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Rudi Rohrbruch: Unterschied zwischen den Versionen

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Rudi Rohrbruch debütierte 1938 in der Stripgeschichte ''Der Klempnergehilfe'' von [[Floyd Gottfredson]] und [[Merrill de Maris]]. Dort ist er als Klempner tätig. Sein Geschäft läuft aber schlecht, und so hat er es nötig, sich seine Kunden durch Korruption zu suchen. Als das auch nichts hilft, plant er mit seinen Freunden einen Banküberfall. Doch [[Micky Maus]], der zufälligerweise bei Rohrbruch Arbeit gefunden hat, durchschaut den Plan und kann die Tat in letzter Sekunde vereiteln. Vor der Polizei legt Rohrbruch dann ein Geständnis ab. In Wirklichkeit ist er Schauspieler, musste sich aber wegen einer wirtschaftlichen Schieflage einen neuen Geschäftszweig suchen. Am Ende der Geschichte muss Rohrbruch zwar ins Gefängnis, doch er will in der Anstalt Stücke aufführen und kann Micky dazu bewegen, ihn besuchen zu kommen.
Rudi Rohrbruch debütierte 1938 in der Stripgeschichte ''Der Klempnergehilfe'' von [[Floyd Gottfredson]] und [[Merrill de Maris]]. Dort ist er als Klempner tätig. Sein Geschäft läuft aber schlecht, und so hat er es nötig, sich seine Kunden durch Korruption zu suchen. Als das auch nichts hilft, plant er mit seinen Freunden einen Banküberfall. Doch [[Micky Maus]], der zufälligerweise bei Rohrbruch Arbeit gefunden hat, durchschaut den Plan und kann die Tat in letzter Sekunde vereiteln. Vor der Polizei legt Rohrbruch dann ein Geständnis ab. In Wirklichkeit ist er Schauspieler, musste sich aber wegen einer wirtschaftlichen Schieflage einen neuen Geschäftszweig suchen. Am Ende der Geschichte muss Rohrbruch zwar ins Gefängnis, doch er will in der Anstalt Stücke aufführen und kann Micky dazu bewegen, ihn besuchen zu kommen.


Die ursprüngliche Geschichte wurde lange Jahre in Deutschland nicht veröffentlicht. Erstmals war sie 1975 in den Melzer-Bertelsmann-Bänden zu lesen. Den meisten deutschen Lesern blieb aber die wahre Identität des Klempners lange verborgen. In einigen Abenteuern, die im ''[[Lustiges Taschenbuch|Lustigen Taschenbuch]]'' veröffentlicht wurden, erinnert sich Rohrbruch an das Ursprungsabenteuer mit Micky. So kommt es, dass er beispielsweise im [[LTB 63]] Folgendes anmerkt: „Ich freu’ mich, dass du den Fall gelöst hast! Den Triumph hätte ich keinem anderen gegönnt!“. Für die damaligen deutschen Leser war meist nicht nachvollziehbar, über was sich Micky und Rudi Rohrbruch unterhielten. Erst ein Abdruck von ''[[Der Klempnergehilfe]]'' (1938) und weiterem Hintergrundmaterial in der ''[[Floyd Gottfredson Library]]'' konnte 2021, nach über 80 Jahren, bei deutschen [[Comic]]-Lesern Klarheit um die Figur schaffen.
Die ursprüngliche Geschichte wurde lange Jahre in Deutschland nicht veröffentlicht. Erstmals war sie 1975 in den [[Melzer]]-[[Bertelsmann]]-Bänden zu lesen. Den meisten deutschen Lesern blieb aber die wahre Identität des Klempners lange verborgen. In einigen Abenteuern, die im ''[[Lustiges Taschenbuch|Lustigen Taschenbuch]]'' veröffentlicht wurden, erinnert sich Rohrbruch an das Ursprungsabenteuer mit Micky. So kommt es, dass er beispielsweise im [[LTB 63]] Folgendes anmerkt: „Ich freu’ mich, dass du den Fall gelöst hast! Den Triumph hätte ich keinem anderen gegönnt!“. Für die damaligen deutschen Leser war meist nicht nachvollziehbar, über was sich Micky und Rudi Rohrbruch unterhielten. Erst ein Abdruck von ''[[Der Klempnergehilfe]]'' (1938) und weiterem Hintergrundmaterial in der ''[[Floyd Gottfredson Library]]'' konnte 2021, nach über 80 Jahren, bei deutschen [[Comic]]-Lesern Klarheit um die Figur schaffen.


