Die Mauser-Chroniken

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Sir Michael Mauser (© Panini)

Die Mauser-Chroniken (ital. orig. Le Tops stories) ist eine italienische Comicserie des Maus-Universums, die von Autor Giorgio Pezzin erdacht wird.

Zwischen den Jahren 1999 und 2002 entstanden zwölf Episoden der Serie, welche von Massimo De Vita zeichnerisch umgesetzt wurden. Seit 2021 wird sie mit jährlich einem neuen Kapitel fortgesetzt, die nunmehr von Davide Cesarello gezeichnet werden. Zudem folgte 2021 noch eine von Cesarello gestaltete Rahmengeschichte, welche vier der ursprünglich von De Vita gezeichneten Geschichten miteinander verbindet.

Im Auftakt der Serie erbt Micky Maus eine Kiste mit Tagebüchern seines britischen Vorfahren und Abenteurers Sir Michael Mauser (ital. org. Top de Tops). Nach der Lektüre einiger der spektakulären Erlebnisses begibt sich Micky auf die Spuren seines Ahnen und vesucht, Beweise über den Wahrheitsgehalt der Schilderungen zu finden.

Kapitel[Bearbeiten]

0.
Tops Stories l'ultimo diario (Rahmenhandlung)
(„Das letzte Tagebuch“)

I CD 524-1

Erstveröffentlichung
10.08.2021
Deutsche Veröffentlichungen
Noch nicht auf Deutsch erschienen
Seitenzahl
22 Seiten
Zeit
Gegenwart
Ort
Entenhausen
Figuren: Sir Michael Mauser, Micky Maus, Goofy
Handlung
Historischer Hintergrund
1.
Der Flug des Feuerfalken
Topolino e la pietra di Sbilenque

I TL 2250-1

Erstveröffentlichung
12.01.1999
Deutsche Veröffentlichungen
LTB 268 & LTB Premium 32
Seitenzahl
38 Seiten
Zeit
1938
Ort
Yucatan
Figuren: Sir Michael Mauser, sowie Micky Maus und Goofy in der Rahmenhandlung
Handlung
Micky Maus und Goofy werden am herrlichen Sandstrand der Ferieninsel Porto Perletto von einem britischen Notar aufgesucht, der mit guten Neuigkeiten zu Micky kommt. Micky wurde zum Erben des englischen Adligen und Abenteuers Sir Michael Mauser bestimmt, welcher sich nach seinen zahllosen Reisen zur Ruhe gesetzt hat. Das Erbe besteht aus einer großen Reisetruhe, die Micky erst nach einiger Zeit öffnet und darin dutzende Tagebücher seines Urahns entdeckt.

Die erste Erzählung berichtet von einem Abenteuer im Juni des Jahres 1938, das im äquatorialen Urwald von Mittelamerika auf der Halbinsel von Yucatan seinen Lauf nahm. Der abenteuerlustige Archäologe Sir Michael Mauser gerät bei der Suche nach Hinweisen auf eine Hochkultur in die Fänge eines kriegerischen Ureinwohnerstammes, der in Sir Mauser die Reinkarnation der mächtigen Gottheit „Xmalx“ sieht. Die Paxteken wollen „Xmalx“ den anderen Göttern zum Opfer darreichen. Mit der Hilfe von Goofotecl, einem Angehörigen des Volkes der Pilpeken, gelingt Sir Mauser die Flucht. In der beeindruckenden Stadt der Pilpeken stellt Goofotecl dem englischen Adligen den großen Tempel mit dem Steinrelief des Feuerfalken vor und erläutert dessen Sage. In einem geheimen Laboratorium im Tempel bauen die Pilpeken eine Art Rakete, um „Xmalx“ wieder zu den Sternen zu senden. In großer Eile gelingt Sir Mauser dank Goofotecl abermals die Flucht und er verlässt den Dschungel. In der Gegenwart will der neugierige Micky Maus zusammen mit Goofy den Tempel samt Steinrelief ausfindig machen. Während sie das Steinrelief in einer Archäologischen Ausgrabungsstätte bewundern können, sind die Grundmauern des Tempels nach außen hin umgeklappt und zerfallen. Nur ein Krater aus geschmolzenem Gestein blieb im Zentrum der Anlage zurück.
Historischer Hintergrund
Das erste Abenteuer von Sir Michael Mauser spielt auf der Yucatán Halbinsel und beschäftigt sich mit der Hochkultur von Palenque, die bis heute wissenschaftlich erforscht wird. Die Grundlage der Inspiration für Giorgio Pezzin bildete der eindrucksvolle Stein von Palenque. Dabei handelt es sich um eine Grabplatte, die einen Mayaherrscher in einer ungewöhnlichen Pose zeigt, die für das moderne Auge den Anschein erweckt, als würde der Mann mit einer Rakete in den Weltraum fliegen.

Diesen Mythos griff Pezzin aus einem Buch des italienischen Journalisten, Schriftstellers und Verschwörungstheoretikers Pier Domenico Colosimo (1922-1984), der unter dem Pseudonym Peter Kolosimo in den 1970er Jahren zahlreiche Theorien aufstellte, auf. Pezzin verriet, dass er sich einen Großteil der Bücher von Colosimo heimlich besorgte, da dieser aufgrund seiner seltsamen Ideen von der Wissenschaft geächtet und für einen Spinner gehalten wurde. Colosimo gilt als einer der frühesten Unterstützer der pseudowissenschaftlichen Theorien der mysteriösen Archäologie und insbesondere der Theorie der antiken Astronauten, die den Besuch außerirdischer Zivilisationen auf irdischem Boden in sehr fernen Zeiten vermutete. Zwar vertraut Pettin auf die Ergebnisse der Wissenschaft, hält Colosimos Theorie vom Besuch Außerirdischer auf der Erde nicht für vollkommen unglaubwürdig.

Im Comic orientiert sich Pezzin stark an der Maya-Stadt Palenque, die zu den am frühesten erforschten Städten der Maya gehört und bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannt war. Nach weiteren Expeditionen in die vom Urwald überwucherte Ruinenstadt fanden die ersten Ausgrabungen im modernen Sinne ab dem Jahr 1940 statt – also zwei Jahre, nachdem die Geschichte spielt. Die Ausgrabungsstätte wurde später auch für Touristen geöffnet, sodass Micky und Goofy tatsächlich vor Ort auf Spurensuche hätten gehen können. Die von Goofotecl geschilderte Auseinandersetzung zwischen zwei benachbarten Maya-Städten ist korrekt (Konfrontation zwischen den Städten Tikal und Calakmul im 6. Jhr.).

Die Erforschung von Palenque und dessen Tempeln und Bauten trug maßgeblich zur Entschlüsselung der Mayaschrift bei. Im sogenannten Tempel der Inschriften ruht in einer Grabkammer der Sarkophag des Palenque-Herrschers Pakal, dessen Grabplatte (3,8 m Länge; 2,2 m breite) die oben erwähnte Szenerie zeigt. Wie auch Pezzin erfuhr, zeigt das Bildnis nicht einen Maya in einer mysteriösen Maschine bei der Reise ins Weltall, sondern stellt den Übergang des Herrschers in die Unterwelt Xibalbá dar. Dennoch strahlt der Stein von Palenque für viele noch immer eine große Faszination aus.

2.
Rückkehr der Schattenkrieger
Topolino e il flauto di Omar, ovvero il ritorno degli uomini ombra

I TL 2258-1

Erstveröffentlichung
09.03.1999
Deutsche Veröffentlichungen
LTB Maus-Edition 2 & LTB Premium 32
Seitenzahl
33 Seiten
Zeit
1936
Ort
London & Bagdad
Figuren: Sir Michael Mauser, sowie Micky Maus und Goofy in der Rahmenhandlung
Handlung
Schnee und Eis halten London im Januar 1936 fest umklammert. Sir Michael Mauser erhält in seinem Arbeitszimmer einen Brief, der eine lange Reise hinter sich hat. Er stammt aus der Feder von Sir Mausers Freund Finnegan Polder, dem Antiquitätenhandler aus Bagdad. In Sorge berichtet Polder vom Mythos der „Flöte des Omar“. In seiner Bibliothek recherchiert Sir Mauser, dass der berühmt-berüchtigte „Omar der Scheitan“ als gefürchteter Magier über seine finsteren Schattenkrieger befehligte. Um seinem Freund beizustehen, reist Sir Mauser in den Orient und erhält dort die Hilfe einer vielköpfigen Goof-Großfamilie. Über Umwege lernen sich Sir Mauser und Goofrahim Ali kennen, seines Zeichens Assistent von Finnegan Polder. Dieser liegt mit einer schlimmen Kopfverletzung im Krankenhaus und leidet bei Sir Mausers Besuch unter schrecklichen Angstzuständen. Nachts verschafft sich Sir Mauser Zugang zu Polders Anwesen und sucht trotz der Bedenken von Goofrahim das verschlossene Arbeitszimmer auf. Dort erlangen die beide dank einer Flöte weitere unheimliche Hinweise auf die Schattenkrieger von Akkad. Unterhalb der Großen Moschee spüren Sir Mauser und Goofrahim ein gigantisches Gewölbe voller Sand auf, das von ausgehöhlten Säulen getragen wird. Als der Wind durch eine Säule strömt, ertönen Flötengeräusche, die ein Dutzend wütender Schattenkrieger aus dem Sand auferstehen lässt. Sir Mauser gelingt es in letzter Sekunde, den Schwingel im Inneren der „Flöte“ zu zerstören und den Geistern den Garaus zu machen. Nach dem Lesen dieser gruseligen Geschichte verspürt Micky Maus keine Lust mehr auf ein Flötenkonzert von Wiewaldi.
Historischer Hintergrund
Sein zweites Abenteuer führt Sir Michael Mauser 1936 nach Bagdad, die Hauptstadt des Iraks. Erst nach jahrzehntelanger britischer Kontrolle wurde 1921 das Königreich Irak mit Bagdad als Hauptstadt errichtet, das hiermit formelle Unabhängigkeit erlangte. Dennoch behielten die Briten einen starken politischen Einfluss und eine wirtschaftliche Sonderstellung, sodass ein Militärputsch gegen die probritische Regierung im Jahr 1941 Erfolg hatte. Wie Giorgio Pezzin verriet, sollte die Geschichte ursprünglich in Kairo spielen, der Schauplatz wurde jedoch nach Bagdad verlegt, was für die Handlung nach der Meinung von Pezzin keine großen Schwierigkeiten machte. Bei der Gestaltung der Stadt orientierte sich De Vita offenbar an Kairo oder griff auf typische Bauten der arabischen Welt zurück. Die gezeigte Moschee erinnert sehr stark an die Haga Sophia in Istanbul, weniger an die sunnitische Abu-Hanifa-Moschee oder die al-Kazimiyya-Moschee in Bagdad.

