DDSH 429: Rezension
In diesem Artikel wird das DDSH 429 rezensiert. Ob dieses Heft tolles Top, ein fataler Flop oder einfach nur müdes Mittelmaß ist, erfährst du hier. Dranbleiben ;-) Einen neutralen enzyklopädischen Artikel findest du unter DDSH 429.
Jeder kann hier seine persönliche Meinung zu den in DDSH 429 erschienenen Geschichten verfassen. Eine Unterschrift unter jedem Kommentar ist erwünscht (einzufügen mit ~~~~). Die Geschichten können mit Highlight , Gut , Mittelmaß oder Schlecht bewertet werden. Bei der Bewertung sollten Zeichnungen, Plot und Übersetzungen mit einbezogen werden. Eine genaue Anleitung zum Verfassen einer Rezension findest du hier. Viel Spaß!
Cover[Bearbeiten]
Eine ziemlich dürftige Szene von Michel Nadorp, die einen bekannten Gag nur noch weiter auslutscht. Freuen wir uns stattdessen lieber auf den Inhalt der Februar-Ausgabe! Glückstaler (Diskussion) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)
Sultan Kafurs Kronleuchter[Bearbeiten]
- Zeichnungen: Tony Strobl (Bleistift), Steve Steere (Tusche)
- Seitenanzahl: 15
Onkel Dagobert, Donald und Tick, Trick und Track sind in Bulistan unterwegs. Es handelt sich um eine Stadt, die noch von den Erkenntnissen alter Kulturen zeugt. Wenn man auch schon mal vor Ort ist, kann man ja auch das Museum besichtigen, findet Dagobert. Die Stätte von bildender Kunst ist voller Exponate, aber eines ist nicht zu finden: Sultan Kafurs Kronleuchter. Die Vitrine ist deswegen leer, weil er vor Jahren gestohlen wurde. Und das nicht ohne Grund, denn der Kronleuchter soll Saphire groß wie Avocados haben. Als die Ducks wieder nach draußen stapfieren, stoßen sie auf eine Karawane von Händlern, die auf eine Versteigerung aufmerksam macht. Sie soll noch heute stattfinden. Ein Kamel zieht dabei etwas ganz Besonderes hinter sich her: Ein Kronleuchter, der genau aussieht wie der, über den man sich vor wenigen Augenblicken noch unterhielt. Dagobert hat zwar einen Termin, seine Neffen sind aber noch nicht eingespannt. So schickt er Donald sowie Tick, Trick und Track los, um den Kronleuchter in Duck’schen Besitz zu bringen. Neben einen kleinen Anschub gibt es ein Scheckheft obendrauf. Die Auktion findet merkwürdigerweise in der Wüste statt, sehr zur Verwunderung der Bieter. Davon sind übrigens nur vier Stück gekommen. Nichtsahnend und sorglos ersteht Donald den Kronleuchter. Für gerade einmal 1.000 Dragonen. Doch eine Dragone ist einhundert Taler wert. Somit hat das gute Stück plötzlich deutlich mehr gekostet, als man geahnt hat. Aber es kommt noch schlimmer...
