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Fluch der Karibik

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Eines der US-Kinoposter (© Disney/Bruckheimer)

Fluch der Karibik (Originaltitel: Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl) ist eine gemeinsame Spielfilmproduktion von Walt Disney Pictures und Jerry Bruckheimer Films. Seine Weltpremiere erlebte der Film am 28. Juni 2003, regulär in die US Kinos kam er ab dem 9. Juli 2003. In Deutschland wurde Fluch der Karibik ab dem 2. September 2003 aufgeführt.

Er ist zudem der erste Film unter dem Disney-Namen, der in den USA eine PG-13-Freigabe erhielt, die bisherigen Filme erhielten allesamt niedrigere Altersfreigaben. Zugleich wurde er zum bis dahin erfolgreichsten Spielfilm, sowohl von Walt Disney Pictures, als auch von Jerry Bruckheimer.

Dieser Action-Abenteuer-Comedy-Film basiert auf der Disneyland-Attraktion Pirates of the Caribbean und spielt in der von Piraten besetzten Karibik des frühen 18. Jahrhunderts. Regie führte Gore Verbinski, die Hauptdarsteller sind Johnny Depp, Geoffrey Rush, Orlando Bloom und Keira Knightley.

2006 wurde Fluch der Karibik erfolgreich fortgesetzt: Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 spielte noch mehr ein als sein Vorgänger und 2007 erschien der dritte Teil der Kinoreihe. Ein vierter Teil wurde mit Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten im Jahr 2011 veröffentlicht und ein fünfter Teil erschien 2017.

Handlung[Bearbeiten]

Ein britisches Schiff mit Kurs auf die Karibik, wo Weatherby Swann in Port Royal auf Jamaika neuer Gouverneur werden soll, fährt durch eine Nebelbank. Die noch junge Tochter des Gouverneurs, Elizabeth, steht am Bug und singt ein Lied über Piraten. Im Nebel entdeckt Elizabeth ein Schiffswrack und einen Jungen, der hilflos im Wasser treibt und der einzige Überlebende des Schiffes zu sein scheint. Die Besatzung des britischen Schiffes rettet den Jungen, der sich als Will Turner vorstellt. Elizabeth entdeckt an seinem Hals ein Medaillon mit einem Totenkopf, welches sie erschrocken an sich nimmt. Sie glaubt, dass Will ein Pirat ist und will verhindern, dass jemand davon erfährt. Als Elizabeth das Medaillon genauer betrachtet, entdeckt sie im Wasser ein Schiff mit schwarzen, zerrissenen Segeln, an dessen Mast eine Piratenflagge weht.

Keira Knightley als Elizabeth Swann (© Disney/Bruckheimer )

Acht Jahre später: Elizabeth wacht aus einem Traum auf, in dem sie sich an dieses Ereignis zurückerinnert. Sie hängt sich das Medaillon um, welches sie in einem Geheimfach ihrer Schublade versteckt, als ihr Vater sich ankündigt. Sie versteckt ihren Halsschmuck in ihrem Dekolletee und erlaubt ihrem Vater den Eintritt. Dieser schenkt seiner Tochter ein Korsett und spricht darüber, dass Norrington an diesem Tag zum Commodore ernannt werden soll.

In der Eingangshalle des Anwesens wartet währenddessen Will Turner auf den Gouverneur. Will ist mittlerweile ein talentierter Schmied und übergibt dem Gouverneur das Schwert, das er für Norringtons Feier schmieden sollte. Swann ist begeistert und lobt die Klinge. Elizabeth kommt die Treppen herunter und freut sich sehr darüber, Will wiederzusehen. Sie erzählt ihm, dass sie diese Nacht von ihrer ersten Begegnung träumte und bittet Will darum, sie zu duzen, was dieser jedoch aus Respekt vor ihrem Titel ablehnt.

Ungefähr zur selben Zeit nähert sich Captain Jack Sparrow in einem untergehenden Schiff dem Hafen von Port Royal. Dieser begibt sich sofort auf die Suche nach einem neuen Schiff, mit dem er wieder in See stechen kann.

Deutsches Kinoposter zu Fluch der KaribikDisney/Bruckheimer)

Als Elizabeth nach der Feier für Norrington aufgrund ihres engen Korsetts in Ohnmacht fällt und die Klippen herunterstürzt, während dieser versucht, ihr einen Heiratsantrag zu machen, befindet sich Jack Sparrow inmitten einer Diskussion mit zwei Aufsehern. Diese sprechen mit Sparrow unter anderem über das sagenumwobene Schiff Black Pearl und darüber, ob Sparrow nun ein meuternder und kapernder Pirat sei oder nicht. Sparrow erblickt, wie Elizabeth ins Meer stürzt und rettet diese vor dem Ertrinken. Er bemerkt das Medaillon an Elizabeths Hals, welches kurz zuvor eine mysteriöse Welle und einen Wetterumschwung auslöste. Sparrow fragt Swann nach der Herkunft ihres Medaillons.

Daraufhin wird er jedoch von der Garde umstellt und als Pirat enttarnt. Um sich aus der misslichen Lage zu befreien, droht er an, Elizabeth Leid zuzufügen, wenn man ihm nicht sofort sein Hab und Gut wiedergibt. Kaum ist dies geschehen, flieht Sparrow in die Werkstatt eines Schmieds. Dort versucht er zunächst sich von seinen Handschellen, die ihm die Garde anlegte, zu befreien. Allerdings wird sein Vorhaben von Will Turner gestört, der ihn sogleich zu einem Kampf herausfordert.

Der Kampf wird von Wills trunkenem Chef unterbrochen, der während des Gefechts aufwacht und Sparrow mit einer Flasche hinterrücks niederschlägt. Norrington betritt mit seinem Gefolge die Werkstatt und nimmt Sparrow gefangen. Als die Nacht über Port Royal hereinbricht, erreicht die Black Pearl den Hafen und beginnt mit einem Angriff. Abgesehen von mehreren Kanonenschlägen auf die Türme und das Gefängnis der Hafenstadt beginnen die Piraten, die Stadt zu plündern. Einige von ihnen begeben sich in das Haus des Gouverneurs und versuchen Elizabeth das Medaillon zu stehlen. Da sie auf ihr Recht zu verhandeln besteht (mit dem Aufruf „Parlez!“), müssen die zwei Piraten Pintell und Ragetti Elizabeth ohne Anwendung von Gewalt auf das Schiff mitnehmen, wo Elizabeth mit dem Captain verhandeln kann. Währenddessen wird Will bei seinem Kampf gegen die Piraten niedergeschlagen. Des Weiteren treffen zwei Piraten auf Jack, der im Gefängnis sitzt. In dem Gespräch zwischen ihnen wird klar, dass sie Sparrow von früher kennen. Als er erwähnt, dass Meuterer in den tiefsten Kreis der Hölle kommen, packt eines der Black-Pearl-Besatzungsmitglieder Sparrow am Hals und beschimpft ihn. Der Arm des Piraten befindet sich im Mondlicht und erscheint nur als Knochengerippe. Der Fluch aus den Geschichten über die „untote“ Crew der Black Pearl ist also wahr.

Elizabeth versucht sich zur gleichen Zeit auf Deck der Black Pearl als Verhandlungsgegnerin von Barbossa, wird von ihm jedoch übervorteilt. Elizabeth, die sich als Elizabeth Turner ausgibt, übergibt ihm ihr Medaillon und wird dennoch von der Crew entführt.

Am nächsten Morgen stürmt Will zu Norrington. In der vergangenen Nacht sah er noch, wie Elizabeth entführt wurde und möchte sich nun an ihrer Rettung beteiligen. Will wird jedoch nicht ernst genommen, er sei nur ein Schmied und nicht beim Militär, weshalb er nicht an der Rettungsaktion beteiligt sein soll. Außerdem weist Norrington ihn darauf hin, dass er nicht der Einzige ist, der sich um Elizabeth sorgt.

Jack und Will kapern die Interceptor (© Disney/Bruckheimer)

Also sucht Will heimlich Jack Sparrow auf. Dieser verspricht ihm seine Hilfe, als er Wills Namen erfährt. Will befreit Jack und gemeinsam kapern sie mit einem Trick die Interceptor, das schnellste Schiff der Flotte. Sie steuern Tortuga an, wo sie eine Crew anheuern wollen, mit der sie die Black Pearl einholen und Elizabeth befreien möchten.

Diese befindet sich in der Kabine von Barbossa bei einem fürstlichen Abendmahl. Nun wird der Plan der Piratencrew klar: Barbossa braucht das Medaillon und das Blut von einem Nachkommen des Crewmitglieds Turner, um den Fluch aufzulösen. Barbossa erklärt Elizabeth beim Abendessen ausführlich, wie es dazu kam, dass die Crew verflucht wurde: Sie stahlen einen verfluchten Atztekenschatz, der jeden, der ihn nimmt, zu Untoten verdammt, die nicht sterben können, aber auch nichts fühlen und schmecken können. Im Mondlicht soll sich ihre wahre Gestalt zeigen. Elizabeth glaubt Barbossa nicht und greift ihn an. Dieser bleibt unbeschadet und jagt Elizabeth aufs Deck, wo sich die Crew in Zombiegestalt um die Instandhaltung des Schiffes kümmert. Elizabeth erschrickt fast zu Tode und flieht in eine Kabine.

Will dagegen erfährt am nächsten Tag von Jack, dass dieser seinen Vater kannte. Wills Vater hieß angeblich „Stiefelriemen Bill“ und war ein mit Sparrow befreundeter Pirat.

Langsam löst sich die verworrene Story auf: Die Piraten der Black Pearl segelten ursprünglich unter Jack Sparrow, meuterten jedoch und ernannten Barbossa zum neuen Kapitän. Wills Vater hielt als einziger zu Sparrow und wurde deshalb in die Untiefen des Meeres geworfen; seine verfluchte Münze schickte er vor seinem Tod zu seinem letzten Nachkommen. Die Piraten denken, Elizabeth wäre Stiefelriemen Bills Tochter und möchten darum auf der Isla de Muerta den Fluch auflösen. In Wahrheit brauchen sie aber das Blut von Will Turner, was wiederum nur Sparrow weiß und ausnutzen möchte.

Der Untote Barbossa (© Disney/Bruckheimer)

In Tortuga heuert Sparrow eine Crew an und sticht am nächsten Morgen mitsamt seines „Druckmittels“ in See. Die Black Pearl erreicht die Isla de Muerta, wo Elizabeths Blut in einer großen Zeremonie vergossen wird. Doch der Fluch wurde nicht aufgehoben, woraufhin die Situation eskaliert. Jack und Will erreichen die Insel in letzter Sekunde, wobei Jack von Will niedergeschlagen wird, da Will Jacks Intrigen durchschaut hat. Er und Elizabeth können fliehen, Jack wiederum verbündet sich mit der Crew der Black Pearl. Diese verfolgt die Interceptor, mitsamt Elizabeth und Will, was in eine gigantische Seeschlacht mündet. Die Interceptor wird zerstört und die in Tortuga angeheuerte Crew sowie Elizabeth werden gefangen genommen. Als Jack versucht, die Situation auszunutzen, um alles wieder in die Bahnen zu lenken, die seinem eigentlichen Plan nützlich sind, taucht der kurzzeitig totgeglaubte Will Turner auf und offenbart Barbossa, dass er der letzte Nachfahre von Stiefelriemen Bill ist.

Barbossa nutzt die Situation aus und setzt Jack und Elizabeth auf der Insel aus, auf der er Jack schon vor einigen Jahren nach der Meuterei aussetzte, während er mit Will zur verfluchten Insel zurücksteuert, um den Fluch aufzuheben.

Jack und Elizabeth trinken auf der Insel einige Flaschen Rum. Im alkoholisierten Zustand bringt Elizabeth Jack das Piratenlied bei, das sie bei dem ersten Treffen mit Will sang. Am nächsten Morgen entfacht sie unter Jacks Protest – da sie den ganzen Rum verbrennt – ein großes Feuer, was ein Schiff der Royal Navy, die Dauntless, aufmerksam macht. Jack und Elizabeth werden von der Insel gerettet, jedoch sieht Norrington keinen Grund, Will zu retten.

Erst nachdem Elizabeth ihm ein Heiratsversprechen abgibt, erfüllt dieser ihren Wunsch. So kommt es auf der Isla de Muerta zum Showdown: Die Soldaten der Dauntless begeben sich in einen von Sparrow geplanten Hinterhalt, während die Crew der Black Pearl im letzten Moment von Jack davon abgehalten wird, Will Turner zu töten. Stattdessen sollen sie die Dauntless kapern und danach erst Will töten.

Während es auf der Dauntless zu einem blutigen Kampf kommt, zeigt Jack in der Piratenhöhle sein wahres Gesicht – er befreit Will und ficht gegen den unsterblichen Barbossa, während Will und die von der Dauntless geflohene Elizabeth auf spektakuläre Art und Weise gegen einige Mitglieder der Black Pearl kämpfen. Als Barbossa Jack mit seinem Schwert durchstößt, scheint alles vorbei. Doch Jack Sparrow hatte zuvor eine der Münzen gestohlen und ist nun ebenfalls unsterblich.

Als Barbossa Elizabeth bedroht, schießt Sparrow in Barbossas Herz. Die Kugel bleibt stecken, und Will beendet den Fluch, indem er eine Münze mit seinem und eine Münze mit Sparrows Blut in die Truhe von Cortez fallen lässt.

Barbossa stirbt und die Crew der Black Pearl wird gefangen genommen, allerdings auch Jack Sparrow. Dieser soll gehängt werden, doch im letzten Moment wird er von Will Turner gerettet. Nach einer Diskussion mit Norrington und dem Gouverneur wird Sparrow laufen gelassen, und Will sowie Elizabeth werden von jeglicher Schuld bezüglich Sparrows Flucht freigesprochen. Will und Elizabeth gestehen sich ihre Liebe und Norrington sieht ein, dass es falsch wäre, Elizabeth zur Hochzeit zu zwingen.

Jack Sparrow wird von der von ihm auf Tortuga angeheuerten Crew, welche die Black Pearl an sich genommen hat, aufgelesen und zum Captain ernannt. Jack ist sichtlich davon gerührt, sein Schiff wiederzuhaben und stimmt Elizabeths Piratenlied an.

Abspann.

Nach dem Abspann sieht man, wie Barbossas Affe, Jack, eine Münze aus der verfluchten Truhe entwendet und sich wieder in einen Zombie verwandelt.

Produktionsgeschichte[Bearbeiten]

Die Idee für eine Attraktionenverfilmung[Bearbeiten]

Der Beginn eines neuen Genres: Filme, die auf einer Attraktion basieren (© Disney/Bruckheimer)

Die amerikanische Filmindustrie und somit auch Disney sucht schon immer nach Stoffen, aus denen Filme gemacht werden können. Nachdem Theaterstücke, Bücher, Comics und seit neuestem auch Videospiele als Vorlage für Filme gedient hatten, testete Disney im Jahre 1997, wie das Publikum auf Filme reagiert, die auf einer Themenparkattraktion basieren. Da diese Idee recht gewagt war, begann man das Projekt mit einem TV-Film, der auf einer verhältnismäßig jungen Attraktion basierte: Im Jenseits sind noch Zimmer frei, der im Original Tower of Terror heißt, zog die Inspiration für die Story aus der beliebten E-Ticket-Ride-Attraktion The Twilight Zone Tower of Terror von 1994 aus den Disney-MGM-Studios.

Da der Film positive Reaktionen hervorrief und lange Zeit (auch in Deutschland) zum Standardrepertoire des Halloween-TV-Programms gehörte, entschied man sich nun, das Projekt auf Kinofilme auszuweiten.

2000 folgte Mission to Mars, ebenfalls basierend auf einer neuen Attraktion. Dieser Film spielte in den Vereinigten Staaten seine Kosten von 90 Millionen Dollar nicht ein, erhielt jedoch weitgehend gute Kritiken. Während der Produktion von Mission to Mars entwickelte man hinter den Kulissen das durchaus ehrgeizige Projekt der Attraktionenfilme weiter. Unter anderem tauchten erste Ideen und Konzepte für einen Film zu Pirates of the Caribbean auf. Die Idee zum Piratenfilm fand viel Gegenliebe, weshalb man ihm früh grünes Licht gab. Bereits im Ende 1999 erschienenen Buch Disney – Die ersten 100 Jahre wurde er zusammen mit anderen geplanten Filmen erwähnt.

Nach dem Misserfolg von Mission to Mars schickte man jedoch erst eine andere Attraktion ins Kino. Ob man mit der bisherigen Pre-Production von Fluch der Karibik noch nicht weit genug war, oder ob Disney einen Flop befürchtete und deshalb lieber einen weiteren „Testfilm“ ins Kino schicken wollte, ist unbekannt, sicher ist jedoch der Fakt, dass erst Anfang 2002 die Produktion von Fluch der Karibik begann. Währenddessen sollten im Juli 2002 Die Country Bears das Kino erobern. Der Film wurde ein mittelmäßiger Erfolg.

