Tick, Trick und Track: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. Februar 2017, 14:48 Uhr
Die Drillinge Tick, Trick und Track (engl. orig. Huey, Dewey, and Louie) sind die Neffen Donald Ducks und leben bei ihrem Onkel in Entenhausen. Die drei sind Pfadfinder beim Fähnlein Fieselschweif und haben stets das Schlaue Buch bei sich, welches die Antworten zu fast allen gestellten und ungestellten Fragen enthält. Sie sind nur anhand ihrer verschiedenfarbigen Mützen zu unterscheiden. Offiziell trägt Tick eine rote, Trick eine blaue und Track eine grüne Kappe. In den Cartoons war das Farbschema aber oft unterschiedlich; in einigen Fällen trugen die Drei alle die gleiche Farbe. Die heute offizielle Kolorierung wurde zum ersten Mal in der TV-Serie DuckTales verwendet und später auf die Comics übertragen.
Entstehung
Schon vor der Uraufführung des Kurzfilms Kurzbesuch bei Onkel Donald (Donald's Nephews) gaben Tick, Trick und Track ihr Debüt auf der Silly Symphony/Donald Duck-Sonntagsseite von Ted Osborne und Al Taliaferro vom 17. Oktober 1937. Hier wurden sie von Donalds Cousine Della zu ihrem Onkel geschickt, nachdem ein Knallfrosch unter dem Stuhl ihres Vaters diesen ins Krankenhaus gebracht hatte. Ein halbes Jahr später folgte der Cartoon, in dem sie von Donalds Schwester Dumbella geschickt wurden. Insgesamt wirkten sie in 25 Kurzfilmen mit.
Entwicklung der Charaktere in den Comics
Besonders in ihren Anfangsjahren waren Tick, Trick und Track wahre Landplagen, die ihrem Onkel das Leben schwer machten. Diesen Charakter behielten sie in Taliaferros Comic-Strips bei, ebenso in vielen frühen Comics von Carl Barks, in denen sie als Donalds Gegenspieler auftraten. Bekannte Beispiele dafür sind die Zehnseiter "Der Ritter mit der eisernen Hose", "Die drei dreckigen Ducks", "Gute Vorsätze" (1946), "Moderne Erziehungsmethoden" und diverse Schulschwänz-Eskapaden.
In den längeren Abenteuergeschichten von Barks entwickelten sich die ehemals wilden Raufbolde jedoch schnell zu besonnenen Gegenpolen ihres jähzornigen Onkels. Im Februar 1951 ließ Barks die drei im Zehnseiter "Test am Graupelpaß" / "Operation St. Bernard" dann erstmals als Pfadfinder des Fähnlein Fieselschweif auftreten. In dieser Rolle wurden sie endgültig zu verantwortungsvollen und intelligenten Jungs, die sich oftmals als den Erwachsenen überlegen erwiesen. Seither verfügen die Neffen zudem mit ihrem Schlauen Buch über eine nie versiegende Wissensquelle.
Nichtsdestotrotz bleiben die drei Kinder, die auch in heutigen Geschichten noch die Schule schwänzen oder sich an ihrem Onkel rächen, wenn sie dazu provoziert werden. Dies geschieht aktuell vor allen Dingen in den niederländischen Comics von Mau und Bas Heymans. Aber auch in einigen frühen Comics von Don Rosa, bei dem sie ansonsten fast ausschließlich als Erwachsene in Miniaturausgabe auftreten, haben sie sich mitunter aufmüpfig gezeigt ("Schwänzen will gelernt sein" / "Metaphorically Spanking"). Rosa nennt mit 1940 ein inoffizielles Geburtsjahr der Neffen, das sich allerdings nur auf seinen eigenen Duck-Kosmos bezieht und auch nicht in den Comics Erwähnung findet.
Verhältnis der Drillinge zu ihren Onkeln
Während die Drillinge ihrem Onkel Donald in den kurzen Gag-Comics oft Ärger bereiten, stehen sie ihm innerhalb der langen Abenteuer-Comics stets zur Seite, wenn ihm ernsthafte Gefahr droht. Auch wenn er von Dagobert zu rigoros ausgebeutet wird, ergreifen die drei für Donald Partei.
Anders als ihr Onkel Donald sind Tick, Trick und Track meist äußerst erpicht darauf, ihren Großonkel bei dessen Expeditionen zu begleiten. Während Donald von Dagobert oft durch dubiose Versprechungen geködert werden muss oder aufgrund seiner Schulden zum Mitkommen gezwungen ist, ist für die drei Pfadfinder häufig Abenteuerlust die hauptsächliche Motivation. Dennoch feilschen sie für ihren Onkel und sich hin und wieder eine "angemessene" Entlohnung ihrer Verdienste aus (z.B in „13 Trillionen” / „The Horseradish Story” oder „Der Käse von Kirkebö” / „The Lemming with the Locket”).
Vor allem in den Geschichten Don Rosas verlagern sich die Sympathien der Neffen in der Regel zu ihrem Onkel Dagobert, während sie Donald oft gleichgültig gegenüberstehen. Beispielsweise münzen sie in „Der Jaguargott von Culebra” einen geschäftlichen Flop, den Dagobert seiner Schwester zu verdanken hatte, und den Donald kurz zuvor noch triumphierend als Argument für das Standvermögen seiner Mutter gegenüber seinem Onkel werten konnte (den Eintausch eines Berges mit einem Schatztempel im Innern gegen einen Plüschbären), in einen erstklassigen Erfolg für Dagobert um (Theodore "Teddy" Roosevelts Bär - Der erste Teddybär der Welt).
