Benutzer:DavidB/Schnipsel

Aus Duckipedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Man kann nicht aus allen gefundenen Informationen direkt einen neuen Artikel erstellen.

Hier ein paar Infos zu nicht-existenten Artikeln.

Alice's Picnic

Der Animationszeichner Isadore „Friz“ Freleng erinnerte sich im Gespräch mit Jim Korkis an ein Kompliment, das ihm Walt Disney zu einer animierten Szene gab. Das Drehbuch sah nur eine Katzenmutter vor, die ihre Kätzchen säubert. Freleng hatte einem Kätzchen die Persönlichkeit eines Kleinkinds gegeben, indem es aus der Wanne krabbelt, um den Bad zu entkommen. Es hängt sich an den Wannenrand, bevor es auf den Boden fällt, von der Mutter aufgesammelt und zurück in die Wanne gesetzt wird. Walt Disney lobte die Szene vor den anderen Trickfilmzeichnern: „Genau das will ich sehen, die Figuren sollen Persönlichkeit haben und mehr als nur eine Zeichnung darstellen.“ („That's what I want to see in my pictures. I want the characters to be somebody. I don't want them just to be a drawing.“)[1][2]

Friz Freleng

Disney Story Trust

Der Disney Story Trust wurde 2006 von Ed Catmull und John Lasseter gegründet, als sie Präsident und Chief Creative Officer der Walt Disney Animation Studios wurden.[3]

Die Idee hinter dem Trust ist der offene Austausch von Feedback zwischen Filmemachern, die nicht speziell mit dem besprochenen Projekt verbunden sind.[3] Jennifer Lee fasst es wie folgt zusammen: „Hier geht es nicht darum, an eigenen Ideen festzuhalten. Es ist einfach ein Raum, in dem sich die Leute gegenseitig etwas geben.“[4]

20.000 Meilen unter dem Meer (Film)

Der Film ist Disney bis dato ambitioniertestes Live-Action-Projekt und zugleich Disneys erster Science-Fiction-Film. Anders als zum Beispiel Fantasyfilme erfordert Science-Fiction trotz aller fantastischen Elemente eine wissenschaftliche Plausibilität, um eine glaubwürdige Welt mit glaubwürdigen Charakteren zu erschaffen.

Den Reiz des Romans beschrieb Dick McKay wie folgt: „Disney sah in der Geschichte eine Welt unendlicher Geheimnisse und Bedrohungen - eine Welt beängstigender Abgründe, stiller Dunkelheit und monströser Macht. Verne faszinierten Fakten und er beschrieb Maschinen sehr akribisch. Disney legte viel Wert auf den Faktor Menschlichkeit und ihn faszinierte, wie Menschen in hochdramatischen Momenten reagieren.“

Für das Design des U-Bootes lehnte Disney viele Entwürfe ab, schließlich wählte er aber eines, welches seiner Meinung nach Vernes Beschreibung so nah wie möglich kam.[5]

Bei den Unterwasserszenen in der Karibik arbeiteten bis zu 42 Darsteller und Crew-Mitglieder gleichzeitig auf dem Meeresgrund, wo sie sich per Handzeichen verständigten. Der Kampf zwischen der Nautilus und dem Oktopus entstand aber im Studio: Eine Tonbühne musste mit Wassertank gebaut werden, in dem der Oktopus von 28 Leuten bedient wurde.[6]

Dschungel der 1000 Gefahren

Der Disneyfilm von 1960 basiert lose auf Johann David Wyss' Buch „Der Schweizerische Robinson“ von 1812. Zu dem Zeitpunkt war die Entwicklung der Geschichte ein Novum für das britische Studio, da nur die Grundzüge der Originalhandlung übertragen und der Rest mit einer völlig neuen Handlung versehen wurde. Im Buch verbrachte die Familie nur kurze Zeit im Baumhaus, bevor sie in eine Höhle umzogen. Walt Disney sah aber ein großes Unterhaltungspotenzial darin, das Baumhaus aufwändiger zu gestalten und so zum Mittelpunkt des Films zu machen. Das Baumhaus des Films wurde zu einem so großen Erfolg, dass es im Adventureland des Disneyland Resorts als Swiss Family Treehouse umgesetzt wurde.[7]