Jerry Bruckheimer übernimmt das Steuerrad[Bearbeiten]

Erstes Teaser Poster zum Film. Es erinnert noch stark an die grundlegende Attraktion (© Disney/Bruckheimer)

Jerry Bruckheimer erwies sich in seiner Karriere als Erfolgsgarant, vor allem für die Walt Disney Studios, denen er, unter den Labels Touchstone Pictures und Hollywood Pictures, einige der erfolgreichsten Filme der Firmengeschichte bescherte. Um das ehrgeizige Projekt Pirates of the Caribbean auf Erfolgskurs zu bringen, sandte man Bruckheimer eine Kopie des damaligen Scripts. Disney erhoffte sich, dass Bruckheimer (bekennender Piratenfilm-Fan und Anhänger großer Epen) erneut die richtigen Entscheidungen treffen und somit aus der “Pirates of the Caribbean”-Idee einen großen Erfolg machen würde. Doch Jerry Bruckheimer war von dem damaligen Skript von Jay Wolpert nicht sehr begeistert. „Ich weiß nicht, was ich damit machen soll“, wird Bruckheimer oft über den ersten Entwurf zitiert. Diese reine, klassische Piratengeschichte war harmlos und „soft“ und außerdem war das Skript eindeutig auf eine PG-Freigabe getrimmt, was dem Skript viel Potential raubte.

Bruckheimer rief, nachdem er das Skript las, aus Eigeninitiative die Autoren Ted Elliott und Terry Rossio an und gab ihnen den Auftrag, die Story zu überarbeiten, da diese berühmt für ihre beim Publikum beliebten Drehbücher sowohl für Kinder- als auch für Erwachsenenfilme sind. Eine ihrer ersten Ideen war, dass die Piraten verflucht sein müssten. Von Rossios und Elliotts Ideen beeindruckt, war Jerry Bruckheimer überzeugt von dem Projekt. So versprach er der Disney Chefetage zwei Dinge: „Ich werde den bestmöglichen Film machen und er wird keine 'R'-Freigabe erhalten!“

Bruckheimers erste Schritte als neuer Produzent von Fluch der Karibik erzeugten immer mehr Euphorie hinter den Kulissen: Mit dem neuen Entwurf für die Handlung meldete sich der Produzent bei Regisseur Gore Verbinski. Bruckheimer und Verbinski wollten schon seit längerem miteinander arbeiten, fanden aber keinen geeigneten Stoff. Da sie aber beide Piratenfans sind, bot sich Pirates of the Caribbean geradezu an.

Nachdem Bruckheimer den Komponisten Alan Silvestri vom Film abzog und stattdessen den Hans Zimmer-Zögling Klaus Badelt engagierte, begann Bruckheimer mit dem Casting der Darsteller. Als erstes warb er Johnny Depp für den Film an. Dieser erwies sich zwar ebenfalls als Fan von Piraten und der Disneyland-Attraktion, jedoch zweifelte er an der Idee eines „Bruckheimer-Disney-Piraten-Attraktionen-Films“. Doch genau dies war für Bruckheimer der Anlass, gerade Johnny Depp anzufragen. Man würde ihn nicht in einem solchen Film erwarten, das wiederum würde den Film für das Publikum interessanter machen. Mit diesem Gedankenschluss und einer festen Zusage von Gore Verbinski in der Hand konnte auch Depp für die Produktion gewonnen werden.

Des Weiteren schlug Bruckheimer dem damaligen Newcomer Orlando Bloom am Set von Black Hawk Down vor, an seinem nächsten Projekt mitzumachen. Auch Bloom sagte zu, obwohl das Drehbuch von Elliott und Rossio erst in einer Rohfassung vorlag. Nach und nach wurde die gesamte Besetzungsliste gefüllt. Auch für eine glanzvolle Riege hinter der Kamera wurde gesorgt: Gore Verbinski engagierte den leitenden Kameramann Dariusz Wolski, mit dem er bereits zusammengearbeitet hatte, und für die Koordination der Stunt- und Fechtszenen stellte man Robert Anderson ein, der bereits an Filmen mit Hollywoodlegende (und Piratendarsteller) Errol Flynn mitgewirkt hatte.

Somit wurde klar, das Bruckheimer einen epochalen Actionkracher plante, der mit seinen rauen Seiten auch eine höhere Freigabe mit sich bringen konnte. Doch die Faustregel Hollywoods, „Wer mit Bruckheimer arbeitet, braucht sich keine Sorgen um das Studio machen“, erfüllte sich erneut: Die Geschäftsleitung der Walt Disney Company vertraute Bruckheimer und bot keinen Widerstand gegen seine Entscheidungen, da er mit seinen Erfolgen mehrfach bewiesen hatte, dass er weiß, was er tut. Dies zeigte sich nicht nur in dem Stil des Filmes, sondern sogar in der Tatsache, dass er überhaupt in Produktion ging: Sechs Wochen vor Produktionsbeginn wollte die Disney-Geschäftsleitung aufgrund des voraussichtlichen Budgets den Film wieder aus der Produktion nehmen, obwohl eine Crew bereits die Vorbereitungen traf und das Casting vollendet war. Bruckheimer, der sich mittlerweile in das Projekt verliebt hatte, traf sich mit den Disney-Bossen und handelte in einer zweistündigen Diskussion nicht nur eine erneute Produktionserlaubnis, sondern auch eine Budgeterhöhung aus.

Konsequenterweise bewarb man Fluch der Karibik auch nicht als Disney-Film, sondern als eine „Jerry Bruckheimer“-Produktion.

Das Skript[Bearbeiten]

Das erste Skript von Fluch der Karibik war ein pures Abenteuerfilmdrehbuch ohne große Actionsequenzen und Humor. In dieser Fassung sollte Norrington auf die Seite der Piraten um Captain Barbossa (damals noch „Blackheart“) wechseln, um seine scheinheiligen Ziele zu erreichen.

Jack Sparrow in heroischer Pose (© Disney/Bruckheimer)

Da Bruckheimer diese Story zu schwach fand und der Film im wahrsten Sinne des Wortes zu „blutleer“ geworden wäre, heuerte er Terry Rossio und Ted Elliott an. Diese waren von Bruckheimers Angebot begeistert: Das Autorenduo wollte schon nach der Fertigstellung von Aladdin ein echtes Piratenabenteuer in die Kinos bringen. Zwar hatten sie während der Produktion von Aladdin schon am Buch zu Der Schatzplanet gearbeitet, doch das war ihnen nicht genug. Also hatten Rossio und Elliott gemeinsam an einem großen Epos geschrieben, das sie mehreren Studios, darunter auch Disney, anboten. Allerdings hatte kein Studio Interesse. Nun aber erfüllte sich ihr lang gehegter Wunsch. Und als Bruckheimer erklärte, dass der Film auf der Disneyland-Attraktion Pirates of the Caribbean basieren sollte, gab es für die beiden kein Halten mehr. Denn Ted Elliott und Terry Rossio sind mit der Attraktion aufgewachsen und stets Fans geblieben.

Das Duo machte sich sofort an die Arbeit und gestaltete sehr früh die Figur Captain Jack Sparrow um einiges extravertierter. Außerdem verliehen sie dem Drehbuch zwei der Zutaten, die später nicht unerheblich für den Erfolg des Films werden sollten: Elliott und Rossio erfanden die Geschichte des aztekischen Fluchs und übernahmen den übernatürlichen Aspekt der originalen Themenparkattraktion Pirates of the Caribbean, auf die sie auch Anspielungen versteckten. Außerdem gaben sie dem Film eine Portion Humor und fügten, ganz im Sinne Bruckheimers, mehr Action zu der Story hinzu.

Der Grund dafür, Ted Elliott und Terry Rossio einzustellen, war ihre beachtliche Reihe an Drehbüchern: Sie schrieben für Disney die Drehbücher von Aladdin und Der Schatzplanet und arbeiteten auch für Godzilla, Shrek und Die Maske des Zorro. Mit diesen Werken bewiesen sie einen eigenwilligen (und dem Publikum angenehm erscheinenden) Humor und schafften außerdem den Spagat zwischen Kinder- und Erwachsenenunterhaltung.

Trotz ihrer guten Referenzen bedeutete dies nicht, dass die beiden Autoren besonders schnell arbeiteten. Und da sie zudem nicht von Anfang an am Projekt beteiligt waren, wurde das Drehbuch erst während der Dreharbeiten fertiggestellt. Diese Tatsache hatte Vor- und Nachteile: Zwar konnte sich der Regisseur Gore Verbinski nicht ständig an einem Buch orientieren und war deshalb teils unsicher, andererseits entschieden sich die Produzenten aufgrund des unfertigen Buchs dazu, die Autoren mit auf das Set zu nehmen.

Von dieser Entscheidung war Ted Elliott sehr beeindruckt:

Elliott und Rossio durften ans Set und hatten dort viele Ideen

Die Erfahrung, die Terry und ich bei diesem Film machten, ist eine, von der jeder Autor träumt. Es ist absolut ungewöhnlich für einen Autor, an jedem Drehtag anwesend zu sein. Vom Anfang bis zum Ende war es großartig. Es war eine wunderbare Lerngelegenheit, mit dem Regisseur, dem Produzenten, den Schauspielern und sogar jemandem wie dem Make-up-Künstler zu sprechen, Fragen zu stellen und herauszufinden, weshalb die Dinge in einer bestimmten Weise ausgeführt werden. Es macht Spaß, den Einfallsreichtum und die Kreativität, die ein jedes Crewmitglied in den Film einbringt, hautnah mitzuerleben. Die Produktion – vom Setdesign bis zu den Kostümen und dem Make-up – von Anfang an am Set zu erleben, war besser als alles, was wir uns erdacht und zu Papier gebracht hatten.

Am Set schrieben Elliott und Rossio einige der größten Lacher des Films, aber sie gaben auch der Handlung einige neue Impulse oder verbesserten sie noch in letzter Minute. Einige der letzten Änderungen am Skript betrafen den Fluch, der ursprünglich komplizierter war. Um Logikfehler und Verwirrungen beim Publikum zu vermeiden, schnitt man in Absprache mit den Autoren einige Szenen heraus und vereinfachte den Fluch.

Von den Leistungen des Duos beeindruckt, vor allem von denen am Set, entschloss sich Jerry Bruckheimer, die beiden auf seine Favoritenliste zu setzen. Er gab ihnen das Skript zu Das Vermächtnis der Tempelritter, um es zu verbessern und ernannte sie zu den Autoren sowie Co-Produzenten von Déjà Vu.

Aber auch der Regisseur Gore Verbinski war mit daran beteiligt, dem Film eine neue Richtung zu geben. Er war besonders an der aufständischen Seite der Piraten interessiert:

Piraterie hat etwas Revolutionäres und Rebellisches an sich.“, meint er. Verbinski vertieft seine Ansicht wie folgt: „Piraten erschienen zu einer Zeit, als die Dinge sehr repressiv waren und die Leute für den Diebstahl eines Stückes Brot gehängt wurden. Man hatte nichts zu verlieren. Für mich geht es in diesem Film um das Brechen von Regeln, darum, wann es angebracht ist, Regeln zu brechen, um zu bekommen, was man will. Alle Figuren versuchen letztendlich, ihre Wünsche durch Piraterie zu verwirklichen – sowohl durch die guten als auch die schlechten Aspekte davon.

Schatzjagd auf Informationen: Recherche über Piraterie[Bearbeiten]

Nicht nur Sparrow, sondern auch die Autoren fanden die Informationen „Interessant... wirklich sehr interessant!“ (© Disney/Bruckheimer)

Bevor die Dreharbeiten anfangen konnten, stand eine umfangreiche Recherche bevor. Denn obwohl die Handlung und viele der Charaktere in Fluch der Karibik unrealistisch sind, so wollte man die Requisiten und Kostüme sowie die Sprache möglichst authentisch gestalten. Deshalb musste möglichst viel über die Geschichte der Piraterie in Erfahrung gebracht werden. Dazu engagierten die Disney-Studios die angesehenen Historiker und Piratenexperten Peter Twist und David Cordingly. Mit ihrem Wissen über die Sitten und Gebräuche, den damaligen Kleidungsstil und die alltäglichen und nautischen Gebrauchsgegenstände verliehen sie der Produktion die nötige Grundlage an Realismus. So basiert die Idee zum Piratenkodex und der „Parler“-Reglementierung auf Fakten, die das Produktionsteam von den Historikern kennen gelernt hatte. Auch das Piratenmekka Tortuga ist trotz seiner comichaften Überzeichnung nicht frei erfunden. Es gab im goldenen Zeitalter der Piraterie einige piratenfreundliche Häfen, in denen die Seeräuber ihre Beute für Essen, Alkohol und Frauen ausgaben. Dies ist auch der Grund, weshalb es in der Realität keine vergrabenen Schätze gibt: Die Piraten hatten nie genug zum Vergraben über. Sie lebten sozusagen von einem Beutezug zum anderen.

Diesen Aspekt hat Fluch der Karibik jedoch nicht völlig außer Acht gelassen: In seinem Monolog über den Fluch erzählt Barbossa Elizabeth, wie er und seine Mannschaft das Gold nahmen und alles ausgaben, bis sie bemerkten, dass die alten Geschichten über den Fluch der Wahrheit entsprachen. Darum ist Barbossas Mannschaft jahrelang auf der Suche nach den letzten Münzen. Von den Fakten der Historiker inspiriert, entschied man sich auch für das ungefähre Zeitalter, in welchem der Film spielen sollte:

„Ich denke, unsere Geschichte trägt sich gegen Ende des goldenen Zeitalters der Piraterie zu, als die Morgans lebten“, erklärt Gore Verbinski. „Vielleicht in den späten 1720ern. Barbossa gehört zum letzten verbleibenden Abschaum der Piraterie, der entfernt werden muss, und ist folglich mit am schwierigsten loszuwerden. So geraten wir in eine Welt, in der der Mythos der Piraten den eigentlichen Figuren weit voraus ist. Das Spiel damit machte viel Spaß.“

Die Dreharbeiten eines Epos[Bearbeiten]

Karibische Inseln und Hollywood Studios: Die Drehorte[Bearbeiten]

Mit dem Produzenten am Set von Port Royal (© Disney/Bruckheimer)

Die eigentlichen Dreharbeiten zu Fluch der Karibik waren ein ungeheurer Kraftakt. Allein für den Bau des Schatzhöhlensets auf Bühne 2 in den Walt Disney Studios wurden 100 Handwerker benötigt. Des weiteren baute man in den Studios des lokalen Nachrichtensenders KABC in Glendale das Set der Kapitänskajüte auf der Black Pearl. In den Raleigh Studios in Manhattan Beach erstellten die Bühnenbauer einen beträchtlichen Teil der kunstvollen Villa des Gouverneurs – Esszimmer, Schlafzimmer, Gänge, Wäscheschrank, ein Foyer im ersten und zweiten Stock sowie einen Treppenaufgang, den die Crew prompt mit Kanonenfeuer zerstörte. Port Royal wiederum steht auf dem drei Morgen großen Klippengelände des still gelegten Themenparks „Marineland“ in Palos Verde. Die Größe des Gebiets und der dort gebotene Ausblick auf den Pazifik waren genau richtig für die Absichten der Crew. Und da sich in der Nähe weder Hochhäuser noch Straßen oder Strommasten befanden, konnte man überall filmen, ohne unerwünschte Dinge im Bild zu haben. Die große künstliche Festung umfasste neben den Wachtürmen auch den Amtsraum des Kommandanten, einen feuchten Gefängniszellenblock und einen weiten Innenhof des Forts, der einen Galgen aufweisen kann. Dieselbe Location beherbergte noch etliche weitere Setteile, inklusive der Innenräume und der Fassade der Gouverneursvilla, der Bucht von Port Royal und des Raums für die Arbeit mit dem Blue-Screen-Background. Nachdem sämtliche Sets erstellt waren, konnten am 9. Oktober 2002 die Dreharbeiten zu Fluch der Karibik beginnen. Die ersten zwei Drehwochen verbrachte man ausschließlich in den Studios.

