Fähnlein Fieselschweif

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©Disney Achtung! Der Titel dieses Artikels hat mehrere Bedeutungen. Dieser Artikel behandelt die Pfadfinderorganisation Fähnlein Fieselschweif. Für weitere Verwendungen des Begriffes siehe Fieselschweif (Begriffsklärung).
Das Cover einer Enten-Edition zum Thema Fähnlein Fieselschweif (© Egmont Ehapa)

Das Fähnlein Fieselschweif (englisch Junior Woodchucks) ist eine von Carl Barks erfundene weltumspannende Pfadfinderorganisation. Zu den Mitgliedern der Entenhausener Unterorganisation gehören Tick, Trick und Track. Das Fähnlein veranstaltet regelmäßig Zeltlager und setzt sich für ein Zusammenleben zwischen Mensch und Natur ein. Es besitzt mit Spurobold auch einen Pfadfinderhund (in einigen Geschichten nimmt aus redaktionellen Gründen Pluto diesen Platz ein). Die Kluft der Fieselschweiflinge bestand zunächst nur aus Waschbärmützen, später kamen noch zumeist rote Halstücher hinzu. Die Mitglieder des Fähnleins sind stolze Besitzer des Schlauen Buches.

Vorläufer des Fähnleins[Bearbeiten]

Die Ducks traten erstmals 1938 im Cartoon Die tüchtigen Pfadfinder bzw. Pfadfinderfreuden (Original Good Scouts), geschrieben von Carl Barks und Harry Reeves, als Pfadfinder in Erscheinung. Der Kurzfilm bildete die Grundlage für eine zusammenhängende Reihe von Zeitungscomics von Al Taliaferro (Werktagsstrips vom 18. bis 30. Juli 1938) mit derselben Thematik. Cartoon und Strips könnten Barks als Inspiration für sein Fähnlein Fieselschweif gedient haben. Tatsächlich hatte er sich im Comic schon ein Jahr vor dem Fähnlein-Debüt mit der Pfadfinderei befasst, den Achtseiter Ein Unglückstag allerdings nicht selbst geschrieben.

Das Fähnlein bei Barks[Bearbeiten]

Tick, Trick und Tracks erste Fieselschweif-Prüfung

Barks schuf das Fähnlein Fieselschweif 1951 für die Geschichte Test am Graupelpaß. Später erfand er auch das Schlaue Buch, das er erstmals 1954 in Der verlorene Zehner zeigte, das Schwärmlein Kohlmeisen (1955 in Die braven Brückenbauer) als weibliche Gegenspieler der Fieselschweiflinge und den hochintelligenten Fähnlein-Hund Spurobold (1958 in Der Frühjahrsputz). Das Fähnlein hilft beispielsweise Dagobert oft bei seinen Expeditionen.

1966 wurde dem Fähnlein Fieselschweif in den USA eine eigene Heftreihe gewidmet: „Huey, Dewey and Louie – Junior Woodchucks“. Dort erschienen ab 1970 auch von Barks geschriebene und gescribbelte Comics, die von Kay Wright, Tony Strobl und John Carey zeichnerisch umgesetzt wurden und in denen 1971 die bekannteste Version aller Oberstwaldmeister debütierte. All diese Geschichten sind inzwischen von Daan Jippes in einem Barks-ähnlicheren Stil neu gezeichnet worden. In den Geschichten behandelte er unter anderem vermehrt Umweltthemen.

Das Fähnlein bei anderen Zeichnern[Bearbeiten]

Das Fähnlein wurde relativ schnell, ab 1953, von anderen Autoren und Zeichnern in deren Duck-Comics übernommen. Von 1995 bis 2000 erschien in Italien die Reihe „GM – Giovani Marmotte“, in der ein modernisiertes Fähnlein Fieselschweif auftritt. In Deutschland lief die Reihe als U.F.F. Unternehmen Fähnlein Fieselschweif, wurde aber nach nur 18 Ausgaben eingestellt. Heute ist und bleibt das Fähnlein ein fester Bestandteil des Universum der Ducks. Sein Ziele reichen von Umwelt- und Klimaschutz bis zu sozialen Projekten. Insgesamt gibt es 183 Geschichten mit dem Storycode I GM sowie 55 Geschichten mit dem Storycode I GME und ca. 20 Geschichten mit dem Storycode I GMM. Ab 2020 kam es zu einem Relaunch der Truppe mit neuer Besetzung im Rahmen des Neuen Kinderunversums im Topolino, der zur losen Reihe Die neuen Abenteuer des Fähnlein Fieselschweif führte. Nun dürfen auch Mädchen in das Fähnlein aufgenommen werden, das in verschiedenen Expeditionen Abenteuer auf der ganzen Welt erlebt.

