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Der letzte Herr von Eldorado

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Der letzte Herr von Eldorado
Das Geheimnis von Eldorado
The Last Lord Of Eldorado
Erstveröffentlichung: 1998
Entstehungsdatum: 1996
Storycode: D 96066
Story: Don Rosa
Zeichnungen: Don Rosa
Seiten: 30
Deutsche Übersetzung: Peter Daibenzeiher, Jano Rohleder
Deutsche Erstveröffentlichung: Micky Maus Magazin 22/1998
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Don Rosa

Ind.PNG Infos zu Der letzte Herr von Eldorado

beim I.N.D.U.C.K.S.

Der letzte Herr von Eldorado (auch Das Geheimnis von Eldorado, im Original The Last Lord Of Eldorado) ist eine Comicgeschichte von Don Rosa aus dem Jahr 1998. Dabei handelt es sich sowohl um eine Fortsetzung zu Jagd nach der roten Magenta von Carl Barks als auch von Unter Haien und Der Sohn der Sonne von Don Rosa selbst. Die Ducks folgen darin den historischen Spuren dreier Eroberer Südamerikas, die vor vierhundert Jahren einen geheimen Vertrag über die Entdeckung Eldorados abschlossen, dessen goldene Schätze sowohl Onkel Dagobert als auch sein ewiger Rivale Mac Moneysac wiederfinden wollen.

Figuren[Bearbeiten]

Handlung[Bearbeiten]

Die Schatzkarte von Käptn Melian (© Egmont Ehapa)

Unter dem Kommando ihres Kapitäns Onkel Dagobert sind Donald Duck sowie Tick, Trick und Track auf einer Segelyacht unterwegs in der Karibik, um nach untergegangenen Wracks und deren verlorenen Schätzen zu suchen. Gerade haben die Ducks einen Haufen an zusammenhaftenden Silbermünzen gefunden, an den Onkel Dagobert nicht so recht Freude zu haben scheint, da er das Verlangen verspürt, wieder auf eine Schatzsuche nach Gold zu gehen.

Beim nächsten Tauchgang entdeckt Donald das gesunkene Wrack des Passagierschiffes „Dukatenesel“, das von Südamerika aus unterwegs nach Hamburg war. Er findet eine goldene Plakette, in die Schriftzeichen in altdeutscher Frakturschrift eingraviert sind. Nach einer kleinen Auseinandersetzung mit einem Hai kann Onkel Dagobert die Plakette übersetzen, die auf die vertraglich gesicherte Errichtung einer Bank der Welser hindeutet.

Tauchgang (© Egmont Ehapa)
Hartnäckiger Verfolger (© Egmont Ehapa)

Onkel Dagobert, Donald und die Jungs reisen nach Deutschland, um in Nürnberg bei einer Beteiligungsgesellschaft mehr über diese ominöse Welser Bank von Augsburg in Erfahrung zu bringen. Der Direktor der Gesellschaft kennt zwar weitere Einzelheiten, hält die Bank jedoch für wertlos und verkauft sie schließlich für 1.000 Dollar an Onkel Dagobert, der nun der neue Eigentümer besagter Bank ist. Telefonisch informiert Direktor Kompa den Konzernchef über das in seinen Augen gute Geschäft. Am anderen Ende der Leitung reagiert Mac Moneysac entsetzt und trägt seinem Angestellten auf, die Übergabe der verbleibenden Dokumente bis zu seiner Ankunft zu verzögern.

Der geheime Vertrag der Eroberer (© Egmont Ehapa)

Am nächsten Tag untersuchen die Ducks in einer Nürnberger Bierstube die historischen Unterlagen der Welser Bank, zu denen insbesondere die vom Statthalter des spanischen Königs besiegelte Gründungsurkunde der Bank gehört. Zu den Einlagen der Bank zählen die Besitzrechte der Stadt Omagua. Diese wurde von den „drei Herren“ Jiménez de Quesada, Nikolaus Federmann und Sebastián de Belalcázar gegründet. Die drei mächtigen Männer machten sich von verschiedenen Richtungen aus Kolumbien, Venezuela und Ecuador mit ihren Expeditionstruppen auf, um die Hochebene von Cundinamarca zu erreichen. Da alle drei ihre Besitzansprüche auf das Land und dessen Schätze erhoben, schlossen sie einen geheimen Vertrag und kehrten schließlich zu ihren Fürsten in die alte Welt zurück. Die Ausführungen von Tick, Trick und Track enden mit der Information aus dem Schlauen Buch, dass es sich bei Omagua um das indianische Wort für die Stadt aus Gold, also Eldorado, handelt. Die Ducks ahnen nicht, dass ihr Gespräch die ganze Zeit von Mac Moneysac belauscht wurde.

Spurensuche im Archiv (© Egmont Ehapa)

Um ihre Nachforschungen fortzusetzen und herauszufinden, was mit dem verloren gegangenen Vertrag geworden ist, besuchen Onkel Dagobert, Donald und Tick, Trick und Track das Kloster Santo Tomas in Bogotá. Hier soll sich der Nachlass von Quesada befinden, der als einziger nach Südamerika zurückkehrte und der Legende nach als reicher Mann starb. Im Kloster gelingt es Onkel Dagobert, die strenge Mutter Oberin davon zu überzeugen, in den Archiven des Klosters nach Hinweisen zu suchen, in dem er ihr die vor vierhundert Jahren gestohlene Goldplatte aus der „Dukatenesel“ überlässt. Tatsächlich stoßen Tick, Trick und Track auf das geschriebene Vermächtnis von Quesada, das jedoch von dem als Nonne verkleideten Mac Moneysac gestohlen wird. Unter Einsatz seines Lebens und nach einer waghalsigen Einlage auf einer alten Hängebrücke kann Donald das Buch wieder in den Besitz der Ducks bringen.

Infolgedessen können die Schatzsucher weitere Fakten über den beschlossenen Pakt der drei historischen Herren ergründen. Nun wissen sie, dass sie den „obersten der heiligen Seen“ erreichen müssen, wo das Gold von Eldorado schlummern soll.

Steil bergauf (© Egmont Ehapa)

Nach einem weiteren Intermezzo mit Mac Moneysac, der als Schatzkarten-verkaufender Touristenführer versucht, Onkel Dagoberts hinters Licht zu führen und ihn zum Rückkauf der Welser Bank zu bewegen, erklommen die Ducks in einem riesigen Lastkraftwagen die steilen Klippen der Cordillera Oriental in den Anden. Der in einem kleinen Hubschrauber angelangte Mac Moneysac löst mutwillig einen Steinschlag mit einem gigantischen Geröllfelsen aus, um die Entenhausener aufzuhalten. Abermals ist es an Donald, alle Beteiligten aus einer extrem gefährlichen Situation zu retten. Allerdings rutscht die Familie mitsamt der Ladefläche des Lastkraftwagens und dem sich darauf befindlichen tonnenschweren Bulldozer ins Tal hinab, wo sie unbeschadet in der Nähe eines sumpfigen Sees zum Stehen kommen.

Onkel Dagobert beginnt damit, in tagelanger Arbeit einen Abfluss auszubaggern und den See trocken zu legen. Die Fieselschweiflinge Tick, Trick und Track nutzen die Zeit, ihrem Onkel Donald vom verlorenen Volk der Chibchas und deren Bedeutung zu erzählen. Das fiese Spiel von Mac Moneysac scheint ein Ende gefunden zu haben, als Onkel Dagobert offenbart, dass er die Machenschaften seines Rivalen längst durchschaut hat. Nichtsdestotrotz bangt der reichste Mann darum, schlussendlich bloßgestellt zu sein, sollte er wider Erwarten das Gold von Eldorado nicht finden. Seine Sorge mobilisiert seine Kräfte und seine Hartnäckigkeit, in dem stinkenden Schlamm die Suche notfalls auch mit einer Schaufel fortzusetzen.