Inhaltlich verbinden die Künstler unheimliche Fiktion aus der Welt von 1001. Nacht und der Erzählung von Aladdin, wodurch dieses Abenteuer im Vergleich zu anderen Episoden eine sehr gespenstische und schaurige Aura hat. Das zentrale Motiv der Geschichte ist die Musik und deren Einfluss auf Spiritualität. Pezzin zeigt sich laut eigener Aussage immer wieder verblüfft, wie sich aus nur sieben Noten diverse Modulationen und Harmonien ableiten lassen und deren Kombination schier unendlich sei. Er führt die Entwicklungen von Klängen und Musik zurück bis zu den Anfängen der Menschheit. Anhand der Flöte von Omar bestehe für ihn kein Zweifel daran, dass die Musik eine große suggestive Kraft ausübe, die sich uns bewegen lässt, uns anregt oder uns hilft, uns zu erinnern und uns Dinge vorzustellen. Was wäre also, wenn diese suggestive Kraft durch künstliche Praktiken wie ein geheimnisvolles Instrument verstärkt werden könnte?

Im Comic ist die Flöte des Omar dieses titelgebende Musikinstrument. Dabei handelt es sich um eine orientalische Nay, eine Längsflöte ohne Mundstück. Die historischen Ursprünge des Instrumentes sind nicht klar zu bestimmen, doch es gibt Hinweise darauf, dass die Nay schon vor 4.000 Jahren im Orient gespielt wurde. Einige Exemplare aus der Zeit der Sumerer können heute in Museen besichtigt werden. Im 13. Jahrhundert wurde die Nay aufgrund des Wirkens einiger herausragender anatolischer Denkern zu einem Symbol der islamisch-spirituellen Kunst. Vor allem die Sufis, die islamischen Mystiker, haben viel zur Popularität dieser Längsflöte beigetragen.

3.
Das siebte Kloster
Topolino e il segreto della settima meteora

I TL 2280-1

Erstveröffentlichung
10.08.1999
Deutsche Veröffentlichungen
Die besten Geschichten von Massimo De Vita & LTB Premium 32
Seitenzahl
31 Seiten
Zeit
1934
Ort
Griechenland (Meteora)
Figuren: Sir Michael Mauser, sowie Micky Maus und Goofy in der Rahmenhandlung
Handlung
Im Jahr 1934 pilgert Sir Michael Mauser nach Griechenland, um eine wertvolle Ikone in ein Kloster zurückzubringen, die er auf einem Antiquitätenmarkt in London erstanden hat. In dem kleinen verschneiten Örtchen Trikala am Fuße der Berge macht er sich auf die Suche nach einem kundigen Bergführer. Aber nur die zwielichtigen Gestalten Petros und Kostas sind bereit, mit Sir Mauser den Aufstieg zum Kloster "Moni Simion" zu wagen. Bei diesem handelt es sich um das geheimnisvolle siebte Kloster abseits der bekannten sechs Klöster von Meteora, die sich auch klippenartigen Felsnadeln befinden. Trotz einiger Schwierigkeiten, bei denen Sir Mauser durchschaut, dass es sich bei seinen Begleitern nicht um professionelle Bergführer handeln kann, erreichen die drei das siebte Kloster und werden von dem geduldigen Vater Jorgoof in Empfang genommen. Jorgoof versorgt die Neuankömmlinge, zeigt Sir Mauser die Klosteranlage und erhält die Ikone dankend zurück. Dagegen haben es Petros und Kostas auf den reichhaltigen Schatz des Klosters abgesehen. Eine geisterhafte Erscheinung der anderen Mönche schlägt die Gauner in die Flucht. Sir Mauser und Jorgoof können sich aus der alten Regenzisterne, in die sie von den Schurken geworfen worden sind, befreien. Der englische Adlige lernt langsam die Zusammenhänge um die Geheimnisse des Klosters verstehen, wird jedoch von Vater Jorgoof darauf hingewiesen, dass er bis zu seiner Rückkehr noch viel zu lernen habe.
Historischer Hintergrund
Bei seinem dritten Abenteuer besucht Sir Michael Mauser Griechenland und macht sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen siebten Kloster. Realer Schauplatz des Comics sind die berühmten Metéora-Klöster, die sich östlich des Pindos-Gebirges nahe der Stadt Kalambaka in Thessalien befinden und zum Weltkulturerbe gehören. Die Klöster sind ausnahmslos auf schmalen Berggipfeln und Felsnadeln errichtet, was ihnen auch den Beinamen der „schwebenden Klöster“ einbrachte.

Die gesamte Anlage besteht aus 24 einzelnen Klöstern und Eremitagen, von denen heute nur noch sechs bewohnt sind. Die restlichen achtzehn Klöster sind entweder zu schwer zu erreichen oder wurden wegen Einsturzgefahr verlassen. Im Comic sucht Sir Mauser das siebte bewohnte Kloster „Moni Simion“, das Pezzins Fantasie entsprang. Der gewählte Name spielt offensichtlich auf den frommen König Symeon an, der die Klöster Ende des 14. Jhr. finanziell unterstützte und damit für deren Ausbau sorgte.

Ursprünglich sollte sich das Kloster nicht in Griechenland befinden, sondern in Tibet. Auf Wunsch der Redaktion verlegte Pezzin den Handlungsort und überarbeitete das Skript stark. So lebt Pater Jorgoof nun allein anstatt zusammen mit dem Abt Sulay-Bam. Auch taucht keine Kater Karlo Figur mehr auf, sondern zwei einheimische Gauner. Das Motiv um die besonderen Fähigkeiten der in völliger Abgeschiedenheit lebenden Mönche, die sich als Eremiten harte religiöse Verpflichtungen auferlegt haben, blieb bestehen. Telepathie und Telekinese sind zwei Elemente, die Pezzin im Comic verwendet.

Die im Comic aufgezeigte Verbindung zu einer sanskritischen Inschrift, die sich im Untergrund der Klöster befindet, ist so nicht evident. Vermutlich ließ sich Pezzin hier von der riesigen Theopetra-Höhle inspirieren, in der Spuren gefunden wurden, die darauf hindeuten, dass bereits vor zehntausenden Jahren Menschen in der Höhle waren.

Bei der kulinarischen Köstlichkeit „Tiropita“, die Sir Mauser an einem Verkaufsstand angeboten wird, handelt es um ein griechisches Gebäck, das aus Schichten aus gebuttertem Phyllo hergestellt wird und mit einer Käse-Eier-Mischung gefüllt ist.

4.
Das Volk des Meeres
Topolino e il popolo del mare

[1]

Erstveröffentlichung
16.11.1999
Deutsche Veröffentlichungen
LTB Spezial 72 & LTB Premium 32
Seitenzahl
35 Seiten
Zeit
1938
Ort
Pazifik (Tuamotu-Archipel)
Figuren: Sir Michael Mauser, sowie Micky Maus und Goofy in der Rahmenhandlung
Handlung
Mitten im Pazifischen Ozean kommt es 1938 in der Nähe des Tuamotu-Archipels zur Havarie eines Containerschiffes, das kurz vor der Überquerung des Äquators mit einem Eisberg kollidiert. Das sinkende Schiff „Leviathan“ gehört zur Reederei von Sir Michael Mauser, der sich unerschrocken auf den Weg macht, die Überlebenden zu bergen. Auf der Insel Mururoa wird der Großteil der geborgenen Seemänner medizinisch versorgt, von fünf Vermissten fehlt jedoch weiterhin jede Spur. Sir Mauser beschließt, seine Suche vor dem Puka-Puka-Atoll fortzusetzen und die Hilfe des erfahrenen, wenngleich eigenbrötlerischen und kindischen Kapitäns Muller in Anspruch zu nehmen. Mit der Unterstützung von Käpt’n Mullers Diener Goof-Goof-Kea kann Sir Mauser die fünf vermissten Seeleute im dichten Nebel retten. Sir Mauser erfährt von den astronomischen Beobachtungen des Käpt’ns und den unheilschwangeren Berichten der Polynesier. Bei einem Tauchgang zum Wrack der „Leviathan“ geht Sir Mauser der Sauerstoff aus. Er wird von einem außerirdischen Wasserwesen gerettet, das ihm die vollständige Geschichte erzählt und die Wahrheit um den Untergang der „Leviathan“ offenbart. Wieder an Deck zweifelt Sir Mauser daran, ob er unter Wasser nicht doch nur halluziniert hat.
Historischer Hintergrund
Das vierte Abenteuer von Sir Michael Mauser ist bis auf seinen Handlungsort fast vollständig der Fiktionalität entsprungen und dreht sich ausnahmsweise nicht um ein mythisches Artefakt. Die Geschichte dreht sich laut Pezzin um die besonderen Eigenschaften von Wasser, deren Spiruelle Kraft und die Annahme, dass Wasser Lebewesen miteinander verbindet.

Der Tuamotu-Archipel existiert wirklich und ist eine zu Französisch-Polynesien gehörende Inselgruppe im Südpazifik. Er stellt die Inselgruppe mit der weltweit größten Ausdehnung dar. Die Inseln erstrecken sich im Südpazifik über fünfzehn Längen- und zehn Breitengrade von Mataiva im Norden bis Temoe im äußersten Südosten über mehr als 2000 Kilometer. Sie befinden sich zwischen 14° und 23° südlicher Breite und zwischen 135° und 150° westlicher Länge und bedecken dabei mehr als 2 Millionen km², eine Fläche größer als Westeuropa. Diese weltgrößte Gruppe von Korallenatollen umfasst 78 Atolle unterschiedlicher Größe mit unzähligen Einzelinseln (Motu) sowie drei hohe Koralleninseln. Auf den 45 bewohnten Atollen leben etwa 17.000 Menschen, die größtenteils polynesischer Herkunft sind.