Ein ähnlich aufwändiges Verfahren wie das Erbauen der Sets war die Suche nach den richtigen Drehorten für die Karibik-Aufnahmen. Als erster möglicher Schauplatz für die Außendrehs zog man noch die Santa-Catalina-Insel vor der Küste von Long Beach in Kalifornien in Betracht, da sie nahe an Los Angeles ist (wo die Studiodrehs stattfinden sollten) und man so eine hohe Zeit- und Kostenersparnis gehabt hätte. Allerdings befand man bei näherem Hinsehen, dass diese Insel nicht tropisch genug aussah. Also musste man nach anderen Plätze Ausschau halten. So überlegte man die kostentechnisch ebenfalls günstigen Inseln um Thailand und Australien zu wählen, doch die Produzenten forderten mehr Authentizität. Den kennzeichnenden und außergewöhnlichen Look der weißen Sandstrände und der typischen Palmen konnte man nur in der Karibik einfangen.

Die einsame Insel gehörte zweifelsfrei zu den Lieblingsdrehorten der Crew (© Disney/Bruckheimer)

Dennoch musste das Team monatelang nach den geeigneten Inseln suchen. Doch da beinahe jede Insel in der Karibik auf die Tourismusbranche ausgelegt ist und sich deshalb in den meist wohlgeformten Buchten stets große Hotelkomplexe befanden, fand man keine Insel, die perfekt war. Schließlich fand man mit der Insel St. Vincent, bislang die am wenigsten bebaute Insel der Karibik, und den umliegenden Inseln Petite Tabac und den Grenadines die perfekten Drehorte. St. Vincent bot zwar nicht die weißen Sandstrände, die man sich wünschte, lag allerdings geographisch gesehen günstig und war völlig frei von Touristen. Deshalb ernannte man St. Vincent zum Basispunkt der Produktion. Im August 2002 zog eine kleine Gruppe von 30 Mitarbeitern los, um die Produktionsbüros zu errichten und mit den Bauarbeiten in der Karibik zu beginnen. Die Hauptbesetzung und die Hauptcrew folgten erst am 18. Januar 2003. Von da an belegte die 400-köpfige Filmcrew jedes der 325 Hotelzimmer auf der Insel und mietete zudem sämtliche freie Appartements und Häuser. Außerdem engagierte das Filmteam mehrere hundert weitere Arbeitskräfte, allesamt Einwohner der umliegenden Inseln.

Somit begannen jedoch auch die zahlreichen Schwierigkeiten des Drehs: Sämtliche Schauplätze waren auf verschiedene Inseln verteilt. Einige Stadtszenen drehte man noch auf St. Vincent, Strandszenen dagegen auf Petite Tabac und die Außeninseln der Grenadines eigneten sich besonders gut für die verlassene Insel, auf der Jack und Elizabeth von Barbossa zurückgelassen werden. Hinzu kam, dass man an den unterschiedlichsten Stellen auf dem Wasser drehte.

Das Schwierigste am Dreh selbst war die Tatsache, dass auf Wasser gedreht wurde. Wasserdrehs sind immer sehr aufwändig und teuer. Vor allem die Einflüsse des Wetters machten der Crew einige Probleme. Gore Verbinski fasste zusammen:

"Alles, was schief laufen kann, geht schief, das ist einfach so. Sobald man das Boot in der richtigen Position hat, dreht der Wind. Selbst wenn man die Dinge verankert, bewegt sich alles, die Entfernung zwischen Gegenständen verändert sich. Die Kamera ist an einem Punkt und wir stellen die Aufnahme für einen Darsteller ein, und dann treibt alles davon. Endlich ist der Wind richtig, um die Segel zu füllen, aber dann kommt die Sonne aus der falschen Richtung. Wenn man andersrum gutes Hinterlicht haben möchte, passen die Segel wieder nicht ...

Auch Geoffrey Rush erinnert sich an die Probleme mit dem Wind: „Wir warteten darauf, eine wirklich substanzielle, aussagestarke, dialoglastige Szene auf Deck zu drehen und dann drehte der Wind und der Rauch wehte aus der falschen Richtung. Dann musste man warten, bis sechs Boote zur anderen Seite herumkamen. Wir arbeiteten mit peinlichster Detailsorgfalt – so, wie es sich gehört.

Die Piraten auf die Leinwand bannen: Produktionsdesign und Kameraführung[Bearbeiten]

In der gigantischen Schatzhöhle (© Disney/Bruckheimer)

Aufgrund des hohen Zeitdrucks, unter dem die Produktion startete, und aufgrund des gründlichen, aber deshalb langsamen Arbeitens der Autoren Terry Rossio und Ted Elliott mussten die Setbauer ohne ein fertiges Drehbuch die Sets aufbauen. Lediglich einige Storyboards dienten als Orientierung. Also gestaltete Ausstatter Brian Morris in Absprache mit Regisseur Gore Verbinski die Kulissen, wobei beide einige Ideen entwarfen, die sie wiederum mit den Autoren absprachen. Zur Inspiration studierte Morris Gemälde der damaligen Periode, während Gore Verbinski mit seinem ersten Kameramann Dariusz Wolski klassische Piratenfilme analysierte. Die einhellige Meinung war, dass man einen majestätischeren und pompöseren Film drehen wolle, was auch Sets und Kameraführung beeinflusste. So entwickelte Wolski Pläne für einen bestimmten Stil, in dem er den Film drehen wollte. Er lehnte sich sowohl an die Dynamik heutiger Filme als auch an die Ästhetik klassischer Abenteuerfilme an.

Eines der Sets, die dem pompösen Stil des Films gerecht werden sollte, war die Schatzhöhle. 100 Handwerker erbauten das Set, eines der größten in der Geschichte Hollywoods, innerhalb von 5 Monaten. Auf dem Set befanden sich eine Mllion Liter Wasser, eine Million Münzen, 100 Kubikmeter Goldnuggets sowie mehrere hundert Meter Perlenketten. Die Heimat des Sets war die Bühne Nummer Zwei in den Disney-Studios, wo man einst auch das Set für den Asteroiden in Armageddon, einer anderen „Jerry Bruckheimer“-Produktion, erbaut hatte.

Die frisch vergrößerte Bühne war der perfekte Ort für eine üppig ausgeschmückte Höhle, die mit windenden Wasserwegen, einem Wassergraben, kleinen Grotten und trügerischem Felsgelände ausgestattet wurde. Produktionsdesigner Brian Morris hatte völlig freie Hand beim Entwurf des perfekten Piratenverstecks, weshalb er seiner Fantasie auch freien Lauf ließ. Jerry Bruckheimer gefiel dieses Engagement und er versuchte deshalb gar nicht, ihn zu bremsen.

Auch der Innenrequisiteur Larry Dias und sein Team verbrachten geraume Zeit damit, sich Gedanken über das Set zu machen. Sie recherchierten die Ära, in der man den Film ansiedelte und man entschied sich, einerseits durch Authentizität und Realismus die Dramatik des Films zu unterstützen, aber zugleich durch überzeichneten Prunk die weniger ernsthafte Seite des Films zu unterstreichen.

Die Objekte der Begierde: Die aztekischen Münzen (© Disney/Bruckheimer)

Neben einigen Statuen entschied man sich aber hauptsächlich gegen Kunstgegenstände. Piraten, die nur auf Gold aus sind, hätten wohl kaum was dafür übrig gehabt, weshalb man sich für Golddublonen und -münzen als Hauptbestandteil des Sets entschied. Dias trieb deshalb zwei Hersteller von Imitationsmünzen auf: Einen in New Orleans, der normalerweise Schmuckstückchen für Mardi Gras herstellt, und eine weitere Firma in Kanada. Er bestellte annähernd eine Million Dublonen, die in drei Farben geprägt waren, allesamt Nachahmungen des „Piece of Eight“, des spanischen Silberdollars. Die verfluchten Münzen dagegen entwarf das Team von Fluch der Karibik selbstständig.

Die Schiffe des Piratenspektakels[Bearbeiten]

In Fluch der Karibik kommen drei Schiffe zum Einsatz. Zwei davon sind Teil der britischen Armada und das dritte ist die sagenumwobene Black Pearl. Die britischen Schiffe sind die Interceptor, ein schnittiger, zweimastiger Klipper, der als das schnellste Schiff im Dienste Seiner Majestät gilt, sowie die HMS Dauntless, ein mächtiges Kriegsschiff.

Das ist kein Geisterschiff, sondern der Stolz der britischen Marine (© Disney/Bruckheimer)

Da nur wenige der heutigen Schiffe noch so aussehen, als wären sie im 18. Jahrhundert erbaut worden, befürchtete das Produktionsteam, dass es die drei Schiffe bauen lassen müsse, was die Kosten noch weiter in die Höhe getrieben hätte. Diese Vermutung stellte sich jedoch als falsch heraus: Der für die Produktion engagierte Marinekoordinator Matt O'Connor, der als Kontakt- und Beratungsperson fungieren sollte, bot an, dem Team von Fluch der Karibik das wertvolle Schiff „Lady Washington“ zu überlassen. Dieses Schiff ist eine zeitperioden- und maßstabsgetreue Reproduktion des Schiffs, das 1789 erstmals im pazifischen Nordwesten anlegte. Das Produktionsteam nahm das Angebot an, und so segelte die Crew der Lady Washington 6.500 Kilometer weit zum Drehort St. Vincent. Die Mannschaft der Lady Washington durfte in Komparsenrollen mitspielen, während ihr Schiff sozusagen eine Hauptrolle hatte.

Als an einem Drehtag Segelaufnahmen des Schiffes gemacht werden sollten, entschied Gore Verbinski spontan zu filmen, wie Jack Sparrow das stolze Schiff steuert und Will Turner die Segel hisst. Die unvorbereiteten Schauspieler spielten, wenn auch nervös, mit, als sich plötzlich die eigentliche Schiffscrew versteckte und sie allein an Deck waren:

Keiner hatte mir gesagt, dass ich das Schiff steuern würde. Es war eine Feuerprobe. Bei der zweiten Aufnahme dachte ich, wir würden die Dauntless rammen. Dann sagt Gore zu mir: ,Johnny, komm näher, bring das Boot näher'. Und ich dachte: ,Oh, Mann, ich habe gerade zum ersten Mal ein riesiges Schiff mit scheinbar halsbrecherischer Geschwindigkeit gesteuert! Komm näher?'“, erinnert sich Depp an diesen Drehtag.

Orlando Bloom fügte in einem Interview hinzu:. „Wir segelten dieses riesige Schiff auf offenem Meer. Irgendwann blickte ich über meine Schulter, und da steht Johnny am Steuer mit seinem Hut und seinen Goldzähnen. Und ich ziehe an einem Tau und denke mir: ,Ich kann einfach nicht glauben, dass ich dies mache.'

Die sagenumwobene Black Pearl (© Disney/Bruckheimer)

Die Lady Washington war allerdings das einzige echte Segelschiff am Drehort. Die anderen Schiffe ließ man aus Kostengründen nicht komplett erbauen, sondern nur als Teilsets. Bis zu 150 Leute arbeiteten dreieinhalb Monate lang an der Konstruktion des schwimmenden Sets der Dauntless. Bei seiner Fertigstellung war das Schiff 55 Meter lang und elf Meter breit, bestand aus etwa 20.000 Kilogramm Stahl und verfügte über 1.000 Quadratfuß an Segeln. Sieben Mobiltelefone, fünf Männer, drei Schweißmasken, zwei Dutzend Maßbänder, eine Metallsäge und zahllose Werkzeuge fielen während der Konstruktionsarbeiten über Bord. Die Black Pearl wurde innerhalb von drei Monaten erbaut und war etwas handlicher, da sich dieses Set lediglich auf einer beweglichen Rotationsscheibe befand. Das Set wurde von einem Schleppkahn zu den einzelnen Drehorten gezogen.

Obwohl das Set selbst einfacher zu bauen war, bedeutet das nicht, dass man sich weniger Mühe beim Design gab. Denn die „Black Pearl“ sollte auf Film sehr stolz aussehen:

Die Black Pearl musste die Quintessenz eines Piratenschiffs sein“, sagte Bruckheimer dazu. „Gore und ich waren uns einig, dass es wie eine Ikone sein sollte. Denn dieses Schiff ist die Ursache für den lebenslangen Streit zwischen Jack und Barbossa, dem Sieger gehört die Beute. Das Schiff ist ein Symbol für jeden Schatz, den sie je ins Auge gefasst haben.

Zombiepiraten und entfernte Telefonzellen: Visuelle Effekte[Bearbeiten]

Frühe Konzeptzeichnung für einen verfluchten Piraten (© Disney/Bruckheimer)

Der übernatürliche Aspekt der Geschichte war Jerry Bruckheimer und Gore Verbinski sehr wichtig, da er der Geschichte ihrer Meinung nach noch zusätzliche Spannung und Originalität verlieh. Somit war klar, dass die Effekte mit äußerster Sorgfalt hergestellt werden mussten. Bruckheimer schlug daraufhin die von George Lucas gegründete Effekteschimede Industrial Light & Magic vor, mit der er schon in vergangenen Filmen, darunter Pearl Harbor, gute Erfahrungen gemacht hat.

Nach der Fertigstellung von Fluch der Karibik respektierte Bruckheimer dieses Effektstudio sogar noch mehr, da es unter sehr großem Zeitdruck sehr beeindruckende Arbeit geleistet hatte. John Knoll und der Animations-Supervisor Hal Hickel fertigten viele Skizzen und ein animatronisches Sample an, die als Grundlage für eine lange Diskussion zwischen Verbinski, Bruckheimer und den Künstlern von ILM diente. Man suchte nämlich den Mittelweg zwischen Verwesung und Lebendigkeit, der die Darstellung der Schauspieler erhält, aber zugleich den Piraten ein gruseliges und gefährliches Aussehen gibt. Als man sich auf einen „Verwesungsstatus“ einigte, begann erst die richtige, harte Arbeit für das Effekteteam. Trotz jahrelanger Erfahrung und leistungsfähigen Computern ließ sich nicht die richtige Oberflächenstruktur generieren, die man für die Haut der Zombiepiraten haben wollte. Es war mehr oder weniger der Zufall, der zur Lösung führte: Auf der Suche nach der richtigen Struktur scannte einer der Animatoren spaßeshalber seinen Pausensnack, Truthahndörrfleisch, ein. Das Ergebnis erstaunte ihn, da es genau das war, was man erreichen wollte.

Nachdem der richtige Look und die Methodik gefunden waren, ging es ans Animieren der Piraten, das dem Team auch am meisten Spaß machte. John Knoll erklärte den Spaß an diesem Aspekt seines Jobs wie folgt:

Es ist solch ein kraftvoller Eindruck. Man sieht sie nur im Mondlicht als Gerippe, es fängt also schon mit gespenstischen Umständen an. Dies sind coole Aufnahmen.

Diese zwei verwandeln sich im Film mehrfach auf interessante Art und Weise in Zombies. (© Disney/Bruckheimer)

Zuerst mussten alle Schauspieler in vollem Kostüm fotografiert werden, damit die Effektkünstler eine Referenz hatten. Dann malte VFX Art Director Aaron McBride von jedem eine Version in Skelettform. Nach dieser Vorarbeit, die hauptsächlich für die Animatoren gedacht war, wurden die Informationen für den Computer eingeholt. Von jedem Darsteller wurde ein 3D-Scan des gesamten Körpers und ein detaillierter Scan des Kopfes gemacht.

Diese Daten wurde gebraucht, um das genormte Skelett, das für den Computer geschaffen wurde, neu zu gestalten:

Wir kreierten ein sehr detailliertes Skelett, das über alle Knochen verfügte. Da das Skelett von jedem ein wenig anders ist, war der erste Schritt, das Skelett zu nehmen und es richtig in den 3-D-Abzug der jeweiligen Person einzufügen. Wir mussten viel mit den Maßstäben herummanipulieren und herumzerren, damit alles passte“, erklärte Knoll.

Daraufhin wurde das Knochengerüst mit der Oberfläche des eingescannten Truthahndörrfleisches überzogen, damit auf den blanken Knochen nun auch Haut im gewünschten Verwesungszustand zu sehen ist. Und um ein komplexes Aussehen zu erzielen, wurde diese Haut danach mit verschiedenen Texturen und transparenten Effekten bemalt. Nachdem die Zombievariante des Darstellers geschaffen wurde, folgte bereits die nächste Herausforderung, so Knoll:

Die Garderobe (der Darsteller) ist vielschichtig, daher müssen wir sie so simulieren, dass der Stoff richtig fällt und korrekt mit dem Zubehör interagiert. Viele von ihnen tragen Schärpen und Musketen und Schwerter und Halsketten und alle möglichen Sachen, um die herum der Stoff richtig fallen muss. (Und) ein paar haben bestimmte Kostümteile oder Gesichtsausdrücke, die wir versuchen rüberzubringen.

Um wirklich jede Nuance der Darsteller einzufangen, wurden viele Szenen mehrfach gedreht. Sowohl mit den Darstellern (als bloßes Referenzmaterial), als auch ohne sie (dies waren die Aufnahmen, in die man die computeranimierten Piraten einbaute).