Dass ein Strobl den Anfang macht, ist, glaube ich, nicht alltäglich. Komisch, dass sich die Redaktion für diesen ungewöhnlichen Schritt entschieden hat. Normalerweise wäre hier der Vicar vom Ende drangewesen. Dagegen spricht aber die Aufteilung der Seiten, die so sein muss, dass die Entenhausener Geschichte(n) in der Mitte des Hefts liegen. So kommt es also zu einer leicht abweichenden Reihenfolge. Thematisch mag der Einstieg kalt kommen, in Deutschland ist gerade noch Winter, aber man versetzt die Leser jetzt schon einmal ins sonnige Ägypten. Die Panzerknacker und ihre Verkleidung sind für den geübten Leser mittlerweile schon aus Prinzip zu erkennen. Der unbekannte Autor nimmt die erste Spannung raus, die Story plätschert im Folgenden eher gemächlich vor sich hin. Die Panzerknacker werden mir ein bisschen zu dumm dargestellt. Oft haben sie viel geschicktere Pläne als einen wie diesen hier. Und auch, dass sie sich nicht auf einen Tatbestand festlegen – Betrug durch Verkaufen von Waren, die danach sofort verschwinden oder eben der Diebstahl – verpasst ihrem Image und ihrer Glaubwürdigkeit einen ordentlichen Kratzer. Die Ducks agieren gewohnt schlau, aber ohne eine wirkliche Gewitztheit oder Cleverness. Die Geschichte rettet sich vor allem durch ihre Länge und durch Tony Strobls Zeichnungen. Interessant finde ich, dass Strobl kurz vor dem Ende – S. 19, Panel 6 – anscheinend Carl Barks plagiiert: Den Dagobert, der mit dem Stöckchen in die Luft springt und die Füße zusammenschlägt, habe ich mit Sicherheit schon einmal irgendwo bei Barks gesehen. Das hätte ich Strobl nicht zugetraut. Obwohl es natürlich auch sein kann, dass ihm die Pose einfach nur so gut gefallen hat, dass er sie in diesem Comic wiederverwendet hat. Die Auftaktstory ins DDSH 429 bleibt insgesamt recht trocken und kann nur punktuell gut abliefern. Ich vergebe mit einer 3 noch ein knappes Gut. Schön ist, dass es sich hier um eine deutsche Erstveröffentlichung handelt. Glückstaler (Diskussion) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)
Der Möbeltüftler[Bearbeiten]
- Skript: Sune Troelstrup
- Zeichnungen: Carmen Pérez (Bleistift), Tony Fernández (Tusche)
- Seitenanzahl: 3
Donald Duck sucht Ingenieur Düsentrieb um Rat auf. Der Erpel will seinen Fernsehtisch etwas modifizieren lassen. Er ist viel zu klein und hat keine Rollen, um ihn zu verschieben. Aber Herr Düsentrieb streitet ab, er sei schließlich Erfinder und kein Schreiner. Doch er lässt einen Kunden, dazu noch Freund, natürlich nicht im Regen stehen. So muss rasch eine Erfindung her, um zwei simple Änderungen an dem Möbelstück herbeizuführen...
Nach 15 Seiten kommt jetzt schon der erste Quasi-Lückenfüller. Es handelt sich zwar um eine Erstveröffentlichung, aber man hätte auch jede andere x-beliebige Story nehmen können, um hier zu überbrücken. Sune Troelstrup ist normalerweise eher für Zehnseiter im Micky Maus-Magazin bekannt oder gar für eine Titelgeschichte im LTB. Dass er auch kürzer kann, zeigt sich auf diesen drei Seiten. Die ideale Länge, um ein paar Gags aufzubauen, die sich in einem geballten Ende auflösen. Daniel Düsentrieb wird beim Anwenden seiner Erfindungen reichlich von Action umgarnt, wie es sonst selten vorkommt. Erfreulich finde ich, dass sich die negativen Vorahnungen hinsichtlich der Handlung nicht bewahrheiten und am Ende ein nettes Ergebnis steht. Pérez scheint genau die Richtige zu sein für die zeichnerische Umsetzung der Gagstory. Weitere positive Dinge sind die Kolorierung mit ihren vielen Schatten und die Detailtreue. Zusammengerechnet ergibt sich ein glattes Gut. Note: 2-. Glückstaler (Diskussion) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)
Kampf der Herzen[Bearbeiten]
- Skript: Evert Geradts
- Zeichnungen: José Ramón Bernado (Bleistift), Comicup Studio (Tusche)
- Seitenanzahl: 10
Gustav Gans schlendert in Entenhausen umher. Er sieht, wie ein Mann einer Frau ein Liebesgeständnis zum Valentinstag macht. Der Mann ist Spion und legt nun seine Maskerade vor seiner Geliebten ab. Dabei schmeißt er alles so stark um sich, dass eine kleine Minikamera, die normalerweise zu Spionagezwecken dient, in Gustavs Händen landet. Daraus hat Gustav wieder etwas gelernt: Heute ist Valentinstag! Deshalb geht er jetzt weiter zum Supermarkt, um eine Glückwunschkarte für Daisy zu kaufen. Doch auch wenn der Tag noch so schön sein könnte, einer macht ihn kaputt: Donald spaziert um die Ecke und prahlt sofort los, was das Zeug hält. Mehr als eine popelige Karte sei ja bei Gustav nicht drin. Aber da hat er die Rechnung nicht mit seinem Vetter gemacht. Schon ist die Minikamera an das Matrosenjäckchen geklebt, um von da aus ihren Zweck zu tun: Donald wird fortan von Gustav ausspioniert! Das erweist sich als hilfreich, denn in seinem Angebertun ist Donald jedes Mittel recht, um Daisys Herz zu erobern. Auch ein großes Herz in den Bärenberg zu schneiden, bricht ihm keinen Zacken aus der Krone. Und da Herr Düsentrieb für das Gedankliche zuständig ist, scheint alles fast zu einfach. Von einem Moment zum anderen muss Gustav aufhören zu lachen über Donald, sondern seine Kräfte ebenfalls mobilisieren, um in den Kampf für eine Frau zu ziehen!