Vorgeschichte[Bearbeiten]

Nach Don Rosa[Bearbeiten]

Der historische Moment der Gründung in Reif fürs Fähnlein Fieselschweif (© Egmont Ehapa)

Natürlich hat sich der Zeichner Don Rosa auch mit der Geschichte des Fähnleins beschäftigt. In Geschichten wie Auf der Suche nach der verlorenen Bibliothek, Der Eroberer von Fort Entenhausen und vor allem Reif fürs Fähnlein Fieselschweif sind eine Menge „Fakten“ zu finden. Hier eine Zusammenfassung seiner Version:

Das Fähnlein wird aus Fort Entenhausen vetrieben, Der Eroberer von Fort Entenhausen (© Disney)

Schon Emil Erpel, der Gründer Entenhausens, nannte seine Truppe, mit der er Fort Entenhausen nannte, die „Fieselschweif-Miliz“. Sein Sohn Emelrich gründete dann das Fähnlein mit dem Ziel, der Jugend Entenhausens gute Taten, Naturschutz und Wissensbewahrung näherzubringen. Er übergab ihm das Schlaue Buch sowie das alte Fort, das dem Fähnlein als Hauptquartier diente (beides hatte er von seinem Vater Emil geerbt). Anfangs war das Fähnlein eine höchst bescheidene Organisation, bestehend aus drei Mitgliedern: Al Taliaferro und Ted Osborne (selbstverständlich eine Hommage von Don Rosa an Al Taliaferro und Ted Osborne), sowie Dankwart Düsentrieb, der Erfinder der Medaille für das Fähnlein und Vater von Daniel Düsentrieb. Doch im Jahre 1902 wird das Fähnlein von Dagobert, der den Glatzenkogel einschließlich Fort Entenhausen gekauft hat, vertrieben. Er reißt das Fort ab, um dort seinen Geldspeicher zu bauen. Gleichzeitig verhilft er Entenhausen so zu Wachstum, was im Nachhinein auch dem Fähnlein zu Gute kommt. Es wächst rasant an und hat aktuell über 8 Millionen Mitglieder auf der ganzen Welt. Etwa im Sommer 1948 treten dann Tick, Trick und Track dem Fähnlein bei.

Nicht nach Rosa[Bearbeiten]

© Disney
  • Lange vor Rosa, nämlich im Jahr 1966, hörte der Fähnlein-Gründer noch auf den Namen Pioneer O’Duck. Auch eine Abbildung findet sich in der im Micky Maus Magazin 10/2024 veröffentlichten, von Tony Strobl gezeichneten Geschichte Zeitgemäßes Zelten aus dem ersten Heft der Reihe Junior Woodchucks. In der deutschen Übersetzung wird aus Pioneer O’Duck Emelrich Erpel und damit im Nachhinein diese Version mit der Rosa-Version in Einklang gebracht.
  • In späteren Geschichten der Heftreihe hieß der Gründer des Fähnlein Fieselschweif in den frühen 1980er Jahren gemeinhin Cyrus P. Woodchuck, dessen Spezies allerdings zwischen Ente und „Hundemensch“ variierte.

Das Schlaue Buch[Bearbeiten]

Das Schlaue Buch (© Egmont Ehapa)

Die Jungpfadfinder haben immer das Schlaue Buch bei sich, welches scheinbar das komplette Weltwissen enthält und als Vorläufer des Internets angesehen werden kann. Das Schlaue Buch darf nur von Fieselschweiflingen gelesen werden.

→ Siehe auch Hauptartikel Das Schlaue Buch

Hierarchie im Fähnlein Fieselschweif[Bearbeiten]

Die Auszeichnungen

Geleitet werden die einzelnen Unterorganisationen teilweise von Oberstwaldmeistern, von Generalfeldmeistern oder von anderen hochrangigen Mitgliedern der Organisation, deren Titel sich meist aus Apronymen oder zumindest Akronymen zusammensetzen. In vielen Geschichten wird deutlich, dass Tick, Trick und Track unter den Jungpfadfindern einen besonders hohen Rang haben. Kaum verwunderlich, denn die drei Brüder besitzen so viele Orden und Ehrenzeichen, dass Donald diese kaum noch bei sich unterbekommt. In seiner Versessenheit auf Ränge und Auszeichnungen erinnert das Fähnlein Fieselschweif an paramilitärische Strukturen. Es gibt zahlreiche Auszeichnungen für alle möglichen Verdienste.

Hier einige Beispiele für verwendete Apronyme:

  • G.E.N.E.R.A.L. = Ganz Erhabener Natürlich Einzigartiger Rädelsführer Auf Lebenszeit
  • A.D.M.I.R.A.L. = Ahnungsvoller Dienstoffizier, Mutiger und Ideenreicher Retter Aller Lebewesen
  • B.O.N.B.O.N = Beliebter Oberstwaldmeister Nach Belegter Offizieller Nachfrage
  • B.O.S.S = BlitzOrden für Schnelle Schnabeltierhilfe
  • B.U.C.K.E.L.W.A.L. = Beobachter Und Chancenloser Kapitän Einer Walbegeisterten Aquanauten-Liga
  • E.H.R.W.Ü.R.D.I.G.E.R. A.N.F.Ü.H.R.E.R. = Ehrhabener, Höflicher, Richtungsweisender, Willenstarker, Überaus Reger, Diplomatischer, Immer Guter, Ehrlicher, Redseliger, Absolut Nicht Fehlerhafter, Überlegener, Hehrer, Reifer, Ehrenhafter Radelsführer
  • H.E.C.H.E.L. = Hunde-Erzieher, charakterformende Halter und Experten im Leineführen
  • G.I.E.R. = Geldgierige, Irwitzige Ehrlose Range
  • O.N.K.E.L = Ordentlicher Neuzugang als Kommandant und ehrenhalber Lenkender
  • P.O.P.E.L = Proffesionelle Onkelrettung per einfachem Lasso
  • G.A.G = General Allererster Güte
  • G.A.G.B.I.G. = General Allererster Güte Besonders In Gefahr
  • Q.U.A.S.S.E.L= Quasi Unermüdlicher Abfrager Selbst Sattsam Eingeübter Lektionen
  • F.O.S.S.I.L= Fähnlein Oberstgrabmeister Sagenumwobener Sucher Identifizierbarer Lebewesen
  • S.Ü.L.Z.K.O.P.F.=Sehr überlegener langjähriger Zeremonienmeister, Kenner und Organisator von Premieren und Feiern
  • O.N.K.E.L.D.O.N.A.L.D. = Ohne Nerven klaglos einsatzbereiter Lebensretter und daher oberster Neffenhüter aller lebenden Ducks

Leider wurden die Apronyme bei manchen Übersetzungen einfach weggelassen…

Name in anderen Sprachen[Bearbeiten]

Immer hilfsbereit, sowohl für bedürftige Menschen… (© Egmont Ehapa)
…als auch für Tiere (© Egmont Ehapa)
  • Dänisch: Grønspætterne
  • Englisch: Junior Woodchucks
  • Finnisch: Sudenpennut
  • Französisch: Les Castors Juniors
  • Griechisch: Μικροί Εξερευνητές (Mikri Exerevnites)
  • Italienisch: Giovani Marmotte
  • Niederländisch: De Jonge Woudlopers
  • Norwegisch: Hakkespettene
  • Polnisch: Młodzi Skauci
  • Portugiesisch: Escoteiros Mirims
  • Schwedisch: Gröngölingarna

Trivia[Bearbeiten]

  • Das Fähnlein Fieselschweif bekam seinen heutigen Namen nicht sofort. In frühen Fuchs-Übersetzungen der Barks-Geschichten ist zum Beispiel von Wölflingen, der Pfadfindergruppe „Kondor“ oder schlicht den Entenhausener Pfadfindern die Rede. Einige Male wurde der Bezug zum Pfadfindertum sogar gänzlich eliminiert, und Fuchs funktionierte die Junior Woodchucks etwa zur „Jugendgruppe der Stadtpfeifer“ oder zur „biologischen Arbeitsgruppe des Schillergymnasiums“ um.
  • Der Name „Fähnlein Fieselschweif“ kam erstmals in den Geschichten Kampf um Goldmedaillen (MM 28/1963) und Die Posten-Prüfung (MM 37/1964) vor. Mindestens zweimal verwendet wurde später kurioserweise auch die Bezeichnung Fähnlein Wieselschweif (Der Fischerlauf in MM 8/1966 und Das Geheimnis des schwarzen Kastens in MM 16-19/1966).
  • Nur selten werden die Namen der Fähnlein-Obersten genannt, aber wie so häufig bestätigen Ausnahmen die Regel. So ist etwa in Barks' Kostbare Knochen von Generalfeldmeister St. Streicher (engl. Philodemus Gentlefog) die Rede, in Barks' Der Lockruf des Mondgoldes heißt der Generalfeldmeister im englischen Original Noble, in Frank Jonkers und Mau Heymans' Tierisch tolle Tierfreunde kommt ein Oberwaldmeister Schlapp und in Jaap Stavenuiters und Piet Zeemans Im Paragraphendschungel ein Oberstwaldmeister Friedmann vor. In U.F.F. heißt der Oberstwaldmeister regulär Guido Ganter.
  • In vielen Geschichten steht Onkel Dagobert mit dem Fähnlein Fieselschweif auf Kriegsfuß. In den Fieselschweif-Geschichten von Barks aus den 1970ern war er sogar der Hauptantagonist. In Don Rosas Dagobert-Biographie erfahren wir, dass er anfangs Schwierigkeiten hatte, sich den Namen der damals noch kleinen Gruppe von Fieselschweiflingen einzuprägen, die „sein“ Fort Entenhausen besetzt hielt.
  • Mit „Das Schlaue Buch – Die Geheimnisse des Fähnlein Fieselschweif“ erschien 2016 in der Egmont Comic Collection ein Ziegelsteinalbum zum Thema Fähnlein Fieselschweif.
  • Das Micky-Maus-Magazin-Camp Fähnlein Fieselschweif live wurde nach dem namensgebenden Pfadfindern gestaltet, so gab es dort zum Beispiel auch Orden und eine Fähnleinsmütze.
  • In einigen niederländischen Geschichten ist das Maskottchen des Fähnleins ein Huhn mit dem Namen Frau Göckel.

Literatur[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]