LTB 387: Rezension

Aus Duckipedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
© Egmont Ehapa
← Vorherige Ausgabe | | Folgende Ausgabe →

In diesem Artikel wird das LTB 387 rezensiert. Welche Geschichten erfreuen das Fan-Herz und welche sollte man dem Gemütszustand halber lieber weglassen? Das erfährst du hier! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 387.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 387 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

Dieses LTB rezensieren | Hilfe | Hauptartikel | Ausgabenliste


Cover/Ersteindruck[Bearbeiten]

Gut Für ein Lustiges Taschenbuch eher ungewöhnlich haben Titel und Cover gar keinen Bezug zu einer Geschichte, einem übergeordneten Thema oder einem Jubiläum, sondern steht vollkommen für sich: Donald räkelt sich gemütlich auf der Couch, während er selbst anscheinend ein LTB liest. Das Motiv sowie der Titel "Im Lesefieber" sind schön gewählt, aber wie gesagt erwartet man solche Cover eher beim Micky Maus Magazin oder dem DDSH - eine nette Abwechlsung zu den üblichen Ausgaben ist es dennoch. Ebenso interessant sind die stickerhaften Logos : "NEU" und der Verweis auf die Website scheinen nicht allzu spektalulär, aber "96 Seiten Micky-Story" machen doch neugierig, v.a. da in den LTBs der 300er die Ära der Egmont'schen Kurzhosen-Maus herrschte - ein langes Maus-Abenteuer aus Italien ist da doch etwas Seltenes. Für die Titelgeschichte oder gar Micky selbst auf dem Cover hat es natürlich nicht gereicht, aber immerhin, Maus-Fans kommen voll auf ihre Kosten. Gut. Professor von Quack (Diskussion) 12:19, 22. Mai 2023 (CEST)

Ein wölflischer Plan[Bearbeiten]

D 2005-135

Gundel Gaukeley hat es wieder einmal auf Dagobert Ducks ersten selbst verdienten Zehner abgesehen, diesmal greift sie auf eine besonders ausgefeilte List zurück: So erhält der reichste Mann der Welt Post aus dem Wolfenland, wo er, wie er Donald sowie Tick, Trick und Track zu seiner Schande gesteht, vor 60 Jahren einen Vertrag nicht erfüllte. Er sollte damals 50.000 Dosen Zwiebelwurst an einen gewissen Albrecht von Pfang ausliefern, aus Angst vor den dort lauernden Wölfen nahm der junge Dagobert aber Reißaus. Nun, so scheint es, muss Dagobert den Vertrag nachträglich erfüllen, ansonsten muss er seine Schulden begleichen - mit Zinsen wäre das sein gesamtes Vermögen! Also macht sich die Familie Duck auf, den Vertrag zu erfüllen, wobei ihnen eine Hexe und hungrige Wölfe, natürliche wie übernatürliche, auflauern...

Gut Eine wirklich spannende Eröffnungsgeschichte aus dem Hause Egmont wird uns hier geliefert. Zumindest ich kann mich nicht an eine ähnlich angelegte Story erinnern, somit ist das doch zumindest in meinen Augen ein echt unverbrauchter Plot. Die Idee, einen unerfüllten Vertrag aus Dagoberts Jugend als Aufhänger zu nutzen, finde ich sehr gelungen und interessant. Auch die darauf folgenden Verwicklungen sind spannend und gut durchdacht, Fecchis wie üblich sehr guten Zeichnungen sorgen zusätzlich für eine zur Geschichte passenden leicht unheimliche, mysteriöse Atmosphäre. Nur die Werwölfe wissen mir visuell nicht ganz zu gefallen. Während die Geschichte spannend und interessant erzählt ist, kann ich aber wenig mit dem in die Geschichte gestreuten Humor anfangen. Die Kalauer um die stinkige Wurst zünden für mich wenig und Donald, der seinen Onkel mit einem Wolfsfell ins Bockshorn jagen will, passt zwsr zur tendenziell eher kindischen Charakterisierung Donalds in dänischen Geschichten, kann mich aber nach wie vor nicht überzeugen. Insgesamt dennoch Gut für diese ungewöhnliche Eröffnungsgeschichte. Professor von Quack (Diskussion) 12:19, 22. Mai 2023 (CEST)