== Figur ==
== Figur ==

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2024, 09:20 Uhr

Die Figur heute: (© Egmont Ehapa)

Rudi Rohrbruch (engl. Joe Piper) ist ein Elektriker und Klempner. Er wurde 1938 in der Geschichte Der Klempnergehilfe von Merrill de Maris und Floyd Gottfredson verwendet und bringt es seitdem nur auf eine Handvoll weitere Auftritte.

Geschichte[Bearbeiten]

Rudi Rohrbruch debütierte 1938 in der Stripgeschichte Der Klempnergehilfe von Floyd Gottfredson und Merrill de Maris. Dort ist er als Klempner tätig. Sein Geschäft läuft aber schlecht, und so hat er es nötig, sich seine Kunden durch Korruption zu suchen. Als das auch nichts hilft, plant er mit seinen Freunden einen Banküberfall. Doch Micky Maus, der zufälligerweise bei Rohrbruch Arbeit gefunden hat, durchschaut den Plan und kann die Tat in letzter Sekunde vereiteln. Vor der Polizei legt Rohrbruch dann ein Geständnis ab. In Wirklichkeit ist er Schauspieler, musste sich aber wegen einer wirtschaftlichen Schieflage einen neuen Geschäftszweig suchen. Am Ende der Geschichte muss Rohrbruch zwar ins Gefängnis, doch er will in der Anstalt Stücke aufführen und kann Micky dazu bewegen, ihn besuchen zu kommen.

Die ursprüngliche Geschichte wurde lange Jahre in Deutschland nicht veröffentlicht. Erstmals war sie 1975 in den Melzer-Bertelsmann-Bänden zu lesen. Den meisten deutschen Lesern blieb aber die wahre Identität des Klempners lange verborgen. In einigen Abenteuern, die im Lustigen Taschenbuch veröffentlicht wurden, erinnert sich Rohrbruch an das Ursprungsabenteuer mit Micky. So kommt es, dass er beispielsweise im LTB 63 Folgendes anmerkt: „Ich freu’ mich, dass du den Fall gelöst hast! Den Triumph hätte ich keinem anderen gegönnt!“. Für die damaligen deutschen Leser war meist nicht nachvollziehbar, über was sich Micky und Rudi Rohrbruch unterhielten. Erst ein Abdruck von Der Klempnergehilfe (1938) und weiterem Hintergrundmaterial in der Floyd Gottfredson Library konnte 2021, nach über 80 Jahren, bei deutschen Comic-Lesern Klarheit um die Figur schaffen.

Figur[Bearbeiten]

Charakter[Bearbeiten]

bei Gottfredson[Bearbeiten]

Rohrbruch in den Micky-Maus-Strips. (© Egmont Ehapa)

Floyd Gottfredson und sein Dialogautor Merrill de Maris hatten einige Gegenspieler für Micky Maus in petto – vom allseits bekannten Durchschnittschurken Kater Karlo bis hin zum teuflisch gefährlichen Schwarzen Phantom, das in seiner Skrupellosigkeit nur noch vom Dichterspion übertroffen werden konnte. Doch mit Rudi Rohrbruch schufen sie im Rahmen des Micky-Maus-Dailystrips einen fast liebenswürdigen Charakter, der in seinem väterlichen Umgang mit seinem Lehrling Micky bei den Lesern einige Pluspunkte sammeln konnte, obwohl er eigentlich immer noch der Antagonist war.

Selbst als Micky herausgefunden hat, wer Rohrbruch in Wirklichkeit ist, behält dieser seinen Charme des leicht tollpatschigen, schusseligen und vergesslichen Installateurs. Ihn umgibt eine Aura von Unfähigkeit und Trägheit, wenngleich seine Freunde und er einen genialen Plan konstruiert haben, um eine Bank auszurauben. Damit macht er es Micky definitiv schwer, den Fall zu lösen, denn dieser schwankt immer wieder zwischen den von Rohrbruch initiierten Eindrücken.