Seit dem Erfolg von Fluch der Karibik tauchen Skelette überall in den Disneyparks auf (© Disney)

Einige darstellerisch besonders wichtige Szenen mussten die Darsteller zusätzlich mit Motion-Capturing-Anzügen spielen. Der Computer merkte sich die Bewegungen verschiedener Referenzpunkte, um so später die Darstellung des Schauspielers 1:1 zu übernehmen. Nur sein Aussehen wurde am Computer verändert.

Doch die darstellerischen Szenen waren überraschenderweise einfacher zu gestalten als die Kampfszenen, bei denen Gore Verbinski und Kameraleiter Dariusz Wolski gezwungen waren, sich auf eine Kombination von Können und Raten zu verlassen.

Es war nicht nur für uns schwierig, sondern es war auch für unsere Stuntmänner, für unseren Stuntkoordinator und letztlich für unsere Kameraleute anspruchsvoll„, sagt Verbinski. „Während der Schwertgefechte mussten sie viele Szenen mit handgehaltenen Kameras drehen. Zuerst nahmen wir die britische Marine und die Piraten beim Kampf auf. Dann filmten wir eine Referenz nur mit der Marine, gefolgt von einer weiteren nur mit den Piraten. Die Jungs kämpfen im Prinzip nur mit der Luft, was für sich gesehen ziemlich albern aussieht. Wir filmten also Luft, um dann zu einem Skelett, das nicht vorhanden war, zu schwenken, das seine Dialogzeile aufsagt, und dann zu einem anderen Skelett. Wir führten viele technische Diskussionen darüber, wie man den Fokus auf einen fiktionalen Referenzpunkt lenkt, während man die Aufregung der Kampfszenen aufrechterhält. Wir wollten nicht auf Bewegungskontrolle und diese Art von statischer, steriler Komposition zurückgreifen.

Neben den Animationen der Zombiepiraten weist Fluch der Karibik noch drei weitere Arten von Spezialeffekten auf, die das Team von Industrial Light & Magic anfertigte. Zum einen mussten sie die Maskenmalerei für die Einführung der Umgebungen machen, zum anderen mussten sie die Teilsets der Dauntless und der Black Pearl am Computer so bearbeiten, dass sie wie ganze Schiffe aussehen. Der letzte Punkt des Spezialeffektreigens war ein ganz besonderer, der vom engen Terminplan der Produktion herrührte. Um Zeit zu sparen, filmte die Crew nämlich auch in Situationen, in denen normalerweise der Dreh angehalten wird: Wenn Öltanker, Touristen, Segelboote oder Telefonzellen im Bild waren, wurden diese nicht entfernt oder der Drehort gewechselt, sondern gefilmt. In der Post-Produktion wurden dann knapp 550 visuelle Effekte dazu genutzt, solche Dinge zu retuschieren. Zum Vergleich: Laut Verbinski wurden 150 Effekte gebraucht, um die Skelette darzustellen.

Die Stunts[Bearbeiten]

Elizabeth muss über die Planke laufen (© Disney/Bruckheimer)

Schon Anfang November 2002 begann man, die komplizierten Schiffsschlachten zu drehen. Einige Einstellungen wurden noch im Hafen von Los Angeles gedreht, bevor man für den Großteil der Actiondrehs in der Karibik filmte. Zur Überraschung des Stuntteams begann man dort bereits mit den Aufnahmen des Überraschungsangriffes der verfluchten Piraten auf die Royal Navy. Diese Szenen mussten so früh gedreht werden, damit die Animationen rechtzeitig zum Kinostart fertig sind. Dies erforderte allerdings viel Improvisationstalent der Stuntcrew, da man noch nicht wusste, wie diese Szenen in den fertigen Film eingefügt werden.

Die Dreharbeiten an dem Überraschungsangriff dauerten knapp zwei Wochen und wurden ausschließlich in den kühlen (-10°C) Karibiknächten gedreht. Diese Szenen gehörten zu den brutalsten im gesamten Film, sowohl was die Produktion, als auch den Inhalt anging: Die Drehs dauerten regelmäßig bis Sonnenaufgang, da sämtliche Szenen in vielfacher Ausführung gedreht werden mussten. Zum einen aus verschiedenen Kamerawinkeln, zum anderen, weil jede Aufnahme sowohl mit den Piratendarstellern, als auch ohne sie gedreht werden musste, damit das Effekteteam von ILM die Szenen bearbeiten und die Zombiepiraten einfügen konnte. Aufgrund der vielen Wiederholungen und der niedrigen Temperaturen waren diese Drehs für einige Stuntleute unangenehmer als die restliche Produktion. Die Brutalität des aufgenommenen Materials äußerte sich anderweitig: Während des Angriffes gibt es eine blutige Szene, in der ein Zombiepirat einen Vertreter der Royal Navy ersticht. Die Produzenten der Disney Company schreckten förmlich auf, als sie diese Szene sahen, da ihnen klar wurde, dass der Film tatsächlich neue Weiten für die Disneyfilme aufmachte.

Ein Stunt, an den sich Johnny Depp und Keira Knightley besonders gut erinnern können, war der Sprung von der Planke. Drei Drehtage lang mussten die beiden auf der Planke stehen, bis es endlich hieß, man könne den Sprung filmen.

Als es so weit war, vom Brett zu springen, sagte mir Gore, dass ich es nicht tun müsse, sondern er dafür mein Stuntdouble Sonia einsetzen könne“, erinnerte sich Knightley an den Dreh. „Ich sagte: ,Ich habe seit zwei Tagen hier oben rumgestanden! Glaubst du wirklich, dass ich jetzt nicht von diesem Ding runterspringen werde?' Also bin ich in diesem langen Kleid reingesprungen. Ich war völlig verängstigt. Ich fragte Gore, ob ich schreien solle, und er meinte nur: ,Alles, was rauskommt.' Ich schrie wie am Spieß. Das einzig Interessante daran war, dass mein Kleid über meinen Kopf rutschte und meine Unterwäsche zu sehen war, als ich ins Wasser eintauchte. Ich war so mädchenhaft, aber ich war stolz auf mich. Ich weiß nicht, wie ich ausgesehen haben mag“.

Auf (fast) alles im Kampfe vorbereitet: Jack Sparrow (© Disney/Bruckheimer)

Johnny Depp aber ließ man nicht springen, da es der Versicherung zu teuer wurde. Depp nahm es eher gelassen und scherzte darüber, dass er nur dann für sein Stuntdouble einspringen musste, wenn er Grimassen schneiden musste.

Die Schwertkämpfe dagegen wurden hauptsächlich von den Darstellern selber gemacht, die deshalb vor der Produktion mehrere Trainingswochen mit dem Stuntkoordinator George Marshall Ruge und seinen Schwertmeistern Robert Anderson und Mark Ivie verbringen mussten. Anderson, der auch schon Errol Flynn unterrichtete, richtete sein Augenmerk darauf, dass es beim Schwertkampf nicht um die schnelle Schrittabfolge geht, sondern genauso auch um die Pausen beim Kampf. Diese geben dem Kampf etwas Besonderes und zudem den Figuren Zeit, ihre Dialogzeilen aufzusagen. Bei Fluch der Karibik war dies wichtiger als bei allen anderen Abenteuerfilmen. In den Pausen zwischen den Schritten fallen viele witzige Sprüche von Jack Sparrow, aber auch charakteristische Sätze von Will oder Barbossa. Doch neben den Dialogzeilen zwischen den einzelnen Kampfschritten sollte auch schon der Kampfstil die Figur beschreiben.

Anderson erläuterte diesen Aspekt: „Schwertkunst ist eine Konversation. Die Gegner sprechen miteinander durch ihre Klinge. Der Kampfstil variiert für jede Rolle. Wenn es mir gelingt, das Schwert sagen zu lassen, was im Skript passiert, in derselben Art, wie der Dialog die Story vermittelt, dann habe ich das Gefühl, erfolgreich gewesen zu sein.

Kostüme und Make-Up für eine wilde Meute[Bearbeiten]

Barbossa und seine Crew (© Disney/Bruckheimer)

Auch wenn Fluch der Karibik mit vielen Klischees über das durch Hollywood romantisierte Piratenbild spielt, so wollte Gore Verbinski seinen Piraten kein klischeehaftes Aussehen verpassten.

Ich wollte nicht, dass diese Piraten ähnlich aussahen, wie wir es alle schon zuvor gesehen hatten“, erklärt Verbinski seinen Standpunkt. „Keine Haken für fehlende Hände oder überall Augenklappen. Ich wollte keine Faschingsgürtel oder gestreiften Hemden sehen. Das Nachlesen über diese Zeitperiode verdeutlicht, dass die Leute damals nicht sehr lange lebten; im Wesentlichen faulten sie dahin. Die Schiffe waren leck, es gab keine medizinische Versorgung und nicht viel Körperhygiene. Die Dinge waren ziemlich ekelhaft. So seltsam es klingt, es hat Spaß gemacht, diese Ekel erregenden Qualitäten und Texturen zu finden, als wir begannen, die Statistenrollen zu besetzen und das Aussehen für alle Piraten zu entwerfen. Einige der Statisten waren so intensiv mit dabei, dass man es riechen konnte.

Um die Kostüme realistisch zu gestalten, besuchte die Kostümdesignerin Penny Rose zahlreiche Porträtgemäldegalerien und Schifffahrtsmuseen. So gewann sie das richtige Gefühl für den Kleidungsstil der damaligen Zeit. Zusätzliche Unterstützung fand Rose bei Historiker David Cordingly, der sich mit der Piraterie bestens auskennt. Sie brachte schließlich sogar einen Spezialisten mit, der die Kleidung der Piraten dreckig und verbraucht aussehen ließ. Um den realistischen Look der Kleidung auch beim Makeup zu erreichen, brauchte man zu Spitzenzeiten bis zu 30 Haarstylisten und 50 Makeup-Künstler. Beim Dreh in den Höhlenszenen verpassten diese den Darstellern speziell dafür entworfenes Make-up, damit sie nicht verwaschen aussahen. Depps Charakter sah damit nochmals besser und cooler aus, weshalb man es für den Rest des Filmes weiter verwendete. Des Weiteren trugen einige der bösen Piraten gelbe Kontaktlinsen, um sie zugleich bedrohlicher, als auch kränklicher erscheinen zu lassen.

Bei der Requisite bemühte man sich um zahlreiche täuschend echte Replikate. Bis auf Jack Sparrows Pistole, die ein Original aus dem Jahr 1760 ist, sind sämtliche Pistolen Replikate. Bei den Schwertern dagegen konnte die Crew auf zahlreiche Originale zurückgreifen.

Die Darsteller und ihre Charaktere[Bearbeiten]

Johnny Depp als Captain Jack Sparrow[Bearbeiten]

Captain Jack Sparrow. „Klar soweit?!“(© Disney/Bruckheimer)

Johnny Depp nahm aus den verschiedensten Gründen die Rolle als Jack Sparrow an. Zum einen, weil es ihn reizte, mit Gore Verbinski, Jerry Bruckheimer und Disney gleichzeitig zusammen zu arbeiten. Zudem konnte er mit dieser Rolle endlich einen Kindheitstraum in Erfüllung gehen lassen. Depp wollte schon seit seiner Kindheit einen Piraten verkörpern.

Doch Depp wollte nicht ins Blaue hinein die Rolle annehmen. Ihm war es wichtig, dass auch eine gute Geschichte vorhanden ist. Als er erfuhr, wer das Drehbuch schreibt, wusste er, dass dies der Fall sein würde:

Sobald ich hörte, dass Ted und Terry das Drehbuch schrieben, wusste ich: Uns kann nichts mehr passieren. Mit Jerrys Background und Gores intensivem Fokus war mir klar, dass der Film auf einem soliden Fundament stand. Ich war angenehm überrascht, als ich Teds und Terrys Drehbuch las, sie übertrafen meine Erwartungen. Sie brachten großartigen Humor in die Story ein und legten Grundsteine, auf die die Schauspieler aufbauen und die Figuren wirklich ausarbeiten konnten.

Ausgehend von Rossios und Elliotts Skript entwickelte Johnny Depp seinen Charakter Captain Jack Sparrow, während er laut eigenen Angaben „zu lange in der Sauna“ saß. Er entschied sich dazu, weil er das ständige Gefühl der Hitze, dem die Piraten ausgesetzt waren, nachempfinden wollte. In der Sauna kamen Depp schließlich einige Ideen, die er für Sparrow umsetzen wollte. So kam ihm der Gedanke, dass Sparrow das Laufen auf fahrenden Schiffen gewohnt ist, das Gehen auf Land dagegen ihm fremd sein müsste. So entwickelte er den schwankenden Gang Sparrows. Außerdem entwickelte Depp nach und nach die Sparrow eigene Sprechweise.

Sparrow und seine geistigen Vorfahren

Besonders entscheidend für die Gestaltung des Charakters war aber Depps Gedankengang, dass Piraten so etwas wie die Rockstars des 18 Jahrhunderts waren. So beschloss Depp, dass er sich durch seinen Freund Keith Richards inspirieren lassen sollte. Nach genauer Beobachtung Richards lehnte er Sparrow an ihn an (nach der Produktion verriet Depp Richards, dass dieser in seinen Charakter mit einfloss). Ein weiterer, wenn auch geringerer, Einfluss auf Sparrow war die „Warner Brothers“-Cartoonfigur Pepe LePew. Besonders wichtig waren Depp die zahlreichen Schmuckstücke in Sparrows Haar (etwas, das er ebenfalls von Richards übernahm). Alles in Sparrows Haar soll für ihn eine Bedeutung haben, da es für ihn eine wichtige Erinnerung darstellt. Eine Idee, die Depp allerdings nicht weiter ausführte, war die, dass er eine angenähte Nase haben sollte. Depp wollte ursprünglich, dass Sparrow früher (in der Zeit vor dem Film) bei einem Kampf die Nase abgeschnitten bekam und er diese nur provisorisch annähen ließ. Im Film selbst sollte dann Sparrows größte Angst nicht der Tod oder ein Kampf, sondern Pfeffer sein, von dem er niesen würde, was den Verlust seiner Nase bedeutete. Gore Verbinski riet von dieser Idee ab. Davon abgesehen ließ man Johnny Depp seine künstlerische Freiheit.

Johnny ist dafür bekannt, seine eigenen Charaktere zu erschaffen“, berichtet Bruckheimer. „Er hatte eine definitive Vision für Jack Sparrow, die völlig einzigartig ist. Wir ließen ihm freie Hand dabei, und er erdachte diesen ungewöhnlichen, schrägen, zugleich aber sehr gewitzten Piraten. Er kann nicht so recht seine Balance halten, seine Sprechweise ist leicht unartikuliert, woraufhin man annimmt, dass er entweder betrunken, seekrank oder zu lange auf einem Schiff gewesen ist. Doch das ist alles nur eine Show, die er voll auskostet. Und so seltsam es auch scheint, das macht zum Teil den Charme von Captain Jack aus.

Kennzeichnend für Sparrow ist, so führt Bruckheimer weiter aus, zu guter Letzt sein Wissen darüber, was gut und was böse ist, auch wenn er sich nicht immer daran hält.

Generell waren es die schmalen Gratwanderungen zwischen Antiheld und Idol (viele schwärmten nach dem Film von einem Leben wie Jack) sowie zwischen unrealistischer Cartoonfigur und realistisch gezeichneter Seele, die Depps Darstellung so beliebt machten. Der einzigartige Humor vervollständigte die Figur. Für Verbinski war es gerade der Spaß, den er hatte, wenn er dem Gauner bei seinen Gaunereien zusehen konnte, der ihm am meisten gefiel:

Jack Sparrow ist die Art von Figur, bei der es Spaß macht, zuzusehen, wie er einer alten Dame Geld stiehlt. Im Wesentlichen ist er ein Schwindler – er ist faul, er ist ein großartiger Pirat, aber er kämpft nicht, wenn es nicht sein muss. Er wählt immer den einfachsten Weg. Ich glaube, das Wichtigste für Captain Sparrow ist sein Mythos. Er ist sein eigener und bester Agent – er vermarktet sich selbst ausgezeichnet.