Der Valentinstag lässt sich auch in Entenhausen blicken. Das perfekte Sprungbrett, um Donald und Gustav in luftigen Höhen mit noch höheren Angebereien streiten zu lassen. Und als wäre es nicht schon der Gipfel, meint Donald doch tatsächlich, er könnte auf dem Bärenberg die Kunst walten lassen. Der Name des Berges, der da nebst der Gumpenmetropole thronen soll, erinnert mich direkt an denselben aus dem Carl-Barks-Klassiker Die Mutprobe von 1947. Dort wurden Donald und die Kinder von Onkel Dagobert – der sein Debüt feierte – auf den Bärenberg gelockt, damit der noch ziemlich vergreiste und grantige Millionär sich einen Spaß mit seiner Familie erlauben konnte. Viel mehr als der Name an sich bleibt aber in dieser Geschichte nicht erhalten. Was Geradts dafür aber gelungen ist, sind die feschen Dialoge zwischen Donald und Gustav und der Schluss, der die 10 Seiten ungewöhnlich beendet. Die Gags beruhen auf den üblichen Zankereien der beiden Erpel; Herr Düsentrieb versucht, frischen Wind in die Sache zu bringen. Letztendlich eine durchschnittliche Geschichte. Abgrenzen kann sie sich nicht wirklich, dafür sind Bernados Zeichnungen zu schwach und treffen nicht meinen Geschmack. Ein Gut finde ich mit einer 3- aber noch gerechtfertigt. Glückstaler (Diskussion) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)
Neue Entenhausener Geschichten, Folge 29[Bearbeiten]
Markus von Hagen klopft an mit einem Artikel zum Valentinstag. Heft 429, die 29. Folge NEG. Tatsächlich wechseln sich die Comic-Sternstunden und die allseits bekannte Rubrik also ab.
Not macht erfinderisch[Bearbeiten]
- Skript: Carl Fallberg
- Zeichnungen: Paul Murry
- Seitenanzahl: 2
Wie ist es, wenn im Winter alles zugefroren ist, man aber trotzdem von Ort zu Ort kommen muss? Franz Gans und Oma Duck stehen vor einem Problem.
Schon wieder ein Gut kann dieser Zweiseiter aus dem Jahr 1954 absahnen. Netter Plot, der sich auf diesem wenigen Platz trotzdem optimal entfaltet. Murrys Zeichnungen gefallen mir hier sehr gut. Note: 2-. Glückstaler (Diskussion) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)
Schlemmen wie bei Oma[Bearbeiten]
- Skript: Jan Kruse
- Zeichnungen: Bas Heymans
- Seitenanzahl: 5
Donald ist mal wieder blank bis aufs Hemd, und hat demnach weder Geld noch Job. Ein Angebot eines Restaurants kommt da gerade recht: Die „Goldene Tafel“ sucht einen Küchengehilfen. Nicht, um in der Küche Kuchen zu backen, sondern, um hier und da zu assistieren. Donald macht vor dem Dabeisein seiner Neffen aber einen auf dicke Hose und meint, er würde als Koch anfangen. Obwohl er überhaupt nicht den Löffel schwingen kann! Die ganze Wahrheit müssen die Jungs nicht erfahren, aber Donald ist in seinem neuen Tätigkeitsfeld nicht rundum zufrieden. Tagein, tagaus, hat er nur Teller zu spülen und das Mäuschen für alles zu spielen. Doch das ändert sich, als alle Profi-Köche auf einmal durch einen verdorbenen Krabbensalat krank werden und das Feld räumen müssen. Nun soll der Erpel für mehrere Mann gleichzeitig einspringen und obendrein noch dem Stadtrat ein leckeres Mahl zubereiten...
