Glatzenkogel

Der Glatzenkogel (englisch Kill Motor Hill) ist ein Hügel in Entenhausen, auf dem Onkel Dagoberts Geldspeicher steht. Sein erster Auftritt ist in Eingefrorenes Geld von Carl Barks, der Geschichte, in der auch der Geldspeicher erstmalig seine heutige Form bekommt.
Vorgeschichte nach Don Rosa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorgeschichte des Glatzenkogels beginnt bei dem amerikanischen Comicautor Don Rosa zeitlich betrachtet in der Abenteuergeschichte Auf der Suche nach der verlorenen Bibliothek. In den 1580er Jahren segelte der berühmte englische Gentleman-Pirat Sir Francis Drake an die amerikanische Küste, um dort eine wertvolle Fracht zu verstecken, die er aus der alten Welt mitgebracht hatte. Unweit der Küste bestieg er den noch kahlen Glatzenkogel, wo er einen unterirdischen Raum bauen ließ, den er als geheime Schatzkammer ausbauen ließ. Zudem ließ er auf dem Hügel das „Fort Drachenfels“ errichten, um das unterirdische Versteck zu beschützen.
Wie Rosa bereits in Seine Majestät Dagobert I. zeigte, ging dieses Fort im Jahre 1818 in den Besitz von Emil Erpel über, der es in „Fort Entenhausen“ umtaufte und den Ort Entenhausen für neuankommende Siedler gründete. Emil Erpel vererbte das Fort und den Berg an seinen Sohn Emelrich Erpel, der es dem von ihm gegründeten Fähnlein Fieselschweif als Hauptquartier überließ. Dessen Sohn, Emanuel Erpel, verkaufte den Glatzenkogel einschließlich Fort an Dagobert Duck, wie es im zehnten Kapitel von Sein Leben, seine Milliarden Der Eroberer von Fort Entenhausen geschildert wird. Der gewissenlose Geschäftsmann vertrieb die jungen Pfadfinder, ließ das Fort abreißen und an dessen Stelle den berühmten Geldspeicher bauen, der dort auch heute noch steht.
Erst einige Jahre später kam Onkel Dagobert zusammen mit seinen Neffen hinter die Geheimnisse des Glatzenkogels. Unter anderem fand er heraus, dass der Hügel eigentlich nie zu den USA gehörte und somit ein autonomes Gebiet darstellt – allerdings verbrennt die Urkunde und so geht der Glatzenkogel letztendlich doch in den Besitz der Vereinigten Staaten über (siehe erneutSeine Majestät Dagobert I.).
Auch in Der Kaiser von Talerhausen (Story von Fausto Vitaliano, Zeichnungen von Francesco Guerrini, erschienen in LTB 467 und LTB Spezial 100) gründet Onkel Dagobert auf dem Glatzenkogel ein eigenes Staatsgebiet und ernennt sich selbst zum Regenten von „Talerhausen“, um Steuern zu sparen und damit dem durchtriebenen Bürgermeister zuvor zu kommen.
Aussehen und Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Glatzenkogel liegt im Zentrum Entenhausens. Der Glatzenkogel ist ein in den meisten Geschichten grasbewachsener Hügel, der jedoch nicht zum Aufenthalt einlädt, da er mit Warnschildern, Minen und vielen weiteren fiesen Fallen übersät ist, die unwillkommene Besucher wie die Panzerknacker oder Gundel Gaukeley fernhalten sollen. Die Form des Glatzenkogels ist sehr variabel, manchmal handelt es sich lediglich um eine flache Anhöhe, manchmal aber auch um einen halbkugelförmigen Hügel mit steilem Anstieg. Vor allem in neueren italienischen Geschichten handelt es sich wieder um einen flacheren Hügel.
In Das Stadtteilturnier (LTB 476) wird erklärt, dass die Stadt Entenhausen in mehrere Stadtteilen gegliedert ist und dass das Viertel, in dem Onkel Dagobert, Donald und Dussel wohnen, den Namen Glatzenkogel trägt. In Gauner auf Gleisen (LTB 315) wiederum wird gesagt, dass der Hügel den nördlichen und südlichen Teil Entenhausens voneinander trennt. Hier gehört Onkel Dagobert auch nicht der gesamte Hügel, sondern nur bis zu einer gewissen Tiefe. Unterhalb von Onkel Dagoberts Besitz kann die Stadt in dieser Geschichte einen Straßenbahntunnel bauen.
In der italienischen Story Hulda, die holde Harpyie (LTB 389) von Rodolfo Cimino und Romano Scarpa aus dem Jahr 1966 erzählt Onkel Dagobert eine etwas andere Geschichte zu den Ursprüngen des Geldspeichers. Demnach befand sich an der gleichen Stelle auf dem Hügel die trutzige Burg des schottischen Einwanderers Seamoore O'Sneezle, deren geerbte Überreste Onkel Dagobert aus Kostengründen als Fundamente für den Geldspeicher nutzte.
Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Original heißt der Berg „Killmotor Hill“, was übersetzt etwa „Motor tötender Hügel“ heißt. Bei Barks kommt der Name bereits in Eingefrorenes Geld vor. Ironischerweise stirbt der Motor von Dagoberts Oldtimer in Der Eroberer von Fort Entenhausen genau auf dem Hügel ab.
Der deutschsprachige Name „Glatzenkogel“ wurde vermutlich von Peter Daibenzeiher für die Geschichte Der Eroberer von Fort Entenhausen erfunden.
Symbolische Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im zweiten Teil der Geschichte Alle gegen einen(LTB 451) weist Onkel Dagobert auf die symbolische Bedeutung des Glatzenkogels hin. Denn der Hügel sei das Wahrzeichen Entenhausens. Er zeige, dass Erfolg nur komme, wenn man zuvor einen Aufstieg bewältige. Nur harte Arbeit und zähes Ringen führen einen zum Ziel.
In der italienischen Geschichte Der wahre Gründer Entenhausens (LTB 478) von Sergio Badino und Ettore Gula wird in einer Rückblende gezeigt, wie Emil Erpel für zwanzig Taler Holz kauft, um das Fort Entenhausen fertigzustellen und im Inneren eine lebendige Siedlung zu errichten, in der neue Bürgerinnen und Bürger ihr Glück finden können. Onkel Dagobert kommt einem kriminellen Komplott der Panzerknacker auf die Spur, die behaupten, dass ihr Vorfahr Trapper Knack der Gründer Entenhausens und rechtmäßige Eigentümer des Glatzenkogels (und allem, was sich darauf befindet), sei. Daraus ergibt sich, dass statt Onkel Dagobert nun die Panzerknacker den Gründungstag von Entenhausen ausrichten müssen, da ihnen der historisch bedeutsame Glatzenkogel gehört.
Um die symbolische Bedeutung des Glatzenkogels und des Geldspeichers wird in Im Modus der D.R.A.N.G.S.A.L. (LTB 594) intensiv gerungen. Nachdem der Geldspeicher in einem Erdloch verschwunden ist und der Glatzenkogel quasi nicht mehr existiert, bilden sich zwei Gruppen in Entenhausen: Diejenigen, die den Geldspeicher und den Hügel schon immer als Schandfleck empfunden haben, und diejenigen, die das Gebäude als Mahnmal für Ehrgeiz und Einsatzfreude sehen. Nicht zuletzt schlägt sich Klaas Klever auf eine der beiden Seiten und entfacht die Debatte von Neuem.