Mickys Neffen

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Mickys Neffen
Nervige Neffen; Der Zauberkünstler; Verregnete Verabredung; Ende mit Schrecken; Ins Wasser gefallen
Mickey’s Nephews
Erstveröffentlichung: 18.09.1932–06.11.1932
Entstehungsdatum: 1932
Storycode: ZM 002
Story: Floyd Gottfredson
Zeichnungen: Floyd Gottfredson
Tusche:

Ted Thwaites

Seiten: 8 Sonntagsseiten
Format: Zeitungsstrip
Deutsche Übersetzung: Fabian Gross
Deutsche Erstveröffentlichung: Floyd Gottfredson Library Spezial 1
Weiterführendes
Liste der Fortsetzungsgeschichten von Floyd Gottfredson

Ind.PNG Infos zu Mickys Neffen

beim I.N.D.U.C.K.S.
Harry, der Hundefänger
Micky putzt ständig hinter seinen Neffen her... (© Egmont Ehapa)

Mickys Neffen (engl. Mickey’s Nephews, auf Deutsch auch Nervige Neffen; Der Zauberkünstler; Verregnete Verabredung; Ende mit Schrecken; Ins Wasser gefallen) ist eine von Floyd Gottfredson getextete und gezeichnete sowie von Ted Thwaites getuschte Comicgeschichte aus dem Jahr 1932. Es handelt sich um die zweite längere Micky-Maus-Geschichte auf den farbigen Sonntagsseiten. Darüber hinaus feiern in dieser Geschichte gleich drei Figuren ihr Debüt: Mona Maus sowie ihre Kinder Mack und Muck.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Micky bekommt überraschend Besuch von seiner Schwester Mona Feldmaus, die ihn darum bittet, für ein paar Tage auf ihre Kinder Mack und Muck aufzupassen. Micky sagt zu. Er begleitet seine Neffen ins Haus, doch dort teilen sich die zwei rasch auf und Micky verliert den Überblick. Mack hat sich einen Pömpel genommen und benutzt ihn als Hüpfstange, um vor seinem Onkel wegzuhüpfen. Derweil verschwindet Muck in ein anderes Zimmer. Kurz darauf ist ein gewaltiges Krachen zu hören. Micky hört auf, hinter Mack herzulaufen und sieht stattdessen nach, was Muck anstellt. Der hat eine Vase zerbrochen, sich auf einen Hocker gestellt, einen Stift genommen und die Wand mit Gekritzel versehen. Jetzt ist er gerade dabei, Mickys bestes Bild zu beschmieren. Micky schreitet ein, doch als er Muck belehrt hat, sieht er, wie Mack Pluto und eine Schaufel als motorisiertes Surfboard benutzt. Nachdem er das unterbunden hat, geht es aber noch weiter. Während Micky weg war, hat Muck ein paar Gläser auf den Boden gestellt und spielt jetzt mit einer Kugel Kegelbahn. Die zerbrochenen Flaschen und Schüsseln darf Micky auffegen. Obwohl er auch das getan hat, hört er von oben schon wieder Krach. Im Schlafzimmer im ersten Stock spielen die beiden Kinder gemeinsam – und benutzen dabei einen Spiegel als Wippe! Micky packt die beiden am Kragen und folgt dem Rat, den Mona ihm gegeben hat: Sollten Mack und Muck nicht ruhig sein, kann man das durch Vorlesen ändern. Gleichwohl Micky dem Rat folgt, geht er lieber auf Nummer sicher und bindet die zwei an den Bettpfosten fest.

Auch in der nächsten Zeit verhalten sich Mack und Muck alles andere als ruhig. Da Micky sich aber nicht ständig um sie kümmern kann, bittet er die Kinder darum, dass sie sich alleine beschäftigen mögen. Dafür dürfen sie sogar mit Pluto spielen. Micky hält ein Nickerchen, wird aber bald wieder geweckt. Der Grund dafür ist Lärm, und der kann nur von Mack und Muck sein. Plötzlich schießen die beiden mit dem Geschirrwagen und Pluto an Micky vorbei. Der Mäuserich hat endgültig genug von der Herumtollerei und bindet Mack und Muck an eine Angelschnur. Dann legt er die Angel aus dem ersten Stock über die Fensterbank nach draußen. So können die Kinder draußen spielen, wohingegen Micky entspannen kann. Kurz darauf ist er wieder eingeschlafen. Allerdings zeigt sich bald ein Nachteil der Angel-Konstruktion: Als ein Feuerwehrauto an Mickys Garten und damit auch an seinen Neffen vorbeifährt, sind die so begeistert, dass sie Micky, der einen Fuß an den Griff der Angel gebunden hat, aus dem Fenster und dann über die Straße ziehen. Auf der Straße beobachtet eine Schar von Leuten das ungewöhnliche Spektakel.