„Dschungel der 1000 Gefahren“ ist der erste Film des Studios, welcher fast vollständig vor Ort gedreht wurde. Statt in einer Tonbühne zu drehen und Authentizität nur als Spezialeffekt zu erreichen, wurden die Dreharbeiten in einer authentischen karibischen Umgebung durchgeführt. Als Drehort der Insel diente Tobago, doch die Produktion bot ganz eigene Herausforderungen. Crew und Material mussten erst auf die Insel gebracht werden, und das wechselhafte Wetter und Meer erforderte, dass der Drehplan spontan geändert werden kann. Studiopublizist Joe Reddy fasste es zusammen mit: „Johann Wyss selbst hätte sich kein größeres Abenteuer ausdenken können als das, was Walt Disney auf Tobago erwartete.“[8]

Pinocchio (Figur)‏‎

In frühen Animationstests bei Disney versuchte man, Pinocchio als Holzpuppe mechanischer bewegen zu lassen als vorherige Figuren. Doch die unnatürlichen Bewegungen und das steife Gesicht strahlten keine Wärme aus, weshalb Zeichentrick-Zeichner Milt Kahl als Lösung vorschlug, Pinocchio zuerst als Jungen vorzuzeichen: „Man kann hinterher immer noch das Holzgelenk zeichnen und ihn in eine Holzpuppe verwandeln.“ Durch diese Methode behielt Pinocchio sein ausdrucksstarkes Gesicht, nur die Nase und die Gelenke an den Knien und Ellbogen erinnerten an sein Puppen-Dasein.[9]

Während Pinocchio in der Originalgeschichte „Die Abenteuer des Pinocchio“ von Carlo Collodi von Anfang an durch und durch unsympathisch ist, änderte Walt Disney in seiner Adaption die Figur so, dass Pinocchio nur aus Unerfahrenheit und Naivität Fehler macht.[10] Laut Disney-Historiker J.B. Kaufman mache Pinocchio im Film vieles, das er nicht tun sollte, „aber all diese Fehltritte sind irgendwie unschuldig“,[9] während die Welt um Pinocchio im Vergleich zur Erzählung von Collodi noch bösartiger wurde. Die Vergnügungsinsel und der Puppenspieler Mangiafuoco, der im Film zu Stromboli wurde, wurden in der Adaption viel eindeutiger böse. Durch die Kontrastierung eines unschuldigen Pinocchio in einer bösartigen Welt wurde Pinocchio dem Publikum sympathischer.[10] Viele der frühen Disney-Trickfilme nehmen diesen Kontrast als Grundlage des Films, bei der die vorher unschuldige Figur durch die bösartige Welt eine derartige Reife erlebt hat, dass man als Zuschauer glaubt, dass die Figur es auch nach dem Ende in der Welt schaffen könne.[9]

Vaiana (Figur)

Ron Clements beschrieb Vaiana als „mutig, entschlossen, einfühlsam und unglaublich klug“, Osnat Shurer ergänzte die Beschreibung: „Sie ist eine starke Heldin, die aufbricht, um zurückzuholen, was ihr Volk vor langer Zeit verloren hat... Vaiana will die Welt retten - im wahrsten Sinne des Wortes -, obwohl sie so ziemlich als Einzige erkennt, dass diese Welt überhaupt gerettet werden muss.“ Über das Figurendesign sagt Bill Schwab, dass Vaiana eine Action-Heldin sei: „Wir wollten ihr ein athletisches Aussehen verleihen. Wir gaben ihr eine schlanke, aber kräftige, skulpturale Figur, hohe Wangenknochen und eine ausgeprägte Oberlippe. Die Details für ein gelungenes Charakterdesign brachten uns richtig ins Schwitzen.“[11]

True-Life Adventures

In gewisser Weise geht die Entstehung der Filmreihe auf die Fotoaufnahmen zurück, welche der Künstler Maurice Day im Auftrag von Walt Disney in den späten 1930er Jahren von der Landschaft und Tierwelt in Maine machte. Diese dienten im Studio als Inspiration für Konzeptzeichnungen für den Film „Bambi“ (1942), für den auch zwei verwaiste Rehkitze als lebende Modelle ins Studio gebracht wurden.

