert. Ist dieser Band einen Kauf wert oder sollte er lieber im Kiosk stehen bleiben? Du weißt es nicht? Dann lies das! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 518.
Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 518 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight , Gut , Mittelmaß oder Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!
Cover[Bearbeiten]
Zunächst zum Cover. Ja, es ist schön, dass Tick, Trick und Track nach vier Donalds in Folge mal wieder ein Cover zieren dürfen. Ja, die Glanzeffekte sind ganz nett eingesetzt. Und Ja, die Zeichnung ist deutlich besser als die von LTB 368. Trotzdem finde ich es etwas seltsam, dass es jetzt schon wieder zwei LTBs gibt, die sich in puncto Titel und Coverkonzept merklich ähneln. --Spectaculus (Diskussion)
Das Schlaue Buch in Gefahr[Bearbeiten]
- Story: Gorm Transgaard
- Zeichnungen: Flemming Andersen
- Seitenanzahl: 30
Ähm… das Schlaue Buch ist in Gefahr, seitdem es teilweise durch eine App ersetzt wurde, nicht zuletzt auch beim Autor dieser Geschichte, Gorm Transgaard (in LTB 512). Aber darum geht es hier nicht. Zum Jubiläum des Fähnlein Fieselschweif soll etwas Besonderes her: Eine Ausstellung des allerersten Schlauen Buchs. Allerdings wird eben jenes Exemplar kurz vor Eröffnung von einem maskierten und offenbar technisch hoch aufgerüsteten Schurken gestohlen. Tick, Trick und Track sind ihm auf der Spur und landen auf einer Insel, die eigentlich unbewohnt sein sollte…
Durchaus interessant kommt diese Geschichte daher, optimal ist sie aber nicht. Dass die Geschichte nicht mit Don Rosas Auf der Suche nach der verlorenen Bibliothek zusammenpasst – Schwamm drüber. Die Figur des Gegenspielers erinnert mich ein wenig an Darkus, der im Sommer-LTB mal einen plötzlichen Auftritt hatte und offenbar einen ähnlichen Hintergrund hat (generell wären die italienischen Fieselschweif-Geschichten aus den 1990ern wirklich mal geeigneter Stoff für ein oder zwei Enten-Editionen), aber der Showdown hat auch deutliche Parallelen zum „Wunderknaben“ aus LTB 504. Hier wie dort kann man sich über die Moral Gedanken machen.
Mein Highlight ist ganz zweifellos der „Wirrwälder Wimmelknoten“ – alleine dafür lohnt sich die Geschichte 😉
Flemming Andersens Zeichnungen sind erneut sehr stark, nur die arg schwungvollen Gebäudestrukturen sehen manchmal etwas seltsam aus. Insgesamt ein GUT --Spectaculus (Diskussion)
Der ewige Sündenbock[Bearbeiten]
- Story: Jacopo Cirillo
- Zeichnungen: Lucio Leoni
- Seitenanzahl: 52
Die erste Mausgeschichte ist stolze 52 Seiten lang, und Micky steht nicht im Vordergrund – erstaunlich! Auch die Aufteilung auf den Band ist diesmal gut gelungen, denn mit dem „Wolkenkommando“ steht die Geschichte nicht im Widerspruch. Es geht um Kater Karlo, der vor Gericht steht. Nichts Neues, mag man meinen, aber Karlo besteht geradezu penetrant darauf, unschuldig zu sein. Angeblich soll er, getarnt als Eisverkäufer, das Geld für die große Stadtparade gestohlen haben, weshalb fast ganz Entenhausen gegen ihn ist. Sein Alibi ist dünn, und auch seine sehr fähige Verteidigerin schafft es nicht, ihm die Gefängnisstrafe zu ersparen.
Erst im Gefängnis Fuchsbach trifft er durch Zufall auf einen Mithäftling, der sich unabsichtlich verplappert und Karlo damit einen Grund liefert, seinen Prozess neu aufzurollen. Beim Direktor beißt er allerdings auf Granit. Also muss er ausbrechen…
Die Geschichte ist ambitioniert, will mich aber nicht hundertprozentig überzeugen. Besonders Mickys Rolle ist, wohl aufgrund der Konstellation, etwas unglücklich geraten. Dennoch muss ich dem jungen Autor Jacopo Cirillo attestieren, dass er Talent hat. Toll finde ich diverse Nebenfiguren, allen voran Karlos Anwältin (eine echte Klassefrau!), aber auch die Gefängnisinsassen wie Roy Busch. Dazu kommen viele wirklich witzige Gags wie das Trudi-Pin-Up-Poster oder den völlig aus dem Ruder gelaufenen Ausbruch.