Doch damit nicht genug – nicht nur am Tag, auch abends verlangen Mack und Muck von Micky volle Aufmerksamkeit. Sie wollen, dass er ihnen eine Gutenachtgeschichte vorliest. Micky entgegnet, dass er das nur machen würde, wenn es regnet und er deswegen nicht zu Minnie kann, denn eigentlich ist er mit ihr verabredet. Weil bisher das Wetter bisher gut ist, geht Micky davon aus, dass die Verabredung stattfindet und geht deswegen ins Badezimmer, um sich zu rasieren. Als er fast fertig ist, kommen Mack und Muck zu ihm. Sie nehmen ihn mit zum Fenster, um zu zeigen, dass es plötzlich doch regnet. Damit fällt die Verabredung aus und Micky kann eine Gutenachtgeschichte vorlesen. Die Kinder freuen sich und hüpfen ins Bett. Nach zwei Stunden Vorlesen sind sie eingeschlafen – auch Micky steht kurz davor. Das Lesen hat ihn angestrengt. Bevor er schlafen gehen will, muss Micky aber noch Pluto in seine Hundehütte nach draußen bringen. Pluto zögert, weil er nicht durch den strömenden Regen gehen möchte und sowieso lieber drinnen bleiben würde. Nachdem Pluto schließlich kommt und Micky die Haustür öffnet, sieht er eine Überraschung. Mack und Muck haben ein Schaukelpferd nach draußen gezogen, daran den Gartenschlauch befestigt und das Wasser angestellt. Micky saß also einem Schwindel auf, denn es hat gar nicht wirklich geregnet.

Mack und Muck wollen bespaßt werden. (© Egmont Ehapa)

Es bleibt unbekannt, wie Minnie auf Mickys Abwesenheit reagiert. Ein paar Tage später geht Micky mit Mack und Muck an den Hafen. Er unternimmt den Ausflug, um ein paar Fotos mit seiner neuen Kamera schießen zu können. Damit alles reibungslos klappt, bittet er Mack und Muck, brav zu sein. Aber schon als Micky die Kamera aufgestellt hat, spielen die beiden wieder damit. Obwohl sich Mack und Muck nicht so gut benehmen, kann Micky ihnen nicht böse sein. Er setzt sie an das Ende des Stegs, auf den sie gegangen sind. Da hat Micky eine Idee: Als Mack und Muck ins Wasser schauen und abgelenkt sind, schleicht sich Micky von hinten an sie heran und klaut deren Hüte. Weil er sie ganz schnell weggezogen hat, glauben die Kinder, dass ihre Hüte vom Wind ins Meer weggeblasen wurden. In Wirklichkeit hält Micky sie aber hinter seinem Rücken und steckt sie dann in seine Hose. Nun kann er geheimnisvolle Armbewegungen machen und so tun, als würde er einen Zauber kennen, der die Hüte zurückbrächte. Nach dem Aufsagen eines Spruchs zieht Micky sie wieder ganz schnell aus seiner Hose heraus – und Mack und Muck glauben tatsächlich, dass Micky zaubern kann. Micky kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Doch dann kommt das Unerwartete: Mack und Muck sind so überzeugt von Mickys Künsten, dass sie noch einen Zauber sehen wollen. Deswegen werfen sie die Kamera vom Steg! Micky springt sofort hinterher, während Mack und Muck sich fragen, warum.

Bisher war Micky so beschäftigt, dass er gar nicht dazu gekommen ist, etwas am Haus zu tun. Den heutigen Tag nimmt er sich Zeit, um den Hühnerstall zu streichen. Auch Mack und Muck interessieren sich dafür und fragen, ob sie helfen können. Micky lehnt das ab, weil er später mit ihnen zu Minnie gehen und sie davor nicht noch einmal baden möchte. Mack und Muck versuchen, mit Micky zu diskutieren, kommen aber auch damit nicht durch. Schließlich schickt Micky sie ins Haus. Kurz darauf kommen die beiden wieder herausgerannt und behaupten, es würde jemand mit Micky am Telefon sprechen wollen. Micky geht nach drinnen, doch es scheint gar keinen Anruf gegeben zu haben. Micky ist verwundert. Plötzlich kommt Pluto, der über und über mit Farbe bekleckert ist, herein. Er wird gefolgt von den Hühnern, die aus dem Hühnerstall entflohen sind und ebenfalls mit Farbe angemalt sind. Micky hat einen Verdacht, der sich bestätigt: Mack und Muck haben ihn abgelenkt, um mit den Farben Quatsch machen zu können. Draußen sieht Micky weitere bunt angemalte Tiere. Mack und Muck meinen, sie können ja doch helfen. Das sieht Micky anders – er befestigt die zwei nach einem Bad an der Wäscheleine und streicht dann alleine weiter.

