LTB 386: Rezension

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© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB 386 rezensiert. Welche Geschichten erfreuen das Fan-Herz und welche sollte man dem Gemütszustand halber lieber weglassen? Das erfährst du hier! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 386.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 386 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Cover/Ersteindruck[Bearbeiten]

Mittelmaß Klar erkennbar ist am Covermotiv, dass es sich hier damals um eine Valentinsausgabe handelte. Die vielen Herzchen, die die große Herzform, die einen verliebten Dagobert und eine nicht wirklich begeisterte Gitta umrahmt, umrahmen, geben den entscheidenden Hinweis. Das wirkt arg überfrachtet und kitschig. Dagobert und Gitta hier in vertauschten Rollen zu erleben ist zwar interessant und stimmt auf die Titelgeschichte neugierig, jedoch finde ich die Gesichter der beiden nicht besonders schön umgesetzt. Mittelmäßig. Kann der Inhalt überzeugen? Professor von Quack (Diskussion) 23:17, 18. Mai 2023 (CEST)

Wahlhelfer wider Willen[Bearbeiten]

D 2005-217

Donald arbeitet seit Neustem im Entenhausener Rathaus - wird aber just von Bürgermeister Bleibtreu, der sich inmitten seiner Wahlkampagne befindet, gegeuert, nachdem er die Computer hat abstürzen lassen. Da läuft Donald einem gewissen A. Willgut in die Arme, der Donald eröffnet, er wolle ebenfalls für die Bürgermeisterwahl antreten und unseren Lieblingserpel als Assisstenten einstellt. Doch A. Willgut ist in Wahrheit ein Verbrecherboss, der als Bürgermeister plant, das Verbrechen zu legalisieren (was mal wieder einige Frage zum Rechtssystem in Entenhausen aufwirft, aber egal). Als Donald das rausfindet, schwebt er in Gefahr...

Gut Die Egmont-Eröffnungsgeschichte gehört tatsächlich mal wieder zu den besseren des dänischen Verlags: Die Geschichte ist gut konstruiert und ausgeführt, es kommt sogar ein wenig Spannung auf - auch wenn der Leser schon wesentlich früher als Donald weiß, dass etwas nicht stimmt, ist die Auflösung doch sowohl stimmig als auch teilweise überraschend. Nur einige der für Paul Halas typischen Hau-Drauf-Gags wie dass Donald aus Fluchtreflex mal eben die Schwerkraft überwindet, finde ich zu viel des Guten - insgesamt ist die Geschichte aber eben rund. Nur den Titel finde ich etwas komisch gewählt: Donald tritt zwar als Wahlhelfer auf, diesen Job übernimmt er jedoch freiwillig und nicht gegen seinen Willen... Fecchis Zeichnungen sind zwar wie gewohnt herausragend, etwas verwundert bin ich dann aber doch über Bürgemeister Bleibtreu, der hier kurioserweise anders aussieht, als man es (auch von Fecchi) selbst, gewohnt ist. Das "klassische" Bleibtreu-Design ist mir da doch lieber. Gut. Professor von Quack (Diskussion) 23:17, 18. Mai 2023 (CEST)

Liebe und Hiebe[Bearbeiten]

I TL 2673-2

Am Abend vor dem Valentinstag planen Donald und Daisy einen romantischen Ausflug für den nächsten Tag, als sie Zeuge werden, wie Gitta Gans mal wieder erfolglos ihrem geliebten Bertel hinterherjagt. Da werden die beiden plötzlich von einem mysteriösen Blitz aus heiterem Himmel getroffen. Am nächsten Tag benimmt sich Dagobert zum Entsetzen seines Butlers Baptist besorgniserregend: Er hat beschlossen, Gitta den Hof zu machen! Doch diese scheint jegliches Interesse an Dagobert verloren zu haben. So beginnt der übliche Marathon an Eroberungsversuchen, nur diesmal eben in vertauschten Rollen, weshalb sich Donald, Daisy und Baptist schnell Sorgen machen...