Die Trockenlegung des Sees (© Egmont Ehapa)

Derweil sind Tick, Trick und Track nicht mehr überzeugt davon, dass sie den richtigen See gefunden haben und klettern auf einen weiteren Krater vulkanischen Ursprunges. Sie entdecken nicht nur die Stelle in einem Hinkelstein, in dem sich ursprünglich die goldene Plakette der drei Vertragspartner befunden haben muss, sondern kommen hinter das Geheimnis des dicht bewachsenen Kraters. Bei diesem handelt es sich nämlich mitnichten um ein grünes Tal, sondern um einen im Laufe der Jahrhunderte überwucherten See aus fruchtbarem Schlamm. Bevor sie ihre Entdeckung an Onkel Dagobert weitertragen können, werden Tick, Trick und Track vom herumlungernden Mac Moneysac gefesselt und geknebelt.

Moneysac ist dem Verbleib des Schatzes ebenfalls auf die Spur gekommen und versucht letztmalig, in tragischer Manier die Bank der Welser von Onkel Dagobert abzukaufen, der angeblich gegen ein deutsches Bankengesetz verstoßen habe und nun ein Bußgeld in Milliardenhöhe fürchtet.

Zahlungsansprüche (© Egmont Ehapa)

Während sich die beiden Kontrahenten weiterhin streiten und um den neuen Verkaufspreis feilschen, bemerkt Donald das Verschwinden seiner drei Neffen und kann Tick, Trick und Track befreien, bevor der völlig untergrabene Hang in sich stürzt und alles unter sich begräbt. In letzter Sekunde unterzeichnete Mac Moneysac den ausgehandelten Kaufvertrag und ist nun wieder Eigentümer der Welser Bank. Der abgerutschte Hang offenbart nun, dass sich das Gold von Eldorado wie von Tick, Trick und Track vermutet unter dem bewaldeten Krater befunden hat. Es hat den Anschein, als würde Mac Moneysac als Inhaber der Welser Bank beim Anblick der vorkolumbianischen Schätze zuletzt Lachen. Jedoch erklärt Onkel Dagobert, dass Moneysac zwar die Bank besäße, er selbst aber am gleichen Tag des Kaufes die Landrechte aus dem Vermögen der Bank ausgegliedert habe.

Keine Rechnung ohne den Staat (© Egmont Ehapa)

Somit befinden sich die Schätze in Onkel Dagoberts Eigentum und wurden nur in Moneysacs Bank verwahrt – und das jahrhundertelang ohne Zinsen! Onkel Dagoberts Forderung nach den fälligen Zinsen würde Moneysac in den totalen Ruin treiben, da er Dagobert „das gesamte Geld der Welt“ schulde. Großzügigerweise würde sich Onkel Dagobert aber mit dem Inhalt von Moneysacs südafrikanischen Geldspeichers sowie eines lebenslangen Pfändungsrechts auf künftige Einnahmen zufriedengeben.

Am Ende der Geschichte tauchen zwei Männer in einem Geländewagen auf, die sich als Beamte der Steuerbehörde vorstellen und erläutern, dass sich die Welser Bank samt all ihrer Vermögensgegenstände wegen unbeglichener Steuerforderungen seit 1637 im Eigentum des kolumbianischen Staates befinden. Immerhin lassen die Beamten Onkel Dagobert die alte Besitzurkunde für seine Trophäensammlung. Überhaupt empfindet der jugendlich anmutende Onkel Dagobert ausreichend Genugtuung damit, seinem Rivalen Mac Moneysac wieder einmal ein Schnippchen geschlagen zu haben und ihn erneut bei einem Wettrennen um einen legendären Schatz überflügelt zu haben.

Hintergrund und Entstehungsgeschichte[Bearbeiten]

Erinnerungen an Eldorado (© Egmont Ehapa)

Diese Geschichte konzipierte Don Rosa zur Feier seines persönlichen Jubiläums im Jahr 1997, da er zu diesem Zeitpunkt vor genau zehn Jahren seine erste Onkel-Dagobert-Geschichte Der Sohn der Sonne anfertigte. Für Rosa lag es demnach nahe, eine weitere Abenteuergeschichte auszuarbeiten, in der Onkel Dagobert sowie seine Neffen erneut gegen den bösen Mac Moneysac ein Wettrennen um einen legendären Schatz beginnen, der in Südamerika verborgen lag. Dieses Mal sollte sich die Story um den wohl größten Schatz von ganz Amerika drehen, den Carl Barks nie zum Gegenstand einer Handlung gemacht hatte: Um Eldorado, die Stadt aus Gold.

Zwar hatte Barks Eldorado und den Goldenen Mann bereits in Jagd nach der roten Magenta verwendet und auf Donald Duck treffen lassen, jedoch verortete er die Stadt aus Gold in Britisch-Guayana an der Ostküste Südamerikas. Diesen Fauxpas verzieh ihm Rosa, da Barks den Verbleib des Schatzes in „Guyana“ vermutete und im 20. Jahrhundert noch nicht wissen konnte, dass damit der aus dem 16. Jahrhundert stammende historische Name für den größten Teil des oberen Drittels von Südamerika gemeint war. [1] Nach Rosas Interpretation stand das Auftauchen des Goldenes Mannes bei Barks nicht im Widerspruch mit dem Umstand, dass sich Eldorado in Kolumbien befinden müsse. Denn der Goldene Mann sei von den spanischen Konquistadoren vertrieben worden und sei nach Britisch-Guyana geflohen, wo er später Donald Duck und dessen Neffen erschien.

Die Pfade der Expeditionen (© Egmont Ehapa)

Eindrucksvoll recherchierte Don Rosa die historischen Hintergründe um Eldorado und die durchgeführten Expeditionen der der drei spanischen Eroberer, die aus unterschiedlichen geographischen Teilen Südamerikas ihre Posten verließen und nach Eldorado aufbrachen. Später bezeichnete Rosa die zugrundeliegenden Fakten aus den Nachforschungen über „die drei abtrünnigen Schatzjägerarmeen des Jahres 1539“ als die „erstaunlichste wahre Geschichte“, die ihm „jemals begegnet“ sei. Jedes Detail sei absolut authentisch, einschließlich des geheimen Abkommens zwischen diesen Armeen und der deutschen Bank der Welser. Zusätzlich recherchierte Rosa weitere Fakten, die über den Inhalt der Comic-Geschichte hinausgehen und bei denen es sich „um die Handlung eines Filmes“ handeln könne.

In seiner Geschichte behauptete Don Rosa, dass der sagenumwobene Schatz-See der Teusacásee sei, allerdings setzte sich bei Forschern die Theorie durch, dass der sich ganz in der Nähe befindliche Guatavita der gesuchte See sei, in dem sich das Gold von Eldorado befinde. Bereits mehrfach scheiterten Versuche, den See trockenzulegen, um das Gold zu bergen.

