LTB 452: Rezension

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© Egmont Ehapa
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In diesem Artikel wird das LTB 452 rezensiert. Ist dieser Band einen Kauf wert oder sollte er lieber im Kiosk stehen bleiben? Du weißt es nicht? Dann lies das! Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter LTB 452.

Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in LTB 452 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight Highlight, Gut Gut, Mittelmaß Mittelmaß oder Schlecht Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!

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Cover[Bearbeiten]

Gut Das Cover stimmt auf jeden Fall schon mal gehörig auf die Titelgeschichte ein: Dagobert muss sich hier gegen Gundel, Panzerknacker, Mac Moneysac und Klaas Klever gleichzeitig wehren. An sich ein actiongeladenes Bild - aber auch leicht überfrachtet. Der blaue Hintergrund mag mir auch nicht recht gefallen. Gut-. Professor von Quack (Diskussion) 10:33, 28. Mär. 2024 (CET)

Alle gegen einen[Bearbeiten]

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Die Schurken vereinen sich (© Egmont Ehapa)

Ungewöhnliches Treffen in Klevers Luxusvilla… anwesend sind nicht nur der Besitzer und Mac Moneysac, sondern auch Gundel und sogar die Panzerknacker! Die beiden Milliardäre legen gleich die Karten auf den Tisch: Zu lange wurden sie von Dagobert an der Nase herumgeführt, sie alle. Zu lange haben sie schon probiert, ihn zu übertrumpfen oder zu bestehlen. Und zu lange schon scheitern sie an der Schläue und Achtsamkeit dieses alten Mannes. Doch damit soll jetzt Schluss sein: Die vier wollen sich verbünden und ihn endlich ein für alle Mal zugrunde richten! Und dafür haben sie einen unfehlbaren Plan ausgearbeitet… Der auch gelingt. Dagobert wird bis zum letzten Taler ausgeraubt und ruiniert. Ob er sich jemals wieder aufrappeln kann?

→ Für eine ausführlichere Inhaltsangabe mit vielen Hintergrundinformationen, siehe auch den Hauptartikel Alle gegen einen.
Der ehemals reichste Mann der Welt... am Ende? (© Egmont Ehapa)

Highlight Dagobert ist wohl der Disney-Charakter, dessen Schurkengallerie (Rogues Gallery) sich mittlerweile mit der von amerikanischen Superhelden messen kann: eine wirklich illustre Schar von unterschiedlichen, facettenreichen Gegenspielern hat es aus dem ein oder anderen Grund auf den reichsten Mann der Welt und/oder sein Erspartes (oder, in Gundels Fall, auf einen winzigen Teil davon) abgesehen. In Superheldencomics ist es gewissermaßen Tradition, dass die wichtigsten und bekanntesten Gegner einer Figur sich verbünden und als Team auftreten. In den Disney-Comics hat schon Don Rosa dieses Konzept auf Dagobert übertragen, in der Geschichte Sein goldenes Jubiläum, in der Mac Moneysac, Gundel Gaukeley und die Panzerknacker unter der Führung von Käpt'n Knack. Hier liegt nun eine italienische Version dieses Konzepts vor, wobei Käpt'n Knack durch den in Italien beliebten, hier oft als Dagoberts Hauptrivale eingesetzten Klaas Klever eingetauscht wird.

Das Ergebnis ist wirklich großartig geworden und braucht sich tatsächlich nicht vor Rosas Werk verstecken, gerade da Artibani und Perina hier ganz eigene, andere Wege gehen als der Maestro. Denn trotz zahlreicher Bezüge zu Carl Barks, dem Schöpfer Dagoberts und seiner hier agierenden Gegenspieler (Stichwort: Kullern), handelt es sich hier um eine epische Geschichte, die vor allem auf typische italienische Elemente setzt: Von Phantomias über Gitta Gans und Kuno Knäul bis hin zum in Italien ebenfalls extrem populären Dussel: die Figurenwahl verordnet die Geschichte komplett im Italien-Kosmos. Ungewöhnlich ist nur der Auftritt Moneysacs, da in Italien wie bereits erwähnt üblicherweise eher auf Klaas Klever gesetzt wird (diese Geschichte ist eine der seltenen, in denen beide Milliardäre gemeinsam auftreten). Artibani leistet hier gute Arbeit, Moneysac als besonders skrupel- und gewissenlosen Erzschurken auftreten zu lassen und ihn so von Klever, der zwar durchaus auch kriminell, aber eben immer auf wenig persönlichen Schaden bedacht ist, abzugrenzen. Diese nuancierte Charakterisierung führte in den letzten Jahren tatsächlich zu einer kleinen Renaissance von Moneysac als Gegenspieler, der eben anders als Klever eingesetzt werden kann.