Mittelmaß Tja, was soll man sagen. Carlo Panaro hat ja den Ruf, als "Vielschreiber" eher auf Quantität als auf Qualität zu setzen. An dieser Geschichte ist das definitiv zu merken, denn originell ist hier nichts: Der wirklich einzige Gag dieses Comics ist, dass Dagonert und Gitta ihre Rollen getauscht haben, und das wird ausgereizt bis zum Schluss. Anfangs ist das recht witzig, verliert aber schon sehr schnell wieder seinen Reiz. Die Erklärung für den Rollentausch - ein Blitz aus dem Weltall - ist wirklich extrem lahm und uninspiriert. Aufgelöst wird das alles auch unspektakulär: Die Wirkung verfliegt einfach von selbst wieder... So ist die Geschichte trotz der interessanten Grundidee schnell wieder vergessen. Der nicht mit Carlo verwandte Ottavia Panaro zeichnet solide, seine Zeichnungen stechen aber auch nie besonders hervor. Mittelmäßig. Professor von Quack (Diskussion) 23:17, 18. Mai 2023 (CEST)

Einer zu viel[Bearbeiten]

I TL 2689-5

Tick, Trick und Track haben den zweiten Preis bei einem Preisausschreiben gewonnen: zwei Karten für einen Videospielladen inklusive einem Einlaufswagen voller kostenloser Spiele. Nur zwei? Tja, das ist das Problem, denn nun muss entschieden werden, welcher Drilling draußen bleiben muss. Alle Versuche des Ausknobelns gehen schief, schließlich ähneln sie sich einfach zu sehr. Ob ausgerechnet Onkel Gustav die entscheidende Lösung parat hat?

Mittelmaß Für eine Gaggeschichte eigentlich ganz nett, aber eben auch nicht mehr: Die Versuche der Neffen, irgendwie in die "Videowelt" vorzudringen sind eher mäßig witzig, der Schlussgag auch nur teilweise nachvollziehbar. Mit Helds Zeichnungen kann ich auch nur wenig anfangen. Mittelmäßig. Professor von Quack (Diskussion) 23:17, 18. Mai 2023 (CEST)

Der Herr der Tiefsee[Bearbeiten]

I TL 2577-1

Micky und Goofy machen Urlaub am Meer. Dort erfahren sie von einem geheimnisvollen Riesenkraken, der im letzten Jahr vermehrt Schiffe zum Sinken bringt. Das weckt auch die Neugier der Meeresbiologin Bibbi Beluga. Zu dritt wollen sie in Belugas selbstgebauten U-Boot, der Seekrabbe, der Sache auf den Grund gehen. Nach einer Begegnung mit dem Riesenkraken landen die drei im Unterwasserreich eines gewissen Asperius. Dessen Freund Käpt'n Saubermann entpuppt sich als alter Bekannter: Kater Karlo. So kommen die drei dem Geheimnis um die versunkenen Schiffe näher...

Highlight Ganze 45 Seiten Maus! Und dann kein Kurzhosen-Micky von Egmont (obwohl ironischerweise Mickys Badehose hier genauso aussieht wie jene Kurzhose, ein gelungenes Easter Egg!), sondern eine italienische Story - und dann auch noch vom Künstlerduo Casty/Cavazzano! Casty bringt hier mal wieder eine seiner eigenen Figuren, Bibbi Beluga, ins Spiel, mit der er dem Maus-Universum mal wieder in punkto starke weibliche Charaktere bereichert. Das Rätsel um den Riesenkraken ist spannend und atmosphärisch aufbereitet. Micky, Goofy und Bibby arbeiten super als Team, Cavazzano setzt vor allem die Unterwasserwelt schön in Szene - an den Zeichnungen gibt es mal wieder nichts auszusetzen. Ganz nebenbei wird auf die schon damals und leider heute noch aktuelle Thematik der Verschmutzung der Meere aufmerksam gemacht. Interessant und für heutige Leser wohk ungewohnt ist auch, wie Casty Kater Karlo hier einsetzt: Gerade in den jüngeren Jahren wurde Karlo immer sympathischer und sein Verhältnis zu Micky auch immer mehr kumpelhaft, was teils auch sehr witzig und stimmig von talentierten Autoren wie Tito Faraci oder Casty selbst umgesetzt wurde. Hier jedoch tritt Karlo mal wieder als knallharter und durchaus kompetenter Erzschurke wie noch in den Comicstrips von Floyd Gottfredson auf, mit dem nicht zu spaßen ist und der auch vor Mord an seinen Lieblingsfeinden nicht zurückschreckt. Insgesamt kommt diese Geschichte bei mir auf Top+! Professor von Quack (Diskussion) 23:17, 18. Mai 2023 (CEST)