Die dunklen Seiten von Tick, Trick und Track
Mitunter zeigen sich Tick, Trick und Track (je nach Autor) am Ende eines Abenteuers von einer eher selbstsüchtigen Seite, indem sie ihren Onkel Donald auf ihm entstandenem Ärger einfach sitzen lassen, z.B. auf einem Schuldenberg, der durch Sklavenarbeit bei Onkel Dagobert abzutragen ist. Das Ungemach ihres Onkels ringt ihnen allenfalls Moralpredigten oder ein höhnisches Lachen ab, sofern es sie überhaupt näher interessiert, was allgemein in Abenteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe gut zu beobachten ist. Teilweise versuchen sie die ungerechte Behandlung Donalds durch Dagobert sogar von vornherein zu ignorieren (z.B. in Fünfmal Grand Canyon und zurück, Die Platin-Quelle oder Weißes Gold vom Matterhorn).
Zur Wahrung des Status quo schrecken die drei sogar vor Sabotage oder Verrat nicht zurück. In Hochfliegende Pläne aus LTB 307 z.B. geben sie ihrem Großonkel den entscheidenden Hinweis darauf, wie Donald unter Einsatz von dessen gesamtem Vermögen eine Wette gewinnen will. In Das Talerbäumchen aus LTB 108 kann Donald durch eine Erfindung von Düsentrieb buchstäblich das Geld auf Bäumen wachsen lassen, welches aber von den Kindern mit Hilfe eines Vulkanausbruchs ihrem Großonkel in die Hände getrieben wird, da sie der Ansicht sind, ein geldgieriger Onkel sei genug. Mitunter dienen diese Aktionen dazu, Donald zur Vernunft zu bringen, da er zur Selbstüberschätzung neigt, oft genug geht es den Kindern aber nur darum, am Ende selbst Recht zu behalten oder einfach ihren Spass oder ihre Ruhe zu haben.
Treck
In einigen Comicpanels taucht ein aus Versehen zu viel gezeichneter „vierter Neffe” auf, den Fans Fooey bzw. Phooey (dt.: Treck) getauft haben. Diesem vierten Neffen wurde sogar ein eigener Comic gewidmet: „Much Ado About Phooey” / „Der vierte Neffe” von Lars Jensen, Jack Sutter und Tino Santanach Hernandez. Hier heißt der vierte Neffe in der deutschen Übersetzung allerdings Tricky und wird durch einen Blitzschlag und „dupolare Duplolitis” erklärt. Die Idee des vierten Neffen wurde von dem Autoren Nino Russo in der Geschichte "Ein Neffe zu viel" wieder aufgegriffen. Hier erfindet Donald einen „perfekten” Vetter seiner Jungs. Um ihren Onkel zu ärgern, schlüpft daraufhin einer der Drei in die Rolle von „Truck” (s. Bild links). Dieses Spiel treibt Donald an den Rand des Wahnsinns.
Trivia
- In der ersten Ausgabe des Micky Maus Magazins von 1951 sind in einem Bild die dänischen Namen der Neffen, Rip, Rap und Rup, auf einem Sparschwein zu sehen. Im Sprechblasentext heißen sie hier jedoch bereits Tick, Trick und Track.
Verwandtschaft
- Tick, Trick und Track sind die Neffen von Donald Duck und die Großneffen von Dagobert Duck.
- Laut dem Donald-Duck-Zeitungsstrip vom 17.10.1937 sind sie die Kinder von Donalds Cousine Della beziehungsweise laut dem Cartoon "Donald’s Nephews" (1938) von Donalds Schwester Dumbella. Don Rosa machte für seinen Stammbaum daraus Donalds Schwester Della Duck. Über Tick, Trick und Tracks Vater ist bislang nur soviel bekannt, dass ein Streich der Drei, ein Knallfrosch unter seinem Stuhl, ihn einst ins Krankenhaus brachte.
- Don Rosa sieht in Oma Duck die Urgroßmutter der Drillinge. Andere Quellen behandeln Oma Duck hingegen als ihre Großtante oder Großmutter.
Tick, Trick und Track in anderen Sprachen
- Arabisch: كركور و فرفور و زرزور (Karkoor, Farfoor und Zarzoor)
- Chinesisch: 路儿,杜儿 和 辉儿
- Dänisch: Rip, Rap og Rup
- Englisch: Huey, Dewey, and Louie
- Finnisch: Tupu, Hupu ja Lupu
- Französisch: Riri, Fifi et Loulou
- Griechisch: Χιούι, Λιούι και Ντιούι (Khiui, Liui und Diui)
- Isländisch: Ripp, Rapp og Rupp
- Italienisch: Qui, Quo, e Qua
- Japanisch: Hyuui, Dyuui, Ruui.
- Niederländisch: Kwik, Kwek, en Kwak
- Norwegisch: Ole, Dole og Doffen
- Polnisch: Hyzio, Dyzio i Zyzio
- Portugiesisch: Huguinho, Zezinho e Luizinho
- Russisch: Билли, Вилли и Дилли (Billy, Villy und Dilly)
- Schwedisch: Knatte, Fnatte och Tjatte
- Serbisch: Raja, Gaja i Vlaja
- Spanisch: Hugo, Paco y Luis / Hugo, Diego y Luis / Juanito, Jorgito y Jaimito
- Türkisch: Cin, Can ve Cem
(Anmerkung: Die verschiedenen Namen in spanischer Sprache rühren daher, dass die Disney Comics in den Ländern Spanien, Mexiko, Kolumbien und Chile jeweils anders übersetzt werden)
Literatur
- Boemund von Hunoltstein, T, T & T - Eine Totalanalyse, Hamburger Donaldist Nr. 20, 1979