Trotz eines wirtschaftlichen Aufschwungs zu Beginn des 20. Jahrhunderts blieben die meisten der Inseln des Archipels bis zur Mitte Jahrhunderts relativ isoliert, da die Schifffahrt zwischen den kaum über die Meeresoberfläche ragenden Inseln und zahlreichen, scharfkantigen Riffen gefährlich war. Die Tuamotus trugen auf den Karten noch lange den Namen „Gefährliche Inseln“ (Dangerous Islands). Der Untergang eines Schiffes namens „Leviathan“ ist nicht belegt, jedoch gab es eine Reihe von Schiffen mit diesem Namen, der auf das biblische Seeungeheuer anspielt.

5.
Die Rückkehr der Highlander
Topolino e la rivincita degli Highlander

I TL 2299-1

Erstveröffentlichung
21.12.1999
Deutsche Veröffentlichungen
LTB Halloween 5 & LTB Premium 32
Seitenzahl
37 Seiten
Zeit
1930
Ort
London, Salisbury
Figuren: Sir Michael Mauser, sowie Micky Maus und Goofy in der Rahmenhandlung
Handlung
Ein Unwetter tobt über London des Jahres 1930, wo auch Sir Michael Mauser in einer prächtigen Stadtvilla sein Zuhause im Stadtteil Kensington hat. Dem Regen entflieht ein asiatischer Mann, der bei Sir Mauser Obdach suchen will, allerdings sofort zusammenbricht, nachdem Butler Thomas die Tür geöffnet hat. Wie sich herausstellt, handelte es sich bei dem Hilfesuchendem um Sun Chi, den Agenten für Sir Mausers Orientgeschäfte aus Singapur. Als Sir Mauser aus dem Krankenhaus zurückkehrt, in welches er Sun Chi hat bringen lassen, findet er seinen Butler Thomas gefesselt und geknebelt vor. Die Diebe hatten es offenbar auf das viereckige Brettspiel abgesehen, das Sun Chi bei sich trug. Sir Mauser beschließt, wissenschaftlichen Rat bei Professor Butterfink einzuholen, da das Brettspiel elektromagnetische Strahlung auszusenden scheint, und wendet einen Trick an, um seine Villa unbemerkt verlassen zu können. Aufgrund der Abwesenheit des Professors begegnet Sir Mauser dem schrulligen Goofred, der eigentlich nur Reinigungskraft im Labor ist.

Goofred fällt auf, dass man mit dem Spielbrett und den davor vorgesehenen Vertiefungen die Struktur von Stonehenge nachbilden kann. Kurzerhand fahren er und Sir Mauser nach Salisbury, wo sie bei dem launischen Wachmann McLaud unterkommen, der einen Ruf als mürrischer Kenner der Stonehenge-Anlage hat. Bei weiteren Betrachtungen entpuppt sich das Brettspiel als Sender, der eine Botschaft ausstrahlt. Stonehenge dagegen fungiert als riesige steinerne Antenne, die Notsignale außerirdischer Usurpatoren aussendet, welche die Erde erobern wollen. Sir Mauser und Goofred gelingt es, vor den bedrohlichen Aliens die Flucht zu ergreifen. In der Gegenwart kann Micky Maus das von Sir Mauser in einem Fuchsbau versteckte Brettspiel ausfindig machen. Bevor er es neuzeitlichen wissenschaftlichen Untersuchungen anvertrauen kann, verschwindet das Brettspiel spurlos.
Historischer Hintergrund
Bei seinem fünften Abenteuer widmet sich Sir Michael Mauser dem Mythos von Stonehenge, nachdem er mit dem Rätsel eines alten Schachspiels konfrontiert wird und schließlich herausfindet, zu welcher Funktion die Monolithen von Stonehenge errichtet worden sind. Giorgio Pezzin erwähnte, dass er lange und wiederholt an dem Skript gearbeitet hat. Er war fasziniert von Stonehenge und der Frage, aus welchem Grund die damaligen Menschen sich so viel Arbeit machten, um die riesigen Steinblöcke aufzurichten und in eine Form zu bringen. Über Stonehenge gibt es zahlreiche Theorien und Spekulationen. Da die Anordnung der Steine auch in moderner Zeit mehrfach verändert wurde, bleibt es für Pezzin wohl für immer ein Rätsel, wie die Blöcke ursprünglich standen und welchen Zweck sie erfüllten. In moderner Zeit haben Pseudowissenschaftler wie Erich von Däniken die These aufgestellt, Stonehenge sei von außerirdischen Besuchern der Erde errichtet worden.

Das Schachspiel ist wahrscheinlich eines der ältesten Spiele der Geschichte und sein Ursprung nicht ganz geklärt. Gefestigt hat sich die Ansicht, dass Schach aus dem asiatischen Raum kommt, wo auch andere Brettspiele äußerst beliebt sind. Von dort gelangte das Spiel in den Orient, von wo es als Auswirkungen der Kreuzzüge den Weg nach Europa fand. An den europäischen Höfen der Fürsten etablierte sich das Schachspiel bis ins 13. Jahrhundert. Die Regeln wurden über König Alfons X. weiterentwickelt und später immer wieder angepasst. Über die Gründung des ersten Schachvereins 1809 bis heute erfreut sich das Spiel großer Beliebtheit.

Die Idee, dass ein einfacher Putzmann in einem Labor sich im Laufe der Zeit enormes Wissen angeeignet hat, entnahm Pezzin laut eigener Aussage dem Film „Good Will Hunting“ aus dem Jahr 1997, wo ein Hausmeister geniale Thesen aufstellt.

6.
Die Höhle des Ali Baba
Topolino e la caverna di Alì Babà

I TL 2329-1

Erstveröffentlichung
18.07.2000
Deutsche Veröffentlichungen
Donald Baba und die 40 Knacker & LTB Premium 32
Seitenzahl
36 Seiten
Zeit
1932
Ort
Damaskus
Figuren: Sir Michael Mauser, sowie Micky Maus und Goofy in der Rahmenhandlung
Handlung
Im Jahr 1932 sind Sir Michael Mauser und sein treuer Butler Thomas in Damaskus zugange, da Sir Mauser neue antike Gegenstände bei seinem Bekannten Sharif, dem Antiquitätenhandler, zu erwerben gedenkt. Kurz nachdem Sir Mauser und Thomas sich getrennt haben, wird letzterem die schwere Reisetasche mit dem kostbaren Teegedeck seines Herren gestohlen. Thomas gelingt es zwar, eine Tasche wieder in seinen Besitz zu bringen, aber wie sich herausstellte, handelt es sich um eine Verwechslung. Sir Mauser entdeckt in der falschen Tasche ein altes Fragment eines Steinreliefs und beabsichtigt, dieses bei der Polizei abzugeben. Auf dem Weg dorthin wird Thomas von den Dieben entführt. Bei der Verfolgung macht Sir Mauser Bekanntschaft mit dem einheimischen Gooftafa, der den Gauner Yusuf erkannt hat und Sir Mauser bei der Rettungsaktion von Thomas behilflich ist. Dieser wurde von dem zwielichtigen Archäologen Bardo Bärtle festgehalten, um Informationen über den Schlüssel von Ali Baba preiszugeben.

Um Licht ins Dunkle zu bringen, sucht Sir Mauser die Hilfe seines Freundes Professor Ole Olafson von der Universität Oslo, der die Grabungsstätte Mih Hareth leitet. Dieser weiß vom Schlüssel Hali Babaths zu berichten, der Zugang zur legendären Schatzkammer in einer versteckten Höhle im Hochtal von El Halaram gewährt. Vereint nehmen Sir Mauser und seine Gefährten die Spur auf und treffen erneut auf den Schurken Bärtle, der sich als Beduine verkleidet hat. Dank einer Fährte aus leuchtenden Mondsteinen namens „Lunarit“ finden sie den Eingang zur Schatzkammer. Ein herannahender Sandsturm, ein verheerender Samum, zerstreut allerdings sämtliche Spuren in alle Winde.
Historischer Hintergrund
Bei der Gestaltung des sechsten Abenteuers von Sir Michael Mauser ließ sich Giorgio Pezzin – wie man bereits unschwer am Titel der Geschichte erkennen kann – von den Erzählungen aus Tausendundeiner Nacht inspirieren. Er griff zurück auf die ursprünglichen Schilderungen des französischen Orientalisten und Schriftstellers Antoine Galland. Dieser übersetzte die Geschichten erstmals aus dem Arabischen, wurde später Mitglied der Pariser Akademie der Inschriften und schönen Künste und lehrte ab dem Jahr 1709 als Professor der arabischen Sprache. Pezzin wurde zudem von seinen Lieblingsgeschichten „Aladin und die Wunderlampe“ sowie „Ali Baba und die vierzig Räuber“ beeinflusst. Er stellte sich vor, was wäre, wenn die wundersamen Erlebnisse nicht doch ein Fünkchen Wahrheit enthielten würden.

Allerdings brachte Pezzin nicht die zauberhafte Beschwörungsformel zum Öffnen der Schatzkammer ein, sondern griff auf pseudo-wissenschaftliche Erklärungsansätze der Mechanik zurück. Inspirieren ließ er sich dabei von den Überlegungen des griechischen Mathematikers und Ingenieurs Heron von Alexandria, der als einer der klügsten Köpfe seiner Zeit galt. Bekannt sind vor allem seine Ausführungen zu automatischen, teilweise sogar schon programmierbaren Geräten und zur Ausnutzung von Wasser, Luft und Hitze als treibende Kraft. Hier sind insbesondere die Erfindung des Heronsballs und der Heronsbrunnen zu nennen. Mithilfe dieser ausgetüftelten Erfindungen wird die Schatzkammer in Sir Mausers Abenteuer geöffnet.

Auch das Skript für diese Geschichte wurde überarbeitet. In der ursprünglichen Fassung war der schurkische Archäologe Bardo Bärtle kein französischer Gelehrte, der auf die schiefe Bahn geraten ist, sondern ein überzeugter und fanatischer Wissenschaftler aus dem Staat Birania. Pezzin hätte sich durchaus vorstellen können, aus der Figur einen wiederkehrenden Gegenspieler von Sir Mauser zu machen. Zudem ist Giorgio Pezzin mit dem jetzigen Ende der Geschichte, das etwas plump und langweilig daherkommt, nicht besonders zufrieden. Ursprünglich sollten Sir Michael Mauser und seine Freunde den Sandsturm nur überleben, weil sie an Pflöcken in der Wüste festgebunden waren. Dieses Ende wurde abgeschwächt, wahrscheinlich auch, um die Geschichte zu einem schnelleren Ende zu bringen. Das Sandsturm-Phänomen des Samums existiert wirklich.

