Genia Gans

Genia Gans (im italienischen Original Genialina Edy Son) ist eine geniale Erfinderin und Freundin von Daisy Duck. Genia kennt die Geheimidentität von Daisy und unterstützt Phantomime mit allerlei nützlicher Ausrüstung für deren Missionen. Ihr Debut gab Genia Gans gemeinsam mit Phantomime in der 1973 veröffentlichten Geschichte Phantomime und der Ariadnefaden (unter anderem in LTB 57) von Guido Martina und Giorgio Cavazzano. Nach ihren ersten beiden Auftritten an der Seite von Phantomime wurde Genia Gans nur noch selten verwendet, taucht jedoch seit 2007 in modernen Geschichten vereinzelt wieder auf.

Konzeption

Bei der Entwicklung der Figur Phantomime lag es den verantwortlichen Autoren um Guido Martina nahe, der weiblichen Superheldin eine ebenfalls weibliche Erfinderin zur Seite zu stellen. Folglich war Genia Gans von Beginn an als weiblicher Gegenpol zu Daniel Düsentrieb angedacht, der wiederum die Waffen für Phantomias bereitstellt. Es sollte verdeutlicht werden, dass auch Frauen über genau so viel Einfallsreichtum, Genialität und technisches Verständnis verfügen wie die Männer.

Jedoch musste Genia Gans im Vergleich zu Daisy Duck einen noch stärkeren inneren Antrieb haben, sich für die Rechte der Frauen und gegen die Kriminellen in Entenhausen einzusetzen. Wohl aus diesem Grund ist Genia Gans auch Vorsitzende eines Vereins für Feministinnen und erfolgreiche Modedesignerin mit einem Unternehmenssitz in Entenhausen. Ihrer Tätigkeit als Erfinderin für allerlei praktische Gerätschaften geht sie mithin eher als Hobby in ihrer Freizeit nach, was wiederum im Gegensatz zum tradierten Bild eines Daniel Düsentriebs steht, der seine Leidenschaft als freischaffender Erfinder in Vollzeit ausübt und so gut wie keine Freizeitaktivitäten kennt.

Name

Ihr italienischer Name Genialina Edy Son ist eine Anspielung auf den genialen Erfinder Thomas Edison. Der Name folgt insofern dem auch bei Daniel Düsentrieb verwendeten Muster, Erfinder und Gelehrte für die Namensgebung zu parodieren. Zudem besteht eine Ähnlichkeit zu Helferleins italienischem Namen Edi.

Der deutschsprachige Nachname Gans legt zwar eine Verwandtschaft zu Gustav Gans, Franz Gans oder Gitta Gans nahe, folgt jedoch nur der Übersetzungstradition der deutschen Namen von Entenhausenern.

Persönlichkeit

Genia Gans ist eine selbstbewusste Frau, die überzeugt ist von ihren Fähigkeiten und die sich nicht unterkriegen lässt. Es widerstrebt ihr zutiefst, dass Frauen als das „schwache Geschlecht“ bezeichnet werden und setzt sich daher aktiv für Forderungen der Entenhausener Vereinigung für Feministinnen ein. Als Modedesignerin führt Genia ihr eigenes Unternehmen sehr erfolgreich, in den Comics tauchen auch zwei weibliche Angestellte von ihr auf. Sie verfügt über ein großräumiges Büro mit einer riesigen Couch sowie einem angeschlossenen Laboratorium, das sie als Werkstatt nutzt. Gegenüber Daisy erklärt sie, dass sie Privatstunden bei Daniel Düsentrieb nehme, um sich fortzubilden. Außerdem ist Genia Gans gut im Pläneschmieden und zieht ein überlegtes Vorgehen anstelle einer Spontanhandlung vor. Mit Daisy verbindet sie eine tiefe Freundschaft.

In den ersten beiden Geschichten trägt Genia ein gestreiftes Oberteil mit langen schwarzen Ärmeln und eine schwarze Hose. Ihr Markenzeichen ist die große Brille, aber auch ihre top frisierten Haare sind nicht zu übersehen. In neueren Geschichten wurde ihr Aussehen modernisiert und weiterentwickelt.