Nachdem Micky den Hühnerstall gestrichen hat, ist die Treppe im Haus an der Reihe. Hierfür hat er sich einen besonderen Plan zurechtgelegt. Micky hat angefangen, die Treppe von unten nach oben zu streichen. So landet er im ersten Stock und alle können ins Bett gehen, ohne über die gestrichene Treppe gehen zu müssen. Am nächsten Morgen soll dann alles trocken sein. Auch Mack und Muck sind oben. Wieder zeigt sich, dass die Neffen besser nicht mit Farben in Kontakt kommen sollten. Beide haben ihre Hände in einen Farbeimer gehalten und wischen sie nun am Boden oder an der Wand ab. Micky beschließt deswegen, die Farbeimer auf der Kommode neben seinem Bett zu platzieren. Und um ganz sicherzugehen, stellt er einen leeren Eimer vor die gestrichene Treppe, sodass er hört, falls Mack und Muck sich nachts herunterschleichen wollen. Tatsächlich ist mitten in der Nacht Krach zu hören. Entgegen aller Erwartungen handelt es sich aber um Pluto, der versucht hat, zu Micky zu kommen. Dabei ist er die Treppe heraufgegangen, hat den Eimer am Ende umgestoßen und ist daraufhin rückwärts hinuntergepurzelt. Micky entschuldigt sich bei Pluto und lobt die Kinder, die bei dem Lärm ganz friedlich geschlafen haben. Friedlich? Von wegen. Während Micky sich um Pluto gekümmert hat, sind Mack und Muck in Mickys Schlafzimmer gegangen, haben die Farbeimer stibitzt und das Bett, den Boden sowie die Wand angemalt.

Minnie ist begeistert von Mickys Neffen. (© Egmont Ehapa)

Weil Minnie Mack und Muck bis jetzt noch gar nicht gesehen hat, hat Micky vereinbart, dass er Minnie heute mit ihnen einen Besuch abstatten will. Dafür zieht er die Kinder schick an, denn Minnie plant, ein paar Fotos zu machen. Micky geht mit Mack und Muck zu Minnie rüber, stellt sie vor und verabschiedet sich dann. Minnie sagt, die könne prima mit Kindern umgehen. Aber auch hier bestätigt sich das Bild, das Mack und Muck schon bei Micky von sich erzeugt haben. Noch als Mack Minnie sagt, wie er heißt, springt Muck zur Seite und spielt mit der Gardine schaukeln. Minnie versucht, den Überblick zu behalten, scheint aber überfordert. Muck hüpft von der Gardine zur Deckenlampe im Wohnzimmer. Mack ist derweil zur Waschmaschine gegangen, hat sich eine Flasche Waschmittel genommen und erzeugt Seifenblasen, die durchs ganze Haus fliegen. Minnie greift sich Mack, doch Muck ist wieder allein. Er nutzt die Gelegenheit, um einen Ventilator an der Deckenlampe zu montieren und sich ein Flugzeug zusammenzubauen. Minnie schnappt sich Mack, Muck und die Kamera und geht nach draußen. Am Tag darauf geht Micky zum Fotogeschäft, um den entwickelten Film abzuholen. Das Foto zeigt zwar Mack und Muck, hält aber eine Überraschung bereit: Minnie hat die Neffen für das Foto an zwei Holzpflöcken festgebunden.

Eines anderen Morgens hat Micky Post von seiner Schwester Mona erhalten. Sie kündigt an, ihre Kinder heute abzuholen. Für Micky sind das die besten Neuigkeiten seit Monaten, da ihm Mack und Muck viel Arbeit gemacht haben. Er badet die beiden, damit sie sauber aussehen, sagt ihnen, dass sie behaupten sollen, sie seien brav gewesen, und rasiert sich anschließend. Als Micky damit fertig ist, wundert er sich, warum es so still im Haus ist. Mack und Muck haben seit 15 Minuten keinen Laut von sich gegeben, was bisher stets darauf hingewiesen hat, dass sie einen Streich aushecken. Doch die beiden sitzen still auf dem Sofa, als es endlich klingelt. Mona ist froh, ihre Kinder wiederzusehen, und dankt Micky für das Aufpassen. Nachdem die drei sich verabschiedet haben, freut sich Micky, dass Mack und Muck es einmal unterlassen konnten, alles auf den Kopf zu stellen. Micky ist seit Wochen zu nichts gekommen. Deswegen will er sich alte Klamotten anziehen und sich einen ganzen Tag ums Haus kümmern. Aber im Schrank sind keine Klamotten mehr! Wie sich herausstellt, waren Mack und Muck gar nicht brav, sondern haben den Hoftieren Mickys Klamotten angezogen.