Der Schatz des Mauso Polo[Bearbeiten]

I TL 2758-1P

Die versprochenen 96 Seiten mit Micky Maus, jedoch nicht am Stück, sondern aufgeteilt in drei Parts über den Band verstreut. Für diese Rezension wird jedoch die Gesamtstory angeschaut: Micky und Goofy begleiten Professor Zapotek zu einer Mauso-Polo-Tagung nach Venedig. Dort fällt sofort Mickys verblüffende Ähnlichkeit mit dem weitgereisten Geschäftsmann auf. Zapotheks Kollegen klären Micky und Goofy über die Geschichte des berühmten Reisenden auf, allerdings gibt es einige Lücken im Lebenslauf. Dank Micky kommt man einem geheimen Tagebuch Polos auf die Spur - so führt die Reise von Venedig über China zurück nach Entenhausen, Kater Karlo im Schlepptau, der es auf den titelgebenden Schatz abgesehen hat...

Highlight Mauso Polo ist natürlich angelehnt an Marco Polo, seines Zeichens venezianischer Geschäftsmann, dessen Reisen ihn bis nach China führten. Recht gelungen ist der Einfall, einige Episoden aus Mauso Polos Leben inhaltlich und zeichnerisch einzuschieben und so mit dem Plot der Gegenwart zu verknüpfen. Genug Raum dafür liefert die Geschichte ja aufgrund ihrer außergewöhnlichen Länge. Obwohl es am Anfang scheint, als handle es sich diesmal nicht um ein klassisches Zeitreise-Abenteuer mit Micky und Goofy darf die berühmte Zeitmaschine im dritten Teil dennoch zum Einsatz kommen - das aber nicht auf die bekannte Weise, sondern in neuer Form und mit neuem Ziel (beides soll hier nicht verraten werden), aber so kommt immerhin auch Professor Marlin zu einem Kurzauftritt. Sein Kollege Zapotek nimmt in dieser Geschichte dagegen eine sehr wichtige Rolle ein und seine Kenntnisse und Fähigkeiten als Historiker kommen hier sehr schön zum Einsatz. Sowohl Bao Gan in der Vergangenheit als auch Karlo in der Gegenwart sorgen als Bösewichte für Spannung. Mastantuano setzt das alles schön in Szene - mit seinem modernen, eigenwilligeren Zeichenstil wie man ihn beispielsweise von seinen Sergei Schlamassi-Geschichten kennt, hält er sich hier zurück, so passen die schönen, klassischen Zeichnungen wunderbar zu Sissis schön konstruierter Handlung. Top. Professor von Quack (Diskussion) 12:19, 22. Mai 2023 (CEST)

Perfekt versteckt![Bearbeiten]

I TL 2682-2

Das große Finale im Fußballpokal steht bevor: Entenhausen gegen Gansbach. In weiser Voraussicht hat Donald seine Karten bereits im Vorfeld gekauft, um langen Schlangen zu entgehen und sicher verstaut, um keine Hektik zu haben. Doch - oh Schreck! Wo genau hat er sie noch mal sicher versteckt? Zum Glück kommt Vetter Dussel vorbei und bietet an, bei der Suche zu helfen. Wobei... "zum Glück" dann wohl doch nicht, denn Dussels "Hilfe" sorgt eher für Chaos als dass sie was nützt...

