Seine Majestät Dagobert I.

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Seine Majestät Dagobert I.
Kampf um Duckland
His Majesty, McDuck
Erstveröffentlichung: 4.5.1989
Entstehungsdatum: 1989
Storycode: AR 145
Story: Don Rosa
Zeichnungen: Don Rosa
Seiten: 28
Deutsche Übersetzung: Peter Daibenzeiher, Jano Rohleder
Deutsche Erstveröffentlichung: MM 52/1996-2/1997
Weiterführendes
Liste aller Comicgeschichten von Don Rosa

Ind.PNG Infos zu Seine Majestät Dagobert I.

beim I.N.D.U.C.K.S.
(© Egmont Ehapa)

Seine Majestät Dagobert I. (in älteren Versionen auch Kampf um Duckland, Original His Majesty, McDuck) ist eine Comicgeschichte von Don Rosa. Sie gilt als eine seiner besten Geschichten und bringt Licht in die Entstehung Entenhausens.

Figuren[Bearbeiten]

Inhalt[Bearbeiten]

(© Egmont Ehapa)

Da seine Mitarbeiter sonst erfrieren würden, muss Dagobert Holz zum Heizen holen gehen. Dazu fällt er einen Baumstumpf hinter dem Geldspeicher, der ihn schon immer gestört hat. Doch als er den verfeuert, kommt eine Kupferplatte zum Vorschein. Auf ihr steht, dass Sir Francis Drake dieses Stück Land für England in Besitz nahm und dort ein Fort baute, bevor es Emil Erpel gehörte. Also war es gar nicht Emil Erpel, der Entenhausen gründete, sondern Sir Francis Drake! Daraufhin machen sich Dagobert, Donald und die drei Neffen auf zum Verein der Freunde von Emil Erpel (alte Übersetzung: Emil-Erpel-Archiv), in dem sich Emils Tagebücher befinden, um mehr darüber zu erfahren. Und tatsächlich: Erpel kam erst einige Jahre später in das Fort! Gerade als er in die englische Festung kam, wurde dieses jedoch von Spaniern angegriffen und belagert. Die Lage war hoffnungslos und die Engländer mussten aufgeben. Doch da bekam der Kommandant ein geniale Idee: Er schenkte Erpel das Fort und floh dann mit seiner Armee über einen Geheimgang. Jetzt, als er auf sich gestellt war, bemerkte Emil, was für einen schlimmen Fehler er gemacht hatte, denn er war ganz alleine gegen die spanische Armee. Diese hatte das Fort dann auch schnell gestürmt und Emil gab auf. Doch diesmal war er es, der eine geniale Idee bekam: Er servierte den Spaniern Mais, eine amerikanische Spezialität, doch er sagte ihnen nicht, dass Mais anfängt, aufzupoppen, wenn man es brät. Erschrocken durch den Krach und das plötzliche Hochspringen des Maises fliehen die Spanier Hals über Kopf und das Fort gehört Emil, der dort dann eine Stadt gründete.

So schmückt Dagobert den Geldspeicher (© Egmont Ehapa)

Diese Geschichte hat unglaubliche Konsequenzen für Dagobert und den Glatzenkogel, denn als Spanien einige Jahre später einen Großteil seiner nordamerikanischen Besitztümer England überließ, war Fort Entenhausen nicht dabei, da es ja nie den Spaniern gehört hatte! Also gehört der Glatzenkogel nicht zu den USA und ist ein eigenständiges Gebiet und war es schon immer! Dazu gibt es sogar noch handfeste Beweise: Dagobert besitzt die Urkunde, in der bestätigt wird, dass das Fort an Emil und nicht an die Spanier übergeht. Das darf Dagobert sich nicht entgehen lassen, denn er erwartet saftige Steuererstattungen. Außerdem gründet er das Königreich Duckland, macht den Geldspeicher zu einer Burg und macht sich eine Krone. Erst einmal scheint alles gut zu laufen, vor allem was die Steuererstattung angeht, denn hier handelt es sich wirklich um unglaubliche Summen irgendwo im Quatschillionen-Bereich. Doch die Eigenständigkeit hat auch Nachteile und die gehen von Zoll bis zur… Staatssicherheit! Schlemil Schlappert, ein gemeiner Gauner, versucht gemeinsam mit den Panzerknackern den Geldspeicher zu erobern und die amerikanische Armee und Polizei dürfen Dagobert nicht helfen, da er keinen Vertrag mit ihnen hat! Und so nehmen die Bösewichte nach einem harten Kampf Besitz von Duckland.