Hintergrund[Bearbeiten]

Inspiration aus den Cartoons[Bearbeiten]

Mickys Neffen wurde von einem zeitgenössischen Disney-Cartoon inspiriert, wenn auch nur teilweise. In Mickys Alptraum (1932) findet sich eine Szene, in der Micky eine Traumvision von Hochzeitsglocken hegt. Im Cartoon wird sein Haus von einer Heerschar an nervigen kleinen Mäusekindern überrannt. Auf den Sonntagsseiten findet sich eine ähnliche Traumvision, die auf einen Vorschlag von Walt Disney übernommen wurde. Anstatt viele kleine Kinder zu übernehmen, nimmt Floyd Gottfredson nur zwei der Figuren, gibt ihnen eine eigene Persönlichkeit und schafft damit die Prototypen von Mack und Muck, wie wir sie heute kennen.[1]

Debüt von Mona Feldmaus, Mack und Muck[Bearbeiten]

Mickys Neffen ist vor allem wegen der Erstauftritte von Mona Feldmaus sowie deren Kindern Mack und Muck wichtig. Gerade Mack und Muck sind heute ein fester Teil des Maus-Universums und treten neben Micky, Minnie oder Goofy in zahlreichen Disney-Comics auf. Sie sind zwei der am meisten verwendeten Gottfredson-Figuren und werden auch nach Floyd Gottfredsons Karriere regelmäßig verwendet. In den Sonntagsseiten von 1932 sind sie jedoch charakterlich noch nicht wie heute geformt: Mack und Muck sind alles andere als brav und haben ihren Spaß damit, Micky und Minnie zu veralbern. Ihre zahlreichen Streiche funktionieren vor allem deswegen so gut, weil sie zu zweit sind und sich aufteilen können.


Im Gegensatz zu heute werden Mack und Muck nicht als Jugendliche, sondern eher als kleine Kinder dargestellt, die dem Anschein nach noch im Kindergartenalter sind. Nachdem sie in Mickys Neffen ihr Debüt gefeiert haben, werden sie zu einem festen Bestandteil der Sonntagsseiten. Sie ließen sich gut einsetzen, da sie dem Format der lustigen Sonntagsseiten entsprachen: Es gibt viele Gags, aber keine dramatischen, spannenden und düsteren Kriminalgeschichten wie in den parallel erscheinenden Tagesstrips. Damit lässt sich wohl auch erklären, warum sie erst relativ spät in den Tagesstrips auftauchten (siehe Unglückliche Urlauber, 1939). Dass sie es aber überhaupt schafften, vom einen ins andere Medium zu wechseln, und nach der Ära der Fortsetzungsgeschichten ab 1955 zu einem festen Bestandteil der Gottfredson-Strips wurden, zeigt, wie wichtig Mack und Muck als Neffen von Micky auch damals schon waren.

Mit der Zeit verschwand bei Gottfredson jedoch einer der beiden Neffen. Gemeinsam traten Mack und Muck zuletzt in der 1942 erschienenen Geschichte Kriegswichtige Arbeit auf, ab Der Lektrokasten (1943–1944) war Mack allein.[2]

Trivia[Bearbeiten]

  • In dieser Geschichte wird gezeigt, wie Micky sich rasiert – das ist normalerweise so gut wie nie zu sehen.
  • Sowohl diese Geschichte als auch die im Sommer 1932 erschienene Geschichte Harry, der Hundefänger sind von Gottfredson selbst geschrieben. Erst ab Anfang 1933 übernahm Ted Osborne das Texten für die Sonntagsseiten, also ab Kampf gegen die Viehdiebe.[1]

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Erster vollständiger Abdruck[Bearbeiten]

Abdrucke einzelner Sonntagsseiten[Bearbeiten]

  • Micky Maus 39/2002 (2002, Sonntagsseite vom 18.09.1932)
  • Micky Maus 07/2003 (2003, Sonntagsseite vom 09.10.1932)
  • Micky Maus 29/2003 (2003, Sonntagsseite vom 02.10.1932)
  • Micky Maus 41/2003 (2003, Sonntagsseite vom 06.11.1932)
  • Micky Maus 02/2020 (2020, Sonntagsseite vom 02.10.1932)
  • Walt Disney’s Mickey Mouse – Die ultimative Chronik (2020, Sonntagsseite vom 18.09.1932)

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 J. B. Kaufman: Immer wieder sonntags. Floyd Gottfredson Library Spezial 1, Egmont Ehapa Media, Berlin 2023, S. 12;
  2. Inducks: Auftritte von Mack und Muck bei Floyd Gottfredson, sortiert nach Erscheinungsjahr.