Schlecht Dussel wurde einst von Autor Dick Kinney als Quälgeist für Donald erfunden, dessen schrullige und weltfremde Art ungewollt für Chaos sorgt. Richtig eingesetzt kann Dussel also ein sympathischer Chaot sein. Hier ist das nicht der Fall: Er sorgt nur für Ärger und schlussendlich dafür, dass Donalds gesamtes Haus auseinandergenommen und kaputt ist! Statt einzusehen, dass seine Hilfe fehlgeleitet war und sich zu entschuldigen, will Dussel am Ende selbst mit Tick, Trick und Track ins Stadion, während Donald den Schaden beseitigt. So weit kommt es zwar nicht, aber dennoch kann man nur Mitleid mit Donald haben, wirklich witzig ist das alles auch nicht. Pastrovicchios Zeichnungen sagen mir auch nicht zu. Gottseidank handelt es sich um eine verhältnismäßig kurze Geschichte. Schlecht. Professor von Quack (Diskussion) 12:19, 22. Mai 2023 (CEST)

Agent DoppelDuck Teil 4: Enttarnt[Bearbeiten]

I TL 2735-1P

So endet nun also die Agenten-Persiflage, die Marco Bosco, der Autor dieses und des zweiten Teils der Reihe in LTB 385, gemeinsam mit Kollege Fausto Vitaliano (Teil 1 in LTB 385 und Teil 3 in LTB 386) erdacht hat. Nachdem er im letzten Teil bewusstlos geschlagen wurde, nimmt Donald alias DoppelDuck nun die Verfolgung seiner Angreifer auf. In der Villa von Joe Feldmann kommt es zu einem Showdown, doch dann bleibt noch zu klären, wer von Donalds Agentenkollegen der Agentur denn nun Verräter sind oder nicht, ob Donald der Zahlung eines gigantischen Knöllchens, das in Teil 1 überhaupt erst zur Agentur führte, entgehen kann und wie Donald seine privaten Probleme mit Daisy und Onkel Dagobert klären kann.

Highlight Das alles ist wie schon in den drei vorherigen Teilen unterhaltsam und flott in Szene gesetzt, wobei mir D'Ippilito von den Original-DoppelDuck-Zeichnern am wenigstens zusagt, sein Stil hat den Hang zum Überdrehten, das beißt sich etwas mit dem angestrebten und in den vorherigen Ausgaben etablierten Look. Die Kolorierung ist dagegen erneut ein echter Hingucker. Das ganze Spiel um Verrat, doppeltes und dreifaches Spiel mit oder ohne doppelten Boden wird hier erstmalig auf die Spitze getrieben (wobei mir damals die Identität des Superspions Red Rose durch einen wenig subtilen Hinweis in Teil 3 schon vor dem Lesen dieses Teils klar war, aber das tut der Geschichte kaum einen Abbruch). Hier passt es aufgrund der Parodie noch sehr schön, leider sollten in späteren Episoden solche eskapadischen Verwirrspiele ein Markenzeichen der Reihe werden. Hier aber nun erstmal ein Abschluss - auch wenn die letzte Seite schon damals unmissverständlich klarstellte, dass die DoppelDuck-Saga noch weitererzählt werden würde. Top-. Professor von Quack (Diskussion) 12:19, 22. Mai 2023 (CEST)

Das erste Mal mit Maske[Bearbeiten]

I PK 125-1

Bei einer Putzaktion auf dem Dachboden für Daisys Damenkränzchen schwelgen die Damen sowie Phantomias selbst in Erinnerungen ans Abschlussjahr der Schule. Donald kann es sich nicht leisten kann, Freundin Daisy zum Maskenball auszuführen, die stattdessen mit Dauerrivale Gustav Gans ausgeht. Dank der Hilfe von Oma Duck kommt Donald doch zu einem Kostüm, das ihm sehr nützt, als die Knackerboys die Party crashen. Der kostümierte Donald kann seine Holde retten, wer der maskierte Fremde ist, bleibt aber ein Geheimnis...