1945 engagierte Walt Disney die beiden Naturfotografen Alfred und Elma Milotte, um in der Wildnis Alaskas zu drehen. Aus den Aufnahmen der Robben auf den Pribilof-Inseln entstand „Die Robbeninsel“ (Seal Island, 1948), welches die insgesamt 13teilige True-Life Adventures-Reihe einleitete, die zwischen 1948 und 1960 erschienen und die erste Kinoreihe von Naturdokumentationen überhaupt wurde.[12]

Zeitungscartoon-Reihe Walt Disneys Wunder des Lebens

Entdeckungsreisen im Reiche der Natur / Abenteuer der Natur

Die Schatzinsel

Die Schatzinsel hat mich schon als kleiner Junge fasziniert“, sagte Walt Disney über das Buch von Robert Louis Stevenson.[13] Den Klassiker hatte Disney bereits seit den 1930ern Jahren im Auge, konnte aber erst 1949 mit der Produktion anfangen.[14]

Viele der Arbeitsweisen von Disneys Zeichentrickfilmen wurden auch beim Live-Action-Film verwendet, darunter auch die Verwendung eines detaillierten Storyboards. Walt Disney verbrachte zusätzlich drei Monate mit dem Produktionsteam, um die Kamerabewegungen und -einstellungen festzulegen, ein Verfahren, welches heute als Pre-Viz weiter verbreitet ist.

Über 40 Matte-Paintings mussten von Peter Ellenshaw angefertigt werden, da der Großteil der Aufnahmen in den Denham-Studios in England gedreht wurden. Diese sorgten für die Illusion tropischer und maritimer Drehorte.[13]

Deep Canvas

Deep Canvas ist eine 3D-Zeichen- und Rendering-Technik, die per Computer CGI-Hintergründe erzeugt, die aussehen wie traditionell analoge Gemälde.[15]

Die Technik bescherte Eric Daniels, George Katanics, Tasso Lappas und Chris Springfield von den Disney-Studios 2003 einen Technical Achievement Award für die Entwicklung.[16]

Xerox-Verfahren‏‎


Während der fünfjährigen Arbeit an „Dornröschen“ wurde Ub Iwerks von Roy O. Disney kontaktiert, dass die Herstellung eines Zeichentrickfilms inzwischen zu teuer wäre, um sich zu rentieren, und ob Iwerks eine Idee käme, die Kosten zu senken.[17] Iwerks, der nach seiner Wiedereinstellung in den Disney-Studios für Spezialeffekte zuständig war, bekam Unterstützung von Art Director Ken Anderson. Anderson erfuhr nämlich 1957, dass das Fernseh-Produktionsstudio „Hurrell Productions“ einen Fotokopierer verwendete, um Fernsehwerbung mit Disney-Figuren zu erstellen.[18] Diesen Prozess heißt Xerographie (griechisch für „trocken schreiben“)[19] oder „Xerox-Verfahren“ (benannt nach dem Fotokopierer-Hersteller Xerox©, der wiederum nach der Xerografie benannt wurde).[20] Anderson war vom handgezeichneten Stil der Werbung inspiriert, und mit Roy Disneys Einverständnis kauften Iwerks und er einen Fotokopierer, um Kopien auf Animationsfolien zu testen.[17] 1959 gelang es Iwerks schließlich, durch ein fotografisches Verfahren xerografisches Pulver auf Zelluloseacetatbögen alias Animationsfolien zu übertragen.[21] Das Ergebnis sparte Zeit und Geld, dafür sahen die Linien nach kratzigen Konturen statt nach einer sauber getuschten Linie aus. Die Dynamik der Originalzeichnung konnte so aber erhalten bleiben.[22]

