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Schatzsuche

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Von Don Rosa gezeichnetes Pin-up mit dem Thema Schatzsuche. Gezeigt werden jede Menge Schätze, die Dagobert während seiner Suchen in Geschichten von Carl Barks gefunden hat. (© Disney)

Die Schatzsuche ist ein in Disney-Comics sehr weit verbreitetes Genre, in dem sich die Figuren auf die Suche nach einem Schatz begeben. Man findet sie vor allem bei Geschichten rund um die Ducks, wo das Genre von Großmeister Carl Barks populär gemacht wurde, aber natürlich dürfen solche Storys auch bei Maus-Geschichten nicht fehlen.

Dieser Artikel soll einen Überblick bieten, wie die Schatzsuche sich bei bestimmten Zeichnern und in bestimmten Publikationen entwickelte und was sie ausmacht.

Bei Carl Barks[Bearbeiten]

Bei den Ducks wurde die Schatzsuche von Carl Barks gleich mit seiner ersten Story, Piratengold eingeführt. Seine Geschichten waren die ersten längeren Comicabenteuer der Familie Duck und umfassten viele Schatzjagden. Den nächsten großen Meilenstein markiert Der Geist der Grotte, die zugleich den Eintritt Barks' in seine klassische Phase zeichnet, denn diese Geschichte spielt vor historisch angehauchtem Hintergrund, was Barks später immer häufiger tun wird und was seine Geschichten ausmacht. Doch richtig ins Rollen kommt das Genre erst nach der Einführung Dagoberts, der an Geldgewinnen, die mit echten Abenteuern verbunden sind, besonders viel Interesse zeigt. Bereits in seinem zweiten Auftritt in Das Gespenst von Duckenburgh bewegt er seine Neffen zu einer weiteren spannenden Schatzsuche. Die gesuchten Schätze und ihre Geschichten waren zunächst rein fiktiv, wie bis dahin nahezu alle Aspekte in Disney-Comics. Doch schon bald traute Barks sich auch, reale Gegebenheiten zu verwenden. Die erste solche Geschichte war Die Jagd auf das Einhorn, wo die Ducks sich auf die Suche nach dem populären Einhorn begeben. Während Barks in dieser und einigen weiteren Geschichten (erwähnenswert sind Jagd nach der roten Magenta und Der goldene Helm) lediglich Donald und Tick, Trick und Track auf Schatzsuche schickte und Dagobert höchstens eine Nebenrolle einnahm, avancierte der letztere mit Der verlorene Zehner endgültig zum Standardpersonal der Schatzsuchen. In dieser Geschichte versuchen die Ducks, wertvolle Zehn-Kreuzer-Stücke von 1916, die im Meer versunken sind, wiederzufinden und entdecken dabei Atlantis. Die Figur Dagoberts ermöglichte Barks, seine Helden mit triftigem Grund jederzeit um den Globus schicken und Abenteuer erleben zu können; dies könnte auch ein Grund dafür sein, warum Barks den Charakter Dagoberts in ebendieser Weise weiter entwickelte. In den folgenden Jahren entstanden Klassiker, wie Die sieben Städte von Cibola, Der Stein der Weisen, Das goldene Vlies oder auch Das Gold der Inkas. In den 1960ern bekamen die Suchen dann einen neuen Anstrich. Nun geht es auch mehr um kulturelle und politische Fragen, wie wem gehört der Schatz? Den Findern oder den Eingeborenen? Diesen Zeitraum markieren Geschichten, wie Der Schatz des Marco Polo. Zudem reist Dagobert nun öfters, um Schätze zu finden, die ihm die Aufnahme in gewisse Clubs ermöglichen, etwa in Die Spitzen der Gesellschaft oder in Die Krone der Mayas. Die Schatzsuche findet nun nicht mehr zum Selbstzweck der Bereicherung statt. Eine besondere Rolle spielt auch noch die Geschichte Zauber des Orients, hier scheint es sich nämlich erst um eine typische Schatzsuche zu haben, doch dann stellt sich heraus, dass sie nur geträumt war.

Barks hat die Schatzsuche zu einem wichtigen, ja zu einem der wichtigsten Bestandteile der Duck-Comics gemacht.