Lucio Leonis lebendige Zeichnungen sind wie immer ein Augenschmaus, allerdings passen sie m.E. ein bisschen besser zu den Ducks als zum Mausiversum. Insgesamt aber definitiv eine willkommene Abwechslung, so etwas darf es gerne mal öfter geben. TOP- --Spectaculus (Diskussion)
Duell der Alleswisser[Bearbeiten]
- Story: Giorgio Salati
- Zeichnungen: Luca Usai
- Seitenanzahl: 26
Giorgio Salati hat in letzter Zeit immer wieder durch schöne Geschichten erfreut, z.B. Tee ohne Ende oder die Vermisstenfälle mit Fiona Fuchs. Dass Duell der Alleswisser da nicht ganz mithalten kann, liegt daran, dass die Ausgangslage nicht so neu ist. Neu ist allenfalls die Umsetzung: Baptist tritt für seinen Chef als Quizkandidat an, Anwantzer wird von Klaas Klever ins Rennen geschickt. Baptist erweist sich dank Duck’scher Universalbibliothek als Alleswisser, Anwantzer wird wiederum von einem Superhirn-Helm zum solchen. Das Ergebnis bleibt im Rahmen des Erwartbaren, der Schluss ist aber erneut sehr verblüffend (vergleichbar mit dem von Tee ohne Ende).
Luca Usai gehört zu dem interessanteren jüngeren Zeichnern: Auch wenn seine Bilder sehr modern und dynamisch daherkommen, sind sie nicht völlig verzerrt. Daran, wo er bei Baptist den Mund ansetzt, kann ich mich aber bis zum Schluss nicht gewöhnen. GUT --Spectaculus (Diskussion)
Glückspilz hinter Gittern[Bearbeiten]
- Story: Guido Tasca
- Zeichnungen: Sandro Dossi
- Seitenanzahl: 30
Holla, mal was Anderes! Hatte ich schon eine dieser typisch uninspirierten Phantomias-Geschichten erwartet, wie sie zu dieser Zeit von Sandro Dossi andauernd umgesetzt wurden (z.B. Furioses Finale), so überrascht Glückspilz hinter Gittern mit einigen neuartigen Ideen – wohl das Verdienst von Autor Guido Tasca, dessen Name mir völlig unbekannt ist.
Es geht damit los, dass Phantomias einem Dieb auf den Fersen ist, was allerdings etwas in die Hose geht. Verhaftet wird merkwürdigerweise Gustav Gans, obwohl Phantomias felsenfest davon überzeugt ist, dass Gustav nicht der Übeltäter ist. Aber für einen Glückspilz wie Gustav stellt sich das Gefangenendasein natürlich etwas anders dar als für Wald- und Wiesenhäftlinge. Zeitgleich versucht Phantomias, den Diebstahl aufzuklären und den wahren Dieb zu finden. Das läuft so dermaßen auf links gedreht seltsam ab, dass man es einfach lesen muss, auch wenn der Showdown vielleicht etwas arg rabiat geraten ist. Überraschend gut! Von der Qualität und Gesamtanmutung reicht die Geschichte in meinen Augen tatsächlich an Giorgio Pezzins legendäre Klassiker aus den Achtzigern heran. Dossis Zeichnungen sind auch ein bisschen inspirierter als sonst, auch wenn einige Gesichtsausdrücke eindeutig von Giulio Chierchini kopiert sind (was aber nicht die schlechteste Referenz ist, wenn man mich fragt). TOP- --Spectaculus (Diskussion)
Mickys Kunstgeschichte: Das Wolkenkommando[Bearbeiten]
- Story: Roberto Gagnor
- Zeichnungen: Stefano Zanchi
- Seitenanzahl: 20
Mickys Kunstgeschichte gehört zu den umfangreichsten Serien jüngerer Zeit. Zehn Episoden erschienen bei uns in LTB Spezial 73 (das erste und bisher einzige ohne Nachdrucke!!), aber mittlerweile scheint man die Serie in so vielen Produkten wie möglich unterbringen zu wollen. Nach zwei Folgen in den Sondereditionen 2016 und 2018 nun also eine in der Hauptreihe. Zwar passt die Geschichte recht gut ins LTB, weil sie in der Gegenwart spielt, dennoch sind Zeichenstil, Kolorierung (vermutlich vom Arancia Studio) und Ton der Geschichte vom LTB-Standard doch ein Stück weit weg.