Entwicklung

Ihr Debut gibt Genia Gans im Jahr 1973 in der Geschichte „Phantomime und der Ariadnefaden“. Nachdem Daisy beschließt, den Männern Donald und Onkel Dagobert eins auszuwischen, wird Daisy in der Firma von Genia Gans vorstellig, nachdem sie einen älteren Herren dazu bewogen hat, sie zu der Modeboutige in der „Augusta Anlage“ zu fahren. Ohne größere Bedenken erzählt Daisy ihrer Freundin von ihrem Vorhaben, die sogleich an eine Geheimidentität denkt, damit Daisys Ruf in der Öffentlichkeit nicht beschädigt wird. Genia Gans ist sogleich Feuer und Flamme, für Daisy ein schickes Kostüm zu entwerfen, das sie noch bis zum Abend fertigstellen und an Daisys Adresse ausliefern lassen will. Tatsächlich kann Daisy am Abend das Superheldinnenkostüm für Phantomime aus einem Paket entnehmen, nachdem sie die Bedienungsanleitung gelesen hat. Mit ihrer brandneuen Austüstung begibt sich Phantomime in ihre erste Mission.

Das zweite Abenteuer „Phantomias gegen Phantomime“ beginnt mit einem Besuch von Genia Gans bei Daisy Duck, bei dem die geniale Tüftlerin Daisy eine täuschend echte Puppe mit Kamera und Aufnahmegerät überlässt. Daisy setzt die Puppe ihrer selbst an den Tisch, sodass es aussieht, als würde sie ein Kreuzworträtsel lösen. Viel Zeit bleibt den beiden Damen allerdings nicht, denn es findet im Entenhausener Theater eine Veranstaltung der Feministinnen statt, den Genia Gans leitet und bei dem Daisy Duck einen Vortrag halten soll. In ihrem Vortrag rückt sie die Welt der Männer im Allgemeinen, speziell aber Phantomias und Donald in ein schlechtes Licht. Daraufhin entwickelt sich eine direkte Fortsetzung zu ihrem Debut-Abenteuer, bei dem Daisy und Donald erneut auf zwei Ganoven treffen, die von ihrer blonden Chefin angeführt werden.

Zu den Erfindungen von Genia Gans zählen zählt vorrangig das Kostüm für Phantomime, das aus speziellem robusten Stoff gefertigt ist, der vielen Schlägen und heftigen Stößen standhält und in seinem Äußeren dem von Phantomias ähnelt. Im Gegensatz zu Phantomias' Sprungstiefel verfügt Phantomimes Schuhwerk jedoch über eingebaute Kufen, mit denen sie die Bürgersteige entlaangsausen kann. Das rote Kostüm wird von einem elastischen Gürtel zusammengehalten, mit dem sich Phantomime in beiden Geschichten von erhöten Positionen sicher hinablassen kann. In der ersten Geschichte verwendet sie ein in ihrer Puderdose verstecktes Schlafpulver aus zerstoßenen „Abschaltpillen“, das Gegner für 24 Stunden in einen tiefen Schlaf fallen lässt. In der Fortsetzung tauscht Phantomime das Pulver gegen normalen Puder, da sie richtig abschätzt, dass die Schurken es gegen sie selbst einsetzen werden. Ihr Schminkspiegel ist in der Lage, Lichtstrahlen zu einem Laser zu bündeln, der sogar Gitterstäbe zum Schmelzen bringt.

Während Phantomime zunächst mit einem roten Sportwagen unterwegs ist, stattet Genia Gans die Superheldin in der Fortsetzung mit einem beeindruckenden Motorrad namens „Feuerstuhl“ aus, welches mit einigen technischen Raffinessen aufwartet und dem 313/X von Phantomias in nichts nach steht. Mit einem einfachen Umlegen eines Hebels kann es sogar fliegen.