Schlemil Schlappert vs. Dagobert Duck (© Hachette)
Damit hatten sie nicht gerechnet... (© Egmont Ehapa)

Doch als die Panzerknacker mit einem Teil des geklauten Geldes rausgehen, um LKWs zu kaufen, mit denen sie dann den Rest des Geldspeichers ausräumen können, hat Tick eine geniale Idee: Er sagt der Entenhausener Polizei, dass die Panzerknacker die Armee von Duckland sind, die gerade dabei ist, Amerika zu erobern. Da die Polizei davon sehr wohl betroffen ist, alarmiert sie die Armee und die Panzerknacker befinden sich schnell in einer nicht so angenehmen Situation… Währenddessen entbrennt im Geldspeicher ein heißer Schwertkampf zwischen Schlemil Schlappert, den Dagobert als erfahrener Schwertkämpfer natürlich gewinnt, Schlemil wird aus dem Speicher gejagt. Doch da kommt der Bürgermeister von Entenhausen. Entenhausen kann seine Schulden (Dagobert hat auch Lokalsteuern, die jetzt erstattet werden müssen, gezahlt) nicht begleichen. Die Stadt würde verwahrlosen und die Bevölkerung abwandern. Doch Dagobert zeigt kein Erbarmen, er will das Geld zurück, alles andere ist ihm egal.

Innerlich weiß er aber, dass er den Untergang Entenhausens nicht zulassen kann. Aus „Versehen“ hält er die Urkunde, die bestätigt, dass das Fort an Emil übergeht, in eine Kerzenflamme und die Urkunde – verbrennt! Auch die Plakette von Sir Francis Drake ist nicht mehr da, denn Dagobert hat daraus seine Krone gefertigt. Also gibt es keinen Beweis mehr, dass das Fort wirklich in den Besitz Emils und nicht in den der Spanier übergegangen ist. Und so geht der Glatzenkogel wieder in den Besitz der USA zurück, Dagobert kriegt seine Steuern doch nicht zurückerstattet und alles ist wieder wie vorher…

Oder doch nicht – denn die Plakette existiert noch, die Dagobert nun als Unterlage für Taubenfutter verwendet. Auch dieser Grund, auf sein Reich verzichten zu müssen, war also nur vorgeschoben.

Die Entstehung Entenhausens[Bearbeiten]

Drake landet in Amerika (© Egmont Ehapa)

In dieser Geschichte erfahren wir also genau, wie laut Don Rosa die Stadt Entenhausen entstand. Hier noch einmal die wichtigsten Fakten der Entstehung.

  • 17. Juni 1579. Sir Francis Drake fährt die Gumpe hoch, bis zu einem Berg, dem Glatzenkogel, auf dem er ein Fort gründet, das er Fort Drachenfels nennt.
  • 1818, einige Jahre später. Emil Erpel ist gerade in Fort Drachenfels angekommen, als es von Spaniern angegriffen wird. Die Engländer überlassen es ihm und fliehen. Das Fort wird gestürmt, doch Emil schafft es, die Spanier anhand von Mais zu vertreiben und ist nun Besitzer des Fortes, das er in Fort Entenhausen umbenennt und aus dem dann die Stadt Entenhausen entsteht.
  • Diese Stadt bleibt lange winzig und unbedeutend, bis zur Ankunft Dagobert Ducks im Jahre 1902 (siehe 10. Kapitel von Sein Leben, seine Milliarden und Die Geldquelle), der das Fort abreißt, dort seinen Geldspeicher baut und durch seine ganzen Unternehmen, die er in Entenhausen ansiedelt, die Stadt an der Gumpe zur Weltstadt macht. Doch das ist eine andere Geschichte…

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten]

Das Skript der Geschichte entstand vermutlich Anfang des Jahres 1989. In dieser Zeit produzierte Don Rosa noch für Gladstone, allerdings machte der Disney-Konzern die Arbeit für ihn zunehmend schwieriger, da sie die Skripts im Voraus sehen und gegebenenfalls ablehnen wollten. Also musste Don Rosa knapp zwei Monate warten, bis er grünes Licht für die Geschichte bekam. In der Zwischenzeit schrieb er einige weitere Skripts, die er in Folge umsetzte. Dass Disney sich allerdings weigerte, die Originale zurückzusenden, widersprach Don Rosas Willen, zudem hatte er durch den Verkauf der Originalseiten sein Einkommen verbessern können. Dies brachte ihn schlussendlich zur Entscheidung, die Arbeit für Gladstone und Disney einzustellen und sich nach einer Alternative – erst Oberon, dann Egmont – umzusehen.[1]