Don Rosa plante ursprünglich, Donalds Hund Bolivar in der Geschichte einzusetzen. Wie er auf die Frage eines Fans in DDSH 314 antwortete, hatte er Bolivar in seiner Kindheit überhaupt nicht gekannt und erst später die Barks-Comics mit dem Hund gelesen. Da Bolivar nicht in seiner Vorstellung des Duck-Universums, die er als Kind erworben hatte, existierte, konnte er den Hund nicht einfach so an der Seite Donalds auftauchen lassen. Dennoch wollte Rosa ihn gerne verwenden, da er ein großer Hundefreund ist. Also wollte er Bolivar extra für diese Geschichte wieder einführen und ihn Donald von der Hängebrücke retten lassen. Daraufhin hätten Donald und seine Neffen Bolivar adoptiert und ihn mit nach Entenhausen genommen. Die Redakteure bei Egmont lehnten diese Idee jedoch ab, da es in ihren Augen keinen Sinn machte, Bolivar erneut einzuführen. Don Rosa sollte schließlich in keinem seiner Comics den Hund verwenden.[2]

Bezüge[Bearbeiten]

Der letzte Herr von Eldorado ist laut Don Rosa gleich in doppelter Hinsicht eine Fortsetzung: Einerseits basiert sie wesentlich auf dem Treffen von Donald Duck und dem Goldenen Mann in Jagd nach der roten Magenta von Carl Barks, andererseits wird auf seiner eigenen Geschichte Unter Haien aufgebaut, an dessen Ende Onkel Dagobert im Besitz einer Karte aller versunkenen Schiffe in der Karibik ist.

Des Weiteren enthält die Story Anspielungen auf Das Gold der Inkas und Die sieben Städte von Cibola von Carl Barks sowie auf Don Rosas erste Disney-Geschichte Der Sohn der Sonne, deren zehnjähriges Jubiläum Rosa beging.

Bezüge zu Geschichten von Carl Barks[Bearbeiten]

Der Goldene Mann bei Carl Barks © Egmont Ehapa
  • Die Geschichte baut auf Jagd nach der roten Magenta von Carl Barks auf, die im Deutschen in der dem diffus hispanoamerikanischen Staat „Carambia“ spielt und sich im englischen Original auf Britisch-Guyana lokalisieren lässt. Dort suchen Donald und Tick, Trick und Track eigentlich eine seltene Briefmarke, lernen aber den alten Greis Carlos kennen, dessen Vater einst von Eldorado-Indianern entführt worden sei und der Eldorado, den Goldenen Mann, gesehen habe. Auch Carlos habe den Goldenen Mann einmal von Weitem erspäht. Die Entenhausener stoßen im Urwald auf eine Tempelanlage, wo sie vom Goldenen Mann und seinen Indianern ertappt und gefangen genommen werden. Indem sie den Goldenen Mann mit Silberfarbe anmalen und sich damit die Gunst der Indianer sichern, können Donald und die Jungs entkommen, doch nicht ohne die goldene Sonntagshose des Goldenen Mannes mitgehen zu lassen.
  • Onkel Dagoberts Bergungsyacht trägt den Namen „Goldene Gans III“, nachdem sowohl die „Goldene Gans“ in Barks‘ 13 Trillionen als auch die „Goldene Gans II“ in Rosas Unter Haien auf den Meeresgrund gesunken waren.
  • Moneysac beißt wütend in seine Baskenmütze, als er begreift, dass der Schatz von Eldorado Onkel Dagobert gehört. Die Mütze bleibt bis zum Ende beschädigt und ausgefranst. Bereits in Der reichste Mann der Welt von Carl Barks biss Mac Moneysac in eine Kopfbedeckung, nur war es in dem Fall Dagoberts Zylinder.
  • Bereits in Im Land der viereckigen Eier verkleidete sich Moneysac mit einem gemusterten Poncho als einheimischer Südamerikaner, um die Ducks auf eine falsche Fährte zu locken.
  • Das Panel, in dem Moneysac hastig aus seinem afrikanischen Geldspeicher im Tal des Limpopo eilt und an einem überraschten Gärtner vorbeirennt, stammt aus Der zweitreichste Mann der Welt. Bei den Auseinandersetzungen zwischen den beiden reichen Männern griff Don Rosa auf Gesten und Mimiken aus den vorherigen heftigen Streitgesprächen der Widersacher bei Barks zurück.
  • Im Gespräch mit dem echten Touristen-Guide, der gefälschte Schatzkarten verkauft, bemerkt Onkel Dagobert trocken, dass er sowohl nach den Sieben Städten von Cibola als auch nach dem Gold der Inkas gesucht habe, was auf die beiden klassischen Abenteuergeschichten von Barks anspielt. Donald nimmt Bezug zu dem Goldenen Mann, dem er in Britisch-Guyana in Die Jagd nach der roten Magenta begegnete. Onkel Dagobert wundert sich zweimal, woher Donald den Ort kennt, wohin der Goldene Mann geflohen ist.
Sticheleien (© Egmont Ehapa)

Bezüge zu Geschichten von Don Rosa[Bearbeiten]

  • Zu Beginn des Abenteuers erzählt Donald, aus dem noch immer kein waschechter Matrose geworden ist, kurz anhand zweier recycelter Panels die Erlebnisse aus Don Rosas Unter Haien nach. Der Leser erfährt dadurch, wie die Ducks in den Besitz einer fotografierten Karte kommen konnten, die genaue Angaben dazu enthält, wo im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Schiffe im Karibischen Meer gesunken sind. Mit der Karte und modernem Bergungsgerät sei es nun ein Leichtes, an die Fracht der Wracks zu kommen. Onkel Dagobert schimpft mit Donald, der kein „Zusammenfassungskasten in einem albernen Comicheft“ sei.
  • In den Dialogen mit Moneysac geht Onkel Dagobert immer wieder auf dessen harte Niederlage bei der Jagd nach dem Schatz von Manco Capac in Der Sohn der Sonne ein. Dagobert scheint diesen Triumph voll auskosten und seinen Rivalen demütigen zu wollen. Die Pointe am Schluss der Geschichte bezieht sich ebenfalls auf diesen Rückschlag Moneysacs.

Vorlage aus den Pertwillaby Papers[Bearbeiten]

Komplizierte Berechnungen (© Egmont Ehapa)
Wiederverwendete Szenen (© Egmont Ehapa)

Für die Szene, in der Donald sich verzweifelt an den letzten Seilen einer eingestürzten Hängebrücke klammert, griff Don Rosa auf eine fast identische Sequenz zurück, die er 1973 für die Zeitung seines Colleges anfertigte. Bereits in der Pertwillaby Papers-Fassung von Der Sohn der Sonne mit dem Titel „Lost in (Alternate Section) of the Andes“, als Rosa als Fan-Cartoonist tätig war, tauchten Plot-Elemente in den Episoden 102 bis 104 auf, die er für sein Duck-Abenteuer recycelte.

„Die Berechnungen, die die Neffen anstellen, stammen ebenfalls aus diesem Comicstrip und waren entstanden, als ich noch Bauingenieurwesen studierte und täglich mit solchen physikalischen Problemen zu tun hatte.“[1] In den Pertwillaby Papers ist es allerdings der Held Lancelot selbst, der in Sekundenbruchteilen die Kraft und den Punkt des Aufschlages mit der Felswand berechnet.

Folgende Szenen sind nahezu identisch:

  • Die Szene, in der Donald sich an den Enden des Eils festhält (Seite 12, Panel 1) und Onkel Dagobert auf dem Seil läuft (Seite 12, Panel 2 - 4), entstammen aus Episode 102.
  • Die Szene, in der die mathematischen Berechnungen zu sehen sind (Seite 12, Panel 8) und das Seil reißt (Seite 12, Panel 9), entstammen aus Episode 103.
  • Die Szene, in der Donald auf die Felswand zurast (Seite 12, Panel 10) und auf das Lama trifft (Seite 13, Panel 2), entstammen aus Episode 104.