Die überraschende Wendung am Schluss von Der Klempnergehilfe lässt beim Leser die Frage aufkommen, was eigentlich wirklich die Absicht von Rohrbruch und seinen Freunden war. Sie haben ihre Rollen so authentisch verkörpert, dass es fast scheint, als würden sie sich mehr daran interessieren als an der Beute, die sie aus dem Raubzug herausschlagen könnten. Vielleicht war dies aber auch so gewollt und die Bande, inklusive Rudi Rohrbruch, hatte wirklich ein schauspielerisches Talent.

Gottfredson und de Maris lassen am Ende der Geschichte einige Fragezeichen stehen. Micky wird unter ihrer Feder nie mehr auf Rohrbruch zurückkommen; ein Wiedersehen gibt es nicht – auch nicht im Gefängnis. Welche Absichten Rohrbruch wirklich verfolgte, ob er ein Schurke mit Talent war oder ein einfacher Bürger, der in seiner Not zu drastischen Mitteln gegriffen hat, bleibt offen.

bei den Italienern[Bearbeiten]

In den italienischen Comics verwendeten ihn später noch Luciano Bottaro, Romano Scarpa und Guido Martina. Dort tauchte er jedoch nur ein paar Mal pro Jahrzehnt auf, was zwar dafür reichte, um bei der Leserschaft nicht in Vergessenheit zu geraten, aber eine weitere Ausarbeitung des Charakters nicht zuließ. Seine Biographie blieb weiter lücken- und rätselhaft, und außer ein paar Rückblenden ist bis heute nicht viel mit ihm angefangen worden. Allerdings gibt es auch noch aktuellere Geschichten, in denen er auftritt oder zumindest einen Cameo-Auftritt hat.

Äußeres[Bearbeiten]

Rudi Rohrbruch erinnert stark an einen faulen, leicht verwirrten und ratlosen Handwerker. Sein Äußeres spiegelt seine inneren Eigenschaften wieder. Er trägt eine robuste Klempnerkluft, hat einen kleinen runden Hut auf und raucht. Dazu ist er gut genährt und verfügt über einen stämmigen Körper.

Ähnlichkeit[Bearbeiten]

Dem geneigten Leser wird beim Betrachten von Rudi Rohrbruch sofort eine Ähnlichkeit mit einem weitaus wichtigeren Bekannten von Micky Maus ins Auge fallen: Er ähnelt auffällig stark Inspektor Issel. Beide sind geistig ungefähr auf einem Niveau, und ihre Kleidung unterscheidet sich nur in ihrem Beruf. Beide rauchen, beide haben einen Hut. Der Inspektor ist in Der Klempnergehilfe noch deutlich regsamer und gewandter als in allen seinen späteren Geschichten. Mit dem Einführen von Kommissar Hunter wurde Issel aber zum Gehilfen degradiert, der nun Rohrbruch gleichkommt. In der Geschichte, in der die beiden das erste Mal auftreten, scheint es so, als wollte Gottfredson einem typischen Kleinkriminellen einen starken, übergeordneten Ordnungshüter entgegensetzen. Mit späteren Geschichten und dem Verschwinden von Rohrbruch war Issels Stellung als erfahrener Polizist nicht mehr aktuell und er musste sich einem Wandel unterziehen. Jedoch passen die beiden in Der Klempnergehilfe eindeutig zusammen.

Namensinkonsistenz[Bearbeiten]

Rudi Rohrbruch wurde über einen sehr großen Zeitraum nur sehr vereinzelt eingesetzt. Dabei kamen die unterschiedlichsten Autoren und Zeichner zum Zuge. Die verschiedenen Reihen, in denen die vielen unterschiedlichen Geschichten mit ihm veröffentlicht wurden, machten sich keinen Gedanken über einen einheitlichen Namen der Figur. So kam es mit der Zeit zu insgesamt zehn (!) Namen für ein und dieselbe Figur:

In der Kostümgeschichte Irrfahrt auf der Flucht (LTB Crime 3) trägt er den Namen Archi Less.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]