7.
Der Schild des Thor
Topolino e lo scudo di Thor

I TL 2359-1

Erstveröffentlichung
14.02.2001
Deutsche Veröffentlichungen
LTB Exklusiv 4 & LTB Premium 32
Seitenzahl
43 Seiten
Zeit
1938
Ort
London, Grönland
Figuren: Sir Michael Mauser, sowie Micky Maus und Goofy in der Rahmenhandlung
Handlung
Sir Michael Mauser berichtet in einem seiner Tagebücher davon, dass im Jahr 1935 ein Meteorit auf die Erde fiel und in den Wäldern Mitteleuropas im Staatsgebiet des Schurkenstaates Birania einschlug. Etwa drei Jahre später gerät ein Postflugzeug mit dem britischen Gelehrten Johann Holzbär an Bord in einen verheerenden Schneesturm und stürzt über Grönland ab, nicht aber, ohne vorher einen Funkspruch abzustzen, aus welchem hervorgeht, dass der Pilot kurz vor der Katastrophe ein hölzernes Schiff im Packeis gesehen hat. Vermutlich handelt es sich dabei um das vermisste Schiff "Walküre", auf dem die Republik Birania militärische Experimente durchgeführt hat. Dem Abenteurer Sir Michael Mauser gelingt es, mithilfe der Geographischen Gesellschaft von England und dem britischen Militär eine Rettungsaktion zu starten. Vom schottischen Aberdeen aus begibt er sich unter Leitung des ehrenvollen General Glimp an Bord des stolzen Luftschiffes "Polarstern", um seinem Freund Professor Bärholz zu Hilfe zu eilen. Jedoch übernimmt der üble Kapitän Blaugas, der im Dienst des Befehlshabers von Birania steht, das Kommando über das Schiff. In einem Tumult löst sich ein Schuss, der das Luftschiff trifft und in der Folge zum Absturz bringt. Sir Mauser wird von den anderen getrennt, allerdings wohlbehalten von dem gutmütigen Inuit Goofnuk gerettet und wieder zu den anderen gebracht. Wie sich herausstellt, ist Johann Holzbär wohlauf, leidet aber wie die anderen Mannschaftsmitglieder an einer mittelgradigen Amnesie. Gemeinsam mit Goofnuk kann Sir Michael Mauser die "Walküre" finden und aufdecken, dass die Biranier den eingeschlagenen Meteoriten für Experimente zur Speicherung der Energie von Blitzen genutzt haben. Goofnuk betet zu Kweetoo, der Göttin der Blitze, und ein plötzlicher Blitzeinschlag setzt das hölzerne Schiff sofort in Brand. Das Schiff geht mitsamt dem Meteoriten unter und der Befehlshaber von Birania lässt den verantwortlichen Offizier für die Mission in Ketten legen.
Historischer Hintergrund
In seinem siebten Abenteuer mit Sir Michael Mauser griff Giorgio Pezzin gleich auf mehrere historischen Ereignisse zurück, die er in der Comicgeschichte zu einer Handlung miteinander verwob.

Ein Asteroid, der in einem entlegenen Gebiet abstürzt und den Forschern Rätsel aufgibt, basiert auf einer wahren Begebenheit. Die Rede ist von dem spektakulären Tunguska-Ereignis im Jahr 1908. Der Einschlag eines gewaltigen Asteroiden gilt hier als wahrscheinlichste Ursache; das Naturphänomen ist jedoch bis heute Teil zahlreicher Verschwörungstheorien.

Das Schiff „Walküre“, dass im Comic unter der Flagge des faschistischen Schurkenstaats Birania unterwegs war, könnte eine Anspielung auf das deutsche Schiff „Schwabenland“ sein. Die „Schwabenland“ fand Verwendung als Forschungsschiff der Deutschen Antarktischen Expedition 1938/39.

Weite Teile der Comicgeschichte stellen Anknüpfungspunkte zum tragischen Absturz des italienischen Luftschiffs „Italia“ im Nordpolarmeer. Die „Italia“ wurde 1928 für die Nobile-Nordpol-Expedition fertiggestellt, auf der sie am 25. Mai 1928 im Eismeer havarierte und verloren ging. Der Kapitän der „Italia“, der italienische Luftschiffpionier und General Umberto Nobile, überlebte das Unglück nur knapp. Nobile brach am 11. Mai 1926 mit seinem Luftschiff zu einer ersten Polarfahrt auf und war gemeinsam mit dem berühmten Forscher Roald Amundsen und dem Sponsor der Expedition, dem Amerikaner Lincoln Ellsworth, unterwegs. Sie gelten nachweislich als die ersten Menschen, die den Nordpol zweifelsfrei erreichten. Auch im Comic kommen ein dekorierter General und ein Polarforscher vor.

Die Göttin Kweeto zählt mit ihren zwei Schwestern Kadlu und Ignirtoq zu wichtigen Gottheiten der Mythologie der Inuit und verfügt über die Macht, Blitze durch das aneinanderreiben von Steinen zu erzeugen.

8.
Der Geist des Piguazul
Topolino e lo spirito di Piguazul

I TL 2385-1

Erstveröffentlichung
14.08.2001
Deutsche Veröffentlichungen
LTB Premium 32
Seitenzahl
41 Seiten
Zeit
ca. 1930er
Ort
Amazonasgebiet
Figuren: Sir Michael Mauser, sowie Micky Maus und Goofy in der Rahmenhandlung
Handlung
Der erfahrene und stets gut vorbereitete Vermögensberater Johnson spricht bei seinem Mandanten Sir Michael Mauser vor, um ihm eine lukrative Investition im Amazonasgebiet nahezulegen. Sir Mauser könnte sich an einer Mine beteiligen, die Kupfererze fördert und leichte Transportwege bietet. Der Besitzer der Mine benötigt einen Finanzier, um eine zusätzliche Straße durch den Dschungel zu bauen. Um sich vor Ort von den Gewinnaussichten zu überzeugen, schifft sich Sir Mauser in Brasilien ein und wird von dem freundlichen Führer Pedro zum Stützpunkt der Minengesellschaft begleitet. Dort berichtet Senhor Pedro Gutierrez, der Minenbesitzer und angesehene Geologe, dass merkwürdige Dinge auf der Baustelle vor sich gehen. Die Arbeiter fürchten den Zorn des spritiellen Geistes der Piguazul, dem Gott des Flusses. Zum Schutz der Baustelle, für die eigens der Regenwald mit härtester Vorgehensweise gerodet wird, beauftragt Senhor Gutierrez den zwielichtigen Halunken Carlos Gato. Dieser geht erbarmungslos gegen die einheimischen Stammesmitglieder des Regenwaldes vor und entführt sie aus deren Dörfern. Als Sir Mauser und auch Gutierrez diesem Gebaren entschieden widersprechen, werden sie kurzerhand ebenfalls von Carlos‘ Leuten in Gewahrsam genommen.

Carlos fordert die Überschreibung der Mine auf seinen Namen sowie die angedachten 10.000 britischen Pfund, mit denen sich Sir Mauser beteiligen will. Der Schamane Goofos verhilft Sir Michael Mauser zur Flucht und verbindet dessen Wunde mit einem Kräuterumschlag. Verborgen in den geheimen Unterschlüpfen von Goofos entkommt Sir Mauser den Schergen Carlos Gatos und kann über ein verstecktes Funkgerät Hilfe holen. Eine berittene Patroullie verhaftet Carlos Gatos und dessen Männer. Sir Mauser verzichtet auf seine Investition und will die Heimreise antreten. Vorher wird er jedoch von Goofos zu nächtlicher Stunde auf die Lichtung des Großen Baumes „Jamba-Qu“ geführt, der sich Sir Mauser in Trance offenbart. In Gedanken versunken kehrt ein zweifelnder Sir Mauser dem Amazonasbecken den Rücken.
Historischer Hintergrund
9.
Die Insel der Giganten oder Der Hüter der Mysterien von Mu
Topolino e l'isola dei giganti ovvero: I superstiti del continente perduto

I TL 2412-1

Erstveröffentlichung
19.02.2002
Deutsche Veröffentlichungen
Alles über Micky Maus & LTB Premium 32
Seitenzahl
38 Seiten
Zeit
1933
Ort
Osterinseln
Figuren: Sir Michael Mauser, sowie Micky Maus und Goofy in der Rahmenhandlung
Handlung
Unweit der chilenischen Küste ist Sir Michael Mauser im Oktober 1933 mit seiner Segeljacht „Phoebe V.“ unterwegs, um die Osterinsel anzusteuern. An Bord befindet sich nicht nur Butler Thomas, sondern auch Sir Mausers Freund Thaddäus Van Tartan, seines Zeichens angesehener Anthropologe. Die drei geraten in einen verheerenden Tsunami und durch eine Flutwelle geht Van Tartan über Bord. Nachdem Sir Mauser den rettenden Hafen von Tonka Riki auf der Osterinsel erreicht hat, setzt er sogleich alles daran, seinen Freund Thaddäus zu retten. In der Nähe der kolossalen Steingötzen „Moai“ freundet sich Sir Mauser schnell mit dem Algenfischer Rapa-Goof an. Dieser weiß von einer Insel vulkanschen Ursprungs zu berichten, die erst vor kurzem dem Meer entsprungen ist. Die beiden neuen Freunde besteigen ein Wasserflugzeug und können tatsächlich Thaddäus von Tartan aufspüren, der auf der Vulkaninsel Schutz gesucht hat. Dabei hat er die Entdeckung eines steinalten Moai-Roboters mit einer rätselhaften Mechanik im Inneren gemacht. Sir Mauser führt die Theorie an, dass es sich um Überreste des versunkenen Kontinents Mu handeln könnte. Zurück an Land stellt Rapa-Goof Sir Mauser seine männliche Verwandtschaft vor, die sich generationenübergreifend langlebiger Gesundheit erfreut. Mithilfe sprechender Armreifen, die sich auf wundersame Weise schnell im Kreis drehen und Bilder zeigen, lernt Sir Mauser die wechselvolle Geschichte der Osterinsel kennen.
Historischer Hintergrund
10.
Der schlafende König
Topolino e la grotta di re Artù

I TL 2423-1

Erstveröffentlichung
07.05.2002
Deutsche Veröffentlichungen
LTB 317 & LTB Premium 32
Seitenzahl
35 Seiten
Zeit
ca. 1930er
Ort
Exeter
Figuren: Sir Michael Mauser, sowie Micky Maus und Goofy in der Rahmenhandlung
Handlung
Aus einem der Tagebücher von Sir Michael Mauser fallen einige lose Seiten heraus, die sofort Micky Maus‘ Interesse wecken. Auf den vergilbten Seiten findet sich die Erzählung von einem munteren Wandersmann wieder, der als jüngster von sieben Brüdern auf Wanderschaft ging und sich in einem englischen Haselhain einen schmalen Ast abbrach. Er begegnet einem hungrigen alten Mann und teil sein Brot mit ihm. Der alte Mann weist darauf hin, dass sich beim Blick über die Schulter unweit des Haselstrauches eine Steinplatte offenbart, die hinab zur Gruft von König Artur weist. Dort ruht der Sagenkönig mit seinen Rittern und dem Hort Englands, bis die Glocke schlägt und er zu seiner letzten Schlacht gerufen wird, sobald dem Land Unheil droht. Sir Michael Maus erfährt von diesem Märchen aus einem alten Buch, als er sich im den kleinen englischen Städtchen Exeter aufhält. Zufällig stößt er auf den vorlauten Seven O’Seven, der völlig ausgehungert gerne die Einladung von Sir Mauser zum Abendessen annimmt.