Es bleibt weiterhin spannend. Immer noch kein Highlight, aber auch kein Ausreißer nach unten. Und daran können diese fünf Seiten auch vorerst nichts ändern. Was so beginnt wie viele andere Geschichten bereits bevor und demnach auch breit gefächert werden kann, verläuft sich recht unspektakulär in der Küche. In diesem Kontext ist es natürlich angebracht, dass Donald keine Kochkünste hat; dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, dass er normalerweise die besten Pfannkuchen brät. Ein kleiner Fauxpas also, der Jan Kruse unterlaufen ist. Das beeinflusst den Verlauf des Weiteren aber nicht. Es entfaltet sich eine kleine Ode an das, was einem oft gepredigt wird: Nicht im Überschwänglichen leben, den Luxus auch mal beiseite lassen. Dafür soll man sich auf das Wesentliche konzentrieren. Wieder ein Stück Gesellschaftskritik. Bas Heymans’ Zeichnungen spiegeln den klassischen Zeitgeist der Niederlande in den 2000ern wider und sind angenehm anzusehen. Wieder interessant zu beobachten ist, dass auf der letzten Seite Herbert einen kleinen Auftritt hat und dabei sogar etwas sagt. Das ist ziemlich selten. Insgesamt eine nette Kurzgeschichte, die größere Überraschungen aber auslässt. Note: 2. Glückstaler (Diskussion) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)
Das Kompaktkraftwerk[Bearbeiten]
- Skript: Frank Jonker & Paul Hoogma
- Zeichnungen: Mau Heymans (Bleistift), Comicup Studio (Tusche)
- Seitenanzahl: 4
Eine saftige Stromrechnung ist in Donalds Briefkasten gelandet! Für ihn aber kein Grund, zum Portemonnaie zu greifen, sondern eher das Gegenteil zu tun. Donald geht zum Besitzer der Stromwerke, bei denen er den Vertrag hat, um sich angemessen aufzuregen. Aber der Inhaber ist niemand anderes als sein Onkel, und so bleibt es bei Schall und Rauch. Aber nur bis zum Abend. Als Donald mit Tick, Trick und Track entspannt vor dem Fernseher sitzt und alle das Programm genießen, ist auf einmal der Strom weg! Das E-Werk, besser, Onkel Dagobert, hat also wirklich den Schlussstrich gezogen. Aber anstatt sich noch weiter aufzuregen, investiert Donald seine Kräfte lieber in das Fragen von Herrn Düsentrieb nach einer Erfindung, mit der er ganz leicht selbst Strom erzeugen kann.