Agent DoppelDuck Teil 3: Falsches Spiel[Bearbeiten]

I TL 2735-1P

Privat hat's Donald gerade nicht leicht, so muss er Daisy erklären, was er mit einer fremden Frau - Arbeitskollegin Kay-K - in seinem Auto getrieben hat, und dann ist da noch die mittlerweile zum Running Gag der Reihe gewordene Sache mit dem Bußgeld. Doch auch als Agent DoppelDuck nehmen die Probleme zu: Es ist nicht mehr ganz ersichtlich, wer jetzt Verräter ist und wer zur Agentur hält. Nun soll Donald seinen Kollegen Black-B beschatten, der eventuell mit dem abtrünnigen Agenten Berry-B gemeinsame Sache macht. Gleichzeitig erfährt Donald von "Red Rose", einem bösen Superspion, der hinter dem Diebstahl der Liste mit Klarnamen aller Agentur-Agenten stecken könnte...

Highlight So langsam wird die Geschichte um DoppelDuck, die Agentur und die Liste doch etwas undurchsichtig. Zwar steht auch hier noch der Humor - sowieso eine Spezialität von Fausto Vitaliano, der sich wie in der Probemission in LTB 384 für das Skript verantwortlich zeigt - im Vordergrund und es ist einfach herrlich, ausgerechnet den Durchschnitts-Typen Donald dabei zuzusehen, sich in der Welt der Spione und Agenten zurechtzufinden, jedoch legt die Agentenparodie hier im Vergleich zu den ersten beiden Episoden noch eine Schippe drauf, was es gerade für eingeweihte Leser mit der Vielzahl an neuen Figuren wahnsinnig undurchsichtig und kompliziert macht. Zudem ist Mazzarello für mich von den drei bisherigen DoppelDuck-Zeichnern auch definitiv der Schlechteste. Zwar ist Agent DoppelDuck auch in ihrem dritten Teil eine qualitativ wirklich hochwertige Disney-Comicserie, jedoch zeigt sich schon hier, dass sich so ein Konzept auch schnell abnutzt bzw. verselbständigt und -kompliziert. Top-. Professor von Quack (Diskussion) 23:17, 18. Mai 2023 (CEST)

Ein erfrischendes Erlebnis[Bearbeiten]

I TL 2690-1

Eines Nachts wird Dagobert aus seinen Träumen von Dudelsackklängen geweckt. Urheber ist ein uralter Postbote, der dem verdutzten Greis einen Brief von der Insel Old Come'n'go erhält. Wie Tick, Trick und Track ihren Großonkel aufklären, handelt es sich hierbei um eine sagenumwobene Insel aus der irischen Folklore, die alle fünfzig Jahre für zwei Tage aus dem Nichts auftauchen und dann wieder verschwinden soll. Dagoberts Neugier ist nicht zuletzt aufgrund der Aussicht auf einen Schatz geweckt. Gemeinsam mit Donald machen die vier sich zu der Insel auf, wo ein gewisser John O'Portunist die fünf Ducks als seine Gäste willkommen heißt. Dagobert stellt hier rasch seine Verhanldungsfähigkeiten als Geschäftsmann unter Beweis und erfährt bald, warum man ihn wirklich auf die Insel gelockt hat...

Gut Hinter dem nichtssagenden und nicht wirklich zur Geschichte passenden Titel verbirgt sich in der Tat eine erfrischende Story: Ferraris, der sich sowohl für die Handlung als auch deren zeichnerische Umsetzung verantwortlich zeichnet, erschafft mit der Insel Old Come'n'go und ihren Bewohnern eine schräge neue Welt, in die man gerne gemeinsam mit der Familie Duck eintaucht. Auch Dagoberts Verhandlungsgeschicke sind recht amüsant aufbereitet und arbeiten auf einen sympathischen Schluss hin. Die Geschichte ist wirklich charmant, auch in optischer Hinsicht, auch wenn sie sich trotz der Länge von 32 Seiten seltsam gehetzt und schnell anfühlt. Man hat irgendwie das Gefühl, ein paar Seiten mehr hätten der Geschichte gut getan und mehr Raum zur Entfaltung gegeben. Dennoch Gut. Professor von Quack (Diskussion) 23:17, 18. Mai 2023 (CEST)

Gegensätze ziehen sich an[Bearbeiten]

I TL 2750-3

Es folgt ein achtseitiger Lückenfüller: Donald befindet sich mit einem Floß mitten auf dem Ozean(?!) und versucht, sich einen Fisch zu fangen. Dabei kommt ihm sein sprichwörtliches Pech in die Quere und das harmlose Vorhaben geriet zu einer Katastrophe. Kommentiert wird das Ganze von einer Stimme aus dem Off...