Bezüge aus Film und Literatur[Bearbeiten]

Anspielung auf den gleichnamigen Film (© Egmont Ehapa)

Der Laster, mit dem die Ducks auf einer schmalen Passstraße in den Anden unterwegs sind, entnahm Don Rosa dem Film Der Lohn der Angst[3] (Le saleire de la peur) von George Clouzot. Donald zitiert den Titel des Films im zweiten Panel von Seite 16. Zu erkennen ist das Fahrzeug an dem Logo mit den Buchstaben „SOC“ auf der Kabinentür der Fahrerseite.

Moneysac ohne Verkleidung (© Egmont Ehapa)

D.U.C.K.-Widmung und Hidden Mickey[Bearbeiten]

Die D.U.C.K.-Widmung befindet sich in der unteren linken Ecke des Splashpanels und ist in den Wellen eingearbeitet, wobei vor allem der Buchstabe „K“ gut auszumachen ist.

In dieser Geschichte wurde (noch) kein Hidden Mickey entdeckt (auch nicht, wie sonst üblich, in den Gegenständen des Schatzes). Allerdings äußert Onkel Dagobert gegenüber seinem Kontrahenten Moneysac spöttisch, dass er ihn schon in der Kostümierung einer Micky Maus erwartet habe.

Die Ducks in Deutschland[Bearbeiten]

Die Ducks in Nürnberg (© Egmont Ehapa)

Diese Geschichte beinhaltet einen der wenigen Besuche der Entenhausener in Deutschland (ein anderes Mal sieht man sie in Die Botschaft der Säulen in München). Dabei bedient sich Rosa scherzhaft einiger deutscher Klischees und Stereotypen aus der Sicht eines durchschnittlichen US-Amerikaners.

Onkel Dagobert, Donald und Tick, Trick und Track reisen in die süddeutsche Großstadt Nürnberg. Don Rosa zeigt in der Silhouette der Stadt zwei Hochhäuser, von denen auf einem eine Flagge gehisst ist. Es kann sich dabei jedoch nicht um den bekannten Business Tower handeln, da dieser erst im Jahr 2000 fertiggestellt wurde.

Nach ihrem Abstecher beim Sitz der Beteiligungsgesellschaft schlendern die Ducks über den Nürnberger Hauptmarkt in der Sebalder Altstadt.[4] Einige Händler bieten an verschiedenen Ständen auf dem Wochenmarkt (Grüner Markt) ihre Waren feil. Im Hintergrund sieht man die Türme der Sebalduskirche sowie die Fassade des Nürnberger Rathauses. Die Darstellung der bunten Fachwerkhäuser orientiert sich an den realen Begebenheiten.

Um die historischen Unterlagen aus der Bank zu untersuchen, schlägt Onkel Dagobert vor, in einem Biergarten einzukehren. In der Übersetzung von Peter Daibenzeiher aus der Hall of Fame 16 heißt die Bierstube „Ottos Biergarten“, in den späteren deutschen Übersetzungen von Jano Rohleder gab es wie im englischen Original keinen Namenszusatz. Im Inneren stehen massive Tische aus Eichenholz. Auf Regalen an der Wand finden sich zahlreiche Bierkrüge und Humpen, sowohl Walzenkrüge als auch Keferloher aus Steingut. Während die Kinder nur Wasser trinken, lässt Donald sich bayrische Brezeln schmecken und hat ein Bierglas neben seinem Teller stehen, man sieht ihn allerdings nicht daraus trinken.

Leichte Kost und schwerer Schock(© Egmont Ehapa)

Dagegen hat ein bärtiger Gast ebenfalls Bier und Brezeln bestellt. Als Donald nach der Bedienung ruft, spricht der Mann in einem Mischmasch aus deutsch und englisch: „Sorry, mein Herr, the Waitress has also fainted! Vas ist los mit der Pretzels?“. Einen Moment später, als sowohl die Ducks als auch der sich als Bedienung verkleidete Moneysac nach Bogota aufbrechen wollen, erwidert der Mann: „Das ist gut, Fraulein, but could you get some fresh Pretzels before you go?“.

In beiden deutschen Übersetzungen spricht der bärtige Bierstubenbesucher mit fränkischem Dialekt. Hierbei gibt es keinerlei Veränderungen zu beobachten (siehe Vergleich der deutschen Übersetzungen).

Brez′n (© Egmont Ehapa)

In der Szene, in welcher Onkel Dagobert beginnt, aus den Unterlagen vorzulesen, freut sich Donald mit den Worten „The Plot thickens!“, woraufhin ein Neffe einen Vergleich zu deutschem Senf zieht: „Like Düsseldorf Mustard!“ Diese Anspielung auf den bekannten Düsseldorfer Mostert fehlt in der deutschen Übersetzung gänzlich.

Das versunkene Passagierschiff, mit dem ein Spion der Welser Bank von Südamerika aus nach Deutschland zurückkehren wollte, wurde von Don Rosa auf den Namen „Dukatenesel“ getauft. Dieser Begriff bedeutet im deutschen Sprachgebrauch, dass man mit endlichen Mitteln nicht zu unendlichen Mengen Geld kommen kann bzw. dass es unmöglich ist, in kürzester Zeit an Wohlstand zu kommen. Das Wort geht zurück auf die erstmals verschriftliche Version des deutschen Märchens „Tischlein deck dich“ aus dem Märchenbuch der Gebrüder Grimm.[5] Darin gibt es tatsächlich einen Esel, der auf Wunsch in der Lage ist, Münzgeld in form von Dukaten zu koten. Der Name des Schiffes steht im klaren Gegensatz zu der menschenverachtenden Vorgehensweise der Welser Bank von Augsburg, die mit ihrer kolonialistischen Herrschaft im südamerikanischen Klein-Venedig relativ schnell zu großem Reichtum gelangte und alles Geld aus der Kolonie herauspresste.

Historische Hintergründe[Bearbeiten]

Dieser Abschnitt skizziert den Einfluss historischer Fakten auf Der letzte Herr von Eldorado.

Die Legende von Eldorado[Bearbeiten]

Bei der Legende von Eldorado handelt es sich um einen modernen Mythos, dessen Ursprünge auf die Zeit der Eroberung Südamerikas durch europäische Konquistadoren im 16. Jahrhundert zurückgehen. Vor allem die Spanier gierten, nachdem sie das Reich der Inkas ohne größeren Widerstand erobert und dessen Schätze ausgebeutet hatten, nach noch mehr Gold und schnellem Reichtum. Angesichts der schieren Menge an Inkagold lag es für sie nahe, dass es im Inneren des unerforschten Kontinents weitere Kulturen geben müsse, die Gold im Überfluss besäßen. Schnell setzte sich das Gerücht einer sagenumwobenen Stadt durch, die gänzlich aus Gold gebaut war und deren Häuser goldene Dächer hätten. Nichtsdestotrotz hält sich bis heute die Sage vom verlorenen goldenen Land Eldorado, die in der Popkultur immer wieder in Büchern, Filmen und anderen Erscheinungsformen aufgegriffen wurde. [6]

Laguna de Guatavita[Bearbeiten]

Der Goldsee im Comic (© Egmont Ehapa)

Die Laguna de Guatavita (Lagune von Guatavita) ist ein kleiner Bergsee nordöstlich von Bogotá. Der See mit einer Fläche von 19,8 ha liegt in über 3000 m Höhe im Bergland von Cundinamarca auf dem Gebiet der Gemeinde Sesquilé. Die Chibcha-Indianer verehrten ihn als den wichtigsten ihrer fünf heiligen Seen. Der See wurde aufgrund des Eldorado-Mythos berühmt und war bereits Ziel mehrerer Expeditionen, die nach dem Schatz suchten.[7]

Mehrere Versuche, den See trockenzulegen und mutmaßliche Schätze zu bergen, scheiterten:

  • Schon im Jahr 1545 schöpften Hernán Perez de Quesada, der Bruder von Gonzalo Jiménez de Quesada, und der Spanier Lázaro Fonte in drei Monaten Wasser mit Kürbisschalen während der Trockenzeit ab. Tatsächlich fanden sie Goldgegenstände und Münzen im Wert von 3.000 bis 4.000 Pesos.
  • Im Jahr 1580 versuchte der spanische Kaufmann Antonio de Sepúlveda, mit ca. 8.000 Indianern das Wasser des Sees abzuleiten und das Ufer „aufzuschneiden“. Doch infolgedessen stürzten die Wände des Grabens ein und blockierten den Abflusskanal, wobei mehrere hundert Menschen ums Leben kamen. Einige Wertgegenstände und Smaragde wurden jedoch geborgen.
  • In den 1820er Jahren wagte José Ignacio Paris, ein Freund von Simón Bolívar, ebenfalls einen Versuch, einen Abfluss für den See anzulegen, doch das Projekt war wegen fehlender Mittel zum Scheitern verurteilt.
  • Erst 1898 gelang es dem britischen Unternehmer Hartley Knowls tatschlich, das Wasser durch einen Tunnel vollständig abzulassen. Allerdings konnte der freigelegte Seeboden wegen der dicken und zähen Schlammschicht nicht betreten werden, die in den folgenden Tagen durch die Sonneneinstrahlung schlagartig erhärtete. Durch den verstopften Tunnel füllte sich der See wieder mit Wasser. Der Brite barg einige Objekte im Wert von ca. 500 Pfund.

Schließlich erklärte die kolumbianische Regierung den Bergsee Guatavita 1965 zu einem nationalen Erbe und beendete damit alle Versuche, den See trockenzulegen.[1]

Personen und Personengruppen[Bearbeiten]

Der Goldene Mann bei Rosa (Rückblende) (© Egmont Ehapa)

Vor allem die Rollen der in der Comicgeschichte auftauchenden Eroberer wird heute kontrovers diskutiert.

Der goldene Mann[Bearbeiten]

Entgegen der gefestigten Meinung handelte es sich bei El Dorado wohl nicht um eine Stadt, sondern um eine Person (span. El Dorado meint der Goldene), nämlich den Herrscher und/oder spirituellen Anführer einer geheimnisvollen Kultur, dessen Körper von seinen Anhängern mit Goldstaub bedeckt wurde. Diese Annahme verfolgte Carl Barks in Jagd nach der roten Magenta weiter (siehe Bezüge zu Geschichten von Carl Barks).

Chibcha-Indianer[Bearbeiten]

Geschichte der Chibchas (© Egmont Ehapa)

Die Chibcha waren ein indigenes Volk in Südamerika, die sich aus den Gruppen der Muisca, Guane, Lache und Chitarero zusammensetzten. Sie lebten in den Anden und zum Teil am Río Magdalena in der Nähe der heutigen kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Früher siedelten sie auch im Gebiet des heutigen Panama und auf der östlichen Andenkordillere Kolumbiens. Sie ähnelten in kultureller Hinsicht den Inkas und waren als geschickte Handwerker und Goldschmiede bekannt, vor allem für Schmuckstücke aus Blattgold mit Tier-Darstellungen.[8]

Aus Sicht der Duck-Forschung ein interessantes Detail: „Bis zur Zeit der spanischen Eroberung bestand der Brauch, die Regierungsmacht jeweils vom Onkel auf den Neffen zu übertragen. Der Amtsnachfolger musste somit der Sohn einer Schwester des verstorbenen Monarchen sein.“

Nachdem die spanischen Eroberer unter Gonzalo Jiménez de Quesada im Jahr 1536 auf die Chibchas trafen, verleibten sie nach militärischen und politischen Konflikten das Gebiet dem Reich von Karl V. ein und besiegelten damit den Untergang des Volkes.

„Aus einer Chibcha-Tradition ist der Eldorado-Mythos entsprungen, der die Spanier nicht unmaßgeblich zur Erkundung und Eroberung Südamerikas trieb. Die Chibcha hatten den Brauch, ihren neuen König während der Inthronisierung mit Goldstaub zu bedecken.

Quesada im Comic (© Egmont Ehapa)

Der neue Herrscher sollte in der Sonne glänzen wie der Sohn der Sonne, als der er galt. Dieser König musste anschließend in dem heiligen Guatavita-See baden, während die Menschenmenge wertvolle Objekte in die Fluten warf.“[9]

Gonzalo Jiménez de Quesada[Bearbeiten]

Gonzalo Jiménez Quesada Rivera (1509 - 1579) war ein spanischer Anwalt und Konquistador. Er gilt als Gründer der heutigen kolumbianische Hauptstadt Bogotá. Aufgrund seiner Fähigkeiten des Lesens und Schreibens war er ein ungewöhnlicher Konquistador, der 1535/1536 in der Kolonie von Santa Marta als Magistrat eingesetzt wurde. Seine Truppen unterwarfen das Volk der Chibchas. Nachdem er 1539 vor Ort auf Sebastián de Belalcázar und Nikolaus Federmann traf, konnte er sie dazu bewegen, nach Spanien zurückzureisen, da sie alle Anspruch auf die neuen Gebiete erhoben. Obwohl er nach seiner Rückkehr nach Spanien im Jahr 1550 kaum Beachtung fand und erheblich in Schwierigkeiten geriet, gelang es ihm, nach Südamerika zurückzukehren und weitere Expeditionen zu starten, um Eldorado wiederzufinden.[10] Nach Don Rosas Comicgeschichte gelang ihm dies tatsächlich und er konnte stets aus seiner „Bank“ abheben.

Sebastián de Belalcázar[Bearbeiten]

Belalcazar im Comic (© Egmont Ehapa)

Sebastián de Belalcázar (1479 oder 1495 - 1551) war ein spanischer Konquistador und war maßgeblich an der Eroberung der Gebiete der heutigen Staaten Nicaragua, Ecuador sowie des Südwestens Kolumbiens beteiligt. Angeblich nahm er an Kolumbus‘ dritter Reise nach Amerika teil (1498 – 1500) und kämpfte 1507 in Santo Domingo.

Nachdem er von Panama aus mit Francisco Hernández de Córdoba nach Westen zog, bekleidete er weitere wichtige Positionen und lernte als Befehlshaber der Region im heutigen Nicaragua die berühmt-berüchtigten Konquistadoren Francisco Pizarro und Diego de Almagro kennen. Um sich der Konquista des Inkareiches anzuschließen, verkaufte er 1532 seine Güter und wurde nach der Unterwerfung des Inkaherrschers Atahualpa von Pizarro als Statthalter in San Miguel eingesetzt.

In blutigen Schlachten und mit unerbittlicher Grausamkeit stieß Belalcázar weiter vor, gründete weitere Städte und residierte später in Quito, wo er nur knapp einer militärischen Auseinandersetzung mit Pedro de Alvarado, Cortés’ rechter Hand beim Mexikofeldzug und Eroberer von Guatemala und El Salvador, entging.

