Kommissar Pinkus
Kommissar Pinkus (Original Commissario Pinko) ist ein Kommissar der Entenhausener Polizei, der in den 1920er Jahren hinter dem ersten Phantomias her ist. Die Figur wurde 2011 von Marco Gervasio erfunden und spielt unter anderem in dessen Serie Die Legende des ersten Phantomias eine große Rolle.
In Mega-Medienrummel (LTB 555) taucht ein Charakter auf, der ihm optisch ähnlich sieht und auch Kommissar Pinkus genannt wird. Dieser Pinkus jagt jedoch den modernen Phantomias und arbeitet auch bei der Polizei. Er tritt in der Comicserie Phantomias in modernen Zeiten auf und ist wie sein möglicher Vorgänger Teil des Gervasioverso.
Entstehungsgeschichte[Bearbeiten]
Pinkus trat erstmals in der Geschichte Das Geheimnis des ersten Phantomias (LTB 435) von Marco Gervasio auf. In dieser Geschichte wird Pinkus (übrigens in der deutschen Veröffentlichung noch falsch koloriert), jedoch lediglich in zwei Panels gezeigt. Seinen ersten wichtigen Auftritt erhielt Pinkus in Vergangenheit ohne Zukunft (LTB 447, wieder von Marco Gervasio), in dem er zum wichtigsten Gegenspieler des ersten Phantomias avanciert. Mit der Serie Die Legende des ersten Phantomias wird er zu einer der Schlüsselfiguren, die Phantomias das Leben schwer machen. Sonst wurde er (abgesehen von einer kleinen Rahmengeschichte für die italienische Reihe I Classici Disney) nicht weiter verwendet, sein einziger Autor ist bisher also Marco Gervasio.
Charakter[Bearbeiten]
Pinkus’ höchstes Ziel ist es, Phantomias zu fangen. Dazu bringt er allerlei Opfer, doch Phantomias ist ihm stets zwei Schritte voraus und so hat er keine Chance. Er ist so überstürzt, planlos, chaotisch und trottelig, dass es für Phantomias ein Leichtes ist, ihn auszutricksen. Hinzu kommt, dass er keine Ahnung hat, wer hinter der Maske steckt. Lord Quackett vermutet er nicht, da er diesen für viel zu dusselig hält. Doch nicht nur hinter Phantomias ist er hinterher, sondern, wie es sich für einen richtigen Kommissar handelt, natürlich auch hinter gewöhnlichen Gaunern. Doch auch denen ist er nicht immer gewachsen. Der Witz ist, dass er diese oft erst mithilfe von Phantomias fängt.
Pinkus ist mit Adele verheiratet. Seine Frau ist es, die zu Hause die Hosen anhat. Grundsätzlich leben die beiden gut zusammen, manchmal ist aber sogar Adele Pinkus’ Phantomias-Obsession und seine Trotteligkeit zu viel, dann spricht sie immer davon wie schlimm er doch sei und dass ihre Mutter recht hat wenn sie sagt, ihr einziger Fehler sei ihr Mann…
Vorlage[Bearbeiten]
Als Vorlage für die Figur diente die Figur „Kommissar Juve“, der der Gegenspieler von Fantômas ist. Der Name Pinkus, italienisch Pinko, leitet sich vom Polizisten „Ginko“ im italienischen Film Diabolik ab. Der Film war ebenso wie Fantômas Vorbild für Die Verwandlung.[1] Auch „Inspektor Jacques Clouseau“ aus Der rosarote Panther und Koichi Zenigata aus der Manga-Serie Lupin III haben Gervasio beeinflusst.[2]
Vorfahre[Bearbeiten]
In der Geschichte Kampf um die Villa Rosa von Fabio Michelini und Giovan Battista Carpi (erschienen in LTB 235) tritt der schlaue Oberinspektor Berrig in der Erscheinung, der den Spitznamen „Der Spinner“ hat und offenbar neu bei der Entenhausener Polizei ist. Es wird deutlich, dass der Oberinspektor ein typischer Einzelgänger und ausgesprochen hartnäckig ist. Er ist ein begnadeter Motorradfahrer und kann den üblichen Manövern von Phantomias mit dessen „X“ entgehen, da sein Motorrad ebenfalls über eine Spezialausstattung verfügt. In seinem sturen Eifer übersieht Berrig jedoch leicht Dinge und lässt sich von Phantomias ablenken und in die Irre führen. Am Ende der Geschichte schwört er zwar Rache, wurde aber von anderen Autoren nicht mehr verwendet. Der Oberinspektor trägt im italienischen Original bereits den Namen „Pinko“, da auch Michelini sich seinerzeit von „Ginko“ inspirieren ließ. Berrigs deutscher Name ist wiederum eine Anspielung auf den Fernseh-Kommissaren Derrick.
Laut Marco Gervasio ist Oberinspektor Berrig ein Nachfahre von Kommissar Pinkus und dem heutigen Phantomias gegenüber ähnlich eingestellt wie Kommissar Pinkus dem historischen Gentlemandieb. Im LTB 555 taucht die Figur wieder auf, dieses Mal auch im Deutschen mit dem sprachlichen Bezug auf den Kommissar.
Literatur[Bearbeiten]
- Das Geheimnis des ersten Phantomias, Marco Gervasio, LTB 435
- Vergangenheit ohne Zukunft, Marco Gervasio, LTB 447
- Die Legende des ersten Phantomias, Marco Gervasio:
In Folgenden Kapiteln kommt Pinkus vor:
- Teil 1: Der rosarote Puma
- Teil 2: Phantomias hinter Gittern
- Teil 3: Phantomias an Bord
- Teil 5: Ruhe bitte!
- Teil 6: Der Fluch des Pharaos
- Teil 7: Das achte Weltwunder
- Teil 8: Kühler Coup am Finsterfirst
- Teil 11: Der Schatz des Dogen
- Teil 12: Der Edelmann hinter der Maske
- Teil 14: Das Gold des anderen
- Teil 16: Der Dieb und der Milliardär
- Teil 18: Das Gespenst von Notre Duck
- Teil 19: Der Mann ohne Maske
- Teil 20: La sfida di Fantomius (! Noch nicht auf Deutsch !)
- Teil 27: L'inizio e la fine (! Noch nicht auf Deutsch !)
- Teil 28: La notte di Fantomius (! Noch nicht auf Deutsch !)
- Teil 29: L'alba di Fantomius (! Noch nicht auf Deutsch !)
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweis[Bearbeiten]
- ↑ Barbara Garufi: Il ritorno di Fantomius (intervista a Marco Gervasio). In: Topolino 2972.
- ↑ Interview mit Gervasio in der Papersera vom 15.02.2021