Der Junge berichtet, dass er ebenfalls auf die Gruft von König Artur gestoßen ist und einige Goldmünzen an sich nahm. Der gewissenlose Gutsbesitzer Carolus Karol entdeckte die Münzen und sperrte Seven in die Scheune, um ihm das Geheimnis um die Herkunft des Goldes zu entlocken. Gemeinsam machen sich Sir Mauser und Seven O’Seven auf die Suche nach der Gruft. Als sich ihnen Karol mit seinen Handlangern entgegenstellt, erweckt Seven den schlafenden König, der den Kampf mit seinen Recken entscheiden kann. Sir Mauser gerät im Getümmel zu Boden und erwacht in einem dichten Nebel. Er stolpert über den Schlägel aus der Glocke und bewahrt diese in seiner Truhe auf. Nun begibt sich Micky Maus mit seinem Freund Goofy nach England, um den Schlägel wieder zurückzubringen und den Wahrheitsgezahlt von Sir Mausers Erzählung zu überprüfen.
Historischer Hintergrund
11.
Die Pergamente aus Alexandria
Topolino e le pergamene di Alessandria

I TL 2430-1

Erstveröffentlichung
25.06.2002
Deutsche Veröffentlichungen
LTB Premium 32
Seitenzahl
39 Seiten
Zeit
1939
Ort
Nordamerika, Marokko
Figuren: Sir Michael Mauser, sowie Micky Maus und Goofy in der Rahmenhandlung
Handlung
Mit großem finanziellem Erfolg hat Sir Michael Mauser 1939 ein wissenschaftliches Buch über die Kultur der Mescaleso-Apachen in Nordamerika publiziert. Einen großen Teil des Erlöses möchte er den Indianer, die in einem Reservat leben, persönlich vorbeibringen. Zum Dank überreicht der alte Indianerhäuptling dem englischen Gentleman eine antike Amphore, die vor vielen Jahrhunderten angeschwemmt und geborgen wurde. In der Amphore ägyptischer Machart stoßen Sir Mauser und sein belesener Reisegefährte Arno McGoof auf römische Texte, die kurz vor dem Zerfall stehen. Um sie konservieren zu lassen, zieht Sir Mauser einen Mitarbeiter des British Museums zurate. Dieser entdeckt, dass einer der Texte von niemand geringerem als Aristoteles stammt. Das andere Textfragment wurde von Nicius Labinus, einem Kurator der sagenumwobenen Bibliothek von Alexandria verfasst, wie Sir Mauser recherchiert. Begleitet von McGoof will Sir Mauser der Spur der Amphore in Tanger weiterverfolgen, wo die beiden auf die Unterstützung des Bootseigners Meknés zählen können. Als Team können sie weitere Amphoren in einem versunkenen Schiff ausfindig machen und das historische Puzzle vervollständigen.

Jedoch kommen ihnen Spione des Schurkenstaats Biranias zuvor, die die antiken Gefäße heimlich stehlen und auf ein großes Containerschiff verladen. Sir Mauser bittet die britische Botschaft und den Abgesandten von Marokko um Hilfe, darf aber keinen diplomatischen Zwischenfall provozieren. Zwar stößt Sir Mauser in den Laderäumen des biranischen Schiffes auf die gestohlenen Amphoren, allerdings entwickelt sich sein Plan in eine gefährliche Pleite. Das Schiff hat neben den geschmuggelten antiken Gegenständen noch Waffen und Sprengstoff an Bord. Durch ein um sich greifendes Feuer kommt es zu einer Explosion, vor der sich Sir Mauser nur knapp retten kann. Die Texte aus der Bibliothek von Alexandria sind damit unwiederbringlich zerstört.
Historischer Hintergrund
12.
Die Steinzeit lebt
Topolino e il regno di sotto

I TL 2436-1

Erstveröffentlichung
06.08.2002
Deutsche Veröffentlichungen
LTB Spezial 80 & LTB Premium 32
Seitenzahl
41 Seiten
Zeit
1937
Ort
London, Türkei
Figuren: Sir Michael Mauser, sowie Micky Maus und Goofy in der Rahmenhandlung
Handlung
Gespannt lauscht Sir Michael Maus an einem warmen Abend im Mai 1937 dem Vortrag des Professors für Anthropologie Axel Roscoe. Dieser endet mit aufsehenerregenden Funden aus der Zeit der Neandertaler und stellt die Frage, ob die Neandertaler eine Entwicklungsstufe in der menschlichen Evolution seien oder eine parallele Erscheinungsform. Viel Zeit zum Grübeln bleibt Sir Mauser allerdings nicht, denn dringende Angelegenheiten in einer seiner Minengesellschaften rufen ihn in die Türkei. In Anatolien appelliert ein ängstlicher Verwalter, die erschöpfte und mit Grundwasser volllaufende Mine schnellstmöglich zu schließen, da die Arbeiter sich vor unheimlichen Stimmen und seltsamen Vorkommnissen tief unter der Erde fürchten. Entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen, wagt sich Sir Mauser mit dem furchtlosen Ex-Bergarbeiter Goofmet tief in den Schacht. Dort begegnen sie nicht nur unglaublich lichtdurchlässigen Quarzen, sondern auch gefährlichen Urzeittieren wie Höhlenbären und monströsen Maulwürfen. In dem gigantischen Höhlensystem wird Goofmet von groben Neandertalern in deren Stadt entführt. Sir Mauser kommt ihm zu Hilfe und erfährt, dass der bärenstarke Neandertaler Tetrax die Macht an sich gerissen hat und die Oberwelt unterjochen will. Mit vereinten Kräften können die Verbündeten den Plan vereiteln und werden von einem unterirdischen Fluss wieder an die Oberfläche gespült. Während niemanden den Berichten von Sir Michael Mauser glauben schenkt, hat Goofmet sein Gedächtnis verloren und kann sich an nichts mehr erinnern.
Historischer Hintergrund
13.
Topolino e la fonte della giovinezza
(„Der Jungbrunnen“)

I TL 3428-1

Erstveröffentlichung
04.08.2021
Deutsche Veröffentlichungen
Noch nicht auf Deutsch erschienen
Seitenzahl
32 Seiten
Zeit
ca. 1930er
Ort
Schottland, London, Türkei (Tukmay Muatal)
Figuren: Sir Michael Mauser, sowie Micky Maus und Goofy in der Rahmenhandlung
Handlung
Historischer Hintergrund
14.
Der zehnte Quexchua
Il X Klum

I TL 3453-1

Erstveröffentlichung
26.01.2022
Deutsche Veröffentlichungen
LTB Abenteuer 9
Seitenzahl
34 Seiten
Zeit
ca. 1930er
Ort
Peru (Nazca-Linien)
Figuren: Sir Michael Mauser, sowie Micky Maus und Goofy in der Rahmenhandlung
Handlung
Historischer Hintergrund
15.
Lo sguardo della (s)fortuna
(„Das scheinbare (Un)Glück“)

I TL 3545-2

Erstveröffentlichung
01.11.2023
Deutsche Veröffentlichungen
Noch nicht auf Deutsch erschienen
Seitenzahl
38 Seiten
Zeit
Ort
Figuren: Sir Michael Mauser, Thomas, sowie Micky in der Rahmenhandlung
Handlung
Historischer Hintergrund
16.
Top de Tops e il segreto dei Montignac
(„Das Geheimnis der Montignac“)

I TL 3587-1

Erstveröffentlichung
21.08.2024
Deutsche Veröffentlichungen
Noch nicht auf Deutsch erschienen
Seitenzahl
41 Seiten
Zeit
Ort
Figuren: Sir Michael Mauser, sowie Micky & Goofy in der Rahmenhandlung
Handlung
Historischer Hintergrund

Hauptfiguren[Bearbeiten]

Sir Michael Mauser[Bearbeiten]

Sir Michael Mauser (© Egmont Ehapa)

Der Protagonist der „Mauser-Chroniken“ ist Sir Michael Mauser, der die Eindrücke aus seinen Abenteuern in seinen Tagebüchern schildert und um persönliche Anmerkungen ergänzt. Der in London geborene Brite entstammt einem britischen Adelsgeschlecht und gehört dem englischen Oberhaus, dem „House of Lords“ an. Obwohl man ihn in seiner dortigen Funktion als Abgeordneter zu keinem Zeitpunkt in Erscheinung sieht und Sir Mauser auch nie mit seinem korrekten Adelstitel angesprochen wird, muss es sich entsprechend um einen vererbbaren Adelstitel handeln, der die Zugehörigkeit zum weltlichen „Lord Temporal“ berechtigt (z.B. Duke, Earl, Baron). Sein ausgezeichneter Ruf kommt ihm im Umgang mit Diplomaten (vgl. Kapitel 11), ranghohen Militärangehörigen (vgl. Kapitel 7) oder anderen Persönlichkeiten zugute.