Dass es kalt werden kann, weiß man inzwischen nur zu gut: Die Energiekrise hat auch so manchen Bundesbürger im Griff gehabt. Im Gegensatz zu Donald war dann aber Sparen am Heizmaterial und nicht am Geld angesagt. Das Thema – Donald kann seine Rechnung nicht bezahlen und sitzt deswegen im Kalten – wird hier nur leicht verändert aufgegriffen. Denn diesmal ist es nicht das Gas, sondern der Strom, der fehlt. Wenig Abwechslung zu der Geschichte Mit Hamsterkraft, die man noch im vorherigen Heft lesen konnte. Doch so verraucht wie alles auch sein mag, Jonker und Hoogma schaffen es, auf den wenigen vier Seiten einiges rauszuholen. Genug Action gibt es zweifelsohne und auch ein Lacher kann hier und da mal hervorkommen. Mau Heymans sammelt mit Details wie einem zitternden Donald im letzten Panel Punkte. Das reicht für eine 3+ und damit das insgesamt sechste Gut! Glückstaler (Diskussion) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)
Mit den Waffen genialer Frauen[Bearbeiten]
- Skript: Jaakko Seppälä
- Zeichnungen: Francisco Rodriguez Peinado
- Seitenanzahl: 10
Im Technikmuseum wird bald eine große Ausstellung stattfinden. Über Dinge, die Frauen erfunden haben. Unter der Leitung von Daisy Duck wurden zahlreiche Erfindungen, Exponate und Ausstellungsstücke gesammelt, um den Besuchern ein reichhaltiges Bild von genialen Errungenschaften zu geben. Mit dabei sind auch Dicky, Dacky und Ducky, die gerade mit ihrer Tante den letzten Feinschliff machen. Gemeinsam mit ihrem Haustier Naga führt sie Daisy noch ein wenig durch die Ausstellung. Plötzlich klingelt Daisys Handy, denn im Hafen steckt eine Kehrmaschine beim Zoll fest. Daisy muss weg und dem nachgehen. Ihre Nichten sollen solange für sie die Stellung halten. Und kaum als Daisy zur Türe raus ist, tauchen auch schon die ersten Probleme auf: Naga ist verschwunden! Dicky, Dacky und Ducky machen sich umgehend auf die Suche nach dem kleinen Tier. Während sie sich durch die riesige Halle bewegen, stoßen sie auf die ein oder andere brauchbare Erfindung, um Naga wiederzufinden. Aber nicht nur das sehen sie: Ein Visivox-artiges Gerät zeigt an, dass Gundel Gaukeley gerade durch ein Fenster hereingeklirrt ist. Nur was will sie hier? Und was wird sie alles tun, um zu ihrem Wunsch zu kommen? Die drei Mädchen sehen sich einem ernsthaften Abenteuer gegenüber...
Geschlechterklischees sind in der heutigen Zeit kritisch zu sehen. Frauen werden oft als hinterlistig dargestellt, Männer hingegen als diejenigen, die tapfer für etwas kämpfen. Den Titel dieser Geschichte finde ich insofern verfehlt, besonders, weil es sich bei Dicky, Dacky und Ducky eher um Kinder beziehungsweise Jugendliche und nicht um Erwachsene handelt. Trotz des ersten schlechten Eindrucks kann sich dieser Zehnseiter aber recht schnell von ihm lösen. Die Story blüht nur so von Kreativität. Seppälä hat sich beim Austüfteln der Waffen, mit dem die Nichten kämpfen, nicht nur einige grandiose Gags geholt, sondern die Handlung auf auf höchst ulkige Weise durch das gesamte Museum geführt. Es ist immer wieder irritierend, zu sehen, dass der ein und selbe Autor Geschichten mit so unterschiedlicher Qualität erzeugen kann. Die ein oder andere Titelgeschichte im LTB hat man durchaus negativ in Erinnerung. Abgesehen davon handelt es sich um ein durchaus nettes Abenteuer in ungewöhnlicher Figuren-Konstellation. Leider ein wenig in Vergessenheit gerät, Naga zu suchen. Dafür mangelt es den Kindern aber nicht an kessen Antworten auf Gundels Siegespredigten hin. Es geht weiter mit der Gut-Serie. Note: 2-. Glückstaler (Diskussion) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)
Der Meister kam mit dem Dreirad[Bearbeiten]
- Plot: Rune T. Kidde
- Skript: Tom Anderson
- Zeichnungen: Vicar
- Seitenanzahl: 9
Donalds Garage könnte mal wieder einen neuen Anstrich vertragen, befindet Track beim Fußballspielen. Trick bezweifelt, dass es damit getan ist, und fordert den nebenan stehenden Onkel auf, lieber eine neue zu kaufen. Das würde aber Arbeit bedeuten, der sich Donald momentan nicht gewachsen sieht. So wird erst einmal weiter im Sessel gefaulenzt. Aber nur solange, bis er wieder gestört wird. Denn Tick, Trick und Track spielen mitten im Wohnzimmer Fußball. Wenn, dann bitte draußen, entgegnet Donald genervt. Aber auch das hilft wenig: Der Radau geht genauso weiter und Donald bekommt sogar durch das geschlossene Fenster einen Ball ins Gesicht gepfeffert. Die Kinder wollen sich noch eine Ausrede überlegen, da stürmt Donald auf einmal mit einem Dreirad hinaus in den Vorgarten. Er fährt weiter zum Spielplatz, völlig belämmert. Der Schlag auf dem Kopf durch den Fußball hat seine Spuren hinterlassen. Donald scheint einen verwirrten Geist zu haben und sich wie ein kleines Kind zu fühlen. Das haben auch die Neffen bemerkt. Ungeachtet dessen durchläuft Donald aber ganz normal weiterhin die Bereiche des täglichen Lebens – oder eben des Lebens, das ein Kind im Kindergartenalter gerne führen würde. Und dabei richtet er so einiges an Chaos an...