Gut Wie Donald zu Phantomias wurde, ist hinlänglich bekannt - interessierte Comicfans können dies jederzeit in Die Verwandlung von Guido Martina und Giovan Battista Carpi nachlesen. Mittlerweile hat es sich vor allem Marco Gervasio zur Aufgabe gemacht, die Wurzeln des Helden und dessen Vorgänger, den Urphantomias John Quackett, eingehend zu beleuchten. Lucio Leoni und seine Partnerin Emanuela Negrin gehen hier nun einen anderen Weg, Phantomias' Anfänge zu beleuchten, ohne den genannten Geschichten zu widersprechend. Eine wirklich grundsympathische Geschichte um die Jugendjahre unserer Entenhausener Helden, in der Donald beweisen kann, dass schon immer ein Held in ihm steckte, auch schon bevor er das Tagebuch des ersten Phantomias entdeckte. Lucio Leoni gehört sowieso zu meinen Lieblingszeichnern, hier kann er wieder einmal sein ganzes Können beweisen. Gut+. Professor von Quack (Diskussion) 12:19, 22. Mai 2023 (CEST)

Klassisch gescheitert[Bearbeiten]

I TL 2757-02

Schlecht Ein unlustiger Einseiter um die Panzerknacker und ein trojanisches Pferd. Faccini ist eigentlich ja Experte für Absurditäten aller Art, dieser Gag hier zündet für mich aber ganz einfach nicht. Professor von Quack (Diskussion) 12:19, 22. Mai 2023 (CEST)

Totale Glücksfinsternis[Bearbeiten]

I TL 337-B

Den Abschluss des Bandes bildet eine klassische Scarpa-Story (allerdings nur in Bezug auf die Zeichnungen, die Story stammt aus der Feder der Brüder Barosso) über Gustav Gans. Dieser erfährt von einer Sonnenfinsternis am nächsten Tag und dass diese negative Auswirkungen auf zur Sommersonnenwende geborene Menschen haben soll. Und tatsächlich: Das Schoßkind des Glücks wird plötzlich vom Pech verfolgt. Da hilft nur noch Flucht - zu Vetter Donald, der kennt sich schließlich mit Pech aus. Doch es kommt ganz anders.

Gut Geschichten, in denen Gustav plötzlich Pech statt Glück hat, gibt es einige (nicht zuletzt Gustav, der Pechvogel von Don Rosa). Diese hier dürfte aber dennoch zu den ältesten dieses Musters gehören und bringt einigen Humor in das Geschehen. Scarpas Zeichnungen sorgen zudem für ein wohliges Nostalgiegefühl. Besonders herzig finde ich ein Panel, in dem Donald und Gustav gemeinsam auf dem Sessel sitzen und sich ausnahmsweise mal im geteilten Leid miteinander verwöhnen und sich selbst bemitleiden. Wirklich toll! Ansonsten wie gesagt eine nette Gagstory, die es sich sichet gelohnt hat, abzudrucken, die andererseits aber nicht wirklich etwas Neues zu bieten hat. Und das Ende ist dann doch auch wieder mal ziemlich gemein gegenüber dem armen Donald, besonders angesichts dessen, wie rührend er sich gegenüber seinem Vetter verhalten hat. Insgesamt Gut. Professor von Quack (Diskussion) 12:19, 22. Mai 2023 (CEST)

Fazit[Bearbeiten]

Highlight Ein wirklich empfehlensweter Band - zum einen wegen des Abschlusses der ersten DoppelDuck-Geschichte, zum anderen wegen der extralangen Italio-Maus, die mal wieder zeigt, dass es wirklich sehr, sehr schöne Geschichten mit dem Herrn Maus gibt, die jedem Maus-Muffel eigentlich eines Besseren belehren müssten. Aber auch danach gibt es gute Geschichten: ein schönes, kürzeres Phantomias-Abenteuer von Lucio Leoni, ein Scarpa-Klassiker mit Gustav in der Hauptrolle und eine atmosphörische Eröffnungsgeschichte aus dem Hause Egmont. Der leider sehr schlechte Dussel-Zwanzigseiter und der lahme Einseiter fallen unter diesen qualitativ hochwertigen Geschichten nicht weiter auf und können ganz getrost überblättert werden. Ein Top-Band. Professor von Quack (Diskussion) 12:19, 22. Mai 2023 (CEST)