Über den Werdegang von Sir Michael Mauser ist nichts bekannt, nur in Kapitel 7 erinnert er sich an seine Tante und seinen Jugendfreund Tommy. Es ist anzunehmen, dass Sir Michael eine ausgezeichnete Bildung genoss und über ein umfassendes historisches Wissen sowie Sprachkenntnisse verfügt. Bei seinen Reisen in Asien hat sich Sir Mauser verschiedene Kampfsport-Techniken angeeignet, die er allerdings zur im Notfall zur Selbstverteidigung einsetzt. Auch ansonsten ist Sir Mauser athletisch und in guter konstitutioneller Verfassung, kann reiten, klettern und tauchen.

Sir Michael Mauser verdingt sich als weltweit operierender Geschäftsmann. Er ist als Großbankier im Bankensektor tätig und ist Teilhaber an (mindestens) einer Versicherungsgesellschaft und einer Reederei. Aus den Geschichten geht hervor, dass er sich für Geologie und Mineralogie interessiert, daher auch Besitzer zahlreicher Minen ist (z.B. in der Türkei, vgl. Kapitel 12) und in Minen investiert (Kapitel 8). Als Unternehmer in verschiedenen Wirtschaftssektoren verfügt Sir Mauser über ein Netz aus vertrauensvollen Handelsvertretern, Agenten und Beratern (vgl. Kapitel 5). Sein Vermögensverwalter Johnson berät ihn in finanziellen Angelegenheiten (Kapitel 8). Auch ist er ein wichtiger Klient der Kanzlei „Handitover, Havitt & Holditt“. Als Arbeitgeber sieht es Sir Mauser als seine Pflicht an, sich um seine Angestellten in jeglicher Hinsicht zu kümmern und für ihr Wohlergehen zu sorgen; auch, wenn sich daraus persönliche Strapazen für ihn selbst ergeben (vgl. Kapitel 4, 7, 8).

Hilfsbereitschaft ist eine Tugend (Copyright Egmont Ehapa)

Sir Mauser bewohnt ein prächtiges Herrenhaus im Londoner Stadtteil Kensington in Nähe des Big Ben. Zu seinem treuen Butler Thomas pflegt Sir Mauser ein geradezu kameradschaftliches Verhältnis. Wenn Thomas in Schwierigkeiten gerät, ist Sir Mauser in ernster Sorge um ihn (vgl. Kapitel 2, 5). Da Sir Michael Mauser Mitglied im Archäologischen Klub und der Geographischen Gesellschaft ist, verkehrt er oft in Kreisen von Gelehrten und Wissenschaftlern. Zu einigen pflegt er sogar ein freundschaftliches Verhältnis und steht ihnen in Not bei (vgl. Kapitel 2, 6, 7, 9, 11, 12).

Vor allen Dingen zählt das Reisen zu den Gewohnheiten des englischen Adligen, egal ob aus geschäftlichen oder privaten Gründen. Als Sammler ist Sir Mauser stets auf der Suche nach Antiquitäten und Artefakten, die er zum Teil in seiner Villa aufbewahrt oder Museen stiftet (vgl. Kapitel 6, 11). Bei manchen seiner Reisen schätzt Sir Mauser die Begleitung seines Butlers oder eines Kollegen. Dabei pflegt er einen respektvollen Umgang mit fremden Kulturen, deren Völkern, religiösen Vorstellungen, Riten und anderen Geheimnissen.

Die wichtigste Charaktereigenschaft von Sir Michael Mauser ist sicherlich seine Neugier und seine Offenheit für fremde Dinge. Er ist immer bestrebt, den Sachen auf den Grund zu gehen und Zusammenhänge zu verstehen. Dabei fällt es ihm schwer, sich auf obskure Sachverhalte wie Telepathie oder paranormale Erscheinungen einzulassen. Als Verfechter der Logik sucht er lieber wissenschaftliche Erklärungen und zweifelt daher häufig an seinen Erinnerungen. Als Angehöriger des Adels sind ihm Tugenden wie Ehre, Treue, Kameradschaft und Loyalität wichtig. Für seine Freunde ist er bereit, sich auch gefahrvollen Situationen auszusetzen, die er nur bedingt beeinflussen kann. Ab und zu kommen ihm auch spöttische Bemerkungen oder ironische Sprüche über die Lippen, was seinen Humor beweist.

Markenzeichen von Sir Michael Mauser ist sein stets gut gepflegter Schnurrbart (Moustache). Bei seinen Abenteuern trägt er meistens einen Safarianzug mit Schlapphut und Stiefeln. Privat legt er auch gern einen klassischen Anzug an und verfügt über allerlei Morgenmäntel.

Alle seine Abenteuer, über die Sir Mauser in seinen Tagebüchern berichtet, spielen zeitlich in den 1930er Jahren. Als Micky Maus als sein abenteuerlustigster Nachfahre durch das Testament von Sir Michael Mauser zum Erben bestimmt wird, erklärt der Notar beiläufig, Sir Mauser habe sich zur Ruhe gesetzt. Spekulativ berechtigt die Annahme, dass Sir Mauser seinen Butler Thomas zum Erben seines Herrenhauses bestimmt hat und in das siebte Kloster aus Kapitel 3 eingekehrt ist.

Goofy-Inkarnationen[Bearbeiten]

In allen zwölf Geschichten der „Mauser-Chroniken“ begegnet Sir Michael Mauser einem individuellen Partner, der rein optisch Goofy sehr ähnelt. Diese Goofy-Figuren nehmen oft eine Schlüsselposition in der Handlung ein, was für Sir Mauser nicht immer gleich ersichtlich ist. Sie fungieren als Partner mit bestimmten Fähigkeiten und Kenntnissen, die hilfreich sind und eine Rettung aus einer misslichen Lage versprechen. Je nachdem, ob Sir Mauser eine eher aktivere oder passivere Rolle in dem Abenteuer einnimmt, spielt auch die Goofy-Figur eine etwas größere oder kleinere Rolle. Auffällig ist, dass Sir Mauser und die Goofy-Figur sich oft dadurch begegnen, dass sie sich gegenseitig das Leben retten (Kapitel 1, 6, 7, 8). Die jeweilige Goofy-Inkarnation ist fast immer einer bestimmten kulturellen Gruppe zugehörig (mit Ausnahme von Kapitel 5, 10 und 11, wo sie ebenfalls britisch ist). Sir Mauser und die jeweilige Goofy-Figur wechseln meist schnell zur Anrede per Du, sobald sie sich kennengelernt haben.

Sir Maus trifft auf Goofrahim Ali (Copyright Egmont Ehapa)

Massimo De Vita beschreibt das Verhältnis zwischen Micky und Goofy beim Erzählen einer Geschichte in der Art, als dass einer von beiden der Protagonist ist, der andere sein Begleiter. [1] Doch dabei sieht er die Sache in der Welt von Disneycomics durchaus komplexer, da es in dieser ermöglicht ist, jede beliebige Handlung zu erzählen. Deshalb tauschen Micky und Goofy in De Vitas Geschichten manchmal die Rollen: Wenn der eine den den Helden spielt, ist der andere sein Begleiter und umgekehrt. Dabei verweist De Vita auf Werke von Floyd Gottfredson, in denen Goofy der Protagonist ist und seinen Freund Micky sprachlos macht (zum Beispiel Goofy im Rampenlicht oder Dr. X). Auch in der Comicserie Es war einmal in Amerika nimmt Goofy verschiedene Rollen ein.

„Goofy ist wirklich meine Lieblingsfigur. Goofy ist pure Poesie. Er besitzt eine unbewusste Genialität sowie eine bisweilen unglaubliche Intuition. Er erinnert ein bisschen an jene Schauspieler, die mit ein wenig Schminke Tausende von Rollen spielen können. In den zwölf Mauser-Chroniken spielt Goofy völlig unterschiedliche Figuren, die sich äußerlich stark unterscheiden.“
Massimo De Vita [2]

Die Goofy-Figuren sind zusätzlich von ihrer Physiognomie stark verschieden. So ist Goofos beispielsweise besonders dünn und schlaksig, Arno McGoof dagegen muskulös und breitschultrig. Goofmet ist eher stämmig gebaut, der offensichtlich jüngste Goof namens Seven O’Seven der Kleinste. Goofredo hat typisch rotes Haar, Rapa-Goof ist blond und eine dunklere Hautfarbe. Wenngleich das Alter von Vater Jorgoof nicht bekannt ist, weist sein langer Bart auf sehr große Lebenserfahrung hin.

Übersicht über Goofy-Inkarnationen
Name Kapitel Beschreibung
Goofotecl Der Flug des Feuerfalken Gehilfe des Hohepriesters der Pilpeco, der Sir Mauser in dem Verlies eines verfeindeten Mayastamms begegnet
Goofrahim Ali Rückkehr der Schattenkrieger abergläubischer, ortskundiger Assistent von Professor Polder, der sich Sir Mauser auf der Suche nach seinem Herrn anschließt
Vater Jorgoof Das siebte Kloster altehrwürdiger und weiser Mönch, der im siebten Kloster in den Pindosbergen Thesaliens lebt
Goof-Goof Das Volk des Meeres hilfsbereiter Eingeborener, der Käpt'n Muller als fürsorglicher Diener zur Seite steht
Aristoteles Isaak Goofredo Die Rückkehr der Highlander ordnungsliebender Angestellter von Professor Butterfink, der mit Sir Michael Mauser Stonehenge untersucht
Gooftafa Die Höhle des Ali Baba verwegener und vielseitig talentierte Händler, der sich Sir Mauser als Reisegefährte in die Wüste anbietet
Goofnuk Der Schild des Thor Inuit, der Sir Michael Mauser bei der Suche nach Professor Holzbär hilft. Sein Name ist abgekürzt und lautet vollständig Goonak Goopaq Gossnuk Gooftiktak.
Goofos Der Geist des Piguazul naturverbundener Schamane, der als „Geist des Waldes“ das lokale Volk beschützt und den verwundeten Sir Mauser am Amazonas versorgt
Rapa-Goof Die Insel der Giganten oder Der Hüter der Mysterien von Mu neugieriger Algenfischer, der Sir Michael Mauser auf der Suche nach Thaddäus von Tarnan auf hoher See unterstützt. Sein Name bedeutet: "Der, der von seinen Seereisen zehnmal mehr erzählt, als er erlebt haben kann.
Seven O‘Seven Der schlafende König quriliger junger Bursche, der Sir Michael Mauser auf der Suche nach König Arthurs Grab begleitet
Arno McGoof Die Pergamente aus Alexandria aufstrebender Forscher mit muskulöser Statur, der zusammen mit Sir Michael Mauser Theorien über die Bibliothek von Alexandria entwickelt
Goofmet Die Steinzeit lebt ehemaliger Minenarbeiter und Teppichhändler in der Türkei, der Sir Michael Mauser bei der Erkundung einer Mine hilft

Thomas[Bearbeiten]

Thomas kümmert sich hingebungsvoll um Sir Michael Mauser (© Egmont Ehapa)

Thomas steht als treu ergebener Butler in den Diensten seines Herrn Sir Michael Mauser. Er kümmert sich nicht nur um die Garderobe seines Herren, sondern fährt als Chauffeur auch die Limousine. Thomas ist stets um das Wohlergehen Sir Mausers bedacht und lässt ihn ungern allein; so wacht er bei einer Tasse Tee, bis Sir Mauser nachts von der Polizeistation zurück ist. Als Running-Gag stellt Thomas häufig in unmöglichen Situationen die Frage, ob ein Tässchen Tee gewünscht wird. Manchmal begleitet Thomas seinen Herrn auf dessen Reisen und trägt u.a. das Teegedeck (vgl. Kapitel 6, 9). Selten gibt er Sir Mauser auch einen Rat oder äußert Bedenken.