Mittelmaß So ganz klar wird mir auch nach mehrmaligen Lesen nicht, was genau diese Geschichte jetzt eigentlich von mir will. Zum einen wartet die Geschichte mit altbekannten Slapstick-Einlagen Donalds auf, zum anderen wird wohl mit der Off-Stimme und dem Schlussgag versucht, so eine Art Metaebene aufzubauen. Da will dee Funke aber nicht so recht zünden. Selbst Silvia Ziches gewohnt cartoonhaft anmutenden Zeichnungen können da nicht wirklich viel retten. Mittelmäßig-. Professor von Quack (Diskussion) 23:17, 18. Mai 2023 (CEST)

Die gestohlene Erinnerung[Bearbeiten]

I PK 68-1

Donald wird seit einiger Zeit von einem immer wiederkehrenden Albtraum geplagt. Doch nicht nur das, scheinbar leidet er auch noch unter massiven Gedächgnislücken, so hat er eine neue, supererfolgreiche Technik-Firma, in die sogar Dagobert investiert und den neuen Bürgermeister vergessen. Doch der Bürgermeister entpuppt sich als der Mann aus Donalds Albträumen! Daraufhin will Donald seinen alten Freund, den Superhelden Phantomias aktivieren, docv hat er komplett vergessen, wer Phantomias in Wahrheit ist! Ja, Donald weiß nicht mehr, dass er in Wahrheit der maskierte Rächer ist. Doch er beschließt, als Ersatz-Phantomias einzuspringen und kommt einer großangelegten Verschwörung auf die Spur...

Highlight Lucio Leoni gehört sowieso zu meinen Lieblingszeichnern, hier war er auch als Autor tätig. Leoni ist bekannt für seine Geschichten um Donads Superhelden-Alias Phantomias und diese hier ist wirklich gelungen: Es ist wirklich eine originelle Idee, dass Donald vergessen hat, dass er seit Jahren eib Superheld ist und alles von vorne erlernen muss. Der Komplott des Schurken Tassilo Tauscher - den Leoni übrigens unter in der deutschen Übersetzung anderen Namen in der Geschichte Gefangen im Zeitstrom aus LTB 414 wiederverwendet hat - ist wirklich spannend und gut durchdacht konstruiert. Auch Humor ist genügend eingestreut, besonders gelungen finde ich den Gag, dass Daniel Düsentrieb dem armen Donald erläutert, dass er nur schwer als der deutlich bessere Phantomias durchgehen könnte... Mit 50 Seiten ist diese auch die mit Abstand längste Geschichte im Band. Der Platz wurde von Leoni und seiner Partnerin Emanuela Negrin wunderbar genutzt, um ein wirklich packendes Superhelden-Abenteuer zu erzählen. Top. Professor von Quack (Diskussion) 23:17, 18. Mai 2023 (CEST)

Fazit[Bearbeiten]

Gut Ein LTB, das wieder vollends überzeugen kann und eine uneingeschränkte Verkaufsempfehlung von mir bekommt: Gleich drei Highlights bietet der Band: Die dritte Episode von DoppelDuck, ein wirklich schönes Unterwasser-Abenteuer mit Micky und Goofy von Casty und Cavazzano sowie ein spannendes Phantomias-Abenteuer von Lucio Leoni. Wohl auch kein Zufall, dass die drei besten Geschichten des Bandes auch die längsten sind. Ebenfalls überzeugen können die Egmont-Eröffnungsgeschichte sowie ein charmantes Dagobert-Abenteuer von Andrea Ferraris. Den Rest des Bandes bildet belangloses Mittelmaß, der aber dank des guten bis sehr guten Großteil des Bandes aber kaum ins Gewicht fällt. Lediglich als Valentinsband kann der Band nicht überzeugen, die Romantik kommt nicht nur in der enttäuschenden und zu kurzen Titelgeschichte zu kurz, Spaß und Spannung stehen dafür im Vordergrund. Gut+. Professor von Quack (Diskussion) 23:17, 18. Mai 2023 (CEST)