Bildergalerie mit allen Schätzen aus Geschichten von Carl Barks (in Arbeit)

Bei Don Rosa[Bearbeiten]

Auch Don Rosa beginnt seine Karriere mit den Ducks direkt mit einer Schatzsuche. Allerdings gibt es bei ihm einen entscheidenden Unterschied gegenüber Carl Barks: Sein Stil ist von Anfang an der, den er auch später anwenden wird. Der Sohn der Sonne, seine erste richtige Duck-Geschichte, enthält bereits so gut wie alles, was seine späteren Schatzsuchen ausmachen wird: Die spannende Suche nach einem real (oder zumindest in Legenden) existierenden Schatz vor sorgfältig recherchiertem, authentischem historischen und sonstigem Hintergrund. Don Rosas Schatzsuchen stellen sozusagen die Wiedergeburt des Barkschen Schatzsuchen-Geistes dar. So entstehen im Laufe der Zeit mehrere solche Geschichten, in denen die Ducks weiter legendäre Schätze finden: Auf Der Sohn der Sonne folgt Rückkehr nach Xanadu, dann Auf der Suche nach der verlorenen Bibliothek, Das Geheimnis der verschollenen Mine, Das Geheimnis von Eldorado oder auch Die Krone der Kreuzritter, um nur einige zu nennen. Es ist kein Zufall, dass Donald in Die glorreichen sieben (minus vier) Caballeros auf die Frage von José Carioca „Wer hat jemals irgendwelche legendären Schätze gefunden?“ antwortet: „Onkel Dagobert und ich. Massig.“ Denn ja, Don Rosa führt Carl Barks' Tradition weiter und kein populärer Schatz (oder fast keiner) bleibt verschont.


Bildergalerie mit allen Schätzen aus Geschichten von Don Rosa (in Arbeit)

In italienischen Comics[Bearbeiten]

Bei der unglaublichen Vielfalt der italienischen Comics, die seit längerer Zeit die besten und bekanntesten Disney-Comics sind und somit auch den Großteil der Geschichten in deutschen Publikationen wie dem Lustigen Taschenbuch ausmachen, darf natürlich auch die Schatzsuche nicht fehlen. Bereits der erste große italienische Meister, Romano Scarpa, verwendete dieses Genre und so ist beispielsweise die legendäre erste Geschichte des LTBs, Der Kolumbusfalter, eine Schatzsuche, wenngleich sie etwas speziell ist. Und so etabliert sich die Schatzsuche gleich zu Beginn in italienischen Geschichten und hält sich dort bis heute, auch wenn sie mittlerweile ein wenig seltener geworden ist. Allerdings kann man diese Abenteuer nicht wirklich mit denen von Carl Barks oder Don Rosa vergleichen. Denn hier rückt die Suche an sich oft mehr in den Hintergrund, stattdessen spielen andere Machenschaften, irgendwelche Gegner, eine größere Rolle. Außerdem wird wieder vermehrt nach erfundenen Schätzen gesucht, was auch dazu führt, dass die Suche nicht vor so historischer Kulisse spielt. Und doch ist die Schatzsuche hier ein unglaublich vielfältiges Genre, gesucht wird von den Tropen (Der Kolumbusfalter, LTB 1), über den fernen Osten (Die Mine des Samurai, LTB Spezial 94) bis zu den Polen (Frost in der Post, LTB 516). Außerdem gibt es Parodien bekannter Schatzsuchen, wie zum Beispiel in Die Schatzinsel (LTB 491), selbstverständlich eine Parodie des Romans Die Schatzinsel, hier schlüpft Micky in die Rolle des Jim Hawkins, sein Gegenspieler ist Kater Karlo. Eine Besonderheit ist auch die Serie Kunos & Gittas sagenhafte Funde, in der Schatzsuchen parodiert werden, indem Kuno und Gitta auf die Suche nach „Schätzen“ wie Cäsars Kopfhörern sind. Außerdem zeichnen die Italiener auch hin und wieder Remakes älterer Schatzsuche-Geschichten. So erschien in LTB 521 mit Die sieben Sande von Cibola ein Remake der legendären Geschichte Die sieben Städte von Cibola von Carl Barks, nennenswert ist hier de Autor Vito Stabile.

Man kann also sagen, dass die Schatzsuche auch in italienischen Comics gut weiterlebt. Zwar nicht auf die Weise von Carl Barks, aber eben auf ihre ganz eigene, vielfältige Art!

In Egmont-Comics[Bearbeiten]

Auch in Egmont-Comics haben Schatzsuchen ihren Platz. Allerdings, wohl wegen der geringeren Seitenzahlen der meisten Egmont-Comics, gibt es weniger Schatzsuchen als in italienischen Geschichten, ganz zu schweigen von Barks und Rosa. Auch in Egmont-Comics wird vielfach nur nach erfundenen Schätzen gesucht, gelegentlich greifen Geschichten aber auch auf reale Schauplätze und historische Hintergründe zurück.

Literatur[Bearbeiten]

Folgende Bände sind der Schatzsuche gewidmet: