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Daniel Düsentrieb

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Daniel Düsentrieb (© Disney)

Daniel Düsentrieb (Gyro Gearloose) ist von Beruf Diplom-Ingenieur und Erfinder. Zu seinen bekanntesten Erfindungen zählen die Intelligenzstrahlen, die Denkkappe und der Luftroller. Er wird unterstützt von seinem Helferlein, einem kleinen Roboter mit einer Glühbirne als Kopf. Der Idealist Düsentrieb arbeitet eher für sein Ansehen und den großen Durchbruch als für den schnöden Mammon. Er lässt sich sogar teilweise von seinen Kunden, u.a. auch Dagobert Duck, finanziell ausbeuten.

Daniel Düsentrieb bei Barks[Bearbeiten]

Daniel Düsentriebs erster Auftritt (© Disney)

Erdacht wurde Daniel Düsentrieb von Carl Barks. Im Mai 1952 hatte er einen ersten Kurzauftritt in dem Donald-Duck-Zehnseiter Eine peinliche Enthüllung / Gladstone's Terrible Secret: Er schenkt Gustav Gans, nachdem seine neuartige Methode, mittels einer Hüpfstelze Butter zu gewinnen, nicht funktioniert hat, die stattdessen gewonnene Schlagsahne.

Daniel Düsentriebs und seine Denk-Apparate (© Disney)

Bereits einen Monat später kam Daniel Düsentrieb in Barks' Die Intelligenzstrahlen / The Think Box Bollix erstmals die Rolle einer wesentlichen Nebenfigur zu: Von Donald verlacht und von den Neffen verehrt, will der Erfinder eines Raketenautos seine neuste Schöpfung testen: Einen Denkapparat, welcher Intelligenzstrahlen aussendet, die Tieren das Denken und Sprechen beibringen. Donald will sich mit seinen Neffen, die in dem Erfinder den nächsten Graf Zeppelin sehen, einen Spaß erlauben und verkleidet sich als sprechender Wolf. Doch als ein echter sprechender Wolf auftaucht, der sich als Mensch verkleidet hat, wird die Lage ernst und Daniel Düsentrieb muss seine Denkapparate schnellstmöglich umpolen. Zwar waren die Denkapparate somit noch kein Erfolg, aber immerhin hatte Daniel in dieser Geschichte den Respekt Donalds gewonnen. Die Denkapparate tauchten auch in späteren Geschichten noch auf, etwa in Schwein muß man haben / Pork-Barrel Politics von David Gerstein und Vicar. In Tony Strobls So war mein Leben / This Is Your Life, Donald Duck wurde sogar die komplette berühmte Wolfs-Sequenz noch einmal nacherzählt.

Daniel Düsentrieb zeichnet sich vor allem durch seinen unverbesserlichen Optimismus aus (© Egmont Ehapa)

In der Folge erfand Düsentrieb bei Barks einen Kobold-Kompensator, also eine Art Hightech-Talisman gegen Kobolde (Boshafte Kobolde/Hobblin' Goblins), Sprechmaschinen, die Hunde und Katzen sprechen oder singen lassen (Die Quiz-Sendung / The Talking Dog), Wunderwürmer für effektiveres Angeln (Die Wunderwürmer / Worm Weary) oder einen unzerstörbaren Kunststoff für Dagobert Ducks Geldspeicher (Kummer mit Kunststoff / Too Safe Safe). Interessant ist der Wandel des Düsentrieb'schen Körpervolumens in der Anfangszeit, von spindeldürr (Eine peinliche Enthüllung) bis fettleibig (Boshafte Kobolde). Auch seine endgültige Haarlänge und Kleidung hatte er erst bei seinem fünften Auftritt in Die Wunderwürmer. In Kummer mit Kunststoff ist zu sehen, wie der Ingenieur sein Denkvermögen per Hammerschlag auf den Kopf zu erhöhen sucht, eine Praxis, die er schnell wieder aufgab, da ihm sein Arzt davon abriet.