Nach Jahrzehnten der Abwesenheit erlebt Genia Gans in Rückkehr der Heldin (u.a. LTB 379) aus dem Jahr 2007 ein Revival. Darin wird Genia Gans zu Unrecht von einem trotteligen Inspektor verhaftet, der sie für den Kopf einer Diebesbande hält. Dabei haben sich die wahren Ganoven einer Erfindung von Genia Gans bemächtigt und diese für ihre kriminellen Zwecke missbraucht. Nachdem Daisy ihre Freundin nach langer Zeit wieder einmal in deren Designerstudio besucht hat, setzt sie sich als Phantomime dafür ein, die Unschuld von Genia Gans zu beweisen und deren Reputation wieder herzustellen.

Weitere Auftritte

Genia Gans

In Helden mit leichtem Handicap wird Genia Gans von den Panzerknackern eingesperrt, die es auf Onkel Dagoberts Geldspeicher abgesehen haben. Glücklicherweise kann Phantomime ihre Freundin retten und die Schurken zur Strecke bringen.

In Brigitta e l'intervento amichevole wollen Daisy Duck, Dorette Duck, Dolly Duck und Genia Gans ihre Freundin Gitta Gans dazu bewegen, ihren Schwarm Onkel Dagobert zu vergessen. Dabei erwähnt Genia, dass sie für ihre Freundin auf Wunsch von Gitta einige Erfindungen herstellt sowie Kleider produziert.

In Aller Anfang macht erfinderisch stellt sich heraus, dass Genia Gans in der gleichen Erfinder-Universität wie Daniel Düsentrieb studiert hat und die beiden Kommilitonen waren. Obwohl Genia sehr selbstbewusst auftritt und von ihren Ideen ausgesprochen übereugt ist, freundet sie sich schnell mit dem jungen Daniel an. In der Geschichte wurde sie fälschlicherweise mit dem Namen „Manja von Antenne“ übersetzt.

Trivia

In Topolino 3351 wurde anlässlich des Valentinstags ein Artikel mit der Überschrift „Love is in the Air“ von Barba Garufi mit von Stefano Zanchi gestalteten Artworks veröffentlicht, worin auch das Pärchen aus Genia Gans und Daniel Düsentrieb gezeigt und die Gemeinsamkeiten der beiden betont werden.

Auftritte

• Phantomime und der Ariadnefaden, Guido Martina & Giorgio Cavazzano, LTB 57, LTB Ultimate 1 & Daisy Duck – Die Anthologie
• Phantomias gegen Phantomime, Guido Martina & Giorgio Cavazzano, LTB 57, Die großen Klassiker 15, LTB Enten-Edition 12, LTB Sonderedition 3/2014 & LTB Ultimate 3
• Rückkehr der Heldin, Riccardo Secchi & Vitale Mangiatordi, LTB 379 & LTB Sonderedition 4/2015
• Der perfekte Partner, Riccardo Secchi & Francesco D'Ippolito, LTB 423 & LTB Ultimate 35
• Phantomias gegen Phantomime: Wettstreit der Helden, Niccolò de Mojana & Ettore Gula, LTB 489
• Die Ducks auf Rädern: Ein Auto mit Persönlichkeit, Stefano Ambrosio & Stefano Intini, LTB Enten-Edition 59
• Helden mit leichtem Handicap, Riccardo Secchi & Marco Mazzarello, LTB 462 & LTB Ultimate 38
• Phantomime kehrt zurück, Sune Troelstrup & Giorgio Cavazzano, LTB 466
• Brigitta e l'intervento amichevole, Jacopo Cirillo & Stefania Fiorillo, auf Deutsch bislang unveröffentlicht
• Superhelden-Leitfaden: Das neue Kostüm, Gabriele Mazzoleni & Stefania Fiorillo, LTB Spezial 78
• Aller Anfang macht erfinderisch, Riccardo Pesce & Luca Usai, LTB Enten-Edition 74

Weblinks

• Genia Gans im Inducks