Einen Testfilm führte Iwerks insgeheim Walt Disney vor, nur um ihn danach das kostensparende System zu erklären. Disney ermunterte Iwerks, das System weiter auszuarbeiten, und mit den Fotokopierer-Herstellern Xerox gelang es Iwerks schließlich, das Experiment in drei Xerox-Verfahrens-Räumen weiter auszuarbeiten.[17] Anderson zeigte das Ergebnis währenddessen den begeisterten Animationszeichner, wie Frank Thomas und Ollie Johnston erklärten: „Das Ergebnis war wenig feinfühlig, und eine leichte Linie konnte ganz wegfallen, aber die Zeichnung des Animators war da - stark und unwiderruflich in den schwärzesten Linien.“ („There was very little delicacy in the result, and a light line was apt to drop out entirely, but the animator’s drawing was there—strong and irrevocable in the blackest of lines.“[21]

Im Mai 1958 schrieb der Leiter der Animationsabteilung Ken Peterson an Walt Disney: „Ken Anderson macht einige sehr interessante Experimente mit einem neuen Stil für den Hintergrund und das Layout dieses Films. Alle sind sehr begeistert von den Möglichkeiten.“ („Ken Anderson is making some very interesting experiments on a new style of background and layout handling for this picture. Everyone is very enthusiastic about the possibilities.“)[21] Anderson zeigte den Trickfilmzeichnern und Walt Disney einen Animationstest mit dem neuen Verfahren. Disney kritisierte den Zeichenstil, bei dem sich Anderson vom britischen Cartoonisten Ronald Searle inspirieren ließ, segnete aber das Verfahren ab: „Ja, ja, Sie können so viel herumalbern, wie Sie wollen.“ („Ah, yeah, yeah, you can fool around all you want to.“)[23] Das erste Mal testete Iwerks den Prozess das erste Mal für den Dornenwald in „Dornröschen“,[24] danach wurde die Verwendung des Xerox-Verfahren‏‎s auf den Cartoon „Goliath II“ ausgeweitet.[22]

Finanziell war „Dornröschen“ enttäuschend, weshalb Walt Disney widerwillig überlegte, die Zeichentrick-Abteilung zu schließen.[25] Doch für das darauf folgende Disney-Meisterwerk101 Dalmatiner“ konnte Disney die Kosten durch das Xerox-Verfahren‏‎ erheblich geringer halten. Chuck Jones vermutet, dass der Film durch das Verfahren nur etwa die Hälfte von dem kostete, was er mit einer kompletten Animation gekostet hätte.[26]

In „Goliath II“ wurden nur die Figuren mit dem Xerox-Verfahren animiert, die Hintergründe wurden weiterhin gemalt. Für „101 Dalmatiner“ wollte Art Director Ken Anderson nun einen Schritt weiter gehen und auch den Hintergrund einen xenografischen Stil geben, damit der ganze Film einen einheitlichen Look hat. Dazu wandte er sich an den Farbstylisten Walt Peregoy und den Layouter Ernie Nordli, welche die Hintergrund-Skizzen auf separate Animationsfolien kopierten. So konnten sie für die Hintergründe ebenfalls Folienfarben verwenden, die vorher nur den animierten Teilen der Filme zugeordnet wurden. In einem Interview von 1992 erklärt Peregoy seine Herangehensweise: „Ich malte absichtlich in dem Bewusstsein, dass es nicht notwendig war, [...] einen Türknauf, eine Glasscherbe oder einen Baum darzustellen. In 101 Dalmatiner hat der Hintergrundmaler den Hintergrund nicht großartig dargestellt.“ („I painted deliberately with the awareness that it was not necessary to go in and render […] a doorknob, or a piece of glass, or a tree. In One Hundred and One Dalmatians, the background painter did not highly render the background.“)[21]