Nach 1536 stieß Belalcázar weiter nach Norden in das heutige Südwest-Kolumbien vor, um in Quito kursierenden Gerüchte um das Goldland Eldorado nachzugehen. Drei Jahre darauf traf er mit Nikolaus Federmann und Gonzalo Jiménez de Quesada zusammen, wobei alle die Herrschaft über das ehemalige Chibcha-Reich beanspruchten. Jiménez de Quesada überzeugte sie, den Disput in Spanien entscheiden zu lassen. Von Karl V. war Belalcázar im Jahr 1540 u.a. zum Statthalter von Popayán und den Äquinoktial-Provinzen ernannt wurden, was ihm die Missgunst anderer Konquistadoren einbrachte. Bevor er sich 1551 nach Spanien einschiffen wollte, um seinen Feinden zu entgehen, starb er schwer erkrankt im Jahr 1551 in der Hafenstadt Cartagena.[11]

Nikolaus Federmann[Bearbeiten]

Federmann im Comic (© Egmont Ehapa)

Nikolaus Federmann (1506 - 1542) war ein deutscher Konquistador, Entdecker und Feldhauptmann. Als Agent des Augsburger Handelshauses der Welser brachte er um 1529/30 Siedler nach Venezuela. Dort wurde er zum stellvertretenden Statthalter ernannt und erhielt 1530 die Vollmacht über Klein-Venedig (Venezuela).

Von dort aus unternahm Federmann bereits im September 1530 eine bewaffnete Entdeckungsreise Indianern ins nördliche Stromgebiet des Orinoco. Da er ohne Erlaubnis der Audiencia in Santo Domingo unterwegs war, wurde er nach seiner Rückkehr ein halbes Jahr später für vier Jahre nach Europa verbannt. Jedoch ging er 1534/35 unter dem neuen Statthalter erneut nach Venezuela, wo er als Generalkapitän eingesetzt wurde und für seinen Reisebericht Anerkennung erhielt.

Im Jahr 1536 unternahm er auf der Suche nach dem sagenhaften El Dorado eine zweite Expedition. Dabei gründete er die Stadt Riohacha in Kolumbien. Nachdem er zunächst am Ostrand der Kordillere entlang marschierte und den Río Arauca sowie den Río Meta überschritt, erreichte er 1539 die Hochebene von Bogotá. Federmann erzwang den Übergang über die eisigen Anden und stieß auf die Spuren der Hochkultur der Chibcha, deren Reich indessen bereits von Jiménez de Quesada zum größten Teil erobert und besetzt worden war. Gemeinsam mit diesem und dem spanischen Konquistador Sebastián de Belalcázar gründete er die Stadt Bogotá.

Nur wenig später fiel Federmann bei den Welsen in Ungnade und wurde in Kuba von Spionen der Welser abgefangen, da er wegen Vertragsbruch und unterlassenen Hilfeleistung gegenüber seinen Kameraden und ihn der Unterschlagung bezichtigten. Er wehrte sich mit Gegenklagen und beschuldigte die Welser unter anderem, Steuern zu hinterziehen und gegen die Interessen des Königs zu handeln. Trotz der Zustimmung zu einem Vergleich im Oktober 1541 starb der von der Inquisition verfolgte Federmann im Februar 1542 im Gefängnis von Valladolid.[12] Federmanns Konterfei ist im Comic auf die goldene Plakette eingraviert.

Die Welser[Bearbeiten]

Wiederholter Diebstahl (© Egmont Ehapa)

Die Welser waren eine einflussreiche Patrizierfamilie mit Linien in Augsburg und Nürnberg, deren Ursprünge seit 1246 nachweisbar sind. Als Großkaufleute unterhielten die Welser Faktoreien u.a. in Antwerpen, Lyon, Madrid, Nürnberg, Sevilla, Lissabon, Venedig und Rom sowie Santo Domingo und Venezuela. Durch ihre Handelsgeschäfte kamen sie zu enormen Reichtum und finanzierten Herrscher verschiedener europäischer Staaten.[13]

In einem Generalvertrag vom 27. März 1528 überließ Kaiser Karl V. dem Bankier Bartholomäus V. Welser, der von 1519 bis 1551 die Geschicke der Augsburger Welser-Gesellschaft lenkte, im Gegenzug für eine ihm gewährte Anleihe, die Statthalterschaft über die spanische Überseeprovinz Venezuela. Mit Hilfe dieses Vertrages wollte Karl V., gegen Vergabe entsprechender Konzessionen, die Kolonien schnell und kostenlos erschließen. Welser finanzierte die Schiffsflotte und erhielt dafür Venezuela befristet als Lehen. Für die Welser bedeutete die Kolonialgründung die Schaffung eines sicheren Stützpunktes für ihren Amerika- und Weltfernhandel.[14]

Vision eines Finanzimperiums (© Egmont Ehapa)

Zwischen 1529 und 1538 verschleppte die Welser-Gesellschaft 1005 Sklaven und verkaufte diese außerhalb Venezuelas. Für ihren menschenverachtenden Umgang mit den Sklaven bei der Kolonialisierung Klein-Venedigs erlangten die Herrschenden traurige Berühmtheit.[15] Des Weiteren machten sie Geschäfte mit Gold, Perlen, Farbstoffen, Hölzern und Drogen. Die Welser finanzierten durch diese Einnahmequellen und die Ausbeutung der Bodenschätze weitere Handels- und Expeditionsschiffe.

Auf der Suche nach Eldorado wurde Bartholomäus Welser bei einer Expedition ins Landesinnere ermordet, was zum Zusammenbruch der Welserherrschaft in Venezuela führte. Mit dem Rücktritt Karls V. im Jahr 1556 gingen die Handelsrechte verloren. Schließlich musste nach weiteren Rückschlägen die Nürnberger Handelsgesellschaft der Welser 1610 aufgelöst werden. Die Augsburger Handelsgesellschaft der Welser war am 1. Juli 1614 zahlungsunfähig. Die großen Schuldner der Welser – Spanien, Frankreich und die Niederlande – trieben mit Staatsbankrotten die Welsersche Handelsgesellschaft in den Ruin.

König Karl V. von Spanien[Bearbeiten]

Karl V. (1500 - 1558) war von seiner Wahl 1530 bis zu seiner Abdankung 1556 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und ab 1519 König von Spanien. Er ging als letzter deutscher Kaiser des Mittelalters und einer der mächtigsten europäischen Herrscher in die Geschichte ein.[16] Immer getreu seines Wahlspruches „plus ultra - immer (noch) weiter“ baute er seine Macht immer weiter aus und regierte über Gebiete in Europa und Amerika – nach seinem Verständnis über ein „Reich, in dem die Sonne niemals unterging“.[17]

Vertrag der Eroberer (© Egmont Ehapa)

Da er erstmals in einer Person die Kronen von Kastilien, Navarra und Aragon vereinte, gilt Karl als der erste König von Spanien. Zu seinem Herrschaftsbereich gehörten auch die Königreiche von Neapel, Sizilien und Sardinien sowie die Niederlande als Teil des burgundischen Erbes. Später fiel ihm auch Österreich zu.

„Mit Karl verbunden ist auch die Entstehung des spanischen Kolonialreiches in Süd- und Mittelamerika: Unter seiner Regentschaft erreichten die Zerstörung der altamerikanischen Kulturen sowie die Ausbeutung und Versklavung der indigenen Völker ihren Höhepunkt. Die Aufforderungen des im fernen Europa regierenden Karls an die Conquistadores und Missionare, die Urbevölkerung zu schützen und durch Überzeugung anstatt mit Gewalt zum Christentum zu bekehren, blieben angesichts der brutalen Realität halbherzige Versuche, die spanische Eroberung Amerikas moralisch zu rechtfertigen.“[18]

Innerhalb seines europäischen Herrschaftsbereichs musste er sich vor allem den Herausforderungen der religiösen Konflikte zwischen Katholizismus und Protestantismus stellen. Außerdem führte er zahlreiche Kriege gegen Frankreich und das Osmanische Reich. Als Herrscher kämpfte Karl zeitlebens mit dem Widerspruch zwischen dem Anspruch auf universale Herrschaft und den Schwierigkeiten, diese Herrschaft in den verschiedenartigen Teilen seines Reiches tatsächlich durchzusetzen.