Daniel Düsentrieb als Held eigener Kurzgeschichten (© Disney)

Zum Titelhelden wurde Daniel Düsentrieb erstmals 1956 in vierseitigen Lückenfüller-Geschichten für die Uncle-Scrooge-Hefte; in der dritten davon war erstmals das Helferlein zu sehen. Im November 1959 erhielt der Ingenieur innerhalb der Four Color Comics seine eigene, leider kurzlebige Heftreihe Gyro Gearloose. Hier pries er seine Patente erstmals per Handkarren auf der Straße an. Seinen letzten Auftritt in einer von Barks gezeichneten Geschichte hatte er 1964 in Der Schrecken der See / Cap'n Blight's Mystery Ship – wie der Erstauftritt ein Cameo in einem Donald-Zehnseiter.

Die Erfindung von Daniel Düsentrieb erklärte Barks später eher trivial: „Jeder Cartoonist hatte irgendwann einen verrückten Erfinder in seinen Strips. Ich brauchte auch einen verrückten Erfinder – deswegen erfand ich Daniel.“[1] Die Gestaltung der Figur machte ihm allerdings zu schaffen: „Ich dachte daran, ihn nur dann und wann zu verwenden, deswegen machte ich aus ihm ein großes, unbeholfen aussehendes Huhn. Wenn ich gewusst hätte, dass ich ein ganzes Buch an Düsentrieb-Geschichten machen würde müssen, hätte ich ihn ungefähr so groß wie Donald oder Onkel Dagobert gemacht [...]. Es war schwierig, ihn in den gleichen Panels mit den Ducks zu verwenden.“[1]

Barks selbst bestätigte einmal, dass Daniel Düsentrieb zu seinen Lieblingsfiguren gehöre und dass er sich stark mit ihm identifiziere: „Ich bin der geborene Erfinder. Ich denke mir alle möglichen und unmöglichen Gerätschaften aus. Es wäre schier unmöglich, all die zahllosen Erfindungen zum Patent anzumelden, die mir mal im Kopf herumgekreist sind.“[2]

Daniel Düsentrieb von anderen Künstlern[Bearbeiten]

Bereits 1953, nach nur fünf Barks-Auftritten, wurde die Figur von anderen US-amerikanischen Zeichnern aufgegriffen. Der wichtigste Barks-Nachfolger in den USA in Sachen Düsentrieb war später der Autor Vic Lockman. Mit Neffe Dieter gab er dem Erfinder seinen bekanntesten Verwandten, mit Hugo Habicht, dem üblen Erfinder, den berüchtigtsten Widersacher. Ersterer tauchte zum ersten Mal 1965 in der von Phil DeLara gezeichneten S-Code-Story „The Copycat Inventor“ auf, letzterer debütierte 1966 in der von Jack Bradbury gezeichneten Uncle Scrooge-Füllgeschichte „The Evil Inventor“/„Der üble Erfinder“.

Düsentriebs Denkkappe mit den Sinniervögeln (© Egmont Ehapa)

Auch die Düsentrieb'sche Denkkappe mit den Sinniervögeln geht auf Lockmans Konto. Sie war erstmals im letzten Panel der von Tony Strobl gezeichneten Daisys Tagebuch-Geschichte „The Hat Hunt“ / „Die Jagd nach dem Hut“ zu sehen.

1954 wurde Daniel Düsentrieb in den italienischen Comics eingeführt, bekannte frühe Werke mit Gastauftritten des Erfinders waren dort „Paperino e il misterioso Mister Moster"/„Donald Duck und der mysteriöse Mister Moster“ von Martina und Carpi, „Paperino e l'amuleto di Amùndsen“ /„Amundsens Talisman“ und „Paperino e la "Fondazione De' Paperoni““/„Geheime Wohltaten“ von Scarpa sowie zahlreiche Parodien, angefangen mit „Paperin di Tarascona“/„Donald als Löwenbändiger“ von Martina und Bottaro und „Paperino e i tre moschettieri“/„Donald und die drei Musketiere“ von Martina und Pier Lorenzo de Vita.

Berühmt sind auch Düsentrieb Vergall-Pillen, mittels derer man das eben Erlebte vergisst. Die Vergall-Pillen finden oft Verwendung von Phantomias, etwa um seine Geheimidentität zu schützen, wenn er diese vor Düsentrieb offenbaren musste.