Walt Disney gefiel der skizzenhafte Stil von „101 Dalmatiner“ nicht und schimpfte, dass die fantasievollen Malereien wie in „Dornröschen“ nun einem Gekritzel wichen.[17] Disney bevorzugte einen realistischeren Stil ohne viele Striche. Seinen Unmut ließ er Anderson spüren:„Wie auch immer, am Ende waren alle zufrieden, außer Walt. Walt hasste die Art und Weise, wie ich den Film gemacht hatte. Er hasste es einfach [...] Er nahm mir die Regie ab. ‚Woolie wird das von nun an alles machen‘, brummte er. Ich war verletzt. Ich stolperte weiter zu anderen Arbeiten.“ („Anyway, everyone was eventually happy except Walt. Walt hated the way I had done the film. Just hated it […] He took me off direction. ‚Woolie will do all that from now on,‘ he grumbled. I was hurt. I stumbled along to other work.“)[21] Die Drohung wurde wahr: Woolie alias Wolfgang Reitherman, der schon bei „101 Dalmatiner“ Regie führte, behielt den Posten auch bei den folgenden Disney-Meisterwerken. Doch Andersons kostensparender Stil hat sich durchgesetzt und wurde auch bei vielen folgenden Trickfilmen des Studios verwendet.

Erst Ende 1966, zwei Wochen vor Walt Disneys Tod, hatte Anderson nach einem Gespräch mit Disney das Gefühl, dass dieser ihm „101 Dalmatiner“ verziehen hat: „Jahre später verließ Walt das Studio als kranker Mann [...] Ich war zufällig draußen auf dem Gelände und sah ihn. Er war geschrumpft. Er sah aus wie ein kleiner Mann [...] 'Schön, dich zu sehen', sagte ich. 'Schön, wieder hier zu sein, Ken [...] Es ist wunderbar', sagte er. Er schaute über das Studio, um zu sehen, was los war. So wie er mich ansah, wusste ich, dass er mir verzieh, dass ich Einhundertundeinen Dalmatiner so gemacht hatte, wie ich es tat. Ich weiß nicht, woher ich das weiß, aber ich wusste, dass er mir verzeiht.“ („Years later, Walt left the Studio as a sick man […] I happened to be out on the lot and saw him. He had shrunk. He looked like a little man […] ‘Sure good to see you,’ I said. ‘Sure good to be back, Ken […] It’s wonderful,’ he said. He was looking over the Studio to see what was going on. The way he looked at me, I knew he was forgiving me for making One Hundred and One Dalmatians the way I did. I don’t know how I know it but I knew he was forgiving me.“)[21]



Peter O. Chotjewitz und Renate Chotjewitz

Disney Character Voices International

Disney Character Voices International ist eine Tochtergesellschaft von The Walt Disney Company, welche für die Übersetzung und Synchronisation aller Disney-Produktionen zuständig ist.[27]

1988 bekam der Imagineer und Sprecher Les Perkins von Jeffrey Katzenberg und Roy E. Disney die Erlaubnis, die Abteilung Classic Character Voice Department (später Disney Character Voices) zu gründen, um die Sprecher der klassischen Disney-Charaktere zu vereinheitlichen und so die Konsistenz und Qualität zu sichern.[28] Roy E. Disney stimmte der Abteilungsgründung schnell zu: Da viele Sprecher die Figuren in verschiedenen Funktionen verkörperten, wäre es wichtig, die Integrität der Disney-Figuren zu bewahren:[29] „Durch das explosionsartige Wachstum des Unternehmens waren die Stimmen außer Kontrolle geraten. Als wir alle hörten, dass in verschiedenen Abteilungen die gleichen Schauspieler für dieselbe Figur eingesetzt wurden, dauerte es etwa 30 Sekunden, bis uns klar wurde, dass wir ein ernstes Problem hatten, das wir sofort angehen mussten.“ („With the explosive growth of the Company, the voices had gotten out of hand. When we all listened to the carious actors being used for the same character in different divisions, it took about 30 seconds to realize we had a serious problem that we had to get on right away.“)[28]