Nebenfiguren[Bearbeiten]

Henderson Handittover Ist ein britischer Notar, der den Nachlass von Sir Michael Mauser verwaltet.

Finnegan Polder Ist ein Freund von Sir Michael Mauser und leidet unter Gedächtnisverlust, als er auf der Suche nach der Flöte des Omars ist.

Käpt’n Muller Er unterstützt Sir Michael Mauser auf der Suche nach dessen Schiff.

Bardo Bärtle Ein Bösewicht, der auf der Suche nach dem Schatz von Ali Baba ist.

Sun Chi Ist ein Angestellter von Sir Michael Mauser aus Singapur.

Thaddäus van Tarnan

Thaddäus van Tarnan (© Egmont Ehapa)

Thaddäus ist ein guter Freund von Sir Michael Mauser.

Professor Olafson Ein Archäologe und Freund von Sir Michael Mauser.

Professor Holzbär Professor Holzbär ist ein Mitglied der Geografischen Gesellschaft der unteranderem auch Sir Mauser angehört. Auf einer Expedition in Grönland ist Professor Holzbär nach einem Sturm verschwunden und Sir Mauser macht sich auf um ihn zu finden.

General Blimp Ist Offizier der Britischen Armee und stolz auf sein Luftschiff "Polarstern".

Axel Roscoe Ein Anthropologie-Professor, der sich auf die menschliche Evolution und die Erforschung der Neandertaler spezialisiert hat.

Antagonisten und Karlo-Inkarnationen[Bearbeiten]

In drei Abenteuern sieht sich Sir Michael Mauser mit Inkarnationen von Kater Karlo konfrontiert.

Übersicht über Kater-Karlo-Inkarnationen
Name Kapitel Beschreibung
Carlos Gato Der Geist des Piguazul rebellischer Söldneranführer im Amazonasgebiet
Carolus Karol Der schlafene König gewissenloser Gutsbesitzer aus Südengland
Gambajev Topolino e la fonte della giovinezza russischstämmiger Schlägertyp

Gleich zweimal bekommt es der britische Archäologe mit feindlichen Agenten des Schurkenstaates Birania zutun. Dabei handelt es sich um einen fiktiven, militaristischen Staat irgendwo in einem Gebirge in Osteuropa. Birania versinnbildlicht eine Militärdikatur und wird von einem tyrannischen Alleinherrscher regiert, der keinen Widerspruch duldet und Zuwiderhandeln hart bestraft. Damit nimmt Birania die gleiche Rolle ein wie die fiktive Republik Belgravia in der Comicserie Paperinik New Adventures oder wie Nazi-Deutschland in den Indiana Jones-Filmen. Sir Mauser widersetzt sich den gut ausgerüsteten Spionen von Birania in Der Schild des Thor und in Die Pergamente aus Alexandria.

Nicht selten muss sich Sir Michael Mauser vor paranormalen Phänomenen in Acht nehmen. In Rückkehr der Schattenkrieger geht beispielsweise eine Armee von Geister-Soldaten auf ihn los, in Der schlafende König erwachen die begrabenen Ritter von König Artur wieder zum Leben. Auch auf Außerirdische trifft der wackere Reisende von Zeit zu Zeit, so etwa in Das Volk des Meeres, Die Rückkehr der Highlanderund Die Insel der Giganten oder Der Hüter der Mysterien von Mu. Zudem sind häufig auch zwielichtige Verbrecher und rivalisierende Wissenschaftler hinter Schätzen her, nach denen Sir Mauser forscht.

Aufbau, Struktur und Inhalte[Bearbeiten]

Die Erzählstruktur der zwölf Kapitel weist wiederkehrende Elemente auf. Es gibt eine Ebene der Gegenwart und eine Ebene der Vergangenheit. Auf der ersten Ebene begegnet man Micky Maus und manchmal auch dessen Freund Goofy. Auf der zweiten Ebene fungiert Sir Michael Mauser selbst als Erzähler, der seine Abenteuer nachträglich in seinen Tagebüchern aufgeschrieben hat. Dort schildert er nicht nur die Abläufe der Handlung, sondern auch persönliche Bemerkungen, Eindrücke, Einschätzungen und Bewertungen. Die Abenteuer gewinnen dadurch zusätzlich an Authentizität.

Der Leser ist insofern gefordert, beide Ebenen zu erfassen und zu durchdringen. Zeichner Massimo De Vita sah darin eine weitere Besonderheit der Serie, da der Leser sich gut in Micky hineinversetzen kann, da beide im Sessel sitzen und die Tagebücher von Michael Mauser lesen. Seine Sicht auf die Serie schilderte De Vita in einem Interview wie folgt.

„Mit dem Autor Giorgio Pezzin habe ich einige erfolgreiche Serien geschaffen: die mit der Zeitmaschine, eine andere mit dem Titel Es war einmal in Amerika und schließlich die Mauser-Chroniken, die mir am meisten bedeuten. Darin konnte ich in neue Sphären vordringen, zum Beispiel gab es Esoterik, Geheimnisse, verbunden mit beängstigenden Situationen, und den offenen Schluss, der es der Fantasie des Lesers überlässt, wie die Geschichte ausgeht.“
Massimo De Vita [3]

Die Kapitel der Saga stehen in keinem chronologischen Zusammenhang und weisen keine inhaltliche Kontinuität zwischen sich auf. Die später angefertigte Rahmengeschichte bildet eine Abfolge und verbindet die Kapitel 8, 7, 10, 5 und 13. Manche Geschichten beginnen mit einem Prolog oder enden mit einem Epilog. Kapitel 1 schließt sich an den vorherigen Prolog an, in dem Micky Maus die Reisetruhe erhält und von Sir Michael Mauser erfährt.

Manchmal nutzt Sir Michael Mauser auch Zeitsprünge innerhalb seiner Geschichte. In jeder von ihnen erscheint jeweils eine eigenständige Goofy-Figur, der eine Schlüsselrolle in der Handlung zukommt. Nur in zwei Episoden taucht eine Kater-Karlo-Figur als Bösewicht auf (8 und 10). In mindestens zwei Geschichten macht Sir Mauser Bekanntschaft mit Außerirdischen (5 und 6).

Sir Mausers Tagebücher (© Egmont Ehapa)

Obwohl er zunächst nicht gerade neugierig ist, die Truhe seines Vorfahren zu öffnen, nimmt Mickys Interesse an der Lektüre der Tagebücher mit der Zeit zu. In der Reisetruhe befinden sich die Tagebücher, die mit einem Titel und einer Jahreszahl überschrieben sind, aber auch lose Seiten und mitunter Gegenstände (z.B. Kapitel 10). Micky greift gelegentlich ein unbestimmtes Tagebuch heraus, auf das er aufmerksam geworden ist, und liest es in seinem Ohrensessel. Zu beobachten ist, dass Micky mitunter völlig eingenommen wird von der Geschichte und oft ungläubig das Buch zur Seite legt. Manchmal gruselt er sich vor dem Erzählten oder beginnt zu zweifeln.

Am Ende von drei Kapiteln (1, 5, 10) setzt Micky Maus die Zeitlinie fort und wandelt auf den Spuren seines Vorfahren; oft, um sich selbst ein Bild davon zu machen, ob die Tagebuchgeschichte der Wahrheit entsprechen könnte. In keinem der drei Fälle gelingt es ihm aber, diese Frage beantworten zu können oder weitere Informationen zu erhalten.

In bestimmten Punkten weisen die Kapitel erzählerische Gemeinsamkeiten auf. Handlungsvoranbringender Ausgangspunkt vieler Episoden besteht darin, dass Sir Michael Mauser bestimmten Personen (häufig Freunden oder Gelehrten) zu Hilfe eilen möchte (Kapitel 2, 4, 6, 7, 9, 12). Es gibt zwei Kapitel, die in England spielen (5 und 10), zwei Dschungel-Abenteuer (1 und 8), zwei Orient-Berichte (2 und 6), zwei Geschichten mit viel Schnee (3 und 7) und zwei Episoden, die sich hauptsächlich auf dem Meer und kleinen Inseln zutragen (4 und 9). In fast jeder Geschichte gehen Gefahren von bestimmten Naturgewalten aus (Tsunami, Vulkanausbruch, Sandsturm, Schneesturm, Höhleneinsturz etc.). Häufig ergründet Sir Mauser die historischen Entwicklungen von fremden Kulturen und sieht sich mit paranormalen Phänomenen konfrontiert (z.B. Geister in Kapitel 2 und 10, Telepathie in Kapitel 3, Auswirkungen des Meteoriten in Kapitel 7).