Über seine Rolle sagte Depp selber folgendes:

Der verwegene Pirat und geschickte Verhandler ist eine von Depps Traumfiguren (© Disney/Bruckheimer)

Es war eine ganz andere Art von Rolle für mich. Es war eine tolle Möglichkeit, diesen Piraten von Grund auf zu erfinden und eine Art von Pirat zu erschaffen, wie man ihn nie zuvor gesehen hat.“ Er schätzte auch die verschmitzte Natur und todesmutige Art seiner Figur: „In Jack sah ich einen Typ, der zwischen den Regentropfen rennen kann. Er kann über die entmilitarisierte Zone laufen, die Truppen unterhalten und dann zur anderen Seite zurückhüpfen, um dem Feind die genau gegenteilige Geschichte zu erzählen. Er versucht, mit allen gut auszukommen, da er klug genug ist zu wissen, dass er seine Kontakte möglicherweise in der Zukunft benötigen könnte. Egal wie schlecht die Dinge stehen, er hält immer diesen bizarren Optimismus aufrecht. Ich fand auch die Idee für seine Motivation sehr schön und ergreifend. Er will einfach nur sein Schiff zurückbekommen, das für ihn nichts mehr repräsentiert als pure Freiheit. Natürlich klaut er bei Gelegenheit und hat auch sonst keine weiße Weste, doch letztlich ist es sein Hauptziel, die Black Pearl um jeden Preis zurückzubekommen.

Johnny Depp vertiefte sich, wie man an seinen ausführlichen Aussagen sehen kann, sehr stark in seinen Charakter, weshalb sein jüngster Sohn in der Schule einmal sogar angab, sein Vater wäre von Beruf Pirat. Außerdem brachte er ein persönliches Schmuckstück, einen Ring, mit aufs Set. Die Ausstatter fanden, dass der Ring zur Figur passt, weshalb er ihn beim Drehen anbehielt. Depp wurde für seine originelle und komplexe Darstellung der ungewöhnlichen Figur des Captain Jack Sparrow zum ersten Mal mit einer Oscar-Nominierung belohnt. Und auch wenn er nicht gewonnen habe, so sei es eine große Ehre für ihn gewesen, meinte Depp.

Doch nicht von Anfang an erhielt Johnny Depp Lob für seine eigenwillige Performance. Die Produzenten und Verantwortlichen von Walt Disney Pictures, darunter auch Michael Eisner, nahmen Depp eines Tages während der Dreharbeiten bei Seite und fragten ihn, was das alles sollte.

Was soll das bedeuten? Ist er [Jack Sparrow] schwul, oder betrunken? Wir verstehen nichts von dem, was du sagst! Es klingt, als würdest du die Worte nur so dahin nuscheln. Das macht alles keinen Sinn!“, zitierte Depp Disneys Vertreter in einem Interview. Daraufhin drohten sie damit, ihn zu feuern, wenn er seine Darstellung nicht ändern würde. Depp hatte zwar Verständnis für die Produzenten, doch er änderte seine Darstellung nicht, worin ihn die restlichen Beteiligten am Film auch bestärkten.

Die Ausmaße von Fluch der Karibik waren für Johnny Depp übrigens eine echte Überraschung. Obwohl er das Drehbuch gelesen hatte, es auch sehr liebte und sich über alle Kleinigkeiten und Kniffe seiner Figur Gedanken gemacht hatte, war ihm nie klar gewesen, wie groß die Produktion selbst und die Reaktion der Öffentlichkeit darauf sein würden.

Ich habe das Projekt nie in irgendeiner Form als besonders gigantisch angesehen“, gesteht er. „Merkwürdigerweise dauerte es, bis ich den ersten Trailer gesehen hatte, dass mir klar wurde: ,Oh, mein Gott, das ist ja riesig!' Es fühlte sich beim Dreh so an, als würden wir einen kleinen Piratenfilm drehen. Es war ein freundlicher, entspannter Set, alle zogen an einem Strang. Da hatte ich nie den Eindruck, dass es sich um eine solch enorme Produktion handeln würde.

Geoffrey Rush als Barbossa[Bearbeiten]

Diese Szene war entscheidend für Barbossas Darstellung. (© Disney/Bruckheimer)

Gore Verbinski, der immer wieder betonte, dass er stolz darauf sei, nur die erste Wahl für Fluch Der Karibik verpflichten zu können, scherzte in einem Interview, dass er die verstorbenen Alec Guiness und Peter Sellers nicht nehmen konnte und deshalb auf Geoffrey Rush zurückgreifen musste. Man wählte gerade ihn, da man den Bösewicht des Films auf ähnlich hohem Niveau und ungefähr gleich stark haben wollte wie die Hauptfigur. Dazu benötigte es eines Schauspielers von Rushs Kaliber.

Wir benötigten einen ebenbürtig fähigen Schauspieler als Johnnys Widersacher“, erklärte Bruckheimer die Wahl. „Geoffrey Rush ist enorm talentiert und bekannt dafür, eine große Bandbreite von Figuren spielen zu können. Glücklicherweise hatte er eine Lücke in seinem Terminkalender und wollte Teil dieser Produktion sein. Geoffreys Barbossa ist der quintessenzielle Schurke; es ist ein Vergnügen, ihn in die Rolle schlüpfen zu sehen.

Geoffrey Rush, der ähnlich wie Depp für anspruchsvollere Charaktere bekannt ist, wollte seine Figur nicht zu märchenhaft oder romantisiert darstellen, sondern auch einen gewissen Grad an Realismus und Tiefe in den Charakter Barbossas einbringen. So entschied sich Rush dazu, Barbossa zwar an einigen Stellen als den typischen, zweidimensionalen Bösewicht aus einem Abenteuerfilm oder Fantasycomic zu spielen, aber dafür an anderen Stellen wieder Bedeutung in Barbossas Darstellung zu legen und ihm eine gewisse shakespearesche Würde zu verleihen.

Barbossas Kinoposter (© Disney/Bruckheimer)

Ein wichtiger Aspekt und Handlungsmoment, der Barbossas tiefsinnigere Seite betont, ist zum Beispiel seine Rede an Elizabeth, in der er den Fluch und seine Absichten erklärt. Dieser Monolog beginnt in seiner Kabine beim Abendessen und führt Elizabeth aufs Deck zu den verfluchten Piraten, wo sie dann wieder auf Barbossa trifft, der ihr erklärt, dass er nichts fühlt und dass er weder tot noch lebendig ist. An dieser ausführlichen und für die Handlung unerlässlichen Textstelle hat Geoffrey Rush sehr lange gearbeitet und war dabei so enthusiastisch, dass er seine Vorschläge zu jeder Uhrzeit entweder den Autoren, Ted Elliott und Terry Rossio, oder dem Regisseur Gore Verbinski mitteilte. Rush lag viel daran, das was und vor allem auch das wie dieser Textstelle auszureifen.

Außerdem überlegte sich Rush für sich selbst eine Hintergrundgeschichte für Barbossa, die erklären sollte, warum Barbossa zum Pirat wurde und weshalb er trotz seines Alters weiterhin als Captain geduldet wird:

Ich spekuliere darauf, dass Barbossa den sehr aufrichtigen Wunsch gehabt haben könnte, ein Mann der See sein zu wollen. Doch er stellte recht bald fest, dass man sehr viel mehr erreichen kann, wenn man die Regeln bricht, die Leute belügt, ein paar Leute umbringt und die Macht an sich reißt. Dies ist vielleicht die eigentliche Vorstellung, die die Leute davon haben, ein Pirat zu sein. Er erlangte die Position des Kapitäns als meuternder erster Maat, der die Black Pearl in seine Gewalt bringt und seinen Besitzanspruch erklärt. Ich dachte mir, dieser Kerl müsste ein ausgezeichneter Schwertfechter und ein ausgesprochen hinterlistiger und unfairer Kämpfer sein. Er ging nicht mit einem Epée (einem doppelschneidigen Degen mit stumpfer Spitze) auf eine feine Schule, sondern hat wahrscheinlich ein Schwert an seinem Gürtel hängen, seit er 13 Jahre alt ist, und weiß genau, wie man Köpfe abhackt.“ "Barbossa ist tatsächlich ziemlich smart“, fährt Rush fort. „Er hat wahrscheinlich deshalb überlebt, weil er instinktiv und intuitiv handelt, um seine Pläne zu schmieden und Leute zu betrügen.

Und auch wenn er das Gemeine an Barbossa betonte, so sollte er stets als ein Gentlemen der Meere auftreten, wenn es nötig ist. Dieses Auftreten rührt von Rushs Darstellung. Er spielte Barbossa nach außen hin als Bösewicht, doch innerlich stellte er sich darauf ein, dass er in Wahrheit der (gefallene) Held ist.


Orlando Bloom als Will Turner[Bearbeiten]

Orlando Bloom war für Bruckheimer die Idealbesetzung. Aber nicht für Disney (© Disney/Bruckheimer)

Während der Dreharbeiten von Black Hawk Down traf sich Produzent Jerry Bruckheimer mit Orlando Bloom, um mit ihm über sein nächstes Projekt zu sprechen. Es sollte ein großes und verrücktes Piratenspektakel werden, das auf der berühmten Disney-Attraktion Pirates of the Caribbean basiert. Bloom war, obwohl das Drehbuch noch längst nicht fertig war, begeistert. Der große Piratenfan wollte an diesem Film mitwirken und erhielt von Bruckheimer die Rolle des Will Turner.

Während Bloom für Bruckheimer die Wunsch- und Idealbesetzung für diese Rolle war, zeigte sich Disneys Studioleitung eher skeptisch. Bloom, der bisher nur als einer von vielen aus der Herr der Ringe-Crew bekannt war, hätte nicht genug Zugkraft und Ruhm, um Leute ins Kino zu ziehen, meinte sie. Während den Dreharbeiten ebbte diese Kritik nicht ab. Zugleich freundete sich Orlando Bloom mit Johnny Depp an. Sie scherzten am Set und an einem freien Tag reisten sie mit einem Freund Depps durch die Karibik. Dabei floss viel Alkohol und sorgte somit für einige Schlagzeilen in der Klatschpresse.

Blooms Rolle sollte ursprünglich Will Bear heißen, in Analogie zu den Tiernamen Sparrow (= Spatz) und Swann (= Schwan). Während Jack Sparrow frei wie ein Vogel sein möchte und sollte, war Elizabeth schön wie ein Schwan. Der Name „Will Bear“ sollte Wills (bären-)starken Willen unterstreichen. Dies wurde aber nicht durchgesetzt, weil es den Autoren zu offensichtlich und albern wurde, gleich drei Tiernamen zu nutzen.

Während des Piratenangriffs auf Port Royal fällt Will dadurch auf, dass er hinterrücks eine Axt in den Rücken eines Piraten schleudert. Zwar stirbt der Pirat nicht, da er verflucht ist, aber da Will das nicht wusste, begeht er einen brutalen Angriff und ist aus seiner eigenen Sicht der Erste im Film, der jemanden tötet. Abseits von seinem anfänglichen Hass auf Piraten und damit verbundener Kampfeslust ist Will jedoch ein konservativer junger Mann, der die Standesgrenzen als Pflicht ansieht. Er besteht darauf, Elizabeth zu siezen und zugleich wünscht er den „niedrigen“ Piraten den Tod.

Diese Seite von Will hat Bloom weniger gefallen. Ähnlich wie Johnny Depp wollte Orlando Bloom nämlich unbedingt einen Piraten spielen. Dementsprechend sieht er Wills Wandlung als zentralen Aspekt des Films an:

Zunächst ist Will noch recht spießig, doch dann entwickelt er sich beträchtlich. Er ist ausgesprochen ernsthaft, voller Standhaftigkeit – plötzlich findet er sich ohne Vorwarnung inmitten eines aufregenden sowie gefährlichen Abenteuers wieder. Dies ist die Coming-of-Age-Geschichte von Will. (Denn) Will ist ohne eine Vaterfigur aufgewachsen, daher sieht er sich nach Vorbildern in seiner Umgebung um. In Port Royal sind dies Marineoffiziere. Als Will und Jack zusammentreffen, öffnet Jack Will die Augen, was es bedeutet, ein Mann zu sein. Er bringt ihm bei, dass er nicht blind unsinnigen Regeln folgen kann; ein Mann muss seine eigenen Entscheidungen treffen, richtig oder falsch, und sich nehmen, was er sich im Leben wünscht.

Auch Jerry Bruckheimer betont, dass Will im Film lernt, mit einem Piraten zu leben, und dass manche Regel gebrochen werden müssen. Johnny Depp sieht die Beziehung zwischen Jack und Will schlicht als die von „zwei Figuren, die zusammen eine vollständige ergeben“.

Keira Knightley als Elizabeth Swann[Bearbeiten]

Knightley als starke Gouverneurstochter (© Disney/Bruckheimer)

Keira Knightley ist eine der wenigen Darsteller/innen des Hauptcasts, die nicht zu den ersten Besetzungswünschen gehört, sondern durch das Rollencasting zum Film stieß. Das umfangreiche Casting wurde abgehalten, da weder Gore Verbinski noch Jerry Bruckheimer persönliche Wunschkandidatinnen für diese Rolle hatten, und man deshalb vorsprechen lassen musste. Es sprachen Newcomerinnen und Stars vor. Knightleys Vorstellungsgespräch lief allerdings besonders hervorragend, weshalb sie die Rolle auch ohne jedes Zögern des Regisseurs bekam. Gore Verbinski kannte Knightley zu diesem Zeitpunkt übrigens gar nicht, er hatte keinen ihrer vorherigen Filme gesehen.

Der Grund dafür, dass man ein so großes Casting veranstaltete, war, dass man hohe Ansprüche an die Figur der Elizabeth und somit auch an ihre Darstellerin hatte:

Natürlich waren wir auf der Suche nach einer schönen jungen Frau“, bekennt Bruckheimer. „Aber Schönheit allein war nicht genug. Wie viele der anderen Figuren im Film ist Elizabeth komplex, und was man an der Oberfläche sieht, ist nicht alles. Es war unerlässlich für die Schauspielerin, die zahlreichen Facetten ihrer Figur zu verstehen und nicht nur die Liebesgeschichte zwischen ihr und Will: Elizabeth hat zu jeder der männlichen Hauptfiguren eine Verbindung, und sie findet sich in ziemlich gefährlichen Situationen mit ein paar von Barbossas Schurken wieder. Sie ist es gewohnt, ihren Willen durchzusetzen. Doch sie erkennt schnell, dass ihre übliche direkte und freimütige Art in diesem Fall nicht funktioniert. Daher ist sie nicht abgeneigt, ihre weiblichen Listen einzusetzen, wenn es sein muss. Wenn nötig kann Elizabeth eine raffinierte kleine Schauspielerin sein. Es war großartig, Keira zuzusehen, bei ihr wirkt alles so einfach. Sie ist wahrlich begabt.

Während der Produktion zeigte sich, dass Keira Knightley neben der angesprochenen Komplexität ihrer Figur auch gerne ihr Frauenbild in den Film mit einbrachte. Sie wollte keine schwache Frau, sondern eine Figur, die in der Handlung aktiv und tough ist:

Sie ist jung, aus einem hohen Stand und ein moderner Piratenfan: Elizabeth Swann (© Disney/Bruckheimer)

Elizabeth ist ein Mädchen des 21. Jahrhunderts, das in der Welt des 18. Jahrhunderts feststeckt. Sie ist bemerkenswert! Elizabeth hat moderne Ansichten. Sie ist stark und sehr unabhängig. Als sie mit einigen Grauen erregenden Schwierigkeiten und entmutigenden Entscheidungen konfrontiert wird, geht sie in die Offensive!

Entscheidend dafür (und zugleich ein unerlässlicher Teil der Figur), war die Piratenmanie Elizabeths.

Elizabeth hat ein morbides Interesse an Piraten“, sagt Verbinski über die Figur. „Sie hat zu viele Bücher über das Thema gelesen und ist jetzt eine Art Piraten-Groupie. Doch statt den Jon Bon Jovi der Piraten zu treffen, muss sie Sid Vicious entgegentreten. Und obwohl sie glaubt, eine Menge über Piraten zu wissen, muss sie bald feststellen, dass alle Regeln, an die sie glaubt, gebrochen werden müssen.

Knightley stimmt ihrem Regisseur zu. „Sie romantisiert das ganze Piraten-Ding, es ist ehrlich gesagt eine Obsession. Daher ist der Wandel von Elizabeths romantischer Vorstellung zur Erkenntnis der mörderisch-dreckigen Realität der Piraterie sehr interessant. Doch auch in ihren Adern steckt ein kleiner Pirat. Geht es nicht allen so?

Dem entsprechend zeigte Knightley sich beim Kampftraining sehr engagiert und bestand stets darauf, ihre Stunts selber machen zu dürfen. Allerdings wünschte sie sich noch mehr Actionszenen, da sie in Fluch der Karibik nur mit Messern, Stangen und Bettpfannen kämpfen durfte. Knightley aber bestand auf Schwertern, die sie von Jerry Bruckheimer in ihrem nächsten gemeinsamen Film, King Arthur, auch angeboten bekam. Des Weiteren erfüllten Ted Elliott und Terry Rossio viele von Knightleys Wünschen für Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2. Dies basierte darauf, dass Keira Bruckheimer und Verbinski das Versprechen abnahm, bei einem eventuellen zweiten Teil endlich als Piratenbraut mit Schwertern kämpfen zu dürfen.