Im Januar 1988 wurde die Abteilung schließlich von Les Perkins gegründet,[30][31] der auch dessen Manager wurde, seit Oktober 1988 wurde er vom Talent-Koordinator (Talent Coordinator) Rick Dempsey unterstützt.[28] Beide arbeiteten vor ihrer Zeit bei Disney bereits für DiC Enterprises zusammen.[31] Der Sitz ihrer Abteilung ist im Animationsgebäude Old Animation Building in den Walt Disney Studios, Burbank.[31] Bis zum Januar 1989 wurden von Disney Character Voices 80 klassischen Figuren Sprecher zugeordnet und 250 Produktionen plus ausländischen Synchronfassungen betreut.[28] Als erste Stamm-Stimmbesetzung einer klassischen Disneyfigur wurde Wayne Allwine 1988 als Stimme von Micky Maus auserkoren.[32] Alle ausgewählten Sprecher wurden von Roy E. Disney als offizielle Stimmen anerkannt.[28] „Wayne wurde schließlich die offizielle Stimme von Mickey in der gesamten Branche“, so Perkins nach Waynes Tod. „Zum ersten Mal seit Jahrzehnten hatte Mickey eine einheitliche Stimme und Persönlichkeit für das gesamte Unternehmen - Spielzeug, Schallplatten, Themenparks, alles.“ („Wayne finally became the official voice of Mickey across the board. For the first time in decades Mickey had one consistent voice and personality though out the company – toys, records, theme parks, everything.“)[30]

Perkins überarbeitet zudem Dialog-Skripte der Figuren, indem er zum Beispiel Goofys „Ahijak“ (A-hyuck) und „Donnerwetter“ (Gawrsh) oder Mickys Swell in ihre Dialoge setzt. Donalds Texte erweisen sich als etwas schwieriger. Vor der Abteilungsgründung wurden die Skript-Texte vor den Aufnahmen immer von denselben drei Autoren in Zusammenarbeit mit Clarence Nash überarbeitet.[28] Doch Perkins und sein Team behandeln nicht nur die US-amerikanischen Zeichentrick-Stimmen, sondern auch die internationalen Synchronsprecher der animierten und Live-Action-Figuren. Dabei müsse die ausländische Synchronstimme der Originalstimme entweder im Stimm-Spektrum oder im Schauspiel ähneln.

In einem Interview von 2015 nennt Rick Dempsey, inzwischen Vizepräsident von Disney Character Voices International, die deutsche Singstimme von Rapunzel und Anna als Beispiel, Pia Allgaier. Ihre Stimme passe vom Umfang ideal zu Kristen Bells Anna, hebt sich aber durch ihren eher volkstümlichen, rebellischen Gesang als Rapunzel von der Originalsprecherin Mandy Moore ab. Als Erklärung sagt Dempsey: „Ist es wichtiger, dass sie genau zu Mandy Moore passen? Oder ist es wichtiger, dass sie eine gute Persönlichkeit haben, eine starke Persönlichkeit für das deutsche Publikum, die zur Figur passt?...ihre Stimme ist vielleicht ein bisschen anders, aber ihre Persönlichkeit und ihre Starpower kamen beim deutschen Publikum wirklich gut an.“ („[I]s it more important to have them match Mandy Moore exactly? Or is it more important to to have a good personality, strong personality for the German audience that fits the character?…their voice might be a little different, but their personality and their star power really resonated with the German audience.“) Ein weiteres Beispiel für Starpower sind Phil Collins' Lieder für „Tarzan“, welche er auch in der italienischen, französischen, spanischen und deutschen Synchronfassung auf der jeweiligen Sprache sang.[31] Auch Disneyfiguren werden manchmal von Stars gesprochen, zum Beispiel Ricky Martin als Hercules in der Lateinamerikanisch-Spanischen Synchronfassung. Dennoch garantiert die Starpower nicht einen Platz als Sprecher, erklärte Dempsey 2016: „Wir suchen nach bekannten lokalen Talenten, aber wir bemühen uns sehr darum, nicht irgendjemanden zu besetzen. Unsere Filme leben 100 Jahre oder länger, also müssen wir sicherstellen, dass die Leute, die wir besetzen, wirklich das richtige Talent für die Figur sind.“ („We’ll find local talent who are known, but we make a very specific effort not to cast just anybody. Our films live for 100 years or more, so we need to make sure that the people we cast are truly the right talent for the character.“)[33]