Im Jahr 1556 entschied sich der von Krankheiten geplagte Karl, der damals mächtigste Mann der Erde, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und Herrscher über das spanische Weltreich, Krone und Ämter niederzulegen. Er teilte sein Reich unter seinem jüngeren Bruder und seinem Sohn auf und ließ den deutschen Kurfürsten in einem einmaligen Vorgang seine Abdankungsurkunde zustellen. Der an seiner Gicht leidenden fast bewegungsunfähige Mann starb zwei Jahre später in seinem Palast neben dem Hieronymiten-Kloster San Jerónimo de Yuste.[19]

Vergleich der Übersetzungen[Bearbeiten]

Angaben zur Reiseroute (© Egmont Ehapa)

Die beiden deutschen Übersetzungen von Peter Daibenzeiher und später von Jano Rohleder unterscheiden sich insgesamt kaum voneinander. Wichtigster Unterschied ist die Umbenennung der Geschichte von „Das Geheimnis von Eldorado“ in „Der letzte Herr von Eldorado“ in der deutschen Don Rosa Library 7, um dem Weg zu einer genaueren Übersetzung der Originaltitel zu folgen.

Einige Unterschiede sind:

  • Als Onkel Dagobert in den kleinen Berg geborgener Silbermünzen springt, ruft er bei Daibenzeiher „Ich bitte euch! Das wäre das erste Mal, dass ich mir eine Beule hole!“ und bei Rohleder „Unsinn! Ihr habt mich doch schon oft in Münzen tauchen sehen! Das ist meine Spezialität!“
  • Nur in der Rohleder-Übersetzung findet sich Donalds Angabe, dass die abenteuerlustigen Ducks die Karte von Käpt’n Melian „vor einem Jahr“ gefunden haben (nämlich in Unter Haien).
Gekauft ist Verkauft (© Egmont Ehapa)
  • Nur in der Rohleder-Übersetzung findet sich Onkel Dagoberts Ausführung aus dem alten Logbuch, dass die Dukatenesel von „Coro, Venezuela nach Hamburg“ unterwegs gewesen war.
  • Als Onkel Dagobert dem Direktor die 1.000 US-Dollar bzw. Taler auf den Tisch klatscht, antwortet er bei Daibenzeiher „Gekauft!“ und bei Rohleder „Verkauft!“
  • Nur in der Daibenzeiher-Übersetzung hat der dicke Bankdirektor einen Namen, nämlich „Kompa“, was eine haitianische Musikrichtung ist. Im Hintergrund steht in der Karte groß „Südamerika“, allerdings genau in den Ländergrenzen von Brasilien.
  • Während Donald in der Daibenzeiher-Übersetzung vermutet, dass der Spion mit der Dukatenesel „abgesoffen“ sei, ist er in der Rohleder-Übersetzung lediglich „untergegangen“.
  • Als Donald im Kloster die Verfolgung des Diebes Mac Moneysac aufnimmt und ihm der Bart der dubiosen Nonne spanisch vorkommt, schreit er Moneysac in der Daibenzeiher-Übersetzung an: „Nicht übel, die Tracht, aber die Kinnwiese lässt doch gewisse Zweifel aufkommen! Wenn ich also um das Buch bitten dürfte?“. Bei Rohleder heißt es: „Hey, Sie mit dem Bart! Was immer Sie mit dieser Verkleidung im Schilde führen... Das Buch her und zwar zackig!“
  • Bei der Flucht ärgert sich Mac Moneysac über Donald bei Daibenzeiher mit dem Gedanken „Verdammt, der ist ganz schön gut zu Fuß!“ und bei Rohleder mit „Verdammt, der ist zu schnell für mich!“.
  • An den Seilenden festklammernd und den alten Vertrag im Schnabel haltend versucht Donald zu Onkel Dagobert zu sprechen. Bei Daibenzeiher murmelt er: „Hllche! Waf choll ich njechk machen?“ und bei Rohleder: „Hllche! Was choll ich njech machen?“.
  • Als Onkel Dagobert aus dem Vertrag der drei Parteien vorliest, urteilt Donald bei Daibenzeiher mit „Was für eine Mischung“ und bei Rohleder mit „Nettes Team“.
  • Auf der Suche nach der Anschrift des goldenen Mannes blättert der einheimische Touristenguide hektisch und verkehrt herum im „Guia Telefonica“, bei Rohleder im „El Phono Book“. Im Original steht „Libre de Telephono“ auf dem Umschlag.
Wieselschweiflinge (© Egmont Ehapa)
  • Bei Daibenzeiher ist der Lastkraftwagen, der keinen Kratzer bekommen darf, nur „geliehen“, bei Rohleder dagegen ist er „gemietet“.
  • In dem Panel, in dem der grüne Lastkraftwagen auf der Flucht vor dem rollenden Felsbrocken die steile Bergstraße herunterrast, fliegt der Kondor vorbei. Seine Sprechblase wurde in der Hall of Fame wohl übersehen, bei Rohleder wundert sich der Vogel mit einem Fragezeichen.
  • Als Mac Moneysac den Felssturz auslöst, um den Kamm zum Einsturz zu bringen, gedenkt er, Onkel Dagobert so lange aufhalten zu wollen, bis er aus Bogota „ein paar bezahlte Halunken“ hergebracht habe (Daibenzeiher). Bei Rohleder ist gleich die Rede von „einer ganzen Armee bezahlter Halunken“.
  • Als ein geknebelter Neffe eine nicht hörbare Beschimpfung gegenüber Moneysac ausstößt, bezeichnet dieser in der Rohleder-Übersetzung die drei Neffen als „Wieselschweiflinge oder wie auch immer“, wogegen er den richtigen Namen bei Daibenzeiher kennt. Der verwechselte Name könnte eine Anspielung auf Onkel Dagobert in der Don Rosa-Story Der Eroberer von Fort Entenhausen sein, da sich der junge Dagobert dort auch nicht den Namen der Pfadfindergruppe merken kann.
  • Im letzten Panel fragt der gut gelaunte Onkel Dagobert seine Neffen in der Daibenzeiher-Übersetzung, ob er diese „zu einem Eis“ einladen dürfe. Bei Rohleder will er sie stattdessen „zu einer Limo“ einladen.

Cover[Bearbeiten]

Für das Abenteuer fertige Don Rosa ein Cover mit Onkel Dagobert und dem Goldenen Mann im Vordergrund an, welches erstmalig im Jahr 1999 für das deutsche Album Onkel Dagobert von Don Rosa 22 verwendet wurde. Durch eine Verwechslung war die Geschichte allerdings bereits im vorhergehenden Album veröffentlicht worden.

Ein Pin-Up mit den zentralen Figuren stellte Don Rosa 1998 für das französische Picsou Magazine 318 fertig. Auf dem Cover der skandinavischen Hall of Fame 25 – Don Rosa 7 wird die Geschichte durch den goldenen Inka-Helm auf Dagoberts Kopf verkörpert.

Zwei weitere Cover-Illustrationen fertigten Michel Nadorp für das niederländische Donald Duck Extra 9/1998 sowie Marco Rota für das italienische Zio Paperone 134 im Jahr 2000 an.