Die Zeichnungen unterstützen die Handlung in jeder Hinsicht. Die Bemerkungen von Sir Mauser werden immer durch gelbe Schriftrollen gekennzeichnet. Es wird großen Wert auf die Gestaltung der ausdrucksstarken Figuren gelegt, was sowohl Mimik und Gestik, aber auch Ausdrucksweise, Kleidung und Aktionen angeht. Diese richten sich streng nach den realen Orten und Begebenheiten. Regelmäßig werden kurze fremdsprachige Begriffe oder Floskeln eingebaut (z.B. englisch oder griechisch). Die Hintergründe sind zumeist sehr detailliert gezeichnet und enthalten zahlreiche Details hinsichtlich Landschaften und Architektur. In Kapitel 2 gibt es sogar eine Seite komplett im Querformat. Durch alle Geschichten zieht sich eine beinahe Disney-untypische lehrreiche Ernsthaftigkeit (Darstellung von wissenschaftlichen Phänomenen, Waffen, Sprengstoff, Technik, Politik). Den Lesern werden nicht selten Werte vermittelt, für die Sir Mauser einsteht (Ehre, Ehrlichkeit, Respekt, Freundschaft, Aufopferungsbereitschaft, Umweltbewusstsein etc.).

Entwicklung und Veröffentlichung[Bearbeiten]

Die ursprüngliche Comicserie erschien in Italien zwischen den Jahren 1999 und 2002. Das erste Abenteuer um Sir Michael Mauser wurde in Topolino 2250 (1999) veröffentlicht. Im Jahr 1999 folgten noch vier weitere Episoden. Ein Jahr später wurde die Reihe mit einem weiteren Abenteuer fortgesetzt, ehe sich 2001 zwei neue Geschichten anschlossen. Gleich vier Storys aus der Feder von Giorgio Pezzin und Massimo De Vita erschienen im Jahr 2002. In der Zwischenzeit hatten sich allerdings Pezzin und De Vita zerstritten. Der Künstler hatte zunehmend begonnen, das Ende von Pezzins Skripten ohne Vorwarnung abzuändern, was dem Autor nicht gefiel. Pezzin und De Vita beendeten ihre Zusammenarbeit und damit auch Die Mauser-Chroniken als gemeinsames Serienprojekt.[4] Für Pezzins folgende Serie Mickys Weltgeschichte baute er in erster Linie auf Paolo Mottura.[5]

Pezzin beendete schließlich aufgrund von Differenzen sogar seine gesamte Arbeit für Disney. Knapp zwanzig Jahre später trat der neue Chefredakteur des Topolino, Alex Bertani, an Pezzin heran und bat ihn, seine Arbeit an der Serie fortzusetzen. 2021 erschien schließlich Topolino e la fonte della giovinezza (auf Deutsch noch unveröffentlicht) mit einem Skript von Pezzin, wobei dieses Mal Davide Cesarello für die zeichnerische Umsetzung verantwortlich zeichnete. Sowohl im Jahr 2022 als auch im Jahr 2023 wurde die Neuauflage der Reihe fortgeführt.

Im deutschsprachigen Raum wurden die meisten Erzählungen aus den Tagebüchern von Sir Michael Mauser erst viele Jahre später unchronologisch in vielen verschiedenen Publikationen erstveröffentlicht, darunter zahlreichen Nebenreihen des Lustigen Taschenbuchs sowie Bänden der Egmont Comic Collection. Sein Debut gab der britische Gentleman Ende 1999 in LTB 268 mit Der Flug des Feuerfalken (Kapitel 1). Im Oktober 2003 gab es ein Wiedersehen mit Der schlafende König (Kapitel 10) in LTB 317. Zum 80. Jubiläum von Goofy erschien im April 2012 Rückkehr der Schattenkrieger (Kapitel 2) in LTB Maus-Edition 2. Die Insel der Giganten oder Der Hüter der Mysterien von Mu (Kapitel 9) wurde im Oktober 2013 im Jubiläumsband Alles über Micky Maus abgedruckt. Einen Monat später wurde Das siebte Kloster (Kapitel 3) in der Autoren-Reihe Die besten Geschichten von Massimo De Vita kompiliert. Im LTB Spezial 72 erschien im September 2016 Das Volk des Meeres (Kapitel 4). Im Jahr 2018 wurden gleich drei Geschichten auf Deutsch erstveröffentlicht: Im Januar Die Steinzeit lebt (Kapitel 12) in LTB Spezial 80, im August Die Höhle des Ali Baba (Kapitel 6) in Donald Baba und die 40 Knacker und im September Der Schild des Thor (Kapitel 7) in LTB Exklusiv 4. Passend zum schaurigen Anlass wurde Die Rückkehr der Highlander (Kapitel 5) in LTB Halloween 5 im September 2019 abgedruckt. Die beiden verbliebenen Episoden der ursprünglichen Saga (Der Geist des Piguazul, Kapitel 8 sowie Die Pergamente aus Alexandria, Kapitel 11) erschienen erstmals im LTB Premium 32 Ende des Jahres 2021.

Italienische Luxusedition Lo Scrigno Tops Stories (© Panini)

Im Dezember 2021 erfolgte eine deutschsprachige Veröffentlichung der Reihe im LTB Premium 32. Allerdings waren in diesem Sammelband die erst 2021 und 2022 neu erschienenen Kapitel Topolino e la fonta della giovinezza und Il X Klum sowie die Rahmengeschichte zur Serie nicht enthalten. Eine deutsche Veröffentlichung steht hier noch aus.

In Italien wurden die ersten zwölf Geschichten später in zwei eigenen Sammelbänden nachgedruckt: Tops Stories - Gli enigmi di Topolino in Più Disney Nr. 32 im Oktober 2004 sowie zwei Monate darauf Tops Stories 2 - Gli enigmi di Topolino Più Disney Nr. 33.

Schließlich wurden im August 2021 vier Geschichten in I Classici di Walt Disney (seconda serie) unter dem Titel Le Tops Stories l'ultimo diario (Das letzte Tagebuch der Mauser-Chroniken) nachgedruckt. Darin findet sich der neu geschaffene Prolog des Zyklus. Für Die Rückkehr der Highlander (Kapitel 5, 1999) wurde eine zusätzliche letzte Seite angefertigt, die als Verbindung zur Rahmenhandlung fungiert.

Als limitierte Edition wurde im Oktober 2023 die exklusive Sammelbox Lo Scrigno Tops Stories auf den italienischen Markt gebracht. Diese ist wie ein Reisekoffer gestaltet und enthält neben den vier Einzelbänden noch eine Karte und einen Kompass als Bonusmaterial.

Rezeption[Bearbeiten]

Alle zwölf „klassische“ Teile befinden sich in den Top 1000 Geschichten in der Induckswertung. Somit zählt die Serie zu einer der bestbewerteten im Inducks (Stand 2021).

Auf den ersten Blick mag diese Serie wie etwas schon Gesehenes erscheinen, bietet sie doch viele oft genutzte Situationen, Klischees von Abenteuergeschichten und nur phasenweise Humor. Die Stärke besteht allerdings darin, eine sehr gelungene Mischung aus Abenteuer, Science-Fiction und Mystery spannend mit einem glaubwürdigen, vielschichtigen Helden zu inszenieren, die von den vielen Goofy-Inkarnationen unterstützt wird. Die Geschichten sind lehrreich und gut geeignet für alle Lesergruppen. Festzustellen bleibt, dass in keiner der zwölf ursprünglichen Geschichten eine weibliche Figur auch nur ansatzweise eine Rolle spielt. Diesen Umstand hat Giorgio Pezzin in der Es-war-einmal-in-Amerika-Saga bewusst aufgegriffen.

Alex Bertani, Chefredakteur des Topolinos beschreibt die Serie wie folgt: „Die Mauser-Chroniken ist eine Comic-Reihe, die im Topolino veröffentlicht wurde. Es war Januar 1999 in der Ausgabe Nr. 2250 als „Der Flug des Feuerfalken“ erschien, die erste einer langen und beliebten Serie, die auf der Figur Sir Michael Mauser basiert. Einem reichen Industriellen, der sich für große Geheimnisse begeistert und zugleich Vorfahr unseres Micky Maus ist, der dann auch seine Tagebücher erbt und zu einer Art Erzähler der Abenteuer wird. Alle zwölf Folgen der Serie, die im August 2002 endeten, wurden von Giorgio Pezzin geschrieben und von Massimo De Vita gezeichnet, zwei unbestrittenen Maestro der Disney-Comics. Die Mauser-Chroniken behandelten und erzählten einige der großen Mysterien der Menschheit und taten dies mit einem originellen Ansatz, der reich an philosophischen Nuancen war. Ein toller Comic. Als ich den Maestro Giorgio Pezzin kontaktierte, um ihn zu bitten, die Mauser-Chroniken wieder aufleben zu lassen, hätte ich mir sicherlich nicht vorstellen können, dass ich nicht nur ein begeistertes Festhalten an dem Projekt, sondern auch ein unveröffentlichtes Skript vorfinden würde, das in der Schublade blieb und die Bereitschaft des Maestros die letzten Seiten des Mauser-Chroniken-Epos zu schreiben.“[6]

Auch Giorgio Pezzin äußerte sich in einer Sonderausgabe darüber und schwärmt davon wie Alex Bertani an ihn herangetreten ist, um Pezzins Meinung über eine Fortsetzung der Mauser-Chroniken einzuholen. Der entgegengebrachte Respekt bzw. die Höflichkeit brachten Pezzin nicht nur dazu eine Rahmenhandlung zu schreiben, um die verschiedenen Geschichten miteinander zu verbinden, sondern beendeten dessen Lethargie, in der er versunken war und drängten ihn sogar dazu etwas mehr zu tun. So wollte er eine kurze Episode schreiben und suchte dafür in den Archiven seines Computers nach angefangen Skripten. Es war auch für ihn eine schöne Überraschung, dass er ein fertiges und noch nicht veröffentlichtes Skript vorfand. Pezzin schließt eine Fortsetzung nicht ganz aus, denn ein ganzer Schatz an Ideen ist wieder ans Licht gekommen.[7]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Die besten Geschichten von Massimo De Vita Egmont Comic Collection, 2013, S. 12–13
  2. Die besten Geschichten von Massimo De Vita Egmont Comic Collection, 2013, S. 13
  3. Die besten Geschichten von Massimo De Vita Egmont Comic Collection, 2013, S. 12–13
  4. Interview mit Giorgio Pezzin auf ltb-online.de
  5. Artikel zu den Mauser-Chroniken in der Paperpedia
  6. Bertani, A. (2021). Le Tops Stories - L'ultimo Diario (Bd. 14). Milano: Panini Comics. S. 4
  7. Pezzin, G. (2021). Le Tops Stories - L'ultimo Diario (Bd. 14). Milano: Panini Comics. S. 6