In einer Präsentation zur D23 Expo 2019 wurde das dreißigste Jubiläum von Disney Character Voices gefeiert. Corey Burton, der selbst Sprecher zahlloser Rollen ist, gab die Moderation an Rick Dempsey ab, dem Senior Vice President von Disney Character Voices. Als ersten Gast holte Dempsey Les Perkins auf die Bühne, welcher die frühe Geschichte der Abteilung seit ihrer Gründung 1989 erzählte sowie die verschiedenen Micky-Sprecher seit dessen Erfindung aufzählte. Nach einem Videoclip der verstorbenen Micky- und Minnie-Sprecher Wayne Allwine und Russi Taylor hieß Dempsey die Sprecher Bret Iwan, Bill Farmer und Tony Anselmo willkommen, die damaligen Stimmen für Micky, Goofy und Donald. Nach einer Fragerunde führten die drei zusammen mit Jim Cummings als Kater Karlo einen kleinen Sketch auf, nach dem Corey Burton Cummings noch etwas interviewte. Anthony Gonzalez, der Miguel in „Coco – Lebendiger als das Leben!“ sprach, sorgte mit „Remember Me“ für eine musikalische Pause. Danach interviewte Dempsey die vier Prinzessinnen-Sprecher und Disney Legends Anika Noni Rose, Linda Larkin, Paige O’Hara und Jodi Benson. Es folgte Ginnifer Goodwin, welche Judy Hopps in „Zoomania“ sprach, und Auli’i Cravalho schloss das Panel mit dem „Vaiana“-Lied „How Far I’ll Go“ ab.[29]

Die Abteilung kümmert sich um die Übersetzung der Disney-Werke auf bis zu 45 Sprachen, egal ob diese dann auf der Sprache synchronisiert oder nur untertitelt werden.[33] Bei diesen Sprachen handelt es sich um:[34]

  • Arabisch
  • Bulgarisch
  • Chinesisch (Kantonesisch-Hongkong)
  • Chinesisch (Mandarin-China)
  • Chinesisch (Mandarin-Taiwan)
  • Dänisch
  • Deutsch
  • Estnisch
  • Finnisch
  • Flämisch (belgisches Niederländisch)
  • Französisch (Frankreich)
  • Französisch (Kanada)
  • Griechisch
  • Hebräisch
  • Hindi
  • Indonesisch
  • Isländisch
  • Italienisch
  • Japanisch
  • Kasachisch
  • Katalanisch
  • Koreanisch
  • Kroatisch
  • Lettisch
  • Litauisch
  • Malaiisch
  • Niederländisch
  • Norwegisch
  • Polnisch
  • Portugiesisch (Brasilien)
  • Portugiesisch (Portugal)
  • Rumänisch
  • Russisch
  • Schwedisch
  • Serbisch
  • Slowakisch
  • Slowenisch
  • Spanisch (Lateinamerika)
  • Spanisch (Spanien)
  • Thailändisch
  • Tschechisch
  • Türkisch
  • Ukrainisch
  • Ungarisch
  • Vietnamesisch

Um die gesamte internationale Produktion fremdsprachiger Synchronisationen und untertitelter Versionen unter Kontrolle zu halten, richtete die Walt Disney Company ein zentralisiertes System ein, um Vorsprechen von Schauspielern aus der ganzen Welt abzuhalten. Für dieses Computersystem wurde die Walt Disney Company 2017 mit einem Technology and Engineering Emmy Award ausgezeichnet.[35] Dieses System wird inzwischen auch in anderen Firmen der Branche verwendet.[36]