Micky, Goofy, Kommissar Hunter und Inspektor Issel sind hier einem Räuber namens Zirro Stratus auf der Spur, der mithilfe von Wolken Raubzüge begeht. Sie landen allerdings in der Werkstatt eines gewissen Altonimbus, der sich als Wolkenkünstler ausgibt. Goofy freundet sich mit dem Künstler schnell an, am nächsten Tag sind beide jedoch verschwunden. Micky ist ihnen auf der Spur, jemand anderes allerdings auch…
Ein paar kleine Logikprobleme (wieso sind die Wolken des Schurken beständig?) schaden der Geschichte nicht wirklich. Zumal es ein Wiedersehen mit gleich zwei eher seltenen Figuren gibt, die von mir aus gerne häufiger im LTB vorkommen dürften. Goofys Rolle erinnert an die Asgardland-Saga, und Autor Roberto Gagnor beweist auch hier, dass er Pädagogik und Poesie schön miteinander verschmelzen kann. Was mir aber das Lesevergnügen etwas schmälert, sind die Zeichnungen. Schade, denn vor einigen Jahren haben mir Stefano Zanchis Bilder noch wirklich gut gefallen. Mittlerweile scheint er aber zu einem reinen Freccero-Kopisten geworden zu sein, wodurch sein Stil enorm an Individualität verliert. Und er übernimmt alles, was ich an Andrea Freccero nicht mag: Die ausdruckslosen Augen. Die coolen, statischen Posen, die zu Covers besser passen als in eine Geschichte mit Handlung. Die Hintergrundarmut. Der zu dicke Tuschestrich. Der viel zu jugendliche Kommissar Hunter. Dazu kommen an einigen Stellen unstimmige Proportionen (Goofys Beine). Tiefpunkt ist die Szene auf S. 128, selten ein weniger überzeugendes Zerstörungsszenario gesehen. Inhaltlich wirklich gut, zeichnerisch an einigen Stellen auch (noch), aber eben nicht mein Fall. GUT+
Ich denke, ich spreche vielen Fans aus der Seele, wenn ich sage, dass ich die restlichen Kunstgeschichte-Folgen lieber gesammelt in einem LTB Spezial hätte als über zig Reihen verteilt. Genügend Füllmaterial gäbe es auch. Immerhin schafft es der Vorläufer der Reihe – hier treffen Donald, Micky und Goofy, von Giorgio Cavazzano im herrlichen Gottfredson-Stil gezeichnet, auf Salvador Dalí – in LTB 520. --Spectaculus (Diskussion)
Agent DoppelDuck (*): In letzter Sekunde[Bearbeiten]
- Story: Gabriele Panini
- Zeichnungen: Lorenzo Pastrovicchio
- Seitenanzahl: 6
Fünf Kurzmissionen rund um Nebenfiguren aus dem DoppelDuck-Universum haben Gabriele Panini und Lorenzo Pastrovicchio 2016 produziert, die vierte (!) ist bei uns in LTB 516 erschienen. Nun also die zweite, die eigentlich die erste ist. Und auch wenn ich mit dem Konzept der auf sechs Seiten komprimierten Agentenstory weiterhin meine Probleme habe, muss ich zugeben, dass mir diese hier deutlich mehr gefällt als Genie im Schnee. Das liegt an Kay-Ks Verfolger. Einfach selber lesen und schmunzeln. Dass die Geschichte (wie schon Mission in Berlin) in Berlin spielt, sieht man Pastrovicchios Zeichnungen allerdings kaum an, die Übersetzung lässt das schon eher erkennen. Für sechs Seiten GUT- --Spectaculus (Diskussion)
Der A.u.t.o.m.a.t.[Bearbeiten]
- Story: Pietro Zemelo
- Zeichnungen: Libero Ermetti
- Seitenanzahl: 18
Tick, Trick und Track bringen einen Freund mit, dessen Sprache sie nicht verstehen, und der sich noch nicht richtig mit den Entenhausenern unterhalten kann. Daniel Düsentrieb erfindet daraufhin einen Übersetzungsautomaten. Allerdings verlernt er nach Gebrauch des Gerätes plötzlich seine eigene Sprache. Und das hat jede Menge üble Folgen…
Ein bisschen übertrieben vielleicht, und der Schluss macht es nicht wirklich besser. Trotzdem amüsant, wie Daniel Düsentrieb versucht, ohne Sprache zu kommunizieren. Warum er nicht z.B. Piktogramme nutzt? Keine Ahnung. Die Buchstaben „GM“ stehen übrigens im Italienischen für „Giovani Marmotti“, also das Fähnlein Fieselschweif. Da hätte der Übersetzende wohl ein „FF“ einfügen müssen.