Die Royal Navy und eine Horde Piraten[Bearbeiten]

Neben den vier Hauptdarstellern und ihren vier Charakteren gibt es in Fluch der Karibik noch zahlreiche andere Darsteller, die mit großem Engagement ihre Rollen verkörperten. Unter ihnen ist Jonathan Pryce, der zu den Wunschdarstellern Verbinskis und Bruckheimers gehört. Sie wollten ihn für die Rolle des Gouverneur Swann, Elizabeths Vater. Pryce schien geeignet für seine Rolle, die „nicht nur der arrogante britische Gouverneur (ist), sondern darüber hinaus auch der besorgte Vater, der nur das Beste für seine Tochter will“, so Verbinski.

Pintel, einer von Barbossas Mannen (© Disney/Bruckheimer)

Einen Aspekt der Figur musste man jedoch opfern. Zwar erscheint er aufgrund seiner teils abwertenden Einstellung gegenüber Will, der aus einem niederen Stand kommt, weiterhin eingebildet, doch ursprünglich sollte er noch ignoranter gegenüber seinen Mitbürgern sein. Nachdem sich der Gouverneur und Elizabeth von Will verabschieden, um mit der Kutsche zur Feier für Norrington zu fahren, erzählte Swann seiner Tochter, wie gut es seinem Volk doch ginge und dass es dies nicht zu schätzen wisse. Kurz darauf sieht man einen hungernden Bettler. Die Szene musste geopfert werden, da sie das Tempo aus dem Film nahm und der direkt darauf folgende Auftritt Jack Sparrows nicht so kraftvoll wirkte, wie es ohne die Szene der Fall ist. Pryce nahm die ihm angebotene Rolle dankend an, da er das Drehbuch großartig fand. Es verband in seinen Augen Witz und Intelligenz, weshalb er unbedingt mitmachen wollte. Aber auch die Drehorte waren mit ausschlaggebend. Als nämlich klar wurde, dass man den Film auch in der Karibik drehen wird, war Pryce nicht mehr zu halten, da er dort regelmäßig seinen Urlaub verbringt.

Auch Jack Davenport gehörte zur Wunschbesetzung des Filmes. Er sollte Norrington verkörpern, den Kommandanten der Royal Navy, Schrecken der Piraten und Wills Nebenbuhler um die Gunst von Elizabeth. Neben diesen drei Funktionen in der Handlung erfüllte Norrington zudem eine komische Funktion, da er die Zielscheibe einigen Spotts wird. Davenport war davon begeistert, dass Rossio und Elliott Norrington komplexer beschrieben hatten, als es zu erwarten war. Laut ihm hätte die Figur auch eindimensionaler ausfallen können.

Norrington ist im Wesentlichen die Geißel der Piraterie in der Ostkaribik. Wenn mich ein Pirat kommen sieht, dann darf er Angst haben“, erklärt Davenport. „Mir gefiel an meiner Rolle, dass er nicht nur ein schnarrender englischer Bösewicht ist. Hinter ihm steckt mehr als bloß ein grimmiges Aussehen. Es ist auch gar nicht so einfach, Brokat grimmig aussehen zu lassen. Ich sah ein Foto von Johnny mit seinem Stirnband und Dreadlocks. Die Piraten sahen einfach so cool aus“, lacht er. „Ich habe diese lächerliche Kluft an und sehe wie Eiskrem aus. “ Ähnlich wie Keira Knightley wünschte er sich eine wildere Rolle, falls man eine Fortsetzung drehen sollte.


Nachdem man diese wichtigen Nebenrollen besetzt hatte, bemühte man sich, vielfältige und auffällige Darsteller zu finden, die Mitglieder von Barbossas Mannschaft verkörpern können. Zuständig dafür war die Besetzungsleiterin Ronna Kress, die von Produzent Jerry Bruckheimer für ihr Engagement ausgiebig gelobt wurde:

Ronna hat nicht nur ein Geschick, interessante Gesichter aufzuspüren, sondern auch, ungeschliffenes Talent zu entdecken. Sie ist beim Casting jeder einzelnen Figur peinlich genau und investiert äußerste Sorgfalt und größten Aufwand selbst in die kleinsten Rollen. Ronna war bei vielen unserer Projekte ein unschätzbarer Gewinn. Und sie macht uns auch weiterhin auf vielversprechende neue Schauspieler aufmerksam.“ Während Kress an verschiedensten Orten der Welt Castings machte, um Darsteller für die Piratencrew zu finden, liefen im Studio bei Los Angeles die Telefone heiß. Zahlreiche Agenten und Manager versuchten, ihren Klienten eine Rolle zu beschaffen. Dies ist in Hollywood zwar gang und gäbe, doch das Interesse an den Piratenrollen in Fluch der Karibik war außergewöhnlich groß. Aus dieser riesigen Auswahl wählte man ausschließlich unverbrauchte und neue Darsteller, die schon beim Vorsprechen in ihrer Rolle aufgingen. Davon begeistert schuf man auch eine Hintergrundgeschichte für die Crew, deren Mitglieder (ähnlich wie die Darsteller) aus den verschiedensten Teilen der Welt stammen. Laut dieser findet Barbossa seine Männer in den gefährlichen Häfen, die er besucht, und auf den mysteriösen Inseln, die er überfällt. Sie kommen von überall her: Eine Figur ist aus dem Orient, eine andere aus der Karibik, einer ist aus Dover und eine weitere stammt aus Afrika – und damit ist die Liste noch lange nicht vollständig. Barbossas Mannschaft umfasst unter anderem Isaac C. Singleton Jr. als Bo'sun, Lee Arenberg als Pintel und Mackenzie Crook als Pintels holzäugigen Kumpan Ragetti. Treva Etienne ist Koehler an der Seite seines mörderischen Partners Twigg, der von Michael Berry Jr. gespielt wird. Trevor Goddard mimt Grapple und sein Sidekick Mallot wird von Brye Cooper darstellt.

Ragetti, der holzäugige Pirat von der Black PearlDisney/Bruckheimer)

Diese „Stammgruppe“ von Barbossas Crew lebte während der Dreharbeiten zusammen in einem Wohnblock in der Karibik und scherzte viel herum. Sie spielten der Filmcrew einige Streiche und filmten auch ein humoristisches Drehtagebuch. Außerdem bildeten sich Freundschaften und ein Mitglied des Drehteams verriet, dass sich einige der Darsteller so sehr in ihre Rolle einfühlten, dass sie, wie echte Piraten, aufhörten sich zu waschen. „Eine Gruppe wie diese zu besetzen, ist mit dem Kochen einer Suppe vergleichbar“, erklärt Verbinski abschließend. „Jeder Charakter ist unverkennbar und trägt zur Gesamtgeschmacksrichtung bei. Der Fluch, mit dem sie geschlagen sind, bringt ihre Frustration in einer Fußball-Hooligan-klebstoffschnüffelnden Art von Wahnsinn zu Tage.

Die verrücktesten in dieser wahnsinnigen Truppe sind Pintel und Ragetti, die später auch beim Publikum zu den beliebtesten Piraten in Barbossas Crew wurden. Crook ist übrigens dank Johnny Depp im Film. Beide hatten Rollen in Wenn Träume fliegen lernen. Depp, der damals schon für Fluch der Karibik zugesagt hatte, freundete sich mit Crook an und wollte deshalb einen weiteren Film mit ihm drehen. Er empfahl ihn für eine noch unbesetzte Rolle in Fluch der Karibik. Gemäß seiner Komikernatur bekam er die Rolle des kuriosen Pintels. Das Duo Pintel und Ragetti ist für zahlreiche Gags zuständig und ist in Barbossas Mannschaft eindeutig am wenigsten kampffähig. Für Verbinski stellen sie Dick und Doof auf LSD dar.

Den „normalen“ Gegenpol bilden Angus Barnett und Giles New als Mullroy und Murtogg, die tollpatschigen Untergebenen von Norrington. Sie lernten sich erst während des Drehs kennen, freundeten sich aber sofort an und arbeiteten ihre Rollen weiter aus. So brachten sie einen von alten 30er-Jahre-Komödien inspirierten Humor mit in den Film hinein, indem sie unfähige Mitglieder der Navy spielen.

Ähnlich unfähig ist auch Jacks in Tortuga angeheuerte Mannschaft. Diese umfasst Kevin R. McNally als Joshamee Gibbs, David Bailie als Cotton (zusammen mit seiner besseren Hälfte, einem Papageien) und Zoe Saldana als Anamaria. „Sie sind die letzten Heuler“, sagt Verbinski. „Es ist wie in «Einer flog übers Kuckucksnest». Sie werden sich kaum in eine richtige Schlägerei verwickeln lassen oder sich mit Barbossa messen. Sie sind schlicht ein großartiger Kontrast zu Barbossas kunterbunter Truppe.

Der Soundtrack[Bearbeiten]

Nachdem Alan Silvestri aufgrund terminlicher Schwierigkeiten das Projekt Fluch der Karibik verlassen musste, wurde mit Klaus Badelt ein Schüler des Disney- und Bruckheimer-Lieblings Hans Zimmer engagiert. Dieser hat sich vornehmlich an zwei verschiedenen Seiten von Vorbildern orientiert: Den klassischen, geigenlastigen Piratenhymnen der 1930er bis 1950er Jahre auf der einen Seite, an den modernen Komponisten Harry Gregson-Williams und vornehmlich Hans Zimmer auf der anderen Seite. Doch diese Mischung erfüllte ihre Aufgabe vollends und zeigte Wirkung: Die hauptsächlich in ruhigeren Szenen spürbare Annäherung an klassische Motive fügte sich auch in die inhaltlich „romantisierten“ und somit an Klassiker angelehnten Szenen ein, während die opulenten Actionszenen mit Synthesizern und treibenden Posaunen unterlegt perfekt den Ansprüchen an einen Jerry-Bruckheimer-Film genügten.

Der Deutsche Klaus Badelt kombinierte Piratenromantik mit Actionfilmscore.

Das Publikum nahm den Score sofort wohlwollend an. Das Album verkaufte sich für ein komplett gesangloses Album überraschend gut und viele Szenen des Films wurden direkt mit der Musik assoziiert. Vor allem die Mischung aus The Rock-ähnlichen Melodien mit klassischer Abenteuerfilmfärbung fand Gefallen. Das Jack Sparrow Theme, Barbossa is hungry, He's a Pirate und die Melodie zur Mondlicht Serenade wurden schließlich auch außerhalb des Films immer wieder verwendet.

Die Kritiker nahmen den Score erst zögerlich auf. Während vor Veröffentlichung des Films viele bemängelten, dass ein solcher Actionscore kaum zur Piraten- und Karibikromantik passen könne und den Film unnötig lauter machen würde, fanden sich mit zunehmenden Alter von Fluch der Karibik immer mehr Kritiker, die den Soundtrack aufgrund der vom Publikum erwähnten Gründen lobten. Schließlich fand der Score sogar dahingehend Lob, dass der Film ohne ihn gar nicht funktionieren könnte.

Den Soundtrack gibt es in drei Versionen zu kaufen. Nachdem die erste, internationale CD aufgrund mittelmäßiger Tonqualität kritisiert wurde, gab es in Japan eine remasterte Version, die viele Soundtrackfans der ersten Veröffentlichung vorzogen.

Einige Zeit später gab Walt Disney Records als Reaktion auf diese Tatsache eine „Special Edition“ mit dickerem Booklet und verbessertem Soundmix heraus.

Die Titel des Soundtracks sind folgende:


  1. Fog Bound (2:16)
  2. The Medallion Calls (1:52)
  3. The Black Pearl (2:16)
  4. Will and Elizabeth (2:08)
  5. Sword's Crossed (3:15)
  6. Walk The Plank (1:58)
  7. Barbossa Is Hungry (4:06)
  8. Blood Ritual (3:32)
  9. Moonlight Serenade (2:08)
  10. To The Pirate's Cave!(3:30)
  11. Skull and Crossbones (3:24)
  12. Bootstrap's Bootstraps (2:38)
  13. Underwater March (4:12)
  14. One Last Shot (4:46)
  15. He's a Pirate (1:30)

Parallelen zwischen Film und Attraktion[Bearbeiten]

Die Autoren versteckten als Hommage an die Disneyland-Attraktion Pirates of the Caribbean mehrere Anspielungen an diese im Film. Dazu gehören:

  • Das Lied „Yo Ho (A Pirate's Life for Me)‏‎“ von X. Atencio und George Bruns aus der Attraktion wird im Film dreimal verwendet: Zu Beginn singt es Elizabeth, im Mittelteil des Films singen es Jack und Elizabeth gemeinsam in betrunkenem Zustand und ganz zum Schluss singt es Jack Sparrow auf der Black Pearl.
  • Sämtliche Gefängnisszenen, in denen die Gefangenen versuchen, den Hund mit den Schlüsseln anzulocken. Jack Sparrrow versucht später den Hund mit einem Knochen anzulocken, genauso wie eine Figur aus der Attraktion.
Auch manche Einstellungen in den Schatzhöhlenszenen sind von der Bahn inspiriert. (© Disney)
  • Jacks Zeile „Der Hund wird sich nie von der Stelle wegbewegen“ ist eine klare Anspielung darauf, dass die Audio-Animatronics aus der Attraktion stets an derselben Stelle sind.
  • Die erste Sequenz auf Tortuga ist voll von Anspielungen, darunter die Rothaarige und der betrunkene Mann auf den Fässern, die ihren Vorbildern aus der Attraktion sehr ähnlich sehen. Außerdem sieht man einen Mann, der in einen Brunnen getaucht wird. Dies ist ebenfalls von der Wasserbahn übernommen.
  • Die Zeile „Dead men tell no tales“ stammt aus der Attraktion. Er wird zu Beginn der Fahrt von einem Totenkopf gesagt.
  • Auf der Isla de Muerta sieht man ein von hinten erstochenes Skelett neben einer Krabbe. Dies ist eins zu eins aus der Fahrt übernommen.
  • Barbossa trinkt nach seinem „Ich fühle nichts...“-Monolog zu Elizabeth als Zombie eine Flasche Wein und der Wein tröpfelt aus seinen Eingeweiden wieder heraus. Auch dies stammt aus der Attraktion.
  • Während der Seeschlacht zwischen der Black Pearl und der Interceptor spricht Barbossa von seiner Crew als „bloomin' cockroaches“. Der Captain aus der Attraktion macht dies während des Angriffs auf das Fort.
  • Gibbs schläft bei den Schweinen und sieht so aus wie ein Audio-Animatronic aus dem Park.

Parallelen zu Monkey Island[Bearbeiten]

Die Adventure/Comedy Computerspielreihe Monkey Island hat eine große Fangemeinde, darunter auch Ted Elliott und Terry Rossio. So verwundert es kaum, dass in Fluch der Karibik zahlreiche Anspielungen an diese Reihe eingebaut wurden. Dass diese aber nicht negativ auffallen, hat man einem interessanten Umstand zu verdanken: Monkey Island wurde von Fans der Disneyland-Attraktion Pirates of the Caribbean entwickelt, die wiederum zahlreiche Anspielungen an Stimmung, Handlung und Details der Attraktion eingebaut haben. Somit sind die Monkeys Island-Anspielungen in Fluch der Karibik am richtigen Platz und ein schöner Insidergag. Auch wenn manche die Parallelen als Zufall sehen (als Ergebnis der Tatsache, dass sie beide im selben Genre angesiedelt sind), so sind zumindest einige von ihnen Absicht.

Nachfolgend sind einige der Parallelen und Anspielungen zur Videospielreihe aufgelistet:

  • Sowohl Film als auch Spielereihe unterscheiden klar zwischen guten und bösen Piraten. Weder Jack Sparrow noch Threepwood aus Monkey Island töten andere grundlos, während ihre Gegner sehr wohl dem klassischen Piratenbild entsprechen.
  • In Monkey Island und in Fluch der Karibik sind die Bösewichte verflucht und, technisch gesehen, bereits tot/untot.
  • In beiden Plots muss der Held (der „gute“ Pirat) eine Crew und ein Schiff finden, um auf einer Insel, an deren Existenz niemand glaubt, den Bösewichtern gegenübertreten zu können.
  • Sowohl Will Turner als auch Threepwood aus Monkey Island wollen eine Frau (die Governeurin bzw. die Tochter des Gouverneurs) aus den Fängen eines untoten Piraten retten. Dabei wird ausführlich geschildert, wie sie ein Schiff stehlen und langsam zu Piraten werden. Zugleich wird klar, dass der einzig wahre Schatz Liebe ist.
  • Beide verbinden Abenteuer mit sehr eigenwilligem Humor und Fantasyelementen.