Wird Dagobert der Wiederaufstieg gelingen? (© Egmont Ehapa)

Auch davon ab bringt Artibani hier viele gelungene, schöne Einfälle ein. Diese Geschichte zeigt, dass Dagobert zwar Self-Made-Man ist, gleichzeitig aber auch immer auf die Unterstützung seiner Familie und seiner Freunde zählen kann. Und so entwickelt sich ein gut durchdachter Plan, sein Vermögen und seinen Titel nach und nach zurückzuerobern. Dazu kommen noch zahlreiche gelungene Gags und Nebenhandlungen (die zur Fee degradierte Gundel!) sowie die hier wirklich schönen, dynamischen Zeichnungen Perinas. Wahrlich eine der besten Stories aus Italien seit langem! Top+! Professor von Quack (Diskussion) 10:33, 28. Mär. 2024 (CET)

Rätsel um den Finsteren Sänger[Bearbeiten]

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Was hat es mit dem "Finsteren Sänger" auf sich? (© Egmont Ehapa)

Micky und Goofy werden von dem bekannten Horrorautor Fidus Fürchter um Hilfe gebeten: Dieser schreibt gerade an neuen Folgen für eine Fernsehserie, ist allerdings nervlich am Ende: Angeblich erscheint ihm Maliko Makabro, der Finstere Sänger aus einem seiner eigenen Romane und versetzt ihn in Angst und Schrecken. Micky macht sich an die Lösung des Falls, da er naturgemäß eher weniger an übernatürliche Erscheinungen glaubt und eher Sabotage durch die Konkurrenz vermutet.

Gut Casty gilt gemeinhin als der moderne Autor für gelungene Micky-Abenteuer, gerade da unser großohriger Lieblingsmäuserich in Sachen Popularität oft hinter den Ducks auf der Strecke bleibt. Casty überzeugt dahingehend oft mit einer interessantere, facettenreichen Charakterisierung Mickys außerhalb von "Mister Perfect" sowie spannenden, oft übergangen Abenteuern. Die Gefahr dabei: Man hofft beim Namen Casty oft automatisch auf ein Meisterwerk. Das liefert der Ausnahmeautor hier zwar definitiv nicht ab - wohl aber einen überdurchschnittlichen Maus-Krimi. Casty weiß die typischen Elemente des klassischen Krimis zu nutzen und schafft hier einen spannenden, logisch aufgebauten Fall bei dem man als Leser aufgrund eingestreuter Hinweise und falscher Spuren miträtseln kann. Das Opfer, Fidus Fürchter, ist zudem sehr sympathisch und man fiebert mit ihm mit. Auch die anderen Nebenfiguren sind auf den wenigen Seiten schön inszeniert und porträtiert. Die Zeichnungen von Vitale Mangiotardi passen wunderbar zum leicht schauerlichen Flair der Geschichte, besonders gelungen finde ich seine Darstellung des titelgebenden Finsteren Sängers. Gut+. Professor von Quack (Diskussion) 10:33, 28. Mär. 2024 (CET)

O.M.A.: Die Nymphen der Nacht[Bearbeiten]

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Ein neuer Einsatz für die Agenten Donald und Dussel (© Egmont Ehapa)

Donald kommt gerade von einem verpatzten Arbeitsansatz von Daisy, als die Organisation zur Abwehr von Monstern aller Art (kurz O.M.A.) einen neuen Auftrag für ihn und Dussel bereithält: In Dagobert Ducks neuem Einkaufszentrum soll sich nachts ein schlangenartiges Monster aufhalten. Tagsüber begegnet man zunächst drei netten Damen eines Teegschäfts. Nachts entpuppen die Damen sich als aus der griechischen Mythologie stammenden Hesperiden und ihr rüpelhafter Bodyguard als Schlangenmonster Ladon. Die wahre Gefahr geht allerdings von einer Gruppe schwerbewaffneter Menschen aus, die es auf den letzten der von den vier bewachten goldenen Apfelbäume abgesehen hat.

Gut Die O.M.A. Geschichten fallen in der Regel qualitativ besser aus als viele andere Egmont-Geschichten. Auch diese überzeugt, obwohl es sich in meinen Augen eher um eine schwächere Episode der Reihe handelt. Gelungen finde ich die Einwebung griechischer Mythologie sowie die recht nette Abwechslung, dass die wahre Bedrohung mal nicht von den Monstern, sondern von habgierigen Menschen ausgeht. Ebenso der wahrlich überraschende Schluss, der ein wenig über die Organisation und ihren Chef enthüllt. Flemming Andersens Zeichnungen gefallen mir bei der O.M.A. auch meist besser als in regulären Geschichten, da er hier seinen Hang zu Brutalität bei der Darstellung der Monster austoben kann. Sowohl die Hesperiden und Ladon als auch die menschlichen Eindringlinge sind schön visuell eingefangen. Weniger gelungen finde ich den Running Gag um Donald, der, angestachelt von Dussel, mit dem Altwerden hadert. Der Gag nutzt sich doch recht schnell ab und Donalds Gehabe wird schnell nervig, da es eben sehr albern ist. Natürlich lernt Donald hier seine Lektion übers Altwerden, die ist aber ziemlich schwach und lahm. Das hätte es für die Geschichte irgendwie nicht gebraucht. Gut-. Professor von Quack (Diskussion) 10:33, 28. Mär. 2024 (CET)

Schlaf gut, Dussel![Bearbeiten]

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Dussel Duck hat Schwierigkeiten beim Einschlafen und kommt auf Oma Ducks Hof auf den tradierten Lösungsansatz.