Während mir Libero Ermettis Zeichnungen in LTB Crime 1 ausnehmend gut gefallen haben, finde ich seinen Düsentrieb hier ein wenig zu individuell. Zudem sind da wieder diese komischen Freccero-Augen, die für meinen Geschmack langsam zu sehr um sich greifen. GUT --Spectaculus (Diskussion)
Der Sechs-Sterne-Saboteur[Bearbeiten]
- Story: Bruno Sarda
- Zeichnungen: Roberto Marini
- Seitenanzahl: 26
Donald und Dussel sollen herausfinden, wer in Dagoberts Sechs-Sterne-Restaurant das Essen sabotiert. Wie immer gibt es einige falsche Fährten, eine nicht sonderlich überraschende Überraschung und das schlechte Ende (immerhin nicht vorhersehbar konstruiert).
Typische DGD-Geschichte, aber mit sehr schönen Zeichnungen von Roberto Marini. Noch schöner hätte das Ganze sein können, wenn der „Zwischenfall“ der beiden Agenten zu einem guten anstelle einem schlechten Ende geführt hätte. GUT- --Spectaculus (Diskussion)
Panzerknacker auf Pleitekurs[Bearbeiten]
- Story: Matteo Venerus
- Zeichnungen: Nicolino Picone
- Seitenanzahl: 18
Die Panzerknacker sind so erfolglos, dass sie nicht mehr in den üblichen Gauner-Bestenlisten auftauchen. Wenn sie noch mehr erfolglose Einbruchsversuche am Geldspeicher sammeln, könnten sie allerdings eine Art Negativpreis gewinnen. Zugleich hat Dagobert ähnliche Probleme, denn die Panzerknacker gelten als so erfolglos, dass seine Sicherheitsfirma ihn nicht mehr unterstützen will (kostenlos, oder was?!).
Eher schwache Geschichte (von Matteo Venerus bin ich Besseres gewohnt), und an Nicolino Picones verzerrte Zeichnungen kann ich mich überhaupt nicht gewöhnen. MITTELMÄßIG- --Spectaculus (Diskussion)
Oberstwaldwebel wider Willen[Bearbeiten]
- Story: Gaja Arrighini
- Zeichnungen: Andrea Lucci
- Seitenanzahl: 24
Manche Jubiläen müssen offenbar im großen Stil gefeiert werden, so haben wir hier den vierten und letzten Auftritt des Fähnlein Fieselschweif in LTB 518. Aber der Inhalt ist zum Fremdschämen: Donald erweist sich hier (mal wieder, wie schon in zwei dänischen Geschichten und mindestens einer italienischen, „zufällig“ zum Fähnleinführer aufgestiegen) als absoluter Vollpfosten, der seine Neffen andauernd in die Bredouillie bringt. Dass er am Ende gut dasteht, hat er gar nicht verdient! Ganz herzig dagegen das Aufeinandertreffen von Stadtkindern und Pfadfindern. Andrea Luccis Zeichnungen sind wohl Geschmackssache, ich finde sie nicht wirklich toll, aber richtig stören wie die von Picone, Intini oder Lavoradori tun sie mich nicht. MITTELMÄßIG+ --Spectaculus (Diskussion)