Rezeption und Erfolg[Bearbeiten]

Allgemeine Infos zum Erfolg[Bearbeiten]

Während im Laufe der Produktion das Disney Studio immer euphorischer wurde und bereits vor dem Kinostart das Interesse bekundete, Fortsetzungen und weitere Attraktionenverfilmungen zu drehen, äußerte sich die Öffentlichkeit im Vorfeld eher skeptisch. Zum einen lag es an den zahlreichen Flops im Piratengenre. Die Piratenbraut zum Beispiel hat das produzierende Studio beinahe in den Ruin getrieben. Zum anderen war man skeptisch, da Fluch der Karibik auf einer Freizeitparkattraktion basierte, ein Projekt, das bislang eher erfolglos verlief.

Schließlich zweifelte man die Mischung der Verantwortlichen an: Charakterdarsteller Johnny Depp in einem Disneyabenteuerstreifen von „Krach-Bumm-Produzent“ Jerry Bruckheimer, das schien vielen im Vorfeld zu kurios.

Als Fluch der Karibik dann aber am Startwochenende auf Platz 1 der US-Kinocharts vorstieß und somit Terminator 3 entthronte, zeigten sich alle überrascht. Nur Disney nicht. Ein Sprecher ließ verlautbaren, dass man damit schon gerechnet hatte.

Mehrfach preisgekrönt: Fluch der KaribikDisney/Bruckheimer)

So entwickelte sich Fluch der Karibik zu einem riesigen Erfolg, der sich 21 Wochen lang in den Top 3 der Kinocharts hielt. Doch neben einem kaum abebbenden Besucherstrom zeugten auch die Reaktionen der Kritiker von einem Erfolg: Fluch der Karibik erhielt hauptsächlich Lobeshymnen. Nach recht kurzer Zeit wurde er auch zum erfolgreichsten Disney-Spielfilm aller Zeiten in den USA und später auch weltweit. Außerdem äußerten viele Fans den Wunsch nach einer Fortsetzung, ein Schritt, den Disney nicht gewohnt ist (vielmehr protestieren Disney-Fans oft gegen Fortsetzungen, so geschehen u. a. bei Schneewittchen und die sieben Zwerge).

Der Erfolg und die Popularität von Fluch der Karibik äußerten sich auch in anderen Formen: Nach dem großen Erfolg in den USA entschied sich Buena Vista International (Germany) GmbH dazu, den Film nicht wie ursprünglich geplant am 4. September in Deutschland zu veröffentlichen (ein Donnerstag, der in Deutschland reguläre Kinostarttag), sondern bereits am 2. September, ein Dienstag. Solche Sondertermine waren bislang nur bei teuren Epen (Herr der Ringe) oder bei Filmen, die weltweit am gleichen Tag starten (Matrix Reloaded), üblich. Begleitet wurde der deutsche Kinostart von einer groß angelegten Werbeaktion und einem unglaublich großen Medienecho. Fluch der Karibik war in zahlreichen Sendungen aufzufinden.

Ein anderes Zeichen für die Popularität ist der Erfolg des Soundtracks: Dieser befand sich mehrere Wochen lang in den Top 100 der Albumcharts, obwohl das Soundtrackalbum bloß aus „Score“ (also der instrumentalen Hintergrundmusik) besteht. Solche Alben sind in der Regel eher unpopulär. Einige Titel des Soundtracks werden mittlerweile oft in TV-Sendungen verwendet. Barbossa is hungry zum Beispiel wurde bei den Biathlon-Wettkämpfen der Olympischen Winterspiele 2006 regelmäßig gespielt, sobald die führende Person am Schießstand einlief. Auch bei zahlreichen Skisprung-Veranstaltungen und Champions-League-Spielen konnte man den Titel bereits hören.

Auch das Videospiel zum Film verkaufte sich gut, auch wenn es wenig mit dem Film zu tun hatte: Ubisoft entwickelte ein Piratenspiel und kaufte erst später die Fluch der Karibik-Lizenz, mit der man das Spiel populärer machte.

Aufgrund des großen Erfolgs beschloss man zudem, die amerikanischen Versionen von Pirates of the Caribbean (also die in Disneyland Kalifornien und Walt Disney World) umzubauen. Zur Weltpremiere von Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 wurde in Kalifornien die neue Version der Attraktion eröffnet. Diese sollte neue Audio Animatronics beinhalten, die Captain Barbossa, Davey Jones und Jack Sparrow darstellen. Zudem sollte die Attraktion nun eine echte Storyline erhalten.

Das größte Zeichen des Erfolgs von Fluch der Karibik waren möglicherweise die Oscars: Dass der Film in den Technikkategorien nominiert wurde, war nicht sonderlich überraschend, aber der Film erhielt auch eine Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller. Dass Johnny Depp mit seiner Action-Comedy-Rolle diese Ehre erhielt, ist sehr ungewöhnlich, denn die Academy of Motion Pictures Arts & Sciences, die ja den Oscar verleiht, zieht eher dramatische Rollen und Filme vor.


Vor Kinostart der Fortsetzung Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2 im Juli 2006 verriet Studiochef Richard Cook, dass Fluch der Karibik mit Kinoauswertung, DVD-Verkäufen und Lizenzartikeln dem Disney Studio 1,2 Milliarden Dollar Gewinn einbrachte, die Tendenz sei weiterhin steigend. Brancheninsider Jim Hill machte außerdem die Ergebnisse einer von Nielsen ausgeführten Umfrage öffentlich, laut der 90% des generellen Kinopublikums Fluch der Karibik gesehen hatten (dank Kino-, TV- und DVD-Auswertung). Von diesen Leuten bezeichneten sich 80% als Fans des Films, was Fluch der Karibik als einen klaren Erfolg kennzeichnet.

Reaktionen auf die PG-13 Freigabe[Bearbeiten]

Gruselige Skelette sind nicht gerade förderlich für eine niedrige Jugendfreigabe. (© Disney/Bruckheimer)

Mit der Einbindung von Jerry Bruckheimer in das Projekt war früh klar, dass der Film reich an Action sein wird und somit möglicherweise kein PG-Rating erhalten wird. Bestätigt wurde dies durch Bruckheimers Versprechen: „I'll make the best movie possible and it won't be an R“ („Ich werde den bestmöglichen Film machen und es wird keiner ab 17.“). So kam es dann auch: Als der Film der MPAA (das amerikanische Äquivalent zur FSK) vorgelegt wurde, erhielt er eine PG-13 Freigabe aufgrund „Action/Abenteuer Gewalt“.

Die Reaktionen darauf waren studiointern nicht durchgehend erfreulich, doch generell fand diese Tatsache durchaus Akzeptanz. Dick Cook, Vorsitzender der Disney Studios, zum Beispiel verglich diese höhere Freigabe mit den Alters- und Größenbeschränkungen zu den Fahrattraktionen in den Themenparks. Ein „Thrill Ride“ ist nicht jedem zugänglich, warum sollte es bei „Thrill Movies“ anders sein? Als die Wahl auf Bruckheimer fiel, „wussten wir, wir würden einen Thrill Ride machen“, sagte Cook. Des Weiteren sagte Cook, Disney würde niemals einen Film, der aufgrund Sex, Drogen oder vulgärer Sprache ein PG-13 Rating erhielt, unter dem Walt Disney Pictures-Label veröffentlichen: „Es gibt keine Ausnahmen zu diesen Regeln.“ Deshalb wurden die Filmmacher, vor allem Bruckheimer und Verbinski, gebeten auf Sexszenen, harte Sprache und zu viel Blut zu verzichten.

Fluch der Karibik erhielt die Freigabe allerdings aufgrund der Gewalt, der Action und den Abenteuerinhalten, sowie ein paar „grusligen“ Momenten; etwas, das unter dem Disney Label duldbar ist. So erklärte der Konzern, dass Abenteuerfilme wie 20.000 Meilen unter dem Meer heute auch ein PG-13 erhielten, würde man sie mit den heutigen Mitteln der Technik produzieren. Deshalb entschied man sich, Fluch der Karibik auch wirklich als Disney-Film zu veröffentlichen, und nicht als eine Touchstone-Produktion.

Eine blutige Erdolchungsszene wurde allerdings doch gedreht. Als die Geschäftsleitung diese sah, war diese zwar erschrocken, verzichtete allerdings darauf, sie zu entfernen. Man verglich sie mit den Gefällen, Schrauben und Loopings auf den Achterbahnen in den Parks, die man ja auch nicht entfernt.

Nachdem man sich in den PG-13 Sektor wagte und auch indirekt die Regeln festsetzte, machte Disney offiziell die Ankündigung, dass Fluch der Karibik nicht der letzte Film mit einer solchen Freigabe sein würde. Die Geistervilla zum Beispiel war ebenfalls lange Zeit ein Kandidat für ein PG-13 (dieses Mal aufgrund der Gruselszenen), wurde aber doch noch mit einem PG freigegeben. Stick it! erhielt ebenfalls ein PG-13, jedoch aufgrund leichter sexueller Anspielungen. Da dies gegen die oben erwähnte Regel verstößt, wird der Film als Touchstone-Film veröffentlicht. Weiteren PG-13 Filmen ist man trotz allem nicht abgeneigt, auch wenn sie weiterhin die Ausnahme, und nicht die Regel werden sollen.

Auf privater Ebene verhielt man sich den Freigaben gegenüber unterschiedlich. Während Johnny Depp den Film mit seiner vierjährigen Tochter sah, drehte Verbinski so, dass ihn seiner Meinung nach Achtjährige sehen könnten. Deshalb durfte seine damals siebenjährige Tochter ihn erst ein Jahr später sehen. Auch Produktionschefin Nina Jacobson verbat ihrer 5-jährigen Tochter, den Film zu sehen.

In Richtung PG-13 gedrängt.

Filmwirtschaftsexperten begrüßten Disneys Entscheidung. Jugendliche seien heute, aufgrund der Massenmedien und vor allem Actionvideospielen, mehr gewohnt. Zudem sei PG-13 mittlerweile ein „cooles“ Rating für Jugendliche. Actionfilme müssen es tragen, um von vielen nicht als „zu harmlos“ abgestempelt zu werden, was schlechte Einspielergebnisse als Folge haben kann.

Produzent Jerry Bruckheimer erklärte die Akzeptanz des PG-13 Ratings von Seiten des Vorstandes von Disney damit, dass sie all die großen und erfolgreichen Filme sehen, die für Eltern akzeptabel sind und ein PG-13 haben. Deshalb bewege sich nun Disney mit dem Markt mit und lässt diese Jugendfreigabe zu. So könnten sie stärker im Filmgeschäft mitbestimmen.

In Deutschland wurde die Freigabe von Fluch der Karibik weniger öffentlich diskutiert. Zum einen lag es wohl daran, dass erst spät bekannt wurde, dass es ein Disney-Film ist. In Amerika, wo die Attraktion zur Popkultur gehört, war es dagegen jedem sofort klar. Zugleich kann es daran liegen, dass in Deutschland einige „Walt Disney Pictures“-Spielfilme eine FSK Freigabe ab 12 Jahren erhielten, Fluch der Karibik war kein Präzedenzfall.

Dennoch versuchte Buena Vista International (Germany) GmbH eine Freigabe ab 6 durchzusetzen, weshalb man eine Prüfung auf diese Freigabe beantragte. Doch für FSK ab 6 war der Film zu „hart“. Kurios: Während einige Zeitschriften die Freigabe „ab 6 (beantragt)“ für Fluch der Karibik angaben, druckten manche, darunter „Auf einen Blick“, sogar als Freigabe „FSK ab 16“ ab.

[Bearbeiten]

Im Zusammenhang mit der PG-13 Diskussion startete unter (vornehmlich amerikanischen) Branchenkennern und Disneyfans eine Diskussion darüber, dass Fluch der Karibik nicht mit dem Disney-Logo beworben wurde.

Ob mit oder ohne Fernrohr: Am Anfang von Fluch der Karibik wird man keine Studiologos erkennen können. (© Disney/Bruckheimer)

Frühe Vermutungen waren, dass man den Film nicht mit Disney assoziieren wollte, da er zu hart wäre. Diese Vermutung schien vielen plausibel, jedoch werden dabei zwei Aspekte außer Acht gelassen: Zumindest in Amerika wird man den Film aufgrund der Popularität der Themenparkattraktion automatisch mit Disney verbinden und zweitens hätte man den Film, wenn er wirklich „Disney-untauglich“ wäre, als Touchstone Pictures-Film beworben.

Eine andere These war, dass man den Film durchaus als Disney-Film stehen lassen wollte, ihn aber nicht als solchen bewerben konnte, da man sonst ein jüngeres Publikum gehabt hätte, was möglicherweise ältere Zuschauer abgeschreckt hätte und Eltern die Auffassung hätte geben können, es wäre ein Kinderfilm. Dies hätte aufgrund des Inhaltes aber Proteste erregen können. Ähnliches erlebte man einst mit Der Drachentöter.

Sparrow kehrt den Thesen den Rücken. Hauptsache, der Film gefällt. (© Disney/Bruckheimer)

Doch wenn Fluch der Karibik zwar offiziell zu Disney gehört, aber man es nicht zwingend bekannt macht, wäre dieses Problem umgangen. Ob Disney wirklich so dachte, ist jedoch unbekannt, denn dies ist, wie bereits erwähnt, nur eine These von Fans.

Der Grund dafür, dass man den Film aber klar als eine Jerry-Bruckheimer-Produktion bewarb, ist bekannt: Zum einen, weil es wirklich mehr ein Ergebnis von Bruckheimers Arbeit als von Disney war, zum anderen, weil Jerry Bruckheimer das Erwähnen seines Namens vertraglich abgesegnet hatte. Des Weiteren setzte man auf die Zugkraft von Bruckheimers Namen. Auf gewisse Weise erklärt dieser Fakt das Fehlen des Disney-Logos zu Beginn der Trailer und über dem Filmlogo auf den Plakaten: Der starke Kontrast der Massenwirkung beider Namen (Disney = Familie, Bruckheimer = Action) hätte marketingtechnisch nicht gewirkt.

Weshalb aber vor dem Film kein einziger Studioname gezeigt wird, ist bisher nie offiziell erklärt worden. Am wahrscheinlichsten sind die Vermutungen, dass man die Stimmung des Anfangs nicht zerstören wollte und/oder im Hinblick auf die Attraktion, die ja schließlich ganz ohne irgendwelche Studionamen beginnt, auch den Film so beginnen wollte.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Frühes Teaser Poster (© Disney/Bruckheimer)

Fluch der Karibik erhielt zahlreiche Preise und wurde mehrfach für anerkannte Preise nominiert. Hier findet sich eine Auflistung der Auszeichnungen für diesen Film.