  1. Wade Sampson (16.08.2006). „The Friz and the Diz“. mouseplanet.com
  2. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 1: Wo alles begann. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 23). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  3. 3,0 3,1 Eric Goldman (18.02.2016). „How Disney's Story Trust Helped Change Big Hero 6, Frozen, Wreck-It Ralph and More“. ign.com
  4. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 2: Woher kommen die Geschichten? In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 46). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  5. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 2: Woher kommen die Geschichten? In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 48). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  6. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 80). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  7. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 2: Woher kommen die Geschichten? In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 49). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  8. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 81). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  9. 9,0 9,1 9,2 Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 3: Die Illusion des Lebens. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 61). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  10. 10,0 10,1 Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 2: Woher kommen die Geschichten? In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 29f). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  11. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 3: Die Illusion des Lebens. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 64f). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  12. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 79f). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  13. 13,0 13,1 Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 81). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  14. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 47). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  15. Baxter, J./Steele, B. (20.10.2023). Kapitel 4: Abenteuer- und Entdeckergeist. In Die Disney-Geschichte - 100 Years of Wonder (P. Sparrer, Übers., S. 86). Hamburg: Carlsen Verlag GmbH
  16. „The 75th scientific & technical awards 2002 | 2003“. oscars.org
  17. 17,0 17,1 17,2 17,3 Joseph Titizian (18.02.2011). „Spots.....Spots......Spots“. altdisney.org
  18. Didier Ghez (2019). „They Drew as They Pleased Vol. 5: The Hidden Art of Disney's Early Renaissance“. Chronicle Books. ISBN 978-1-797-20410-9.
  19. „Xerographie“. spektrum.de
  20. „Xerox“. wikipedia.org
  21. 21,0 21,1 21,2 21,3 21,4 21,5 Parker Amoroso (21.03.2022). „The Making and Impact of One Hundred and One Dalmatians“. waltdisney.org
  22. 22,0 22,1 Christopher Finch (1973). „Chapter 10: Limited Animation“, in „The Art of Walt Disney: From Mickey Mouse to the Magic Kingdom“. Harry N. Abrams. ISBN 978-0-810-99007-4. S. 122. archive.org
  23. John Canemaker (1996). „Before the Animation Begins: The Art and Lives of Disney Inspirational Sketch Artists“. Hyperion Books. ISBN 978-0-786-86152-1. S. 177f
  24. Michael Barrier (1999). „Hollywood Cartoons: American Animation in Its Golden Age“. Oxford University Press. ISBN 978-0-1980-2079-0. S. 566–567. archive.org
  25. „Redefining the Line: The Making of One Hundred and One Dalmatians“. youtube.com Yt favicon.png
  26. Michael Barrier. „An Interview with Chuck Jones“. michaelbarrier.com (archiviert) Ursprünglich gedruckt in Funnyworld Nr. 13 (1971).
  27. „Disney Character Voices International“. wikipedia.org
  28. 28,0 28,1 28,2 28,3 28,4 28,5 10.02.1989. „The Classic Character Voice Department: A Welcome Sound“, in „Disney Newsreel“, Volume 18. imgur.com
  29. 29,0 29,1 Roger Rabbit (27.08.2019). „D23 Expo Offers Magical Celebration of Disney Character Voices 30th Anniversary“. dapsmagic.com
  30. 30,0 30,1 Scarlett Stahl (04.08.2009). „Wayne Allwine: A Celebration of Life“. laughingplace.com
  31. 31,0 31,1 31,2 31,3 Thomas Morrissey (02.03.2015). „Meet Rick Dempsey. [MagicClass]“. disneyexaminer.com
  32. „Wayne Allwine“. wikipedia.org
  33. 33,0 33,1 Beth Deitchman (16.12.2016). „Making Movie Magic in Any Language“. d23.com
  34. „Disney Character Voices International“. disney.fandom.com
  35. (31.10.2017). „The Walt Disney Company Receives 2017 Technology & Engineering Emmy Award“. emmys.com
  36. (27.09.2017). „69th Engineering Emmy Awards' Recipients Announced“. cgw.com