Einordnung und Rezeption[Bearbeiten]

Onkel Dagobert im Schatten der Konquistadoren (© Egmont Ehapa)

Die Geschichte Der letzte Herr von Eldorado ist nicht nur als klassische Abenteuergeschichte von Don Rosa einzuordnen, sondern enthält zum anderen auch einen intensiven Zweikampf zwischen Onkel Dagobert und Mac Moneysac. Insofern sind die Kernelemente wesensgleich zu Don Rosas erster Schatzsuch-Geschichte Der Sohn der Sonne, welches ebenfalls in Südamerika spielt und einen im Laufe der Zeit verloren gegangenen Goldschatz einer präkolumbianischen Zivilisation, die von den spanischen Konquistadoren und anderen europäischen Mächten ausgelöscht wurde. In beiden Geschichten findet Onkel Dagobert einen entscheidenden Hinweis auf den Verbleib des Schatzes, verfolgt historische Spuren weiter und begibt sich auf eine gefährliche Expedition in einem felsigen Gebirge. Wie bereits dargelegt dient die Geschichte einerseits als Fortsetzung zu Der Sohn der Sonne, sondern knüpft inhaltlich an Unter Haien an, deren weiterführendes Potenzial Rosa bereits bei Erstellung jener Geschichte vorausahnte.[20]

Imagesorgen (© Egmont Ehapa)

Sein Widersacher Mac Moneysac setzt alles daran, Dagobert zunächst diesen Hinweis abzuluchsen und als er merkt, dass dies nicht gelingt, ändert er seine Taktik hin zu brutalen Mordanschlägen. Außerdem entführt er Tick, Trick und Track, die ihm zuvorgekommen sind. Für Onkel Dagobert ist das Wettrennen mit Moneysac ein wichtiger Antrieb, der ihn noch mehr motiviert als der Wert des Schatzes selbst. Aufgrund seiner Hartnäckigkeit und Schläue, aber auch dank der Hilfe seiner Neffen, versucht Dagobert, seinem Rivalen stets einen Schritt voraus zu sein. Beispielhaft lässt er die Ländereien noch am Tag des Kaufes der Bank aus dessen Vermögen ausgliedern und gesondert eintragen. Wann genau Dagobert durchschaut, dass Moneysac der ehemalige Besitzer der Bank gewesen ist, wird leider nicht genau benannt. So sehr er auch den Triumph genießt und Moneysac am Boden sehen will, umso mehr sorgt er sich aber auch vor dem Scheitern und dem Verlust seines Prestiges. Dies spricht er in dieser Geschichte sogar aus, als er zugibt, am Ende nicht „als der Dumme“ dastehen zu wollen.

Wider Erwarten gibt es nach dem Finale doch noch eine dritte Partei, die sich den Schatz aneignet: Nämlich die Regierung des Staates, in dem sich der Schatz befindet. In der bayrischen Bierstube sieht Onkel Dagobert bereits voraus, dass der Schatz ohne den Vertrag der drei Eroberer sowieso dem kolumbianischen Staat zustehen würde. Einen ähnlichen Konflikt baute Rosa bereits in Die Botschaft der Säulen (1998) auf, wo die türkische Regierung sogar mit einer Armee und Panzern anrückt. Auch in Die Insel am Rande der Zeit (1991) liefern sich Onkel Dagobert und Mac Moneysac ein erbittertes Wettrennen um ein Stück Land und streiten um die Eigentumsfrage, die jedoch durch einen Dritten aufgelöst wird.

Staatliche Eigentumsfragen (© Egmont Ehapa)

Überhaupt ist die Frage der Eigentumsverhältnisse, die teilweise nach Jahrhunderten wieder gestellt werden muss, um die Besitzansprüche eines Landes und/oder eines Schatzes zu klären, ein wiederkehrendes Motiv bei Rosa. Von Bedeutung ist dieses abseits der o.g. Geschichten auch in Seine Majestät Dagobert I. (1989), wo sogar eine ähnlich geformte Besitzplakette des vormaligen Eigentümers angebracht wurde, die von Onkel Dagobert wiedergefunden wird; sowie in Die Karten des Christoph Kolumbus (1994), wo insbesondere Tick, Trick und Track die historischen Spuren über verschiedene Epochen zurückverfolgen. Dass die Ducks hierfür in einem Kloster die Archive durchsuchen wollen, war schon in Auf der Suche nach der verlorenen Bibliothek (1993) der Fall. Mit der Entdeckung der neuen Welt und der damit verbundenen Ausbeutung der indigenen Bevölkerung und anderen Gruppen setzte sich Rosa später noch in Die Krone der Kreuzfahrerkönige (2001) auseinander. Bei ihm zieht es die abenteuerlustige Familie Duck also immer wieder auf den südamerikanischen Kontinent und dessen Verbindungen überall in die Welt hinaus, nicht selten auch nach Entenhausen.

Die Bedeutung des Schatzes wird in Der letzte Herr von Eldorado nicht nur dadurch hervorgehoben, dass es sich auch im Verständnis von Rosa um den größten Schatz Südamerikas handeln müsse. Im Gegensatz zu dem Schatz aus Der Sohn der Sonne oder Die Botschaft der Säulen geht es nicht nur um die Schätze einer bestimmten Zivilisation. Stattdessen vervielfältigt sich der Wert vor allem dadurch, dass der Schatz aus Gegenständen mehrere Kulturen besteht, die Handel miteinander getrieben haben. Diesen Punkt kommentieren Tick, Trick und Track beim Auffinden des Schatzes, aber auch Donald scheint ihn anzuerkennen, da er annimmt, die Chibcha-Indianer hätten heutzutage ein Vermögen mit Kartoffelchips machen können. Im Hinblick auf den Schatz und weitere Geschichten von Don Rosa werden insofern Parallelen zu Auf der Suche nach der verlorenen Bibliothek deutlich, wo es ebenfalls um das gesammelte Wissen mehrerer Kulturen geht.

Anfall von Großzügigkeit (© Egmont Ehapa)

In Rosas letzter Schatzsuchgeschichte Ein Brief von daheim (2004) ist Onkel Dagobert auf der Suche nach dem größten Schatz der Menschheitsgeschichte, nämlich dem Schatz der Tempelritter, der ebenfalls aus Gegenständen und Wissen verschiedener Kulturen besteht. Übrigens scheint Don Rosa den Gedanken des Bankdirektors aufzugreifen, wie es wäre, wenn eine Bank im Besitz eines ganzen Kontinents wäre. Denn das entspricht in etwa dem Machteinfluss der Tempelritter im Europa des 12. und 13. Jahrhunderts, die durch ihre Geschäfte mit Bank-Wechseln enorme Ländereien vereinnahmen konnten.

Interessanterweise zeigt sich Onkel Dagobert in Der letzte Herr von Eldorado überraschend großzügig, als er der Mutter Oberin im Kloster die goldene Plakette der „Dukatenesel“ überlässt. Dass er dabei aus edleren Motiven heraus handelt, wird lediglich impliziert. Auch in Seine Majestät Dagobert I. gibt Onkel Dagobert die Besitz-Plakette auf. In Expedition nach Shambala (1995) denkt Onkel Dagobert ebenfalls nicht nur an sich selbst, sollte er den Schatz finden, sondern will vor allem Arbeitsplätze und gute Bezahlung für die notleidende Bevölkerung im ausgebeuteten Land des Maharadschas schaffen. Am Ende des Abenteuers reicht es ihm, ein Andenken an die Schatzsuche für seine Trophäenkammer zu haben, genau wie in Seine Majestät Dagobert I. oder Die Botschaft der Säulen oder Die Krone der Kreuzfahrerkönige. Die Besitzurkunde von Eldorado spielt zu Beginn der Geschichte Der schwarze Ritter (1997) eine wichtige Rolle.

Das Panel, in dem Onkel Dagobert und Donald den See an der Seite von sich sehen, erinnert an Gundel Gaukeleys Gravitationszauber in Alles schwer verquer (1995).

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]