Daniel Düsentrieb im Zeichentrick[Bearbeiten]

Daniel Düsentrieb feierte sein Debüt auf der Leinwand mit einem kurzen Cameo im Zeichentrickfilm Goofy im Fußballfieber. Eine wesentlich größere Rolle wurde Düsentrieb in der ebenfalls 1987 gestarteten Zeichentrickserie DuckTales – Neues aus Entenhausen zugestanden. Hier tritt er in zahlreichen Folgen auf und konstruiert dabei zahlreiche Erfindungen – darunter auch die Rüstung von Krachbumm-Ente. In der Folge „Die Zeitwanne“ (Sir Gyro de Gearloose), die Düsentrieb als Hauptrolle hatte, reist er wegen der vielen undankbaren Kunden vorübergehend ins Mittelalter, da dort Technik noch etwas bewundernswertes und Neues war statt etwas alltägliches. Im 2017 erschienenen Reboot der Serie erhielt Daniel ein neues Design sowie eine leicht veränderte Persönlichkeit. Im Gegensatz zur alten Serie wird der geniale Wissenschaftler hier deutlich exzentrischer und temperamentvoller dargestellt.

Daniel Düsentrieb in den Videospielen[Bearbeiten]

Im 1989 erschienenen Videospiel DuckTales für das NES erhielt Daniel Düsentrieb einen kurzen Auftritt in den Bonus-Leveln. Eine ähnliche Rolle vollführt Daniel im Remake DuckTales Remastered, allerdings begleitet er Dagobert Duck zudem in die afrikanischen Minen und zum Mond. In der Fortsetzung DuckTales 2 kann er in mehreren Leveln vorgefunden werden, in denen er Upgrades für Dagoberts Stock bereitstellt. Außerdem hat er einen kurzen Cameo-Auftritt in DuckTales – The Quest for Gold. In den Plattformern Donald Duck Quack Attack und Donald Duck Advance unterstützt er Donald bei der Rettung von Daisy. Dass die Erfindungen von Düsentrieb allerlei Chaos anrichten können, beweist das 2003 veröffentlichten Onlinespiel Toontown Online. Dort sorgen die von ihm erschaffenen Roboter, genannt „Cogs“, für viel Unmut.

Vorgeschichte[Bearbeiten]

Laut der Geschichte „Jugendträume rosten nicht" / „Qui, Quo, Qua e il giovane Archimede“ (Text Giorgio Figus, Zeichnungen Valerio Held) verbrachte Daniel seine Kinder- und Jugendjahre in einem kleinen Dorf auf dem Land. Dort wurde er von seiner Tante, einer Mechanikerin, und seinem Onkel, einem Schauspieler, aufgezogen. Er wollte eigentlich Künstler werden, schlug wegen fehlender künstlerischer, aber sattsam vorhandener erfinderischer Begabung jedoch andere Wege ein.

Laut Don RosasDüsentriebs erster Erfolg‏‎“ / „Gyro's First Invention“ übergab Daniels Vater Dankwart Düsentrieb seine Werkstatt an seinen Sohn, als er in Rente ging.

Erfindungen[Bearbeiten]

In den europäischen Geschichten erfand Düsentrieb vor allem unzähligen Raumschiffe, Zeitmaschinen und Sicherheitsvorkehrungen für Dagoberts Geldspeicher. Außerdem ist er der Vertraute von Phantomias, den er regelmäßig mit neuen technischen Gadgets ausstattet. Nachdem er Phantomias hilft, nimmt er meist eine Vergallpille ein (seine eigene Erfindung), um dessen Geheimidentität geheim zu halten. In älteren Geschichten versuchte Hugo Habicht manchmal seine Prototypen zu klauen. Zu seinen bekanntesten Erfindungen gehören:

  • die Denkkappe, eine illustre Kopfbedeckung mit lebendigen Vögeln, die der Ideengewinnung dient
  • Anti-Schwerkraft-Kanone, behaarte Türklinken, heißes Eis für heißen Eistee, ein Flugauto, ein Nichtschwimmer-Netz, eine Schwebematte, einen Wünschelbrunnen, ein tragbares Loch, ein Telefon mit einem eingebauten Bügeleisen, die Rüstung von Krachbumm-Ente und mehrere Zeitmaschinen.
  • Erfindungen bei Carl Barks: Senfgewehr, Farbstoff, Fleckmittel, Kunststoff-Geldüberzug, Intelligenzstrahlen, Luftroller, Wunderwürmer und eine Butterbrotschmiermaschine.
  • Erfindungen bei Don Rosa: Blankweg™, Ratten-Lockmittel-Käse

Verwandtschaft[Bearbeiten]

Geht es Düsentrieb einmal schlecht, steht ihm Familie Duck zur Seite (© Egmont Ehapa)

Im Laufe der unzähligen Düsentrieb-Auftritte lernen wir eine Reihe seiner Verwandten kennen:

Erwähnenswert: Herr Düsentrieb ist so eng mit den Ducks befreundet, dass er praktisch als Teil der Familie angesehen wird – bei Familienfeiern ist er fast immer dabei. Sein Helferlein liebt er wie seinen eigenen Sohn.