(kursiv geschrieben = Gewonnen)

ASCAP Film and Television Music Awards
Academy Awards (Oscars)
American Choreography Awards
  • Herausragende Kampfchoreographie (für: George Marshall Ruge)
American Cinema Editors
  • Bester Schnitt in einem Hauptfilm Comedy oder Musical (für Craig Wood, Stephen E. Rivkin und Arthur Schmidt)
Empire Awards
Johnny Depp erhielt zahlreiche Preise für seine Rolle (© Disney/Bruckheimer)
Golden Globes
  • Bester Darsteller (Musical oder Comedy) (für: Johnny Depp)
Golden Trailer Awards
  • Bester Action Trailer
Hollywood Film Festival
  • Film des Jahres
Hugo Awards
  • Beste dramatische Präsentation (Long Form)
IFTA Awards
MTV Movie Awards
MTV Movie Awards, Mexico
People's Choice Awards, USA
  • Beliebtester Film
Barbossas Crew in der Fluch der Karibik-Schatzhöhle (© Disney/Bruckheimer)
Screen Actors Guild Awards
  • Herausragende Performance eines Darstellers in einer Hauptrolle (für: Johnny Depp)
Teen Choice Awards
World Stunt Awards
  • Bester Kampf (für: Tony Angelotti und Mark Aaron Wagner – Der Kampf beim Schmied)

Einspielergebnisse und Besucherzahlen[Bearbeiten]

USA
  • Starttag: 23.995.281 Dollar
  • Startwochenende: 46.630.690 Dollar
  • Startwoche: 98.972.817 Dollar
  • Gesamtes Einspielergebnis: 305.413.918 Dollar
  • Gesamtes Einspielergebnis unter Berücksichtigung der Inflation und den gestiegenen Eintrittspreisen: 324.660.564 Dollar
Deutschland
  • Startwoche: 2.637.931 Besucher
  • Besucherzahlen insgesamt: 6.072.587 Besucher
Frankreich
  • Besucherzahlen insgesamt: 3.755.228 Besucher
Italien
  • Besucherzahlen insgesamt: 2.798.735 Besucher
Vereinigtes Königreich
  • Einspielergebnis Startwochenende: 3.765.450 Pfund
  • Einspielergebnis insgesamt: 28.067.590 Pfund
Außerhalb der USA
  • Gesamtes Einspielergebnis: 348.500.000 Dollar
Weltweit
  • Gesamtes Einspielergebnis: 653.913.918 Dollar

Stab und weitere Filmangaben[Bearbeiten]

  • Budget: 125 Millionen Dollar
  • Marketingbudget: 40 Millionen Dollar
  • Laufzeit: circa 137 Minuten
  • FSK: ab 12 Jahren

Weitere Filminformationen[Bearbeiten]

  • Die Weltpremiere von Fluch der Karibik fand am 28. Juni 2003 in Disneyland Anaheim statt. Dafür wurde der Park erstmals in seiner Geschichte frühzeitig geschlossen. Ab 16 Uhr wurde die Weltpremiere von Fluch der Karibik mit 1500 Gästen gefeiert. Der, laut Disneys Angaben, längste rote Teppich aller Zeiten führte von der Main Street, U.S.A. zu einer Wasserfläche nahe der Originalattraktion, wo der Film auf eine überdimensionale Leinwand projiziert wurde.
  • Gegen Ende der Dreharbeiten an dem Film war man bei Disney so euphorisch gegenüber Fluch der Karibik, dass man den Originaltitel Pirates of the Caribbean in Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl umbenannte. Man plante bereits bei Erfolg ein Franchise zu gründen und hoffte, der Filmtitel wäre durch den Untertitel „Sequel-tauglicher“.
  • Am 10. August 2002 brach ein Feuer auf dem Set des Films aus. Niemand wurde verletzt, aber es entstand ein Schaden in Höhe von 350.000 Dollar.
Die 3 Disc DVD von Fluch der KaribikDisney/Bruckheimer)
  • Laut einem der Audiokommentare verwendete man für die Schatzhöhle auch Requisiten aus den Indiana Jones-Filmen. So stammt die Truhe, in der sich die verfluchten Münzen befinden, aus Jäger des verlorenen Schatzes.
  • Die letzte gesprochene Zeile im Film, „Bring mich zum Horizont“, wurde von Johnny Depp am Morgen vor dem Dreh vorgeschlagen.
  • Johnny Depp sagt im Film sechsmal „Klar soweit?“ (engl. „Savvyr“ )
  • Die Szene, in der Will Turner Jack Sparrow imitiert, wurde von Bloom improvisiert, nachdem dieser den Produzenten Jerry Bruckheimer fragte, ob er so etwas in den Film einbauen könnte.
  • Obwohl Johnny Depp die erste Wahl von Bruckheimer war, wurden auch Michael Keaton, Jim Carrey und Christopher Walken für die Rolle des Jack Sparrows in Betracht gezogen. Des Weiteren sprach auch der professionelle Wrestler Kurt Angle für diese Rolle vor.
  • Jude Law, Ewan McGregor, Tobey Maguire, und Christian Bale wurden allesamt als mögliche Darsteller von Will Turner vorgeschlagen.
  • Aus eigenem Antrieb ließ sich Johnny Depp von seinem Zahnarzt vier Zähne überkronen: einen in 14 Karat Gold, einen in 18 Karat Gold, einen weiteren in 22 Karat Gold und schließlich einen in Platin. Michael Eisner fand, es seien zu viele, weshalb er Depp bat, ein paar rauszunehmen. Dies tat er zwar, doch nach einiger Zeit fügte er alle Goldzähne wieder hinzu, ohne dass es bemerkt wurde.
  • Fluch der Karibik ist der bislang einzige Disney Film, der als 3 Disc DVD Set veröffentlicht wurde.
  • Während Norringtons Beförderungszeremonie spielt die Kapelle „Rule Britannia“, eine klare Anspielung auf Britanniens Regentschaft in der Karibik zur damaligen Zeit.
  • Die „Lady Washington“ wurde zur Interceptor umgebaut und ist somit das einzige echte Schiff im Film. Deshalb gibt es auch keine Deko im eigentlichen Sinne auf ihr: Alles auf der Interceptor ist funktionsfähig. Die anderen Schiffe in Fluch der Karibik sind Modelle und/oder auf Bühnen und Gerüsten gebaut.
  • Jack Sparrow sagt, kurz bevor Elizabeth nach ihrem Sturz aufs Wasser aufschlägt, „...and then they made me their chief!“. Dies ist eine Anspielung auf „The Fast Show“ aus dem Vereinigten Königreich. Die Sendung heißt in den Staaten „Brilliant“ und gehört zu Depps Lieblingsserien (er hatte auch eine Gastrolle). Dieser Satz wird regelmäßig von Mark Williams' Charakter gesagt, worauf er mit einem „Which was nice.“ abschließt.
Depp, Bruckheimer und Verbinski im Port Royal Set (© Disney/Bruckheimer)
  • Eine andere „Fast Show“ Anspielung befindet sich in der „Parle“-Szene mit Sparrow und Pintell und Ragetti. Sie wurde rausgeschnitten, ist aber auf der DVD im „Deleted Scenes“-Menü zu sehen.
  • Das Schiff „Lady Washington“, das als Interceptor in den Film Eingang fand, war auch in Star Trek: Generations zu sehen und diente als Vorlage für die RLS Legacy in Der Schatzplanet.
  • Die Szene „unter dem Ruderboot gehen“ ist eine direkte Hommage an Der rote Korsar von 1952.
  • Man überdeckte Depps zahlreiche Tattoos u. a. mit Holzkohle. Nach dem Dreh ließ sich Depp das (falsche) Jack-Sparrow-Tattoo aus dem Film neu stechen, dieses Mal als echtes Tattoo. Er machte dies für seinen Sohn Jack.
  • Das Port Royal Fort wurde für den Dreh in einem geschlossenen Vergnügungspark in Rancho Palos Verdes, Kalifornien aufgebaut.
  • Laut Gore Verbinski und Johnny Depp ist Governor Swanns Vorname Weatherby, Norringtons James, und Barbossas Vorname Hector.
  • Wie im Film erwähnt, brandmarkte die East India Company Piraten mit einem „P“, allerdings auf der Stirn. Da man befürchtete, dass dies zu auffällig wäre, platzierte man dies im Film am Arm.
  • Die zahlreichen „Eunuch“-Sprüche stammen allesamt von Johnny Depp.
  • Jimmy Buffet wurde eine Piratenrolle angeboten, die er wegen Terminkonflikten absagen musste.
  • Die Worte „Pirat" und „Piraterie“ werden im Film 56 Mal gesagt.
  • Einige der Darsteller trugen Kontaktlinsen mit Sonnenbrillen-Funktion, damit diese nicht dauernd blinzeln mussten.
Jacks und Wills Kampf in der Schmiede (© Disney/Bruckheimer)
  • Laut den Drehbuchautoren ist Will Turner der beste Schwertkämpfer, gefolgt von den sich ebenbürtigen Barbossa und Norrington. Sparrow ist eigentlich der schlechteste Schwertkämpfer.
  • Der Film wurde vom britischen Channel 4 zum viertbesten Familienfilm gewählt.
  • Keira Knightley trug eine künstliche Haarverlängerung, da sie noch kurze Haare vom Dreh für Kick it like Beckham hatte.
  • Viele der Crewmitglieder wurden während den Dreharbeiten seekrank.
  • Um nicht seekrank zu werden, nahm Keira Knightley Pillen gegen Reisekrankheit und schlief während den Drehpausen ständig ein.
  • Der Affe „Jack“ wurde von zwei Kapuzineraffen gespielt, einem Weibchen namens Tara (10 Jahre alt) und einem Männchen namens Levi (8 Jahre alt). Die beiden Affen mussten sich an Geoffrey Rush gewöhnen und lernen, dass er es ist, der in Barbossas Kostüm steckt. Deshalb waren die Affen stets dabei, wenn sich Rush kostümierte. Dennoch durften die Affen keine Bindung zu ihm aufbauen, damit sie leichter zu kontrollieren sind. Für Rush ist die Figur des Affen übrigens die intelligenteste im Film: „Der Affe ist die schlaueste Person im Film, da er nie das Ziel aus den Augen verliert. Alle anderen haben eine menschliche Schwäche und stecken voller Verrat und Eifersucht und Eitelkeit, nur der Affe weiß, dass wir sämtliche Münzen zurück in die Truhe bekommen müssen.
  • Man hatte drei Papageien, die „Cottons Papagei“ darstellen sollten. Einer konnte sprechen, der andere fliegen und der letzte konnte sitzen. Da aber zur Drehzeit eine tödliche Vogelkrankheit in der Karibik grassierte, durften keine Vögel eingeflogen werden. Tiertrainer Mark Harden und Ursula Brauner suchten in der Karibik einen Vogel, der gleich aussieht, damit man das bereits gedrehte Material weiter verwenden konnte. Man fand einen Vogel und trainierte ihn in der Karibik.
  • Der Trinkspruch von Gibbs und Sparrow, „Nimm, was du kriegen kannst! – Und gib nichts wieder zurück.“, wurde von der Crew der Lady Washington inspiriert. Als diese das Schiff, das zur Interceptor umgbaut wurde, zum Drehort brachten, verwendeten diese ihren typischen Spruch beim Anbinden des Schiffes. Die Autoren schnappten dies auf und dachten, dass es ein perfekter Trinkspruch wäre. Also bauten sie diesen Spruch in den Film ein.
  • Laut den Autoren sind Barbossa und Jack Sparrow in diesem Film „larger than life“-Figuren. Sie stehen über den anderen und das Handeln dieser beiden bestimmt den gesamten Verlauf. Sie seien, ähnlich wie die Kontrahenten in Spaghettiwestern, fast schon Götterfiguren.
  • In einer Anspielung auf Disneys bisherige Attraktionenverfilmungen sagte Jerry Bruckheimer in einem Interview über Johnny Depp, dass er ihn für die Rolle des Captain Jack Sparrow haben wollte, weil er ein Schauspieler sei, der „in einer Art und Weise der soften Qualität von Disneys Country Bears entgegentritt und Erwachsenen und Jugendlichen erzählen kann, dass sie damit Spaß haben werden.“ (Englisches Original: „(Depp is) an edgy actor who will kind of counter the Disney Country Bears soft quality and tell an audience that an adult and teenager can go see this and have a good time with it.“)
  • Markante Passagen des Soundtracks von Fluch der Karibik liefen gemeinsam mit Soundtrackpassagen aus Der Schatzplanet während der Halloween Party 2003 im Disneyland Resort Paris als musikalische Untermalung im Hintergrund zu den einzelnen Veranstaltungen. An Halloween 2006 waren erneut Melodien aus Fluch der Karibik im Disneyland Park zu hören – dieses Mal zusammen mit Musikstücken aus der Fortsetzung Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2.
Johnny Depp klingt als Sparrow irgendiwe anders... dank aufgesetztem Alk-Akzent und neuem Sprecher. (© Disney/Bruckheimer)
  • Wie bei vielen Sommer- und Actionfilmen wurde auch Fluch der Karibik einiger Logikfehler, vor allem bezüglich des Fluchs, beschuldigt. In ihrem Audiokommentar erklärten die Autoren stellenweise die Handlung nochmal detailliert und decken somit manche vermuteten Fehler als sehr wohl logisch auf. Bei einigen Stellen verwiesen sie jedoch auf die kommende Fortsetzungen. Dort sollten Unstimmigkeiten geklärt werden.
  • Johnny Depp verwendet, absichtlich, in vielen seiner Filme das Wort „Interesting...“ (in einer besonderen Betonung), sozusagen als persönliches Erkennungszeichen. In Fluch der Karibik verwendet er es mehrmals in der Szene, in der Jack Sparrow im Gefängnis von Port Royale sitzt und ehemalige Kameraden von der Black Pearl vorbeikommen, wobei Jack erfährt, dass die Gerüchte über den Fluch wahr sind.
  • Die Zombie-Versionen sämtlicher Piraten bestehen nur aus Computeranimation und den echten Augäpfeln der Darsteller, die aus Gründen der Authenzität nicht durch Animation ersetzt wurden.
  • Regisseur Gore Verbinski kam aufgrund der Dreharbeiten von Fluch der Karibik zu spät zur Premierenfeier seines Films The Ring.
  • 2006 feierten in Disneyland und Walt Disney World neue Versionen der Urattraktion Pirates of the Caribbean ihre Premiere. Sie inkludieren die Filmhandlungen des ersten und zweiten Films mit in die alte Attraktion. Parallel dazu startete auch eine neue Improvisationscomedy-Show für die Parks Premiere. Ein Cast Member spielt Captain Jack Sparrow und versucht den Zuschauern beizubringen, wie man zum Piraten wird.
  • Fluch der Karibik ist neben Tron der einzige Spielfilm, der in der Kingdom Hearts-Videospielreihe vorkommt.
  • Johnny Depp wird in der deutschen Fassung von Fluch der Karibik nicht von seinem Stammsprecher David Nathan gesprochen, sondern von Marcus Off. Ungeübte Zuschauer bzw. Zuhörer bemerken dies nicht oder nur kaum, Synchronfans dagegen schon, weshalb einige Diskussionen in Fanforen starteten. Ein Mitarbeiter von Buena Vista Deutschland lüftete schließlich das Geheimnis um den Sprecherwechsel. Man hatte Nathan bereits im Studio gehabt, wo er drei Tage lang am Film gearbeitet hatte. Dann aber bat man ihn, sämtliche Takes, die er in den drei Tagen gemacht hatte, nochmal zu machen. Nun aber „irgendwie anders“. Nathan war über diese ungenaue Regieanweisung so erbost, dass er hinschmiss. Daraufhin engagierte Buena Vista den ähnlich klingenden Off, der den Film komplett sprach. Offs Arbeit wird von einigen als passender empfunden, da er den lustigen Charakter der Figur Jack Sparrow gut unterstreiche. Jedoch gibt es ähnlich viele Stimmen, die lieber Nathan gehabt hätten, da er Depps Stammsprecher ist. Im zweiten Teil sollte anfangs David Nathan Johnny Depp wieder sprechen, weshalb man ihn für den Teaser und den Trailer ans Mikro holte. Dies führte zu neuen Diskussionen: Da Off für seine „lustigere“ Darstellung gelobt wurde, fragten sich einige, ob Teil zwei eventuell weniger lustig sein könnte und einen anderen Ton anschlägt. Eine andere Vermutung war, dass man Nathan nun genauere Anweisungen gab. Ungeübte Zuschauer bemerkten den erneuten Wechsel nicht, auch wenn manche sagten, dass Sparrow im neuen Trailer „besoffener“ klingt. Kurz vor der Synchronisation des Filmes entschied sich der Verleih doch wieder für Off, da man eingesehen hatte, dass dieser für die Rolle des Jack Sparrow am besten geeignet sei.
  • Fluch der Karibik ist der erste Film mit einer Altersempfehlung TV-14, der im amerikanischen Disney Channel lief. In Deutschland wurde dies anders geregelt: Aufgrund der Jugendfreigabe, dem Zielpublikum und der Popularität lief Fluch der Karibik auf den Premiere-Filmsendern und nicht auf dem Disney Channel.
  • Fluch der Karibik wurde 2006 in der Juliausgabe des deutschen Kinomagazins Cinema auf Platz drei der besten Filme aller Zeiten gewählt. Nur Pulp Fiction und Der Herr der Ringe schnitten besser ab.
  • Das 3 Disc DVD-Set von Fluch der Karibik wurde 2006 von der Widescreen-Redaktion zur achtbesten DVD aller Zeiten gewählt.
  • Das englischsprachige „Premiere Magazine“ listete Johnny Depps Darstellung von Captain Jack Sparrow auf Platz 79 der besten Darstellungen in der Kinogeschichte.
  • Das Kabel-eins-Publikum wählte im Juli 2006 Fluch der Karibik zum besten Abenteuerfilm aller Zeiten. Somit schlug er unter anderem auch die Indiana Jones-Reihe, die sich auf Platz drei befand.
  • Der Track, der immer gespielt wird, wenn Captain Jack Sparrow in den Filmen auftritt, wurde auch in der Saison 2006/2007 der Deutschen Bundesliga als Einlaufmelodie gespielt.
  • Am 15 Oktober 2006 lief Fluch der Karibik als Free-TV Premiere auf Pro7 sehr erfolgreich im deutschen Fernsehen. Fast 8,1 Millionen Zuschauer sahen das Piratenabenteuer.

Quellen[Bearbeiten]

  • Fluch der Karibik – Pressemappe
  • Juni und Juli Ausgaben von Cinema, Widescreen und Moviestar, Jahrgang 2003
  • Die 3 Disc-DVD von Fluch der Karibik
  • Jim Hill Media
  • imdb IMDb.png
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