Für die Geschichte griff Don Rosa auf den Plot des alten Films Passage to Pimlico zurück (siehe unten). Sein eigentliches Interesse galt aber der Darstellung der Gründung Entenhausens und dem Aufgreifen des schon von Barks in Der goldene Helm verwendeten Themas der Landbesitzrechte. Im Originalmanuskript trat Berengar Bläulich an die Stelle Schlemil Schlapperts, doch Byron Erickson überzeugte Don, eine Figur mit den Charakterzügen Uriah Heeps aus David Copperfield zu erschaffen.[2]

Barks-Bezüge[Bearbeiten]

Diese Geschichte wimmelt nur so von Barks-Bezügen, hier die wichtigsten:

  • Dass Entenhausen von Emil Erpel gegründet wird, kommt von Carl Barks (in Moderne Zeiten wird Fort Entenhausen zum ersten Mal erwähnt und in Die Geldquelle bekommt es seinen Namen)
  • Dagobert lässt Rüstungen aus dem Schloss seiner Ahnen kommen, diese kommen aus Das Gespenst von Duckenburgh von Carl Barks und sind sehr originalgetreu (in der von Sir Dusseltrutz sind sogar noch dessen Überreste drin!)
  • Auf Seite 10 lässt Dagobert einen Haarbüschel fallen, der von Nelly aus Barks’ Wiedersehn mit Klondike kommt, den genauen Ursprung des Büschels erklärt Don Rosa in seiner eigenen Geschichte Die Gefangene am White Agony Creek
  • Es gibt auch sehr viele Bezüge auf Barks- und Rosa-Geschichten, in denen Dagoberts Vergangenheit eine Rolle spielt (Beispiele: Dagobert hat eine Box aus der Bank von Whitehorse, der ersten Bank, die er gekauft hat, er findet wieder sein berühmtes Straußeneinugget…)
  • Außerdem wird Dagoberts Liebe zu Tauben thematisiert, die schon früher in Grüner Salat von Carl Barks erwähnt wurde.

D.U.C.K.-Widmung[Bearbeiten]

Die D.U.C.K.-Widmung im Splash-Panel befindet sich in den Borsten von Dagoberts Besen.

Trivia[Bearbeiten]

  • Die Geschichte basiert auf dem Film Blockade in London/Passport to Pimlico.
  • Das Schwertduell zwischen Dagobert und Schlemil Schlapper ist eine Hommage an das Schwertduell in den Filmen Robin Hood, König der Vagabunden (1938) und Im Zeichen des Zorro (1940).
  • Die Szene im Archiv des Vereins der Freunde von Emil Erpel (alte Übersetzung: Emil-Erpel-Archiv) ist samt der Dialoge aus dem Film Citizen Kane von Orson Welles entnommen.
  • Unter den das Fort angreifenden Spaniern befindet sich auch Micky Maus.
  • Ursprünglich sollte der Maharadscha von Zasterabad erneut als Gegenspieler auftreten, aber Don Rosas Redakteur hielt den Maharadscha für nicht fies genug und forderte eine neue Figur.
  • Die von Don Rosa erfundene Figur des Schlemil Schlappert (orig. Akers MacCovert) sollte ursprünglich in der Geschichte Die Karten des Christoph Kolumbus zurückkehren und neben Berengar Bläulich und Justizrat Wendig als dritter Bösewicht fungieren. Schlappert hätte sich des chinesischen Rades bemächtigt und damit versucht, seine Besitzansprüche auf den amerikanischen Kontinent durchzusetzen. Warum Don Rosa diesen Entwurf verwarf und das Skript abänderte, ist nicht mehr nachvollziehbar, die ursprungliche Version kann aber in der Don Rosa Collection Band 5 analysiert werden.

Deutsche Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Don Rosa: Meine Biografie, Teil 2. Übersetzt von Jano Rohleder. In: Don Rosa Collection 2.
  2. Don Rosa: Die britischen Verbindungen. Übersetzt von Jano Rohleder. In: Don Rosa Collection 2, S. 115.