Daniel Düsentrieb in anderen Sprachen[Bearbeiten]

Der Schrecken aller Patentbeamten (© Egmont Ehapa)

In anderen Sprachen hat er folgende Namen:

  • Bulgarisch: Хари Хлопдъск (Chari Chlopdisk)
  • Chinesisch: 吉罗
  • Dänisch: Georg Gearløs
  • Englisch: Gyro Gearloose
  • Estnisch: Leidur Leo
  • Finnisch: Pelle Peloton
  • Französisch: Géo Trouvetou, Géo Trouvetout
  • Französisch (Belgien): Gyro Gyroscope
  • Französisch (Kanada): Gyro Gearloose
  • Griechisch: Κύρος Γρανάζης (Kiros Granasis)
  • Italienisch: Archimede Pitagorico
  • Indonesisch: Lang Ling Lung
  • Isländisch: Georg Gírlaus
  • Lettisch: Bruno Bezbremze
  • Limburgisch: Willie Wetjalles
  • Niederländisch: Willie Wortel
  • Norwegisch: Petter Smart
  • Polnisch: Diodak
  • Portugiesisch: Prof. Pardal
  • Russisch: Винт Разболтайло (Vint Razboltajlo)
  • Samisch: Hutkás Biehtár
  • Schwedisch: Oppfinnar-Jocke
  • Serbisch: Proka
  • Slowakisch: Gryo Cynálezca
  • Slowenisch: Profesor Umnik
  • Spanisch: Ungenio Tarconi
  • Spanisch (Chile): Giro Sintornillos
  • Spanisch (Mexiko): Ciro Peraloca
  • Tschechisch: Šikula
  • Ungarisch: Szaki Dani

Trivia[Bearbeiten]

  • Das von Frau Dr. Erika Fuchs aus dem „Ingenieurlied“ von Heinrich Seidel übernommene Motto des Erfinders „Dem Ingenieur ist nichts zu schwör!“ ist heute ein geflügeltes Wort.
  • Daniel Düsentrieb soll zwar einen anthropomorphen Hahn darstellen, sein brasilianischer Name, Professor Pardal, deutet allerdings auf einen Spatzen hin.
  • Die Hamburger Schulen veranstalten jedes Jahr einen Technikwettbewerb, den „Daniel-Düsentrieb-Wettbewerb“.
  • Die in den LTBs genannten Erfindungen von Düsentrieb werden hier behandelt.
  • Da Düsentrieb ursprünglich keine wiederkehrende Figur sein sollte, orientierte sich Barks bei seiner Anatomie mehr an der eines Menschen als bei den anderen Ducks. Später bereute er diesen Schritt, da es schwierig war, ihn „im Bild auf gleiche Augenhöhe mit den Ducks zu quetschen“. Außerdem trägt der Ingenieur untypischerweise Hose und Schuhe.
  • Tony Strobl hat Daniel Düsentrieb teilweise mit Hühnerfüßen statt der von Barks verwendeten menschlichen Füße gezeichnet.
  • Die Bastelstube im Micky Maus Magazin-Camp Fähnlein Fieselschweif live wurde Daniel Düsentriebs Erfinderwerkstatt genannt.

Literatur[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Thomas Andrae (2006): Carl Barks and the Disney Comic Book (Jackson, Mississippi: Univ. Press of Mississippi) S. 99.
  2. „Die telepathische Zeitungspresse“, in Barks Library Special Daniel Düsentrieb 2, S. 55.
  3. Der Name „Dankwart“ wurde bisweilen auch für Düsentriebs Großvater verwendet. Für weitere Informationen siehe den Hauptartikel Dankwart Düsentrieb.