Schlecht Schwacher Einseiter mit ziemlich lahmer Pointe. Professor von Quack (Diskussion) 10:33, 28. Mär. 2024 (CET)

Ein fast perfektes Alibi[Bearbeiten]

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Die Inspektoren Issel und Steinbeiß genießen ihre Freizeit im Kino, als sie in einen geheimnisvollen Diebstahl hineingezogen werden. Kurz darauf ereignet sich ein weiterer, dem ersten ganz ähnlichen Diebstahl. Die Versicherungsfirma vermutet Betrug, doch die beiden bestohlenen Herren, reiche Männer kurz vor dem Bankrott, haben ein wasserdichtes Alibi und so laufen Issels und Steinbeiß' Ermittlungen ins Leere - bis Kommissar Hunter einen entscheidenden Einfall hat.

Issel beweist wenig ermittlerischen Feingeist (© Egmont Ehapa)

Gut Die Zweit-Maus stammt diesmal von Marco Gervasio, sowohl die Handlung als auch die Zeichnungen entstammen dabei seiner Feder. Gervasio ist vor allem für seine Arbeit im Duck-Universum und dort für Phantomias bekannt, hier beweist er, dass er auch das Maus-Universum beherrscht: Trotz der Krimihandlung tritt Detektiv Maus hier nicht in Erscheinung, sondern überlässt die Ermittlungen den weitaus weniger kompetenten Polizisten Issel und Steinbeiß. Wie es sich für Geschichten des Duos gehört, ist das Ganze mit ordentlich Humor gewürzt, der durchaus auch mal ins Alberne abrutschen darf. Mich bringt der Running Gag über Issels Obsession mit dem Butler als Hauptverdächtigen immerhin ins Schmunzeln. Natürlich stellen die beiden sich bei dem Fall derart dämlich an, dass am Ende ausgerechnet Kommissar Hunter die Lösung desselben vergönnt ist - auch das ist ein schöner Kniff. Gervasios Zeichnungen sind wie immer ansehnlich und runden die Geschichte ab. Gut! Professor von Quack (Diskussion) 10:33, 28. Mär. 2024 (CET)

Ohne Glück und Fern der Heimat[Bearbeiten]

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Franz erweist sich als echtes Naturtalent... (© Egmont Ehapa)
...Gustav dagegen eher als regelrechter Tollpatsch. ((© Egmont Ehapa)

Gustav stellt fest, dass er bei all seinen Gewinnreisen noch nie in Japan war. Seine Glücksfee ändert das flugs und Gustav nimmt den zufällig gerade anwesenden Franz mit. Doch in Japan angekommen scheint Gustav plötzlich das Glück verlassen zu haben und so machen die beiden große Schulden in einem Restaurant, das leider zu allem Überfluss einem Gangsterboss gehört. Also müssen die beiden den Schaden abarbeiten: Gustav als Küchenhilfe, wobei der zum Tollpatsch mutierte Ex-Glückspilz mehr Schaden anrichtet als dass er nützt, und Franz als Sumoringer, wofür er ein besonderes Talent zu besitzen scheint, da er sich nicht bewegt. Gottseidank kommt Gustav bald auf die Ursache seines Pechs.

Gut Wie holt man auch aus abgedroschenen Plotbausteinen wie "Gustav hat plötzlich Pech" oder "Franz' Faulheit macht ihn zufällig zum Naturtalent in einem unerwarteten Gebiet" noch Potenzial heraus? Riccardo Secchi weiß eine Antwort: Erstens kombiniert man beide Bausteine und zweitens verlegt man die Handlung in ein neues Setting. Hier: Japan, von Gottardo auch besonders schön umgesetzt. Tatsächlich wartet die Geschichte mit einigen gelungenen Gageinlagen auf. Gustav erlebt man selten so sympathisch wie hier, und gerade dass er im Zusammenspiel mit Franz so gut harmoniert, ist überraschend, sorgt aber ebenso für Kurzweil. Auf 30 Seiten hat die Handlung auch genug Raum, sich zu entfalten. Gut. Professor von Quack (Diskussion) 10:33, 28. Mär. 2024 (CET)

Fazit[Bearbeiten]

Highlight Ein durch und durch empfehlenswerter Band, wohl einer der besten der 2010er Jahre. Klammert man den Einseiter aus, besteht der Band aus nur fünf Geschichten - und alle wissen auf die eine oder andere Weise zu überzeugen. Mehr als die Hälfte des Bandes macht dabei natürlich die extralange Titelgeschichte von Artibani und Perina aus, die auch das klare Highlight des Bandes ist. Allein für diese lohnt sich ein Kauf. Aber auch die anderen Geschichten haben es durchaus in sich: Maus-Fans können sich über einen charmanten Gruselkrimi von Casty sowie über einen gelungenen Auftritt des Duos Issel und Steinbeiß freuen. Duck-Fans bekommen darüber hinaus eine schöne Gagstory mit den eher selten interagierenden Gustav und Franz in Japan serviert und auch O.M.A.-Fans können sich über eine recht nette Episode der Reihe freuen. Top!