Geschichten, die eine gewisse Tiefe haben, stehen wohl bei jedem Leser im Vordergrund. Gerade auf die Vicar-Werke der 1980er kann dies zutreffen, denn hier war der Chilene in Top-Form. Allein die optische Gestaltung bietet bereits einige Besonderheiten: Ähnlich wie bei Barks um das Jahr 1950 herum, sind die Panels hier teils stark ineinander verwoben. Schräge Kanten, kleine Ausreißer, Ecken, die auf Szenen verweisen und die Anzahl der Panels pro Reihe variieren reichlich, aber gekonnt und als Gesamtes abgestimmt. Es bietet sich mit Sicherheit nur ein Ansatz zu dem, was Carl Barks geschaffen hat, aber die Elemente dieser Geschichte überzeugen stark. Kidde und Anderson haben die Handlung ersonnen, die stark Gag-lastig ist und viel mehr auf Schnelle setzt als auf Langlebigkeit. Dadurch geht das ein bisschen unter, was Vicar zeichnerisch mühevoll aufbaut. Ein Donald, oder wer auch immer, der durch einen plötzlichen Schlag auf den Kopf zeitweise eine andere Persönlichkeit bekommt, ist ein ausgelutschtes Muster. Das, was Donald aber in seinem Parallelzustand tut, ist durchaus interessant gemacht. Und noch einmal möchte ich auf Barks verweisen: Die Gebäude, die Donald designt, insbesondere die Ur-Version im Park mit den Eicheln, erinnert verdächtig stark an Die Sumpfgnome und die Stelzenhäuser, die sich dort eigenartigerweise bewegen. Nur haben die Strohhütten in der Geschichte von 1944 vier Stelzen, hier sind es drei. Insgesamt gibt es definitiv genug zu schauen, Details werden einem noch und nöcher geboten. Ein echter Kracher zum Abschluss und der ideale Einstieg ins Werk von Vicar. Note: 2+ und damit gerade noch die Bestwertung. Glückstaler (Diskussion) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)
Fazit[Bearbeiten]
Auch wenn ich mich hier zu sieben Mal Gut und ein Mal Highlight habe hinreißen lassen, heißt das nicht, dass jede Geschichte auch ein Meisterwerk ist. Einige sind bei der Bewertung nur knapp am Mittelmaß vorbeigekommen. Die Vielfalt in diesem Heft ist nahezu grenzenlos, die Anregung zum Kauf groß. Der gute Flow des DDSH kann gehalten werden, eine grottenschlechte Ausgabe ist mir jetzt schon länger nicht mehr untergekommen. Bei diesem Heft kann ich guten Gewissens eine Kaufempfehlung aussprechen. Für jedermann ist was dabei, jeder Stil ist vertreten, der Inhalt gut. Was will man mehr? Weiter geht es Anfang März mit dem DDSH 430! Glückstaler (Diskussion) 16:00, 6. Feb. 2023 (CET)
Zu beachten: Die Vorschau auf der letzten Seite lässt eine Unklarheit aufkommen: Bei den Beschreibungen zu den Storys ist die Rede von Scala, Rota, Pujol und Gattino, rechts auf dem Cover stehen Scala und Rota, aber auch Gulbransson und Korhonen. Es ist gut möglich, dass die Redaktion noch für eine kurzfristige Änderung des Inhalts zu haben war.